(19)
(11) EP 0 314 854 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.05.1989  Patentblatt  1989/19

(21) Anmeldenummer: 87890247.7

(22) Anmeldetag:  05.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01B 27/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT SE

(71) Anmelder: Franz Plasser Bahnbaumaschinen- Industriegesellschaft m.b.H.
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Theurer, Josef
    A-1010 Wien (AT)
  • Praschl, Wilhelm
    A-4020 Linz (AT)
  • Peitl, Friedrich
    A-4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrbare Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine zum Heben und bzw. oder Seitwärtsverschieben eines Gleises im Weichen- und Kreuzungsbereich


    (57) Fahrbare Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine (1) mit einem Hebe-Richtaggregat (14) zum Heben und bzw. oder Seitwärtsverschieben eines Gleises (6) im Weichen- und Kreuzungsbereich, das einen mit einem Spurkranzrad-Paar (13) am Gleis verfahrbaren und mit dem Maschinenrahmen (2) über hydraulische Hebe- und Richtantriebe höhen- sowie seitenverstellbar verbundenen Werkzeugrahmen auf­weist. An diesem ist - je Schienenstrang - ein als Richt­organ dienendes Spurkranzrad (13) und ein - über Antriebe quer- und höhenverstellbares und zur kraftschlüssigen Anlage an die Schienen-Außen- bzw. Innenseite vorgesehe­nes - als Greifhaken (16) und/oder Greifrolle (15) aus­gebildetes Greiforgan angeordnet. An der Maschine (1) ist eine über einen Antrieb (19) querverstell- bzw. ver­schiebbare und ein Greiforgan (20) aufweisende Hebeein­richtung (21) zum Anheben eines seitlich neben der Ma­schine (1) befindlichen Weichen- oder Kreuzungs-Gleis­abschnittes vorgesehen, wobei die Hebeeinrichtung (21) einen, über Spurkranzrollen (22) an einer Schiene des Gleises verfahrbaren und mit einer seitenverschwenkbaren, als Greiforgan (20) ausgebildeten Heberolle (42) ausge­statteten Tragrahmen (23) aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine mit einem Hebe-Richtaggregat zum Heben und bzw. oder Seitwärtsverschieben eines Gleises im Weichen- und Kreuzungsbereich, das einen mit wenigstens einem Spurkranzrad-Paar am Gleis verfahrbaren und mit dem Maschinenrahmen über hydraulische Hebe- und Richt­antriebe höhen- sowie seitenverstellbar verbundenen Werk­zeugrahmen aufweist, an welchem - je Schienenstrang - wenigstens ein als Richtorgan dienendes Spurkranzrad und wenigstens ein - über einen Antrieb quer- und höhenver­stellbares und zur kraftschlüssigen Anlage an die Schienen-­Außen- bzw. Innenseite vorgesehenes - als Greifhaken und/oder Greifrolle ausgebildetes Greiforgan angeordnet ist.

    [0002] Es ist - gemäß AT-PS 380 281 der gleichen Anmelderin bzw. Patentinhaberin - eine Gleisstopf-, Nivellier- und Richtmaschine bekannt, deren Stopf-, Hebe- und Richt­aggregate speziell für die Bearbeitung von Weichen und Kreuzungsbereichen von Gleisen ausgebildet sind. Dazu weist das querverschiebbare Stopfaggregat pro Schienen­strangseite zwei bzw. nach dem Ausführungsbeispiel in Fig.5 vier Stopfpickel auf, die jeweils über einen eige­nen Antrieb zusätzlich zur Beistellbewegung voneinander unabhängig auch in Schwellenlängsrichtung verschwenkbar sind. Damit sind die Weichen- und Kreuzungsbereiche auch in den schwierigsten Bereichen zumindest mit einem Stopf­pickel - wobei der benachbarte, über einem Hindernis be­findliche Stopfpickel hochgeschwenkt ist - unterstopfbar. Um die durch die sehr langen Schwellen besonders schweren Weichen in diesem durch die komplizierte Schienenführung schwierig zu erfassenden Gleisbereich auch in die korrek­te Höhen- und Seitenlage verbringen zu können, weist das auf zwei Spurkranzrollen-Paare abgestützte und in Schie­nenlängsrichtung verschiebbare Weichen-Hebe- und Richt­ aggregat pro Schiene einen kräftigen Hebehaken auf, der über hydraulische Kolben-Zylinder-Antriebe sowohl quer­als auch höhenverstellbar angeordnet ist. Dadurch kann die Schiene auch in schwierigen Bereichen erfaßt werden, wobei der Haken zweckmäßig entweder am Schienenkopf oder am Schienenfuß anlegbar ist. Derartige Weichen-Gleis­stopf-Nivellier- und Richtmaschinen sind für die Gleis­erhaltung besonders wichtig, da auf die ordnungsgemäße Höhen- und Seitenlage der Weichen und Kreuzungen auf Grund deren sehr hohen Anschaffungskosten zunehmend be­sonderer Wert gelegt wird. Solche Weichen-Gleisstopf-­Nivellier- und Richtmaschinen sind auch üblicherweise mit einem Bezugssystem für das Richten und einem Bezugs­system für das Nivellieren ausgestattet, die zur genauen Steuerung der Hebe- und Richtwerkzeuge dienen. Allerdings wird bei Bearbeitung des Gleises insbesondere beim Hebe­vorgang durch das Gewicht des links oder rechts neben dem Gleis verlaufenden Gleisabschnittes, welcher mit dem Hauptgleis-Abschnitt noch mit durchgehenden Querschwellen mitverbunden ist, die Genauigkeit des Hebevorganges etwas beeinträchtigt. Aus diesen Gründen wird daher oft bei Be­arbeitung des Neben- bzw. Abzweiggleises insbesondere der Hebevorgang besonders genau an Hand des Bezugs­systems nochmals kontrolliert und durch die nachfolgen­de Unterstopfung der Schwellen diese verbesserte Gleis­lage festgehalten.

    [0003] Ferner ist - gemäß AT-PS 369 068 der gleichen Anmelderin bzw. Patentinhaberin - eine Stopf-Nivellier- und Richt­maschine bekannt, die sowohl für die Unterstopfung von Weichen- als auch Streckengleisen geeignet ist. Das einen deichselförmigen, mit seinem vorderen Ende am Maschinen­rahmen angelenkten Werkzeugrahmen aufweisende Hebe- und Richtaggregat ist über ein Spurkranzrad-Paar am Gleis verfahrbar. Zwischen Werkzeug- und Maschinenrahmen sind insgesamt zwei Hebe- und zwei Richtantriebe zur Übertra­gung der Hebe- und Richtkräfte angeordnet. Jedem der gleichzeitig zur Abstützung auch als Richtorgan dienen­den Spurkranzräder ist beidseitig jeweils ein weiteres Greiforgan zugeordnet, das als Greifrollen-Paar mit zwei einander quer gegenüberliegenden und jeweils über Antrie­be seitenverschwenkbaren Greifrollen zur Anlage an die Schienenaußen- bzw. innenseite ausgebildet ist. Zusätz­lich ist auch ein als über Antriebe im wesentlichen höhen­verschieb- und querverschwenkbarer Greifhaken ausgebilde­tes weiteres Greiforgan je Schienenstrang zwischen den beiden Greifrollen-Paaren vorgesehen. Mit diesen beschrie­benen, das Gleis im Schienenkopfbereich zangenartig er­fassenden Heberollen-Paaren und dem Greifhaken können auch schwerste Weichenabschnitte bearbeitet werden. Eine weitere Ausführung gemäß Fig. 7 dieser Literaturstelle betrifft eine einfachere Bauart mit nur einer Greifrolle und einem Greifhaken je Schienenstrang, die wahlweise oder gemeinsam an die Schienenaußenseite anlegbar sind und wobei der Greifhaken zusätzlich höhen- und querver­schwenkbar ausgebildet ist. Mit dieser Werkzeugausstat­tung, bei welcher dem als Richtorgan dienenden Spurkranz an der Schienenaußenseite zwei unterschiedlich als Greif­haken bzw. Greifrollen ausgebildete Greiforgane gegenüber­stehen, die je nach den Erfordernissen gemeinsam oder wechselweise einsetzbar sind und von denen jedes für sich im Zusammenwirken mit dem Richt-Spurkranz einen sicheren, zangenartigen Kraftschluß mit der Schiene ge­währleistet, sind bereits praktisch die meisten in den schwierigsten Weichen- und Kreuzungsbereichen anfallen­den Gleiskorrektur-Aufgaben zu bewältigen. Derartige Ma­schinen haben sich daher auch in der Praxis bereits sehr bewährt. Auch bei dieser Gleisnivellier-, Stopf- und Richtmaschine, die mit einem Bezugssystem zur Steuerung des Hebevorganges ausgestattet ist, ist der nachteilige Einfluß des mit dem Gleis durch die Querschwellen ver­bundenen Neben- bzw. Abzweiggleisabschnittes sowohl beim Hebe- als auch beim Richtvorgang gegeben, da beim Hebe­ vorgang das Gewicht des daneben befindlichen Gleisab­schnittes - auch bei genauer Hebung bzw. auch bei einer Überhebung des Soll-Maßes - die Werkzeuge und deren An­triebe überbeansprucht werden, wobei nicht immer eine ganz genaue Soll-Lage durch diesen nachteiligen Einfluß herstellbar ist. Um eine derartige Überbeanspruchung der Werkzeuge zu vermeiden, ist es auch bekannt, bei sehr schweren Weichen im Bereich des Abzweiggleises Hebewin­den vorzusehen, die jedoch zusätzliches Arbeitspersonal erfordern und außerdem den Arbeitsfortschritt in größerem Maße hemmen. Die Hebewinden müssen praktisch je nach dem schrittweisen Arbeitsfortschritt ebenso schritt- bzw. schwellenweise nach Unterstopfung der Schwellen wieder entfernt bzw. wieder eingebaut werden und ergeben eine sehr zeitaufwendige und unwirtschaftliche Arbeitsweise.

