[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Obergriff des Patentanspruches 1.
[0002] Viele technische Parameter beeinflußen die Qualität eines gedruckten Bildes. Neben
der farblichen Ausgewogenheit durch optimale Maskierung und einer guten Tonwertabstufung
durch eine auf die Druckmaschine hin angestimmte Gradation ist der Passer einer der
stärksten Einflußgrößen. Jede noch so optimale reprotechnische Ausarbeitung wird durch
einen mangelhaften Passer zu einem schlechten Druckergebnis. Um ein Bild drucken zu
können, wird es in dafür speziell konstruierten Geräten (z.B. vorzugsweise Scanner)
in die drei Buntfarben der subtraktiven Farbmischung Yellow, Magenta, Cyan und Schwarz
als vierte separiert. Die Rasteranordnung erfolgt bei vier Farben (vorzugsweise beim
Flexodruck in Viertel-Kreisteilung: Cyan = 7,5°, Magenta = 37,5°,Schwarz = 67,5°,
Yellow = 82,5°. In der Kreisanordnung von 360° stehen sich aufgrund dessen immer vier
gleich starke Rasterpunkte einer Farbe gegenüber. Durch die quantitative Zuordnung
in der Flächengröße der Rasterpunkte der drei lasierenden Buntfarben zueinander wird
die Trägheit des menschlichen Auges überbrückt. Z.B. werden innerhalb eines Bildes
die Yellow- und Cyananteile partiell prozentual erhöt, gegenüber Magenta (z.B. 80%
Yellow, 60% Cyan, 10% Magenta) so assoziiert das Auge grün. Je exakter diese Einzelfarben
auf- bzw. zueinander passen, desto schärfer wirkt das Bild im Druck.
[0003] Geringste Nichtpasser zeigen zum einen ein in den Konturen verschwommenes Bild, zum
anderen verändern sich die Farbmischräume, d.h. je nach prozentualer Aufteilung des
Flächenwertes der einzelnen Farben wird bei einem Nichtpasser der Reflektionsgrund
(z.B. Papierweiß) größer oder kleiner. Wird er größer, so wird die Farbe dominierender,
wird er kleiner, assoziiert sie sich zu der Farbe, die in der Kreisanordnung dichter
steht.
[0004] Aus diesem Grund ist es Stand der Technik, bei Qualitätsarbeiten im Bereich der
konventionellen Verfahren, über ein Inlinpaßstiftsystem zu arbeiten. D.h. alle Filme,
Folien etc. in den diversen Arbeitsschritten des Reproverarbeitungsbereiches werden
vor der Belichtungs- bzw. Weiterverarbeitung gestanzt und über eine dazu passende
Paßschiene montiert.
[0005] Z.B.im Offset oder im TZ-Bereich kann dieses System von der Repro über die Montage,
Plattenkopie bis zur Plattenmontage innerhalb der Maschine eingesetzt werden.
[0006] Demgegenüber kann z.B. beim Verpackungs-Flexodruck nur bis zum Mattfilm, der für
die Herstellung der Platte benötigt wird, mit dem gleichen Paßstiftsystem gearbeitet
werden. Spätestens vor der Belichtung des Mattfilmes müssen Paßkreuze, die jeweils
zur Mitte der Seite eines Bildes angebracht sind, montiert sein.
[0007] Wenn nicht über ein CAD-System anfangs gearbeitet wurde, ist bereits durch die manuelle
Montage der vier Paßkreuze eines jeden Filmes (bei 6 Farben eines Druckbildens = 24
Paßkreuze) eine Passerungenauigkeit zu akzeptieren. Demgegenüber wird bei der Stanzung
die Zentrierung über ein Mittelloch mit einer Genauigkeit je nach System von +/-5
bis +/-10 µm erreicht. Die achsiale Parallelität über Langlöcher mit einer Höhengenauigkeit
ebenfalls je nach System von +/-5 bis +/-10 µm.
[0008] Beim derzeitigen Stand der Technik im Feinrasterbereich wird bei fast 98% aller Arbeiten
über montierten Paßkreuze gearbeitet. Die Klischees werden auf einem speziell dafür
konstruiertem Gerät, das aus einem Zylinder mit einem darauf aufgebrachtem Papier
besteht, einer Halterung zur Aufnahme des Klischeezylinders und eines Glasspiegels
montiert. Auf das auf dem Zylinder befestigte Papier wird mittels einer Vorrichtung
und einem Tintenschreiber o.ä. eine grobe Standskizze aufgebracht. Diese Skizze zeigt
achsial in etwa exakte Maße, während sie in Laufrichtung nur das spätere Druckendmaß
wiedergibt, mit den großen Toleranzen, hervorgerufen durch Abwicklungsfehler und
durch die Strichstärke des Tintenstiftes. In Laufrichtung wird die Mitte des Druckbildes
durch einen Strich o.ä. markiert. Das gleiche gilt für die Strecke quer zur Laufrichtung.
Diese beiden Linien werden auf den mit doppelseitigem Klebeband versehenem Klischeezylinder
mittels der über die Arbeitsbreite oberhalb des Klischeezylinders angebrachten Glasspiegels
überspiegelt. Die Hauptlängs- und Hauptquerlinie des Paßkreuzes des Klischees werden
jetzt mit den überspiegelten gekreuzten Linien der Zeichnung in Deckung gebracht.
Nach Andrücken des Klischees und nach dem nachfolgenden Farbandruck auf das Papier
(mit der Standzeichnung) werden alle weiteren Platten nach dem dann angedruckten Paßkreuz
des ersten Klischees montiert.
[0009] Ein Winkelfehler des Spiegels von 0,5°, der über die Arbeitsbreite des Zylinders
z.B. von 1,50 m oder 2,20 m angebracht ist, ergibt einen Passerfehler je nach Zylinderumfang,
d.h. in der Länge des Druckbildes bis zu 1,5 mm. Da von Hand das Klischee auf den
Zylinder geklebt wird, ist der Blickwinkel des Montierers von Farbe zu Farbe, d.h.
von Zylinder zu Zylinder, unterschiedlich. Geringste Veränderungen des Blickwinkels
aber haben zur Folge, daß das Paßkreuz falsch eingespiegelt bzw. gesehen wird, mit
dem Erfolg, daß die sechs Farben nicht zueinander paßgenau montiert werden können.
Allein durch den sich ständig verändernden Blickwinkel sind Passerfehler je nach
Arbeitsbreite und -Länge von 0,5 bis 0,75 mm die Folge. Diese Fehler potenzieren sich
mit der Nutzenzahl der Platten auf einem Zylinder.
[0010] Stand der Technik ist es heute, nur quer zur Laufrichtung zu montieren und montieren
zu können, weil andere geeignete Methoden nicht vorhanden sind.
[0011] Beim heutigen Stand der Technik werden nach der Montage die störenden, sonst mitdruckenden,
Paßkreuze abgeschnitten. Bei Wiederholaufträgen ist das Bild nur nach markierten Bildpunkten
zu montieren. Das bedeutet, daß neben einer zeitaufwendigen Montage hohe Einbußen
an Genauigkeit der sonst schon bei der Paßkreuzmontage ohnehin zu bemängelnden Passerungenauigkeit
in Kauf genommen werden muß. Die sich daraus ergebende, erhöhte Passerungenauigkeit
ist mit dem Faktor 3 zu beziffern.
[0012] Beim heutigen Stand der Technik wird das Klischee auf den z.B. mit doppelseitigem
Klebeband beklebten Zylinder aufgelegt und mit der Handfläche leicht angedrückt, ohne
partiellen Druck auszuüben. Man vermeidet stärkere Druckstellen, da sie sich später
im Fortdruck abzeichnen.
[0013] Bei dieser Montageart wird versucht, die Luft, die sich zwischen Klischee und dem
Klebeband befindet, mit der offenen Handfläche von der Mitte in achsialer Drehrichtung
nach außen herauszustreichen.
