[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen zumindest an seinem unteren Ende
ausstellbaren Flügel eines Fensters, einer Tür od. dgl., insbesondere mit aus Kunststoffprofilen
aufgebautem Flügelrahmen, mit einem unteren Ausstellarm, der einenends an einen mit
dem Flügel verbindbaren Lager-Beschlagteil drehbar gelagert ist, und mit einer Stulpschiene
od. dgl. mindestens für den zugeordneten vertikalen Flügelholm. Derartige Beschläge
sind an sich bereits bekannt, beispielsweise durch das DE-GM 83 08 201. Sie sind verhältnismäßig
einfach aufgebaut und daher sehr robust. Außerdem bereitet ihre Montage keine Probleme.
Eine besonders wichtige Eigenschaft besteht darin, daß sie zusätzlich zu ihren eigentlichen
Aufgaben, nämlich den Flügel gegenüber einem festen Rahmen abzustützen und in vorbestimmte
Relativlagen dazu zu bringen, eine Versteifung der Flügelecke, an welcher man sie
montiert, bewirken. Dies ist besonders dann von besonderem Vorteil, wenn der Flügelrahmen
aus Kunststoffprofilen gefertigt wird. Man kann diese Profile zwar mit inneren Verstärkungen
versehen, jedoch reichen diese aus fertigungstechnischen Gründen nicht bis in die
Verbindungsstelle an der jeweiligen Flügelecke. Dies führt dazu, daß in den Ecken
der Kunststoff, insbesondere die Kunststoffnaht, die dort auftretenden Kräfte allein
übertragen muß.
[0002] Beim gekippten und auch beim parallelabstellten Flügel treten aber am unteren waagerechten
Holm des Flügelrahmens erhebliche Kräfte auf, welche bestrebt sind, diesen Profilschenkel
zu verwinden. Diese Kräft belasten insbesondere die verschweißte Eckverbindung mit
reinem Kunststoffquerschnitt, und diese Verbindung ist vielfach nicht in der Lage,
diese Kräfte auf Dauer ohne Verformung auf den benachbarten senkrechten Holm zu übertragen.
[0003] Das Gehäuse des vorbekannten Beschlags ist wie gesagt im Eckbereich sowohl am horizontalen
als auch am vertikalen Holm angeschraubt. Dies erfordert eine entsprechend große
Erstreckung die ses Beschlags bzw. seines Gehäuses auch in vertikaler Richtung. Die
Ausseitfung ist dabei selbstverständlich umso besser, je größer man den verikalen
Schenkel dieses Beschlags bzw. seines Lager-Beschlagteils wählt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen Beschlag der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß er ohne Nachteil für die Versteifung der betreffenden Flügelecke
in vertikaler Richtung gekürzt werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Beschlag gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs
ausgebildet ist. Dieser Beschlag kommt ohne einen ausgeprägten vertikalen Schenkel
seines Lager-Beschlagteils aus, weil letzteres mit der vertikalen Stulpschiene des
diesem Beschlag zugeordneten vertikalen Holms verbunden oder verbindbar ist, d. h.,
die vertikale Stulpschiene übernimmt bei diesem Beschlag die aussteifende Wirkung,
die beim vorbekannten Beschlag von einem vertikalen Winkelschenkel des winkelförmigen
Lager-Beschlagteils übernommen werden muß. Andererseits ist aber eine Stulpschiene
bei einen derartigen Beschlag normalerweise ohnehin vorhanden, weil der Flügel über
ein Getriebe und Treibstangen entriegelt und in die verschiedenen Flügel-Gebrauchsstellungen
umgeschaltet und jede Treibstange von einer Stulpschiene abgedeckt wird. Insofern
ist also hinsichtlich der Stulpschiene kein Mehraufwand vorhanden bzw. kann diese
mitbenutzt werden. Andererseits kann aber, wie gesagt, das Lager-Be schlagteil erheblich
kleiner ausgebildet werden, was nicht nur zu einer Gewichts- und Materialeinsparung,
sondern auch zu einer optisch gefälligeren Form führt.
