(19)
(11) EP 0 313 864 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.05.1989  Patentblatt  1989/18

(21) Anmeldenummer: 88116263.0

(22) Anmeldetag:  30.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 27/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.10.1987 DE 3736129

(71) Anmelder: JULIUS NIEDERDRENK KG
D-42553 Velbert (DE)

(72) Erfinder:
  • Möllenkamp, Siegfried
    D-5620 Velbert 1 (DE)

(74) Vertreter: Beyer, Rudi 
Patentanwalt Dipl.-Ing. Rudi Beyer Am Dickelsbach 8
40883 Ratingen
40883 Ratingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schliesszylinder mit Stiftzuhaltungen


    (57) Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit Stift­zuhaltungen mit erhöhter Einbruchshemmung, besserer Nachschließsicherheit, mehr Schließvariationen, erschwerter Schlüsselkopierbarkeit und verbessertem Stufensprung.


    Beschreibung

    Gattung



    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit Stiftzu­haltungen mit einem Zylindergehäuse, in dem ein im Quer­schnitt kreisrunder Kern mit Längsrippenprofil im Schlüssel­kanal für einen Längsrippenprofilflachschlüssel mit an der Schmalseite vorgesehenen variierbaren Einschnitten drehbar gelagert ist und mit sich zur Kernachse quer erstreckenden Stiftzuhaltungen, die jeweils in Reihen angeordnet in Ebenen liegen, die gleichlaufend zur Mittel­achse des Längsrippenprofilflachschlüssels angeordnet sind und die Kernstifte umfassen, denen passende Einschnitte und Vertiefungen im Längsrippenprofilflachschlüssel gegenüberliegen, wobei der Längsrippenprofilflachschlüssel­rücken an der Kernmantelfläche tangiert.

    Stand der Technik



    [0002] Ein Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen gemäß der vorausge­setzten Gattung ist durch die DE-OS 20 03 059 vorbekannt. Diese Bauart baut relativ raumaufwendig.

    [0003] Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß sich dieser Schließzylinder relativ einfach von Unbefugten öffnen läßt. Insbesondere sind keine Maßnahmen gegen das Hobbsche Öffnungsverfahren erkennbar.

    [0004] Durch die DE-PS 30 32 203 ist ein Schließzylinder mit Wendeflachschlüssel ohne Einschnitte vorbekannt, der ebenfalls relativ groß baut.

    [0005] Durch die DE-OS 36 09 473 ist ein Schließzylinder vorbekannt, der relativ aufwendig mit Stiften und Klinkengesperren im Zylinderkern arbeitet. Dadurch ergibt sich ein Kern von relativ großem Außendurchmesser, der in erster Linie auf Hahn-Profile abgestellt ist.

    [0006] Aus der DE-AS 12 60 340 ist ein Drehzylinderschloß mit Hahn-Profil vorbekannt, bei welchem beidseitig des Schlüssel­kanals unter Schwerkraft verschiebbare Sperrglieder vorgesehen sind, die in Aussparungen der Schlüsselschmal­seiten unter dem Einfluß der Schwerkraft einzutauchen vermögen. Der Inhaber dieser DE-AS beschreibt in der DE-OS 20 03 059 selbst (S. 2, letzter Abs.), daß die Sperrstifte nur durch Schwerkraft das Bestreben haben, in ihre tiefste Stellung im Stiftkanal zu rutschen. Die schräge Anordnung der Stiftzylinderkanäle bringe jedoch Nachteile mit sich. Diese Nachteile beruhten darauf, daß Versatzkräfte zwischen den Sperrstiften und dem Flachschlüssel auftreten könnten, die umso größer seien, je spitzer der Winkel zwischen der Schlüssel­flachebene und der Sperrstiften sei. Diese Erscheinung habe ihre Ursache darin, daß die in Richtung des Schlüssel­schlitzes zum Einschieben oder Herausziehen des Flach­schlüssels aufgewendete Kraft teilweise durch die Rand­flächen durch die seitlichen Einsenkungen und die daran angepaßten Enden der Sperrstifte in eine Richtung umgelenkt werde, die rechtwinklig zur Schlüsselschlitzebene liege. Die so enstandene Kraftkomponente bewirke die Verschiebung der Sperrstifte im Stiftkanal. Sie werde umso weniger ausgenutzt, je größer der Winkel zwischen dieser Kraft­komponente und dem betreffenden Stiftkanal sei.

    Aufgabe



    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stiftzy­linderschloß nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1 mit erhöhter Ausperrsicherheit (Grad der Erschwerung eines Zylinderschlosses gewaltlos ohne Schlüssel und ohne Kenntnis des Originalschlüssels mit geeigneten Hilfsmitteln zu betätigen) bereitzustellen. Des weiteren soll die Einbruchhemmung wesentlich heraufgesetzt werden. Darunter wird der Grad der Erschwerung verstanden, ein Stiftzylinderschloß zu überwinden. Außerdem soll auch die Nachschließsicherheit erhöht werden, worunter der Grad der Erschwerung verstanden wird, mit einem anderen als dem dazu bestimmten Schlüssel zu schließen. Es sollen außerdem die Schließvariationen erhöht werden, worunter die Anzahl der verschiedenen Schließungen je Profil verstanden wird. Darüberhinaus soll auch die Schlüssel­kopierbarkeit erschwert werden, worunter verstanden wird, eine Schlüsselkopie ohne vorliegenden Original­schlüssel anzufertigen. Schließlich soll der Stufensprung verbessert werden. Darunter wird die kleinste Längen­differenz verstanden, um welche sich die im Stiftzylinder vorgesehenen Stufen der Stiftzuhaltung und der Schlüssel­einschnitte /-Senkungen voneinander unterscheiden. Diese sollen so eingestellt werden, daß bei mehreren, im Zy­lindergehäuse in Reihen angeordnete Bohrungen mit abgefe­derten Gehäusestiften, der richtige Schlüssel bei einer Kerndrehung nur in der Einsteckstellung auch wieder abgezogen werden kann, oder aber wenn nicht mit dem Original-Schlüssel hantiert wurde, der Zylinderkern nach einer gelungenen Verdrehung von ca. 45 Grad oder 90 Grad oder 180 Grad oder 270 Grad oder 315 Grad wieder verriegelt und anschließend der falsche Schlüssel nicht mehr aus dem Schlüsselkanal herausgezogen werden kann. Außerdem soll ein erfindungsgemäß angestrebter Schließzy­linder mit geringen Bauabmessungen ausführbar sein.

