(19)
(11) EP 0 313 673 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.05.1989  Patentblatt  1989/18

(21) Anmeldenummer: 87115642.8

(22) Anmeldetag:  24.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 1/348
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Müller, Harald Georg
D-65189 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Harald Georg
    D-65189 Wiesbaden (DE)

(74) Vertreter: Weber, Dieter, Dr. et al
Weber, Dieter, Dr., Seiffert, Klaus, Dipl.-Phys., Lieke, Winfried, Dr. Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Transportable Kabine


    (57) Die Erfindung betrifft eine transportable Kabine, z.B. Um­kleide- oder Toilettenkabine, bestehend aus einem Boden­teil (1), einem Deckenteil (2) und einem Seitenwandteil (3) mit einer Türöffnung (5). Um eine derartige Kabine zu schaffen, welche im Hinblick auf unterschiedliche Erfor­dernisse, wie niedriges Eigengewicht, gute Transportier­barkeit, ansprechendes Ansehen und schnelle Umrüstbarkeit und Montage leichter handhabbar zu machen, wird erfindungs­gemäß vorgeschlagen, daß vom Deckenteil (2) bis zum Boden­teil (1) durchgehende Spannbolzen (4) die Kabinenteile me­chanisch zusammenhalten, wobei einer der Spannbolzen (4) am Rand der Türöffnung (5) angeordnet ist und eine Schar­nierwelle für eine Tür (6) bildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine transportable Kabine, z.B. Um­kleide- oder Toilettenkabine, bestehend aus einem Boden­teil, einem Deckenteil und einem Seitenwandteil mit einer Türöffnung.

    [0002] Derartige Kabinen sind bekannt und werden beispielsweise inklusive der entsprechenden Einbauten als Toilettenkabine auf Baustellen, Parkplätzen und an sonstigen Plätzen auf­gestellt,wo Wasser-, Kanal- und eventuell auch Stroman­schlüsse nicht vorhanden sind oder wo wegen eines nur kurzfristigen Bedarfs die Kabinen an möglicherweise vor­handene Leitungen nicht angeschlossen werden sollen.

    [0003] Bei den bisher bekannten Kabinen ist die Montage, das Auf­stellen und auch das Entsorgen relativ aufwendig und teuer. Sie haben teilweise ein hohes Eigengewicht, sind schlecht zu transportieren und wirken auf den Benutzer oft unansehnlich und unsauber. Weiterhin ist bei Toilettenka­binen das Umrüsten von einer Damen- in eine Herrentoilet­te (versehen mit einem Urinal) oft nur unter erheblichem Aufwand oder überhaupt nicht möglich.

    [0004] Da die Ansprüche an Hygiene und Komfort ständig wachsen und da außerdem aus Gründen des Umweltschutzes durch ge­setzliche Auflagen bei bestimmten Gelegenheiten und in be­stimmten Bereichen Toiletten zwingend vorgeschrieben wer­den, wächst der Bedarf an entsprechenden Einrichtungen sehr rasch. Desweiteren besteht auch ein Bedarf für mobile Umkleidekabinen beispielsweise an Badeseen und am Meer. Ein weiterer Einsatzzweck für mobile Kabinen besteht in der Verwendung als Kassenhäuschen bei unterschiedlichen Gelegenheiten , Zeitungsstände, Duschkabinen oder Wachhäuschen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kabine mit den eingangs genannten Merkmalen zu schaffen, welche im Hinblick auf die erwähnten unterschiedlichen Erfordernisse leichter handhabbar ist. Insbesondere sollte eine derarti­ge Kabine leicht montierbar und transportierbar sein.

    [0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß vom Deckenteil bis zum Bodenteil durchgehende Spannbolzen die Kabinenteile me­chanisch zusammenhalten, wobei einer der Spannbolzen am Rand der Türöffnung angeordnet ist und eine Scharnierwelle für eine Tür bildet.

    [0007] Die Spannbolzen, welche beispielsweise an einem Ende mit einem Kopf und am anderen Ende mit einem Gewinde versehen sein können, werden beispielsweise durch dafür vorgesehene Öffnungen der Kabinenteile hindurchgesteckt und halten die Kabine als Einheit fest zusammen. Zweckmäßigerweise bildet einer der Bolzen dabei die Welle für ein Türscharnier, so daß diese Bolzen gleichzeitig für einen festen Zusammen­halt der drei Hauptteile der Kabine sorgen und eine sehr stabile Verankerung für die Tür ergeben.

    [0008] In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vor­gesehen, daß insgesamt vier Spannbolzen vorgesehen sind, welche zumindest teilweise im Innern des Seitenwandteiles verlaufen. Dabei weist das Seitenwandteil zweckmäßigerwei­se entsprechende Aussparungen oder Bohrungen auf, in wel­chen die Spannbolzen geführt werden. Mit den so angeordne­ten Spannbolzen erreicht man nicht nur eine feste Verbin­dung zwischen Deckenteil, Bodenteil und Seitenwandteil sondern erreicht dabei auch eine sehr genaue Ausrichtung des Seitenwandteiles. Dabei reicht es aus, wenn die Spann­bolzen in den von innen oder außen sichtbaren Bereichen des Seitenwandteiles in diesem verlaufen bzw. abgedeckt sind. Lediglich im Scharnierbereich der Tür kann einer der Bolzen teilweise sichtbar sein. Bei den üblicherweise nur für den Aufenthalt einer Person vorgesehenen Kabinen reicht eine Zah] von vier Spannbolzen für eine genügende Stabili­tät der gesamten Kabine völlig aus. Zur weiteren Verbesse­rung der Stabilität erweist es sich als zweckmäßig, wenn erfindungsgemäß das Deckenteil und das Seitenwandteil ein­ stückig ausgebildet sind.

    [0009] Im Falle der Verwendung als Toilettenkabine ist erfindungs­gemäß vorgesehen, daß als ein separates Bauteil ein ge­schlossener Kombinationstank mit Toilettenbecken und Uri­nal im Innern der Kabine angeordnet ist.

    [0010] Toilettenbecken, Urinal und Tank bilden dabei eine Einheit, so daß sie ohne großen Aufwand in die Kabine einsetzbar sind, wobei lediglich die vier Spannbolzen zu lösen, das Deckenteil mit dem Seitenwandteil abzuheben und der Kombi­tank einzusetzen sind. Hernach werden Seitenwandteil und Deckenteil wieder herabgelassen und die vom Deckel durch das Seitenwandteil in das Bodenteil hineinragenden Spann­bolzen befestigt. Abgesehen von den Zuläufen des Toilet­tenbeckens, des Urinals und einer. Entlüftungs- sowie even­tuell auch einer eigenen Entleerungsöffnung ist der Kombi­nations- bzw. Kombitank allseits geschlossen.

    [0011] In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß das Seitenwandteil im Innern einen im we­sentlichen horizontal verlaufenden, stufenförmigen Absatz aufweist, welcher auf einer formschlüssig mit dem Seiten­wandteil ausgebildeten Kante des Kombitankes aufsitzt. Beim Befestigen der Spannbolzen, beispielsweise durch An­ziehen einer Schraubenmutter auf dem Gewinde am Ende eines Spannbolzens wird dann das Seitenwandteil mit seinem stu­fenförmigen Absatz fest auf die formschlüssig darunterlie­gende Kante des Kombitankes aufgepreßt und hält diesen fest an seinem Platz. Zur sicheren Fixierung des Kombitan­kes kann auch auf dem Bodenteil ein Anschlag- bzw. Boden­steg für den Kombitank vorgesehen sein.

    [0012] Als zweckmäßig und vorteilhaft erweist sich eine Ausfüh­rungsform der Erfindung, bei welcher die Spannbolzen mit ihrem oberen Ende über das Deckenteil der Kabine hinausra­ gen und dort Kranösen aufweisen. Eine derartige Kabine kann an ihren Kranösen schnell und sicher aufgehängt und beispielsweise auf einer Hochhausbaustelle durch einen Kran in ein hochgelegenes Stockwerk transportiert werden. Auch beim Verladen von und auf Lkw sind die Kranösen eine nützliche Hilfe.

    [0013] Die Handhabung beim Verladen und beim Transport der Kabi­nen wird auch dadurch erleichtert, daß das Bodenteil pa­lettelartig zur Aufnahme von Staplergablen ausgebildet ist. Auf diese Weise können Gabelstapler das Bodenteil der Kabine von unten erfassen und die Kabine leicht trans­portieren.

    [0014] Bevorzugt wird dabei eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher an der Unterseite des Bodenteils kreuzweise verlaufende Nuten zur Aufnahme von Staplergabeln ausgebil­det sind.

    [0015] In vorteilhafter Weise kann so das Bodenteil von zueinan­der senkrechten Richtungen her von Gabelstaplern erfaßt werden. Beispielsweise können die Kabinen mit einem Gabel­stapler von der Seite her auf einen Lkw geladen und an­schließend vom Heck des Lkw aus wieder abgeladen werden, zum Beispiel an einer Rampe, von der aus die Ladefläche mit den bekannten hydraulischen Transportkarren befahren werden kann, die ebenfalls gabelförmige Hubelemente auf­weisen und häufig zum Transport von Paletten verwendet werden.

    [0016] Weiterhin wird die Handhabung der Kabinen erfindungsgemäß dadurch erleichtert, daß an der Außenseite des Seitenwand­teiles im wesentlichen vertikal verlaufende Griffnuten ausgebildet sind.

    [0017] Derartige Griffnuten, die vorzugsweise an den seitlich ne­ben der Tür und der gegenüberliegenden Rückwand liegenden Flächen des Seitenwandteiles angeordnet sind, dienen dazu eine auf dem Boden stehende Kabine durch Verschieben, Ver­kippen oder Verdrehen an ihren endgültigen Standort oder an einen zum Verladen geeigneten Platz zu bringen. Eine erfindungsgemäße Kabine, die beispielsweise als Toilette ausgebaut ist, hat ein Leergewicht von ca. 130 kg und kann so noch von einer Person verkippt, gedreht und je nach Bo­denbeschaffenheit auch verschoben werden, da die Griffnu­ten einen ausreichenden Halt gewähren.

    [0018] In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Kabinengrundriß länglich achteckig, wobei zwei lange Sei­ten einander diametral gegenüberliegen, von denen eine die Rückwandseite und die andere die Türseite bildet, und wo­bei benachbarte Seiten jeweils einen Winkel von ca. 120 bis 150° miteinander einschließen.

    [0019] Diese Kabinengeometrie entspricht etwa der eines Rechtek­kes, dessen Ecken abgeschrägt sind. Dabei wird ohne spür­bare Verringerung des Platzangebotes Material eingespart und durch eine entsprechende Gewichtsverringerung auch die Handhabung der Kabine erleichtert.

    [0020] Bevorzugt wird erfindungsgemäß eine Kabinengeometrie, bei welcher die kürzeren sechs Seiten im wesentlichen gleich - und je etwa halb so lang sind wie die Längsseiten. Dies ergibt ein Maximum an Materialeinsparung ohne nennenswerte Verkleinerung des Innenraumes, da die Eckbereiche ohnehin im allgemeinen nicht gut ausgenutzt werden.

    [0021] Als sehr zweckmäßig und raumsparend erweist es sich, wenn erfindunsgemäß das Toilettenbecken mit seiner Rückseite an einer der Rückwand benachbarten Seitenwand angeordnet ist, während das Urinal im wesentlichen an der jeweils an­deren der Rückwand benachbarten Seitenwand angeordnet ist. Diese spezielle Anordnung des Toilettenbeckens, bei wel­cher die Längsachse des Toilettensitzes etwa in Richtung der Diagonalen der zu einem Rechteck vervollständigten Grundrißfläche verläuft , bietet den die Toilette benutzen­den Personen ein Maximum an Bewegunsfreiheit, wobei die Kabine insgesamt auf minimale äußere Abmessungen ausgelegt sein kann, da dies ihre Handhabung erleichtert. Zusätzlich ist bei dieser Anordnung des Toilettenbeckens auch noch die in derartigen Kabinen bisher unübliche Anordnung ei­ nes Urinals möglich.

