[0001] Die Erfindung betrifft ein waschwasserfreies fotografisches Verarbeitungsverfahren
und ein in diesem Verfahren benutztes Stabilisierbad, mit dessen Hilfe es gelingt,
Farbbilder herzustellen, deren Minimaldichten auch unter tropischen Lagerbedingungen
von ausgezeichneter Qualität sind.
[0002] Farbfotografische Verarbeitungsverfahren zur Herstellung von Farbbildern beinhalten
üblicherweise die Verfahrensschritte Entwickeln, Bleichen, Fixieren, Waschen, Stabilisieren
und Trocknen, wobei die Schritte Bleichen und Fixieren zu einem einzigen Bleichfixierschritt
zusammengefaßt werden können, Da durch das Waschen, mit dem eine Reihe von Chemikalien
aus dem zu verarbeitenden Material entfernt werden, eine große Menge Abwasser anfällt,
hat es nicht an Versuchen gefehlt, diesen Schritt zu vermeiden und die Stabilisierung
so durchzuführen, daß ein qualitativ zufriedenstellendes Bild erzeugt wird, obwohl
die aus den vorhergehenden Verfahrensstufen im Material befindlichen Chemikalien nicht
mehr entfernt werden. Solche Verfahren sind beispielsweise in den folgenden europäischen
Offenlegungsschriften beschrieben: 182 566, 185 371, 186 158, 186 169, 186 504 und
206 148. Mit diesen vorbekannten Verfahren und insbesondere mit den darin benutzten
Stabilisierbädern werden zwar Farbbilder zufriedenstellender Qualität produziert,
insbesondere auch solche, die bei Tropenlagerung keine Vergilbung zeigen, jedoch
nur solange wie sich das Stabilisierbad im frischen Zustand befindet. Bei längerer
Benutzung des Stabilisierbades tritt bei den produzierten Farbbildern eine zunehmend
stärkere Vergilbung unter Tropenlagerung auf. Geht man von der üblichen Regenerierquote
des Stabilisierbades von 250 ml/m² bei einer dreistufigen Kaskade auf höhere Regenerierquoten
über, z.B. 500 bis 1000 ml/m², so läßt sich zwar die Vergilbung unter Tropenbedingungen
auf ein geringeres Maß einschränken, es entsteht aber jetzt eine unerwünscht große
Menge an verbrauchtem Stabilisierbad, so daß der eigentliche Vorteil des waschwasserfreien
Verarbeitungsverfahrens mittels eines speziellen Stabilisierbades nicht mehr gegeben
ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Stabilisierbad vorzuschlagen, das bei üblicher
Regenerierquote dafür sorgt, daß auch bei längerer Benutzung die produzierten Farbbilder
unter Tropenlagerung eine Qualität aufweisen, wie sie sonst nur bei Verfahren erreicht
werden, die noch einen Wässerungsschritt enthalten.
[0004] Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man dem
Stabilisierbad für ein waschwasserfreies Verarbeitungsverfahren eine spezielle Pyrazolverbindung
zusetzt.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein waschwasserfreies Verarbeitungsverfahren zur
Herstellung farbfotografischer Bilder mit den Verarbeitungsschritten Entwickeln,
Bleichen, Fixieren und Stabilisieren, wobei die Schritte Bleichen und Fixieren zum
Bleichfixierschritt zusammengezogen werden können, dadurch gekennzeichnet, daß das
im Stabilisierschritt verwendete Stabilisierbad in wirksamer Menge ein Pyrazol enthält,
das in einer der möglichen tautomeren Formeln der allgemeinen Formel

entspricht, worin
X OH oder NH₂,
R₁ Alkyl, substituiertes Alkyl, Aryl, substituiertes Aryl oder Carboxyl,
R₂ Wasserstoff, Alkyl oder substituiertes Alkyl,
R₃ Wasserstoff, Alkyl, substituiertes Alkyl, Aryl oder substituiertes Aryl bedeuten.