    Lösung



    [0008] Ausgehend von einem Schließzylinder der vorausgesetzten Art wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patent­anspruches 1 gelöst.

    Einige Vorteile



    [0009] Dadurch, daß in einem gewissen Winkelabstand zu den Kernstiften im Gehäuse Bohrungen über den Umfang des Gehäuses gesehen angeordnet sind, in denen gegen die Rückstellkraft von Zuhaltungsfedern als Druckfedern längsverschieblich Gehäusestifte lagern die derart ange­ordnet sind, daß sie durch die betreffende Druckfeder in Richtung auf die Oberfläche des Kernes belastet sind, weist ein erfindungsgemäßes "Stiftzylinderschloß" zunächst "Schikanen" auf, die von außen nicht erkennbar sind. Nach einem unbefugten Öffnen der Verriegelung für den Zylinderkern und nach einer gewissen Drehung rasten diese formmäßig in die Bohrungen im Kern abgestimmten Zylinderkernstiftbohrungen bzw. in die dem Schlüsselrücken zugeordneten Sackbohrungen für Gehäusestifte im Zylinderkern ein, so daß diese Verriegelungen erneut überwunden werden müßten, um den Kern weiterdrehen zu können. Auf diese Weise läßt sich z. B. ein erfindungsgemäßes Stiftzuhaltungs­schloß mit mehreren solcher zusätzlichen "Schikanen", z. B. über den Umfang gesehehen drei oder mehr "Schikanen" ausrüsten, die allesamt überwunden werden müßten, bevor sich der Kern insgesamt um 360 Grad drehen läßt. Außerdem lassen sich diese "Schikanen" auch in Achsrichtung vielfach anordnen.

    [0010] Hierbei wird das eigentliche Schloß, z. B. ein Schub­stangenschloß, erst einmal etwas geöffnet, aber noch nicht entriegelt.

    [0011] Des weiteren ist ein erfindungsgemäßes Stiftzuhaltungs­schloß mit mindestens zwei oder vielen Paaren sogenannter Kernprofilstifte versehen, die in Bohrungen des Gehäuses, ebenfalls gegen die Rückstellkraft von Druckfedern, verschieblich angeordnet sind, die die Kernprofilstifte ebenfalls in Richtung auf den Kern belasten. Die im Gehäuse angeordneten Bohrungen fluchten bei gewissen Winkelstellungen des Kerns mit in diesen angeordneten, unter dem gleichen Winkel verlaufenden Bohrungen, wobei sich die Längsachsen der Bohrungen für die Kernprofilstifte auf der Kernlängslinie schneiden. Auf diese Weise ist es möglich, im Querschnitt kreisrunde Kernstifte, Kern­profilstifte und auch Gehäusestifte zu verwenden. Durch die in die Flachseiten des Profilschlüssels unter gewissen Winkelstellungen angeordneten Vertiefungen, die verschieden tief ausgestaltet sein können, ist das Bohrbild relativ kompliziert und die Schlüsselkopierbarkeit erschwert.

    [0012] Damit ein erfindungsgemäßes Stiftzylinderschloß ordnungs­gemäß geöffnet werden kann, müssen somit mindestens fünf Bedingen füllt sein:

    1. Das Längsprofil des Schlüssels muß in den Schlüssel­kanal einführbar sein.

    2. Die Kernprofilstifte müssen mit den unter einem gewissen Winkel stehenden Einformungen bzw. Ver­tiefungen im Schlüsselprofil korrespondieren, damit die Kernprofilstifte in den Schlüssel sozusagen seitlich eintauchen können.

    3. Die Kernstifte müssen zu den Schlüsseleinschnitten passen, wobei die Kernstifte und die Schlüsselein­schnitte einen so großen Hub erlauben, daß man auch Pilzstifte einsetzen kann.

    4. Des weiteren muß der Schlüsselrücken den bzw. die dort vorgesehenen Gehäusestifte in ihre Entriegelungs­stellung bringen.

    5. Des weiteren muß die Schlüsselspitze beidseitig Einformwinkel- und tiefen aufweisen, die es ermög­lichen, daß auch der tiefste Kernprofilstift aus seiner Sperrlage geschoben werden kann.



    [0013] Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann man also den Schlüssel in den Schlüsselkanal einführen und den Zylinder­kern verdrehen. Nur dann liegt ein original zum Stiftzy­linderschloß passender Schlüssel vor. Weicht eine der voraus­gesetzten Bedingungen ab, handelt es sich nicht um einen original zum Stiftzylinderschloß passenden Schlüssel.

    [0014] Ein erfindungsgemäßer Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen baut im übrigen gegenüber dem Stand der Technik außerordent­lich kompakt, da der Außendurchmesser des Kerns nur etwa 8,5 mm bis lO mm oder weniger oder weniger betragen kann, wodurch eine vielfältige Anwendung eines erfindungsgemäßen Schließzylinders auf alle möglichen Abmessungen und Schließzy­linderarten möglich ist.

    [0015] Wenn ein Unbefugter ohne einen passenden Schlüssel die Gehäusestifte über die Kernprofilstifte gegen die Rück­stellkraft der Zuhaltungsfedern bewegen wollte, müßte er eigentlich ein Einbruchswerkzeug in Form eines Blech­streifens benutzen, welches unendlich dünn ist. Dieses unendlich dünne Einbruchswerkzeug müßte in der Lage sein, nicht nur den Konturen des parazentrischen Profils zu folgen, sondern man müßte auch über dieses unendlich dünne Einbruchswerkzeug Torsionskräfte übertragen können, um eine Kernverdrehung zu erzeugen. Dies ist jedoch praktisch unmöglich. In Normalstellung verriegeln die Gehäusestifte den Kern gegenüber dem Gehäuse. Würde man die sich überschneidenden Kernprofilstiftspitzen um einen gewissen Betrag axial verschieben, dann würden zwar die Gehäusestifte aus dem Verriegelungskontakt gebracht werden, aber sobald die Gehäusestifte aus ihren Verriegelungsstellungen bewegt worden sind, würde durch die rückseitigen Enden der Kernprofilstifte eine erneute Verriegelung des Kerns gegenüber dem Gehäuse eintreten und damit ein Drehen des Kerns gegenüber dem Gehäuse erneut unmöglich sein. Dies setzt voraus, daß bei den parazentrisch zueinander angeordneten Kernprofilstiften die Spitzen der Kernprofilstifte in geöffnetem Zustand die orthogonal zur Längsachse des Kerns verlaufende Profilachse berühren. Unter parazentrisch wird dabei folgendes verstanden: Bei Schließzylindern, die durch Schlüssel mit Einschnitten betätigt werden, müssen Schlüssel­kanal und Schlüsselprofil so gestaltet sein, daß die Profillinie die Profilachse von beiden Seiten mindestens zweimal überlappt oder berührt (parazentrisches Schlüssel­profil), davon jedoch mindestens einmal im Abtastbereich der Kernstifte, wobei beim erfindungsgemäßen Schloß nicht nur der Bereich der Kernstifte, sondern auch der Bereich der sich überlappenden Kernprofilstifte und der Bereich des Schlüsselrückens verstanden wird.

    Weitere Ausführungsformen



    [0016] In Patentanspruch 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Bei dieser beträgt der Außendurch­messer des Kerns nur l0 mm.

    [0017] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist in Patent­anspruch 3 beschrieben, bei welcher der Außendurchmesser des Gehäuses nur 23 mm ist.

    [0018] Bei einem Stiftzylinderschloß mit ovalem Gehäuse oder mit einem Gehäuse von rechteckförmiger Grundgestalt mit an den Schmalseiten abgerundeter Ausbildung können die Abmessungen 13 x 24 mm betragen, während auch in diesem Falle der Außendurchmesser des Kerns z. B. nur 10 mm beträgt. Auch ein solches Schloß baut räumlich außerordentlich kompakt. Die Erfindung (Aufgabe und Lösung) läßt sich mit Vorteil auch bei einem Hahnprofil­zylinder anwenden.

    [0019] Bei der Ausführungsform nach Patentanspruch 5 können zylindrische Gehäusestifte und sogenannte Pilzstifte gemischt angewendet werden.

    [0020] Wird eine Ausführungsform nach Patentanspruch 6 verwendet, so sind im Gehäuse auf diametral einander gegenüberliegenden Seiten - paarweise - mehrere weitere Gehäusestifte angeordnet.

    [0021] Bei der Ausführungsform nach Patentanspruch 7 schließen die Längsachsen eines Paares von Kernprofilstiften jeweils einen Winkel von 90 Grad miteinander ein, wobei die durch den Schlüsselkanal mittig verlaufende Achse die Winkelhalbierende zu den Längsmittenachsen der Bohrungen der Kernprofilstifte darstellt.

    [0022] Eine bevorzugte Ausführungsform ist in Patentanspruch 8 beschrieben. Bei dieser ist eine vollmechanische Fertigung der Bohrungen für die Gehäusebohrungen gegeben. Dies kann auf Automaten mit hoher Leistung erfolgen, wobei jeweils zwei diametral gegenüberliegende Bohrungen in einem Arbeitsgang durch die Bohrung des Zylinderkern gebohrt werden können. Eine Seite der für die Gehäusestifte be­stimmten Bohrungen wird als Sackbohrung gestaltet, während ande­re Bohrungen später verschlossen, beispielsweise vernietet werden.

    [0023] Eine weitere, besondere vorteilhafte Ausführungsform ist in Patentanspruch 9 beschrieben. Bei dieser können alle Bohrungen zunächst hergestellt, anschließend die dafür bestimmten Boh­rungen vernietet und das Gehäuse überschliffen und anschließend veredelt werden, während erst danach die Montage der Gehäuse­stifte und Federn durch die Kernbohrung von innen erfolgt. Von außen ist an einem solchermaßen gefertigten Stiftzylinder­schloß die Vielzahl der Bohrungen nicht mehr zu erkennen. Außerdem ist keine Hülse wie beim Stand der Technik erforderlich, die das Gehäuse umgeben müßte, um die Montage durchzuführen, um die Zuhaltungsfedern usw. zusammenzuhalten.

    [0024] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - an mehreren Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung, wobei links von der vertikalen Mittellinie die tiefste Stelle von Kern- und Pilzstiften dargestellt ist, und zwar ohne Schlüssel im Schlüsselkanal, während rechts von dieser Mittel­linie die höchste Stelle der Pilz- und Kernstifte, also durch den Schlüssel angehoben, veranschau­licht wurde, wobei der Schlüssel voll dargestellt worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer Verriegelung befindlichen Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte;

    Fig 2 ein Stiftzylinderschloß mit einem Gehäuse, das an den Schmalseiten eines Rechtecks durch Kreisbogen - ovalartig abgerundet ausge­bildet ist, wobei der Schlüssel voll dargestellt worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer Verriegelung be­findlichen Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte;

    Fig 3 einen Querschnitt durch den aus den Figuren 1 und 2 ersichtlichen Zylinderkern, in größerem Maßstab;

    Fig 4 eine ausschnittsweise Darstellung aus einem Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung mit in den Schlüsselkanal eingeführtem Schlüssel und einem Pilzstift;

    Fig 5 eine Darstellung entsprechend Fig. 4, allerdings mit vier Pilzstiften;

    Fig 6 ein Stiftzylinderschloß nach einer "gedanklich" um 180 Grad vorgenommenen Drehung des Kerns im Gehäuse ohne Schlüssel;

    Fig 7 das aus Fig. 5 ersichtliche Schloß in verriegeltem Zustand, also bei aus dem Schlüsselkanal herausgezogenem Schlüssel;

    Fig. 8 einen Querschnitt durch ein Stiftzylinderschloß entsprechend Fig. 1 bei einer weiteren Ausfüh­rungsform der Erfindung, wobei der Schlüssel voll dargestellt worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer Verriegelung befindlichen Gehäuse- Kern- und Kernprofilstifte;

    Fig. 9 einen Teillängsschnitt durch ein Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung mit nur einem Pilzstift;

    Fig. 10 eine weitere Ausführungsform, ebenfalls im Längs­schnitt mit vier Pilzstiften und einem Zylinderstift;

    Fig. 11 bis 16 verschiedene Querschnitte durch einen Schlüssel und

    Fig. 17 eine Teilseitenansicht zu einem Schlüssel.

    Fig. 18 einen Querschnitt durch ein Hahnprofilzylinder, wobei der Schlüssel voll dargestellt worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Ver­riegelung oder außer Verriegelung befindlichen Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte.



