(19)
(11) EP 0 312 778 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.1989  Patentblatt  1989/17

(21) Anmeldenummer: 88115203.7

(22) Anmeldetag:  16.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G08G 1/09
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 18.09.1987 DE 3731429

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Probst, Joesef Max
    D-8906 Gersthofen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rundfunkempfangseinrichtung für Kraftfahrzeuge


    (57) Bei einer Rundfunkempfangseinrichtung für Kraftfahr­zeuge, bei der während eines vorgegebenen Zeitraums eingehende Verkehrsfunkdurchsagen in einen Speicher eingegeben und bedarfsweise daraus wiedergebbar sind, sind die Empfangseinrichtungen für mehrere Sender von Verkehrsfunkdurchsagen vorgesehen. Diese Durchsagen werden in einem gemeinsamen Speicher eingelesen und durch eine Ausgabeeinrichtung dann wiedergegeben, wenn sie eine vorgegebene Kennung besitzen. Die Ausgabeein­richtung ist dabei mit einer Spracherkennungseinrichtung verbunden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rundfunkempfangs­einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei einer derartigen aus der DE 29 10 073 A bekannten Einrichtung werden die vor Fahrtbeginn der Reihe nach eingehenden Verkehrsfunkdurchsagen eines einzigen Senders aufgezeichnet und in umgekehrter Reihenfolge bedarfsweise, d. h. bei Antritt der Fahrt, wiederge­geben. Die Wirkungsweise dieser Einrichtung hängt jedoch wesentlich davon ab, ob der "richtige Sender" einge­stellt ist. Es handelt sich dabei um den Sender, der für den Fahrzeugbenutzer die für seine Fahrt wichtigste Verkehrsfunkdurchsage abgibt. Daraus ergibt sich aber das Problem, daß es sich bei diesem Sender nicht not­wendigerweise um den Sender handelt, der dem Standort des Kraftfahrzeugs am nächsten liegt. Vielmehr hängt dies wesentlich davon ab, wohin der Fahrer fahren möchte.

    [0003] Hinzu kommt ein weiteres Problem. Der Fahrzeugbenutzer ist gezwungen, sich sämtliche Verkehrsfunkdurchsagen anzuhören, die im Speicher enthalten sind. Nur dadurch kann er sichergehen, sämtliche Verkehrsfunkdurchsagen zur Kenntnis zu nehmen, die für ihn von Bedeutung sind. Dies ist sehr zeitraubend und dürfte dazu führen, daß die bekannte Einrichtung nur selten tatsächlich verwen­det wird.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rund­funkempfangseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die dem Fahrzeugbenutzer bedarfsgerecht die Verkehrsfunkdurchsagen zur Verfügung stellt, die für ihn tatsächlich von Bedeutung sind.

    [0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer derartigen Einrichtung durch die Mittel, die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegeben sind.

    [0006] Durch die Verwendung mehrerer Sender wird sicherge­stellt, daß sämtliche Verkehrsfunkdurchsagen, die von verschiedenen Sendern abgegeben werden, auch tatsächlich in den Speicher gelangen. Die Verwendung eines einzigen Speichers vereinfacht insbesondere den Auslesevorgang, mit dem die interessierenden Verkehrsfunkdurchsagen ausgegeben werden. Schließlich liefert die Verwendung einer Spracherkennungseinrichtung nur die Verkehrsfunk­durchsagen, in denen diese Kennung tatsächlich enthalten ist. Alle anderen Verkehrsfunkdurchsagen bleiben unbe­rücksichtigt.

    [0007] Bei dieser Kennung kann es sich um ein fest vorgegebenes Wortmuster handeln. Beispiele hierfür sind Wortmuster, die bei Verkehrsfunkdurchsagen häufig vorhanden sind. Beispiele hierfür sind "Autobahn", "Stau" und "Verkehrs­unfall". Verkehrsfunkdurchsagen mit einem derartigen Wortmuster können beispielsweise auf Knopfdruck abge­rufen werden.

    [0008] Bei der Kennung kann es sich auch um einen Inhalt der Verkehrsfunkdurchsagen handeln, der derartige typische Wortmuster nicht enthält. So kann beispielsweise das Auswahlkriterium in Form der Kennung für die Verkehrs­funkdurchsagen darin bestehen, daß ein bestimmtes Wortmuster gerade nicht vorhanden ist. So kann ein Fahrzeugbenutzer darin interessiert sein, alle Verkehrs­funkdurchsagen zu erhalten in denen das Wortmuster "Autobahn" gerade nicht enthalten ist. Eine derartige Kennung wird dann für ihn von Interesse sein, wenn er nicht beabsichtigt, auf einer Autobahn zu fahren.