    [0004] Es ist - gemäß AT-PS 368 565 - auch eine Stopf-Nivellier- und Richtmaschine bekannt, deren Hebe- und Richtaggregat aus einem zweiteiligen, deichselförmigen Werkzeugrahmen gebildet ist. Der untere Stützteil ist im hinteren End­bereich mit einem Spurkranzrad-Paar verbunden und mit seinem vorderen, stangenförmigen Ende am Maschinenrahmen in dessen Längsrichtung verschiebbar gelagert. Der obere Tragteil ist etwa längsmittig gelenkig mit dem Stützteil verbunden und weist im Bereich der Spurkranzräder jeweils einen über einen Antrieb querverschieb- oder verschwenk­baren Hebehaken je Schienenstrang auf. Zur Höhenverstel­lung dieses Hebehakens ist der Tragteil über einen Ver­stellantrieb zum Stützteil höhenverschiebbar. Das gesamte, insgesamt zwei Hebe- und Richtantriebe aufweisende Hebe- und Richtaggregat ist durch einen Verschiebezylinder relativ zum Maschinenrahmen in Gleislängsrichtung ver­stellbar. Da pro Schienenstrang lediglich ein einziges Greiforgan für die Gleishebung vorgesehen ist, können mit einem solchen, einfacher ausgebildeten Hebe- und Richtaggregat Gleisbereiche mit schweren Weichen bzw. Gleise mit schwierigen Gleishindernissen praktisch nicht gehoben werden. Bei dieser Art Stopf-, Nivellier- und Richtmaschine ist natürlich der beschriebene nachteilige Einfluß des Gewichtes des mit dem Hauptgleis über die Querschwellen zusammenhängenden Neben- bzw. Abzweiggleis­abschnittes beim Richten und Heben ganz besonders groß.

    [0005] Schließlich ist - gemäß AT-PS 381 126 - eine Gleisstopf-­Nivellier- und Richtmaschine mit einem einfacheren Hebe- und Richtaggregat bekannt, welches nur ein Spurzkranzrad-­Paar aufweise, dessen Spurkranzräder als Richtorgane die­nen. Jedem Spurkranzrad ist hiebei ebenso, wie bereits beschrieben, jeweils ein an die Schienenaußenseite an­legbarer, zusätzlich höhen- und querverstellbarer Greif­haken bzw. ein als Greifrolle ausgebildetes Greiforgan zugeordnet, die wahlweise einsetzbar sind. Mit dieser Ausführung sind ebenso bereits die verschiedensten schwie­rigen Weichenbereiche korrigierbar, wobei jedoch insbe­sondere bei sehr schweren Weichengleisen und -Bereichen durch die geringe Anzahl der Greiforgane nicht alle Wei­chen mit der notwendigen Genauigkeit durchgearbeitet wer­den können. Auch bei diesem einfacheren Hebe- und Richt­aggregat dieser bekannten Stopf-Nivellier- und Richtma­schine ist der nachteilige Einfluß des Gewichtes des mit dem Hauptgleis über Querschwellen verbundenen Neben- bzw. Abzweiggleisabschnittes sehr offensichtlich, sodaß eine genaue Gleislage in wirtschaftlich vertretbarer Weise in diesen Bereichen nicht herstellbar ist.

    [0006] Die Aufgabe der Erfindung liegt nun in der Schaffung einer fahrbaren Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine der eingangs beschriebenen Art, mit welcher in Weichen- und Kreuzungsbereichen, in welchen also das zu bearbei­tende Gleis mit dem Nebe- bzw. Abzweiggleisabschnitt über die Querschwellen noch miteinander verbunden ist, d.h. also in ganz schweren Weichenbereichen, eine verbesser­te und genaue Gleislage in wirtschaftlicher Weise in bezug zum Hebe- und gegebenenfalls auch Richtvorgang herstellbar ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird mit einer fahrbaren Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine dieser Art in überraschender Weise da­durch gelöst, daß am der Maschine wenigstens eine über einen Antrieb querverstell- bzw. verschiebbare und wenig­stens ein Greiforgan aufweisende Hebeeinrichtung zum An­heben eines seitlich neben der Maschine befindlichen Wei­chen- oder Kreuzungs-Gleisabschnittes vorgesehen ist, wo­bei die Hebeeinrichtung einen, über Spurkranzrollen an einer Schiene des Gleises verfahrbaren und mit wenigstens einer seitenverschwenkbaren, als Greiforgan ausgebildeten Heberolle ausgestatteten Tragrahmen aufweist.

    [0008] Mit einer nach der Erfindung ausgebildeten Maschine ist gleichzeitig mit der Gleisanhebung für die Weichenunter­stopfung auch der seitlich abstehende und durch die Schwel­len verbundene Abschnitt des Abzweiggleises anhebbar. Auf diese Weise ist eine verbesserte und genauere Gleislage in Weichen- und Kreuzungsbereichen herstellbar. Außerdem erfolgt durch die zusätzlich querverstell- bzw. verschieb­bare Hebeeinrichtung auch in vorteilhafter Weise eine Ent­lastung des für die Gleishebung und -richtung vorgesehe­nen Werkzeugrahmens von asymmetrischer Krafteinwirkung. Von besonderem Vorteil ist die spezielle Ausbildung der zusätzlichen Hebeeinrichtung als über Spurkranzrollen auf einer Schiene verfahrbarer und Heberollen aufweisen­der Tragrahmen, da auf diese Weise eine automatische Zen­trierung der Heberollen über der zu hebenden Schiene des Abzweiggleises erfolgt.

    [0009] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung be­steht darin, daß die zum Hebeeinsatz im Seitenbereich neben den Richt- und Greiforganen vorgesehene Hebeein­richtung- zum Anheben dieses Neben-Gleisabschnittes - aus einem mit dem Maschinenrahmen verbundenen, seitlich vorkragenden und einen Höhenverstellantrieb aufweisenden, querverstellbaren Kragarm gebildet ist, der vorzugsweise über ein Seil mit dem das Greiforgan und die Spurkranz­rollen aufweisenden Tragrahmen verbunden ist. Eine der­artige Verbindung des auf der Schiene abrollbaren Trag­rahmens mit einem querverstellbaren Kragarm zeichnet sich durch eine besonders einfache und auch hohen Kraft­einwirkungen standhaltende konstruktive Lösung aus. Dabei ermöglicht der Einsatz eines Seiles als Verbindung zwi­schen Tragrahmen und Kragarm die Übertragung besonders hoher Zugkräfte sowie eine rasche und problemlose Über­stellung der Hebeeinrichtung in die Arbeitsposition.

