[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rundfunkempfangseinrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer derartigen aus der DE 29 10 073 A bekannten Einrichtung werden die vor
Fahrtbeginn der Reihe nach eingehenden Verkehrsfunkdurchsagen eines einzigen Senders
aufgezeichnet und in umgekehrter Reihenfolge bedarfsweise, d. h. bei Antritt der Fahrt,
wiedergegeben. Die Wirkungsweise dieser Einrichtung hängt jedoch wesentlich davon
ab, ob der "richtige Sender" eingestellt ist. Es handelt sich dabei um den Sender,
der für den Fahrzeugbenutzer die für seine Fahrt wichtigste Verkehrsfunkdurchsage
abgibt. Daraus ergibt sich aber das Problem, daß es sich bei diesem Sender nicht notwendigerweise
um den Sender handelt, der dem Standort des Kraftfahrzeugs am nächsten liegt. Vielmehr
hängt dies wesentlich davon ab, wohin der Fahrer fahren möchte.
[0003] Hinzu kommt ein weiteres Problem. Der Fahrzeugbenutzer ist gezwungen, sich sämtliche
Verkehrsfunkdurchsagen anzuhören, die im Speicher enthalten sind. Nur dadurch kann
er sichergehen, sämtliche Verkehrsfunkdurchsagen zur Kenntnis zu nehmen, die für ihn
von Bedeutung sind. Dies ist sehr zeitraubend und dürfte dazu führen, daß die bekannte
Einrichtung nur selten tatsächlich verwendet wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rundfunkempfangseinrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die dem Fahrzeugbenutzer bedarfsgerecht die Verkehrsfunkdurchsagen
zur Verfügung stellt, die für ihn tatsächlich von Bedeutung sind.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer derartigen Einrichtung durch die Mittel,
die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegeben sind.
[0006] Durch die Verwendung mehrerer Sender wird sichergestellt, daß sämtliche Verkehrsfunkdurchsagen,
die von verschiedenen Sendern abgegeben werden, auch tatsächlich in den Speicher gelangen.
Die Verwendung eines einzigen Speichers vereinfacht insbesondere den Auslesevorgang,
mit dem die interessierenden Verkehrsfunkdurchsagen ausgegeben werden. Schließlich
liefert die Verwendung einer Spracherkennungseinrichtung nur die Verkehrsfunkdurchsagen,
in denen diese Kennung tatsächlich enthalten ist. Alle anderen Verkehrsfunkdurchsagen
bleiben unberücksichtigt.
[0007] Bei dieser Kennung kann es sich um ein fest vorgegebenes Wortmuster handeln. Beispiele
hierfür sind Wortmuster, die bei Verkehrsfunkdurchsagen häufig vorhanden sind. Beispiele
hierfür sind "Autobahn", "Stau" und "Verkehrsunfall". Verkehrsfunkdurchsagen mit
einem derartigen Wortmuster können beispielsweise auf Knopfdruck abgerufen werden.
[0008] Bei der Kennung kann es sich auch um einen Inhalt der Verkehrsfunkdurchsagen handeln,
der derartige typische Wortmuster nicht enthält. So kann beispielsweise das Auswahlkriterium
in Form der Kennung für die Verkehrsfunkdurchsagen darin bestehen, daß ein bestimmtes
Wortmuster gerade nicht vorhanden ist. So kann ein Fahrzeugbenutzer darin interessiert
sein, alle Verkehrsfunkdurchsagen zu erhalten in denen das Wortmuster "Autobahn"
gerade nicht enthalten ist. Eine derartige Kennung wird dann für ihn von Interesse
sein, wenn er nicht beabsichtigt, auf einer Autobahn zu fahren.
[0009] Eine wesentliche Verbesserung der Einrichtung wird demgegenüber dadurch erzielt,
daß die Kennung willkürlich vorgebbar ist. Anstelle eines vorgegebenen Tableaus von
Wortmustern kann beispielsweise ein Wortmuster vom Fahrzeugbenutzer vorgegeben werden,
mit dem die Verkehrsfunkdurchsagen ausgewählt werden. Diese Vorgabe kann beispielsweise
bereits für die nächste Fahrt am Ende der vorangegangenen Fahrt erfolgen und beispielsweise
dazu verwendet werden, nur die Verkehrsfunkdurchsagen in den Speicher aufzunehmen,
die dieses Wortmuster enthalten. Dies hat den Vorteil, daß die Verkehrsfunkdurchsagen
bei der Wiedergabe hintereinander so ausgegeben werden, wie sie im Speicher vorliegen.
Die Überprüfung der Verkehrsfunkdurchsagen, die dieses Wortmuster nicht enthalten,
entfällt dadurch. Dadurch ergibt sich eine deutliche Erhöhung der Effizienz und Arbeitsgeschwindigkeit
der Einrichtung.
[0010] Eine weitere Verbesserung der Einrichtung wird mit Hilfe einer Sendersucheinrichtung
erreicht, die den gesamten Empfangs-Frequenzbereich abtastet und die Empfangseinrichtungen
auf unterschiedliche Sender von Verkehrsfunkdurchsagen abstimmt. Derartige Sender
sind ohne weiteres anhand der abgestrahlten Senderkennung für Verkehrsfunkdurchsagen
zu erkennen. Die Auswahl der unterschiedlichen Sender kann einerseits mit Hilfe der
Sendefrequenz und ergänzend oder alternativ mit Hilfe einer bekannten Modulationsvergleichseinrichtung
erfolgen. Derartige Einrichtungen, die beispielsweise auch die unterschiedlichen Signallaufzeiten
von Sendern gleichen Programms berücksichtigen, die vom Empfangsort unterschiedliche
Entfernung besitzen, sind beispielsweise aus der DE 30 37 411 C bekannt. Damit wird
es möglich, die Rundfunkempfangseinrichtung auf die Sender unterschiedlichen Programms
einzustellen, die am Empfangsort am besten zu empfangen sind.
[0011] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
weiter erläutert. Dabei ist in der einzigen Figur eine Rundfunkempfangseinrichtung
dargestellt, mit der dem Fahrzeugbenutzer die aufgelaufenen Verkehrsfunkdurchsagen
zur Verfügung gestellt werden, die eine Kennung ein Form eines vorgegebenen Wortmusters
aufweisen.
[0012] Die dargestellte Rundfunkempfangseinrichtung besitzt 4 HF-Empfangseinrichtungen HF
1 bis HF 4, die auf unterschiedliche Sender von Verkehrsfunkdurchsagen abgestimmt
sind. Den Empfängern HF 1 bis HF 4 ist über ein Zwischenfrequenz-Teil ZF ein Niederfrequenz-Teil
NF nachgeordnet, der über einen Spracherkenner SPE mit einem Speicher SP verbunden
ist. Am Niederfrequenz-Teil NF sind Lautsprecher L 1 und L 2 angeschlossen. Ferner
ist der Spracherkenner SPE mit einem Mikrophon MIC verbunden.
[0013] Die, wie weiter unten erläutert, auf verschiedene Verkehrsfunk-Sender abgestimmten
Empfänger HF 1 bis HF 4 geben eingehende Verkehrsfunkmeldungen an das Niederfrequenz-Teil
weiter. Diese Meldungen werden mit Hilfe des Spracherkenners SPE hinsichtlich ihrer
relevanten Worte analysiert und im Speicher SP abgelegt. Dort werden diese Meldungen
datenbankmäßig verwaltet. Das bedeutet, daß ein Zugriff auf diese Meldungen unter
einem der mit Hilfe des Spracherkenners als relevant erkannten Worte möglich ist.
Die dieses Wort enthalten den Verkehrsfunkmeldungen können somit mit Hilfe eines
vorgegebenen Wortes oder Wortmusters aus dem Speicher SP entnommen werden und über
das Niederfrequenz-Teil NF auf die Lautsprecher L 1 und L 2 gegeben werden.
[0014] Mit Hilfe des Spracherkenners SP ist es auch möglich, die eingehenden Verkehrsfunkmeldungen
hinsichtlich eines vorgegebenen Wortes zu analysieren und nur die Meldungen im Speicher
SP abzulegen, die dieses Wort enthalten. Ein entsprechendes Wort kann mit Hilfe des
Mikrophons MIC eingegeben werden. Dies kann beispielsweise bei der Beendigung einer
Fahrt erfolgen. Bis zum Antritt der nächsten Fahrt gelangen somit in den Speicher
SP nur die Verkehrsfunkmeldungen, die eine vorgegebene Kennung in Form des eingegebenen
Wortes besitzen. Bei Fahrtantritt ist es damit möglich, sämtliche Verkehrsfunkmeldungen,
die in diesem Speicher enthalten sind und die das vorgegebene Wort enthalten, der
Reihe nach mit Hilfe der Lautsprecher L 1 und L 2 wiederzugeben. Die Reihenfolge kann,
wie bei dem bekannten System (DE-OS 29 10 073) in umgekehrter Reihenfolge erfolgen.