    [0009] Eine wesentliche Verbesserung der Einrichtung wird demgegenüber dadurch erzielt, daß die Kennung willkür­lich vorgebbar ist. Anstelle eines vorgegebenen Tableaus von Wortmustern kann beispielsweise ein Wortmuster vom Fahrzeugbenutzer vorgegeben werden, mit dem die Ver­kehrsfunkdurchsagen ausgewählt werden. Diese Vorgabe kann beispielsweise bereits für die nächste Fahrt am Ende der vorangegangenen Fahrt erfolgen und beispiels­weise dazu verwendet werden, nur die Verkehrsfunkdurch­sagen in den Speicher aufzunehmen, die dieses Wortmuster enthalten. Dies hat den Vorteil, daß die Verkehrsfunk­durchsagen bei der Wiedergabe hintereinander so ausge­geben werden, wie sie im Speicher vorliegen. Die Über­prüfung der Verkehrsfunkdurchsagen, die dieses Wort­muster nicht enthalten, entfällt dadurch. Dadurch ergibt sich eine deutliche Erhöhung der Effizienz und Arbeits­geschwindigkeit der Einrichtung.

    [0010] Eine weitere Verbesserung der Einrichtung wird mit Hilfe einer Sendersucheinrichtung erreicht, die den gesamten Empfangs-Frequenzbereich abtastet und die Empfangsein­richtungen auf unterschiedliche Sender von Verkehrsfunk­durchsagen abstimmt. Derartige Sender sind ohne weiteres anhand der abgestrahlten Senderkennung für Verkehrsfunk­durchsagen zu erkennen. Die Auswahl der unterschied­lichen Sender kann einerseits mit Hilfe der Sendefre­quenz und ergänzend oder alternativ mit Hilfe einer bekannten Modulationsvergleichseinrichtung erfolgen. Derartige Einrichtungen, die beispielsweise auch die unterschiedlichen Signallaufzeiten von Sendern gleichen Programms berücksichtigen, die vom Empfangsort unter­schiedliche Entfernung besitzen, sind beispielsweise aus der DE 30 37 411 C bekannt. Damit wird es möglich, die Rundfunkempfangseinrichtung auf die Sender unterschied­lichen Programms einzustellen, die am Empfangsort am besten zu empfangen sind.

    [0011] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung darge­stellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Dabei ist in der einzigen Figur eine Rundfunkempfangseinrich­tung dargestellt, mit der dem Fahrzeugbenutzer die aufgelaufenen Verkehrsfunkdurchsagen zur Verfügung gestellt werden, die eine Kennung ein Form eines vorge­gebenen Wortmusters aufweisen.

    [0012] Die dargestellte Rundfunkempfangseinrichtung besitzt 4 HF-Empfangseinrichtungen HF 1 bis HF 4, die auf unter­schiedliche Sender von Verkehrsfunkdurchsagen abgestimmt sind. Den Empfängern HF 1 bis HF 4 ist über ein Zwi­schenfrequenz-Teil ZF ein Niederfrequenz-Teil NF nach­geordnet, der über einen Spracherkenner SPE mit einem Speicher SP verbunden ist. Am Niederfrequenz-Teil NF sind Lautsprecher L 1 und L 2 angeschlossen. Ferner ist der Spracherkenner SPE mit einem Mikrophon MIC verbun­den.

    [0013] Die, wie weiter unten erläutert, auf verschiedene Verkehrsfunk-Sender abgestimmten Empfänger HF 1 bis HF 4 geben eingehende Verkehrsfunkmeldungen an das Nieder­frequenz-Teil weiter. Diese Meldungen werden mit Hilfe des Spracherkenners SPE hinsichtlich ihrer relevanten Worte analysiert und im Speicher SP abgelegt. Dort werden diese Meldungen datenbankmäßig verwaltet. Das bedeutet, daß ein Zugriff auf diese Meldungen unter einem der mit Hilfe des Spracherkenners als relevant erkannten Worte möglich ist. Die dieses Wort enthalten­ den Verkehrsfunkmeldungen können somit mit Hilfe eines vorgegebenen Wortes oder Wortmusters aus dem Speicher SP entnommen werden und über das Niederfrequenz-Teil NF auf die Lautsprecher L 1 und L 2 gegeben werden.

    [0014] Mit Hilfe des Spracherkenners SP ist es auch möglich, die eingehenden Verkehrsfunkmeldungen hinsichtlich eines vorgegebenen Wortes zu analysieren und nur die Meldungen im Speicher SP abzulegen, die dieses Wort enthalten. Ein entsprechendes Wort kann mit Hilfe des Mikrophons MIC eingegeben werden. Dies kann beispielsweise bei der Beendigung einer Fahrt erfolgen. Bis zum Antritt der nächsten Fahrt gelangen somit in den Speicher SP nur die Verkehrsfunkmeldungen, die eine vorgegebene Kennung in Form des eingegebenen Wortes besitzen. Bei Fahrtantritt ist es damit möglich, sämtliche Verkehrsfunkmeldungen, die in diesem Speicher enthalten sind und die das vorgegebene Wort enthalten, der Reihe nach mit Hilfe der Lautsprecher L 1 und L 2 wiederzugeben. Die Reihenfolge kann, wie bei dem bekannten System (DE-OS 29 10 073) in umgekehrter Reihenfolge erfolgen. Die zuletzt eingehende Verkehrsfunkmeldung wird als erste wiedergegeben. Der Fahrzeugbenutzer erhält somit zunächst die aktuellste Verkehrsfunkmeldung und kann somit sehr schnell die Verkehrssituation erfassen.