[0014] Das gelingt allerdings nur zum Teil.
[0015] Im Druckprozeß wird dann das Klischee in Streß versetzt, wobei sich der theoretische
Abstand z.B. von 3,0 mm zwischen Druckzylinderoberfläche zur Druckoberfläche des Bedruckstoffes
um ca. 50 µm verringert.
[0016] Da aber das Klischee mit der Trägerfolie auf dem Klebeband festklebt, ist eine Veränderung
in der Drehrichtung des Zylinders nicht mehr möglich. Die Abwicklungsveränderung um
diese 50 µm bewirkt eine Deformation des Klischees und damit eine extreme Wulstbildung
vor und nach der Druckzone und dementsprechend eine Verformung in der farbtragenden
Schicht des Klischees.
[0017] In den meisten Fällen ist nur geringer Abstand von einigen Millimetern zwischen der
Anlauf- und Ablaufkante eines Bildes im Umfang des Zylinders vorhanden.
[0018] Der Vorteil der Bohrung in achsialer Linie und Passung über Rundlöcher ist darum
gering, weil der die Bohrung tragende Streifen vor der endgültigen Befestigung abgeschnitten
und bei Wiederholungsaufgaben nicht zur Verfügung steht. Der Erfindung liegt daher
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 zu schaffen, die auch beim Flexodruck eine Montage des Klischees auf dem Druckzylinder
mit Hilfe der an sich bekannten Paßleisten mit Paßstiften ermöglicht, um so einmal
die Druckqualität wesentlich zu verbessern und insbesondere sicherzustellen, daß die
Klischees für die einzelnen Platten exakt übereinander drucken, zum anderen, daß erstmals
unabhängig von der Laufrichtung montiert werden kann.
[0019] Die Lochung befindet sich immer im "toten" für den Druck nicht benötigten Raum -
wahlweise an der Längs- oder Breitseite - und bleibt für Nachauflagen erhalten.
[0020] Es müssen bei Wiederholaufträgen schwieriger, mehrnutziger Passerarbeiten keine Neuplatten
gefertigt werden. Dadurch ergeben sich neben hoher Qualitätssteigerungen auch hohe
Kosten- und Zeitersparnisse.
[0021] Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
[0022] In den Ansprüchen 2 und 3 sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach
Anspruch 1 unter Schutz gestellt.
[0023] Durch die erfindungsgemäße Montagevorrichtung ist es möglich, die Klischees genau
und sicher auf dem Druckzylinder zu befestigen und insbesondere die Klischees der
einzelnen Farben zur Erzeugung eines Druckbildes so genau anzuordnen, daß ein entsprechend
exakter Druck erfolgt, d.h. die Anordnung erfolgt reproduzierbar. Wenn das erste
Klischee erst einmal auf der Montagefläche arretiert und mit Hilfe des Vakuums angesaugt
ist, so werden die nachfolgenden Klischees an genau der gleichen Stelle angeordnet,
so daß die einzelnen Farben genau montiert und in der Auflagenmaschine übereinander
gedruckt werden.
[0024] Die Verwendung einer Montagefolie mit Maßeinteilung, die vorzugsweise eine Millimetereinteilung
ist, ermöglicht eine exakte Fixierung des Klischees (das durchsichtig ist) vor Arretierung
der Montageleiste und Einschaltung des Vakuums.
[0025] Eine parallele Entwicklung eines Verfahrens, das mit einem sehr viel dünneren Polymerklischee
arbeitet, als es bisher üblich war, ermöglicht die exakte Lochstanzung des Klischees
in Anpassung zu den reprotechnischen Zwischenarbeiten wie Positivfilme und zum Endfilm
und zu der Form und Lage des Paßstiftes für Plattenendmontage.
[0026] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0027] Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Montagevorrichtung
nach der Erfindung;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Montagefläche mit Klischee und Montagefolie;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht, jedoch eine Ansicht der Montagefläche
ohne Montagefolie und Klischee.