[0006] Die Stulpschiene ist mit dem vertikalen Holm in bekannter Weise fest verbunden, und
über diese Verbindungen wird dann die Kraft in den vertikalen Schenkel eingeleitet.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß dieser Beschlag am unteren Flügelquerholm in
Eckbereich montiert wird, wobei man in bevorzugter Weise jeder der beiden unteren
Flügelecken je einen solchen Beschlag zuordnet. Der Flügel kann über zusätzliche Elemente,
beispielsweise eine Ausstellschere oder weitere Ausstellarme, auch an seinem oberen
Ende gegenüber dem festen Rahmen abgestützt und gehalten werden. Wenn sich an der
betreffenden Flügelecke eine sogenannte Eckumlenkung befindet, so besitzt diese in
der Regel auch einen übereck verlaufenden ein- oder zweiteiligen Stulp. Es reicht
aus, wenn man das Versteifungsteil auch in einem solchen Falle nur mit dem vertikalen
Schenkel des Stulps der Eckumlenkung verbindet. Weil der Stulp in der Regel gegenüber
der dem Rauminnern zugekehrten Fläche des Flügels etwas zurückgesetzt ist, muß die
Verbindung des Lager-Beschlagteils mit dem etwas entfernten Versteifungsteil in
geeigneter Weise, d. h. im Normalfalle indirekt vorgenommen werden.
[0007] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das festrahmenseitige Ende des Ausstellarms
an einem Laufwagen, Laufschuh od. dgl. angelenkt ist. Dies bedeutet, daß der Flügel
mit Hilfe dieses Beschlags nach dem Öffnen seitwärts verschoben werden kann, beispielsweise
vor einen zweiten Flügel oder ein sogenanntes festes Feld. Der Laufwagen stützt sich
dabei auf einer am festen Rahmen angebrachten Laufschiene od. dgl. ab.
[0008] Eine weitere Variante der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß das Lager-Beschlagteil
als Lagergehäuse mit an der Flügelinnenfläche ansetzbarer Befestigungsplatte oder
-wand ausgebildet ist, so daß man ihn in bekannter Weise auf die vom Rauminnern her
sichtbare bzw. ins Rauminnern weisende Fläche des Flügelrahmens aufsetzen kann. Die
Montage ist in besonders vorteilhafter Weise dadurch leicht möglich, daß die Befestigungsplatte
oder -wand des Lager-Beschlagteils mit einer quer zu seiner Anlagefläche vorstehenden
unteren Anschlagleiste zum Anlegen an den unteren Flügelüberschlag ausgestattet ist.
Das Ausrichten in vertikaler Richtung macht dadurch keine Probleme, und man muß den
Beschlag infolgedessen nur in horizontaler Richtung justieren.
[0009] Das Versteifungsteil ist zweckmäßigerweise mit der Stulpschiene verschweißt, vernietet,
verklebt oder in ähnlicher Weise verbunden.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Versteifungsteil und das Lager-Beschlagteil über wenigstens eine, vorzugsweise aber
über mindestens zwei, in Gebrauchslage im Abstand übereinander angeornete Schrauben,
Ge windebolzen od. dgl. Elemente verbunden sind. Demnach werden also die Stulpschiene
und das daran montierte Versteifungsteil erst am Flügel mit dem restlichen Beschlag
oder genauer gesagt mit dem Lagerbeschlagteil verbunden. Man erhält dadurch verhältnismäßig
kleine und kompakte Handelseinheiten.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß im Muttergewinde
des Versteifungsteils je ein Bolzen eingeschraubt ist, der zumindest an seinem freien,
über das Lager-Beschlagteil vorstehende Ende ein Bolzengewinde zur Aufnahme einer
Mutter aufweist. Diese Ausbildung ist aus Montagegründen vorteilhafter als beispeilsweise
die Verwendung von Schrauben, welche selbstverständlich genausogut möglich ist wie
die von Bolzen und Muttern. Zur Vereinfachung der Montage ist es auch sehr vorteilhaft,
daß an jedem Bolzen ein Außenbund zur Anlage an der Flügelinnenfläche vorgesehen ist.
Sie ist insbesondere einem Flügelüberschlag zugeordnet und dient in erster Linie
zur Verspannung der Bolzen am Flügelrahmen. Dies kommt der Übertragung der Gewichtskraft
vom Flügelprofil auf die Befestigungsplatte zugute.
[0012] Die Erfindung betrifft des weiteren einen Flügel mit festem Rahmen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9 und die Aufgabe wird erfindungsemäß dadurch gelöst, daß zumindest
die schließseitige vertikalen Stulpschiene in einen bzw. je einen Kanal des zugeordneten
vertikalen Flügelrahmenholms eingelassen ist bzw. sind. Flügel mit Beschlägen zum
Verriegeln und Umschalten, beispielsweise von der Schließstellung in die Kippstellung
und/oder eine Parallelabstellage, benötigen, wie bereits erläutert, Treibstan gen,
die vorzugsweise in Kanälen des Flügelrahmens laufen, welche bei Verwendung von Profilschiene
in den Profilabschnitten, aus welchen der Rahmen aufgebaut wird, bereits eingearbeitet
sind. Es handelt sich dabei normalerweise um randoffene Nuten, welche an ihrem Außenende
absatzartig erweitert sind oder entsprechende parallele Abstützflächen aufweisen.
