[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wattetupfern aus einem saugfähigen
Material zur Aufnahme von Flüssigkeiten, aus Fasermaterial, wie Baumwolle, Viskose
und aus synthetischen Schmelzfasern, welches Fasermaterial eine Florbahn bildet,
die zur Herstellung der Tupfer zwecks Zusammenschlusses der Schmelzfasern erhitzt
und dann zur Formbildung der Tupfer geprägt oder gestanzt wird.
[0002] Desweiteren betrifft die Erfindung eine Anlage zur Herstellung eines solchen Wattetupfers
durch ein Verfahren der angegebenen Art.
[0003] Aus der Europ.Pat.Anm. 0 227 914 ist ein Wattetupfer bekannt, dessen Faserkörper
gleichmäßig über das gesamte Volumen verteilte synthetische Schmelzfasern aufweist,
die durch zumindest oberflächliche drucklose Aufschmelzung der Fasern mit den angrenzenden
Fasern verbunden sind. Die Verteilung der Schmelzfasern durch den gesamten Körper
stellt dann, wenn nur eine Aufschmelzung an der Oberfläche erfolgen soll, einen unnötigen
Aufwand dar. Die Begrenzung bei einer drucklosen Aufschmelzung durch Erhitzung auf
nur die Oberflächenbereiche ist nicht möglich. Es ergibt sich daher ein Wattetupfer
mit undefiniertem Aufbau und damit auch mit undefiniertem Saugvermögen. Die Kapazität
zur Flüssigkeitsaufnahme ist beschränkt. Bei der Erwärmung durch einen Heißluftstrom,
der durch das Tupfermaterial hindurchgeschickt wird, ergibt sich eine gitterartige
Durchsetzung des gesamten Wattetupferkörpers, der dabei an Aufnahmevermögen für Flüssigkeit
verliert und auch an Anpassungsfähigkeit einbüßt. Es bleibt kein Anteil als reiner
Saugkörper erhalten.
[0004] Aus der Europ.Pat.Anm. 0 124 834 sind ein Hygienevlies und sein Herstellungsverfahren
bekannt, aus welchem man gemäß der zuerst genannten Schrift auch Wattetupfer herstellt.
Aus dieser Ausführung ist ein mit einem flusendichten Vliesstoff bedecktes Watteband
bekannt, das durch eine heiß geprägte Oberflächenverfestigung des thermoplastischen
Faseranteils des Wattebandes mit einer Vliesstoff-Deckschicht hergestellt wird.
[0005] Der flusendichte Vliesstoff ist auf seinem gesamten Querschnitt mit Schmelzfasern
durchsetzt und wird in einem Kalander mit wenigstens einer beheizten Prägestruktur
verfestigt. Dabei kann der Anteil der thermoplastisch zu verformenden Fasern etwa
20 % der gesamten Fasermasse betragen.
[0006] Diese Ausführung unterscheidet sich von der zuerst erwähnten bekannten Ausgestaltung
durch eine heißgeprägte Oberflächenverfestigung, so daß eine bestimmte Formgebung
möglich wird. Auch eine solche prägende Oberflächenverfestigung mit Erhitzung führt
zu einem undefinierten Erzeugnis insofern, als die Verschmelzung sich kreuzender Fasern
nicht in die Tiefe des Körpers bemessen werden kann. Dieses gilt auch bei der Herstellung
eines heißgeprägten Prägemusters an den Oberseiten.
[0007] Bekannt ist auch ein schmelzfaserfreier Wattetupfer, der durch Zusammenpressung in
Formkörper mit stabilisierender Verdichtung zusammengeschlossen wird. Dieses geht
aus der US PS 3 005 543 hervor.
