[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Rohrbodenstruktur
eines Wärmetauschers gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einem aus der DE-OS 33 10 061 bekannten Verfahren zur Herstellung einer Rohrverteileranordnung
bzw. eines Verteilerrohrs eines Wärmetauschers soll der Rohrboden aus einer Vielzahl
genauestens vorgeformter bzw. vorprofilierter Elemente zusammengesetzt werden; entsprechend
der Anzahl und der gewünschten Beabstandung der Profilrohre der Matrix sollen dabei
die betreffenden Schicht auf Schicht zusammenzufügenden Elemente also so vorverformt
sein, daß sie die angeordneten Rohrenden der Matrix jeweils zur Hälfte formschlüssig
umschließen können.
[0003] Im bekannten Fall wird es als nachteilhaft angesehen, daß trotz verhältnismäßig genauer
Fertigung der betreffenden, die Schichten bildenden Elemente Fertigungtoleranzen zu
berücksichtigen sind, derart, daß die Gesamtlänge des zu erstellenden Bodens oder
Rohrs mit der Summe der Dickentoleranz der Elemente schwankt; neben Boden- oder Rohrlängenschwankungen
sind ferner im bekannten Fall örtliche Belochungsversätze gegenüber der normalen Profilrohrbeabstandung
und -Anordnung nicht auszuschließen; durch die massive Formvorgabe der Elemente sind
also grundsätzlich Fertigungstoleranzen nicht zu vermeiden und praktisch kaum oder
nur mit extrem kostenaufwendiger Nachbearbeitung korrigierbar.
[0004] Genannte Belochungsversätze wie aber auch schon geringfügige Belochungsformschwankungen
setzen ein mühsames Feinjustieren bzw. Zentrieren der betreffenden Rohrenden der Matrix
voraus, zumal das spätere Verlöten der Rohrenden im Schichtboden eine extrem genaue
Sitzpassung der Rohrenden erzwingt, um örtliche Lotwertstoff-Verlagerungen möglichst
zu vermeiden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, bei dem die Rohrenden
einer Profilrohrmatrix eines Wärmetauschers in eine im wesentlichen frei von vorgegebenen
Massivbauteilvorgaben zu erstellende Boden- oder Verteilerrohrstruktur optimal stoffschlüssig
einbindbar sind.
[0006] Bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist die genannte
Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß
gelöst.
[0007] Gemäß der Erfindung ist es also vorgesehen, die den Zentralrohrboden bildenden Ringe
nicht aus massivem Material - wie bereits als bekannt erwähnt - herzustellen, sondern
aus einem Fasergeflecht. Beim Zusammenfügen der Schichten - gebildet aus ebenen Lagen
von Wärmetauscherrohren und den den Zentralrohrboden darstellenden Faserringenn-wird
erfindungsgemäß das Fasergeflecht unter der Wirkung von axialen Fügekräften in der
Weise komprimiert, daß es sich vollständig um die eingeschlossenen Wärmetauscherrohre
schmiegt. Dabei ist die Verdichtung der Faserstruktur örtlich dort am stärksten, wo
im Fügebereich des Wärmetauscherohrfeldes die Oberflächen benachbarter Rohre den
geringsten Abstand zueinander haben.
[0008] In diese derart gebildete, zunächst noch poröse Struktur des Zentralrohrbodens wird
anschließend metallisches Material(Metall-Matrix) infiltriert, das sowohl die Hohlräume
der Faserstruktur ausfüllt als auch eine stoffschlüssige Verbindung zu den Oberflächen
der umschlossenen Rohre und den Fasern des Flechtwerks herstellt.
[0009] Die Ausbildung der Faserringe kann erfindungsgemäß im Einzelnen wie folgt gestaltet
werden.
[0010] In Umfangsrichtung ist eine Orientierung eines gewissen Faseranteils anzustreben,
um damit im Betrieb des Wärmetauschers die hohen Umfangskräfte aufzunehmen, die aus
der Innendruckbelastung des Zentralrohres mit dem betreffenden Wärmetauscherboden
resultieren. Ein anderer Teil der Faserstruktur sollte borstenartig aus den Seitenflächen
des besagten Faserringes herausragen. Beim Zusammenfügen durchdringen sich diese
Borstenstrukturen benachbarter Ringe und vermitteln, nach Infiltrieren der metallischen
Matrix, die Kräfteübertragung in Längsrichtung des Zentralrohres; die Borstenstrukturen
stellen außerdem sicher, daß die beim Zusammenfügen am geringsten komprimierten Gebiete,
insbesondere an den Anström- und Abströmkanten der Wärmetauscherrohre, einwandfrei
und mit einem genügenden Volumen des Fasermaterials ausgefüllt werden.
[0011] Das Fasermaterial sollte vorzugsweise der Temperaturbelastung des Bauteils entsprechend
warmfest sein, jedoch nicht un bedingt oxidations- und korrosionsfest. Letzteres
dann nämlich nicht, wenn die Fasern vom System der Matrix völlig umschlossen werden,
so daß sie vor Zutritt aggressiver Medien geschützt sind. In Frage kommen also metallische
aber auch keramische und Kohle-Fasern.
[0012] Für das Zusammenfügen des Wärmetauschers kann es erfindungsgemäß ferner vorteilhaft
sein, die Faserringe mit massiven Ringen zu umfassen. Die Breite dieser Ringe entspricht
den engsten örtlichen Abständen der Wärmetauscherrohre im Feld, so daß die Ringe beim
Zusammenfügen bzw. -pressen die erforderlichen Abstände sicherstellen können. Da sie
dabei der jeweils gewellten Spur des Rohrfeldes in Umfangsrichtung folgen müssen,
ist es erforderlich, sie entsprechend biegeweich zu gestalten oder aber den Ringen
die gewellte Form schon vor dem Fügen aufzuprägen.
[0013] Das Infiltrieren der Fasermatrix kann erfindungsgemäß ferner wie folgt vorgenommen
werden.
1. In Vakuumöfen wird ein lanzenartiges Gießgeschirr im Inneren des entstehenden Zentralrohres
über dessen Innenmantel geführt und das schmelzflüssige Matrixmaterial injiziert,
das aufgrund der Kapillarwirkung die Faserstruktur ausfüllt, mit Fasern und Rohroberflächen
Bindungen eingeht und erstarrt. Dazu kann es erforderlich sein, die in den Innenraum
des Zentralrohres hineinreichenden Rohrenden der Wärmetauscher-Matrix zuvor zu verschließen,
um sie nach Abschluß des Fertigungsprozesses abzuarbeiten und damit wieder zu öffenen.
2. Der oben erwähnte massive, die Faserstruktur außen um fassende Ring sowie auch
ein gegebenenfalls entsprechender, am Innenedurchmesser der Faserstruktur angeordneter
massiver Ring ähnlicher Bauweise können gemäß der Erfindung ferner aus einem Material
hergestellt sein, das beim Erhitzen im Ofen wie ein Lot schmelzflüssig wird und durch
Kapillarwirkung in die Faserstruktur eindringt, um das Matrixvolumen auszufüllen
und die Bindungen bzw. Verbindungen herzustellen.
[0014] Rohre der Matrix und Fasern bzw. Faserflechtwerke können in allen Fällen einer Oberflächenvorbehandlung
unterzogen werden, um eine verbesserte Benetzung und Einbindung in die Matrix zu erzielen.
[0015] Die zuvor genannten Ausführungen beruhen auf dem Grundgedanken der Erfindung gemäß
Anspruch 1 unter sachlicher Verdeutlichung weiterer Ausgestaltungen des Verfahrens
nach Anspruch 1 im Rahmen der Patentansprüche 2 bis 17.