Die zuletzt eingehende Verkehrsfunkmeldung wird als erste wiedergegeben. Der Fahrzeugbenutzer
erhält somit zunächst die aktuellste Verkehrsfunkmeldung und kann somit sehr schnell
die Verkehrssituation erfassen.
[0015] Die Abstimmung der Empfänger HF 1 bis HF 4 kann mit Hilfe eines an sich bekannten
Sendersuchlaufs für Verkehrsfunk-Sender erfolgen, wie er heutzutage in jedem hochwertigen
KFZ-Radioempfänger bereits vorhanden ist. Unterschiedliche Sender können mit Hilfe
eines Modulationsvergleichs erkannt werden. Dabei werden die Sender erkannt, die
denselben Modulationsinhalt besitzen und damit dasselbe Programm abstrahlen. Verkehrsfunkmeldungen
derartiger Sender werden nur insoweit berücksichtigt, als einer der Empfänger HF
1 bis HF 4 auf den zweckmäßigerweise leistungsstärksten Sender abgestimmt ist.
[0016] Weitere Ausbaustufen der dargestellten Empfangseinrichtung bestehen darin, den Spracherkenner
in der Weise zu programmieren, daß er auf vorgegebene Kennungen anspricht. Es kann
sich dabei um Worte handeln, die bei Verkehrsfunkmeldungen sehr häufig auftreten wie
z. B. "Autobahn", "Stau" und dgl. Es kann aber auch eine Kennung in der Weise vorgesehen
sein, daß gerade die Verkehrsfunkmeldungen abgespeichert werden, die ein derart vorgegebenes
Wortmuster gerade nicht enthalten. Die Vorgabe dieses Musters kann, wie bereits erwähnt,
von vorneherein festgelegt sein oder mit Hilfe des Mikrophons MIC willkürlich erfolgen.
[0017] Ferner ist es möglich, mit Hilfe einer entsprechenden Sprachausgabeeinrichtung SPA
die vorhandenen Verkehrsfunkmeldungen auch auszudrucken bzw. mit Hilfe eines daran
angeschlossenen Displays D auch in gedruckter Form anzuzeigen. Ferner kann während
des Befahrens einer Reiseroute durch geeignete Anbindung eines Navigationssystems
NA der voraussichtlich gefahrene Streckenverlauf analysiert werden und die während
dieses Verlaufs relevanten Verkehrsfunkmeldungen abgefragt werden. Dies setzt ggf.
eine entsprechende Aufbereitung des zugrundeliegenden Streckenführungsmaterials voraus.
Eine derartige Aufbereitung kann darin bestehen, daß relevante Verkehrsknotenpunkte
oder markante Ziele, die während des voraussichtlichen Streckenverlaufs befahren werden,
von dem Navigationssystem NA in die dargestellte Rundfunkempfangseinrichtung eingegeben
werden und dort zur Ausgabe der Verkehrsfunkmeldungen führen, die im Speicher SP
hierfür vorhanden sind.
[0018] Es sollte noch erwähnt werden, daß die Wiedergabe der Verkehrsfunkmeldungen zweckmäßigerweise
mit künstlicher Sprache erfolgt. Dadurch ist sichergestellt, daß die Verkehrsfunkmeldungen
in akustisch gleicher Weise auftreten und Störungen, wie sie häufig beim Empfang von
Verkehrsfunkmeldungen zu verzeichnen sind, nicht in Erscheinung treten.
1. Rundfunkempfangseinrichtung für Kraftfahrzeuge, bei der während eines vorgegebenen
Zeitraums eingehende Verkehrsfunkdurchsagen in einen Speicher aufgenommen werden
und bedarfsweise wiedergebbar sind, gekennzeichnet durch Empfangseinrichtungen (HFI-
HF₄) für mehrere Sender von Verkehrsfunkdurchsagen, durch einen gemeinsamen Speicher
(SP), in dem die Verkehrsfunkdurchsagen eingelesen sind und durch eine Ausgabeeinrichtung
mit einer Spracherkennungseinrichtung (SPE), die die Verkehrsfunkdurchsagen mit einer
vorgegebenen Kennung aus dem Speicher sequentiell ausgibt.
2. Rundfunkempfangseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennung
willkürlich vorgebbar ist.
3. Rundfunkempfangseinrichtung Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Sendersucheinrichtung,
die den gesamten Empfangs-Frequenzbereich abtastet und die Empfangseinrichtungen (HF1
- HF₄) auf unterschiedliche Sender von Verkehrsfunkdurchsagen abstimmt.