[0008] Ein solcher Wattetupfer, hergestellt durch Verdichtung zwischen Walzen mit Formausnehmungen
ohne Wärmeaufbringung unter Verfestigung an den Rändern durch Zusammenpressung in
einer Weise, daß dadurch Bindungsstege entstehen, ist an der Oberfläche besonders
bei Reibung leicht zerfaserbar. Derartige Wattetupfer genügen nicht den Marktbedürfnissen,
weil sie sich leicht aufreiben lassen und insofern im Einsatz verfusseln, ohne einen
genügenden Abrieb oder Reinigung zu erreichen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen
Art zur Herstellung eines Wattetupfers, besonders einer Florbahn, für eine besonders
günstige Tupferausführung zu schaffen, die bei weitgehender Formbeständigkeit große
Saugkapazität hat und zugleich eine abriebfeste Oberfläche aufweist, wobei ferner
auch eine günstige Ausführung einer Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Wattetupfers
bezweckt wird.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Herstellung erreicht, bei welcher eine Florbahn in
mehrfacher Überbreite bezüglich der Breite wenigstens eines Wattetupfer-Rohlings herge
stellt und in die Randabschnitte dieser Florbahn Schmelzfasern eingebracht werden
und daß diese Florbahn zick-zack-förmig zu einer mehrschichtigen Bahn geringerer
Breite entsprechend des wenigstens einen Wattetupfers zusammengefaltet wird, so daß
wenigstens die äußersten Schichten der Faltung mit den Schmelzfasern versehen werden.
[0011] Hierdurch läßt sich in überraschend einfacher und wirtschaftlicher Weise eine Florbahn
als Ausgangsmaterial zur Herstellung eines Wattetupfers mit einer Schichtung erreichen,
die nur oben und unten in ihrer Tiefe definierte Flächenabschnitte mit Schmelzfasern
aufweist. Eine Zusammentragung aus mehreren Schichten in Sandwich-Art wäre demgegenüber
nachteilig und aufwendig, weil für jede Schicht eine eigene Herstellungsstrecke mit
Krempel oder Karde und dann noch die Zusammenführung vorgesehen sein müßte.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Ausführung läßt sich eine Florbahn bzw. eine mehrschichtige
Wattebahn mit nur in die äußeren Schichten eingebrachten Schmelzfasern in einfacher
Weise herstellen, wobei durch die jeweilige Bemessung der nebeneinander befindlichen
Abschnitte der Florbahn und die Bemessung der Faltenbreite eine beliebig dünne äußere
Schicht mit Schmelzfasern einstellbar ist. In überraschender Weise ergibt sich die
Möglichkeit einer genauen Steuerung des Schmelzfaseranteils nur in den Außenschichten,
so daß auch bei einer Wärmeaufbringung, deren Eindringtiefe nicht definiert sein kann,
ein Zusammenschluß immer nur in Höhe dieser Schichtstärken stattfindet. Dabei wird
einbezogen, daß auch bei einer lockeren Zusammendrückung der Schichten ein physikalischer
Zusammenschluß hergestellt wird, aber der Zusammenschluß durch die sich verbindenden
Schmelzfasern findet nur außen statt. Hierdurch kann ein netzartiger Überzug herbeigeführt
werden.
[0013] Ein Merkmal der erfindungsgemäßen Herstellung liegt dabei darin, daß die gefaltete
Florbahn zwischen Formwalzen ge prägt und erhitzt wird.
[0014] Einbezogen wird vorteilhaft eine Zusammenfaltung derart, daß wenigstens zwei, vorteilhaft
mehr, äußere Schichten oben und unten außerhalb der mittleren Schichten mit den Schmelzfasern
versehen sind. Dadurch wird eine stärkere Außenschicht um das im Innern unverbunden
zusammengehaltene Saugkissen des Formkörpers gebildet.
[0015] Einbezogen wird dabei durchaus, daß beispielsweise 5 bis 10 äußere Schichten mit
den Schmelzfasern versehen sind. Auch diese Zahl ist nicht begrenzend.
[0016] Die Faltstreifen haben zweckmäßig gleiche Breiten. Einbezogen wird auch eine Faltung,
in welcher Falten mit verschiedener Tiefe vorgesehen sind, wobei vorzugsweise Falten
geringerer Tiefe im mittleren Bereich gebildet werden als außen in dem Bereich der
Schichtstreifen mit den Schmelzfasern. Damit können bestimmte Querschnitte erzeugt
werden, die durch die Ausbildung eines eingesetzten Faltbleches bestimmt werden.
