(19)
(11) EP 0 313 510 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.1989  Patentblatt  1989/17

(21) Anmeldenummer: 88730230.5

(22) Anmeldetag:  21.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 27/00, B41F 27/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 21.10.1987 DE 3735659

(71) Anmelder: ALBERT BAUER KG GRAFISCHE WERKSTÄTTEN (GMBH & CO.)
D-22089 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hornschuh, Manfred
    D-4517 Hilter 2 (DE)

(74) Vertreter: von Raffay, Vincenz, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Raffay, Fleck & Partner Postfach 32 32 17
20117 Hamburg
20117 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Montage von Flexo-Klischees


    (57) Die Vorrichtung zur Montage von Flexo-Klischees mit Hilfe eines doppelseiten Klebebandes auf einem Druckzylinder mit Zahnrad, der in einer Aufnahme 4 gelagert ist, weist für die Aufnahme 4 einen Antrieb 6 auf, der über eine die Druckseite des Klischees 9 tragende Montagefläche 7 eines Montagetisches 10 verfahrbar ist, wobei das Zahnrad 2 des Druckzylinders 1 mit einer Zahnstange auf dem Montagetisch im Eingriff steht. In der Montagefläche 7 sind parallel und senkrecht zur Achse des Druckzylinders 1 verlaufende Montagenuten 15, 16, 17 zur Aufnahme von Montageleisten 11,12 mit den Lochstanzungen im Klischee entsprechenden Paßstiften 14 vorgesehen. Die Montagefläche 7 ist mit einer Vielzahl an eine Vakuumquelle anschließbaren ersten Vakuumöffnungen 18 versehen, die in Reihen parallel zur Achse des Druckzylinders in Abhängigkeit von seiner Bewegung über die Montagefläche von der Vakuumquelle trennbar sind. Hierdurch ist es möglich, die Klischees genau und sicher auf dem Druckzylinder zu befestigen und insbesondere die Klischees der einzelnen Farben zur Erzeugung eines Farbdruckbildes so genau anzuordnen, daß ein entsprechend exakter Druck erfolgt, d.h. die Anordnung erfolgt reproduzierbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Obergriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Viele technische Parameter beeinflußen die Qualität eines gedruckten Bildes. Neben der farblichen Ausgewogenheit durch optimale Maskierung und einer guten Tonwertabstufung durch eine auf die Druckmaschine hin angestimmte Gradation ist der Passer einer der stärksten Einflußgrößen. Jede noch so optimale reprotechnische Ausarbeitung wird durch einen mangelhaften Passer zu einem schlechten Druckergebnis. Um ein Bild drucken zu können, wird es in dafür speziell kon­struierten Geräten (z.B. vorzugsweise Scanner) in die drei Buntfarben der subtraktiven Farbmischung Yellow, Magenta, Cyan und Schwarz als vierte separiert. Die Rasteranordnung erfolgt bei vier Farben (vorzugsweise beim Flexodruck in Viertel-Kreisteilung: Cyan = 7,5°, Magenta = 37,5°,Schwarz = 67,5°, Yellow = 82,5°. In der Kreisanordnung von 360° stehen sich aufgrund dessen immer vier gleich starke Rasterpunkte einer Farbe gegenüber. Durch die quantitative Zuordnung in der Flächengröße der Rasterpunkte der drei lasierenden Bunt­farben zueinander wird die Trägheit des menschlichen Auges überbrückt. Z.B. werden innerhalb eines Bildes die Yellow- und Cyananteile partiell prozentual erhöt, gegenüber Magenta (z.B. 80% Yellow, 60% Cyan, 10% Magenta) so assoziiert das Auge grün. Je exakter diese Einzelfarben auf- bzw. zu­einander passen, desto schärfer wirkt das Bild im Druck.

    [0003] Geringste Nichtpasser zeigen zum einen ein in den Konturen verschwommenes Bild, zum anderen verändern sich die Farb­mischräume, d.h. je nach prozentualer Aufteilung des Flächen­wertes der einzelnen Farben wird bei einem Nichtpasser der Reflektionsgrund (z.B. Papierweiß) größer oder kleiner. Wird er größer, so wird die Farbe dominierender, wird er kleiner, assoziiert sie sich zu der Farbe, die in der Kreisanordnung dichter steht.

    [0004] Aus diesem Grund ist es Stand der Technik, bei Qualitäts­arbeiten im Bereich der konventionellen Verfahren, über ein Inlinpaßstiftsystem zu arbeiten. D.h. alle Filme, Folien etc. in den diversen Arbeitsschritten des Reproverarbeitungs­bereiches werden vor der Belichtungs- bzw. Weiterverarbeitung gestanzt und über eine dazu passende Paßschiene montiert.

    [0005] Z.B.im Offset oder im TZ-Bereich kann dieses System von der Repro über die Montage, Plattenkopie bis zur Plattenmontage innerhalb der Maschine eingesetzt werden.

    [0006] Demgegenüber kann z.B. beim Verpackungs-Flexodruck nur bis zum Mattfilm, der für die Herstellung der Platte benötigt wird, mit dem gleichen Paßstiftsystem gearbeitet werden. Spätestens vor der Belichtung des Mattfilmes müssen Paß­kreuze, die jeweils zur Mitte der Seite eines Bildes an­gebracht sind, montiert sein.

    [0007] Wenn nicht über ein CAD-System anfangs gearbeitet wurde, ist bereits durch die manuelle Montage der vier Paßkreuze eines jeden Filmes (bei 6 Farben eines Druckbildens = 24 Paß­kreuze) eine Passerungenauigkeit zu akzeptieren. Demge­genüber wird bei der Stanzung die Zentrierung über ein Mittelloch mit einer Genauigkeit je nach System von +/-5 bis +/-10 µm erreicht. Die achsiale Parallelität über Langlöcher mit einer Höhengenauigkeit ebenfalls je nach System von +/-5 bis +/-10 µm.

    [0008] Beim derzeitigen Stand der Technik im Feinrasterbereich wird bei fast 98% aller Arbeiten über montierten Paßkreuze ge­arbeitet. Die Klischees werden auf einem speziell dafür konstruiertem Gerät, das aus einem Zylinder mit einem darauf aufgebrachtem Papier besteht, einer Halterung zur Aufnahme des Klischeezylinders und eines Glasspiegels montiert. Auf das auf dem Zylinder befestigte Papier wird mittels einer Vorrichtung und einem Tintenschreiber o.ä. eine grobe Stand­skizze aufgebracht. Diese Skizze zeigt achsial in etwa exakte Maße, während sie in Laufrichtung nur das spätere Druckendmaß wiedergibt, mit den großen Toleranzen, hervor­gerufen durch Abwicklungsfehler und durch die Strichstärke des Tintenstiftes. In Laufrichtung wird die Mitte des Druck­bildes durch einen Strich o.ä. markiert. Das gleiche gilt für die Strecke quer zur Laufrichtung. Diese beiden Linien werden auf den mit doppelseitigem Klebeband versehenem Klischeezylinder mittels der über die Arbeitsbreite ober­halb des Klischeezylinders angebrachten Glasspiegels über­spiegelt. Die Hauptlängs- und Hauptquerlinie des Paßkreuzes des Klischees werden jetzt mit den überspiegelten ge­kreuzten Linien der Zeichnung in Deckung gebracht. Nach Andrücken des Klischees und nach dem nachfolgenden Farb­andruck auf das Papier (mit der Standzeichnung) werden alle weiteren Platten nach dem dann angedruckten Paßkreuz des ersten Klischees montiert.

    [0009] Ein Winkelfehler des Spiegels von 0,5°, der über die Arbeits­breite des Zylinders z.B. von 1,50 m oder 2,20 m angebracht ist, ergibt einen Passerfehler je nach Zylinderumfang, d.h. in der Länge des Druckbildes bis zu 1,5 mm. Da von Hand das Klischee auf den Zylinder geklebt wird, ist der Blickwinkel des Montierers von Farbe zu Farbe, d.h. von Zylinder zu Zylinder, unterschiedlich. Geringste Veränderungen des Blickwinkels aber haben zur Folge, daß das Paßkreuz falsch eingespiegelt bzw. gesehen wird, mit dem Erfolg, daß die sechs Farben nicht zueinander paßgenau montiert werden können. Allein durch den sich ständig verändernden Blick­winkel sind Passerfehler je nach Arbeitsbreite und -Länge von 0,5 bis 0,75 mm die Folge. Diese Fehler potenzieren sich mit der Nutzenzahl der Platten auf einem Zylinder.

    [0010] Stand der Technik ist es heute, nur quer zur Laufrichtung zu montieren und montieren zu können, weil andere geeignete Methoden nicht vorhanden sind.

    [0011] Beim heutigen Stand der Technik werden nach der Montage die störenden, sonst mitdruckenden, Paßkreuze abgeschnitten. Bei Wiederholaufträgen ist das Bild nur nach markierten Bildpunkten zu montieren. Das bedeutet, daß neben einer zeitaufwendigen Montage hohe Einbußen an Genauigkeit der sonst schon bei der Paßkreuzmontage ohnehin zu bemängelnden Passerungenauigkeit in Kauf genommen werden muß. Die sich daraus ergebende, erhöhte Passerungenauigkeit ist mit dem Faktor 3 zu beziffern.

    [0012] Beim heutigen Stand der Technik wird das Klischee auf den z.B. mit doppelseitigem Klebeband beklebten Zylinder aufgelegt und mit der Handfläche leicht angedrückt, ohne partiellen Druck auszuüben. Man vermeidet stärkere Druckstellen, da sie sich später im Fortdruck abzeichnen.

    [0013] Bei dieser Montageart wird versucht, die Luft, die sich zwischen Klischee und dem Klebeband befindet, mit der offenen Handfläche von der Mitte in achsialer Drehrichtung nach außen herauszustreichen.

    [0014] Das gelingt allerdings nur zum Teil.

    [0015] Im Druckprozeß wird dann das Klischee in Streß versetzt, wobei sich der theoretische Abstand z.B. von 3,0 mm zwischen Druckzylinderoberfläche zur Druckoberfläche des Bedruckstoffes um ca. 50 µm verringert.

    [0016] Da aber das Klischee mit der Trägerfolie auf dem Klebeband festklebt, ist eine Veränderung in der Drehrichtung des Zylinders nicht mehr möglich. Die Abwicklungsveränderung um diese 50 µm bewirkt eine Deformation des Klischees und damit eine extreme Wulstbildung vor und nach der Druckzone und dementsprechend eine Verformung in der farbtragenden Schicht des Klischees.

    [0017] In den meisten Fällen ist nur geringer Abstand von einigen Millimetern zwischen der Anlauf- und Ablaufkante eines Bildes im Umfang des Zylinders vorhanden.

    [0018] Der Vorteil der Bohrung in achsialer Linie und Passung über Rundlöcher ist darum gering, weil der die Bohrung tragende Streifen vor der endgültigen Befestigung abgeschnitten und bei Wiederholungsaufgaben nicht zur Verfügung steht. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor­richtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu schaffen, die auch beim Flexodruck eine Montage des Kli­schees auf dem Druckzylinder mit Hilfe der an sich bekannten Paßleisten mit Paßstiften ermöglicht, um so einmal die Druckqualität wesentlich zu verbessern und insbesondere sicherzustellen, daß die Klischees für die einzelnen Platten exakt übereinander drucken, zum anderen, daß erstmals unabhängig von der Laufrichtung montiert werden kann.

    [0019] Die Lochung befindet sich immer im "toten" für den Druck nicht benötigten Raum - wahlweise an der Längs- oder Breitseite - und bleibt für Nachauflagen erhalten.

    [0020] Es müssen bei Wiederholaufträgen schwieriger, mehrnutziger Passerarbeiten keine Neuplatten gefertigt werden. Dadurch ergeben sich neben hoher Qualitätssteigerungen auch hohe Kosten- und Zeitersparnisse.

    [0021] Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.

    [0022] In den Ansprüchen 2 und 3 sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach Anspruch 1 unter Schutz gestellt.

    [0023] Durch die erfindungsgemäße Montagevorrichtung ist es mög­lich, die Klischees genau und sicher auf dem Druckzylinder zu befestigen und insbesondere die Klischees der einzelnen Farben zur Erzeugung eines Druckbildes so genau anzuordnen, daß ein entsprechend exakter Druck erfolgt, d.h. die An­ordnung erfolgt reproduzierbar. Wenn das erste Klischee erst einmal auf der Montagefläche arretiert und mit Hilfe des Vakuums angesaugt ist, so werden die nachfolgenden Klischees an genau der gleichen Stelle angeordnet, so daß die ein­zelnen Farben genau montiert und in der Auflagenmaschine übereinander gedruckt werden.

    [0024] Die Verwendung einer Montagefolie mit Maßeinteilung, die vorzugsweise eine Millimetereinteilung ist, ermöglicht eine exakte Fixierung des Klischees (das durchsichtig ist) vor Arretierung der Montageleiste und Einschaltung des Vakuums.

    [0025] Eine parallele Entwicklung eines Verfahrens, das mit einem sehr viel dünneren Polymerklischee arbeitet, als es bisher üblich war, ermöglicht die exakte Lochstanzung des Klischees in Anpassung zu den reprotechnischen Zwischenarbeiten wie Positivfilme und zum Endfilm und zu der Form und Lage des Paßstiftes für Plattenendmontage.

    [0026] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0027] Es zeigt:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Aus­führungsform einer Montagevorrichtung nach der Erfindung;

    Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Montage­fläche mit Klischee und Montagefolie;

    Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht, jedoch eine Ansicht der Montagefläche ohne Montagefolie und Klischee.



    [0028] Die in der Zeichnung dargestellte Montagevorrichtung zeigt einen Montagetisch 10 mit einer Montagefläche 7. Seitlich neben der Montagefläche 7 sind Zahnstangen 3 angeordnet.

    [0029] Über die Montagefläche 7 ist eine Antrieb 6 mit einer Auf­nahme 4 für den Druckzylinder 1 bewegbar, und zwar in Richtung der Zahnstangen 3.

    [0030] Der Druckzylinder 1 ist mit Hilfe von Lagerzapfen 5 in den beiden Aufnahmen 4 gelagert. Die Aufnahmen 4 sind in der Höhe verstellbar, so daß Druckzylinder mit unterschiedlichen Durchmessern aufgenommen werden können.

    [0031] Das Zahnrad 2 des Druckzylinders 1 greift in die eine Zahnstange 3 ein.

    [0032] Der Antrieb 6 greift ebenfalls über ein Getriebe mit einem Zahnrad in eine oder beide Zahnstangen ein, um den Druck­zylinder 1 über die Montagefläche zu bewegen, wobei der Eingriff zwischen Zahnrad 2 und Zahnstange 3 für eine ent­sprechende abrollende Bewegung des Druckzylinders sorgt, der derjenigen beim tatsächlichen Druck entspricht.

    [0033] Wie insbesondere beim Betrachten der Fig. 3 deutlich wird, sind in der Montagefläche 7 drei Montagenuten 15, 16 und 17 vorgesehen. Die Montagenuten 15 und 17 verlaufen senkrecht zur Achse des Druckzylinders 1, wohingegen die Montagenut 16 wiederum senkrecht zu den Montagenuten 15 und 17 verläuft.

    [0034] In den Montagenuten lassen sich die bekannten Montageleisten 11, 12 und 13 anordnen.

    [0035] Weiterhin sind in der Montagefläche 7 erste Vakuumöffnungen 18 und zweite Vakuumöffnungen 19 vorgesehen. Die beiden Gruppen von Vakuumöffnungen 18 und 19 sind unabhängig von­einander mit Unterdruck versorgbar.

    [0036] In den Fig. 1 und 2 sind auf der Montagefläche 7 noch die Montagefolie 8 und das Klischee 9 angedeutet.

    [0037] Wenn ein Klischee montiert werden soll, wird der Antrieb 6 an das eine Ende des Montagetisches 10 gefahren. Der Druck­zylinder, der bereits mit einem Klebeband oder mit Sprüh­kleber versehen ist, wird in der Aufnahme 4 eingelegt, so daß das Zahnrad 2 mit der einen Zahnstange 3 in Eingriff gelangt.

    [0038] In Abhängigkeit von dem gewünschten Druckbild, daß im voraus festgelegt ist, wird dann eine Montageleiste 11 für die Montagefolie 8 beispielsweise in die Montagenut 15 einge­legt. Diese Montageleiste wird dann durch ein nicht ge­zeigtes Befestigungsmittel arretiert. Mit Hilfe dieser Montageleiste und ihren Paßstiften 14 wird dann eine Montage­folie 8 aufgelegt, die mit entsprechenden Lochstanzungen versehen ist. Zum universellen Einsatz ist die Montagefolie an zwei zueinander senkrecht stehenden Seiten mit ent­sprechenden Lochstanzungen und Bohrungen für das Vakuum 18 versehen.

    [0039] Die aufgelegte Montagefolie wird dann mit Hilfe der zweiten Vakuumöffnungen 19 angesogen, so daß sie unverrückbar fest­liegt.

    [0040] Durch den eventuellen Einsatz unterschiedlicher Klischeestärken, z.B. 0,51; 0,64 oder 0,76 mm etc. auf der gleichen Maschine werden durch den Wechsel der Montagefolien die unterschiedlichen Dehnungsfaktoren berücksichtigt, d.h. je eine Folie für die Klischeestärke 0,51, wie auch eine Folie für 0,64 oder eine Folie z.B. für 0,76 mm etc.

    [0041] Wird hingegen nur eine Klischeestärke eingesetzt, kann auf den Einsatz einer Montagefolie verzichtet werden. Die Montageeinteilung wird in diesem Fall direkt auf das Fundament aufgebracht. Die Vakuumöffnungen 19 und 18 sind in einer derartigen Ausstattung parallel geschaltet.

    [0042] Jetzt wird in die freie Montagenut 16, die senkrecht zu der bereits verwendeten Montagenut 11 verläuft, eine Montage­leiste 12 mit Paßstiften 14 eingelegt. Auf die Paßstifte 14, dieser Montageleiste 12 wird dann das Klischee mit seinen Lochstanzungen aufgelegt, wobei die Seite des Klischees, die später die Farbe tragen soll, nach unten zeigt, d.h. der Montagefolie zugekehrt ist. Die Montageleiste 12 wird jetzt mit dem Klischee solange in Richtung der Montagenut 16 verschoben, bis unter Berücksichtigung der Maßeinteilung das Klischee - das durchsichtig ist - die gewünschte und exakte Lage einnimmt. Wenn dieses der Fall ist, werden die ersten Vakuumöffnungen mit Vakuum versorgt, so daß das Klischee angesaugt wird und nicht mehr verrückt werden kann.

    [0043] Jetzt wird der Druckzylinder mit seiner Klebefläche mit einem Beistellwert von vorzugsweise + 50 µm über das Klischee bewegt, wobei synchron mit dieser Bewegung das Vakuum in der entsprechenden Reihe der ersten Vakuumöffnungen 18 abge­schaltet wird, so daß immer dort wo die Klebung beginnt, das Klischee von der Montagefolie abgehoben werden kann. Die Unterbrechung des Vakuums erfolgt also immer in einer Reihe parallel zu der Achse des Druckzylinders und in Abhängigkeit von der fortschreitenden Bewegung des Druckzylinders.

    [0044] Unmittelbar nach dem Abschalten des Vakuums wird in die gleiche oder in eine zweite Bohrung Druckluft gegeben. Diese Umsteuerung bewirkt, daß auch die Zonen, die keine farbtragenden Schichten haben, also nicht durch den Druckkontakt direkt kleben, durch den Luftdruck mit dem Zylinder parallel in Berührung kommen.

    [0045] Ein weiterer, ganz wesentlicher Vorteil dieser Erfindung liegt gegenüber dem heutigen Stand der Technik darin, daß das Klischee unter Streß montiert wird, und zwar mit dem Beistelldruck, der später in der Fortdruckmaschine eingesetzt wird.

    [0046] Dadurch werden u.a. Wulstbildung, die zu Schwingungsstreifen führen, vermieden und damit Passerungenauigkeiten eliminiert. Lufteinschlüsse, die einen erhöhten Druckzuwachs und damit ein schlechtes Druckbild zur Folge haben, werden durch diese Streßmontage vermieden.

    [0047] Wenn das erste Klischee für die erste Farbe auf diese Weise montiert ist, wird der Druckzylinder abgenommen und der Vorgang wiederholt sich für das Klischee für die zweite Farbe, das entsprechend auf den zweiten Druckzylinder montiert wird. Da die Paßleisten unverrückbar festliegen und entsprechend arretiert wurden, ist sichergestellt, daß die Klischees aufeinanderfolgend genau für den Druck übereinander­liegend montiert werden.

    [0048] Die Montagefolie weist den gleichen Maßstab wie das Klischee auf. Häufig ist eine Millimetereinteilung vorgesehen. Diese Millimetereinteilung entspricht in Richtung der Achse des Druckzylinders 1 den tatsächlichen Verhältnissen. Senkrecht zu dieser Richtung, d.h. in Laufrichtung des Druckzylinders, erfolgt eine Verzerrung, d.h. eine Verkürzung um den Prozent­satz der Dehnung des Klischees - abgestimmt auf den Umfang bzw. Durchmesser des Druckzylinders -.

    [0049] Die Anordnung der Montageleiste für die Montagefolie erfolgt in Abstimmung des Druckbildes, d.h. möglichst günstig zu dem Ort, an dem das Klischee angeordnet werden soll. Wenn die Montageleiste für das Klischee an einer Seite, d.h. senk­recht zur Achsrichtung des Druckzylinders angeordnet werden, so wird die Montageleiste für die Montagefolie in der hierzu senkrecht verlaufenden Montagenut angeordnet.

    [0050] Nach dem Auflegen und Fixieren der Montagefolie wird das Klischee aufgelegt und mit seiner Montageleiste solange verschoben, bis die gewünschte Lage auf der Montagefolie erreicht ist. Dann wird die Montageleiste durch ein mechanisches Befestigungsmittel arretiert und es werden die ersten Vakuumöffnungen 18 mit Unterdruck versorgt.

    [0051] Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wurde ein Montagetisch 10 mit einer Montagefläche 7 beschrieben. Der Montagetisch kann auch zylinderförmig ausgebildet sein, d.h. die Montagefläche ist dann gekrümmt. Ob nun als Tisch oder als Zylinder ausgebildet, es ist eine exakte Montage nur möglich, wenn gleichzeitig mit der Abschaltung des Vakuums (beim Montageprozeß) Druckluft gegengesteuert wird, um die berührungslosen Partien des Klischees haftend an den Druckzylinder zu bringen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Montage von Flexo-Klischees mit Hilfe eines doppelseitigen Klebebandes auf einem Druck­zylinder mit Zahnrad, der an einer Aufnahme gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (4) an einem An­trieb (6) angeordnet ist, der über eine die Druckseite des Klischees (9) tragende Montagefläche (7) verfahrbar ist, wobei das Zahnrad (2) des Druckzylinders (1) mit einer Zahnstange (3) oder dergleichen auf dem Montagetisch im Eingriff steht,
    daß in der Montagefläche (7) parallel und senkrecht zur Achse des Druckzylinders (1) verlaufende Montagenuten (15, 16, 17) zur Aufnahme von Montageleisten (11, 12) mit den Lochstanzungen im Klischee entsprechenden Paßstiften (14) vorgesehen sind
    und
    daß die Montagefläche (7) mit einer Vielzahl an eine Vakuum­quelle anschließbaren ersten Vakuumöffnungen (18) versehen ist, die in Reihen parallel zur Achse des Druckzylinders in Abhängigkeit von seiner Bewegung über die Montagefläche (7) von der Vakuumquelle trennbar sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß mit Hilfe einer Montageleiste (11) zwischen der Montagefläche (7) und dem Klischee (9) eine Montagefolie (11) mit Maßeinteilung angeordnet ist, die durch zweite Vakuumöffnungen (19), die von den ersten Vakuumöffnungen (18) unabhängig mit Vakuum versorgt werden, ansaugbar ist, und die mit den ersten Vakuumöffnungen (18) korrespondierende Durchtrittsöffnungen aufweist, wobei die Montageleiste (11) für die Montagefolie (8) in einer Montagenut (15) angeordnet ist, die senkrecht zur der Montagenut (16) verläuft, die der Aufnahme der Montageleiste (12) für das Klischee (9) dient.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Maßeinteilung der Montagefolie (8) den gleichen Maßstab wie das Klischee hat, wobei parallel zur Achse des Druckzylinders (1) die tatsächlichen Maße vor­handen sind, wohingegen senkrecht zur Achse des Druck­zylinders eine Verkürzung um den Prozentsatz der Dehnung des Klischees (9) - abgestimmt auf den jeweiligen Umfang des Druckzylinders - vorgenommen ist.
     




    Zeichnung