[0028] Die in der Zeichnung dargestellte Montagevorrichtung zeigt einen Montagetisch 10
mit einer Montagefläche 7. Seitlich neben der Montagefläche 7 sind Zahnstangen 3 angeordnet.
[0029] Über die Montagefläche 7 ist eine Antrieb 6 mit einer Aufnahme 4 für den Druckzylinder
1 bewegbar, und zwar in Richtung der Zahnstangen 3.
[0030] Der Druckzylinder 1 ist mit Hilfe von Lagerzapfen 5 in den beiden Aufnahmen 4 gelagert.
Die Aufnahmen 4 sind in der Höhe verstellbar, so daß Druckzylinder mit unterschiedlichen
Durchmessern aufgenommen werden können.
[0031] Das Zahnrad 2 des Druckzylinders 1 greift in die eine Zahnstange 3 ein.
[0032] Der Antrieb 6 greift ebenfalls über ein Getriebe mit einem Zahnrad in eine oder beide
Zahnstangen ein, um den Druckzylinder 1 über die Montagefläche zu bewegen, wobei
der Eingriff zwischen Zahnrad 2 und Zahnstange 3 für eine entsprechende abrollende
Bewegung des Druckzylinders sorgt, der derjenigen beim tatsächlichen Druck entspricht.
[0033] Wie insbesondere beim Betrachten der Fig. 3 deutlich wird, sind in der Montagefläche
7 drei Montagenuten 15, 16 und 17 vorgesehen. Die Montagenuten 15 und 17 verlaufen
senkrecht zur Achse des Druckzylinders 1, wohingegen die Montagenut 16 wiederum senkrecht
zu den Montagenuten 15 und 17 verläuft.
[0034] In den Montagenuten lassen sich die bekannten Montageleisten 11, 12 und 13 anordnen.
[0035] Weiterhin sind in der Montagefläche 7 erste Vakuumöffnungen 18 und zweite Vakuumöffnungen
19 vorgesehen. Die beiden Gruppen von Vakuumöffnungen 18 und 19 sind unabhängig voneinander
mit Unterdruck versorgbar.
[0036] In den Fig. 1 und 2 sind auf der Montagefläche 7 noch die Montagefolie 8 und das
Klischee 9 angedeutet.
[0037] Wenn ein Klischee montiert werden soll, wird der Antrieb 6 an das eine Ende des Montagetisches
10 gefahren. Der Druckzylinder, der bereits mit einem Klebeband oder mit Sprühkleber
versehen ist, wird in der Aufnahme 4 eingelegt, so daß das Zahnrad 2 mit der einen
Zahnstange 3 in Eingriff gelangt.
[0038] In Abhängigkeit von dem gewünschten Druckbild, daß im voraus festgelegt ist, wird
dann eine Montageleiste 11 für die Montagefolie 8 beispielsweise in die Montagenut
15 eingelegt. Diese Montageleiste wird dann durch ein nicht gezeigtes Befestigungsmittel
arretiert. Mit Hilfe dieser Montageleiste und ihren Paßstiften 14 wird dann eine Montagefolie
8 aufgelegt, die mit entsprechenden Lochstanzungen versehen ist. Zum universellen
Einsatz ist die Montagefolie an zwei zueinander senkrecht stehenden Seiten mit entsprechenden
Lochstanzungen und Bohrungen für das Vakuum 18 versehen.
[0039] Die aufgelegte Montagefolie wird dann mit Hilfe der zweiten Vakuumöffnungen 19 angesogen,
so daß sie unverrückbar festliegt.
[0040] Durch den eventuellen Einsatz unterschiedlicher Klischeestärken, z.B. 0,51; 0,64
oder 0,76 mm etc. auf der gleichen Maschine werden durch den Wechsel der Montagefolien
die unterschiedlichen Dehnungsfaktoren berücksichtigt, d.h. je eine Folie für die
Klischeestärke 0,51, wie auch eine Folie für 0,64 oder eine Folie z.B. für 0,76 mm
etc.