    [0010] Der mit dem Tragrahmen verbundene Kragarm der Hebeein­richtung zum Anheben des Neben-Gleisabschnittes ist ent­sprechend einer weiteren Ausbildung der Erfindung an der Oberseite der Maschine angeordnet und über den als hy­draulische Zylinder-Kolben-Anordnung ausgebildeten Quer­verstell-Antrieb teleskopartig seitenverstellbar ausge­bildet. Die teleskopartige Seitenverstellbarkeit sowie die Anordnung an der Oberseite der Maschine ermöglicht einerseits eine eingezogene Überstellposition des Krag­armes innerhalb des Lichtraumprofils für die Überstell­fahrt der Maschine und andererseits auch eine weitreichen­de Querverschiebung zur Erfassung des Neben-Gleisabschnit­tes.

    [0011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Kragarm der Hebeeinrichtung um eine vertikale Achse verschwenkbar am Maschinenrahmen gelagert und über einen Drehantrieb vorzugsweise um 180° verschwenkbar ausgebil­det. Mit dieser vorteilhaften drehbaren Ausbildung des Kragarmes ist dieser an beiden Längsseiten der Maschine einsetzbar, sodaß sowohl ein nach links als auch nach rechts führendes Abzweiggleis einer Weiche durch die Hebeeinrichtung hebbar ist.

    [0012] Einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung gemäß ist der über das Seil mit dem Tragrahmen verbun­dene Höhenverstellantrieb der Hebeeinrichtung in einem kastenförmigen Teleskopträger befestigt, der zur Längs­verschiebung in einem den Kragarm bildenden, kastenför­migen Träger gelagert und mit dem Seiten- bzw. Querver­stellantrieb verbunden ist. Durch diese besondere Anord­nung des Höhen- und Querverstellantriebes ist unabhängig von der Querverstellung des Kragarmes jeweils eine unge­hinderte Höhenverstellung der Hebeeinrichtung durchführ­bar.

    [0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Er­findung ist vorgesehen, daß der über das Seil mit dem Kragarm verbundene und zwei in Schienenlängsrichtung hintereinander angeordnete Spurkranzrollen sowie zwei zwischen diesen vorgesehene, zangenartig seitenverschwenk­bare Heberollen aufweisende Tragrahmen über eine Schlepp­stange gelenkig mit dem Maschinenrahmen verbunden ist. Durch die Anordnung einer Schleppstange zwischen Trag­rahmen und Maschinenrahmen ist - unter Beibehaltung einer uneingeschränkten Querverschiebung der Hebeeinrichtung - die Übertragung der Vorschubkräfte für eine Verschiebung des Tragrahmens in Verbindung mit der Maschinenvorfahrt möglich.

    [0014] Der maximale Seitenverschiebeweg des Kragarmes bzw. des Tragrahmens der Hebeeinrichtung ist gemäß einer weiteren Variante der Erfindung etwa dem Abstand zweier quer zur Maschinenlängsrichtung einander gegenüberliegenden Spur­kranzräder der Maschinen-Schienenfahrwerke bzw. einem Spurweiten-Abstand entsprechend ausgebildet. Mit einem derartig weiten Seitenverschiebeweg des Kragarmes ist das Abzweiggleis noch bis in jenen Bereich durch die Hebeeinrichtung erfaß- und anhebbar, in dem Haupt- und Abzweiggleis durch gemeinsame Schwellen miteinander ver­bunden sind.

    [0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist der mit dem Maschinenrahmen verbun­denen Hebeeinrichtung zum Anheben des Neben-Gleisab­schnittes vorzugsweise an jeder Maschinenlängsseite ein Hilfs-Verdicht- oder Stopfaggregat vorgeordnet, das über einen Antrieb querverstellbar mit dem Stopfaggre­gat-Rahmen - des vorzugsweise über Querführungen quer­verschiebbaren Weichen-Stopfaggregates - verbunden ist. Mit Hilfe einer derartigen Kombination von Hebeeinrich­tung und vorgeordnetem Hilfs-Verdicht- oder Stopfaggre­gat ist in vorteilhafter Weise der durch die Hebeeinrich­tung in die gewünschte Lage angehobene Neben-Gleisabschnitt sofort hilfsweise unterstopfbar. Auf diese Weise wird die Genauigkeit der Lage des Hauptgleises noch weiter verbes­sert, da somit der nachteilige Einfluß der bisher nicht gehobenen und unterstopften langen Schwellen beim Neben­gleis nicht mehr gegeben ist und nunmehr diese langen Schwellen des Weichenabschnittes insgesamt dreifach unter­stopfbar sind.

    [0016] Das insbesondere mit beistellbaren Stopfwerkzeugen ausge­bildete Hilfs-Stopfaggregat ist entsprechend einer weite­ren Ausbildungsvariante der Erfindung über einen Antrieb teleskopartig seitenverstellbar ausgebildet und über einen Antrieb höhenverstellbar, wobei der Seitenverstell-Abstand wenigstens dem Querverschiebeweg des Kragarmes entspricht. Mit der teleskopartigen Seitenverstellbarkeit ist eine genaue Anpassung der Stopfwerkzeuge an den Schienenver­lauf des Abzweiggleises möglich. Durch den Einsatz bei­stellbarer Stopfwerkzeuge ist außerdem eine rasche und weitgehende Verdichtung des Schwellenauflagers im Bereich des Neben-Gleisabschnittes durchführbar.

    [0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens im Bereich eines Schienenfahr­werkes eine mit dem Maschinenrahmen verbundene und tele­skopartig seiten- und höhenverstellbare Abstützeinrichtung mit Doppelspurkranzrollen zur Auflage auf den Schienen des durch die Hebeeinrichtung anhebbaren Neben-Gleis­abschnittes vorgesehen. Durch eine derartige, auf der Schiene des Neben-Gleisabschnittes abrollbare Abstütz­einrichtung wird dem durch die einseitige Kraftübertra­gung durch die Hebeeinrichtung auftretenden Kippmoment zuverlässig entgegengewirkt. Infolge der Abstützung direkt auf der Schiene liegt ein sicheres, unnachgiebiges Ab­stütz-Auflager vor, wobei durch die Anordnung im Bereich eines Schienenfahrwerkes eine ungehinderte Hebung des Weichenabschnittes im Bereich der Hebeeinrichtung durch­führbar ist.

    [0018] Die Abstützeinrichtung kann gemäß einer weiteren Varian­te der Erfindung mit einem maximalen Seitenverschiebe­weg - welcher etwa dem Seitenverschiebeweg des Krag­armes der Hebeeinrichtung entspricht - ausgebildet sein. Mit einem für die Abstütz- und Hebeeinrichtung gleichen Seitenverscheibeweg ist auch in den von der Maschine größten Seitenabstand aufweisenden Bereichen des Abzweig­gleises, in denen das Kippmoment am größten ist, eine ungehinderte Gleisanhebung bei einer sicheren Abstützung durchführbar.

    [0019] Schließlich besteht noch eine weitere bevorzugte Aus­führungsform der Erfindung darin, daß an jeder Maschi­nenlängsseite jedes Schienenfahrwerkes zwei - eine Ab­stützeinrichtung bildende - Abstützzylinder vorgesehen sind, die einerseits am Schienenfahrwerk und anderer­seits am Maschinenrahmen angelenkt sind. Durch derartig angeordnete Abstützzylinder ist auf konstruktiv einfache Weise die Federung der Schienenfahrwerke ausschaltbar, wodurch eine seitliche Neigung des Maschinenrahmens unter der einseitigen Belastung durch die Hebeeinrich­tung zuverlässig ausgeschlossen wird.

    [0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.