[0006] Als Substituenten der Alkyl- und Arylreste kommen insbesondere Carboxyl-, Sulfonyl-
und Sulfonamidgruppen in Betracht. Vorzugsweise enthalten die Pyrazolverbindungen
wenigstens eine saure Gruppe. Die in 5-Stellung befindlichen Hydroxyl- und Aminogruppen
können in einer anderen tautomeren Form auch als Oxo- bzw. Iminogruppen vorliegen.
[0008] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist das in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Stabilisierbad, das in einer bevorzugten Ausführungsform neben der Pyrazolverbindung
mindestens ein Sequestriermittel enthält und dessen pH-Wert im Bereich von 3,0 bis
7,8, vorzugsweise 5,0 bis 6,0 liegt. Die Einstellung des gewünschten pH-Wertes wird
beispielsweise durch entsprechende Neutralisation der im Stabilisierbad vorhandenen
Säuren (Sequestrierungsmittel, Komplexierungsmittel) mit NaOH, KOH, MgO oder Ammoniak
vorgenommen. Neben den Na
⊕, K
⊕, Mg²
⊕ oder Ammoniumionen enthält das Stabilisierbad insbesondere Sulfitionen, die z.B.
als Kalium-, Natrium- oder Ammoniumsulfit eingebracht werden. Die Mengen betragen
0,1 bis 10 g Sulfit, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 g/l. An Pyrazolverbindung werden insbesondere
0,1 bis 10 g, vorzugsweise 0,5 bis 3 g/l eingesetzt; an Sequestriermittel insbesondere
0,1 bis 15 g, vorzugsweise 0,4 bis 10 g, wobei bevorzugt Aminopolycarbonsäuren, insbesondere
Ethylendiamintetraessigsäure, und Phosphonsäuren von aliphatischen Alkoholen, aliphatischen
Aminen oder Polyaminen, insbesondere Hydroxyethandiphosphonsäure verwendet werden.
Beide Arten von Sequestriermitteln können gemeinsam oder einzeln eingesetzt werden.
[0009] Schließlich ist es zweckmäßig ein Fungizid zuzusetzen, insbesondere 5-Chlor-3-methylisothiazolon,
das vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 0,05 g/l verwendet wird.
[0010] Die mit dem erfindungsgemäßen Stabilisierbad zu verarbeitenden lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien sind in ihrem Aufbau und in ihrer Zusammensetzung nicht begrenzt.
[0011] Die in dem Aufzeichnungsmaterial verwendeten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen
können als Halogenid Chlorid, Bromid und Iodid bzw. Mischungen davon enthalten. In
einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht
zu 0 bis 12 mol-% aus Iodid, zu 0 bis 50 mol-% aus Chlorid und zu 50 bis 100 mol-%
aus Bromid. Es können auch Emulsionen mit sehr hohem Chloridanteil (über 80 Mol-%)
Verwendung finden. In der Regel handelt es sich um überwiegend kompakte Kristalle,
die z.B. kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen. Sie lassen
sich dadurch kennzeichnen, daß sie im wesentlichen eine Dicke von mehr als 0,2 µm
aufweisen. Das durchschnittliche Verhältnis von Durchmesser zu Dicke ist bevorzugt
kleiner als 5:1, wobei gilt, daß der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der
Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten Fläche
des Kornes. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform können alle oder einzelne
Emulsionen aber auch im wesentlichen tafelförmige Silberhalogenidkristalle aufweisen,
bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke größer als 5:1 ist. Bei den Emulsionen
kann es sich um monodisperse oder auch heterodisperse Emulsionen handeln, welche bevorzugt
eine mittlere Korngröße von 0,2 µm bis 2,0 µm aufweisen.
[0012] Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau aufweisen,
im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizierungen, wie z.B. Dotierungen
der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Die Emulsionen können außer dem Silberhalogenid
auch organische Silbersalze enthalten, z.B. Silberbenztriazolat oder Silberbehenat.
[0013] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt hergestellt
werden, als Mischung verwendet werden.
[0014] Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z.B. P. Glafkides,
Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin, Photographic
Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L. Zelikman et al, Making and
Coating Photographic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus löslichen Silbersalzen
und löslichen Halogeniden hergestellt werden.
[0015] Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in Gegenwart des Bindemittels,
z.B. der Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durchgeführt
werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkomplexbildner zusätzlich verwendet werden.
Zu letzteren gehören z.B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammoniumthiocyanat oder
überschüssiges Halogenid. Die Zusammenführung der wasserlöslichen Silbersalze und
der Halogenide erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-jet- oder gleichzeitig
nach dem double-jet-Verfahren oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Bevorzugt
wird die Dosierung mit steigenden Zuflußraten, wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit,
bei der gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten werden sollte.
Der pAg-Bereich kann während der Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise
wird das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem ein bestimmter pAg-Wert
konstant gehalten oder ein definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren
wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halogenidüberschuß ist aber auch die sogenannte
inverse Fällung bei Silberionenüberschluß möglich. Außer durch Fällung können die
Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart
von überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexierungsmittel wachsen.
Das Wachstum der Emulsionskörner kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung erfolgen,
wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte Lippmann-Emulsion, mit einer schwerer
löslichen Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
[0016] Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung der Silberhalogenidkörner
können auch Salze oder Komplexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe vorhanden
sein.
[0017] Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibilisierungsfarbstoffen erfolgen.
Komplexierungsmittel und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt
unwirksam machen, z.B. durch Änderung des pH-Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
[0018] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder
teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol,
Poly-N-vinylpyrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere
deren Mischpolymerisate. Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise
andere Proteine wie Albumin oder Casein, Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate,
Halbsynthetische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte Naturprodukte.
Cellulosederivate wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose
sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln
oder durch Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten worden sind, sind
Beispiele hierfür.
[0019] Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen verfügen,
so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähigen
Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen,
aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
[0020] Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren oder alkalischen Aufschluß
erhalten sein. Die Herstellung solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science
and Technology of Gelatine, herausgegeben von A.G. Ward und A. Courts, Academic Press
1977, Seite 295 ff beschrieben. Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen möglichst
geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine).
Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders vorteilhaft.
[0021] Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt
werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z.B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch Ionenaustauscher.
[0022] Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung
oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der Produktion, der Lagerung
oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra- und Pentaazaindene, insbesondere
solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen
sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot.
47 (1952), S. 2 - 58 beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze
von Metallen wie Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol,
(subst.) Benztria zole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Besonders geeignet
sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen, z. B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole,
Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z.B. eine Carboxylgruppe oder Sulfogruppe,
enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure Nr.
17643 (1978), Abschnitt VI, veröffentlicht.
[0023] Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach deren
Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch anderen
fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht zugeordnet sind, zusetzen.
[0024] Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen eingesetzt
werden.
[0025] Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten des
erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen, zur Verhinderung der
elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung der fotografischen
Charakteristika (z.B. Entwicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.).
[0026] Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung von Methinfarbstoffen oder
anderen Farbstoffen spektral sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Merocyaninfarbstoffe.
[0027] Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für einen bestimmten Spektralbereich
die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispielsweise die
Blauempfindlichkeit von Silberbromid.
[0028] Farbfotografische Materialien enthalten überlicherweise mindestens je eine rotempfindliche,
grünempfindliche und blauempfindliche Emulsionsschicht. Diesen Emulsionsschichten
werden nicht diffundierende monomere oder polymere Farbkuppler zugeordnet, die sich
in der gleichen Schicht oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden können. Gewöhnlich
werden den rotempfindlichen Schichten Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen Schichten
Purpurkuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler zugeordnet.
[0029] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Phenol- oder α-Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind in der Literatur
bekannt.
[0030] Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenfildes sind in der Regel Kuppler mit
einer offenkettigen Katomethylengruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ des α-Acylacetamids;
geeignete Beispiele hierfür sind α-Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler,
die ebenfalls aus der Literatur bekannt sind.
[0031] Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Typ des 5-Pyrazolons, des Indazolons oder des Pyrazoloazols; geeignete Beispiele
hierfür sind in der Literatur in großer Zahl beschrieben.
[0032] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in
der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch
solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet
bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), die
Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler
zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei
Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei
entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere weitere
Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03-145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026,
DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet, z.B.
als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR-bzw. FAR-Kuppler.
[0033] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der
Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden
Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler
geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-A-1 547
640).
[0034] Der abgespaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffusionsfähig
sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4
420 556).
[0035] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569,
DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33
40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler
werden in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern
hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten
werden.
[0036] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogindemulsionsschichten
kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung,
eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittel
hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.
[0037] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch
Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-2 609 741 und DE-A-2 609 742 beschrieben.
[0038] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln,
sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0
043 037 beschrieben.
[0039] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, sogenannte
polymere Ölbildner Verwendung finden.
[0040] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht
werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-2 541 230, DE-A-2 541 274, DE-A-2 835
856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-0 130 115, US-A-4 291 113.
[0041] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z.B. von
Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizpolymeren
erfolgen.
[0042] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphorsäureester, Citronensäureester,
Benzoesäureester, Alkylamide, Fettsäureester und Trimesinsäureester.
[0043] Farbfotografisches Material umfaßt typischerweise mindestens eine rotempfindliche
Emulsionsschicht, mindestens eine grünempfindliche Emulsionsschicht und mindestens
eine blauempfindliche Emulsionsschicht auf Träger. Die Reihenfolge dieser Schichten
kann je nach Wunsch variiert werden. Gewöhnlich werden blaugrüne, purpurfarbene und
gelbe Farbstoffe bildende Kuppler in die rot-, grün- bzw. blauempfindlichen Emulsionsschichten
eingearbeitet. Es können jedoch auch unterschiedliche Kombinationen verwendet werden.
[0044] Jede der lichtempfindlichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht bestehen oder
auch zwei oder mehr Silberhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-1 121 470).
Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger häufig
näher angeordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese
wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen
Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filterschicht
befindet.
[0045] Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün-bzw. rotempfindlichen Schichten
kann man unter Verzicht auf die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen,
bei denen auf dem Träger z.B. die blauempfindlichen, dann die rotempfindlichen und
schließlich die grünempfindlichen Schichten folgen.
[0046] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Sprektralempfindlichkeit angeordneten
nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung
verhindern.
[0047] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der
Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die Teilschicht
mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung
können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z.B. durch Schichten anderer
spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z.B. alle hochempfindlichen und
all niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schichtpaket zusammengefaßt sein
(DE-A 1 958 709, DE-A 2 530 645, DE-A 2 622 922).
[0048] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger und anderes enthalten.
[0049] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem
Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe
das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe
eines Films verbessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen
unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Beispiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A 3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A 3 314 794 und 3 352 681). Benzophenonverbindungen
(JP-A 2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A 3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen
(US-A 4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A 3 700 455).
[0050] Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps)
und ultraviolettabsorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorbentien
können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert sein.
[0051] Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe,
Styrolfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azofarbstoffe. Von
diesen Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
[0052] Geeignete Weißtöner sind z.B. in Research Disclosure Dezember 1978, Seite 22 ff,
Referat 17 643, Kapitel V beschrieben.
[0053] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte
Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während
der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch
inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten, z.B. als Mattierungsmittel
oder als Abstandshalter (DE-A 3 331 542, DE-A 3 424 893, Research Disclosure Dezember
1978, Seite 22 ff, Referat 17 643, Kapitel XVI).
[0054] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich
von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im alkalischen
Entwicklungsbad aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete
Polymere sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat
sowie Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
[0055] Die Bindemittel des erfindungsgemäßen Materials, insbesondere wenn als Bindemittel
Gelatine eingesetzt wird, werden mit geeigneten Härtern gehärtet, beispielsweise mit
Härtern des Epoxidtyps, des Ethyleniumtyps, des Acryloyltyps oder des Vinylsulfontyps.
Ebenso eignen sich Härter der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe.
[0056] Vorzugsweise werden die Bindemittel des erfindungsgemäßen Materials mit Soforthärtern
gehärtet.
[0057] Unter Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so
vernetzen, daß unmittelbar nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens
nach 8 Stunden die Härtung so weit abgeschlossen ist, daß keine weitere durch die
Vernetzungsreaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes
auftritt. Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke
bei der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci. Eng. 8 (1964), 275;
Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).
[0058] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z.B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu
reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine unter Ausbildung
von Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
[0059] Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z.B. Verbindungen der allgemeinen Formeln

worin
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen
bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel

verknüpft ist, oder
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen
Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen
Atome bedeuten, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein
kann,
R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, -(CH₂)
m-NR₈R₉, -(CH₂)
n-CONR₁₃R₁₄ oder

oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀
R₁₀ NR₁₁R₁₂
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3
n eine Zahl 0 bis 3
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten
heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes
erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen
substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-gliedrigen aromatischen heterocyclischen
Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
X
⊖ ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen
Molekül verknüpft ist;

worin
R₁, R₂, R₃ und X
⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
Beispiel 1
[0060] Colorpapier, z.B. Agfacolor Typ 8, wird bildmäßig belichtet und in folgendem Prozeß
verarbeitet:
Entwickeln: |
3,5 Minuten bei 33°C, Regenerierquote 325 ml/m² |
Bleichfixieren: |
1,5 Minuten bei 30°C, Regenerierquote 100 ml/m² |
Stabilisieren: |
3-stufige Gegenstromkaskade, 1 Minute bei 30°C in jeder Stufe, Regenerierquote 250
ml/m² , Regenerierung in der 3. Stufe. |
Trocknen. |
|
Zusammensetzung der Bäder |
Entwickler, 1 Liter |
|
Benzylalkohol |
13 ml |
Hydroxylammoniumsulfat |
3 g |
Natriumsulfit |
2 g |
|
4-Amino-N-ethyl-N(β-methan-sulfonamido-ethyl)-m-toluidin-sesquisulfat (Monohydrat) |
4,5 g |
Kaliumcarbonat |
36 g |
Kaliumbromid |
1,4 g |
Diethylen-triamino-pentaessigsäure, Pentanatriumsalz |
2 g |
Diethylenglykol |
12 ml |
pH = |
10,4 |
Bleichfixierbad, 1 Liter
[0061] In Angleichung an den gebrauchten Zustand enthält es zusätzlich Silber und Entwicklersubstanz:
Ammonium-Eisensalz der Ethylendiamintetraessigsäure |
45 g |
Natriumsulfit |
5 g |
Ethylendiamintetraessigsäure |
5 g |
Ammoniumthiosulfat |
100 g |
|
4-Amino-N-ethyl-N(β-methansulfonamidoethyl)-m-toluidin-sesquisulfat (Monohydrat) |
2 g |
Silber (13,5 g Silberchlorid im Bad aufgelöst) |
10 g |
pH = 8,0 (mit Kaliumcarbonat eingestellt) |
|
Stabilisierbad 1
[0062] In 1 l Wasser sind enthalten:
Ammoniumsalz der Hydroxyethandiphosphonsäure: 2 g
Ammoniumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure: 0,5 g
Ammoniumhydrogensulfit: 1,7 g
5-Chlor-3-methylisothiazolon: 0,03 g
pH: 7,5
[0063] Zur Herstellung des Gebrauchszustandes wird wie folgt angesetzt:
1. Stufe: 800 ml Stabilisierbad + 200 ml gebrauchtes Bleichfixierbad
2. Stufe: 960 ml Stabilisierbad + 40 ml gebrauchtes Bleichfixierbad
3. Stufe: 992 ml Stabilisierbad + 8 ml gebrauchtes Bleichfixierbad.
[0064] Das verarbeitete Colorpapier wird bei 60°C und 90 % relativer Luftfeuchte 7 Tage
gelagert.
[0065] Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Beispiel 2
[0066] Der Verarbeitungsprozeß sowie Entwickler- und Bleichfixierbadzusammensetzung entsprechen
Beispiel 1.
Stabilisierbad 2
[0067] In 1 l sind enthalten:
Ammoniumsalz der Hydroxyethandiphosphonsäure: 8 g
Ammoniumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure: 0,5 g
Ammoniumhydrogensulfid: 1,7 g
Ammoniumchlorid: 2 g
5-Chlor-3-methylisothiazolon: 0,03 g
pH: 7,5
[0068] Herstellung des Gebrauchszustandes des Stabilisierbades und Lagerung der verarbeiteten
Bilder erfolgten wie bei Beispiel 1.