    [0015] Die Abstimmung der Empfänger HF 1 bis HF 4 kann mit Hilfe eines an sich bekannten Sendersuchlaufs für Verkehrsfunk-Sender erfolgen, wie er heutzutage in jedem hochwertigen KFZ-Radioempfänger bereits vorhanden ist. Unterschiedliche Sender können mit Hilfe eines Modula­tionsvergleichs erkannt werden. Dabei werden die Sender erkannt, die denselben Modulationsinhalt besitzen und damit dasselbe Programm abstrahlen. Verkehrsfunkmeldun­gen derartiger Sender werden nur insoweit berücksich­tigt, als einer der Empfänger HF 1 bis HF 4 auf den zweckmäßigerweise leistungsstärksten Sender abgestimmt ist.

    [0016] Weitere Ausbaustufen der dargestellten Empfangseinrich­tung bestehen darin, den Spracherkenner in der Weise zu programmieren, daß er auf vorgegebene Kennungen an­spricht. Es kann sich dabei um Worte handeln, die bei Verkehrsfunkmeldungen sehr häufig auftreten wie z. B. "Autobahn", "Stau" und dgl. Es kann aber auch eine Kennung in der Weise vorgesehen sein, daß gerade die Verkehrsfunkmeldungen abgespeichert werden, die ein derart vorgegebenes Wortmuster gerade nicht enthalten. Die Vorgabe dieses Musters kann, wie bereits erwähnt, von vorneherein festgelegt sein oder mit Hilfe des Mikrophons MIC willkürlich erfolgen.

    [0017] Ferner ist es möglich, mit Hilfe einer entsprechenden Sprachausgabeeinrichtung SPA die vorhandenen Verkehrs­funkmeldungen auch auszudrucken bzw. mit Hilfe eines daran angeschlossenen Displays D auch in gedruckter Form anzuzeigen. Ferner kann während des Befahrens einer Reiseroute durch geeignete Anbindung eines Navigations­systems NA der voraussichtlich gefahrene Streckenverlauf analysiert werden und die während dieses Verlaufs relevanten Verkehrsfunkmeldungen abgefragt werden. Dies setzt ggf. eine entsprechende Aufbereitung des zugrunde­liegenden Streckenführungsmaterials voraus. Eine derar­tige Aufbereitung kann darin bestehen, daß relevante Verkehrsknotenpunkte oder markante Ziele, die während des voraussichtlichen Streckenverlaufs befahren werden, von dem Navigationssystem NA in die dargestellte Rund­funkempfangseinrichtung eingegeben werden und dort zur Ausgabe der Verkehrsfunkmeldungen führen, die im Spei­cher SP hierfür vorhanden sind.

    [0018] Es sollte noch erwähnt werden, daß die Wiedergabe der Verkehrsfunkmeldungen zweckmäßigerweise mit künstlicher Sprache erfolgt. Dadurch ist sichergestellt, daß die Verkehrsfunkmeldungen in akustisch gleicher Weise auftreten und Störungen, wie sie häufig beim Empfang von Verkehrsfunkmeldungen zu verzeichnen sind, nicht in Erscheinung treten.


    Ansprüche

    1. Rundfunkempfangseinrichtung für Kraftfahrzeuge, bei der während eines vorgegebenen Zeitraums eingehende Verkehrsfunkdurchsagen in einen Speicher aufgenom­men werden und bedarfsweise wiedergebbar sind, gekennzeichnet durch Empfangseinrichtungen (HFI- HF₄) für mehrere Sender von Verkehrsfunkdurchsagen, durch einen gemeinsamen Speicher (SP), in dem die Verkehrsfunkdurchsagen eingelesen sind und durch eine Ausgabeeinrichtung mit einer Spracherkennungs­einrichtung (SPE), die die Verkehrsfunkdurchsagen mit einer vorgegebenen Kennung aus dem Speicher sequentiell ausgibt.
     
    2. Rundfunkempfangseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennung willkürlich vorgebbar ist.
     
    3. Rundfunkempfangseinrichtung Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Sendersucheinrichtung, die den gesamten Empfangs-Frequenzbereich abtastet und die Empfangseinrichtungen (HF1 - HF₄) auf unterschiedliche Sender von Verkehrsfunkdurchsagen abstimmt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht