[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines Übertragungszylinders
einer Rotationsdruckmaschine während des Betriebes, mit etwa achsparallel zu dem zu
reinigenden Zylinder angeordneten, an diesen anstellbare Reinigungsmittel.
[0002] Aus der DE-OS 36 01 539 ist eine Vorrichtung zum Reinigen eines Übertragungszylinders
einer Druckpresse bekannt, mit deren Hilfe während des Betriebes Staub und Lint von
einem Übertragungszylinder entfernt werden kann. Dabei werden Bürsten periodisch gegen
den Übertragungszylinder gedrückt, der vorzugsweise ein Gummituchzylinder ist, wobei
daß Staub und Lint von diesem abgefegt und einem sogenannten Lintfänger zugeführt
werden. Diese Vorrichtung ist an der Peripherie des Übertragungszylinders angeordnet
und beidseitig an den Druckwerkseitenwänden befestigt. Es kann als störend empfunden
werden, daß diese Vorrichtung an der Peripherie des Übertragungszylinders angeordnet
ist, da dadurch Arbeiten an der Maschine beeinträchtigt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb eine Vorrichtung zum Reinigen eines Übertragungszylinders
einer Rotationsdruckmaschine so auszubilden und anzuordnen, daß sie keinen zusätzlichen
Raum beansprucht und weder während des Betriebes noch bei Betriebsunterbrechungen
stört. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus der Beschreibung in Verbindungen mit den Zeichnungen. In diesen zeigen jeweils
schematisch:
Fig. 1 den linken Teil eines in einer Druckwerkseitenwand gelagerten zu reinigenden
Zylinders und
Fig. 2 eine Seitenansicht des Zylinders mit teilweiser Darstellung der benachbarten
Zylinder.
[0004] Die erfindungsgemäße Schutz- und Reinigungsvorrichtung 1 ist an einem in einer Seitenwand
2 gelagerten Gummituchzylinder 3 angeordnet bzw. an diesen anstellbar. Die Lagerung
des Gummituchzylinders 3 kann beidseitig, wie ein Fig. 1 angedeutet, über Zapfen 4
erfolgen. Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Schutz- und Reinigungsvorrichtung 1
kann auf der linken Seite des Gummituchzylinders 3 in der gleichen Weise ausgeführt
werden.
[0005] Wie beispielsweise aus der DE-PS 36 10 697 bekannt ist, fordern Sicherheitsbestimmungen,
daß zur Vermeidung von Unfällen im Einlaufspalt zweier gegeneinander rotierender Zylinder
ein sogenannter Fingerschutz vorgesehen wird. Dieser besteht üblicherweise aus einer
verschwenk- bzw. verschiebbaren Schutzleiste, die gemäß den Fig. 1 und 2 vorzugsweise
einen rechtwinkligen oder auch halbkreisförmigen Querschnitt aufweist. Die Schutzleiste
6 kann an einer Traverse 7 angeordnet sein, die beidseitig innerhalb der Druckwerkseitenwände
2 verschwenkbar gehalten ist. An oder in der Traverse 7 ist gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Saugrohr 8 positioniert, mit dem der Staub, Lint und Schmutz von den
in Achsrichtung des zur reinigenden Zylinders angeordneten Bürsten 9 bzw. aus deren
Umgebung abgesaugt werden, der mittels der Bürsten 9 vom dem Druckwerkzylinder 3,
beispielsweise einem ein Gummituch 5 tragenden Zylinder abgetragen wird.
[0006] Das Saugrohr 8 ist mit einem flexiblen schematisch angedeuteten Schlauch 10 verbunden,
der über die Druckwerkseitenwand nach außen zu einer nicht dargestellten Saugvorrichtung
führen kann. Zum An- und Abstellen der Schutz- und Reinigungsvorrichtung 1 ist vorzugsweise
beidseitig an den Enden jeweils ein verschwenkbarer Hebel 11 vorgesehen, der sich
jeweils an einer Seite drehbar an Halterungen 12 abstützt und an dessen andere Seite
jeweils ein Ende der Traverse 7 befestigt ist. An den zu reinigenden Gummituchzylinder
3 ist ein weiterer Zylinder 13 angestellt, der je nach Aufbau der Maschine ein Gegendruckzylinder,
ein weiterer Gummituchzylinder oder, wie im vorliegenden Fall ein Plattenzylinder
13 sein kann. Im vorliegenden Fall ist an den Gummituchzylinder 3 ein weiterer Gummituchzylinder
14 angestellt, so daß ein zwischen den Zylindern 3, 14 durchgeführter Druckträger,
beispielsweise eine Papierbahn, beidseitig bedruckt werden kann. Es versteht sich,
daß an den weiteren Gummituchzylinder 14 auch derartige Schutz- und Reinigungsvorrichtungen
angebaut werden können.
[0007] Wenn die Zylinder 3, 13 in Richtung der Pfeile 5, 16 rotieren, entsteht ein Einlaufspalt
19. Bei Drehrichtungsumkehr der Zylinder 3, 13 ergibt sich auf der anderen Seite ein
Einlaufspalt 20. Die erfindungsgemäße Schutz- und Reinigungsvorrichtung ist deshalb
vorzugsweise zweifach, d.h., an je einem Einlaufspalt 19, 20 vorgesehen, wie bei 1
und 17 angedeutet ist.
[0008] Gemäß der Erfindung wird also die vorangehend beschriebene Schutz- und Reinigungsvorrichtung
1, 17 jeweils im Bereich des etwa dreieckförmigen Einlaufspaltes 19 und/oder 20 angeordnet.
Dadurch wird praktisch kein zusätzlicher Raum beansprucht und die Schutz- und Reinigungsvorrichtung
1 bzw. 17 stört bei Handhabungen an der Druckmaschine nicht. Da, wie bereits eingangs
erläutert wurde aus Sicherheitsgründen im Bereich der Einlaufspalte jeweils auch Schutzleisten
benötigt werden, ergibt sich ein wesentlicher Vorteil der Erfindung dadurch, daß die
für die Reinigung der Zylinder benötigten Mittel in oder hinter der Schutzleiste angeordnet
sind, wo sie paraktisch nicht stören und wobei auch die für die Halterung und Einstellung
erforderlichen Mitteln, beispielsweise die Hebel 11 jeweils nur einmal benötigt werden.
Die Einstellung bzw. Justage der Schutzleiste 6 und der Bürsten 9 ist bei 18 angedeutet.
[0009] Im Rahmen des der Erfindung zugrundeliegenden allgemeinen Gedanken können auch anstelle
der Bürsten 9 andere Reinigungselemente verwendet werden, wobei es zwar vorteilhaft,
aber nicht zwingend erforderlich ist, daß mit einer Absaugvorrichtung gearbeitet wird.
Die Schutzleisten 6 können aus Winkeln oder halbkreisförmigen Profilen in einfacher
Weise hergestellt werden. Die Verschwenkung der Hebel 11 kann manuel oder vorzugsweise
mit bekannten elektrischen oder mechanischen Einrichtung erfolgen, was auch für die
Justier- und Abstelleinrichtung 18 gilt.
1. Vorrichtung zum Reinigen eines Übertragungszylinders einer Rotationsdruckmaschine
während des Betriebes, mit etwa achsparallel zu dem zu reinigenden Zylinder angeordneten
an diesen anstellbare Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittel
(9) während des Betriebes in dem durch den zu reinigenden Zylinder (3) und einem weiteren
an diesen angestellten Zylinder (13) gebildeten etwa dreieckförmigen Einlaufspalte
(z.B. 19) angeordnet und zusammen mit dem Einlaufspalt durch eine sich in Achsrichtung
der Zylinder (3, 13) erstreckende Schutzleiste (6) abgedeckt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittel Bürsten
(9) sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der
Bürsten (9) eine sich in Achsrichtung erstreckende Saugeinrichtung (8) angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bürsten (9) mit der Schutzleiste (6) seitlich jeweils an einem verschwenkbaren
Hebel (11) angeordnet sind, der sich an der zugeordneten Druckwerkseitenwand (2) abstützt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugeinrichtung
(8) mit einem flexiblen Saugschlauch (10) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehrichtung (15, 16) der Zylinder (3, 13) umkehrbar ist und daß an beiden jeweils
einer Drehrichtung zugeordneten Einlaufspalten (19, 20) eine jeweils ein Reinigungsmittel
(9) und eine Schutzleiste (6) umfaßende Vorrichtung (1, 17) positioniert ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zu reinigende Zylinder (3) der Gummituchzylinder und der an diesen angestellte
Zylinder der Plattenzylinder (13) oder ein weiterer Gummituchzylinder (14) einer Offsetrotationsdruckmaschine
ist.