[0016] Anhand der Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Darstellung eines bekannten und für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Profilrohr-Wärmetauschers in Kreuz-Gegenstrom-Bauweise,
Fig. 2 einen Profilausschnitt (geradschenkeliger Bereich) aus der Matrix des Wärmetauschers
nach Fig. 1,
Fig. 3 ein grob vorjustiertes, in die Zeichnungsebene projiziertes Profilrohrfeld
für die Matrix des Wärmetauschers nach Fig. 1 mit in gleichmäßigen Abständen zwischen
benachbarten Profilrohrenden lose angeordneten Faserbündeln im Rahmen einer Ausgangsphase
des Herstellverfahrens für eine Boden- oder Zentralrohrausbildung,
Fig. 4 die perspektive Darstellung eines Faserbündelabschnitts,
Fig. 5 ein aus der Ausgangsstufe des betreffenden Verfahrens nach Fig. 3 durch Pressung
und Verformung der betreffenden Faserbündel unter jeweiliger Profilrohrendumschließung
ausgebildeter Abschnitt eines Wärmetauscherbodens mit regulärer gewünschter gegenseitiger
Profilrohrbeabstandung im Feld,
Fig. 6 ein im Wege der Pressung und Verformung nach Fig. 5 hergestelltes zylindrisches
Sammel- oder Verteilerrohr mit beidseitig zwischen benachbarten Faserbündeln ins
Rohrinnere einmündenden Profilrohrenden der Matrix, hier im Wege einer örtlich freigelegten
Seitenansicht der betreffenden Profilrohrenden in Kombination mit einem innenliegenden
zylindrischen Faserbündel verdeutlicht,
Fig. 7 die nach Fig. 5 hergestellte Bodenstruktur unter Verwendung zusätzlicher, hier
entlang der Bodenaußenseite sich gewellt zwischen den Profilrohrenden erstreckenden
metallischen Zwischenringen und
Fig. 8 eine gemäß Fig. 6 dargestellte Weiterentwicklung des Verfahrensgegenstandes
unter Verwendung jeweils äußerer und innerer metallischer Zwischenringe an gemäß Fig.
5 verformten und gepressten Faserbündeln zwecks Ausbildung einer zylindrischen Sammel-
oder Verteilerrohrstruktur.
[0017] Fig. 1 veranschaulicht einen Wärmetauscher 1 zur Führung von Gasen stark unterschiedlicher
Temperaturen, dessen im Heißgasstrom G liegende Kreuz-Gegenstrom-Matrix 2 aus seperaten
Druckluftleitungen 3 (Fig. 2) besteht, die einerseits an eine erste stationäre Rohrführung
4 für die Zufuhr kalter Druckluft D in die Matrix 2 (kalt) und andererseits an eine
zweite stationäre Rohrführung 5 angeschlossen sind, aus der die über die Matrix 2
aufgeheizte Druckluft D (heiß) einem Verbraucher zuführbar ist. Die beiden Rohrführungen
4, 5 sind voneinander getrennt angeordnet und in ein gemeinsames Sammelrohr 6 integriert.
Dabei soll jedes Profilrohr 3 der Matrix 2 - ausgehend von deren rohrbodenseitigen
Anschlüssen an die erste 4 und zweite Rohrführung 5 des Sammelrohrs 6 - zunächst parallel
zu einer seitlich verlängerten Sammelrohrmeridianebene verlaufen, bevor sie in einen
gemeinsamen, die Druckluft D um 180° umlenkenden, U-förmigen Leitungsstrang übergeht.
Die Matrix 2 soll ferner quer zur verlängerten Sammelrohrmeridianebene sowie unter
Gewährleistung der zulässigen Heißgasversperrung zwischen den einander benachbarten
Profilrohren 3 vom Heißgas G durchströmt sein.
[0018] Wie insbesondere aus Fig. 2 entnehmbar, weisen die mit strömungsgünstig zugespitzten
Enden an- und abströmseitig in der Heißgasströmungsrichtung G liegenden Profilrohre
3 der Matrix einen linsenförmigen Querschnitt auf; dabei greifen die jeweils parallel
zu einer gemeinsamen Matrixquerebene verlaufend angeordneten Profilrohre 3 mit ihren
an- bzw. abströmseitig einander benachbarten Profilzuspitzungen unter Ausnutzung der
infolge dieser Zuspitzungen sich räumlich ausbildenden Erweiterungen ineinander; jedes
Profilrohr 3 der Matrix 2 (Fig. 2) enthält ferner zwei durch einen Profilsteg 7 voneinander
getrennte Druckluftkanäle 8,9, die im Sinne der beiden zugespitzten Außenwandabschnitte
der betreffenden Profilrohre 3 dreieckförmig ausgebildete Strömungsquerschnitte aufweisen.
[0019] Beim eingangs beschriebenen Wärmetauscher, wie er im übrigen aus der DE-PS 29 07
810 bekannt ist, können ferner anstelle des gemeinsamen Sammelrohrs 6 zwei oder mehrere
separate, im wesentlichen parallel über- oder nebeneinander angeordnete Verteiler-
oder Sammelrohre für die Druckluftzufuhr in die Matrix 2 bzw. für die Druckluftableitung
(heiß) aus der Matrix 2 vorgesehen werden.
[0020] Die Erfindung betrifft also die Herstellung der betreffenden Bodenstruktur 10, insbesondere
aber die Herstellung des Sammelrohrs 6 nebst Bodenstruktur 10 bzw. die Herstellung
einzelner oder mehrerer Sammel- oder Verteilerrohre bei einem eingangs behandelten
Wärmetauscher in Kreuz-Gegenstrom-Bauweise.
[0021] Es wird also ein Verfahren zur Herstellung einer Rohrbodenstruktur 10 bzw. eines
Sammelrohres 6 eines Wärmetauschers unter Anwendung streifenförmiger Schichten 11,
12 bzw. 12, 13 (Fig. 5) angegeben, zwischen denen Rohrenden der Profilrohre 3 der
Matrix 2 fluiddicht fest eingebunden sind; die streifenförmigen Schichten 11,12; 12,13
sollen aus Fasern hergestellt werden, die zunächst gleichförmig gebündelt (Faserbündel
11′,12′; 12′,13′) zwischen den Rohrenden benachbarter Profilrohrreihen (Rohre 3)
angeordnet und unter Pressung (Pfeilrichtung P,P′) so verformt werden sollen, daß
sie unter jeweils halbseitiger Rohrumschmiegung eine zunächst poröse Bodenstruktur
(Fig. 5) ausbilden, in die dann ein metallischer Werkstoff infiltriert wird, in den
sämtliche Fasern einschließlich der Rohrenden stoffschlüssig eingebunden werden.
[0022] Gemäß Fig. 4 können die Faserbündel, z.B. 12′,aus miteinander verwobenen Faserlagen
mit in Umfangsrichtung der Rohrbodenstruktur verlaufenden Hauptfasern 14 und quer
dazu ver laufenden Nebenfasern 15 so zusammengesetzt werden, daß die letzteren -
nach vollzogener Press- und Verformungsphase (Fig. 5) - im wesentlichen außerhalb
der Rohrumschiegungsbereiche borstenartig ineinandergreifen.
[0023] Im Bereich der gegenseitigen Kontaktebenen 16 sollen also die Nebenfasern 15 der
jeweils benachbarten Faserschichten, z.B. 12,13, borstenartig innig ineinandergreifen.
Insbesondere soll dabei auch in den jeweiligen Profilend- oder -spitzenbereichen
eine lückenlose Faserverflechtung erreicht werden. Die genannten Kontaktebenen 16
sind dabei längssymetrisch fluchtend zu den Profillängsmittelebenen E angeordnet.
[0024] Gemäß Fig. 7 und 8 können die aus den Faserbündeln, z.B. 12′, 13′ (Fig. 3) gebildeten
Schichten, z.B. 12, 13 (Fig.5) gänzlich oder teilweise von sich entlang der Innen-
und/oder Außenseite der Bodenstruktur erstreckenden metallischen Ringelementen 17,18
(Fig. 7) bzw. 18,19 (Fig. 8) abgedeckt werden.
[0025] Die genannten Ringelemente können z.B. vorgesehen werden, um die Boden- oder Rohrstruktur
zu versteifen sowie, um die Faserstrukturen vor örtlichen Umgebungseinflüssen, wie
Temperatureinflüssen, zu schützen.
[0026] Die genannten Ringelemente können aber auch Hilfsmittel beim Infiltrationsvorgang
sein, indem sie ein Abfließen des Infiltriermittels verhüten sollen. Wenn z.B. der
Infiltrationsvorgang eines schmelzflüssigen metallischen Materials von der Außenseite
eines Rohrbodens aus in das Fasermaterial erfolgt, so können die betreffenden Ringelemente,
z.B. 19 (Fig. 8) ausschließlich an der Rohrbodeninnenseite angeordnet werden, um
das Abfließen des metallischen Materials zu verhindern. Nach vollzogener Infiltration
können dann die Ringelemente, z.B. 19 (Fig. 8), wieder entfernt werden.
[0027] In einer weiteren Verfahrensausbildung besteht ferner die Möglichkeit, daß die metallischen
Ringelemente, z.B. 17,18 (Fig. 7), unter Gewährleistung der erforderlichen Profilbeabstandung,
in der Bodenstruktur zusammen mit den Faserbündeln 12′,13′ (Fig. 3) verformt werden,
und zwar entsprechend gewellt verformt.
[0028] Anstelle der gemeinsamen Verpressung von Faserbündeln und Ringelementen wäre es auch
möglich, daß im Sinne des endgültigen Profilrohrverlaufs vorgeformte oder gewellte
metallische Ringelement, z.B. 18,19 (Fig. 8), vor der metallischen Infiltration, an
der Innen- und Außenseite des Rohrbodens auf die Faserschichten, z.B. 12, aufgesetzt
werden.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Variante des Verfahrens können die metallischen
Ringelemente, z.B. 18,19 (Fig. 8), aus einem die metallische Infiltration gewährleistenden
Lotwerkstoff gefertigt werden. Hierbei können also die Ringelemente, z.B. 18,19 (Fig.
8) an der Innen- und Außenseite der porösen Rohrbodenstruktur als im Sinne des Profilrohrverlaufs
gewellte Elemente (Fig. 7) auf die Faserbündel 12′ (Fig. 8) aufgesetzt werden.
[0030] Eine äußerst praktikable Handhabung des Infiltrationsvorgangs wird darin gesehen,
daß die mit metallischen Ringelementen 17,18 (Fig. 7) bzw. 18,19 (Fig. 8) aus einem
Lotwerkstoff bestückte Rohrbodenstruktur zur Schmelzverflüssigung und Infiltration
des Lots in einem Ofen erhitzt wird.
[0031] Sofern beispielsweise keine den Lot- und Verbundwerkstoff breitstellenden Ringelement
angewendet werden sollten, kann ein metallischer Verbundwerkstoff (Matrix) innerhalb
eines Vakuumofens über ein die gewellt verformte poröse Bodenstruktur (Fig. 5) bestreichendes,
lanzenartig ausge bildetes Gießgeschirr entlang der Innen-und Außenseite des Rohrbodens
schmelzflüssig injiziert werden.
[0032] In weiterer Verfahrensausgestaltung können die rohrbodeninnenseitig offenen Enden
der Profilrohre 3 der Matrix vor einer von der Innenseite der Bodenstruktur aus durchgeführten
metallischen Infiltration verschlossen und nach vollzogener Infiltration durch mechanische
Bearbeitung wieder geöffnet werden.
[0033] Die Fasern der Faserbündel 11′,12′ bzw. 12′,13′ (Fig. 3) können aus einem metallischen
Werkstoff bzw. aus Drähten, aus einem keramischen Werkstoff, z.B. aus partiell stabilisiertem
Zirkonoxid oder aus Kohlenstoff gefertigt sein.
[0034] Der nach der Press- und Verformungsphase infiltrierte metallische Werkstoff kann
aus einer Aluminiumlegierung hergestellt sein.
[0035] Im Rahmen des Verfahrens kann ein kreiszylindrisches (Fig. 1, 6 oder 8), quadratisches
oder rechteckiges Sammel- oder Verteilerrohr eines Kreuz-Gegenstrom-Wärmetauschers
mit von den Sammel- oder Verteilerrohren, z.B. 6-Fig. 1, U-förmig auskragender Profilrohrmatrix
2 hergestellt werden, wobei die Faserbündel 11′,12′ bzw. 12′,13′ (Fig. 3) auf das
gewünschte Sammel- oder Verteilerrohrlängenmaß unter Einschluß der geforderten gegenseitigen
Profilrohrbeabstandung der Matrix 2 zusammengepreßt werden und wobei die metallische
Infiltration, z.B. mittels zuvor erwähnten Gießgeschirrs, fortlaufend über dem gesamten
Umfang der porösen Sammel- oder Verteilerrohrstruktur (Fig. 5) durchgeführt werden
kann.
[0036] Anstelle der eingangs erwähnten metallischen Ringe können im übrigen auch Ringe aus
einem geeigneten Kunststoff, z.B. aus einem faserverstärkten Kunststoff oder aus einem
geeigneten keramischen Werkstoff vorgesehen werden.
