Gattung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen mit einem Zylindergehäuse,
in dem ein im Querschnitt kreisrunder Kern mit Längsrippenprofil im Schlüsselkanal
für einen Längsrippenprofilflachschlüssel mit an der Schmalseite vorgesehenen variierbaren
Einschnitten drehbar gelagert ist und mit sich zur Kernachse quer erstreckenden Stiftzuhaltungen,
die jeweils in Reihen angeordnet in Ebenen liegen, die gleichlaufend zur Mittelachse
des Längsrippenprofilflachschlüssels angeordnet sind und die Kernstifte umfassen,
denen passende Einschnitte und Vertiefungen im Längsrippenprofilflachschlüssel gegenüberliegen,
wobei der Längsrippenprofilflachschlüsselrücken an der Kernmantelfläche tangiert.
Stand der Technik
[0002] Ein Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen gemäß der vorausgesetzten Gattung ist durch
die DE-OS 20 03 059 vorbekannt. Diese Bauart baut relativ raumaufwendig.
[0003] Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß sich dieser Schließzylinder relativ
einfach von Unbefugten öffnen läßt. Insbesondere sind keine Maßnahmen gegen das Hobbsche
Öffnungsverfahren erkennbar.
[0004] Durch die DE-PS 30 32 203 ist ein Schließzylinder mit Wendeflachschlüssel ohne Einschnitte
vorbekannt, der ebenfalls relativ groß baut.
[0005] Durch die DE-OS 36 09 473 ist ein Schließzylinder vorbekannt, der relativ aufwendig
mit Stiften und Klinkengesperren im Zylinderkern arbeitet. Dadurch ergibt sich ein
Kern von relativ großem Außendurchmesser, der in erster Linie auf Hahn-Profile abgestellt
ist.
[0006] Aus der DE-AS 12 60 340 ist ein Drehzylinderschloß mit Hahn-Profil vorbekannt, bei
welchem beidseitig des Schlüsselkanals unter Schwerkraft verschiebbare Sperrglieder
vorgesehen sind, die in Aussparungen der Schlüsselschmalseiten unter dem Einfluß
der Schwerkraft einzutauchen vermögen. Der Inhaber dieser DE-AS beschreibt in der
DE-OS 20 03 059 selbst (S. 2, letzter Abs.), daß die Sperrstifte nur durch Schwerkraft
das Bestreben haben, in ihre tiefste Stellung im Stiftkanal zu rutschen. Die schräge
Anordnung der Stiftzylinderkanäle bringe jedoch Nachteile mit sich. Diese Nachteile
beruhten darauf, daß Versatzkräfte zwischen den Sperrstiften und dem Flachschlüssel
auftreten könnten, die umso größer seien, je spitzer der Winkel zwischen der Schlüsselflachebene
und der Sperrstiften sei. Diese Erscheinung habe ihre Ursache darin, daß die in Richtung
des Schlüsselschlitzes zum Einschieben oder Herausziehen des Flachschlüssels aufgewendete
Kraft teilweise durch die Randflächen durch die seitlichen Einsenkungen und die daran
angepaßten Enden der Sperrstifte in eine Richtung umgelenkt werde, die rechtwinklig
zur Schlüsselschlitzebene liege. Die so enstandene Kraftkomponente bewirke die Verschiebung
der Sperrstifte im Stiftkanal. Sie werde umso weniger ausgenutzt, je größer der Winkel
zwischen dieser Kraftkomponente und dem betreffenden Stiftkanal sei.
Aufgabe
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stiftzylinderschloß nach dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1 mit erhöhter Ausperrsicherheit (Grad der Erschwerung eines
Zylinderschlosses gewaltlos ohne Schlüssel und ohne Kenntnis des Originalschlüssels
mit geeigneten Hilfsmitteln zu betätigen) bereitzustellen. Des weiteren soll die Einbruchhemmung
wesentlich heraufgesetzt werden. Darunter wird der Grad der Erschwerung verstanden,
ein Stiftzylinderschloß zu überwinden. Außerdem soll auch die Nachschließsicherheit
erhöht werden, worunter der Grad der Erschwerung verstanden wird, mit einem anderen
als dem dazu bestimmten Schlüssel zu schließen. Es sollen außerdem die Schließvariationen
erhöht werden, worunter die Anzahl der verschiedenen Schließungen je Profil verstanden
wird. Darüberhinaus soll auch die Schlüsselkopierbarkeit erschwert werden, worunter
verstanden wird, eine Schlüsselkopie ohne vorliegenden Originalschlüssel anzufertigen.
Schließlich soll der Stufensprung verbessert werden. Darunter wird die kleinste Längendifferenz
verstanden, um welche sich die im Stiftzylinder vorgesehenen Stufen der Stiftzuhaltung
und der Schlüsseleinschnitte /-Senkungen voneinander unterscheiden. Diese sollen
so eingestellt werden, daß bei mehreren, im Zylindergehäuse in Reihen angeordnete
Bohrungen mit abgefederten Gehäusestiften, der richtige Schlüssel bei einer Kerndrehung
nur in der Einsteckstellung auch wieder abgezogen werden kann, oder aber wenn nicht
mit dem Original-Schlüssel hantiert wurde, der Zylinderkern nach einer gelungenen
Verdrehung von ca. 45 Grad oder 90 Grad oder 180 Grad oder 270 Grad oder 315 Grad
wieder verriegelt und anschließend der falsche Schlüssel nicht mehr aus dem Schlüsselkanal
herausgezogen werden kann. Außerdem soll ein erfindungsgemäß angestrebter Schließzylinder
mit geringen Bauabmessungen ausführbar sein.
Lösung
[0008] Ausgehend von einem Schließzylinder der vorausgesetzten Art wird diese Aufgabe durch
die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Einige Vorteile
[0009] Dadurch, daß in einem gewissen Winkelabstand zu den Kernstiften im Gehäuse Bohrungen
über den Umfang des Gehäuses gesehen angeordnet sind, in denen gegen die Rückstellkraft
von Zuhaltungsfedern als Druckfedern längsverschieblich Gehäusestifte lagern die derart
angeordnet sind, daß sie durch die betreffende Druckfeder in Richtung auf die Oberfläche
des Kernes belastet sind, weist ein erfindungsgemäßes "Stiftzylinderschloß" zunächst
"Schikanen" auf, die von außen nicht erkennbar sind. Nach einem unbefugten Öffnen
der Verriegelung für den Zylinderkern und nach einer gewissen Drehung rasten diese
formmäßig in die Bohrungen im Kern abgestimmten Zylinderkernstiftbohrungen bzw. in
die dem Schlüsselrücken zugeordneten Sackbohrungen für Gehäusestifte im Zylinderkern
ein, so daß diese Verriegelungen erneut überwunden werden müßten, um den Kern weiterdrehen
zu können. Auf diese Weise läßt sich z. B. ein erfindungsgemäßes Stiftzuhaltungsschloß
mit mehreren solcher zusätzlichen "Schikanen", z. B. über den Umfang gesehehen drei
oder mehr "Schikanen" ausrüsten, die allesamt überwunden werden müßten, bevor sich
der Kern insgesamt um 360 Grad drehen läßt. Außerdem lassen sich diese "Schikanen"
auch in Achsrichtung vielfach anordnen.
[0010] Hierbei wird das eigentliche Schloß, z. B. ein Schubstangenschloß, erst einmal etwas
geöffnet, aber noch nicht entriegelt.
[0011] Des weiteren ist ein erfindungsgemäßes Stiftzuhaltungsschloß mit mindestens zwei
oder vielen Paaren sogenannter Kernprofilstifte versehen, die in Bohrungen des Gehäuses,
ebenfalls gegen die Rückstellkraft von Druckfedern, verschieblich angeordnet sind,
die die Kernprofilstifte ebenfalls in Richtung auf den Kern belasten. Die im Gehäuse
angeordneten Bohrungen fluchten bei gewissen Winkelstellungen des Kerns mit in diesen
angeordneten, unter dem gleichen Winkel verlaufenden Bohrungen, wobei sich die Längsachsen
der Bohrungen für die Kernprofilstifte auf der Kernlängslinie schneiden. Auf diese
Weise ist es möglich, im Querschnitt kreisrunde Kernstifte, Kernprofilstifte und
auch Gehäusestifte zu verwenden. Durch die in die Flachseiten des Profilschlüssels
unter gewissen Winkelstellungen angeordneten Vertiefungen, die verschieden tief ausgestaltet
sein können, ist das Bohrbild relativ kompliziert und die Schlüsselkopierbarkeit erschwert.
[0012] Damit ein erfindungsgemäßes Stiftzylinderschloß ordnungsgemäß geöffnet werden kann,
müssen somit mindestens fünf Bedingen füllt sein:
1. Das Längsprofil des Schlüssels muß in den Schlüsselkanal einführbar sein.
2. Die Kernprofilstifte müssen mit den unter einem gewissen Winkel stehenden Einformungen
bzw. Vertiefungen im Schlüsselprofil korrespondieren, damit die Kernprofilstifte
in den Schlüssel sozusagen seitlich eintauchen können.
3. Die Kernstifte müssen zu den Schlüsseleinschnitten passen, wobei die Kernstifte
und die Schlüsseleinschnitte einen so großen Hub erlauben, daß man auch Pilzstifte
einsetzen kann.
4. Des weiteren muß der Schlüsselrücken den bzw. die dort vorgesehenen Gehäusestifte
in ihre Entriegelungsstellung bringen.
5. Des weiteren muß die Schlüsselspitze beidseitig Einformwinkel- und tiefen aufweisen,
die es ermöglichen, daß auch der tiefste Kernprofilstift aus seiner Sperrlage geschoben
werden kann.
[0013] Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann man also den Schlüssel in den Schlüsselkanal
einführen und den Zylinderkern verdrehen. Nur dann liegt ein original zum Stiftzylinderschloß
passender Schlüssel vor. Weicht eine der vorausgesetzten Bedingungen ab, handelt
es sich nicht um einen original zum Stiftzylinderschloß passenden Schlüssel.
[0014] Ein erfindungsgemäßer Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen baut im übrigen gegenüber
dem Stand der Technik außerordentlich kompakt, da der Außendurchmesser des Kerns
nur etwa 8,5 mm bis lO mm oder weniger oder weniger betragen kann, wodurch eine vielfältige
Anwendung eines erfindungsgemäßen Schließzylinders auf alle möglichen Abmessungen
und Schließzylinderarten möglich ist.
[0015] Wenn ein Unbefugter ohne einen passenden Schlüssel die Gehäusestifte über die Kernprofilstifte
gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern bewegen wollte, müßte er eigentlich
ein Einbruchswerkzeug in Form eines Blechstreifens benutzen, welches unendlich dünn
ist. Dieses unendlich dünne Einbruchswerkzeug müßte in der Lage sein, nicht nur den
Konturen des parazentrischen Profils zu folgen, sondern man müßte auch über dieses
unendlich dünne Einbruchswerkzeug Torsionskräfte übertragen können, um eine Kernverdrehung
zu erzeugen. Dies ist jedoch praktisch unmöglich. In Normalstellung verriegeln die
Gehäusestifte den Kern gegenüber dem Gehäuse. Würde man die sich überschneidenden
Kernprofilstiftspitzen um einen gewissen Betrag axial verschieben, dann würden zwar
die Gehäusestifte aus dem Verriegelungskontakt gebracht werden, aber sobald die Gehäusestifte
aus ihren Verriegelungsstellungen bewegt worden sind, würde durch die rückseitigen
Enden der Kernprofilstifte eine erneute Verriegelung des Kerns gegenüber dem Gehäuse
eintreten und damit ein Drehen des Kerns gegenüber dem Gehäuse erneut unmöglich sein.
Dies setzt voraus, daß bei den parazentrisch zueinander angeordneten Kernprofilstiften
die Spitzen der Kernprofilstifte in geöffnetem Zustand die orthogonal zur Längsachse
des Kerns verlaufende Profilachse berühren. Unter parazentrisch wird dabei folgendes
verstanden: Bei Schließzylindern, die durch Schlüssel mit Einschnitten betätigt werden,
müssen Schlüsselkanal und Schlüsselprofil so gestaltet sein, daß die Profillinie
die Profilachse von beiden Seiten mindestens zweimal überlappt oder berührt (parazentrisches
Schlüsselprofil), davon jedoch mindestens einmal im Abtastbereich der Kernstifte,
wobei beim erfindungsgemäßen Schloß nicht nur der Bereich der Kernstifte, sondern
auch der Bereich der sich überlappenden Kernprofilstifte und der Bereich des Schlüsselrückens
verstanden wird.
Weitere Ausführungsformen
[0016] In
Patentanspruch 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Bei dieser beträgt
der Außendurchmesser des Kerns nur l0 mm.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist in
Patentanspruch 3 beschrieben, bei welcher der Außendurchmesser des Gehäuses nur 23 mm ist.
[0018] Bei einem Stiftzylinderschloß mit ovalem Gehäuse oder mit einem Gehäuse von rechteckförmiger
Grundgestalt mit an den Schmalseiten abgerundeter Ausbildung können die Abmessungen
13 x 24 mm betragen, während auch in diesem Falle der Außendurchmesser des Kerns z.
B. nur 10 mm beträgt. Auch ein solches Schloß baut räumlich außerordentlich kompakt.
Die Erfindung (Aufgabe und Lösung) läßt sich mit Vorteil auch bei einem Hahnprofilzylinder
anwenden.
[0019] Bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 5 können zylindrische Gehäusestifte und sogenannte Pilzstifte gemischt angewendet werden.
[0020] Wird eine Ausführungsform nach
Patentanspruch 6 verwendet, so sind im Gehäuse auf diametral einander gegenüberliegenden Seiten -
paarweise - mehrere weitere Gehäusestifte angeordnet.
[0021] Bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 7 schließen die Längsachsen eines Paares von Kernprofilstiften jeweils einen Winkel
von 90 Grad miteinander ein, wobei die durch den Schlüsselkanal mittig verlaufende
Achse die Winkelhalbierende zu den Längsmittenachsen der Bohrungen der Kernprofilstifte
darstellt.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsform ist in
Patentanspruch 8 beschrieben. Bei dieser ist eine vollmechanische Fertigung der Bohrungen für die
Gehäusebohrungen gegeben. Dies kann auf Automaten mit hoher Leistung erfolgen, wobei
jeweils zwei diametral gegenüberliegende Bohrungen in einem Arbeitsgang durch die
Bohrung des Zylinderkern gebohrt werden können. Eine Seite der für die Gehäusestifte
bestimmten Bohrungen wird als Sackbohrung gestaltet, während andere Bohrungen später
verschlossen, beispielsweise vernietet werden.
[0023] Eine weitere, besondere vorteilhafte Ausführungsform ist in
Patentanspruch 9 beschrieben. Bei dieser können alle Bohrungen zunächst hergestellt, anschließend
die dafür bestimmten Bohrungen vernietet und das Gehäuse überschliffen und anschließend
veredelt werden, während erst danach die Montage der Gehäusestifte und Federn durch
die Kernbohrung von innen erfolgt. Von außen ist an einem solchermaßen gefertigten
Stiftzylinderschloß die Vielzahl der Bohrungen nicht mehr zu erkennen. Außerdem ist
keine Hülse wie beim Stand der Technik erforderlich, die das Gehäuse umgeben müßte,
um die Montage durchzuführen, um die Zuhaltungsfedern usw. zusammenzuhalten.
[0024] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - an mehreren Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung, wobei
links von der vertikalen Mittellinie die tiefste Stelle von Kern- und Pilzstiften
dargestellt ist, und zwar ohne Schlüssel im Schlüsselkanal, während rechts von dieser
Mittellinie die höchste Stelle der Pilz- und Kernstifte, also durch den Schlüssel
angehoben, veranschaulicht wurde, wobei der Schlüssel voll dargestellt worden ist,
ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer Verriegelung befindlichen
Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte;
Fig 2 ein Stiftzylinderschloß mit einem Gehäuse, das an den Schmalseiten eines Rechtecks
durch Kreisbogen - ovalartig abgerundet ausgebildet ist, wobei der Schlüssel voll
dargestellt worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer
Verriegelung befindlichen Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte;
Fig 3 einen Querschnitt durch den aus den Figuren 1 und 2 ersichtlichen Zylinderkern,
in größerem Maßstab;
Fig 4 eine ausschnittsweise Darstellung aus einem Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung
mit in den Schlüsselkanal eingeführtem Schlüssel und einem Pilzstift;
Fig 5 eine Darstellung entsprechend Fig. 4, allerdings mit vier Pilzstiften;
Fig 6 ein Stiftzylinderschloß nach einer "gedanklich" um 180 Grad vorgenommenen Drehung
des Kerns im Gehäuse ohne Schlüssel;
Fig 7 das aus Fig. 5 ersichtliche Schloß in verriegeltem Zustand, also bei aus dem
Schlüsselkanal herausgezogenem Schlüssel;
Fig. 8 einen Querschnitt durch ein Stiftzylinderschloß entsprechend Fig. 1 bei einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung, wobei der Schlüssel voll dargestellt worden
ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer Verriegelung befindlichen
Gehäuse- Kern- und Kernprofilstifte;
Fig. 9 einen Teillängsschnitt durch ein Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung mit
nur einem Pilzstift;
Fig. 10 eine weitere Ausführungsform, ebenfalls im Längsschnitt mit vier Pilzstiften
und einem Zylinderstift;
Fig. 11 bis 16 verschiedene Querschnitte durch einen Schlüssel und
Fig. 17 eine Teilseitenansicht zu einem Schlüssel.
Fig. 18 einen Querschnitt durch ein Hahnprofilzylinder, wobei der Schlüssel voll dargestellt
worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer Verriegelung
befindlichen Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte.
[0025] Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Gehäuse bezeichnet, das im Querschnitt an sich beliebig
sein kann, aber bei den Ausführungsformen nach den Figuren 1 sowie 4 bis 10 an seiner
Außenmantelfläche 2 zylindrisch ist, während das Gehäuse 1 bei der Ausführungsform
nach Fig. 2 im Querschnitt an seiner Außenmantelfläche 2, und zwar an seinen Schmalseiten,
nach Kreisbögen abgerundet ist und dadurch eine Art flachovale Gestaltung aufweist.
Vorliegend handelt es sich um eine rechteckförmige Querschnittsform, die an den Schmalseiten
durch Kreisbögen abgerundet ist.
[0026] In dem Gehäuse 1 ist bei allen Ausführungsformen ein an seiner Außenmantelfläche
3 zylindrischer Kern 4 von nur z. B. 10 mm Außendurchmesser drehbar gelagert. Das
Gehäuse 1 und der Kern 4 können aus dem gleichen, oder aber aus unterschiedlichen
Materialien, beispielsweise beide aus Messing oder beide aus Stahl, bestehen.
[0027] In dem Gehäuse 1 sind mit parallelen Längsachsen 5, 6, 7, 8 und 8a bei den dargestellten
Ausführungsformen jeweils fünf Bohrungen 9, 10, 11, 12 und 13 als Sackbohrungen zueinander
angeordnet, die mit ihren Längsachsen in der gleichen Querschnittsebene, mithin in
Reihe hintereinander liegen. Selbstverständlich kann die Anzahl der Bohrungen 9 bis
13 größer oder kleiner als in der Zeichnung dargestellt sein. In jeder der Bohrungen
9 bis l3 ist je eine Zuhaltungsfeder als Druckfeder 14, 15, 16, 17, 18 angeordnet,
die sich einerseits im Tiefsten der zugeordneten Bohrung 9 bis 13 und andererseits
gegen einen in der betreffenden Bohrung angeordneten Gehäusestift 19, 20, 21, 22 und
23 abstützt. Die Gehäusestifte 19 bis 23 sind leichtgängig in den zugeordneten Bohrungen
9 bis 13 längsverschieblich angeordnet und an ihren Stirnseite konisch oder angefast
verlaufend ausgebildet. Der Gehäusestift 21 ist in Fig. 4 als Pilzstift ausgebildet,
während die anderen Gehäusestifte 19, 20, 22 und 23 zylindrisch sind. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 5 sind die Gehäusestifte 19, 20, 22 und 23 als Pilzstifte ausgebildet, während
nur der Gehäusestift 21 ein zylindrischer Gehäusestift ist. Selbstverständlich können
auch nur zylindrische Gehäusestifte oder nur Pilzstifte oder eine größere oder kleinere
Anzahl von Pilzstiften oder zylindrischen Stiften als Gehäusestifte bei im Rahmen
des Erfindungsgedankens (Aufgabe und Lösung) liegenden Ausführungsformen zur Anwendung
gelangen.
[0028] Koaxial zu den Gehäusestiften 19 bis 23 ist je ein Kernstift 24, 25, 26, 27 oder
28 angeordnet, die als Zylinderstifte mit an ihrer einem Schlüsselkanal 29 für einen
Profilflachschlüssel 30 zugekehrten Endabschnitt konisch oder ballig verlaufend angefast
sind.
[0029] Je ein Paar Stifte, bestehend aus einem Gehäusestift und einem Kernstift, z. B. dem
Gehäusestift 23 und dem Kernstift 28, weist beim koaxialen Aufeinanderliegen eine
bestimmte Länge, die als "Stiftpaarlänge" L bezeichnet ist, auf. Die Stiftpaarlängen
L der anderen Paare von Gehäuse- und Kernstiften sollen gleich der Stiftpaarlänge
L des Gehäusestiftes 23 und des Kernstiftes 28 sein.
[0030] Deutlich erkennt man aus Fig. 4 die Einschnittstufen 31, 32, 33, 34 und 35 des Schlüssels
30, die mit dem konisch zulaufenden Endabschnitten der Kernstifte 24 bis 28 derart
zusammenwirken, daß die Oberkanten der Kernstifte 24 bis 28 in der Trennebene, also
in der Ebene der Außenmantelfläche 3 des Kerns 4 abschließen, wenn der Schlüssel 30
in den Schlüsselkanal 29 paßt. In diesem Falle verschiebt der Schlüssel 30 die zueinandergehörigen
Paare von Gehäusestiften 19 bis 23 und zugeordneter Kernstifte 24 bis 28 auf die richtige
mit dem Schlüsseleinschnitten korrespondierende Höhe gegen die Rückstellkraft der
Druckfedern 14 bis 18.
[0031] Auf diametral gegenüberliegender Seite zu den Gehäusestiften 19 bis 23 und den Kernstiften
24 bis 28 sind koaxial, mithin gleichachsig in Bohrungen 36, 37, 38, 39 und 40 Gehäusestifte
41, 42, 43, 44 bzw. 45 längsverschieblich gegen die Rückstellkraft von Federn 46,
47, 48, 49 und 50 angeordnet, die sich einenends gegen den betreffenden Gehäusestift
41 bis 45 und anderenends gegen je eine Niet 51, 52, 53, 54 bzw. 55 abstützen. Die
Bohrungen 36 bis 40 sind somit ebenfalls in einer Ebene mit Abstand sowie parallel
mit ihren Längsachsen zueinander verlaufend angeordnet. Die in den Bohrungen 36 bis
40 befindlichen Gehäusestifte 41 bis 45 sind jeweils gleichlang und an ihren Enden
- wie aus Fig. 7 ersichtlich - konisch zulaufend angefast oder ballig ausgebildet
und greifen bei abgezogenem Schlüssel in entsprechend zugeordnete Kernbohrungen ein.