Beispiel 3
[0069] Verarbeitungsprozeß sowie Entwickler- und Bleichfixierbadzusammensetzung entsprachen
Beispiel 1.
Stabilisierbad 3
[0070] In 1 l sind enthalten:
Ammoniumsalz der Hydroxyethandiphosphonsäure: 8 g
Ammoniumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure: 0,5 g
Ammoniumhydrogensulfid: 1,7 g
Ammoniumchlorid: 2 g
Pyrazolverbindung 1: 1 g
5-Chlor-3-methylisothiazolon: 0,03 g
pH: 7,5
[0071] Herstellung des Gebrauchszustandes des Stabilisierbades und Lagerung der verarbeiteten
Bilder entsprachen Beispiel 1.
Beispiel 4
[0072] Dieses Beispiel entspricht Beispiel 3, ausgenommen, daß die Pyrazolverbindung 1 durch
die Pyrazolverbindung 12 in gleicher Menge ersetzt wurde.
Beispiel 5
[0073] Dieses Beispiel entspricht Beispiel 1, ausgenommen, daß das in der dreistufigen Gegenstromkaskade
eingesetzte Stabilisierbad durch eine 3-minütige Wässerung bei 30°C mit 5 l/m² ersetzt
wurde.
[0074] Die Lagerung der verarbeiteten Bilder entsprach Beispiel 1.
[0075] Die Beispiele 3 und 4 sind erfindungsgemäße Beispiele, die mit den nicht erfindungsgemäßen
Beispielen 1 und 2 die ebenfalls ein waschwasserfreies Stabilisierbad betreffen,
sowie mit Beispiel 5, bei dem konventionell gewaschen wird, verglichen werden. In
den Vergleich wurde weiterhin ein Material vor Lagerung bei 60°C und 90 % relativer
Feuchte einbezogen. Bestimmt wurden die Minimaldichten der drei verschiedenen Bildfarben.
Tabelle der Minimaldichten |
|
vor Lagerung |
Nach 7 Tagen Lagerung bei 60°C und 90 % relativer Feuchte |
|
|
Bsp. 1 |
Bsp. 2 |
Bsp. 3 |
Bsp.4 |
Bsp. 5 |
gelb |
0,10 |
0,20 |
0,18 |
0,15 |
0,16 |
0,16 |
purpur |
0,10 |
0,13 |
0,12 |
0,12 |
0,12 |
0,12 |
blaugrün |
0,09 |
0,10 |
0,10 |
0,09 |
0,09 |
0,09 |
[0076] Die Tabelle zeigt, daß das erfindungsgemäße Verarbeitungsverfahren, das im wesentlichen
auf dem erfindungsgemäßen Stabilisierbad beruht, vorbekannte waschwasserfreie Stabilisierverfahren
übertrifft und gleiche oder gar bessere Ergebnisse ergibt, wie sie beim konventionellen
Verfahren mit einer Waschstufe erreicht werden.
Beispiel 6
[0077] Der Verarbeitungsprozeß sowie Entwickler- und Bleichfixierbadzusammensetzung entsprechen
Beispiel 1.
Stabilisierbad 5
[0078] In 1 l sind enthalten:
Natriumsalz der Hydroxyethandiphosphonsäure: 6 g
Natriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure: 0,4 g
Natriumsulfit: 2,2 g
5-Chlor-3-methylisothiazolon: 0,03 g
pH: 5,0 (mit Hydroxyethandiphosphonsäure einstellen)
[0079] Die Herstellung des Gebrauchszustandes des Stabilisierbades erfolgte wie bei Beispiel
1.
Beispiel 7
[0080] Verarbeitungsprozeß sowie Entwickler- und Bleichfixierbadzusammensetzung entsprachen
Beispiel 1.
Stabilisierbad 6
[0081] In 1 l sind enthalten:
Natriumsalz der Hydroxyethandiphosphonsäure: 6 g
Natriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure: 0,4 g
Natriumsulfit: 2,2 g
Pyrazolverbindung 1: 1 g
5-Chlor-3-methylisothiazolon: 0,03 g
pH: 5,0 (mit Hydroxyethandiphosphonsäure einstellen)
[0082] Die Herstellung des Gebrauchszustandes des Stabilisierbades entsprach Beispiel 1.
Beispiel 8
[0083] Dieses Beispiel entspricht Beispiel 1, ausgenommen, daß das in der dreistufigen Gegenstromkaskade
eingesetzte Stabilisierbad durch eine 3-minütige Wässerung bei 30°C mit 5 l/m² ersetzt
wurde.
[0084] Die Lagerung der nach Beispiel 6, 7 und 8 verarbeiteten Bilder erfolgte 7 Tage bei
60°C und 90% relativer Feuchte und 14 Tage bei 80°C und 40% relativer Feuchte.
[0085] Das Beispiel 7 ist ein erfindungsgemäßes Beispiel, das mit dem nicht erfindungsgemäßen
Beispiel 6, das ebenfalls ein waschwasserfreies Stabilisierbad betrifft, sowie mit
Beispiel 8, bei dem konventionell gewaschen wird, verglichen wird. In den Vergleich
wurde weiterhin ein Material vor Lagerung einbezogen. Bestimmt wurden die Minimaldichten
der drei verschiedenen Bildfarben.
Tabellen der Minimaldichten |
|
vor Lagerung |
Nach 7 Tagen Lagerung bei 60°C und 90 % relativer Feuchte |
|
|
Bsp. 6 |
Bsp. 7 |
Bsp. 8 |
gelb |
0,09 |
0,23 |
0,20 |
0,19 |
purpur |
0,09 |
0,14 |
0,14 |
0,14 |
blaugrün |
0,09 |
0,09 |
0,09 |
0,09 |
|
vor Lagerung |
Nach 14 Tagen Lagerung bei 80°C und 40 % relativer Feuchte |
|
|
Bsp. 6 |
Bsp. 7 |
Bsp. 8 |
gelb |
0,09 |
0,20 |
0,17 |
0,16 |
purpur |
0,09 |
0,12 |
0,12 |
0,11 |
blaugrün |
0,09 |
0,09 |
0,09 |
0,09 |
[0086] Die Tabellen zeigen, daß das erfindungsgemäße Verarbeitungsverfahren, das im wesentlichen
auf dem erfindungsgemäßen Stabilisierbad beruht, vorbekannte waschwasserfreie Stabilisierverfahren
übertrifft und praktisch gleiche Ergebnisse ergibt, wie sie beim konventionellen Verfahren
mit einer Waschstufe erreicht werden.
Beispiel 9
[0087] Colorpapier, z.B. Ektacolor 2001 wird bildmäßig belichtet und in folgendem Prozeß
verarbeitet:
Entwickeln: |
45 s bei 35°C, Regenerierquote 160 ml/m² |
Bleichfixieren: |
45 s bei 30°C, Regenerierquote 100 ml/m² |
Stabilisieren: |
4-stufige Gegenstromkaskade, 22,5 s bei 30°C in jeder Stufe, Regenerierquote 250 ml/m²
, Regenerierung in der 4. Stufe. |
Trocknen. |
|
Zusammensetzung der Bäder |
Entwickler, 1 Liter |
|
Triethanolamin |
9 ml |
N,N-Diethylhydroxylamin |
4,4 g |
|
4-Amino-N-ethyl-N(β-methan-sulfonamido-ethyl)-m-toluidin-sesquisulfat (Monohydrat) |
5 g |
Kaliumcarbonat |
20 g |
Kaliumchlorid |
1,6 g |
Ethylen-diamino-tetraessigsäure, Tetranatriumsalz |
2 g |
1,2-Dihydroxybenzol-3,4,6-trisulfonsäure Trinatriumsalz |
0,5 g |
pH = 10,05 |
|
Bleichfixierbad, 1 Liter
[0088] In Angleichung an den gebrauchten Zustand enthält es zusätzlich Silber und Entwicklersubstanz:
Ammonium-Eisensalz der Ethylendiamintetraessigsäure |
57 g |
Natriumsulfit |
16 g |
Ethylendiamintetraessigsäure |
5 g |
Ammoniumthiosulfat |
100 g |
|
4-Amino-N-ethyl-N(β-methansulfonamido-ethyl)-m-toluidin-sesquisulfat (Monohydrat) |
2 g |
Silber (13,5 g Silberchlorid im Bad aufgelöst) |
10 g |
pH = 5,5 (mit Essigsäure eingestellt) |
|
Stabilisierbad 7
[0089] In 1 l Wasser sind enthalten:
Natriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure: 0,4 g
Natriumsulfit: 2,2 g
5-Chlor-3-methylisothiazolon: 0,03 g
pH: 6,0
[0090] Zur Herstellung des Gebrauchszustandes wird wie folgt angesetzt:
1. Stufe: 800 ml Stabilisierbad + 200 ml gebrauchtes Bleichfixierbad
2. Stufe: 960 ml Stabilisierbad + 40 ml gebrauchtes Bleichfixierbad
3. Stufe: 992 ml Stabilisierbad + 8 ml gebrauchtes Bleichfixierbad.
4. Stufe: 998,4 ml Stabilisator + 1,6 ml gebrauchtes Stabilisierbad.
[0091] Das verarbeitete Colorpapier wird bei 60°C und 90 % relativer Feuchte 7 Tage und
bei 80°C und 40% relativer Feuchte 14 Tage gelagert.
[0092] Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Beispiel 10
[0093] Verarbeitungsprozeß sowie Entwickler- und Bleichfixierbadzusammensetzung entsprachen
Beispiel 9.
Stabilisierbad 8
[0094] In 1 l sind enthalten:
Natriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure: 0,4 g
Natriumsulfit: 2,2 g
Pyrazolverbindung 1: 1 g
5-Chlor-3-methylisothiazolon: 0,03 g
pH: 6,0
[0095] Herstellung des Gebrauchszustandes des Stabilisierbades und Lagerung der verarbeiteten
Bilder entsprachen Beispiel 9.
Beispiel 11
[0096] Dieses Beispiel entspricht Beispiel 9, ausgenommen, daß das in der vierstufigen Gegenstromkaskade
eingesetzte Stabilisierbad durch eine 1,5-minütige Wässerung bei 30°C mit 5 l/m² ersetzt
wurde.
[0097] Die Lagerung der verarbeiteten Bilder entsprach Beispiel 9.
[0098] Das Beispiel 10 ist ein erfindungsgemäßes Beispiel, das mit dem nicht erfindungsgemäßen
Beispiel 9, das ebenfalls ein waschwasserfreies Stabilisierbad betrifft, sowie mit
Beispiel 11, bei dem konventionell gewaschen wird, verglichen wird. In den Vergleich
wurde weiterhin ein Material vor Lagerung bei 60°C und 90 % relativer Feuchte bzw.
80% und 40% relativer Feuchte einbezogen. Bestimmt wurden die Minimaldichten der drei
verschiedenen Bildfarben.
Tabellen der Minimaldichten |
|
vor Lagerung |
Nach 7 Tagen Lagerung bei 60°C und 90 % relativer Feuchte |
|
|
Bsp. 9 |
Bsp. 10 |
Bsp. 11 |
gelb |
0,10 |
0,24 |
0,22 |
0,21 |
purpur |
0,11 |
0,15 |
0,15 |
0,15 |
blaugrün |
0,09 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
|
vor Lagerung |
Nach 14 Tagen Lagerung bei 80°C und 40 % relativer Feuchte |
|
|
Bsp. 9 |
Bsp. 10 |
Bsp. 11 |
gelb |
0,10 |
0,24 |
0,23 |
0,22 |
purpur |
0,11 |
0,17 |
0,17 |
0,17 |
blaugrün |
0,09 |
0,10 |
0,10 |
0,11 |
[0099] Die Tabellen zeigen, daß das erfindungsgemäße Verarbeitungsverfahren, das im wesentlichen
auf dem erfindungsgemäßen Stabilisierbad beruht, vorbekannte waschwasserfreie Stabilisierverfahren
übertrifft und gleiche oder gar bessere Ergebnisse ergibt, wie sie beim konventionellen
Verfahren mit einer Waschstufe erreicht werden.