(19)
(11) EP 0 314 833 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.05.1989  Patentblatt  1989/19

(21) Anmeldenummer: 87116396.0

(22) Anmeldetag:  06.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24D 5/16, B24B 45/00, F16B 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Fooke GmbH
D-4280 Borken 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Fooke, Heinrich
    D-4280 Borken (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hydraulische Spannmutter für umlaufende Werkzeuge, insbesondere Schleifscheiben


    (57) Bei von hydraulischen Spannmuttern gehaltenen Schleifscheiben, insbesondere Schleifscheiben (11) großen Durchmessers tritt das Problem auf, daß der auf die ganze Schleifscheibe einheitlich einwirkende Druck zu Zerstörungen der Schleif­scheibe führen kann.
    Es wird eine hydraulische Spannmutter vorge­schlagen, bei welcher der Druckflansch (9) aus einem Ringfuß besteht, an den sich durch einen konzen­trisch zur Rotationsachse geführten nutartigen Einschnitt (12) einzelne durch radial geführte Ein­schnitte (14) gebildete Druckflanschabschnitte (15) an­schließen, an denen die Kolben (8) der hydraulischen Druckvorrichtungen anliegen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Spannmutter gemäß dem Oberbegriff des Hauptan­spruches.

    [0002] Eine gattungsbildende hydraulische Spannmutter wird in der DE-PS 33 11 078 beschrieben. Bei dieser be­kannten Einrichtung ist der eigentliche Druckflansch als umlaufende Ringscheibe ausgebildet, die zwischen die Kolben der hydraulischen Druckvorrichtung und die Schleifscheibe eingeschaltet ist. Diese Ring­scheibe führt sich dabei in axialer Richtung frei gleitbar auf dem Spannbolzen.

    [0003] Bei großen Schleifscheiben ergibt sich das Problem, daß innerhalb der Schleifscheiben beim Brennen der­selben Spannungen auftreten und daß die Oberflächen der Schleifscheiben nicht genau planparallel sind, so daß beim Einspannen derartiger unter Spannung stehender Schleifscheiben in die hydraulische Spann­vorrichtung der eigentliche Druckflansch nicht über­all gleichmäßig an der Schleifscheibenoberfläche an­liegt. Durch die dann im Betrieb der Schleifscheibe auftretenden zusätzlichen Beanspruchungen kann es durch diese ungleichmäßige Einspannung der Schleif­scheibe zu Rissen in der Schleifscheibe kommen, die die Schleifscheibe unbrauchbar machen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gat­tungsbildende hydraulische Spannmutter dahin­gehend zu verbessern, daß die Einspannung der Schleifscheibe durch die Spannmutter über den Umfang des Druckflansches gesehen gleichmäßig er­folgt.

    [0005] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

    [0006] Mit anderen Worten ausgedrückt, schlägt die Erfin­dung vor, daß weiterhin der eigentliche Druckflansch einteilig ausgebildet ist, so daß dadurch seine Handhabung vereinfacht wird und nicht eine Vielzahl einzelner Segmente, die dann den Druckflansch bil­den, auf den Spannbolzen aufgesetzt werden müssen. Andererseits wird durch den nutartigen, zur Rota­tionsachse konzentrischen Einschnitt und die radi­alen Einschnitte eine Auflösung des äußeren Umfangs­bereiches des Druckflansches in Einzelsegmente er­reicht, die etwas gegeneinander und unabhängig voneinander beweglich sind. Hierdurch können sich diese Segmente oder Druckflanschabschnitte der Form der Schleifscheibe besser anpassen.

    [0007] Dadurch, daß gemäß dem Merkmal des Anspruches 2 vor­geschlagen wird, daß jeder Druckflanschabschnitt von zwei Kolben der hydraulischen Druckvorrichtung be­aufschlagt wird, erfolgt auch auf dem Druckflansch­abschnitt eine gleichmäßige Belastung bzw. Druckbe­aufschlagung desselben.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­gend anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt dabei in

    Fig. 1 einen Schnitt durch einen Teil einer hy­draulischen Spannmutter gemäß der Linie 1 - 1 in Fig. 2 und in

    Fig. 2 eine Ansicht auf einen Teil einer hydrau­lischen Spannmutter.



    [0009] In den Zeichnungen ist mit 1 ein Spannbolzen be­zeichnet, der eine Schleifscheibenaufnahme 2 bildet. Auf dem Spannbolzen ist ein Spannflansch 3 gelagert, der mit Innengewinde 4 auf das Außengewinde 5 des Spannbolzens 1 aufschraubbar ist. Der Spannflansch weist einen Druckmittelversorgungskanal 6 auf, der eine Vielzahl von Zylinderbohrungen 7 versorgt, in denen Kolben 8 individuell abgedichtet und beweglich gelagert sind, so daß durch die Kolben 8 eine hy­draulische Druckvorrichtung geschaffen wird, die über den ganzen Umfang des Spannflansches 3 ver­teilt ist. Die Kolben 8 wirken auf einen Druck­flansch 9, der axial beweglich auf einer ent­sprechenden Schulter 10 des Spannbolzens geführt ist. Zwischen dem Druckflansch 9 und der Schleif­scheibenaufnahme 2 ist eine Schleifscheibe 11 eingespannt, wobei die Flächen der Schleifscheiben­aufnahme 2 und des Druckflansches 9, die zur Schleifscheibe 11 hin gerichtet sind, aufgerauht ausgebildet sind, um damit die Schleifscheibe besser zu halten.

    [0010] Konzentrisch zur Rotationsachse und zum Spannbolzen 1 ist in dem Druckflansch 9 ein nutartiger Ein­schnitt 12 vorgesehen, der von der Seite des Spann­ flansches 3 aus sich zur Schleifscheibe 11 hin er­streckt, aber nicht die ganze Stärke des Druck­flansches 9 durchgreift. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind - ausgehend von dem nutartigen Einschnitt 12 - ­sich zum Außenumfang des Druckflansches 9 er­streckende Einschnitte 14 vorgesehen, die radial verlaufen und durch die der Druckflansch 9 in einzelne Druckflanschabschnitte unterteilt wird, z. B. die aus Fig. 2 ersichtlichen Druckflanschab­schnitte 15, 16, 17 und 18.

    [0011] Weiterhin ist aus Fig. 2 erkennbar, daß auf jeden so gebildeten Druckflanschabschnitt 15 bis 18 zwei Kol­ben 8 einwirken, so daß eine gleichmäßige Belastung jedes Druckflanschabschnittes erreicht wird.

    [0012] Dadurch, daß die Einschnitte 14 nicht nutartig aus­gebildet sind, sondern durch die ganze Stärke des Druckflansches 9 verlaufen, werden lappenartige Druckflanschabschnitte 15, 16, 17 und 18 geschaffen, die in ihrem Fußbereich mit dem Rest des Druckflan­sches 9 in Verbindung stehen, aber sich um ein ge­wisses Maß individuell bewegen können.


    Ansprüche

    1. Hydraulische Spannmutter für umlaufende Werk­zeuge (11), insbesondere Schleifscheiben, mit einem ringförmigen Spannflansch (3), der mittels Innengewinde (4) auf einem Spann­bolzen (1) einer Spannvorrichtung aufschraub­bar ist und mehrere, mit einem Druckmittel­versorgungskanal (6) in Verbindung stehende Zylinderbohrungen parallel und konzentrisch zur Rotationsachse aufweist, in denen eine entsprechende Anzahl von Kolben (8) einzeln abgedichtet und axial beweglich jeweils als hydraulische Druckstempel wirkend geführt sind, wobei die Kolben (8) auf einen am Werkzeug (11) anliegenden ringförmigen, auf dem Spannbolzen (1) in axialer Richtung be­weglich gelagerten Druckflansch (9) wirken und sich das Werkzeug (11) an der dem Druck­flansch gegenüberliegenden Seite an einer Stirnfläche einer Schleifscheibenaufnahme (2) abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckflansch (9) aus einem Ringfuß be­steht, an dessen zur Rotationsachse kon­zentrischen nutartigen Einschnitt (12) sich einzelne durch radiale Einschnitte (14) ge­bildete Druckflanschabschnitte (15) an­schliessen, auf die die Kolben (8) wirken.
     
    2. Hydraulische Spannmutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeden einzel­nen Druckflanschabschnitt zwei Kolben (8) der hydraulischen Druckvorrichtung einwir­ken.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht