[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerteilen von Pillen oder Tabletten mit
zwei um eine Achse schwenkbaren Armen, wobei die Pille auf einer Trägerfläche durch
eine Vorrichtung positioniert gehalten und mit Hilfe einer Klinge, die von den zwei
Armen geführt wird, geschnitten wird.
[0002] Um Medikamente möglichst genau nach den Erfordernissen für jeden Patienten dosieren
zu können, ist es oft nötig, Tabletten oder Pillen, die aus komprimierter Pulvermasse
bestehen, zu halbieren. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, sind an den Pillen entsprechende
Kerben vorgesehen, an denen sie brechen, wenn Kraft angewandt wird.
[0003] Selbst wenn die Pillen relativ groß sind, muß diese Kraft beträchtlich sein und wird
oft von älteren oder kranken Personen nicht aufgebracht. Die Pillen mit dem Messer
zu zerschneiden, empfiehlt sich wegen der daraus resultierenden Verletzungsgefahr
nicht.
[0004] Personen mit mangelnder Sehschärfe haben zudem das Problem, die Teilungskerbe zu
erkennen. Auch kann beim Teilen der Pille von Hand leicht eines der Stücke verlorengehen
oder zerkrümeln.
[0005] Aus der US-PS 4,179,806 ist ein Pillenteiler bekannt, der diese Schwierigkeiten vermeiden
will. Hier wird eine Pille so positioniert und gehalten, daß sie ohne große Kraftanwendung
und ohne ein zusätzliches Werkzeug geteilt werden kann.
[0006] Ein solcher Pillenteiler besteht aus einer Trägerfläche an einem Ende eines Tragarmes,
der mit einem zweiten Arm verbunden ist. Dieser zweite Arm ist an seiner Unterseite
mit einer Klinge ausgestattet, die zentral über der Trägerfläche angeordnet ist. Die
zu zerschneidende Pille wird auf der Trägerfläche von zwei federnden Elementen in
der Schneidposition gehalten. Durch Absenken des zweiten Armes auf die Trägerfläche
wird die Pille sauber zerteilt. Ein Zerkrümeln wird dadurch verhindert, daß die Trägerfläche
leicht keilförmig gestaltet ist. Wird der zweite Arm nun angehoben, kann die zerteilte
Pille entnommen werden.
[0007] Im allgemeinen wird nur eine Pillenhälfte eingenommen, die zweite muß zunächst aufbewahrt
werden.
[0008] Es wurde nun gefunden, daß sich das Entnehmen nur einer Pillenhälfte schwierig gestaltet.
Zudem muß ein Aufbewahrungsort gefunden werden, insbesondere wenn mehrere Pillen auf
Vorrat zerteilt werden. Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Pillenteiler zu
schaffen, bei dem nach dem Zerteilvorgang eine Pillenhälfte leicht zu entnehmen ist,
während die andere sicher aufbewahrt wird.
[0009] Zur Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich ein Pillenteiler der im Oberbegriff
genannten Gattung erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches aufgeführten
Merkmale aus. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0010] Der erfindungsgemäße Pillenteiler weist eine Einrichtung zum Entnehmen nur eines
Stückes der zerteilten Pille oder Tablette auf, diese Einrichtung ist in einer bevorzugten
Ausführungsform der Trägerfläche gegenüberliegend angeordnet. Vorteilhaft ist es,
sowohl die Klinge als auch die Einrichtung zum Entnehmen des Pillenstückes gemeinsam
an einem Arm des Pillenteilers anzuordnen. Dabei kann die Einrichtung zum entnehmen
eine Auswurföffnung in diesem Arm sein, die sich seitlich der Klinge befindet. Die
Klinge trennt die zerteilten Pillenstücke räumlich voneinander, so daß nur eine Pillenhälfte
entnommen werden kann. Die andere Hälfte kann in einem Vorratsbehälter deponiert werden,
der in seiner einfachsten Ausführungsform die eine Hälfte der Aufnahme für die zu
zerteilende Pille ist, die in diesem Falle eine geschlossene Kammer aus dem einen
der beiden federnden Elemente, der Klinge und dem abgesenkten zweiten Arm bildet.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein separater Vorratsbehälter an dem Arm
vorgesehen, auf dem sich auch die Trägerfläche befindet, und zwar ist der Vorratsbehälter
bevorzugt am rückwärtigen Ende dieses Armes angeordnet. Der Vorratsbehälter und die
beiden Arme sind so gestaltet, daß sie nach Beendigung des Zerteilens miteinander
abschließen. Insbesondere wird der Vorratsbehälter durch den zweiten Arm verschlossen,
so daß darin befindliche Pillen oder Pillenhälften nicht herausfallen können.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Beispielen darstellenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Seitenansicht eines Pillenteilers gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 einen Längsschnitt des Pillenteilers aus der Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Pillenteilers mit einer Auswurföffnung,
Fig. 4 die Draufsicht auf den unteren Arm eines Pillenteilers,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie A-B aus der Fig. 2,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie C-D aus der Fig. 2,
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie E-F aus der Fig. 2,
Fig. 8 die teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des
Pillenteilers,
Fig. 9 die Draufsicht auf den Pillenteiler aus Fig. 8 und
Fig. 10 eine Ansicht des Pillenteilers in Richtung der Pfeile x in in Fig. 9.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Pillenteiler, der zwei gegeneinander bewegliche Arme (1, 2) aufweist.
Die Arme (1, 2) sind durch eine bei (3) befindliche Achse schwenkbar miteinander verbunden.
Am oberen oder zweiten Arm (2) ist an dessen rückwärtigem Ende ein Vorsprung (9) vorgesehen,
der in eine entsprechende Aussparung am unteren oder ersten Arm (1) eingreifen kann.
So kann der Pillenteiler verschlossen werden, wenn dies gewünscht wird. Durch einfaches
Ziehen am Zweiten Arm (2) kann der Pillenteiler ebenso leicht wieder geöffnet werden.
Eine Riffelung (10) am rückwärtigen Ende des zweiten Armes (2) verhindert dabei ein
Abrutschen der Finger.
[0013] Fig. 2 zeigt, wie der Vorratsbehälter (5) am rückwärtigen Ende des ersten Armes (1)
des Pillenteilers angeordnet ist. Der Vorratsbehälter (5) ist vollständig geschlossen.
Durch eine Wand (11) erfolgt das Abteilen gegenüber dem Bereich, in dem der Zerteilvorgang
der Pille oder Tablette stattfindet. Das Zerteilen wird mit einer Klinge (4) vorgenommen,
die in den zweiten Arm (2) eingelassen ist. Die Trägerfläche (6) ist von beiden Außenkanten
zur Mitte des unteren Armes (1) hin erhöht, so daß diese Erhöhung mit der Schneide
der Klinge (4) in einer Linie liegt. Dies ermöglicht ein Zerteilen der Tablette, ohne
daß diese krümelt.
[0014] Der Bereich, in dem das Zerteilen der Tablette erfolgt, wird durch die Klinge (4)
in zwei separate Kammern getrennt. In der Figur 3 ist die Auswurföffnung (8) gezeigt,
die genau über einer diesen beiden Kammern angeordnet ist. So kann durch ein Verkippen
des geschlossenen Pillenteilers eine Pillenhälfte entnommen werden, während die andere
in ihrer Kammer (14) gehalten wird. Nach Beendigung des Zerteilvorganges und gegebenenfalls
nach Entnehmen einer Pillenhälfte wird der Pillenteiler geöffnet. Durch leichtes Abkippen
nach hinten gleiten die sich noch in den Kammern befindlichen Pillenhälften in den
Vorratsbehälter (5).
[0015] In Fig. 4 ist die Vorrichtung zum schneidgerechten Positionieren (7) der Tablette
dargestellt. Sie besteht aus zwei federnden Elementen, die auf der Trägerfläche (6)
bis zu einem gewissen Ausmaß frei beweglich sind und an ihrem hinteren Ende fixiert
sind. Durch diese Anordnung wird ein Wegrutschen der Tablette unter dem Druck des
Schneidwerkzeuges (4) verhindert.
[0016] Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch den Schwenkbereich, in dem die beiden Arme (1, 2)
schwenkbar miteinander verbunden sind, indem zylinderförmige Zapen (12), die am zweiten
Arm (2) vorgesehen sind, in entsprechende Aussparungen am ersten Arm (1) eingreifen.
Dadurch ist es möglich, den gesamten Pillenteiler mit Ausnahme der Klinge (4) aus
einem Material, beispielsweise spritzgegossenem Kunststoff, herzustellen.
[0017] In Fig. 6 ist die Anordnung der Klinge (4) und der Vorrichtung zum schneidgerechten
Positionieren (7) dargestellt. Über einer der Kammern, deren Wände durch die Trägerfläche
(6), die Klinge (4), ein Federelement (7) und den oberen Arm (2) gebildet werden,
ist die Auswurföffnung (8) dargestellt.
[0018] Die Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch den Vorratsbehälter (5), der in dieser Ausführungsform
mit einem muldenartigen Boden ausgestattet ist.
[0019] Die Wand (11) kann mit einer Öffnung versehen sein, die diejenige Kammer (14) mit
dem Vorratsbehälter verbindet, welche keine Auswurföffnung aufweist. So kann die nicht
sofort verwendete Pillenhälfte in den Vorratsbehälter transportiert werden, ohne daß
der Pillenteiler geöffnet werden muß. Im Zusammenhang mit dieser Maßnahme ist der
als Mulde gestaltete Vorratsbehälter besonders vorteilhaft.
[0020] In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsform des Pillenteilers dargestellt. Der untere
Arm (1) weist in seinem hinteren Bereich eine Wand (19) auf, die den hinteren Abschluß
des Vorratsbehälters (5) bildet. Die Vorrichtung zum schneidgerechten Positionieren
(7) ist im vorderen Bereich des unteren Armes (1) angeordnet. Sie besteht aus zwei
blattfederartigen Elementen (7), die in einem Winkel zueinander angeordnet sind. An
den einander zugewandten Seiten sind sie mit Riffelungen (14) versehen. Die blattfederartigen
Elemente (7) begrenzen eine Schneidfläche oder Trägerfläche (6), die zentral in Richtung
der am oberen Arm (2) angeordneten Klinge (4) eine Auskerbung (15) aufweist, in der
die Klinge (4) bei geschlossenem Pillenteiler teilweise ruht. Bei geschlossenem Zustand
des Pillenteilers entsteht durch ein blattfederartiges Element (7), die Klinge (4)
sowie einer Zwischenwand (21) ein abgeschlossener Bereich. Aus diesem ist die zerteilte
Pille durch eine Öffnung entnehmbar. Ein Vorsprung (18) am unteren Arm (1) bildet
mit einem entsprechenden Vorsprung am oberen Arm (2) im geschlossenen Zustand des
Pillenteilers eine Griffmulde, in die zum Öffnen des Pillenteilers leicht eingegriffen
werden kann.
[0021] Fig. 9 zeigt eine Draufsicht auf den geöffneten Pillenteiler. Am oberen Arm (2) ist
eine Trennwand (20) so angeordnet, daß sie hinter die rückwärtige Wand (19) des Vorratsbehälters
(15) faßt, wenn der Pillenteiler geschlossen wird. Die Trägerfläche (6) mit den blattfederartigen
Elementen (7) ist im vorderen Bereich des unteren Armes (1) angeordnet. Die Riffelung
(14) an den Elementen (7) besteht aus einer Vielzahl aneinandergereihter, konkaver
Einbuchtungen, so daß die zu zerteilende Pille oder Tablette von dieser Riffelung
sicher gegriffen und gehalten wird. Die Auskerbung (15) in der Trägerfläche (6) ist
mit abgeschrägten Seitenwänden versehen. So wird die Klinge (4) nach dem Zerteilen
einer Tablette wieder in eine gerade, zentrale Position geführt, auch wenn sie beim
Zerteilen leicht verkantet wurde. Eine Seitenwand (16) verhindert, daß eine Tablettenhälfte
aus dem Vorratsbehälter (5) hinter die blattfederartigen Elemente (7) rutschen kann.
[0022] In Fig. 10 ist eine Teilansicht des Pillenteilers in Blickrichtung der Pfeile X-X
aus Fig. 9 dargestellt. Die Klinge (4) ruht auf einem Sockel und ist an ihren Enden
an einer Zwischenwand (21) einerseits und an einem U-förmigen Steg andererseits fixiert.
Der U-förmige Steg (22) bildet einen Teil eines Drehgelenkes, mit dem der obere Arm
(2) gegen den unteren Arm (1) verschwenkt werden kann. Das komplementäre Teil des
Drehgelenkes ist am unteren Arm (1) vor den blattfederartigen Elementen (7) vorgesehen.
Neben der Klinge (4) befindet sich eine Auswurföffnung (8), durch die eine Hälfte
der zerteilten Tablette aus dem Pillenteiler entnommen werden kann.
[0023] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die rückwärtige Wand (20) am oberen Arm (2)
in der Nähe seiner Unterkante mit einer Erhebung zu versehen, die hinter die abgeschrägte
Wand (19) der Vorratskammer (5) greift. Der Pillenteiler kann nur gegen den durch
diese Erhebung verursachten Widerstand geöffnet werden, diese stellt also eine Schließsicherung
für den geschlossenen Pillenteiler dar.
[0024] Der erfindungsgemäße Pillenteiler bietet so auf einfache Weise die Möglichkeit, von
einer zerteilten Pille oder Tablette eine Hälfte zu entnehmen und die andere aufzubewahren.
Natürlich ist es auch möglich, mehrere Tabletten auf Vorrat zu halbieren und dann
im Vorratsbehälter unterzubringen. Der Pillenteiler ist klein und kompakt gestaltet,
so daß er ohne Schwierigkeiten in einer Handtasche oder einer Jackentasche untergebracht
werden kann.
1. Pillenteiler, mit zwei um eine Achse schwenkbaren Armen, mit einer Trägerfläche
zum Lagern der Pille und mit einer Vorrichtung zum Positionieren der Pille, die beide
am ersten Arm angeordnet sind, und mit einer Klinge am zweiten Arm, wobei sich die
Klinge dicht über der Trägerfläche befindet, wenn der Pillenteiler geschlossen ist,
und zusammen mit den Armen und der Vorrichtung zum Positionieren in der Nähe der Achse
zwei voneinander getrennte Kammern bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß er eine Einrichtung (8) zum Entnehmen nur eines Stücks der zerteilten Pille aufweist.
2. Pillenteiler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an ihm ein Vorratsbehälter (5) vorgesehen ist.
3. Pillenteiler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (8) zum Entnehmen der Trägerfläche (6) gegenüberliegend angeordnet
ist.
4. Pillenteiler nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerfläche (6) und der Vorratsbehälter (5) an einem (1) der Arme angeordnet
sind, während die Klinge (4) und die Einrichtung (8) zum Entnehmen am zweiten Arm
(2) vorgesehen sind.
5. Pillenteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Entnehmen eine Auswurföffnung (8) im zweiten Arm (2) ist,
die sich über einer der Kammern (14) befindet, wenn der Schneidevorgang abgeschlossen
ist.
6. Pillenteiler nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter (5) am rückwärtigen Ende des ersten Arms (1) angeordnet ist.
7. Pillenteiler nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter (5) und die beiden Arme (1,2) so gestaltet sind, daß sie nach
dem Schneidevorgang miteinander abschließen.
8. Pillenteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Klinge (4) zugewandte Wand (11) des Vorratsbehälters (5) eine Öffnung
(13) zum Durchlassen eines Stücks der zerteilten Pille direkt vom achsnahen Bereich
in den Vorratsbehälter (5) aufweist.
9. Pillenteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zum Positionieren zwei im Winkel zueinander angeordnete, blattfederartige
Elemente (7) aufweist, welche an den einander zugewandten Seiten mit Riffelungen versehen
sind.
10. Pillenteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerfläche (6) zentral in Richtung der Klinge (4) eine Auskerbung aufweist,
in der die Klinge (4) bei geschlossenem Pillenteiler wenigstens teilweise ruht.