[0017] Damit liegt auch eine weitere Ausgestaltung in einer Faltung, in welcher die Schichtstreifen
mit den Schmelzfasern bei der Faltung in größerer Breite belassen werden als die dazwischen
befindlichen Schichtstreifen ohne Schmelzfasern. Dadurch ist es möglich, ein Saugkissen
in eine Schale mit verbundenen Schmelzfasern einzufassen, weil die außenliegenden
Schichten an Rändern unmittelbar fest verbunden werden. Dieses ist besonders für
Anwendungen außerhalb des kosmetischen Bereiches zweckmäßig.
[0018] Vorteilhaft wird die Florbahn aus drei nebeneinander befindlichen Abschnitten hergestellt,
von denen die äußeren Abschnitte eine Mischung aus Fasermaterial, wie Baumwolle oder
Viskose mit Schmelzfasern und der mittlere Abschnitt lediglich aus Fasermaterial,
wie Baumwolle oder Viskose besteht und daß die drei Abschnitte einer Krempel zur Herstellung
einer Florbahn zugeführt werden, die dann zusammengefaltet wird. Damit ergibt sich
ein Verfahren, das bei einer Mehr-Schichten-Ausführung praktisch mit nur einer Krempel
auskommt.
[0019] Unter den oben genannten Gesichtspunkten der Zusammenpressung in Formkörper sieht
eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung vor, daß die gefaltete Bahn einer randweisen
Zusammenpressung neben einem im wesentlichen druckfrei gehaltenen Mittelbereich
ausgesetzt wird und die zusammengepreßten Randbereiche und die drucklos gehaltenen
Oberflächen des mittleren Bereiches zur Aktivierung der Schmelzfasern erwärmt werden.
Dadurch läßt sich ein Wattetupfer bzw. ein Saugkissen mit besonders lockerem, aber
definiert gehaltenen Saugkörper und abriebfester Oberfläche herstellen, wie es bisher
nicht möglich war.
[0020] Bei einer gleichmäßigen Erhitzung der Formausnehmungen zur Bildung der Formkörper
aufweisenden Walzen ergibt sich im Bereich höchster Verdichtung an den Rändern ein
fester Zusammenschluß, während unter Aufrechterhaltung eines im Faserbereich gelockerten
Saugkörpers lediglich an der Oberfläche eine Vernetzung stattfindet, die den bemessenen
Zusammenschluß der Oberfläche bildet und unter dem Gesichtspunkt der Vernetzung Flüssigkeitsdurchgänge
frei läßt, aber zugleich den Zusammenhalt der Fasern gewährleistet.
[0021] Dieser Zusammenhalt stellt zugleich die Grundlage für eine Abriebfläche dar, wenn
der Wattetupfer zum Abreiben benutzt wird, weil hier eine strichweise härtere und
damit vorteilhafte reibaktive Fläche über einen höheren Saugkörper geschaffen wird.
[0022] Zweckmäßig wird in diesem Zusammenhang einbezogen, daß für die Herstellung des Wattetupfers
insgesamt eine Mischung von etwa 80 % üblicher Watte, z. B. aus 100 % Zellwolle, bevorzugt
mit einem dtex von 2,8 bis 3,6 und einer Faserlänge von 30 bis 40 mm sowie ca. 20
% einer thermoplastischen Faser verwendet wird. Dabei ist aber im Rahmen der beschriebenen
Ausführungsform wesentlich, daß sich die ca. 20 % der thermoplastischen Fasern, welcher
Ausdruck auch eine nur an der Oberfläche aufschmelzbare Faser erfaßt, auf die Randabschnitte
konzentrieren, so daß sich dann dort ein entsprechend der Breitenaufteilung zwischen
mittlerem Abschnitt und Randabschnitten weitaus höhere Anteile ergeben. Unter diesem
Gesichtspunkt wird auch eine Zusammensetzung aus 80 % Baumwolle oder 80 % Viskose
bzw. auch in einem anderen Mischungsverhältnis und z. B. 20 % Schmelzfasern 2,2 dtex/40
mm einbezogen. Hierin liegen nur Beispiele, wobei Materialien angegeben sind, aber
insbesondere auch der Schmelzfaseranteil in den Randabschnitten nicht auf die angegebenen
Mengen beschränkt ist, sondern weitaus höher sein kann. Auch können entsprechende
andere Materialien, auch in Abweichung der Anteile verwendet werden.
[0023] Damit kann ein Wattetupfer hergestellt werden, welcher im Inneren eine locker zusammengefaßte
schmelzfaserfreie Faserschichtung aufweist, aber in den Oberflächen durch miteinander
verbundene Fasern zusammengefaßt ist.
[0024] Eine Anlage zur Herstellung eines beschriebenen Wattetupfers nach den angegebenen
Verfahren besitzt eine Einrichtung zur Bildung einer Bahn mit drei nebeneinanderliegenden
Faserstreifen. Dieser Einrichtung ist eine Krempel oder Karde zur Florbildung nachgeschaltet
und in Arbeitsrichtung hinter der Krempel ist eine Legevorrichtung angeordnet, der
für die zusammengefaltete Florbahn eine Fördereinrichtung, ein Prägewerkzeug und eine
Erwärmungseinrichtung nachgeordnet sind, von denen letztere ein Teil des Prägewerkzeugs
sein kann.
[0025] Die Legevorrichtung ist eine an sich bekannte Faltvorrichtung, die eine Bahn in
bestimmten Breitenabschnitten zick-zack-förmig übereinanderlegt. Sie kann vorteilhaft
auch als Faltblech ausgeführt sein. Auch solche Faltbleche sind bekannt.
[0026] Hinsichtlich der Erwärmungseinrichtung bildet der Hinweis auf das Prägewerkzeug nur
einen Hinweis auf eine vorteilhafte Ausführung. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen,
daß durchaus auch eine Heißlufterhitzung vorgesehen sein kann, an dem an ausgewählten
Stellen die durch die Führungsbahn bestimmt sind, Heißluft durchgeblasen wird.
[0027] Mit diesen Merkmalen ergibt sich eine sehr einfache Vorrichtung, wobei bemerkt wird,
daß auch nach der Faltung eine Materialbahn erzeugt werden kann, die die oben geschilderten
Eigenschaften aufweist, die aber so breit ist, daß mehrere Tupfer, beispielsweise
drei, nebeneinander ausgestanzt werden können.
[0028] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Einrichtung zur Bildung einer
Bahn mit drei nebeneinanderliegenden Faserstreifen als Füllschacht ausgeführt, in
dessen außenliegende Abschnitte Schmelzfasern bzw. das Fasergemisch mit den Schmelzfasern
und in dessen mittleren Abschnitt Fasern ohne Schmelzfasern eingebracht werden. Dadurch
ergibt sich eine überraschend einfache Lösung, mit welcher sich durch Bemessung der
Breite der äußeren Abschnitte in bezug um mittleren Abschnitt und im Hinblick auf
die Faltenstreifenbreite im Faltblech leicht Ausgangsbahnen mit nur einer Krempel
für eine Vielzahl von Tupferausführungen schaffen lassen.
[0029] Einbezogen wird in einer zweckmäßigen Ausgestaltung, daß die Einrichtung zur Bildung
der Bahn mit drei nebeneinanderliegenden Faserstreifen als Batteur-Wickel ausgeführt
ist.
[0030] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die nur schematische
Darstellungen enthalten.
[0031] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung eines Tupfers;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Abschnitt einer Florbahn;
Fig. 3 eine Stirnansicht von Fig. 2 im Schnitt in schematischer Darstellung;
Fig. 3a eine Erläuterung zur Zusammenfaltung eienr solchen Bahn;
[0032] Eine nach Fig. 1 ausgeführte Anlage, die nur in ihren Hauptteilen dargestellt ist,
d. h. ohne Transportmittel, Antrieb und dergleichen, hat am Eingang einen Füllschacht
1. Diesem ist eine Krempel oder Karde 2 nachgeschaltet, auf welcher eine Florbahn
3 erzeugt wird, die einer Legevorrichtung zugeführt wird, die im Beispiel ein Faltblech
ist und mit dem Bezugszeichen 4 bezeichnet wird.