    [0025] Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Gehäuse bezeichnet, das im Querschnitt an sich beliebig sein kann, aber bei den Ausfüh­rungsformen nach den Figuren 1 sowie 4 bis 10 an seiner Außen­mantelfläche 2 zylindrisch ist, während das Gehäuse 1 bei der Ausführungsform nach Fig. 2 im Querschnitt an seiner Außen­mantelfläche 2, und zwar an seinen Schmalseiten, nach Kreisbögen abgerundet ist und dadurch eine Art flachovale Gestaltung auf­weist. Vorliegend handelt es sich um eine rechteckförmige Querschnittsform, die an den Schmalseiten durch Kreisbögen abgerundet ist.

    [0026] In dem Gehäuse 1 ist bei allen Ausführungsformen ein an seiner Außenmantelfläche 3 zylindrischer Kern 4 von nur z. B. 10 mm Außendurchmesser drehbar gelagert. Das Gehäuse 1 und der Kern 4 können aus dem gleichen, oder aber aus unterschiedlichen Materialien, beispielsweise beide aus Messing oder beide aus Stahl, bestehen.

    [0027] In dem Gehäuse 1 sind mit parallelen Längsachsen 5, 6, 7, 8 und 8a bei den dargestellten Ausführungsformen jeweils fünf Bohrungen 9, 10, 11, 12 und 13 als Sackboh­rungen zueinander angeordnet, die mit ihren Längsachsen in der gleichen Querschnittsebene, mithin in Reihe hinter­einander liegen. Selbstverständlich kann die Anzahl der Bohrungen 9 bis 13 größer oder kleiner als in der Zeichnung dargestellt sein. In jeder der Bohrungen 9 bis l3 ist je eine Zuhaltungsfeder als Druckfeder 14, 15, 16, 17, 18 angeordnet, die sich einerseits im Tiefsten der zugeordneten Bohrung 9 bis 13 und andererseits gegen einen in der betreffenden Bohrung angeordneten Gehäusestift 19, 20, 21, 22 und 23 abstützt. Die Gehäusestifte 19 bis 23 sind leichtgängig in den zugeordneten Bohrungen 9 bis 13 längsverschieblich angeordnet und an ihren Stirnseite konisch oder angefast verlaufend ausgebildet. Der Gehäusestift 21 ist in Fig. 4 als Pilzstift ausgebildet, während die anderen Gehäusestifte 19, 20, 22 und 23 zylindrisch sind. Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind die Gehäusestifte 19, 20, 22 und 23 als Pilzstifte ausgebildet, während nur der Gehäusestift 21 ein zylindrischer Gehäusestift ist. Selbstverständlich können auch nur zylindrische Gehäusestifte oder nur Pilzstifte oder eine größere oder kleinere Anzahl von Pilzstiften oder zylindrischen Stiften als Gehäusestifte bei im Rahmen des Erfindungsgedankens (Aufgabe und Lösung) liegenden Ausführungsformen zur Anwendung gelangen.

    [0028] Koaxial zu den Gehäusestiften 19 bis 23 ist je ein Kernstift 24, 25, 26, 27 oder 28 angeordnet, die als Zylinderstifte mit an ihrer einem Schlüsselkanal 29 für einen Profilflach­schlüssel 30 zugekehrten Endabschnitt konisch oder ballig verlaufend angefast sind.

    [0029] Je ein Paar Stifte, bestehend aus einem Gehäusestift und einem Kernstift, z. B. dem Gehäusestift 23 und dem Kernstift 28, weist beim koaxialen Aufeinanderliegen eine bestimmte Länge, die als "Stiftpaarlänge" L bezeichnet ist, auf. Die Stiftpaarlängen L der anderen Paare von Gehäuse- und Kernstiften sollen gleich der Stiftpaarlänge L des Gehäusestiftes 23 und des Kernstiftes 28 sein.

    [0030] Deutlich erkennt man aus Fig. 4 die Einschnittstufen 31, 32, 33, 34 und 35 des Schlüssels 30, die mit dem konisch zulaufenden Endabschnitten der Kernstifte 24 bis 28 derart zusammenwirken, daß die Oberkanten der Kernstifte 24 bis 28 in der Trennebene, also in der Ebene der Außenmantelfläche 3 des Kerns 4 abschließen, wenn der Schlüssel 30 in den Schlüsselkanal 29 paßt. In diesem Falle verschiebt der Schlüssel 30 die zueinan­dergehörigen Paare von Gehäusestiften 19 bis 23 und zugeordneter Kernstifte 24 bis 28 auf die richtige mit dem Schlüsseleinschnitten korrespondierende Höhe gegen die Rückstellkraft der Druckfedern 14 bis 18.

    [0031] Auf diametral gegenüberliegender Seite zu den Gehäusestiften 19 bis 23 und den Kernstiften 24 bis 28 sind koaxial, mithin gleichachsig in Bohrungen 36, 37, 38, 39 und 40 Gehäusestifte 41, 42, 43, 44 bzw. 45 längsverschieblich gegen die Rückstellkraft von Federn 46, 47, 48, 49 und 50 angeordnet, die sich einenends gegen den betreffenden Gehäusestift 41 bis 45 und anderenends gegen je eine Niet 51, 52, 53, 54 bzw. 55 abstützen. Die Bohrungen 36 bis 40 sind somit ebenfalls in einer Ebene mit Abstand sowie parallel mit ihren Längsachsen zueinander verlaufend angeordnet. Die in den Bohrungen 36 bis 40 befindlichen Gehäusestifte 41 bis 45 sind jeweils gleichlang und an ihren Enden - wie aus Fig. 7 ersichtlich - konisch zulaufend angefast oder ballig ausgebildet und greifen bei abgezogenem Schlüssel in entsprechend zugeordnete Kernbohrungen ein. In einer um 90 Grad zu der aus Fig. 4 ersichtlichen Ebene verlaufenden Ebene sind ebenfalls mit Abstand sowie mit ihren Längsachsen jeweils parallel zueinander verlaufend, paarweise diametral einander gegenüberliegend koaxial zueinander angeordnete Bohrungen vorgesehen, von denen in der aus Fig. 1 ersichtlichen Querschnittsebene lediglich die Bohrungen 56 und 57 zu erkennen sind. Die Bohrung 56 ist durch einen Niet 58 bündig mit der äußeren Mantelfläche 2 verschlossen, während die Bohrung 57 als Sackbohrung ausgebildet ist und in Richtung auf den Kern 4 wie die Bohrung 56 ausmündet. Statt mehrerer solcher Bohrungen 56 und 57, die jeweils koaxial zueinander verlaufen und mit Abstand zueinander angeordnet sind, wie beispielsweise die Bohrungen 36 bis 40, können auch weniger oder mehrere solcher Bohrungen angeordnet sein, beispielsweise auch nur das aus Fig. 1 ersichtliche Bohrungspaar 56 und 57. Bei mehreren Bohrungspaaren sind die Bohrungen jeder Seite parallel zueinander und paarweise koaxial mit den Bohrungen der diametral gegenüberliegenden Reihe angeordnet. In jeder dieser Bohrungen 56 und 57 und ggf. weiterer Bohrungen ist jeweils eine Druckfeder 59 bzw. 60 als Zuhaltungsfeder angeordnet, wobei sich die Feder 59 einerseits gegen den Niet 58 und andererseits gegen einen Gehäusestift 61 unter Vorspannung abstützt, während die Feder 60 sich einerseits im Tiefsten der Sackbohrung 57 und anderer­seits gegen ein Gehäusestift 62 abstützt und dadurch die Gehäusestifte 61 bzw. 62 in Richtung auf den Kern 4 belasten, derart, daß sie mit ihren Kuppen an der äußeren Mantelfläche 3 anliegen. Der Durchmesser der Bohrungen 56 und 57 und aller möglicherweise weiteren in der gleichen Ebene dahinterliegenden, parallel zueinander verlaufenden Bohrungen mit Gehäusestiften ist gleichgroß wie der Durchmesser der Bohrungen 9 bis 13 bzw. 36 bis 40, die untereinander ebenfalls gleiche Durchmesser aufweisen.