1. Verfahren zur Herstellung einer Rohrbodenstruktur eines Wärmetauschers, die aus
streifenförmigen Schichten zusammengesetzt wird, zwischen denen Rohrenden einer Profilrohrmatrix
fluiddicht fest eingebunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die streifenförmigen
Schichten (12,13) aus Fasern hergestellt werden, die zwischen den Rohrenden benachbarter
Profilrohrreihen angeordnet und unter Pressung so verformt werden, daß sie unter jeweils
halbseitiger Rohrumschmiegung eine zunächst poröse Bodenstruktur ausbilden, in die
ein metallischer Werkstoff infiltriert wird, in den sämtliche Fasern einschließlich
der Rohrenden stoffschlüssig eingebunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Faserbündel (12′) aus miteinander
verbundenen Faserlagen mit in Umfangsrichtung der Rohrbodenstruktur verlaufenden Hauptfasern
(14) und quer dazu verlaufenden Nebenfasern (15) so zusammengesetzt werden, daß die
letzteren - nach vollzogener Press- und Verformphase - außerhalb der Rohrumschmiegungsbereiche
borstenartig ineinandergreifen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Faserbündeln
(l2′) hergestellten Schichten (12) gänzlich oder teilweise von sich entlasng der
Innen- und/oder Außenseite der Bodenstruktur erstreckenden Ringelementen (18,19) abgedeckt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innen- und Außenseite
der Bodenstruktur vorgesehene Ringelemente (18,19) nach vollzogener metallischer Infiltration
entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringelemente
(17;18), unter Gewährleistung der erforderlichen Profilbeabstandung in der Bodenstruktur,
zusammen mit den Faserbündeln (12′;13′) verformt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Sinne des endgültigen
Profilrohrverlaufs vorgeformte oder gewellte Ringelemente (18;19), vor der metallischen
Infiltration, an der Innen- oder Außenseite des Rohrbodens auf die Faserschichten
(12) aufgesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringelemente
(18;19) aus einem die metallische Infiltration gewährleistenden Lotwerkstoff gefertigt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Lotwerkstoff
gefertigten metallischen Ringelemente (18;19) an der Innen- und Außenseite der porösen
Rohrbodenstruktur als im Sinne des Profilrohrverlaufs gewellte Elemente auf die Faserbündel
(12′) aufgesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mit metallischen
Ringelementen aus einem Lotwerkstoff bestückte Rohrbodenstruktur zur Schmelzverflüssigung
und Infiltration des Lots in einem Ofen erhitzt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichent,
daß der metallische Verbundwerkstoff innerhalb eines Vakuumofens über ein die gewellt
verformte poröse Bodenstruktur bestreichendes, lanzenartig ausgebildetes Gießgeschirr
entlang der Innen- oder Außenseite des Rohrbodens schmelzflüssig injiziert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrbodeninnenseitig
offenen Rohrenden der Matrix vor einer von der Innenseite der Bodenstruktur aus durchgeführten
metallischen Infiltration verschlossen und nach vollzogener Infiltration durch mechanische
Bearbeitung wieder geöffnet werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern der Faserbündel aus einem metallischen Werkstoff bzw. aus Drähten gefertigt
sind.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern der Faserbündel aus einem keramischen Werkstoff gefertigt sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern der Faserbündel
aus partiell stabilisiertem Zirkonoxid gefertigt sind.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der nach der
Press- und Verfomungsphase infiltrierte metallische Werkstoff aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt ist.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern der Faserbündel aus Kohlenstoff gefertigt sind.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß über die Rohrbodenstruktur ein kreiszylindrisches, quadratisches oder rechteckiges
Sammel- oder Verteilerrohr (6) eines Kreuz-Gegenstrom-Wärmetauschers mit von Sammel-
oder Verteilerrohren (6) U-förmig auskragender Profilrohrmatrix (2) hergestellt wird,
wobei die Faserbündel (11′,12′; 12′, 13′) auf das gewünschte Sammel- oder Verteilerrohrlängsmaß
unter Einschluß der geforderten Profilrohrbeabstandung der Matrix (2) zusammengepreßt
werden und wobei die metallische Infiltration über dem gesamten Umfang der porösen
Sammel- oder Verteilerrohrstruktur durchgeführt wird.