[0001] Die Erfindung betrifft eine innengekühlte Walze, bestehend aus einem Kern, mit mindestens
einem in seiner Oberfläche eingelassenen wendelförmig verlaufenden Kühlmittelkanal,
der über radial gerichtete Bohrungen mit axial gerichteten Zentralkanälen für den
Kühlmittelzu- und -abfluß verbunden ist, und aus einer Deckschicht, wobei die Deckschicht
aus einem den Kühlmittelkanal abdeckenden Profilelement, das mit dem Kern verschweißt
ist, und aus einer Schweißwerkstoffüllung, mit dem der Spalt zwischen benachbarten
Seitenflächen des Profilelementes abgefüllt ist, zusammengesetzt ist.
[0002] Die Erfindung beinhaltet ferner ein Verfahren zur Herstellung einer innengekühlten
Walze.
[0003] Eine derartige Walze ist aus der PS 32 31 433 bekannt. Bei der bekannten Walze ist
der Kühlmittelkanal, der breiter ist als tief, über eine mit dem Kern verschweißte
Hülse abgedeckt, wobei die Hülse in Form eines den Kühlmittelkanal abdeckenden Bandes
auf den Kern aufgebracht ist und die Bandkanten mit der Stirnfläche unter Auffüllen
des Spaltes zwischen den Bandkanten mittels Elekrolichtbogenschweißens verbunden sind.
[0004] Derartige innengekühlte Walzen finden als Stütz- und/oder Transportwalzen in Stranggießanlagen
Verwendung, wo sie zum Zweck der Abstützung des bis zu 1.200 °C heißen Stranges erheblichen
mechanischen Belastungen unterworfen sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die innengekühlte Walze gemäß der Gattung der Erfindung
bezüglich ihrer thermischen Stabilität und ihrer Kühlwirkung auf den Strang zu optimieren
und dafür zu sorgen, daß die thermische Stabilität und die Kühlwirkung über einen
längeren Betriebszeitraum erhalten bleiben.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tiefe des Kühlmittelkanals
größer ist als seine Breite, daß das Profilelement im Querschnitt gesehen die Form
einer Kreisfläche, von der ein Segment abgeschnitten ist, hat, daß das Profilelement
im Kreisflächenteil einen Radius hat, der größer ist als die halbe Breite des Kühlmittelkanals
und daß das Profilelement so angeordnet ist, daß seine - in Achsrichtung betrachtet
- gerade Außenfläche parallel zum Mantel des Kernes liegt und daß das Profilelement
und die Schweißwerkstoffüllung mit einer Verschleißschicht überzogen sind, die den
Außenmantel der Walze bildet.
[0007] Der mit der Erfingung verbundene Vorteil ergibt sich aus dem Zusammenwirken der einzelnen
Merkmale. Durch die relativ große Tiefe des Kühlmittelkanals steht ein ausreichender
Querschnitt für die Durchleitung des Kühlmittels zur Verfügung, und es wird für eine
die Lebensdauer der Walze günstig beeinflussende Charakteristik im Wärmegefälle im
Mantelbereich der Walze gesorgt. Die Abplattung im Profilelement bringt die Kühlwwirkung
hinreichend nah an die den Außenmantel bildende Verschleißschicht, die aus bei den
thermischen Beanspruchungen besonders verschleißfestem Werkstoff hergestellt werden
kann. Insgesamt lassen sich bezüglich des Kernes, des Profilelements, der Schweißwerkstofffüllung
und Verschleißschicht günstige, den jeweiligen Erfordernissen angepaßte Werkstoffkombinationen
wählen.
[0008] Versuchseinsätze haben zusätzlich ergeben, daß die erfindungsgemäße Walze auch bei
einseitiger Wärmebeaufschlagung, wie sie bei einem vorübergehenden Stillstand während
des Gießens auftreten kann, ihre thermische Stabilität behält und in ihrer Betriebsfähigkeit
nicht beeinträchtigt ist.
[0009] Auf Ausgestaltungen der Erfindung gemäß den unter Ansprüchen 2 bis 5 wird verwiesen.
[0010] Die weitere Aufgabe der Erfindung, ein zum Herstellen einer innengekühltn Walze,
die nach einem der Ansprüche 1 bis 5 gestaltet ist, vorteilhaftes Verfahren zu finden,
wird durch die Merkmale des Patentanspruches 6 dadurch gelöst, daß der Kühlkanal zunächst
mit einem Rundeisen, dessen Radius dem Radius des Profilelementes entspricht, abgedeckt
wird, das Rundeisen beidseits des Kühlkanals mit dem Kern verschweißt wird, in den
Spalt zwischen benachbarten Abschnitten des Rundeisens eine Schweißwerkstoffüllung
eingebracht wird, der so gebildete Walzenrohling einer spanabhebenden Bearbeitung
zum Herstellen des Querschnittprofils des Profilelementes unterzogen wird, durch Auftragsschweißen
die Verschleißschicht aufgebracht wird und schließlich durch mechanisches Bearbeiten
der Verschleißschicht eine glatten Walzenoberfläche hergestellt wird.