    [0022] Dabei erweist es sich als sehr vorteilhaft, daß erfindungs­gemäß ein Handreinigungsbecken mit seiner Unterseite form­schlüssig auf das Urinal aufsetzbar ist.

    [0023] Die Umrüstung von einer Herren- in eine Damentoilette ist somit in einfacher Weise durch das Aufsetzen des Handrei­nigungsbeckens auf das Urinal möglich, welches so verdeckt ist und als Abfluß für das Handwaschbecken dient. Falls kein Wasseranschluß und -abfluß vorhanden ist, so kann über dem Handreinigungsbecken ein sogenannter Tröpfelhahn angeordnet sein, aus dem aus einem Vorratsgefäß in gerin­gen Mengen eine vorbereitete Waschlotion fließt. Die form­schlüssige Ausbildung der Unterseite des Handreinigungs­beckens, welches mit seinem Unterteil teilweise in das Urinal eingreift und mit einem oberhalb des Unterteiles gebildeten Absatz auf dem Rand des Urinals aufliegt, be­wirkt einen sicheren und rutschfreien Sitz des Handreini­gungsbeckens.

    [0024] In vorteilhafter Weise ist erfindungsgemäß oberhalb und hinter dem Urinal ein Mehrzweckblock mit Seifenspender, Toilettenpapierfach, Lampe, Batteriefach und einem inte­grierten Entlüftunskanal, welcher sich vom Inneren des Kombitanks zur Außenseite des Deckelteils erstreckt, vor­gesehen. Dieser Block, welcher als getrenntes Bauteil her­gestellt werden kann, erfüllt alle in einer Toilettenkabi­ne notwendigen und wünschenswerten Zusatzfunktionen. Der Entlüftungskanal für den Kombitank ist vor allem dann er­forderlich, wenn wegen fehlender Wasser- und Kanalisations­anschlüsse die Toilette als Chemietoilette benutzt wird. Der Mehrzweckblock wird einfach auf den Kombitank aufge­steckt, erstreckt sich bis zum Deckelteil, und wird ent­weder durch die von den Spannbolzen ausgeübte Kraft zwi­schen Deckel und Kombitank und/oder durch einen entspre­chenden Fortsatz des Entlüftungskanals in die Entlüftungs­öffnung im Deckelteil hinein gehalten.

    [0025] Als bevorzugtes Material für die Kabine, die Tür und die Einbauteile wie Kombitank, Handreinigungsbecken und Mehr­zweckblock ist UV-stabilisiertes Polyethylen vorgesehen. Dieses Material erfüllt die notwendigen hygienischen An­forderungen, ermöglicht relativ leicht die teilweise kom­plizierte Formgebung und hat bei geringem Gewicht eine ausreichende Stabilität.

    [0026] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Be­schreibung bevorzugter Ausführunsformen und der dazugehö­rigen Figuren. Es zeigen:

    Figur 1 einen perspektivischen Aufriß einer als Toilette ausgebildeten Kabine,

    Figur 2 eine Draufsicht auf die Kabine gemäß Figur 1 ohne Deckelteil,

    Figur 3 die Explosionsdarstellung einer Toilettenkabine und

    Figur 4 die Ansicht einer geschlossenen Kabine von vorn.



    [0027] In Figur 1 erkennt man eine Kabine, deren Vorderseite teilweise fortgelassen wurde, so daß auch der Innenraum der Kabine vollständig sichtbar ist. Man erkennt das Bo­denteil 1, das Deckenteil 2 und das Seitenwandteil 3. Die teilweise dargestellte Tür 6 ist durch ein Schloß 25 ver­riegelbar und weist unterhalb des Schlosses 25 eine Griff­mulde 26 zum Öffnen der Tür auf. Seitenwandteil 3 und Dek­kelteil 2 sind einstückig miteinander verbunden. Der Grund­riß ist im wesentlichen achteckig, wobei die Türseite 14 und die der Tür gegenüberliegende Rückwand 13 etwa doppelt so lang sind wie die sechs im wesentlichen gleich langen übrigen Seiten. Das Bodenteil 1 wird mit Hilfe von vom Deckelteil 2 aus durch das Seitenwandteil 3 hindurchver­laufenden Spannbolzen 4 an die Unterkante des Seitenwand­teiles 3 angepreßt, wobei eine exakte Ausrichtung des Sei­tenwandteiles 3 auf dem umlaufenden Randbereich 27 des Bo­denteiles 1 durch die Führung der Spannbolzen 4 in den da­ für vorgesehenen Öffnungen des Seitenwandteiles 3 und des Bodenteiles 1 einerseits und andererseits durch einen auf dem Bodenteil 1 umlaufenden Randsteg 28 erreicht wird.

    [0028] Die Spannbolzen 4 weisen an ihrem oberen Ende Kranösen 7 auf, an welchen die Kabine mit Hilfe von Seilen und/oder Haken sicher angehoben werden kann, da die mit den Kran­ösen 7 direkt verbundenen Spannbolzen 4 im Bodenteil 1 der Kabine verankert sind. Die Spannbolzen 4 bestehen im we­sentlichen aus Rundstahlmaterial, wobei das Kopfende ent­weder direkt als Kranöse 7 ausgeformt ist oder eine ent­sprechende Öffnung zur Aufnahme einer Kranöse 7 aufweist, während das andere Ende mit einem Gewinde versehen ist, so daß das Bodenteil 1 mit Hilfe von Muttern an dem Sei­tenwandteil 3 und dem Deckelteil 1 befestigt werden kann. Die Gesamtlänge der Spannbolzen 4 ist dementsprechend et­was größer als die Höhe des Seitenwandteiles 3.

    [0029] Einer der Spannbolzen 4 bildet dabei eine Scharnierwelle für die Tür 6, wobei dieser Spannbolzen 4 alternierend durch mit passenden Bohrungen versehenen Scharnierelemente 29 des Seitenwandteiles und kammartig mit diesen in Ein­griff stehenden Scharnierelemente 30 der Tür 6 hindurch­greift. Die Stabilität dieser Türverankerung und auch der übrigen Bauteile der Kabine sind ein wirkungsvoller Schutz gegen mutwillige Zerstörungen, wie sie häufig an öffentli­chen Einrichtungen festzustellen sind.

    [0030] Am Bodenteil 1 sind kreuzweise verlaufende Nuten 8 zu er­kennen, welche zur Aufnahme der Gabeln eines Gabelstaplers oder eines hydraulischen Hubwagens vorgesehen sind. Dabei können die Gabeln sowohl von der Türseite 14 oder der Rückwand 13 her als auch von den rechtwinkelig dazu ver­laufenden Seitenwänden 15b, 15e her in die entsprechenden Nuten 8 eingefahren werden.

    [0031] Am rechten Bildrand der Figur 1 erkennt man, daß das Sei­tenwandteil 3 auf seiner Innenseite einen stufenförmigen Absatz 16 bildet, welcher auf einer formschlüssig mit dem Seitenwandteil 3 ausgebildeten Kante 17 des Kombitankes 9 aufsitzt. Beim Anziehen der Spannbolzen 4 wird so auch der Kombitank 9 zwischen diesem stufenförmigen Absatz 16 und dem Bodenteil 1 eingeklemmt und festgehalten. Für den sicheren Halt des Kombitankes 9 sorgt außerdem ein auf dem Boden des Bodenteiles 1 verlaufender Bodensteg 31.

    [0032] In Figur 2 erkennt man sehr deutlich den achteckigen Grund­riß der Kabine und die Anordnung des Toilettenbeckens 11 und des Urinals 12 bzw. des Handreinigungsbeckens 18, wel­che in der Draufsicht im wesentlichen gleich aussehen. Eine Stufe 32 vor dem Toilettenbecken 11 ermöglicht ein höheres Anbringen des Toilettenbeckens 11 und damit eine Vergrößerung des Tankvolumens des Kombitankes 9. In Figur 2 ist außerdem deutlich zu erkennen, daß vor und neben dem Toilettenbecken relativ viel freier Raum eine ausreichende Be­wegungsfreiheit erlaubt.

    [0033] Außerdem ist in Figur 2 deutlich zu erkennen, daß die Rückwand 13 und die Seitenwände 15a - f leicht nach außen gewölbt sind. Diese Wölbung, welche dem Seitenwandteil 3 durch entsprechende Formung des Deckenteiles 2 und des Bo­denteiles 1 von vornherein mitgegeben wird, soll verhin­dern, daß bei thermischer Belastung wie z.B. Sonnenein­stahlung das Seitenwandteil 3 sich nach innen einbeult.

    [0034] Die Anordnung der Spannbolzen 4 und der Querschnitt des Türrahmens 33 sowie des Türscharniers sind ebenfalls in Figur 2 gut zu erkennen.

    [0035] In der Explosionsdarstellung der Figur 3 sieht man, daß eine als Toilette ausgebildete Kabine im wesentlichen aus fünf Kunststoffbauelementen und vier Spannbolzen besteht. Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Komponenten des Bodenteiles 1 sind in dieser Darstellung noch die Bohrun­gen 34 für die Spannbolzen 4 sowie eine Aussparung 35 für ein Abflußrohr zu erkennen.

    [0036] Der Kombitank 9 besteht im wesentlichen aus dem Toiletten­becken 11 mit Deckel, dem Urinal 12 und einem Unterteil 36, welches das eigentliche Tankvolumen bildet und das Volumen der Stufe 32 einschließt. Abgesehen von den Zulauföffnun­gen des Toilettenbeckens 11 und des Urinals 12 sowie der Entlüftungsöffnung 37 ist der Kombitank 9 allseits ge­schlossen. Er kann jedoch auf seiner Rückseite ein Aus­laufrohr aufweisen, welches in der Aussparung 35 des Bo­denteiles 1 angeordnet ist, und entweder an ein Kanal- bzw. zentrales Rohrsystem angeschlossen oder mit einer Rohrkupplung zum Anschluß eines Absauggerätes versehen sein kann.

    [0037] Sowohl der Boden des Kombitankes 9 als auch die darunter befindliche Oberfläche des Bodenteiles 1 verlaufen in Richtung auf die Aussparung 35 in gleicher Weise geneigt, um so das Abfließen der abzusaugenden oder fortzuspülenden Stoffe zu erleichtern.

    [0038] Das über dem Urinal 12 dargestellte Handreinigungsbecken 18 ist formschlüssig auf dieses aufsetzbar, wobei das Un­terteil 38 in das Urinal 12 eingreift und das Handreini­gungsbecken 18 mit seinem Absatz 39 auf dem Rand des Uri­nals 12 aufliegt. Der Mehrzweckblock 19 wird mit einem passenden Rohransatz, der in der perspektivischen Darstel­lung der Figur 3 nicht sichtbar ist in die Entlüftungsöff­nung 37 des Kombitankes 9 eingesteckt und sitzt im übrigen auf dem Rand dieser Öffnung und auf dem Rand des Urinals 12 auf. Der Mehrzweckblock 19 erstreckt sich dabei bis zum Deckenteil 2, wobei der im Mehrzweckblock 19 verlaufende Entlüftungskanal 24 eine im wesentlichen gegen den Innen­raum der Kabine dichte Verbindung zwischen dem Kombitank 9 und einer im Deckelteil 2 angeordneten Außen-Entlüftungs­öffnung herstellt. Ebenso wie der Kombitank 9 durch den stufenförmigen Absatz 16 des Seitenwandteiles 3 wird auch der Mehrzweckblock 19 durch den Druck des durch die Spann­bolzen 4 nach unten gezogenen Deckelteiles 2 festgehalten.

    [0039] Außer dem Entlüftungskanal 24 weist der Mehrzweckblock 19 noch einen Seifenspender 20, ein Toilettenpapierfach 21 mit einem Halter für Toilettenpapier, eine Lampe 22 und ein Batteriefach 23 auf.

    [0040] Über dem Mehrzweckblock 19 ist in Figur 3 das Seitenwand­teil 3 zusammen mit dem Deckenteil 2 dargestellt, welche einstückig miteinander verbunden sind. In dieser Darstel­lung erkennt man zwei der insgesamt vier Griffnuten 10 so­wie den stufenförmigen Absatz 16, durch welchen die Kante 17 des Kombitankes 9 gehalten wird. Unterhalb der an den Kombitank 9 angesetzten Kante 17 erkennt man in Figur 1, daß zwischen der Innenwand des Seitenwandteiles 3 und der Außenwand des Kombitankes 9 genügend Raum 40 zum Verlegen von Leitungen vorhanden ist für den Fall, daß der Kombitank 9 und/oder das Toilettenbecken 11 mit einer Wasserspülung versehen werden sollen.

    [0041] Figur 4 zeigt die geschlossene Kabine in der Ansicht von vorn. Das Kunststoffmaterial, aus welchem die Kabine her­gestellt ist, ist genügend lichtdurchlässig, so daß eine Beleuchtung im Innern der Kabine nicht unbedingt erforder­lich ist. Gleichzeitig stellt man auch bei Gegenlicht keine sich durch die Kabinenwand abzeichnenden Schatten­risse fest, da das Licht im Wandmaterial der Kabine voll­ständig diffus gestreut wird. Deutlich sichtbar ist in Fi­gur 4 die stabile Scharnierkonstruktion der Tür 6, welche um einen der Spannbolzen 4 schwenkbar gelagert ist. Die Tür ist durch einen einfachen Kunststoffriegel von innen verriegelbar und kann mit Hilfe eines einfachen Werkzeu­ges notfalls auch von außen geöffnet werden. Je nach Ver­wendungszweck wird die Kabine mit unterschiedlichen Ein­bauten versehen, bei der Verwendung als Kassenhäuschen oder dergleichen kann mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein rechteckiges Feld aus der Tür 6 oder der gegenüberlie­genden Rückwand 13 herausgeschnitten werden, in welches dann entweder ein Fenster mit Rahmen oder einfach eine zu öffnende Klappe einzusetzen ist.

    [0042] Die erfindungsgemäße Kabine ist in ihrem Grundaufbau sehr einfach und bei geringem Eigengewicht dennoch stabil und robust gebaut. Sie kann auch ohne Hilfsmittel von einer einzigen Person bewegt und aufgestellt werden und ist we­gen der Kranösen 7 und wegen des palettenartig ausgebil­deten Bodenteiles 1 sehr leicht zu verladen und zu trans­portieren. Im Grundaufbau besteht sie lediglich aus dem Bodenteil 1 und dem einstückig mit dem Seitenwandteil 3 zusammenhängenden Deckenteil2 sowie der Tür 6, welche durch nur vier Spannbolzen 4 zusammengehalten werden. Die Montage einer Kabine kann daher innerhalb weniger Minuten erfolgen, ebenso wie beispielsweise das Umrüsten von einer Umkleide- in eine Toilettenkabine, wobei innerhalb von Se­kunden eine Toilettenkabine von einer Herren- in eine Da­mentoilette und umgekehrt umgerüstet werden kann. Sollen die Kabinen häufiger umgerüstet werden, d.h. sowohl als Umkleide- als auch als Toilettenkabine benutzt werden, so kann entweder der Bodensteg 31 entfallen oder es kann noch eine zusätzliche Abdeckp]atte für den Boden bei der Ver­wendung als Umkleidekabine vorgesehen werden. Das Platzan­gebot in der Kabine ist völlig ausreichend für eine Per­son, so daß der Innenraum auch mit anderen als den bereits beschriebenen Einbauten versehen werden kann.

