[0001] Die Erfindung betrifft eine Röntgendiagnostikanlage mit einer Bildverstärker-Fernsehkette
und einem Detektor für die mittlere Bildhelligkeit auf dem Ausgangsleuchtschirm des
Röntgenbildverstärkers in einem vorbestimmten Bereich, bei der der Detektor ein Halbleiterdetektor
mit einer Fläche ist, auf der das ganze Ausgangsbild des Röntgenbildverstärkers abbildbar
ist, und bei der Mittel zur Auswahl eines vorbestimmten Bereiches des Halbleiterdetektors
für die Signalerzeugung vorhanden sind.
[0002] Eine Röntgendiagnostikanlage dieser Art ist in der EP-A-0 217 456 beschrieben. Als
Detektor ist dabei ein Array aus Einzeldetektoren vorgesehen, das die Bildung eines
Helligkeitssignals für ein Meßfeld im Ausgangsbild des Röntgenbildverstärkers erlaubt.
Dabei muß für jedes Detektorelement ein nachgeschalteter Verstärker vorgesehen werden,
was einen erheblichen schaltungstechnischen Aufwand bedeutet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgendiagnostikanlage der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß zur Bildung einer Vielzahl von Meßfeldern mit variabler
Form ein gegenüber dem Stand der Technik geringerer schaltungstechnischer Aufwand
vorgesehen ist.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Detektor ein großflächiger
Halbleiterdetektor ist, vor dem eine Blende aus einer Flüssigkristall-Matrix liegt,
die durch eine Steuervorrichtung zur Auswahl eines vorbestimmten, vom Licht getroffenen
Bereiches auf dem Halbleiterdetektor ansteuerbar ist. Bei dieser Lösung ergibt sich
ein besonders geringer Aufwand für die Signalaufbereitung. Die Meßfeldwahl erfolgt
mit Hilfe der Flüssigkristall-Matrix in elektronischer Weise. Für die Bildung des
Meßsignales ist nicht wie bei einer Matrix aus lichtempfindlichen Elementen eine Vielzahl
von Verstärkern, sondern nur ein einziger Verstärker erforderlich.
[0005] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Röntgendiagnostikanlage nach der Erfindung, und
Fig. 2 eine Ausführungsform für einen Detektor, der Röntgendiagnostikanlage gemäß
Fig. 1.
[0006] In der Fig. 1 ist eine Röntgenröhre 1 dargestellt, die von einem Röntgengenerator
2 gespeist wird. Ein Patient 3 wird von der Röntgenstrahlung durchstrahlt. Das Röntgenbild
wird von einem Röntgenbildverstärker 4 verstärkt. Das am Ausgangsbildschirm des
Röntgenbildverstärkers 4 erscheinende, verstärkte Röntgenbild wird von einer Fernsehkamera
5 aufgenommen und über eine Fernsehzentrale 6 auf einem Sichtgerät 7 wiedergegeben.
[0007] Zur Konstanthaltung der mittleren Bildhelligkeit in einem Meßfeld des Ausgangsschirms
des Röntgenbildverstärkers 4 ist ein Halbleiterdetektor 8 als Istwertgeber vorgesehen,
der ein entsprechendes Signal dem Istwerteingang eines Vergleicher 9 über einen Meßwandler
10 zuführt. Der Vergleicher 9 weist einen Sollwerteingang 11 auf, an dem ein dem Sollwert
der mittleren Bildhelligkeit im Meßfeld des Ausgangsschirms des Röngtgenbildverstärkers
4 entsprechendes Signal liegt. In Abhängigkeit von der Differenz zwischen Ist- und
Sollwert wird der Röntgengenerator 2 von einer Helligkeitsregeleinrichtung 13 im
Sinne eines Angleiches des Istwertes an den Sollwert beeinflußt. Für die Einstellung
des Sollwertes ist ein Sollwertgeber 12 vorgesehen.
[0008] Der Halbleiterdetektor 8 hat eine Fläche, auf der das ganze Ausgangsbild des Röntgenbildverstärkers
4 abbildbar ist, und zwar mit Hilfe eines teildurchlässigen Spiegels 14 im Strahlengang
zwischen dem Ausgangsleuchtschirm des Röntgenbildverstärkers 4 und der Fernsehkamera
5. Eine Steuervorrichtung 15 wählt dabei einen vorbestimmten Bereich des Halbleiterdetektors
8 entsprechend dem gewünschten Meßfeld elektronisch aus. Der Halbleiterdetektor 8
erlaubt dabei die Wahl einer Vielzahl von Meßfeldern, und zwar sowohl hinsichtlich
ihrer Lage als auch ihrer Form und Größe.
[0009] Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform eines Halbleiterdetektors 8 als großflächigen
Detektor, der von einem einzigen Detektorelement, also z.B. von einer einzigen Photodiode
gebildet ist. Zur Auswahl des jeweils gewünschten Meßfeldes ist im Strahlengang vor
dem Halbleiterdetektor 8 eine Blende aus einer Flüssigkristall-Matrix mit Flüssigkristallen
17 angeordnet. Die einzelnen Flüssigkristalle 17 können durch die Steuervorrichtung
15 zur Auswahl eines vorbestimmten, vom Licht getroffenen Bereiches auf dem Halbleiterdetektor
8 in ihrer Lichtdurchlässigkeit gesteuert werden. In Fig. 2 ist beispielsweise die
Wahl dreier Meßfelder, eines zentralen Meßfeldes sowie zweier seitlicher Meßfelder
dargestellt.
[0010] Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist auch eine Signalbewertung innerhalb
des Meßfeldes möglich. Dabei wird das Meßsignal jeder einzelnen Photodiode der Meßfeldmatrix
vor der Addition zum Gesamtistwertsignal elektronisch mit einem Gewichtungsfaktor
multipliziert. An einer Röntgenanlage mit Organbedienung kann die Wahl der Gewichtungsfaktoren
objektabhängig erfolgen. Bei der Detektorausführung gemäß Fig. 2 ist eine entsprechende
Bewertung möglich, indem nicht alle Flüssigkristalle 17 der Flüssigkristallmatrix
innerhalb der Meßfläche auf Lichtdurchlässigkeit gesteuert werden. Durch eine Variation
der auf Durchlässigkeit gesteuerten Flüssigkristalle pro Flächeneinheit im Bereich
des Meßfeldes ist also eine Anpassung an das zu untersuchende Objekt möglich.
[0011] Weiterhin kann auch eine Spitzenwertregelung erfolgen, indem die Signale der einzelnen
Matrixelemente des ausgewählten Meßfeldes seriell ausgelesen werden und nur der Maximalwert
der ermittelten Signalverteilung zur Istwertbildung herangezogen wird. Für eine Anpassung
der Regelung an unterschiedliche Objekte können bei der Auswahl der Matrixelemente,
die zur Istwert-Signalbildung beitragen, auch Methoden der Mustererkennung angewendet
werden.
[0012] Die hier für eine Fernsehkamera dargestellte Technik der Meßfeldbildung ist auch
anwendbar bei der Indirekt-Technik mit einer Blattfilmkamera.
[0013] Wird der Halbleiterdetektor anstelle einer Ionisationskammer auch für die Direktaufnahme
verwendet, so können auch hier die angeführten Vorteile (flexible Meßfeldbildung,
Signal-Bewertung, Mittelwert-/Spitzenwertregelung) genutzt werden. Nachdem der Bildverstärker
hinter der Kassette angeordnet ist, sind für alle beim Durchgang der Strahlung durch
die Kassette auftretenden Aufhärtungseffekte Belichtungskorrekturen erforderlich,
die z.B. in tabellarischer Form im Speicher des Belichtungsautomaten abgelegt sein
können. Wird vor Auslösung der Direktaufnahme die Patiententransparenz durch eine
vorangehende Durchleuchtung ermittelt und wird außerdem die gewählte Einblendung vom
Gerät an den Belichtungsautomaten gemeldet, kann die zutreffende Belichtungskorrektur
der Tabelle entnommen werden.
Röntgendiagnostikanlage mit einer Bildverstärker-Fernsehkette (4 bis 7) und einem
Detektor (8) für die mittlere Bildhelligkeit auf dem Ausgangsleuchtschirm des Röntgenbildverstärkers
(4) in einem vorbestimmten Bereich, bei der der Detektor (8) ein Halbleiterdetektor
mit einer Fläche ist, auf der das ganze Ausgangsbild des Röntgenbildverstärkers (4)
abbildbar ist, und bei der Mittel (15) zur Auswahl eines vorbestimmten Bereiches des
Halbleiterdetektors für die Signalerzeugung vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor (8) ein großflächiger Halbleiterdetektor ist, vor dem eine Blende
aus einer Flüssigkristall-Matrix (17) liegt, die durch eine Steuervorrichtung (15)
zur Auswahl eines vorbestimmten, vom Licht getroffenen Bereiches auf dem Halbleiterdetektor
ansteuerbar ist.