[0011] Gegenüber einer gattungsgemäßen Walze, bei der ein Band zum Abdecken des Kühlmittelkanals
verwendet wird, hat das erfindungsgemäße Verfahren den herstellungstechnisch bedeutenden
Vorteil, durch die Verwendung eines Rundeisens, d.h. eines dicken Drahtes, zum Abdecken
des Kühlmittelkanales dem wendelförmigen Verlauf gut folgen zu können. Ein Verdrillen
des Rundeisens, bedingt durch die Steigung der wendel, hat keinen Einfluß auf die
Fertigung. So wird die Abplattung des Rundeisens zur Herstellung des endgültigen
Querschnittes des Profilelementes auch erst dann hergestellt, wenn der Walzenrohling
nach Einbringen der Schweißwerkstoffüllung zwischen die Rundeisen fertig ist.
[0012] Dabei wird, um unnötigen Materialaufwand und unnötige Schweißarbeit zu vermeiden,
die Schweißwerkstoffüllung nicht bis zur Oberkante des Spaltes eingebracht, sondern
nur gut soweit, wie später abgedreht werden soll.
[0013] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine innengekühlte Walze teilweise im Schnitt
Fig. 2 einen Ausschnitt A aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
[0014] Die in Fig. 1 dargestellte innengekühlte Walze hat einen Kern 1 mit einem in seiner
Oberfläche eingelassenen wendelförmig verlaufenden Kühlmittelkanal 2 und einem weiteren,
wendelförmig verlaufenden Kühlmittelkanal 2′, die zusammen eine zweigängige Wendel
bilden. Die Kühlmittelkanäle 2, 2′ sind über radial gerichtete Bohrungen 3, 3′ mit
einem ersten axialgerichteten Zentralkanal 4 für die Kühlmittelzufuhr verbunden.
[0015] Im nicht geschnitten gezeichneten Teil der Walze liegende, nicht sichtbare weitere
radiale Bohrungen verbinden die Kühlmittelkanäle 2, 2′ schließlich mit einem zweiten
axialgerichteten Zentralkanal 5. Die Zentralkanäle 4 und 5 liegen in einem Lagerzapfen
6 der Walze.
[0016] Die Kühlmittelkanäle 2, 2′ sind jeweils über ein Profilelement 7, 7′ abgedeckt, wobei
das Profilelement 7, 7′ im Querschnitt gesehen die Form einer Kreisfläche, von der
ein Segment abgeschnitten ist, hat.
[0017] Zwischen benachbarten Abschnitten der Profilelemente 7, 7′ ist eine Schweißwerkstoffüllung
8 vorgesehen.
[0018] Die Profilelemente 7, 7′ und die Schweißwerkstoffüllung 8 sind mit einer Verschleißschicht
9 überzogen, die den Außenmantel der Walze bildet.
[0019] Strömungspfeile 10 und 11 sollen den Kühlmittelkreislauf andeuten. Das Kühlmittel
fließt über dem ersten axialgerichteten Zentralkanal 4 ein, verteilt sich über die
beiden radialgerichteten Bohrungen 3, 3′ auf die beiden Kühlmittelkanäle 2, 2′, gelangt
zurück in den Zentralbereich des Kerns 1 und tritt schließlich über den zweiten axialen
Zentralkanal 5 wieder aus. Ein ringzylindrischer Dichtungsstopfen 12 trennt den Ein-
und Auslaßbereich im Kühlmittelkreislauf.
[0020] Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab den strichpunktiert umrissenen Ausschnitt A
aus Fig. 1.
[0021] Der zwischen benachbarten Abschnitten der Kühlmittelkanäle 2, 2′ verbleibende Teil
des kernes 1 bildet Stege 13, mit denen die Schweißwerkstoffüllung 8, ebenso wie mit
den Profilelementen 7, 7′ durch Schweißung verbunden ist.
[0022] Aus Fig. 2 ist auch zu ersehen, daß die Tiefe a des Kühlmittelkanals 2 größer ist
als seine Breite b und daß die Breite c des Steges 13 zwischen benachbarten Abschnitten
der Kühlmittelkanäle 2, 2′ größer ist als die Breite b des Kühlmittelkanals 2.
[0023] Im Kreisflächenteil hat das Profilelement 7 einen Radius r, der größer ist als die
halbe Breite b des Kühlmittelkanals 2.
[0024] Das Profilelement 7 und entsprechend das benachbarte Profilelement 7′ ist so angeordnet,
daß seine - in Achsrichtung betrachtet - gerade Außenfläche 14 parallel zum Mantel
des Kernes 1 liegt.
[0025] Die radiale Dicke d des Profilelements 7 entspricht etwa dem o,7fachen seiner Breite
e.
[0026] Für eine innengekühlte Walze mit etwa 320 mm Außendurchmesser können folgende Maße
gewählt werden:
a = 25 mm
b = 16 mm
c = 24 mm
d = 16 mm
e = 2 r = 21 mm
[0027] Bei der Herstellung einer innengekühlten Walze gemäß Fig. 1 werden zunächst die Kühlmittelkanäle
2, 2′ in den Kern 1 eingeschnitten und die Bohrungen 3, 3′, sowie entsprechende Kühlmittelrückführungsbohrungen
hergestellt. Nun werden die beiden Kühlmittelkanäle 2, 2′ mit entsprechenden Rundeisen
abgedeckt und die Rundeisen jeweils beidseits mit dem dazwischen liegenden Steg 13
über Kehlnähte verschweißt. Während die Rundeisen der Steigung der beiden Wendel folgen
verdrillen sie sich etwas; doch hat dieses Verdrillen auf den Kreisquerschnitt der
Rundeisen keine Wirkung.
[0028] Nun werden die Spalte zwischen benachbarten Abschnitten des Rundeisens mit einer
Schweißwerkstoffüllung weitgehend gefüllt.
[0029] Der so gebildete Walzrohling wird einer spanabhebenden Bearbeitung unterzogen wobei
vom Kreisquerschnitt der Rundeisen das äussere Segment abgenommen wird, wodurch schließlich
das endgültige Profil der Profilelemente entsteht. Dabei wird auch ein Teil der Schweißwerkstoffüllung
wieder abgetragen, und es liegt schließlich eine glatte Außenfläche vor, auf die die
Verschleißschicht durch ggf. mehrlagiges Auftragsschweißen aufgebracht wird.
[0030] In einer spanabhebenden Endbearbeitung kann dann ein glatter Außenmantel der innengekühlten
Walze erzeugt werden.
1. Innengekühlte Walze, bestehend aus einem Kern mit mindestens einem in seiner Oberfläche
eingelassenen wendelförmig verlaufenden Kühlmittelkanal, der über radial gerichtete
Bohrungen mit axial gerichteten Zenralkanälen für den Kühlmittelzu- und -abfluß verbunden
ist, und aus einer Deckschicht, wobei die Deckschicht aus einem den Kühlmittelkanal
abdeckenden Profilelement, das mit dem Kern verschweißt ist, und aus einer Schweißwerkstoffüllung,
mit dem der Spalt zwischen benachbarten Seitenflächen des Profilelementes aufgefüllt
ist, zusammengesetzt ist
gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Merkmale
- die Tiefe (a) des Kühlmittelkanals (2) ist größer als seine Breite (b),
- das Profilelement (7) hat im Querschnitt gesehen die Form einer Kreisfläche, von
der ein Segment abgeschnitten ist,
- das Profilelement (7) hat im Kreisflächenteil einen Radius (r) , der größer ist
als die halbe Breite (b) des Kühlmittelkanals (2), und ist so angeordnet, daß seine
- in Achsrichtung betrachtet - gerade Außenfläche (14) parallel zum Mantel des Kernes
(1) liegt,
- das Profilelement (7) und die Schweißwerkstoffüllung (8) sind mit einer Verschleißschicht
(9) überzogen, die den Außenmantel der Walze bildet.
2. Innengekühlte Walze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Radius (r) des Profilelements (7) 20 bis 40 % größer ist als die halbe Breite
(b) des Kühlmittelkanals (2).
3. Innengekühlte Walze nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Kühlmittelkanäle (2, 2′) gleicher Breite (b) vorgesehen sind und eine
mehrgängige Wendel bilden.
4. Innengekühlte Walze nach einem der Aussprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß - in Achsrichtung gesehen - die Breite (c) des benachbarte Abschnitte des Kühlmittelkanals
(2) bzw. der Kühlmittelkanäle (2, 2′) trennenden Steges (13) des Kernes (1) um 10
bis 40 % größer ist, als die Breite (b) des Kühlmittelkanals (2) bzw. der Kühlmittelkanäle
2, 2′).
5. Innengekühlte Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Dicke (d) des Profilelements (7) etwa dem 0,5 bis 0,75-fachen seiner
Breite (e) entspricht.
6. Verfahren zum Herstellen einer innengekühlten Walze, die nach einem der Ansprüche
1 bis 5 gestaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Kühlmittelkanal mit einem Rundeisen, dessen Radius dem Radius (r) des Profilelementes
entspricht, abgedeckt wird,
- das Rundeisen beidseits des Kühlmittelkanals mit dem Kern verschweißt wird,
- in den Spalt zwischen benachbarten Abschnitten des Rundeisens eine Schweißwerkstoffüllung
eingebracht wird,
- der so gebildete Walzenrohling einer spanabhebenden Bearbeitung zum Herstellen des
Querschnittprofils des Profilelements unterzogen wird,
- durch Auftragsschweißen die Verschleißschicht aufgetragen wird,
- und schließlich durch mechanisches Bearbeiten der Verschleißschicht eine glatte
Walzenoberfläche hergestellt wird.