    [0043] Das Seitenwandteil 3 kann statt mit dem Deckenteil 2 in völlig analoger Weise auch mit dem Bodenteil 1 einstückig ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1. Transportable Kabine, z.B. Umkleide- oder Toilettenka­bine, bestehend aus einem Bodenteil (1), einem Decken­teil (2) und einem Seitenwandteil (3) mit einer Türöff­nung (5), dadurch gekennzeichnet, daß vom Deckenteil (2) bis zum Bodenteil (1) durchgehende Spannbolzen (4), die Kabinenteile mechanisch zusammenhalten, wobei einer der Spannbolzen (4) am Rand der Türöffnung (5) angeord­net ist und eine Scharnierwelle für eine Tür (6) bil­det.
     
    2. Transportable Kabine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß insgesamt vier Spannbolzen (4) vorgesehen sind, welche zumindest teilweise im Inneren des Seiten­wandteiles (3) verlaufen.
     
    3. Kabine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckenteil (2) mit dem Seitenwandteil (3) ein­stückig ausgebildet ist.
     
    4. Kabine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß als ein separates Bauteil ein ge­schlossener Kombinationstank (9) mit Toilettenbecken (11) und Urinal (12) im Innern der Kabine angeordnet ist.
     
    5. Kabine nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Seitenwandteil (3) auf seiner In­nenseite einen im wesentlichen horizontal verlaufenden stufenförmigen Absatz (16) aufweist, welcher auf einer formschlüssig mit dem Seitenwandteil (3) ausgebildeten Kante (17) des Kombinationstankes (9) aufsitzt.
     
    6. Kabine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Spannbolzen (4) mit ihrem oberen Ende über das Deckenteil (2) der Kabine hinausragen und dort Kranösen (7) aufweisen.
     
    7. Kabine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Bodenteil (1) zur Aufnahme von Staplergabeln palettenartig ausgebildet ist.
     
    8. Kabine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Bodenteiles (1) kreuzweise verlau­fende Nuten (8) zur Aufnahme von Staplergabeln ausge­bildet sind.
     
    9. Kabine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß an der Außenseite des Seitenwandtei­les (3) im wesentlichen vertikal verlaufende Griffnuten (10) ausgebildet sind.
     
    10. Kabine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Kabinengrundgrundriß länglich achteckig ist, wobei zwei lange Seiten (13, 14) ein­ander diametral gegenüberliegen, von denen eine die Rückwandseite (13) und die andere die Türseite (14) bildet, und wobei benachbarte Seiten jeweils einen Winkel von ca. 120 bis 150° miteinander einschließen.
     
    11. Kabine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die restlichen kürzeren sechs Seiten (15a - f) im we­sentlichen gleich - und etwa halb so lang sind wie die Längsseiten (13, 14).
     
    12. Kabine nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Toilettenbecken (11) mit seiner Rückwand an einer der Rückwand (13) benachbarten Sei­tenwand (15c, d) angeordnet ist, während das Urinal (12) im wesentlichen an der jeweils anderen der Rück­wand (13) benachbarten Seitenwand (15d, c) angeordnet ist.
     
    13. Kabine nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch ge­kennzeichnet, daß ein Handreinigungsbecken (18) mit seiner Unterseite formschlüssig auf das Urinal (12) aufsetzbar ist.
     
    14. Kabine nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch ge­kennzeichnet, daß oberhalb und hinter dem Urinal (12) ein Mehrzweckblock (19) mit Seifenspender (20), Toi­lettenpapierfach (21), Lampe (22), Batteriefach (23) und einem integrierten Entlüftungskanal (24), welcher sich vom Inneren des Kombitankes (9) zur Außenseite des Deckenteils (2) erstreckt, vorgesehen ist.
     
    15. Kabine nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch ge­kennzeichnet, daß im Innern. der Kabine das Bodenteil (1) unterhalb des Kombitankes (9) abschüssig zu einer Seitenwand (15d) hin verläuft, daß am unteren Ende dieser Seitenwand (15d) eine Öffnung für einen Kanal­anschluß vorgesehen ist und daß der Boden des Kombi­nationstankes (9) eine entsprechende Neigung aufweist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht