[0001] Die Erfindung betrifft eine Stelleinheit für Reagenz-, Probenröhrchen o.dgl., gebildet
durch einen Block oder Zylinder mit einer oben offenen Ausnehmung.
[0002] Derartige
bekannte Stelleinheiten, in der Regel aus Holz, Metall oder Kunststoff enthalten mehrere Ausnehmungen.
Sie stehen auf den Labortischen. Die Person, die mit dem Inhalt von Reagenz-, Probenröhrchen
o.dgl. Tests durchführt, entnimmt daraus die Röhrchen und stellt sie nach einer bestimmten
Handhabung wieder in die Stelleinheit zurück.
[0003] Das Füllen der Röhrchen durch eine Blutprobe o.dgl., die einem Patienten entnommen
wird, erfolgt in einer Klinik oder einer Artzpraxis. Von dort wird das Röhrchen dann
an ein Labor weitergegeben. Im Labor werden die Analysen gemacht. Bei all diesen Vorgängen
dienen die Stelleinheiten, die in der Regel 10 bis 12 Ausnehmungen aufweisen, zur
Halterung der Reagenz-, bzw. Probenröhrchen in aufrechter Lage. Doch sind diese bekannten
Stelleinheiten zum Transport ungeeignet. Vor der Handhabung werden die Röhrchen bisher
irgendeiner Transportpackung entnommen und dann ggf. in den Stelleinheiten abgestellt;
die Weitergabe erfolgt bisher ohne besondere Einrichtungen, die in einfacher Weise
Verpackung und Ordnung ersetzten könnten.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die
Aufgabe zugrunde, eine Stelleinheit zu schaffen, die universell mit anderen Stelleinheiten
derart kombiniert werden kann, daß die Röhrchen, die einem bestimmten Patienten oder
einer bestimmten Arztpraxis zuordenbar sind (und deren Zahl je nach Art und Weise
bzw. Umfang der Tests variieren können), zu einem aus entsprechend vielen Stelleinheiten
zusammengefügten Verbund zusammengebracht werden können, der während der gesamten
Handhabung von der Blutentnahme am Patienten bis zum Abschluß des Tests derselbe bleibt.
Auf diese Art sollen Verwechslungen, die Notwendigkeit eines Umsteckens eines Röhrchens
von einer Stelleinheit in eine andere vermieden werden. In anderen Worten: Es soll
ein einfaches variables Organisationsmittel für Kliniken und Arztpraxen zur Handhabung
von Reagenz- und Probenröhrchen geschaffen werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Seitenflächen des eine
Stelleinheit bildenden Blocks oder Zylinders mit sich senkrecht zu dieser Fläche erstreckenden
Klemmöffnungen und sich ebenfalls senkrecht zu dieser Seitenfläche erstreckenden Klemmvorsprüngen
vorgesehen sind.
[0006] Die Ausbildung von Klemmöffnungen und Klemmvorsprüngen mit senkrecht zu den Seitenflächen
des Blocks oder Zylinders sich erstreckenden Flächen gewährleistet, daß mehrere Stelleinheiten
in beliebiger Zahl und in allen Richtungen der waagerechten Ebene zu einem Verbund
zusammengefügt werden können, wobei das Zusammenfügen durch Einschieben bzw. Herausziehen
senkrecht zu den Seitenflächen des quaderförmigen Blocks erfolgen kann. Es kann somit
in x- bzw. y-Richtung auf einer Stellfläche, auf dem der gesamte durch eine Vielzahl
von Stelleinheiten entstehende Verbund steht, erfolgen. Dadurch kann man beim Zusammenstecken
der Stelleinheiten und beim Auseinanderziehen jeweils die Fläche eines Tisches o.dg.
als Stützfläche benutzen, so daß bei der Handhabung, insbesondere bei Überwindung
der Klemmkraft, eine sichere Führung möglich wird, so daß eine Verschütten oder ein
Abrutschen der Hand vermieden wird. Auf diese Weise kann durch Zusammenfügen einer
beliebiger Zahl von Stelleinheiten ein Verbund hergestellt werden, der exakt soviel
Ausnehmungen aufweist, wie man für die Proben eines Patienten oder einer Patientengruppe
braucht. Derselbe Verbund kann bereits von dem Arzt, der die Probe entnimmt, entsprechend
der benötigten Zahl von Ausnehmungen für Reagenz- oder Probenröhrchen zusammengestellt
werden. Dieser Verbund wird dann zum Labor transportiert und dort während der gesamten
Tests verwendet Durch die Steckbarkeit in beiden Richtungen (x- u. y-Richtung) in
der waagerechten Ebene unterscheidet sich die Erfindung von irgendwelchen schwalbenschwanzförmigen
Steckverbindungen, die ein Ineinanderstecken nur in vertikaler Richtung ermöglichen,
was umständlicher ist.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Klemmöffnungen durch
eine senkrecht verlaufende Nut, deren Seitenflächen senkrecht zur Seitenfläche des
quaderförmigen Blocks verlaufen und die Klemmvorsprünge durch mindestens eine parallel
zu der genannten Nut verlaufende Feder, deren Seitenflächen ebenfalls senkrecht zur
Seitenfläche des quaderförmigen Blocks verlaufen, gebildet werden. Damit entstehen
Nut/Feder-Verbindungen.
[0008] Vorteilhafter Weise ist bei einer derartigen Nut/Feder-Verbindung vorgesehen, daß
nicht nur eine Feder, sondern zwei zueinander parallele und gegeneinander unter Klemmdruck
zusammenpreßbare Federn vorgesehen sind, deren einander abgewandte Außenflächen voneinander
einen Abstand haben, der geringfügig gröber als die Breite der Nut ist. Beim Zusammenstecken
werden also die beiden Stege federend gegeneinander etwas zusammengepreßt. Der Rückdruck
ist dann der Klemmdruck. Diese beim Vorsehen von zwei Stegen gegebene Möglichkeit
der elastischen Verformung zur Erzeugung des Klemmdrucks sichert eine lange Lebensdauer
bei gleichbleibendem Klemmdruck. Ferner können damit Fertigungstoleranzen etc. ausgeglichen
werden.
[0009] Vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, daß der Abstand der einen Ecke des Blocks
von der nächsten Feder gleich dem Abstand benachbarten Ecke von der Nut ist. Auf diese
Weise passen in jeder möglichen Stellung der Stelleinheiten zueinander jeweils eine
Nut und zwei gegenüberliegende Federn zur Bildung einer Klemmverbindung zusammen.
Es entstehen pro Seitenfläche 2 parallele Nuten/Federverbindungen, die eine optimale
Klemmung gleichzeitig mit universaler Verwendbarkeit sichern.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß auf der Unterseite
des quaderförmigen Blocks eine Klemmöffnung vorgesehen ist, die zum Eingriff eines
Klemmvorsprungs in einer Stellplatte geeignet ist.
[0011] Eine solche Stellplatte kann dann z.B. in einer Wanne oder auf einem Labortisch oder
der Ladefläche in einem Transportwagen angebracht sein, so daß - nach dem Festklemmen
des Verbundes - ein sicherer Transport erfolgen kann, ohne daß die Gefahr besteht,
daß eine Stelleinheit oder ein Verbund aus nur wenigen Stelleinheiten umkippt oder
verrutscht.
[0012] Insgesamt entsteht ein universell verwendebares äußerst einfaches Organisationsgerät
für Arztpraxen und/oder Kliniken. Vorzugsweise ist das Material ABS-Kunststoff und
die Stelleinheit als Hohlkörper ausgebildet, um Material zu sparen.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihrer vorteilhaften Weiterbildungen wird
im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es stellen dar:
Figur 1 ein Verbund aus mehreren Stelleinheiten mit zwei Reagenzröhrchen,
Figur 2 eine Draufsicht auf zwei miteinander zu einem Verbund zusammengesteckte Stelleinheiten,
Figur 3 eine Ansicht von unten von zwei miteinander zu einem Verbund verbundenen Stelleinheiten,
Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 2.
[0014] Figur 1 zeigt einen Verbund aus fünf Stelleinheiten, die je durch einen quaderförmigen
Block 1 gebildet werden. Auf seiner oberen Stirnseite ist jeder Block 1 je mit einer
Ausnehmung 2 versehen. In zwei der gezeigten Ausnehmungen stecken Reagenzröhrchen
10. Diese Ausnehmungen 2 sind, wie aus Fig. 4 ersichtlich, im wesentlichen zylindrisch
mit einem gerundetem Boden.
[0015] Wie am besten aus Fig. 1, und zwar beim Block 1 in der Bildmitte vorne, sowie ferner
aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist jede Seitenfläche 3 eine Nut 4 und zwei zum Verlauf
der Nut parallele Stege 6 und 7 auf. Die Seitenflächen 4′, 4˝ der Nut 4, sowie die
Seitenflächen 6′, 6˝, 7′, 7˝ der Stege 6, 7 verlaufen senkrecht zur Seitenfläche 3
und zueinander sowie zu den angrenzenden Seitenflächen parallel. Auf diese Weise sind
die Stelleinheiten, jeweils gebildet durch einen Block 1 in der beschriebenen Ausbildung,
sowohl in x- als auch in y-Richtung (vgl. Fig. 1, Fig. 2) ineinander steckbar und
voneinander lösbar, z.B. durch Schieben auf einer horizontalen Unterlage, bspw. der
Fläche eines Tisches, was auf diese Weise trotz einiger Kraftaufwendung sicher geführt
und abgestützt erfolgen kann. Es entsteht somit ein universal steckbares Element,
das in beliebiger Anzahl - in Fig. 1: fünf - zu einem Verbund mit anderen Stelleinheiten
zusammensteckbar ist.
[0016] Die beiden Stege 6, 7 sind so angeordnet, daß die jeweils äußeren Seitenflächen 6′
(des Steges 6) und 7˝ (des Steges 7) voneinander etwas größeren Abstand haben, als
die Nut 4 breit ist. Beim Einstecken der beiden Stege in eine Nut werden die Stege
also federnd etwas zusammengedrückt. Die Rückstellkraft ergibt dann den Klemmdruck
der Nut/Feder-Verbindung. Außerdem ist gewährleistet, daß der Abstand (a) von der
Ecke 3′ zur Seitenfläche 7˝ der Feder 7 gleich dem Abstand der Ecke 3˝ zur Seitenfläche
4′ der Nut 4 ist. Auf diese Weise passen jeweils zwei Federn in eine gegenüberliegende
Nut bzw. umgekehrt, so daß in vielerlei möglichen Stellungen zueinander jeweils zwei
Stelleinheiten ineinander gesteckt werden können, ohne daß man auf eine besondere
Orientierung achten muß.
[0017] Wie aus Fig. 4 ersichtlich weist der Block 1 innen einen Hohlkörper 14 auf, um Material
zu sparen. Der Block 1 weist ferner auf der Unterseite eine Klemmöffnung 11 auf, die
in ihren Dimensionen und ihrer Kontur so abgestimmt ist, daß sie, wiederum in vier
möglichen Drehstellungen, auf einen Klemmvorsprung 12 auf einer Grundplatte 13 passt.
Entsprechend der Zuordnung der Klemmöffnungen zueinander beim Zusammenstecken mehrerer
Stelleinheiten zu einem Verbund sind auch mehrere entsprechende in die Klemmöffnung
passende Klemmvorsprünge auf einer Stellplatte vorgesehen, so daß der gesamte Verbund
dann auch noch in einer Richtung, die senkrecht zu der x- und y-Richtung verläuft,
auf die Stellplatte 13 gesteckt werden kann, um beim Transport eine Sicherung gegen
Verrutschen oder Umfallen zu gewährleisten.
[0018] Stelleinheiten der gezeigten Art werden vorzugsweise aus ABS-Kunststoff gespritzt
(ABS ist die übliche Kurzbezeichnung für Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere).
1. Stelleinheit für Reagenz-, Probenröhrchen o.dgl. gebildet durch einen Block oder
Zylinder mit einer nach oben offenen Ausnehmung (2), dadurch gekennzeichnet, die Seitenflächen (3) des Blocks oder Zylinders mit sich senkrecht zu dieser Fläche
erstreckenden Klemmöffnung (4) und sich ebenfalls senkrecht zu dieser Seitenfläche
erstreckenden Klemmvorsprüngen (5) versehen sind.
2. Stelleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Block (1) als Quader
ausgebildet ist.
3. Stelleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmöffnungen durch
eine senkrecht verlaufende Nut (4), deren Seitenflächen (4′, 4˝) senkrecht zur Seitenfläche
(3) des quaderförmigen Blocks (1) verlaufen, und die Klemmvorsprünge durch mindestens
eine parallel zu der genannten Nut (4) verlaufende Feder (6, 7), deren Seitenflächen
(6′, 6˝, 7′, 7˝) ebenfalls senkrecht zur Seitenfläche (3) des quaderförmigen Blocks
(1) verlaufen, gebildet werden.
4. Stelleinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei zueinander parallele
und gegeneinander unter Klemmdruck elastisch zusammenpreßbare Federn (6,7) vorgesehen
sind, deren beide einander abgewandte Außenflächen (6′, 7˝) einen Abstand haben, der
geringfügig größer als die Breite der Nut (4) ist.
5. Stelleinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) einer
Ecke (3′) des Blocks (1) zur nächsten Feder (7) gleich dem Abstand der der benachbarten
Ecke (3˝) des Blocks zur Nut (4) ist.
6. Stelleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite des
quaderförmigen Blocks eine Klemmöffnung (11) zum Eingriff in einen Klemmvorsprung
(12) einer Stellplatte (13) vorgesehen ist.
7. Stelleinheit nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Block (1) als Höhlkörper ausgebildet ist.
8. Stelleinheit nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Block aus ABS-Kunststoff ist.