[0041] Wird hingegen nur eine Klischeestärke eingesetzt, kann auf den Einsatz einer Montagefolie
verzichtet werden. Die Montageeinteilung wird in diesem Fall direkt auf das Fundament
aufgebracht. Die Vakuumöffnungen 19 und 18 sind in einer derartigen Ausstattung parallel
geschaltet.
[0042] Jetzt wird in die freie Montagenut 16, die senkrecht zu der bereits verwendeten Montagenut
11 verläuft, eine Montageleiste 12 mit Paßstiften 14 eingelegt. Auf die Paßstifte
14, dieser Montageleiste 12 wird dann das Klischee mit seinen Lochstanzungen aufgelegt,
wobei die Seite des Klischees, die später die Farbe tragen soll, nach unten zeigt,
d.h. der Montagefolie zugekehrt ist. Die Montageleiste 12 wird jetzt mit dem Klischee
solange in Richtung der Montagenut 16 verschoben, bis unter Berücksichtigung der Maßeinteilung
das Klischee - das durchsichtig ist - die gewünschte und exakte Lage einnimmt. Wenn
dieses der Fall ist, werden die ersten Vakuumöffnungen mit Vakuum versorgt, so daß
das Klischee angesaugt wird und nicht mehr verrückt werden kann.
[0043] Jetzt wird der Druckzylinder mit seiner Klebefläche mit einem Beistellwert von vorzugsweise
+ 50 µm über das Klischee bewegt, wobei synchron mit dieser Bewegung das Vakuum in
der entsprechenden Reihe der ersten Vakuumöffnungen 18 abgeschaltet wird, so daß
immer dort wo die Klebung beginnt, das Klischee von der Montagefolie abgehoben werden
kann. Die Unterbrechung des Vakuums erfolgt also immer in einer Reihe parallel zu
der Achse des Druckzylinders und in Abhängigkeit von der fortschreitenden Bewegung
des Druckzylinders.
[0044] Unmittelbar nach dem Abschalten des Vakuums wird in die gleiche oder in eine zweite
Bohrung Druckluft gegeben. Diese Umsteuerung bewirkt, daß auch die Zonen, die keine
farbtragenden Schichten haben, also nicht durch den Druckkontakt direkt kleben, durch
den Luftdruck mit dem Zylinder parallel in Berührung kommen.
[0045] Ein weiterer, ganz wesentlicher Vorteil dieser Erfindung liegt gegenüber dem heutigen
Stand der Technik darin, daß das Klischee unter Streß montiert wird, und zwar mit
dem Beistelldruck, der später in der Fortdruckmaschine eingesetzt wird.
[0046] Dadurch werden u.a. Wulstbildung, die zu Schwingungsstreifen führen, vermieden und
damit Passerungenauigkeiten eliminiert. Lufteinschlüsse, die einen erhöhten Druckzuwachs
und damit ein schlechtes Druckbild zur Folge haben, werden durch diese Streßmontage
vermieden.
[0047] Wenn das erste Klischee für die erste Farbe auf diese Weise montiert ist, wird der
Druckzylinder abgenommen und der Vorgang wiederholt sich für das Klischee für die
zweite Farbe, das entsprechend auf den zweiten Druckzylinder montiert wird. Da die
Paßleisten unverrückbar festliegen und entsprechend arretiert wurden, ist sichergestellt,
daß die Klischees aufeinanderfolgend genau für den Druck übereinanderliegend montiert
werden.
[0048] Die Montagefolie weist den gleichen Maßstab wie das Klischee auf. Häufig ist eine
Millimetereinteilung vorgesehen. Diese Millimetereinteilung entspricht in Richtung
der Achse des Druckzylinders 1 den tatsächlichen Verhältnissen. Senkrecht zu dieser
Richtung, d.h. in Laufrichtung des Druckzylinders, erfolgt eine Verzerrung, d.h. eine
Verkürzung um den Prozentsatz der Dehnung des Klischees - abgestimmt auf den Umfang
bzw. Durchmesser des Druckzylinders -.
[0049] Die Anordnung der Montageleiste für die Montagefolie erfolgt in Abstimmung des Druckbildes,
d.h. möglichst günstig zu dem Ort, an dem das Klischee angeordnet werden soll. Wenn
die Montageleiste für das Klischee an einer Seite, d.h. senkrecht zur Achsrichtung
des Druckzylinders angeordnet werden, so wird die Montageleiste für die Montagefolie
in der hierzu senkrecht verlaufenden Montagenut angeordnet.
[0050] Nach dem Auflegen und Fixieren der Montagefolie wird das Klischee aufgelegt und mit
seiner Montageleiste solange verschoben, bis die gewünschte Lage auf der Montagefolie
erreicht ist. Dann wird die Montageleiste durch ein mechanisches Befestigungsmittel
arretiert und es werden die ersten Vakuumöffnungen 18 mit Unterdruck versorgt.
[0051] Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wurde ein Montagetisch 10 mit einer
Montagefläche 7 beschrieben. Der Montagetisch kann auch zylinderförmig ausgebildet
sein, d.h. die Montagefläche ist dann gekrümmt. Ob nun als Tisch oder als Zylinder
ausgebildet, es ist eine exakte Montage nur möglich, wenn gleichzeitig mit der Abschaltung
des Vakuums (beim Montageprozeß) Druckluft gegengesteuert wird, um die berührungslosen
Partien des Klischees haftend an den Druckzylinder zu bringen.
1. Vorrichtung zur Montage von Flexo-Klischees mit Hilfe eines doppelseitigen Klebebandes
auf einem Druckzylinder mit Zahnrad, der an einer Aufnahme gelagert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahme (4) an einem Antrieb (6) angeordnet ist, der über
eine die Druckseite des Klischees (9) tragende Montagefläche (7) verfahrbar ist, wobei
das Zahnrad (2) des Druckzylinders (1) mit einer Zahnstange (3) oder dergleichen auf
dem Montagetisch im Eingriff steht,
daß in der Montagefläche (7) parallel und senkrecht zur Achse des Druckzylinders (1)
verlaufende Montagenuten (15, 16, 17) zur Aufnahme von Montageleisten (11, 12) mit
den Lochstanzungen im Klischee entsprechenden Paßstiften (14) vorgesehen sind
und
daß die Montagefläche (7) mit einer Vielzahl an eine Vakuumquelle anschließbaren
ersten Vakuumöffnungen (18) versehen ist, die in Reihen parallel zur Achse des Druckzylinders
in Abhängigkeit von seiner Bewegung über die Montagefläche (7) von der Vakuumquelle
trennbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Montageleiste
(11) zwischen der Montagefläche (7) und dem Klischee (9) eine Montagefolie (11) mit
Maßeinteilung angeordnet ist, die durch zweite Vakuumöffnungen (19), die von den ersten
Vakuumöffnungen (18) unabhängig mit Vakuum versorgt werden, ansaugbar ist, und die
mit den ersten Vakuumöffnungen (18) korrespondierende Durchtrittsöffnungen aufweist,
wobei die Montageleiste (11) für die Montagefolie (8) in einer Montagenut (15) angeordnet
ist, die senkrecht zur der Montagenut (16) verläuft, die der Aufnahme der Montageleiste
(12) für das Klischee (9) dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Maßeinteilung der
Montagefolie (8) den gleichen Maßstab wie das Klischee hat, wobei parallel zur Achse
des Druckzylinders (1) die tatsächlichen Maße vorhanden sind, wohingegen senkrecht
zur Achse des Druckzylinders eine Verkürzung um den Prozentsatz der Dehnung des Klischees
(9) - abgestimmt auf den jeweiligen Umfang des Druckzylinders - vorgenommen ist.