(19)
(11) EP 0 312 738 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.1989  Patentblatt  1989/17

(21) Anmeldenummer: 88113824.2

(22) Anmeldetag:  25.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05D 15/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB

(30) Priorität: 23.10.1987 DE 8714151 U

(71) Anmelder: Gretsch-Unitas GmbH Baubeschläge
D-71254 Ditzingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Renz, Walter, Dipl.-Ing. (FH)
    D-7257 Ditzingen (DE)
  • Röger, Wolfgang
    D-7000 Stuttgart 31 (DE)

(74) Vertreter: Schmid, Berthold, Dipl.-Ing. et al
Kohler Schmid + Partner Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
D-70565 Stuttgart
D-70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Beschlag für einen zumindest unten ausstellbaren Flügel eines Fensters, einer Tür od. dgl. und Fenster od. Tür mit diesem Beschlag


    (57) Um einen Flügel (3), insbesondere einen aus Kunststoffprofilen aufge­bauten Flügel (3), eines Fensters, einer Tür od. dgl., der zumin­dest an seinem unteren Ende ausstellbar, vorzugsweise aber paral­lelabstellbar ist, an der Verbindungsstelle der beiden, die Ecke bildenden Holme zu entlasten, wird ein Beschlag vorgeschlagen, den man im unteren Eckbereich des Flügels (3) montiert. Er schafft gewissermaßen eine Überbrückung vom unteren horizontalen Flügel­querholm zum vertikalen Flügellängsholm (17), so daß der Kraftfluß über den Beschlag und nicht oder allenfalls in stark reduzierter Weise über die Verbindungsstelle, insbesondere Schweißnaht der beiden Flügelholme erfolgt. Ausschließlich oder zumindest zum überwiegenden Teil ist ein einen Ausstellarm (20) tragendes La­ger-Beschlagteil (19) mit dem unteren horizontalen Flügelquerholm ver­bunden, während mit dem vertikalen Flügellängsholm (17) eine Stulpschiene (6) fest verbunden ist, an deren der Ecke zugekehrtem Endbereich ein Versteifungsteil (7) fest montiert, beispielsweise angeschweißt oder angenietet wird. Die Verbindung zwischen dem Versteifungs­teil (7) und dem Lager-Beschlagteil (19) erfolgt aus räumlichen Gründen vorteilhafterweise über Gewindebolzen (10) und (11). Sie durchsetzten den zwischen der Stulpschiene (6) und dem Lager-Be­schlagteil (19) befindlichen Teil des unteren vertikalen Flügel­längsholmendes. Vorzugsweise ist jeder unteren Flügelecke ein derartiger Beschlag zugeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen zumindest an sei­nem unteren Ende ausstellbaren Flügel eines Fensters, einer Tür od. dgl., insbesondere mit aus Kunststoffprofilen aufgebautem Flügelrahmen, mit einem unteren Ausstellarm, der einenends an ei­nen mit dem Flügel verbindbaren Lager-Beschlagteil drehbar gela­gert ist, und mit einer Stulpschiene od. dgl. mindestens für den zugeordneten vertikalen Flügelholm. Derartige Beschläge sind an sich bereits bekannt, beispielsweise durch das DE-GM 83 08 201. Sie sind verhältnismäßig einfach aufgebaut und daher sehr robust. Außerdem bereitet ihre Montage keine Probleme. Eine besonders wichtige Eigenschaft besteht darin, daß sie zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben, nämlich den Flügel gegenüber einem festen Rahmen abzustützen und in vorbestimmte Relativlagen dazu zu brin­gen, eine Versteifung der Flügelecke, an welcher man sie mon­tiert, bewirken. Dies ist besonders dann von besonderem Vorteil, wenn der Flügelrahmen aus Kunststoffprofilen gefertigt wird. Man kann diese Profile zwar mit inneren Verstärkungen versehen, je­doch reichen diese aus fertigungstechnischen Gründen nicht bis in die Verbindungsstelle an der jeweiligen Flügelecke. Dies führt dazu, daß in den Ecken der Kunststoff, insbesondere die Kunst­stoffnaht, die dort auftretenden Kräfte allein übertragen muß.

    [0002] Beim gekippten und auch beim parallelabstellten Flügel treten aber am unteren waagerechten Holm des Flügelrahmens erhebliche Kräfte auf, welche bestrebt sind, diesen Profilschenkel zu ver­winden. Diese Kräft belasten insbesondere die verschweißte Eck­verbindung mit reinem Kunststoffquerschnitt, und diese Verbindung ist vielfach nicht in der Lage, diese Kräfte auf Dauer ohne Ver­formung auf den benachbarten senkrechten Holm zu übertragen.

    [0003] Das Gehäuse des vorbekannten Beschlags ist wie gesagt im Eckbe­reich sowohl am horizontalen als auch am vertikalen Holm ange­schraubt. Dies erfordert eine entsprechend große Erstreckung die­ ses Beschlags bzw. seines Gehäuses auch in vertikaler Richtung. Die Ausseitfung ist dabei selbstverständlich umso besser, je größer man den verikalen Schenkel dieses Beschlags bzw. seines Lager-Beschlagteils wählt.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen Beschlag der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß er ohne Nachteil für die Versteifung der betreffenden Flügelecke in vertikaler Richtung gekürzt werden kann.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Beschlag gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist. Dieser Beschlag kommt ohne einen ausgeprägten vertikalen Schenkel seines Lager-Beschlagteils aus, weil letzteres mit der vertikalen Stulp­schiene des diesem Beschlag zugeordneten vertikalen Holms verbun­den oder verbindbar ist, d. h., die vertikale Stulpschiene über­nimmt bei diesem Beschlag die aussteifende Wirkung, die beim vor­bekannten Beschlag von einem vertikalen Winkelschenkel des win­kelförmigen Lager-Beschlagteils übernommen werden muß. Anderer­seits ist aber eine Stulpschiene bei einen derartigen Beschlag normalerweise ohnehin vorhanden, weil der Flügel über ein Getrie­be und Treibstangen entriegelt und in die verschiedenen Flügel-­Gebrauchsstellungen umgeschaltet und jede Treibstange von einer Stulpschiene abgedeckt wird. Insofern ist also hinsichtlich der Stulpschiene kein Mehraufwand vorhanden bzw. kann diese mitbe­nutzt werden. Andererseits kann aber, wie gesagt, das Lager-Be­ schlagteil erheblich kleiner ausgebildet werden, was nicht nur zu einer Gewichts- und Materialeinsparung, sondern auch zu einer optisch gefälligeren Form führt.

    [0006] Die Stulpschiene ist mit dem vertikalen Holm in bekannter Weise fest verbunden, und über diese Verbindungen wird dann die Kraft in den vertikalen Schenkel eingeleitet. Aus dem Vorstehenden er­gibt sich, daß dieser Beschlag am unteren Flügelquerholm in Eck­bereich montiert wird, wobei man in bevorzugter Weise jeder der beiden unteren Flügelecken je einen solchen Beschlag zuordnet. Der Flügel kann über zusätzliche Elemente, beispielsweise eine Ausstellschere oder weitere Ausstellarme, auch an seinem oberen Ende gegenüber dem festen Rahmen abgestützt und gehalten werden. Wenn sich an der betreffenden Flügelecke eine sogenannte Eckum­lenkung befindet, so besitzt diese in der Regel auch einen über­eck verlaufenden ein- oder zweiteiligen Stulp. Es reicht aus, wenn man das Versteifungsteil auch in einem solchen Falle nur mit dem vertikalen Schenkel des Stulps der Eckumlenkung verbindet. Weil der Stulp in der Regel gegenüber der dem Rauminnern zuge­kehrten Fläche des Flügels etwas zurückgesetzt ist, muß die Ver­bindung des Lager-Beschlagteils mit dem etwas entfernten Verstei­fungsteil in geeigneter Weise, d. h. im Normalfalle indirekt vor­genommen werden.

    [0007] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das festrahmen­seitige Ende des Ausstellarms an einem Laufwagen, Laufschuh od. dgl. angelenkt ist. Dies bedeutet, daß der Flügel mit Hilfe die­ses Beschlags nach dem Öffnen seitwärts verschoben werden kann, beispielsweise vor einen zweiten Flügel oder ein sogenanntes fe­stes Feld. Der Laufwagen stützt sich dabei auf einer am festen Rahmen angebrachten Laufschiene od. dgl. ab.

    [0008] Eine weitere Variante der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß das Lager-Beschlagteil als Lagergehäuse mit an der Flügelin­nenfläche ansetzbarer Befestigungsplatte oder -wand ausgebildet ist, so daß man ihn in bekannter Weise auf die vom Rauminnern her sichtbare bzw. ins Rauminnern weisende Fläche des Flügelrahmens aufsetzen kann. Die Montage ist in besonders vorteilhafter Weise dadurch leicht möglich, daß die Befestigungsplatte oder -wand des Lager-Beschlagteils mit einer quer zu seiner Anlagefläche vor­stehenden unteren Anschlagleiste zum Anlegen an den unteren Flü­gelüberschlag ausgestattet ist. Das Ausrichten in vertikaler Richtung macht dadurch keine Probleme, und man muß den Beschlag infolgedessen nur in horizontaler Richtung justieren.

    [0009] Das Versteifungsteil ist zweckmäßigerweise mit der Stulpschiene verschweißt, vernietet, verklebt oder in ähnlicher Weise verbun­den.

    [0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn­zeichnet, daß das Versteifungsteil und das Lager-Beschlagteil über wenigstens eine, vorzugsweise aber über mindestens zwei, in Gebrauchslage im Abstand übereinander angeornete Schrauben, Ge­ windebolzen od. dgl. Elemente verbunden sind. Demnach werden also die Stulpschiene und das daran montierte Versteifungsteil erst am Flügel mit dem restlichen Beschlag oder genauer gesagt mit dem Lagerbeschlagteil verbunden. Man erhält dadurch verhältnismäßig kleine und kompakte Handelseinheiten.

    [0011] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung kennzeichnet sich da­durch, daß im Muttergewinde des Versteifungsteils je ein Bolzen eingeschraubt ist, der zumindest an seinem freien, über das La­ger-Beschlagteil vorstehende Ende ein Bolzengewinde zur Aufnahme einer Mutter aufweist. Diese Ausbildung ist aus Montagegründen vorteilhafter als beispeilsweise die Verwendung von Schrauben, welche selbstverständlich genausogut möglich ist wie die von Bol­zen und Muttern. Zur Vereinfachung der Montage ist es auch sehr vorteilhaft, daß an jedem Bolzen ein Außenbund zur Anlage an der Flügelinnenfläche vorgesehen ist. Sie ist insbesondere einem Flü­gelüberschlag zugeordnet und dient in erster Linie zur Verspan­nung der Bolzen am Flügelrahmen. Dies kommt der Übertragung der Gewichtskraft vom Flügelprofil auf die Befestigungsplatte zugute.

    [0012] Die Erfindung betrifft des weiteren einen Flügel mit festem Rah­men gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9 und die Aufgabe wird erfindungsemäß dadurch gelöst, daß zumindest die schließseitige vertikalen Stulpschiene in einen bzw. je einen Kanal des zugeord­neten vertikalen Flügelrahmenholms eingelassen ist bzw. sind. Flügel mit Beschlägen zum Verriegeln und Umschalten, beispiels­weise von der Schließstellung in die Kippstellung und/oder eine Parallelabstellage, benötigen, wie bereits erläutert, Treibstan­ gen, die vorzugsweise in Kanälen des Flügelrahmens laufen, welche bei Verwendung von Profilschiene in den Profilabschnitten, aus welchen der Rahmen aufgebaut wird, bereits eingearbeitet sind. Es handelt sich dabei normalerweise um randoffene Nuten, welche an ihrem Außenende absatzartig erweitert sind oder entsprechende parallele Abstützflächen aufweisen. Auf diesen Absätzen oder Flä­chen stützt sich die Stulpschiene zur Abdeckung der Treibstangen ab. Die Stulpschienen verlaufen dabei üblicherweise außen bündig mit der Rahmenumfangfläche an der betreffenden Stelle. Wenn der Flügel gekippt oder parallelabgestellt ist, so werden diese Kräf­te von dem am unteren Flügelquerholm befestigten Lager-Beschlag­teil direkt oder vorzugsweise indirekt auf das Versteifungsteil übertragen. Weil letzteres fest mit der Stulpschiene verbunden ist, wird die aufgegebene Belastung einerseits über die Befesti­gungselemente der Stulpschiene und andererseits über letztere auf ihre Aufnahmenut übertragen. In vertikaler Richtung steht somit ein besonders langer, die Kräfte aufnehmender Schenkel zur Verfü­gung im Gegensatz zum eingangs beschriebenen Stand der Technik.

    [0013] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Bolzen den zugeordneten vertikalen Flügelholm zumindest teilweise durch­setzen und das Lager-Beschlagteil am unteren horizontalen Flügel­querholm befestigt, insbesondere außen aufgesetzt ist, wobei die aus kunststoffprofilen bestehenden Flügelholme miteinander ver­schweißt sind. Die Verbindung erfolgt beispielsweise auf Gehrung. Die Bolzen durchsetzen nur einen Teil des Flügelprofils, nämlich den Flügelüberschlag, weil sich die Stulpschiene normalerweise etwa in Profilmitte befindet und das Lager-Beschlagteil außen auf die Rahmeninnenfläche aufgesetzt ist.

    [0014] Eine weitere Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß elle Lager-Beschlagteile der Beschläge der unteren Flügelecke mittels eines gemeinsamen Abdeckprofils miteinander verbunden sind. Dieses Abdeckprofil schützt einerseits die flügelseitigen Lager und bewirkt andererseits in optischer Hinsicht eine vor­teilhafte Ausgestaltung.

    [0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläu­tert. Hierbei stellen dar:

    Fig. 1 Eine Vorderansicht eines Fensters mit zwei Flügeln, von denen einer mit wenigstens einem erfindungsgemäßen, Beschlag ausgestattet ist,

    Fig. 2 in vergrößertem Maßstab abgebrochen einen Vertikal­schnitt im Bereich des schließseitigen Ausstellarms,

    Fig. 3 einen ebenfalls abgebrochenen Schnitt durch den Be­schlag im Bereich der Verschraubung.



    [0016] In einen festen Rahmen 1 sind nebeneinanderliegend zwei Flügel 2 und 3 eingesetzt. Beim Flügel 2 handelt es sich in bevorzugter Weise um ein sogenanntes festes Feld, also einen Flügel, der nicht geöffnet wird. Der Flügel 3 ist beim Ausführungsbeispiel wenigstens um eine obere horizontale Achse klappbar und darüber hinaus auch an seinem oberen Ende ausstellbar, d.h. insgesamt parallelabstellbar. Des weiteren kann er zumindest in der Pral­lelabstellage im Sinne des Pfeils 4 verschoben, also vor das fe­ste Feld 2 gebracht werden. Er ist sowohl an seinem unteren als auch an seinem oberen Ende derart mit dem festen Rahmen 1 verbun­den, daß diese Öffnungsarten und auch das seitliche Verschieben möglich sind. Beispielsweise ist er an seinem unteren Ende mit zwei der erfindungsgemäßen Beschläge ausgestattet und auch an seinem oberen Ende können zwei Ausstellarme oder aber eine Aus­stellschere die Verbindung zum festen Rahmen schaffen. Insoweit ist die Abstützung und Längsführung am oberen Ende von bekannter Art.

    [0017] Über eine Umschaltgetriebe 5, beispielsweise ein Dreistellungsge­triebe, wird der Flügel entriegelt und anschließend gekippt bzw. parallelabgestellt oder zumindest in entsprechende Bereitschafts­stellungen überführt. Hierzu notwendige nicht näher dargestellte Treibstangen sind mittels Stulpschienen abgedeckt, wobei in Fig. 2 eine vertikale Stulpschiene bzw. der vertikale Schenkel einer Stulpschiene einer Eckumlenkung mit 6 bezeichnet ist. Insbesonde­re an dessen in Gebrauchslage unterem Ende ist ein Versteifungs­teil 7 befestigt, beispielsweise angenietet oder angeschweißt. Es handelt sich dabei um ein klotzförmiges Element, welches beim Ausführungsbeispiel zwei übereinanderliegende Gewindebohrungen 8 und 9 aufweist. Jede dient zur Aufnahme eines Gewindebolzen 10 bzw. 11 oder auch einer Schraube, wobei auf das stulpschienenferne En­de jedes Gewindebolzens eine Mutter 12 bzw. 13 aufgeschraubt ist. Wenn man das Versteifungsteil beispielsweise winkelförmig gestal­tet, so kann es die betreffende Flügelecke umfassen und auch noch am horizontalen Schenkel befestigt werden. Dies verbessert die Aussteifung.

    [0018] Die beiden Gewindebolzen durchsetzen nicht nur entsprechende Pro­filbohrungen 14 und 15, insbesondere des Flügelüberschlags 16 des schließseitigen vertikalen Flügelholms 17, sondern auch in Ver­längerung dazu verlaufende Bohrungen einer Befestigungsplatte 18 eines Lager-Beschlagteils 19. An letzterem ist das flügelseitige Ende eines Ausstellarms 20 drehbar gelagert. In der Zeichnung ist der schließseitige untere Ausstellarm zu sehen. Das festrahmen­seitige Ende des Ausstellarms ist mit einem Laufwagen 21 drehbar verbunden, der auf einer Laufschiene 22 verschiebbar gelagert ist, welche gemäß Fig. 2 mit dem unteren Querholm des festen Rah­mens 1 verbunden sein kann. Aufgrund der Verwendung dieses Aus­stellarmes bzw. beim Ausführungsbeispiel zweier, den unteren Flü­gelecken zugeordneten Ausstellarme, kann der Flügel an seinem un­teren Ende ausgestellt bzw. parallelabgestellt werden.

    [0019] Das Lager-Beschlagteil 19 bzw. dessen Befestigungsplatte oder -­wand ist unten mit einer Anschlagleiste 23 versehen, welche die untere Stirnkante des Flügels, insbesondere des Flügelüberschlags untergreift. Diese Ausbildung dient in erster Linie der Montage­vereinfachung.

    [0020] Der Flügel ist ebenso wie der Rahmen aus einzelnen Profilen auf­gebaut, insbesondere aus Kunststoffprofilen. Dies ergibt sich be­sonders deutlich aus Fig. 3 Die vier, einen Rahmen bildenden Profile sind im Eckbereich miteinander verbunden, im Falle von Kunststoff miteinander verschweißt. Die Profile können mit Ver­steifungen 24 versehen sein, jedoch kann man diese Versteifungen wegen des Verschweißungsvorganges nicht bis an die Schweißnaht heranführen. Um nun trotzdem die mit diesem Beschlag versehene Ecke verstärken zu können dabei insbesondere die Schweißnaht zu entlasten, verbindet man die Stulpschiene 6 über das Verstei­fungsteil 7 und die Bolzen 10, 11 mit dem Lager-Beschlagteil 19, welches ausschließlich oder in erster Linie mit dem unteren hori­zontalen Flügelquerholm verbunden wird. Dadurch werden die aus dem Flügelgewicht herrührenden, ein Verwinden des unteren Flügel­querholms bewirkenden Kräfte, auf den vertikalen Flügelquerholm übertragen. Diese Krafteinleitung am vertikalen Flügelholm wirkt der Verwindungskraft am unteren Flügelquerholm entgegen und schützt daher die Verbindungsstelle zwischen den beiden Holmen in diesem Eckbereich vor Überlastung und letztlich auch vor Beschä­digung. Selbstverständlich treten diese Wirkungen auch bei Flü­geln aus andersartigem Material ein, jedoch ist dort normalerwei­se die Verbindungsstelle nicht so kritisch wie bei Kunststoffpro­filen. Es wird noch nachgetragen, daß die Beschlagteilnut für die Treibstange in Fig. 3 mit 25 bezeichnet ist und man dort die ab­satzartige Erweiterungen über zwei gegeneinanderweisende Profil­stege bewirkt.

    [0021] Insbesondere aus Fig. 3 ersieht man, daß jeder Gewindebolzen 10, 11 mit einem Außenbund 26 ausgestattet ist, der zur Montage und/oder zur Versteifung herangezogen werden kann, wenn man ihn mit Schlüsselflächen versieht. Er liegt an der ins Rauminnere weisenden Fläche 27 des Flügels 3 an. Bei der Montage kann man zunächst die Gewindebolzen in die Gewinde 8 bzw. 9 des Verstei­fungsteils 7 so weit eindrehen, bis der Außenbund 26 jeweils an der Flügelinnenfläche 27 satt anliegt. Daraufhin steckt man auf die überstehenden freien Bolzenenden das Lager-Beschlagteil 19 auf und sichert es abschließend mit Hilfe der Muttern 12 bzw. 13. Weil die genannten, aus dem Gewicht des Flügels herrührenden Be­lastungen gleichermaßen auf die linke und recht untere Flügel­ecke wirken, ist es an sich nur folgerichtig, wenn beiden Flügel­ecken einen der erfindungsgemäßen Beschläge zuordnet. Dies setzt natürlich voraus, daß auch am rechten vertikalen Flügellängsholm (Fig. 1) die Möglichkeit zur Befestigung einer Stulpschiene be­steht. Die beiden Lager-Beschlagteile 19 werden gemäß Fig. 1 mit einem gemeinsamen Abdeckprofil 28 verbunden, wobei insgesamt eine vor allen Dingen optisch sehr vorteilhafte Ausgestaltung ent­steht. Das Abdeckprofil ist gemäß Fig. 2 von winkelförmiger Ge­stalt und es wird nach Überprüfung des komplett angeschlagenen Flügels auf die beiden Lager-Beschlagteile 19 aufgesprengt. Zu diesem Zwecke ist eine Verhakungs-Verbindung 29 am unteren Ende und eine Verrastverbindung 30 am oberen Ende vorgesehen.


    Ansprüche

    1. Beschlag für einen zumindest an seinem unteren Ende aus­stellbaren Flügel (3) eines Fensters, einer Tür od. dgl., insbe­sondere mit aus Kunststoffprofilen aufgebautem Flügelrahmen, mit einem unteren Ausstellarm (20), der einenends an einem mit dem Flügel verbindbaren Lager-Beschlagteil (19) drehbar gelagert ist, und mit einer Stulpschiene (6) od. dgl. mindestens für den zuge­ordneten vertikalen Flügelholm (17), dadurch gekennzeichnet, daß ein Versteifungsteil (7) einerseits mit dem Lager-Beschlagteil (19) und andererseits zumindest mit der vertikalen Stulpschiene (6) verbunden oder verbindbar ist.
     
    2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das festrahmenseitige Ende des Ausstellarms (20) an einem Laufwagen (21), Laufschuh od. dgl. angelenkt ist.
     
    3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager-Beschlagteil (19) als Lagergehäuse mit an der Flügelin­nenfläche ansetzbarer Befestigungsplatte (18) oder -wand ausge­bildet ist,.
     
    4. Beschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsplatte (18) oder -wand des Lager-Beschlagteil (19) mit einer quer zu seiner Anlagefläche vorstehenden unteren An­schlagleiste (23) zum Anlegen an den unteren Flügelüberschlag ausgestattet ist.
     
    5. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungsteil (7) mit der Stulpschiene (6) verschweißt, vernietet, verklebt oder in ähnli­cher Weise verbunden ist.
     
    6. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungsteil (7) und das La­ger-Beschlagteil (19) über wenigstens eine, vorzugsweise aber über mindestenss zwei, in Gebrauchslage im Abstand übereinander angeordnete Schrauben, Gewindebolzen, (10, 11) od. dgl. Elemente verbunden sind.
     
    7. Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Muttergewinde (8, 9) des Versteifungsteils (7) je ein Bolzen (10, 11) eingeschraubt ist, der zumindest an seinem freien, über das Lager-Beschlagteil (19) vorstehenden Ende ein Bolzengewinde zur Aufnahme einer Mutter (12, 13) aufweist.
     
    8. Beschlag nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Außenbund (26) an jedem Bolzen (10, 11) zur Anlage an der Flügelinnenfläche (27).
     
    9. Zumindest an seinem unteren Ende austellbarer Flügel (3) ei­nes Fensters, einer Tür od. dgl., der mit einem festen Rahmen (1) od. dgl. über wenigstens einen unteren Ausstellarm (20) verbunden ist, wobei der bzw. jeder untere Austellarm Teil eines Beschlags nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die schließseitige vertikale Stulp­schiene (6) in einen bzw. je einen Kanal (29) des zugeordneten vertikalen Flügelrahmenholms (17) eingelassen ist bzw. sind.
     
    10. Flügel mit Blendrahmen nach Anspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Bolzen (10, 11) den zugeordneten vertikalen Flügelholm (17) zumindest teilweise durchsetzen und das Lager-Be­schlagteil (19) am unteren horizontalen Flügelquerholm befestigt, insbesondere außen aufgesetzt ist, wobei die aus Kunststoff be­stehenden Flügelholme miteinander verschweißt sind.
     
    11. Flügel mit Blendrahmen nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge­kennzeichnet, daß alle Lager-Beschlagteile (19) der Beschläge der unteren Flügelecken mittels eines gemeinsamen Abdeckprofils (28) miteinander verbunden sind.
     




    Zeichnung