    [0032] Die durch die jeweiligen Bohrungspaare 56 und 57 verlaufende Längsmittenachse ist mit 63 bezeichnet.

    [0033] Unter einem Winkel von z. B. 45 Grad sind bei den Ausführungs­formen nach Fig. 1 bis 7 und Fig. 18 beiderseits der durch die Bohrungen 9 bis 13 bzw. 36 bis 40 verlaufenden Achse, beispielsweise zur Längsachse 5 auf beiden Seiten dieser Achse 5 oder der anderen Achsen, je eine oder mehrere Bohrungen 64 bzw. 65 angeordnet, deren Längsachsen 66 bzw. 67 mithin einen Winkel von 90 Grad zueinander bilden und sich auf der Kernlängsachse 68 schneiden. In den Bohrungen 64 und 65 und möglicherweise weiterer, in der jeweils gleichen Querschnittsebene parallel und mit Abstand zu jeder der Bohrungen 64 bzw. 65 liegenden weiteren, nicht dargestellten Bohrungen ist jeweils ein Kernpro­filstift längsverschieblich angeordnet, wobei in Fig. 1 lediglich die beiden Kernprofilstifte 69, 70 angeordnet sind. Die Bohrungen 64, 65 und die weiteren, nicht darge­stellten Bohrungen sind jeweils durch bündig mit der Außenmantelfläche 2 des Gehäuses 1 abschließende hohlge­bohrte Niete 71 bzw. 72 verschlossen, gegen die sich je eine Druckfeder 73 und 74 einerends abstützt und mit ihrem anderen Ende gegen den zugeordneten Gehäusestift 96 bzw. 97 auf die Kernprofilstifte 69 bzw. 70 oder gegen die anderen, nicht dargestellten Kernprofilstifte, einwirkt.

    [0034] Bei den aus den Fig. 1 bis 7 ersichtlichen Ausführungsformen sind auf jeder Seite zwei solcher Bohrungen mit Kern­profilstiften vorgesehen, so daß sich insgesamt vier Paare von Kernprofilstiften ergeben. Es können auch mehrere Paare, z. B. auf jeder Seite vier Kernprofilstifte vorgesehen sein, so daß sich acht Paare ergeben.

    [0035] Der Schlüssel 30 weist koaxial zu den Bohrungen 64 und 65 und koaxial zu den weiteren, nicht dargestellten Bohrungen auf jeder Seite Vertiefungen bzw. Einformungen in Form von Sackbohrungen auf, von denen in Fig. 4 lediglich die Einformungen 75, 76 und 77 und die Durchdringskurven dargestellt sind, in die die Enden der Kernprofilstifte 69, 70 und folgende einzutauchen vermögen, wenn es sich um den zu dem Stiftzylinderschloß passenden Schlüssel 30 handelt (Fig. 11 bis 17).

    [0036] Die Ausführung ist in Fig. 2 prinzipiell die gleiche, so daß für Teile gleicher Funktion die gleichen Bezugs­zeichen verwendet wurden bis auf den Unterschied, daß die Gehäusestifte in Bohrungen 78 bzw. 79 angeordnet sind, deren Längsmittenachse 80 bzw. 8l unter einem spitzen Winkel zu der zentrisch durch das Gehäuse 1 und den Kern 4 verlaufenden Achse 82 angeordnet ist, die gleichzeitig mit einer durch die Bohrungen für Ge­häusestifte und Kernstifte verlaufenden Achse, beispiels­weise 82, jeweils einen spitzen Winkel einschließen. Die Bohrungen 78 und 79 sind nach außen hin durch Niete 83 bzw. 84 verschlossen. In den Bohrungen 78 und 79 und möglicherweise weiterer, parallel und mit Abstand zu diesen Bohrungen 78, 79 sowie in jeweils der gleichen Ebene dahinter verlaufenden Bohrungen sind jeweils im unteren Bohrungsabschnitt Druckfedern wie die Federn 73 und 74 der Fig. 1 angeordnet, die sich an ihrem einen Ende gegen den zugeordneten hohlgebohrten Gehäusestift und mit ihrem anderen Ende gegen die Wandung des Sackloches abstützen. Die Längsachsen eines Paares von Kernprofil­stiften schneiden sich wiederum auf der Achse 82 des Kerns, was auch für die Längsachsen 80 bzw. 81 gilt. Dadurch können bei allen Ausführungeformen stets im Querschnitt zylindrische Gehäusestifte bzw. Kernprofilstifte verwendet werden.

    [0037] Während bei dem aus Fig. 1 ersichtlichen Stiftzylinderschloß links von der vertikalen Mittellinie 5 die tiefste Stelle der Kern- und Pilzstifte dargestellt ist, und zwar ohne in den Schlüsselkanal 29 eingeschobenem Schlüssel 30, ist rechts von dieser Mittellinie 5 die höchste Stelle der Pilz- und Kernstifte, durch den Schlüssel 30 angehoben, veranschaulicht.

    [0038] Die Ausführungsformen nach den Figuren werden z. B. für Behältnisse, die Wertsachen enthalten können, verwendet. Links von der Mittellinie 82 (Fig. 2) ist das Schloß verriegelt, während rechts davon die Darstellung der Teile veranschaulicht ist, wenn ein Schlüssel 30 sich sozusagen während des Einschubvorganges im Schlüsselkanal 29 befindet. Es handelt sich somit um eine Art "Moment­aufnahme", wenn der Schlüssel 30 mit seinem höchsten Punkt einen bestimmten Pilz- und/oder Kernstift und Gehäusestift nach oben verschoben hat. Die Teile bewegen sich nach Passieren des höchsten Punktes durch den Schlüssel 30 dann in ihre zu den Schlüsseleinschnittstufen 31 bis 35 passenden Ausgangslagen unter dem Einfluß der Zuhaltungsfedern 14 bis 18 zurück.

    [0039] Deutlich erkennt man im übrigen aus Fig. 3, daß sich die Längsmittenachsen aller Bohrungen, also die Bohrungen für die Kernstifte und die beiden unter 45 Grad zueinander stehenden Kernprofilstifte auf der Längsachse des Kerns scheinbar im Punkt 68 schneiden.

    [0040] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist ein Schlüssel 30 in den Schlüsselkanal 29 eingeführt worden. Man erkennt durch Vergleich mit Fig. 4, daß es sich um eine andere Permutation handelt, so daß man in Fig. 5 vier Pilzstifte 19, 20, 22 und 23 und bei Fig. 4 nur einen Pilzstift 21 integrieren kann. Pilzstifte werden nur dann eingebaut, wenn das Verhältnis Stiftlänge zur Hubmöglichkeit im Gehäuse 1 und Schlüsseleinschnitttiefen eine Stiftlänge ergibt, die die Herstellung einer Nute im Gehäusestift und ein Verkanten des Gehäusestiftes in der Bohrung ermöglicht.

    [0041] Aus Fig. 7 ist zu ersehen, daß das Stiftzylinderschloß bei aus dem Schließkanal 29 herausgezogenem Schlüssel 30 verriegelt ist. Selbstverständlich werden in dieser Position die Kernstifte 24 bis 28 und die Gehäusestifte 19 bis 23 durch die Zuhaltungsfeder 14 bis 18 maximal nach unten, in der Zeichnungsebene gesehen) verschoben und greifen in die zugeordneten Bohrungen ein. Dasselbe geschieht von unten her mit den Gehäusestiften 41 bis 45. Man erkennt aus Fig. 6, daß man, wenn man die Kernpo­sition gemäß Fig. 7 gedanklich um 180 Grad ohne Schlüssel 30 verdrehen würde, die Stiftpaarlängen L sich in L₁ verändern, weil ein kurzer Gehäusestift durch einen langen ersetzt wird und umgekehrt. Die Stiftpaarlänge L ist so bemessen, daß der Hub der Stifte, um in die Trennebene zu gelangen nicht mehr möglich ist, wodurch eine weitere Kerndrehung verhindert wird. Es wäre dann selbst ein passender Schlüssel bei um 180 Grad gedrehter Kernstellung nicht mehr in den Schlüsselkanal 29 einschiebbar.

    [0042] In Fig. 6 ist der Kern 4 um 180 Grad ohne einen Schlüssel 30, also sozusagen in "Gedanken" gedreht worden. Man erkennt hieraus, daß beispielsweise der Kernstift 28, der zu dem Gehäusestift 23 gehört, bei einer solchen Drehung von 180 Grad auf einen Kernstift 45 trifft, der eine andere Stiftpaarlänge L ergibt als in Fig. 1. Die Stiftpaarlänge L hat sich hierbei in L₁ geändert. Wenn jetzt in den Schlüsselkanal 29 der passende Schlüssel 30 eingesteckt werden würde, so müßte dieser in der Lage sein, mit der höchsten Schlüsslschafthöhe den Hub aller Kernstifte 24 bis 28 zu vollziehen. Dann könnten aber einige Stiftpaare wegen der zu großen Stiftpaarlänge den erforderlichen Hub nicht mehr ausführen, sondern würden die zugehörigen Zuhaltungsfedern auf Block fahren, d. h. der Schlüssel 30 ließe sich überhaupt nicht in den Schlüsselkanal 30 einführen.

    [0043] Wenn mittels eines nicht passenden Schlüssels 30 zufällig Kernstifte und Gehäusestifte dennoch zu einer ungewollten Öffnung verschoben werden sollten, so würde der Zylinderkern nach einer gewissen Winkeldrehung durch die Gehäusestifte verriegelt werden und der Schlüssel ließe sich nicht mehr abziehen und der Kern wäre blockiert.

    [0044] Es ist somit nicht mehr ohne weiteres möglich, die Kern­stifte 24 bis 28 zu verschieben, um danach den Kern 4 zu verdrehen. Nach einer gewissen Winkeldrehung des Kerns 4 würden nämlich dann die Gehäusestifte 61, 62 oder andere Gehäusestifte oder Gehäusestiftpaare in die zugeordneten Bohrungen einrasten und den Kern 4 erneut gegen eine Drehung sperren. Der Einbrecher müßte dann erst erneut diese Gehäusestifte 61, 62 und andere überwinden. Sollte er das abermals schaffen, würden abermals Gehäusestifte wie in Fig. 1, unten, einrasten. Das erfindungsgemäße Schloß wäre nach verschiedenen Winkeldrehungen immer wieder erneut verrastet, wobei der Einbrecher kaum die Möglichkeit hätte, zahlreiche unter verschiedenen Winkeln angeordnete Gehäuse- und Kernstifte bzw. Kernprofilstifte gleichzeitig gegen die Rückstellkraft von Zuhaltungsfedern aus den Ver­riegelungsstellungen mit dem Kern 4 zu bringen.

    [0045] In Fig. 6 sind insgesamt vier Bohrungen je Schlüssel­flachseite für Kernprofilstifte vorgesehen. Diese Bohrungen für Kernprofilstifte ermöglichen ein seitliches zum Schlüsselrücken gerichtetes "Wegtauchen" der Kernprofil­stifte 69, 70 und weiterer Kernprofilstifte. In Fig. 3 sind diese unter 45 Grad zur horizontalen Längsmittenachse angeordnet. In Längsrichtung des Schlüssels 30 bzw. des Schlüsselkanals 29 können - wie erwähnt - mehrere einander diametral gegenüberliegende Paare von Kernprofil­stiften vorgesehen werden.