[0033] Solche Legevorrichtungen, aber auch mit entsprechender Wirkung eingesetzte Faltbleche
4, sind an sich bekannt. In einem solchen Faltblech 4 wird die Florbahn so zusammengefaltet,
daß ihre äußeren Abschnitte oder Streifen 5, 6 die Deckschichten einer zusammengefalteten
Flor- und Materialbahn 7 bilden. Eine solche Legevorrichtung bzw. Falt blech bewirkt
eine zick-zack-förmige Legung bzw. Faltung nach Fig. 3 a, aus der erkennbar ist, daß
durch die zick-zack-förmige Zusammenlegung bestimmte Streifen 22, 23; 28, 29 gebildet
und übereinandergeschichtet werden, wobei diese genannten Streifen als Randstreifen
gem. Fig. 3 a der diesbezüglichen Beschreibung besondere Eigenschaften haben.
[0034] Die durch die Legung bzw. Faltung gebildete Flor- und Materialbahn wird mittels
eine angetriebenen Transportwalzenpaaren 8 von dem Faltblech abgezogen und einer
Walzen- oder Prägeanordnung zugeführt. Diese besteht aus einer oberen angetriebenen
Prägewalze 10 und einer unteren Prägewalze 11. Beide Prägewalzen haben in ihren Umfangsflächen
Formausnehmungen, in denen sich die Formkörper der Bahn 7 praktisch drucklos befinden,
an deren Ränder aber die Bahn 7 zwischen den einzelnen Formkörpern und längs der außen
durchgehenden Ränder zusammengepreßt werden. Wenigstens eine der Walzen 10, 11, zweckmäßig
beide, sind mit einer Heizeinrichtung 37, 38, beispielsweise elektrischen Heizelementen
versehen, so daß eine Temperatur in der Größenordnung von etwa 140° C erreichbar ist.
Das geprägte Material läuft mit der Oberfläche der Walze, die im Sinne des eingezeichneten
Pfeiles angetrieben ist, zu einer Abtransporteinrichtung 12. Vor dieser Abtransporteinrichtung
läuft eine Schneidwalze 13 an der Oberfläche der Walze 11, um geprägte Zwischenstege
zwischen Wattetupfern bildenden Formkörpern zu durchschneiden, so daß dann beispielsweise
einzelne Wattetupfer 14, 15 ... abtransportiert werden. Es versteht sich, daß das
Förderband der Abtransporteinrichtung 12 durch einen nicht näher gezeigten Antriebsmotor
angetrieben ist, wie auch die anderen Teile angetrieben sind.
[0035] Weiterhin wird darauf hingewiesen, daß wenigstens die Walze 11 in dem Sektor zwischen
der Schneidwalze 13 und dem un teren Umkehrpunkt so ausgeführt oder mit Abdeckungen
versehen sein kann, daß einzelne Wattetupfer sicher auf die Transporteinrichtung
12 abgeworfen werden.
[0036] Das Faltblech 4 hat in der schematischen Darstellung mehrere Faltstege 24 bis 27.
Diese repräsentieren nur einzelne Faltstege über die Breite der Florbahn 3. Die Faltstege
sind in Fig. 1 jeweils in gleicher Höhe gezeigt, so daß eine Faltung bzw. Zusammenfaltung
nach Fig. 3a erfolgt. Darin liegt eine vorteilhafte Ausführung. Einbezogen wird auch,
daß die Faltstege über den Umfang oder die Breite des Faltblechs verschiedene Höhe
aufweisen, und zwar beispielsweise dahingehend, daß mittlere Faltstege 25, 26 geringere
Höhe haben, als die nach außen benachbarten Faltstege, so daß zur Mitte hin der geschaffene
Formkörper in seinem schmelzfaserfreien Bereich schmalere Faltstreifen aufweist und
insofern eine Kissenform eines Tupfers verstärkt wird. Der äußere Zusammenschluß
erfolgt dann im Bereich der äußeren Abschnitte oder Streifen 5, 6, während in der
Mitte ein Polster entsteht, daß sich in der Flor- oder Materialbahn 7 mit Wölbung
zeigt.
[0037] Eine Florbahn 3 besteht nach Fig. 2 aus Fasermaterial, wobei jedoch in den Randstreifen
22, 23 Schmelzfasern, beispielsweise in einem Anteil von etwa 20 % enthalten sind.
Der Querschnitt der Florbahn nach Fig. 2 ist in Fig. 3 oben gezeigt. Darunter ist
in einer einfachen Zusammenfaltung in Fig. 3a eine zick-zack-förmige Zusammenschichtung
dargestellt, deren äußere Randstreifen 22, 23; 28, 29 aus dem mit Schmelzfasern durchsetzten
Material ausgeführt sind.
[0038] Die Falten haben in dieser bevorzugten Ausführungsform gleiche Breite, wobei erkennbar
ist, daß beispielsweise zwei äußere Randstreifen mit Schmelzfasern versehen sind.
[0039] Wenigstens an der Seite können bei breiterer Ausführung äußerer Randstreifen diese
unmittelbar zusammengeschlossen werden, wobei in diesem Zusammenhang eine Einfassung
eines Saugkissens entsteht, das gewölbte Oberflächen haben kann.
[0040] Die Prägewalzen 10, 11 mit den um den Umfang verteilten Formausnehmungen laufen unter
elastischem Zusammendruck aneinander, so daß in den Berührungszonen eine Zusammenpressung
erfolgt, aber in den Formausnehmungen je nach Tiefe derselben und Ausbildung des zusammengefalteten
Materials dieses drucklos durchgehen kann und durch die angeordneten Heizelemente
in beiden Walzen eine Ausschmelzung im Bereich der Stege zwischen den Formkörpern
und an den Oberflächen der Wattekissen in einer solchen bemessenen Tiefe erfolgt,
in welcher Schmelzfasern enthalten sind.
[0041] Heizelemente können in den Prägewalzen radialsymmetrisch um den Umfang angeordnet
oder aber stationär angeordnet sein, so daß eine Erwärmung im Bereich der Zuführung
der Bahn 7 erfolgt.
[0042] Die entstehenden Tupfer haben einen verfestigten Rand und einen mittleren Körper,
der durch eine quasi netzartige Einfassung abgedeckt ist, in welcher Durchgänge oder
Lücken von sich in verschiedenen Richtungen kreuzenden und miteinander verbundenen
Fasern eingefaßt sind,wobei im vorliegenden Fall die Einfassung von definierter Ausführung
und Tiefe ist. Dabei verbleibt im mittleren Bereich ein Körper mit besonders guten
Aufnahmeeigenschaften. Durch die Erfindung können mit Genauigkeit die Einflußgrößen
der äußeren Einfassung bestimmt werden, und zwar hinsichtlich des Anteils an wenigstens
an der Oberfläche plastifizierbarer Fasern und deren Schichttiefe. Dabei kann auch
jeweils die Wärmeeinwirkung eingestellt werden.
[0043] Anhand der Fig. 1 ist leicht erkennbar, daß je nach Ausbildung des Füllschachtes
1 eine Breitenbemessung der äußeren Abschnitte der Florbahn 3 möglich ist. Als Beispiel
wird angegeben bei einer Breite von 1.000 mm, daß ein mittlerer Abschnitt 31 500 mm
und die äußeren Abschnitte 32, 33 je 250 mm breit sein können. Entsprechend ist es
möglich, die äußeren Abschnitte 32, 33 jeweils 150 mm breit zu machen und dem mittleren
Abschnitt 31 eine Breite von 700 mm zu geben. Die Breiten sind hinsichtlich der vorgesehenen
Breiten der Faltenstreifen auf ein Vielfaches letzterer bezogen. Allen Abschnitten
sind für den Fasereintrag Zuführungsfördervorrichtungen 34, 35 bzw. 36 zugeordnet,
wobei die Vorrichtungen bei 34, 35 entsprechend der Klammer 37 zu einer gemeinsamen
Zuführung zusammengefaßt sein können. Solche Füllschächte sind an sich bekannt. Durch
die Wahl der relativen Breite der Abschnitte läßt sich im Hinblick auf die Faltenbreite
des Faltbleches 4 die Stärke der mit Schmelzfasern versehenen Außenschichten leicht
bestimmen, wobei auch die Variationen durch verschiedene Falttiefen vorbehalten sind.
Durch die Wahl der Mischung in den äußeren Abschnitten 32, 33 läßt sich weiterhin
die Verfestigung der Oberseiten eines Enderzeugnisses einstellen.
1. Verfahren zur Herstellung von Wattetupfern aus einem saugfähigen Material zur Aufnahme
von Flüssigkeiten, aus Fasermaterial, wie Baumwolle, Viskose und aus synthetischen
Schmelzfasern, welches Fasermaterial eine Florbahn bildet, die zur Herstellung der
Tupfer zwecks Zusammenschlusses der Schmelzfasern erhitzt und dann zur Formbildung
der Tupfer geprägt oder gestanzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Florbahn
in mehrfacher Überbreite bezüglich der Breite wenigstens eines Wattetupfer-Rohlings
hergestellt wird und in die Randabschnitte dieser Florbahn Schmelzfasern eingebracht
werden und daß diese Florbahn zick-zack-förmig zu einer mehrschichtigen Bahn geringerer
Breite entsprechend des wenigstens einen Wattetupfers zusammengefaltet wird, und wenigstens
die äußersten Schichten der Faltung mit den Schmelzfasern versehen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Zusammenfaltung derart, daß
wenigstens zwei, vorteilhaft mehr, äußere Schichten oben und unten mit den Schmelzfasern
versehen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Faltung, in welcher
Falten mit verschiedener Tiefe vorgesehen sind, wobei vorzugsweise Falten geringerer
Tiefe im mittleren Bereich gebildet werden als außen in dem Bereich der Schichtstreifen
mit den Schmelzfasern.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Florbahn
aus drei nebeneinander befindlichen Abschnitten hergestellt ist, von denen die äußeren
Abschnitte eine Mischung aus Fasermaterial, wie Baumwolle oder Viskose mit Schmelzfasern
und der mittlere Abschnitt lediglich aus Fasermaterial, wie Baumwolle oder Viskose
besteht und daß die drei Abschnitte einer Krempel zur Herstellung einer Florbahn
zugeführt werden, die dann zusammengefaltet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gefaltete
Florbahn zwischen Formwalzen geprägt und erhitzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gefaltete
Bahn einer randweisen Zusammenpressung neben einem im wesentlichen druckfrei gehaltenen
Mittelbereich ausgesetzt wird und die zusammengepreßten Randbereiche und die drucklos
gehaltenen Oberflächen des mittleren Bereiches zur Aktivierung der Schmelzfasern erwärmt
werden.
7. Anlage zur Herstellung eines Wattetupfers durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (1) zur Bildung einer Bahn mit
drei nebeneinanderliegenden Faserstreifen vorgesehen ist und dieser Einrichtung eine
Krempel (2) oder Karde zur Florbildung nachgeschaltet ist und daß in Arbeitsrichtung
hinter der Krempel (2) eine Legevorrichtung (4) angeordnet ist, dem für die zusammengefaltete
Florbahn eine Fördereinrichtung (8), ein Prägewerkzeug (10, 11) und eine Erwärmungseinrichtung
nachgeordnet sind, von denen letztere ein Teil des Prägewerkzeuges sein kann.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Legevorrichtung (4) ein
Faltblech ist.
9. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (1) als Füllschacht
ausgeführt ist, in dessen außenliegende Abschnitte (32, 33) Schmelzfasern, insbesondere
das Fasergemisch mit den Schmelzfasern und in dessen mittleren Abschnitt (31) Fasern
ohne Schmelzfasern eingebracht werden.
10. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (1) als Batteur-Wickel
ausgeführt ist.