In einer um 90 Grad zu der aus Fig. 4 ersichtlichen Ebene verlaufenden Ebene sind
ebenfalls mit Abstand sowie mit ihren Längsachsen jeweils parallel zueinander verlaufend,
paarweise diametral einander gegenüberliegend koaxial zueinander angeordnete Bohrungen
vorgesehen, von denen in der aus Fig. 1 ersichtlichen Querschnittsebene lediglich
die Bohrungen 56 und 57 zu erkennen sind. Die Bohrung 56 ist durch einen Niet 58 bündig
mit der äußeren Mantelfläche 2 verschlossen, während die Bohrung 57 als Sackbohrung
ausgebildet ist und in Richtung auf den Kern 4 wie die Bohrung 56 ausmündet. Statt
mehrerer solcher Bohrungen 56 und 57, die jeweils koaxial zueinander verlaufen und
mit Abstand zueinander angeordnet sind, wie beispielsweise die Bohrungen 36 bis 40,
können auch weniger oder mehrere solcher Bohrungen angeordnet sein, beispielsweise
auch nur das aus Fig. 1 ersichtliche Bohrungspaar 56 und 57. Bei mehreren Bohrungspaaren
sind die Bohrungen jeder Seite parallel zueinander und paarweise koaxial mit den Bohrungen
der diametral gegenüberliegenden Reihe angeordnet. In jeder dieser Bohrungen 56 und
57 und ggf. weiterer Bohrungen ist jeweils eine Druckfeder 59 bzw. 60 als Zuhaltungsfeder
angeordnet, wobei sich die Feder 59 einerseits gegen den Niet 58 und andererseits
gegen einen Gehäusestift 61 unter Vorspannung abstützt, während die Feder 60 sich
einerseits im Tiefsten der Sackbohrung 57 und andererseits gegen ein Gehäusestift
62 abstützt und dadurch die Gehäusestifte 61 bzw. 62 in Richtung auf den Kern 4 belasten,
derart, daß sie mit ihren Kuppen an der äußeren Mantelfläche 3 anliegen. Der Durchmesser
der Bohrungen 56 und 57 und aller möglicherweise weiteren in der gleichen Ebene dahinterliegenden,
parallel zueinander verlaufenden Bohrungen mit Gehäusestiften ist gleichgroß wie der
Durchmesser der Bohrungen 9 bis 13 bzw. 36 bis 40, die untereinander ebenfalls gleiche
Durchmesser aufweisen.
[0032] Die durch die jeweiligen Bohrungspaare 56 und 57 verlaufende Längsmittenachse ist
mit 63 bezeichnet.
[0033] Unter einem Winkel von z. B. 45 Grad sind bei den Ausführungsformen nach Fig. 1
bis 7 und Fig. 18 beiderseits der durch die Bohrungen 9 bis 13 bzw. 36 bis 40 verlaufenden
Achse, beispielsweise zur Längsachse 5 auf beiden Seiten dieser Achse 5 oder der anderen
Achsen, je eine oder mehrere Bohrungen 64 bzw. 65 angeordnet, deren Längsachsen 66
bzw. 67 mithin einen Winkel von 90 Grad zueinander bilden und sich auf der Kernlängsachse
68 schneiden. In den Bohrungen 64 und 65 und möglicherweise weiterer, in der jeweils
gleichen Querschnittsebene parallel und mit Abstand zu jeder der Bohrungen 64 bzw.
65 liegenden weiteren, nicht dargestellten Bohrungen ist jeweils ein Kernprofilstift
längsverschieblich angeordnet, wobei in Fig. 1 lediglich die beiden Kernprofilstifte
69, 70 angeordnet sind. Die Bohrungen 64, 65 und die weiteren, nicht dargestellten
Bohrungen sind jeweils durch bündig mit der Außenmantelfläche 2 des Gehäuses 1 abschließende
hohlgebohrte Niete 71 bzw. 72 verschlossen, gegen die sich je eine Druckfeder 73
und 74 einerends abstützt und mit ihrem anderen Ende gegen den zugeordneten Gehäusestift
96 bzw. 97 auf die Kernprofilstifte 69 bzw. 70 oder gegen die anderen, nicht dargestellten
Kernprofilstifte, einwirkt.
[0034] Bei den aus den Fig. 1 bis 7 ersichtlichen Ausführungsformen sind auf jeder Seite
zwei solcher Bohrungen mit Kernprofilstiften vorgesehen, so daß sich insgesamt vier
Paare von Kernprofilstiften ergeben. Es können auch mehrere Paare, z. B. auf jeder
Seite vier Kernprofilstifte vorgesehen sein, so daß sich acht Paare ergeben.
[0035] Der Schlüssel 30 weist koaxial zu den Bohrungen 64 und 65 und koaxial zu den weiteren,
nicht dargestellten Bohrungen auf jeder Seite Vertiefungen bzw. Einformungen in Form
von Sackbohrungen auf, von denen in Fig. 4 lediglich die Einformungen 75, 76 und 77
und die Durchdringskurven dargestellt sind, in die die Enden der Kernprofilstifte
69, 70 und folgende einzutauchen vermögen, wenn es sich um den zu dem Stiftzylinderschloß
passenden Schlüssel 30 handelt (Fig. 11 bis 17).
[0036] Die Ausführung ist in Fig. 2 prinzipiell die gleiche, so daß für Teile gleicher Funktion
die gleichen Bezugszeichen verwendet wurden bis auf den Unterschied, daß die Gehäusestifte
in Bohrungen 78 bzw. 79 angeordnet sind, deren Längsmittenachse 80 bzw. 8l unter einem
spitzen Winkel zu der zentrisch durch das Gehäuse 1 und den Kern 4 verlaufenden Achse
82 angeordnet ist, die gleichzeitig mit einer durch die Bohrungen für Gehäusestifte
und Kernstifte verlaufenden Achse, beispielsweise 82, jeweils einen spitzen Winkel
einschließen. Die Bohrungen 78 und 79 sind nach außen hin durch Niete 83 bzw. 84 verschlossen.
In den Bohrungen 78 und 79 und möglicherweise weiterer, parallel und mit Abstand zu
diesen Bohrungen 78, 79 sowie in jeweils der gleichen Ebene dahinter verlaufenden
Bohrungen sind jeweils im unteren Bohrungsabschnitt Druckfedern wie die Federn 73
und 74 der Fig. 1 angeordnet, die sich an ihrem einen Ende gegen den zugeordneten
hohlgebohrten Gehäusestift und mit ihrem anderen Ende gegen die Wandung des Sackloches
abstützen. Die Längsachsen eines Paares von Kernprofilstiften schneiden sich wiederum
auf der Achse 82 des Kerns, was auch für die Längsachsen 80 bzw. 81 gilt. Dadurch
können bei allen Ausführungeformen stets im Querschnitt zylindrische Gehäusestifte
bzw. Kernprofilstifte verwendet werden.
[0037] Während bei dem aus Fig. 1 ersichtlichen Stiftzylinderschloß links von der vertikalen
Mittellinie 5 die tiefste Stelle der Kern- und Pilzstifte dargestellt ist, und zwar
ohne in den Schlüsselkanal 29 eingeschobenem Schlüssel 30, ist rechts von dieser Mittellinie
5 die höchste Stelle der Pilz- und Kernstifte, durch den Schlüssel 30 angehoben, veranschaulicht.
[0038] Die Ausführungsformen nach den Figuren werden z. B. für Behältnisse, die Wertsachen
enthalten können, verwendet. Links von der Mittellinie 82 (Fig. 2) ist das Schloß
verriegelt, während rechts davon die Darstellung der Teile veranschaulicht ist, wenn
ein Schlüssel 30 sich sozusagen während des Einschubvorganges im Schlüsselkanal 29
befindet. Es handelt sich somit um eine Art "Momentaufnahme", wenn der Schlüssel
30 mit seinem höchsten Punkt einen bestimmten Pilz- und/oder Kernstift und Gehäusestift
nach oben verschoben hat. Die Teile bewegen sich nach Passieren des höchsten Punktes
durch den Schlüssel 30 dann in ihre zu den Schlüsseleinschnittstufen 31 bis 35 passenden
Ausgangslagen unter dem Einfluß der Zuhaltungsfedern 14 bis 18 zurück.
[0039] Deutlich erkennt man im übrigen aus Fig. 3, daß sich die Längsmittenachsen aller
Bohrungen, also die Bohrungen für die Kernstifte und die beiden unter 45 Grad zueinander
stehenden Kernprofilstifte auf der Längsachse des Kerns scheinbar im Punkt 68 schneiden.
[0040] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist ein Schlüssel 30 in den Schlüsselkanal 29
eingeführt worden. Man erkennt durch Vergleich mit Fig. 4, daß es sich um eine andere
Permutation handelt, so daß man in Fig. 5 vier Pilzstifte 19, 20, 22 und 23 und bei
Fig. 4 nur einen Pilzstift 21 integrieren kann. Pilzstifte werden nur dann eingebaut,
wenn das Verhältnis Stiftlänge zur Hubmöglichkeit im Gehäuse 1 und Schlüsseleinschnitttiefen
eine Stiftlänge ergibt, die die Herstellung einer Nute im Gehäusestift und ein Verkanten
des Gehäusestiftes in der Bohrung ermöglicht.
[0041] Aus Fig. 7 ist zu ersehen, daß das Stiftzylinderschloß bei aus dem Schließkanal 29
herausgezogenem Schlüssel 30 verriegelt ist. Selbstverständlich werden in dieser Position
die Kernstifte 24 bis 28 und die Gehäusestifte 19 bis 23 durch die Zuhaltungsfeder
14 bis 18 maximal nach unten, in der Zeichnungsebene gesehen) verschoben und greifen
in die zugeordneten Bohrungen ein. Dasselbe geschieht von unten her mit den Gehäusestiften
41 bis 45. Man erkennt aus Fig. 6, daß man, wenn man die Kernposition gemäß Fig.
7 gedanklich um 180 Grad ohne Schlüssel 30 verdrehen würde, die Stiftpaarlängen L
sich in L₁ verändern, weil ein kurzer Gehäusestift durch einen langen ersetzt wird
und umgekehrt. Die Stiftpaarlänge L ist so bemessen, daß der Hub der Stifte, um in
die Trennebene zu gelangen nicht mehr möglich ist, wodurch eine weitere Kerndrehung
verhindert wird. Es wäre dann selbst ein passender Schlüssel bei um 180 Grad gedrehter
Kernstellung nicht mehr in den Schlüsselkanal 29 einschiebbar.
[0042] In Fig. 6 ist der Kern 4 um 180 Grad ohne einen Schlüssel 30, also sozusagen in "Gedanken"
gedreht worden. Man erkennt hieraus, daß beispielsweise der Kernstift 28, der zu dem
Gehäusestift 23 gehört, bei einer solchen Drehung von 180 Grad auf einen Kernstift
45 trifft, der eine andere Stiftpaarlänge L ergibt als in Fig. 1. Die Stiftpaarlänge
L hat sich hierbei in L₁ geändert. Wenn jetzt in den Schlüsselkanal 29 der passende
Schlüssel 30 eingesteckt werden würde, so müßte dieser in der Lage sein, mit der höchsten
Schlüsslschafthöhe den Hub aller Kernstifte 24 bis 28 zu vollziehen. Dann könnten
aber einige Stiftpaare wegen der zu großen Stiftpaarlänge den erforderlichen Hub nicht
mehr ausführen, sondern würden die zugehörigen Zuhaltungsfedern auf Block fahren,
d. h. der Schlüssel 30 ließe sich überhaupt nicht in den Schlüsselkanal 30 einführen.
[0043] Wenn mittels eines nicht passenden Schlüssels 30 zufällig Kernstifte und Gehäusestifte
dennoch zu einer ungewollten Öffnung verschoben werden sollten, so würde der Zylinderkern
nach einer gewissen Winkeldrehung durch die Gehäusestifte verriegelt werden und der
Schlüssel ließe sich nicht mehr abziehen und der Kern wäre blockiert.
[0044] Es ist somit nicht mehr ohne weiteres möglich, die Kernstifte 24 bis 28 zu verschieben,
um danach den Kern 4 zu verdrehen. Nach einer gewissen Winkeldrehung des Kerns 4 würden
nämlich dann die Gehäusestifte 61, 62 oder andere Gehäusestifte oder Gehäusestiftpaare
in die zugeordneten Bohrungen einrasten und den Kern 4 erneut gegen eine Drehung sperren.
Der Einbrecher müßte dann erst erneut diese Gehäusestifte 61, 62 und andere überwinden.
Sollte er das abermals schaffen, würden abermals Gehäusestifte wie in Fig. 1, unten,
einrasten. Das erfindungsgemäße Schloß wäre nach verschiedenen Winkeldrehungen immer
wieder erneut verrastet, wobei der Einbrecher kaum die Möglichkeit hätte, zahlreiche
unter verschiedenen Winkeln angeordnete Gehäuse- und Kernstifte bzw. Kernprofilstifte
gleichzeitig gegen die Rückstellkraft von Zuhaltungsfedern aus den Verriegelungsstellungen
mit dem Kern 4 zu bringen.
[0045] In Fig. 6 sind insgesamt vier Bohrungen je Schlüsselflachseite für Kernprofilstifte
vorgesehen. Diese Bohrungen für Kernprofilstifte ermöglichen ein seitliches zum Schlüsselrücken
gerichtetes "Wegtauchen" der Kernprofilstifte 69, 70 und weiterer Kernprofilstifte.
In Fig. 3 sind diese unter 45 Grad zur horizontalen Längsmittenachse angeordnet. In
Längsrichtung des Schlüssels 30 bzw. des Schlüsselkanals 29 können - wie erwähnt -
mehrere einander diametral gegenüberliegende Paare von Kernprofilstiften vorgesehen
werden.
[0046] Wenn der Schlüssel 30 also in den Schlüsselkanal 29 eingeschoben wird, dann verschiebt
er nicht nur die Kernstifte 24 bis 28 und etwaige Pilzstifte und die unteren Gehäusestifte
gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern im Gehäuse 1, sondern er drückt auch
seitlich sozusagen gegen die Stirnflächen der Kernprofilstifte 69, 70 und folgende
und hierüber die zugehörigen Gehäusestifte gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern
seitlich und nach unten, d. h. in Richtung des Schlüsselkerns weg, bis die Kernprofilstifte
69, 70 und folgende sozusagen in den Schlüssel 30 seitlich einzutauchen vermögen und
die Zuordnung von Einschnitten und Einsenkungen im Schlüssel mit den jeweiligen Kern-
bzw. Kernprofilstiften übereinstimmt, damit an allen Stellen des Kernumfanges die
Trennebene die genaue Kerndurchmesserlage erreicht. Erst wenn diese Bedingungen allesamt
erfüllt sind, läßt sich der Schlüssel 30 und damit der Kern 4 im Zylinder 1 drehen.
[0047] Die Anzahl der durch die Einschnitte 31 und 35 im Schlüssel 30 gegebenen Permutationen
erhöht sich durch seitlich angeordnete Kernprofilstifte 69, 70 und folgende um ein
erhebliches Maß, je Schlüsselprofil bzw. Kernprofil.
[0048] Die Fig. 8 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, daß bei dieser in der dargestellten
Querschnittsebene auf diametral einander gegenüberliegenden Seiten nicht nur zwei
der weiteren Gehäusestifte 61 und 62 sozusagen als Schikanen angeordnet sind, sondern
zwei weitere Paare Gehäusestifte vorgesehen, die jeweils in Bohrungen 87 bzw. 88 geführt
werden und gegen die Rückstellkraft von lediglich durch strichpunktierte Linien angedeuteten
Zuhaltungsfedern gegen den Kern beaufschlagt sind. Selbstverständlich können in axialer
Längsrichtung des Kernes 4 und des Gehäuses 1 - nebeneinander - wie aus Fig. 8 ersichtlich,
Gehäusestifte, Kernstifte, weitere Gehäusestifte als Schikanen und Kernprofilstifte,
jeweils paarweise und in gleichen Winkelabständen wie aus Fig. 8 ersichtlich, angeordnet
sein.
[0049] Die Figuren 9 und 10 lassen außerdem erkennen, daß der Schlüssel 30 an seiner Vorderkante
mit Einformungen 89 versehen ist. Auf der nicht sichtbaren Schlüsselseite kann eine
ebensolche Einformung vorgesehen sein. Die Einformungen des Schlüssels drücken gegen
die seitliche Mantelflächen (ballig oder kegelig) der Kernprofilstifte und drängen
diese gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern seitlich unter einem spitzen
Winkel weg, bis diese in die zugeordneten Vertiefungen des Schlüssels einzutauchen
vermögen und sich dann der Kern 4 drehen läßt.
[0050] Außerdem erkennt man aus Fig. 9 auf der einen Seite Einformungen 90 und 91, während
in gestrichelten Linien, also auf der anderen Seite eine Einformung 92 vorgesehen
ist.
[0051] Bei dem aus Fig. 10 ersichtlichen Schlüssel 30 sind Einformungen 93 und 94 sichtbar,
während eine Einformung 95 auf der anderen Schlüsselseite angeordnet und demgemäß
aus Fig. 10 unsichtbar ist. Es sind somit auch Ausführungsformen denkbar, bei denen
von den verschiedenen Schlüsselseiten in unterschiedlichen Querschnittsebenen jeweils
nur ein Kernprofilstift vorgesehen ist.
[0052] Die aus Fig. 11 bis 16 ersichtlichen Figuren lassen erkennen, daß die seitlichen
Einformungen, z. B. 75, 76, 77, 90, 91, 92, 93, 94 und 95 in verschiedenen Höhenlagen
und an unterschiedlichen Winkeln des Schlüssels angreifen können, so daß es für einen
Einbrecher praktisch unmöglich ist, ein solches Schloß mit nicht passendem Schlüssel
ohne Gewaltanwendung zu öffnen.
[0053] Aus Fig. 18 ist ein Hahnprofil zu erkennen. Für Teile gleicher Funktion wurden die
gleichen Bezugszeichen verwendet. Die Funktion ist so wie die im Zusammenhang mit
den vorstehenden Ausführungsformen beschrieben.
[0054] Aus Fig. 3 ist deutlich ein sogenanntes, in der Beschreibungseinleitung näher definiertes
"parazentrisches" Profil zu erkennen. Auf der inneren Seite überlappen sich die Spitzen
der Kernprofilstifte und erlauben dadurch die Sperrstellung der Gehäusestifte, während
auf der äußeren Seite sich die Spitzen auf der orthogonal zur Längsachse des Kerns
4 stehenden Profilachse 5 oder anderer Achsen in anderen Ebenen berühren. In dieser
Grundposition drücken die Kernprofilstifte die Gehäusestifte so weit zurück, daß
die Gehäusestifte den Kern 4 entriegeln und dieser gedreht werden kann. Würde man
in dieser Position z. B. zwischen die Spitzen der Kernprofilstifte mit einem Einbruchswerkzeug
eingreifen, so würden die Kernprofilstifte weiter axial verschoben werden und dann
in Sperrstellung geschoben werden, also erneut den Kern 4 gegenüber dem Gehäuse 1
verriegeln.
Literaturverzeichnis
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DE-PS 15 53 535
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DE-AS 15 53 529
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DE-GM 83 18 626.3
DE-GM 75 21 377
DE-GM 78 18 276
AT-PS 33 70 035
AT-PS 33 58 79
CH-PS 344 637
CH-PS 577 617
CH-PS 591 618
CH-PS 260 517
CH-PS 591 001
CH-PS 432 279
CH-GM 1 978 978
FR-PS 76 22 498
FR-PS 22 86 263
FR-PS 22 86 262
FR-PS 23 23 849
FR-PS 23 23 850
GB-PS 1 473 025
EP-PS 0 67 388
US-PS 4,027,509
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Deutsche Normen DK 683,33:0014 "Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen für Türschlösser"
Instandhaltung und Werkstattausrüstung Betriebs-Management Service 3/1977
Winkhaus Messe-Magazin 01.02.1977 "Schließanlagen aus Münster in West-Europa erfolgreich"
1. Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen mit einem Zylindergehäuse, in dem ein im Querschnitt
kreisrunder Kern mit Längsrippenprofil im Schlüsselkanal für einen Längsrippenprofilflachschlüssel
mit an der Schmalseite vorgesehenen variierbaren Einschnitten drehbar gelagert ist
und mit sich zur Kernachse quer erstreckenden Stiftzuhaltungen, die jeweils in Reihen
angeordnet in Ebenen liegen, die gleichlaufend zur Mittelachse des Längsrippenprofilflachschlüssels
angeordnet sind und die Kernstifte umfassen, denen passende Einschnitte und Vertiefungen
im Längsrippenprofilflachschlüssel gegenüberliegen, wobei der Längsrippenprofilflachschlüsselrücken
an der Kernmantelfläche tangiert,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) auf beiden Seiten der Längsrippenprofilschlüsselflachseiten versetzt zu den Schlüsseleinschnitten
(31, 32, 33, 34, 35) je mindestens ein der jeweiligen variierbaren Schlüsselvertiefungen
(75, 76, 77, 90, 91, 92, 93, 94, 95) zugeordneter Kernprofilstift (69, 70) gegen einen
koaxial zu dem zugehörigen Kernprofilstift angeordneter Gehäusestift (96 bzw. 97)
abgestützt ist, der durch eine Zuhaltungsfeder belastet ist, wobei die Kernprofilstifte
(69, 70) unter einem spitzen Winkel ( ) gegenüber den Schlüsseleinschnitten (31
bis 35) in sich möglichst geringfügig versetzt gegenüberliegende Vertiefungen (75,
76, 77, 90, 91, 92, 93, 94, 95) eintauchen, wobei der Schlüsselkanal und das Schlüsselprofil
sowie mindestens ein Paar Kernprofilstifte (69, 70) so gestaltet bzw. angeordnet sind,
daß die Längsrippenprofillinien und mindestens ein Paar Kernprofilstifte (69, 70)
die orthogonal zur Längsachse des Kerns (4) verlaufende Profilachse (z. B. 5) von
beiden Seiten mehrfach überlappen, mindestens aber die Profilachse des Kerns (4) berührt;
b) daß vorzugsweise dem Schlüsselrücken des Längsrippenprofilflachschlüssels (30)
ein oder mehrere gegen die Rückstellkraft je mindestens einer Zuhaltungsfeder belastete
Gehäusestift zugeordnet ist, der bei abgezogenem Flachprofilschlüssel (30) in eine
korrespondierende Sackbohrung des Kerns (4) eintaucht und durch den Profilflachschlüsselrücken
in Entriegelungsstellung zurückdrängbar ist;
c) daß vorzugsweise über den Umfang des Gehäuses (1) mit Winkelabstand zueinander
auf vorzugsweise diametral gegenüberliegenden Seiten - paarweise - durch Zuhaltungsfedern
beaufschlagte Gehäusestifte (z. B. 61, 62) vorgesehen sind, die durch Zuhaltungsfedern
in Richtung auf den Kern (4) beaufschlagt sind;
d) und der Durchmesser der Bohrungen (9, 38, 56, 57) für die Gehäusestifte (z. B.
61, 62) dem Durchmesser der Bohrungen für die Kernstifte (z. B. 24 bis 28) entsprechen;
e) und daß sich alle Längsachsen der Bohrungen für die Gehäusestifte, Kernstifte und
Kernprofilstifte auf der Kernlängsachse schneiden;
f) und daß die Längsverschiebung der abgefederten Kernprofilstifte (69, 70) durch
je eine Anschlagschulter begrenzt ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser des Kerns (4) nicht mehr als 10 mm beträgt.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser des Gehäuses (1) 23 mm beträgt.
4. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß bei ovalem Gehäuse oder bei Gehäuse von im Querschnitt rechteckförmiger oder
quadratischer Grundgestalt mit kreisbogenförmigen Abrundungen an den Schmalseiten
die Abmessung 13 x 24 mm beträgt, während der Kern einen Außendurchmesser von 10 mm
aufweist.
5. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zylindrische Gehäusestifte (19) und Pilzstifte (21) jeweils allein oder in unterschiedlichen
Anzahlen gemischt in ein und demselben Stiftzylinderschloß angeordnet sind.
6. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1) auf gegenüberliegenden Seiten in verschiedenen Ebenen und/oder
in mehrere Reihen hinter- bzw. nebeneinander - jeweils paarweise - weitere Gehäusestifte
(z. B. 61, 62) angeordnet sind.
7. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen (66, 67) eines Paares zusammengehöriger Kernprofilstifte (z.
B. 69, 70) einen Winkel von 90 Grad miteinander einschließen.
8. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei diametral gegenüberliegenden Bohrungen für Gehäusestifte durch eine
durch die Kernbohrung verlaufende Bohrung gebildet sind und jeweils eine Bohrung eines
solchen Bohrungspaares nach außen hin, z. B. durch einen Niet oder hohlgebohrten Niet,
verschlossen ausgebildet ist, während die andere, zugehörige Bohrung eine Sackbohrung
ist.
9. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle im Gehäuse (1) erforderlichen Bohrungen zuerst gebohrt, dann ggf. einige
Bohrungen vernietet, anschließend das Gehäuse (1) geschliffen und veredelt wird, woraufhin
durch die nur 10 mm große Kernbohrung von innen her alle Federn (z14, 15, 16, 17,
18), Gehäusestifte, (z. B. 19, 20, 21, 22, 23) Kernstifte (z. B. 24, 25, 26, 27, 28),
Kernprofilstifte (69, 70) und der Kern (4) montierbar sind.