    [0046] Wenn der Schlüssel 30 also in den Schlüsselkanal 29 eingeschoben wird, dann verschiebt er nicht nur die Kernstifte 24 bis 28 und etwaige Pilzstifte und die unteren Gehäusestifte gegen die Rückstellkraft der Zu­haltungsfedern im Gehäuse 1, sondern er drückt auch seitlich sozusagen gegen die Stirnflächen der Kernprofilstifte 69, 70 und folgende und hierüber die zugehörigen Gehäusestifte gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern seitlich und nach unten, d. h. in Richtung des Schlüsselkerns weg, bis die Kernprofilstifte 69, 70 und folgende sozusagen in den Schlüssel 30 seitlich einzutauchen vermögen und die Zuordnung von Einschnitten und Einsenkungen im Schlüssel mit den jeweiligen Kern- bzw. Kernprofilstiften übereinstimmt, damit an allen Stellen des Kernumfanges die Trennebene die genaue Kerndurchmesserlage erreicht. Erst wenn diese Bedingungen allesamt erfüllt sind, läßt sich der Schlüssel 30 und damit der Kern 4 im Zylinder 1 drehen.

    [0047] Die Anzahl der durch die Einschnitte 31 und 35 im Schlüssel 30 gegebenen Permutationen erhöht sich durch seitlich angeordnete Kernprofilstifte 69, 70 und folgende um ein erhebliches Maß, je Schlüsselprofil bzw. Kernprofil.

    [0048] Die Fig. 8 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, daß bei dieser in der dargestellten Querschnittsebene auf diametral einander gegenüberliegenden Seiten nicht nur zwei der weiteren Gehäusestifte 61 und 62 sozusagen als Schikanen angeordnet sind, sondern zwei weitere Paare Gehäusestifte vorgesehen, die jeweils in Bohrungen 87 bzw. 88 geführt werden und gegen die Rückstellkraft von lediglich durch strichpunktierte Linien angedeuteten Zuhaltungsfedern gegen den Kern beaufschlagt sind. Selbst­verständlich können in axialer Längsrichtung des Kernes 4 und des Gehäuses 1 - nebeneinander - wie aus Fig. 8 ersichtlich, Gehäusestifte, Kernstifte, weitere Gehäuse­stifte als Schikanen und Kernprofilstifte, jeweils paarweise und in gleichen Winkelabständen wie aus Fig. 8 ersichtlich, angeordnet sein.

    [0049] Die Figuren 9 und 10 lassen außerdem erkennen, daß der Schlüssel 30 an seiner Vorderkante mit Einformungen 89 versehen ist. Auf der nicht sichtbaren Schlüsselseite kann eine ebensolche Einformung vorgesehen sein. Die Einformungen des Schlüssels drücken gegen die seitliche Mantelflächen (ballig oder kegelig) der Kernprofilstifte und drängen diese gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungs­federn seitlich unter einem spitzen Winkel weg, bis diese in die zugeordneten Vertiefungen des Schlüssels einzutauchen vermögen und sich dann der Kern 4 drehen läßt.

    [0050] Außerdem erkennt man aus Fig. 9 auf der einen Seite Einformungen 90 und 91, während in gestrichelten Linien, also auf der anderen Seite eine Einformung 92 vorgesehen ist.

    [0051] Bei dem aus Fig. 10 ersichtlichen Schlüssel 30 sind Einformungen 93 und 94 sichtbar, während eine Einformung 95 auf der anderen Schlüsselseite angeordnet und demgemäß aus Fig. 10 unsichtbar ist. Es sind somit auch Ausführungs­formen denkbar, bei denen von den verschiedenen Schlüssel­seiten in unterschiedlichen Querschnittsebenen jeweils nur ein Kernprofilstift vorgesehen ist.

    [0052] Die aus Fig. 11 bis 16 ersichtlichen Figuren lassen erkennen, daß die seitlichen Einformungen, z. B. 75, 76, 77, 90, 91, 92, 93, 94 und 95 in verschiedenen Höhenlagen und an unterschied­lichen Winkeln des Schlüssels angreifen können, so daß es für einen Einbrecher praktisch unmöglich ist, ein solches Schloß mit nicht passendem Schlüssel ohne Gewaltanwendung zu öffnen.

    [0053] Aus Fig. 18 ist ein Hahnprofil zu erkennen. Für Teile gleicher Funktion wurden die gleichen Bezugszeichen verwendet. Die Funktion ist so wie die im Zusammenhang mit den vorstehenden Ausführungsformen beschrieben.

    [0054] Aus Fig. 3 ist deutlich ein sogenanntes, in der Beschreibungs­einleitung näher definiertes "parazentrisches" Profil zu erkennen. Auf der inneren Seite überlappen sich die Spitzen der Kernprofilstifte und erlauben dadurch die Sperrstellung der Gehäusestifte, während auf der äußeren Seite sich die Spitzen auf der orthogonal zur Längsachse des Kerns 4 stehenden Profilachse 5 oder anderer Achsen in anderen Ebenen berühren. In dieser Grundposition drücken die Kernprofilstifte die Ge­häusestifte so weit zurück, daß die Gehäusestifte den Kern 4 entriegeln und dieser gedreht werden kann. Würde man in dieser Position z. B. zwischen die Spitzen der Kernprofilstifte mit einem Einbruchswerkzeug eingreifen, so würden die Kernprofilstifte weiter axial verschoben werden und dann in Sperrstellung geschoben werden, also erneut den Kern 4 gegenüber dem Gehäuse 1 verriegeln.

    [0055] Die in der Zusammenfassung, in den Patentansprüchen und in der Beschreibung beschriebenen und aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.










    Literaturverzeichnis



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    DE-AS 15 53 529
    DE-AS 12 60 340
    DE-GM 83 18 626.3
    DE-GM 75 21 377
    DE-GM 78 18 276

    AT-PS 33 70 035
    AT-PS 33 58 79

    CH-PS 344 637
    CH-PS 577 617
    CH-PS 591 618
    CH-PS 260 517
    CH-PS 591 001
    CH-PS 432 279
    CH-GM 1 978 978

    FR-PS 76 22 498
    FR-PS 22 86 263
    FR-PS 22 86 262
    FR-PS 23 23 849
    FR-PS 23 23 850

    GB-PS 1 473 025

    EP-PS 0 67 388
    US-PS 4,027,509
    US-PS 4,031,729

    VSV 5/1980, 1. Jg. "Mechanische Schloßsysteme - heute noch aktuell?"

    DOM, "Faktoren der Sicherheit" August 1979

    Deutsche Normen DK 683,33:0014 "Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen für Türschlösser"

    Instandhaltung und Werkstattausrüstung Betriebs-Management Service 3/1977

    Winkhaus Messe-Magazin 01.02.1977 "Schließanlagen aus Münster in West-Europa erfolgreich"



    Ansprüche

    1. Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen mit einem Zylindergehäuse, in dem ein im Querschnitt kreisrunder Kern mit Längsrippenprofil im Schlüsselkanal für einen Längsrippenprofilflachschlüssel mit an der Schmalseite vorgesehenen variierbaren Einschnitten drehbar gelagert ist und mit sich zur Kernachse quer erstreckenden Stiftzuhaltungen, die jeweils in Reihen angeordnet in Ebenen liegen, die gleich­laufend zur Mittelachse des Längsrippenprofilflach­schlüssels angeordnet sind und die Kernstifte umfassen, denen passende Einschnitte und Vertiefungen im Längsrippenprofilflachschlüssel gegenüberliegen, wobei der Längsrippenprofilflachschlüsselrücken an der Kernmantelfläche tangiert, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) auf beiden Seiten der Längsrippenprofilschlüssel­flachseiten versetzt zu den Schlüsseleinschnitten (31, 32, 33, 34, 35) je mindestens ein der jeweiligen variierbaren Schlüsselvertiefungen (75, 76, 77, 90, 91, 92, 93, 94, 95) zugeordneter Kernprofilstift (69, 70) gegen einen koaxial zu dem zugehörigen Kernprofilstift angeordneter Gehäusestift (96 bzw. 97) abgestützt ist, der durch eine Zuhaltungsfeder belastet ist, wobei die Kernprofilstifte (69, 70) unter einem spitzen Winkel (      ) gegenüber den Schlüsseleinschnitten (31 bis 35) in sich möglichst geringfügig versetzt gegenüberliegende Vertiefungen (75, 76, 77, 90, 91, 92, 93, 94, 95) eintauchen, wobei der Schlüsselkanal und das Schlüsselprofil sowie mindestens ein Paar Kernprofilstifte (69, 70) so gestaltet bzw. angeordnet sind, daß die Längsrippenprofil­linien und mindestens ein Paar Kernprofilstifte (69, 70) die orthogonal zur Längsachse des Kerns (4) verlaufende Profilachse (z. B. 5) von beiden Seiten mehrfach überlappen, mindestens aber die Profilachse des Kerns (4) berührt;

    b) daß vorzugsweise dem Schlüsselrücken des Längs­rippenprofilflachschlüssels (30) ein oder mehrere gegen die Rückstellkraft je mindestens einer Zuhaltungsfeder belastete Gehäusestift zugeordnet ist, der bei abgezogenem Flachprofil­schlüssel (30) in eine korrespondierende Sackboh­rung des Kerns (4) eintaucht und durch den Profilflachschlüsselrücken in Entriegelungs­stellung zurückdrängbar ist;

    c) daß vorzugsweise über den Umfang des Gehäuses (1) mit Winkelabstand zueinander auf vorzugsweise diametral gegenüberliegenden Seiten - paarweise - durch Zuhaltungsfedern beaufschlagte Gehäuse­stifte (z. B. 61, 62) vorgesehen sind, die durch Zuhaltungsfedern in Richtung auf den Kern (4) beaufschlagt sind;

    d) und der Durchmesser der Bohrungen (9, 38, 56, 57) für die Gehäusestifte (z. B. 61, 62) dem Durchmesser der Bohrungen für die Kernstifte (z. B. 24 bis 28) entsprechen;

    e) und daß sich alle Längsachsen der Bohrungen für die Gehäusestifte, Kernstifte und Kern­profilstifte auf der Kernlängsachse schneiden;

    f) und daß die Längsverschiebung der abgefederten Kernprofilstifte (69, 70) durch je eine Anschlag­schulter begrenzt ist.


     
    2. Schließzylinder nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser des Kerns (4) nicht mehr als 10 mm beträgt.
     
    3. Schließzylinder nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser des Gehäuses (1) 23 mm beträgt.
     
    4. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß bei ovalem Gehäuse oder bei Gehäuse von im Querschnitt recht­eckförmiger oder quadratischer Grundgestalt mit kreisbogenförmigen Abrundungen an den Schmalseiten die Abmessung 13 x 24 mm beträgt, während der Kern einen Außendurchmesser von 10 mm aufweist.
     
    5. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zylindrische Gehäusestifte (19) und Pilzstifte (21) jeweils allein oder in unterschiedlichen Anzahlen gemischt in ein und demselben Stiftzylinderschloß angeordnet sind.
     
    6. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1) auf gegenüberliegenden Seiten in verschiedenen Ebenen und/oder in mehrere Reihen hinter- bzw. nebeneinander - jeweils paarweise - weitere Gehäusestifte (z. B. 61, 62) angeordnet sind.
     
    7. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen (66, 67) eines Paares zusammengehöriger Kernprofilstifte (z. B. 69, 70) einen Winkel von 90 Grad miteinander einschließen.
     
    8. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei diametral gegenüberliegenden Bohrungen für Gehäusestifte durch eine durch die Kernbohrung verlaufende Bohrung gebildet sind und jeweils eine Bohrung eines solchen Bohrungspaares nach außen hin, z. B. durch einen Niet oder hohlgebohrten Niet, verschlossen ausgebildet ist, während die andere, zugehörige Bohrung eine Sackbohrung ist.
     
    9. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle im Gehäuse (1) erforderlichen Bohrungen zuerst gebohrt, dann ggf. einige Bohrungen vernietet, anschließend das Gehäuse (1) geschliffen und veredelt wird, woraufhin durch die nur 10 mm große Kernbohrung von innen her alle Federn (z14, 15, 16, 17, 18), Gehäusestifte, (z. B. 19, 20, 21, 22, 23) Kernstifte (z. B. 24, 25, 26, 27, 28), Kernprofilstifte (69, 70) und der Kern (4) montierbar sind.
     




    Zeichnung