Auf diesen Absätzen oder Flächen stützt sich die Stulpschiene zur Abdeckung der Treibstangen
ab. Die Stulpschienen verlaufen dabei üblicherweise außen bündig mit der Rahmenumfangfläche
an der betreffenden Stelle. Wenn der Flügel gekippt oder parallelabgestellt ist, so
werden diese Kräfte von dem am unteren Flügelquerholm befestigten Lager-Beschlagteil
direkt oder vorzugsweise indirekt auf das Versteifungsteil übertragen. Weil letzteres
fest mit der Stulpschiene verbunden ist, wird die aufgegebene Belastung einerseits
über die Befestigungselemente der Stulpschiene und andererseits über letztere auf
ihre Aufnahmenut übertragen. In vertikaler Richtung steht somit ein besonders langer,
die Kräfte aufnehmender Schenkel zur Verfügung im Gegensatz zum eingangs beschriebenen
Stand der Technik.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Bolzen den zugeordneten vertikalen
Flügelholm zumindest teilweise durchsetzen und das Lager-Beschlagteil am unteren
horizontalen Flügelquerholm befestigt, insbesondere außen aufgesetzt ist, wobei die
aus kunststoffprofilen bestehenden Flügelholme miteinander verschweißt sind. Die
Verbindung erfolgt beispielsweise auf Gehrung. Die Bolzen durchsetzen nur einen Teil
des Flügelprofils, nämlich den Flügelüberschlag, weil sich die Stulpschiene normalerweise
etwa in Profilmitte befindet und das Lager-Beschlagteil außen auf die Rahmeninnenfläche
aufgesetzt ist.
[0014] Eine weitere Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß elle Lager-Beschlagteile
der Beschläge der unteren Flügelecke mittels eines gemeinsamen Abdeckprofils miteinander
verbunden sind. Dieses Abdeckprofil schützt einerseits die flügelseitigen Lager und
bewirkt andererseits in optischer Hinsicht eine vorteilhafte Ausgestaltung.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Hierbei stellen
dar:
Fig. 1 Eine Vorderansicht eines Fensters mit zwei Flügeln, von denen einer mit wenigstens
einem erfindungsgemäßen, Beschlag ausgestattet ist,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab abgebrochen einen Vertikalschnitt im Bereich des schließseitigen
Ausstellarms,
Fig. 3 einen ebenfalls abgebrochenen Schnitt durch den Beschlag im Bereich der Verschraubung.
[0016] In einen festen Rahmen 1 sind nebeneinanderliegend zwei Flügel 2 und 3 eingesetzt.
Beim Flügel 2 handelt es sich in bevorzugter Weise um ein sogenanntes festes Feld,
also einen Flügel, der nicht geöffnet wird. Der Flügel 3 ist beim Ausführungsbeispiel
wenigstens um eine obere horizontale Achse klappbar und darüber hinaus auch an seinem
oberen Ende ausstellbar, d.h. insgesamt parallelabstellbar. Des weiteren kann er zumindest
in der Prallelabstellage im Sinne des Pfeils 4 verschoben, also vor das feste Feld
2 gebracht werden. Er ist sowohl an seinem unteren als auch an seinem oberen Ende
derart mit dem festen Rahmen 1 verbunden, daß diese Öffnungsarten und auch das seitliche
Verschieben möglich sind. Beispielsweise ist er an seinem unteren Ende mit zwei der
erfindungsgemäßen Beschläge ausgestattet und auch an seinem oberen Ende können zwei
Ausstellarme oder aber eine Ausstellschere die Verbindung zum festen Rahmen schaffen.
Insoweit ist die Abstützung und Längsführung am oberen Ende von bekannter Art.
[0017] Über eine Umschaltgetriebe 5, beispielsweise ein Dreistellungsgetriebe, wird der
Flügel entriegelt und anschließend gekippt bzw. parallelabgestellt oder zumindest
in entsprechende Bereitschaftsstellungen überführt. Hierzu notwendige nicht näher
dargestellte Treibstangen sind mittels Stulpschienen abgedeckt, wobei in Fig. 2 eine
vertikale Stulpschiene bzw. der vertikale Schenkel einer Stulpschiene einer Eckumlenkung
mit 6 bezeichnet ist. Insbesondere an dessen in Gebrauchslage unterem Ende ist ein
Versteifungsteil 7 befestigt, beispielsweise angenietet oder angeschweißt. Es handelt
sich dabei um ein klotzförmiges Element, welches beim Ausführungsbeispiel zwei übereinanderliegende
Gewindebohrungen 8 und 9 aufweist. Jede dient zur Aufnahme eines Gewindebolzen 10
bzw. 11 oder auch einer Schraube, wobei auf das stulpschienenferne Ende jedes Gewindebolzens
eine Mutter 12 bzw. 13 aufgeschraubt ist. Wenn man das Versteifungsteil beispielsweise
winkelförmig gestaltet, so kann es die betreffende Flügelecke umfassen und auch noch
am horizontalen Schenkel befestigt werden. Dies verbessert die Aussteifung.
[0018] Die beiden Gewindebolzen durchsetzen nicht nur entsprechende Profilbohrungen 14
und 15, insbesondere des Flügelüberschlags 16 des schließseitigen vertikalen Flügelholms
17, sondern auch in Verlängerung dazu verlaufende Bohrungen einer Befestigungsplatte
18 eines Lager-Beschlagteils 19. An letzterem ist das flügelseitige Ende eines Ausstellarms
20 drehbar gelagert. In der Zeichnung ist der schließseitige untere Ausstellarm zu
sehen. Das festrahmenseitige Ende des Ausstellarms ist mit einem Laufwagen 21 drehbar
verbunden, der auf einer Laufschiene 22 verschiebbar gelagert ist, welche gemäß Fig.
2 mit dem unteren Querholm des festen Rahmens 1 verbunden sein kann. Aufgrund der
Verwendung dieses Ausstellarmes bzw. beim Ausführungsbeispiel zweier, den unteren
Flügelecken zugeordneten Ausstellarme, kann der Flügel an seinem unteren Ende ausgestellt
bzw. parallelabgestellt werden.
[0019] Das Lager-Beschlagteil 19 bzw. dessen Befestigungsplatte oder -wand ist unten mit
einer Anschlagleiste 23 versehen, welche die untere Stirnkante des Flügels, insbesondere
des Flügelüberschlags untergreift. Diese Ausbildung dient in erster Linie der Montagevereinfachung.
[0020] Der Flügel ist ebenso wie der Rahmen aus einzelnen Profilen aufgebaut, insbesondere
aus Kunststoffprofilen. Dies ergibt sich besonders deutlich aus Fig. 3 Die vier,
einen Rahmen bildenden Profile sind im Eckbereich miteinander verbunden, im Falle
von Kunststoff miteinander verschweißt. Die Profile können mit Versteifungen 24 versehen
sein, jedoch kann man diese Versteifungen wegen des Verschweißungsvorganges nicht
bis an die Schweißnaht heranführen. Um nun trotzdem die mit diesem Beschlag versehene
Ecke verstärken zu können dabei insbesondere die Schweißnaht zu entlasten, verbindet
man die Stulpschiene 6 über das Versteifungsteil 7 und die Bolzen 10, 11 mit dem
Lager-Beschlagteil 19, welches ausschließlich oder in erster Linie mit dem unteren
horizontalen Flügelquerholm verbunden wird. Dadurch werden die aus dem Flügelgewicht
herrührenden, ein Verwinden des unteren Flügelquerholms bewirkenden Kräfte, auf den
vertikalen Flügelquerholm übertragen. Diese Krafteinleitung am vertikalen Flügelholm
wirkt der Verwindungskraft am unteren Flügelquerholm entgegen und schützt daher die
Verbindungsstelle zwischen den beiden Holmen in diesem Eckbereich vor Überlastung
und letztlich auch vor Beschädigung. Selbstverständlich treten diese Wirkungen auch
bei Flügeln aus andersartigem Material ein, jedoch ist dort normalerweise die Verbindungsstelle
nicht so kritisch wie bei Kunststoffprofilen. Es wird noch nachgetragen, daß die
Beschlagteilnut für die Treibstange in Fig. 3 mit 25 bezeichnet ist und man dort die
absatzartige Erweiterungen über zwei gegeneinanderweisende Profilstege bewirkt.
[0021] Insbesondere aus Fig. 3 ersieht man, daß jeder Gewindebolzen 10, 11 mit einem Außenbund
26 ausgestattet ist, der zur Montage und/oder zur Versteifung herangezogen werden
kann, wenn man ihn mit Schlüsselflächen versieht. Er liegt an der ins Rauminnere weisenden
Fläche 27 des Flügels 3 an. Bei der Montage kann man zunächst die Gewindebolzen in
die Gewinde 8 bzw. 9 des Versteifungsteils 7 so weit eindrehen, bis der Außenbund
26 jeweils an der Flügelinnenfläche 27 satt anliegt. Daraufhin steckt man auf die
überstehenden freien Bolzenenden das Lager-Beschlagteil 19 auf und sichert es abschließend
mit Hilfe der Muttern 12 bzw. 13. Weil die genannten, aus dem Gewicht des Flügels
herrührenden Belastungen gleichermaßen auf die linke und recht untere Flügelecke
wirken, ist es an sich nur folgerichtig, wenn beiden Flügelecken einen der erfindungsgemäßen
Beschläge zuordnet. Dies setzt natürlich voraus, daß auch am rechten vertikalen Flügellängsholm
(Fig. 1) die Möglichkeit zur Befestigung einer Stulpschiene besteht. Die beiden Lager-Beschlagteile
19 werden gemäß Fig. 1 mit einem gemeinsamen Abdeckprofil 28 verbunden, wobei insgesamt
eine vor allen Dingen optisch sehr vorteilhafte Ausgestaltung entsteht. Das Abdeckprofil
ist gemäß Fig. 2 von winkelförmiger Gestalt und es wird nach Überprüfung des komplett
angeschlagenen Flügels auf die beiden Lager-Beschlagteile 19 aufgesprengt. Zu diesem
Zwecke ist eine Verhakungs-Verbindung 29 am unteren Ende und eine Verrastverbindung
30 am oberen Ende vorgesehen.
1. Beschlag für einen zumindest an seinem unteren Ende ausstellbaren Flügel (3) eines
Fensters, einer Tür od. dgl., insbesondere mit aus Kunststoffprofilen aufgebautem
Flügelrahmen, mit einem unteren Ausstellarm (20), der einenends an einem mit dem Flügel
verbindbaren Lager-Beschlagteil (19) drehbar gelagert ist, und mit einer Stulpschiene
(6) od. dgl. mindestens für den zugeordneten vertikalen Flügelholm (17), dadurch
gekennzeichnet, daß ein Versteifungsteil (7) einerseits mit dem Lager-Beschlagteil
(19) und andererseits zumindest mit der vertikalen Stulpschiene (6) verbunden oder
verbindbar ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das festrahmenseitige Ende
des Ausstellarms (20) an einem Laufwagen (21), Laufschuh od. dgl. angelenkt ist.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager-Beschlagteil
(19) als Lagergehäuse mit an der Flügelinnenfläche ansetzbarer Befestigungsplatte
(18) oder -wand ausgebildet ist,.
4. Beschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsplatte (18)
oder -wand des Lager-Beschlagteil (19) mit einer quer zu seiner Anlagefläche vorstehenden
unteren Anschlagleiste (23) zum Anlegen an den unteren Flügelüberschlag ausgestattet
ist.
5. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Versteifungsteil (7) mit der Stulpschiene (6) verschweißt, vernietet, verklebt
oder in ähnlicher Weise verbunden ist.
6. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Versteifungsteil (7) und das Lager-Beschlagteil (19) über wenigstens eine,
vorzugsweise aber über mindestenss zwei, in Gebrauchslage im Abstand übereinander
angeordnete Schrauben, Gewindebolzen, (10, 11) od. dgl. Elemente verbunden sind.
7. Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Muttergewinde (8, 9) des
Versteifungsteils (7) je ein Bolzen (10, 11) eingeschraubt ist, der zumindest an seinem
freien, über das Lager-Beschlagteil (19) vorstehenden Ende ein Bolzengewinde zur Aufnahme
einer Mutter (12, 13) aufweist.
8. Beschlag nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Außenbund (26) an jedem Bolzen
(10, 11) zur Anlage an der Flügelinnenfläche (27).
9. Zumindest an seinem unteren Ende austellbarer Flügel (3) eines Fensters, einer
Tür od. dgl., der mit einem festen Rahmen (1) od. dgl. über wenigstens einen unteren
Ausstellarm (20) verbunden ist, wobei der bzw. jeder untere Austellarm Teil eines
Beschlags nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die schließseitige vertikale Stulpschiene (6) in einen bzw. je einen
Kanal (29) des zugeordneten vertikalen Flügelrahmenholms (17) eingelassen ist bzw.
sind.
10. Flügel mit Blendrahmen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen
(10, 11) den zugeordneten vertikalen Flügelholm (17) zumindest teilweise durchsetzen
und das Lager-Beschlagteil (19) am unteren horizontalen Flügelquerholm befestigt,
insbesondere außen aufgesetzt ist, wobei die aus Kunststoff bestehenden Flügelholme
miteinander verschweißt sind.
11. Flügel mit Blendrahmen nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Lager-Beschlagteile (19) der Beschläge der unteren Flügelecken mittels eines gemeinsamen
Abdeckprofils (28) miteinander verbunden sind.