    [0021] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß aus­gebildeten Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine mit einem Hebe-Richtaggregat und einer zusätzlichen Hebe­einrichtung zum Anheben eines seitlich neben der Ma­schine befindlichen Weichen- oder Kreuzungs-Gleis­abschnittes,

    Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Maschine gemäß Fig. 1,

    Fig. 3 einen vergrößerten Längs-Querschnitt durch den Kragarm der Hebeeinrichtung mit einer Seiten­ansicht des Tragrahmens und

    Fig. 4 einen vergrößerten Querschnitt durch die Ma­schine gemäß der Linie IV-IV in Fig. 2.



    [0022] Die in Fig. 1 ersichtliche Gleisstopf-, Hebe- und Richt­maschine 1 weist einen langgestreckten Maschinenrahmen 2 auf und ist über Schienenfahrwerke 3 auf einem aus Quer­schwellen 4 und Schienen 5 gebildeten Gleis 6 verfahrbar. Eine Energiezentrale 7 dient zur Versorgung sämtlicher Antriebe und des Fahrantriebes 8. Zwischen zwei endseitig angeordneten Fahrkabinen 9 ist an der Unterseite des Ma­schinenrahmens 2 eine Arbeitskabine 10 mit einer Steuer­einrichtung 11 vorgesehen. In der durch einen Pfeil 12 dargestellten Arbeitsrichtung der Maschine 1 unmittelbar vor der Arbeitskabine 10 befindet sich ein über Spur­kranzrollen 13 am Gleis 6 abgestütztes Gleishebe-Richt­aggregat 14. Dieses weist als Greiforgane ausgebildete, seitlich verschwenkbare Greifrollen 15 und seiten- sowie höhenverstellbare Greifhaken 16 zur Anlage an den Schie­nenkopf bzw. -fuß auf. Das hintere Ende des Gleishebe-­Richtaggregates 14 ist an den Maschinenrahmen 2 ange­lenkt. Zur Übertragung der Hebe- und Richtkräfte sind Hebe- und Richtantriebe 17,18 vorgesehen.

    [0023] Seitlich neben dem Gleishebe-Richtaggregat 14 ist eine über einen Antrieb 19 querverstell- bzw. verschiebbare und ein Greiforgan 20 aufweisende Hebeeinrichtung 21 zum Anheben eines seitlich neben der Maschine 1 befindlichen Weichen- oder Kreuzungs-Gleisabschnittes mit dem Maschi­nenrahmen 2 verbunden. Die Hebeeinrichtung 21 weist einen über Spurkranzrollen 22 an einer Schiene des Gleises ver­fahrbaren und mit dem Greiforgan 20 verbundenen Tragrahmen 23 auf. Dieser ist über eine Schleppstange 24 gelenkig mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden. Außerdem ist der Tragrahmen 23 noch über ein Seil 25 mit einem an der Oberseite der Maschine 1 mit dem Maschinenrahmen 2 be­festigten Kragarm 26 verbunden.

    [0024] Zwischen dem vorderen Schienenfahrwerk 3 und dem Gleis­hebe-Richtaggregat 14 ist jeweils pro Schiene 5 ein Wei­chenstopfaggregat 27 vorgesehen. Dieses über Antriebe beistell- und vibrierbare Stopfwerkzeuge 28 aufweisende Stopfaggregat 27 ist über einen Antrieb 29 höhenverstell­bar auf einem Stopfaggregat-Rahmen 30 gelagert. Dieser ist auf horizontalen, quer zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden Querführungen31 querverschiebbar. Mit dem Stopfaggregat-Rahmen 30 ist ein querverschiebbares Hilfs-Verdicht- oder Stopfaggregat 32 verbunden.

    [0025] Im Bereich des vorderen Schienenfahrwerkes 3 kann eine mit dem Maschinenrahmen 2 verbundene und über Antriebe 33,34 teleskopartig seiten- und höhenverstellbare Abstützein­richtung 35 mit Doppelspurkranzrollen 36 zur Auflage auf den Schienen des durch die Hebeeinrichtung 21 anhebbaren Neben-Gleisabschnittes vorgesehen sein. Zusätzlich oder je nach Bemessung der Abstützzylinder sind an jeder Ma­schinenlängsseite jedes Schienenfahrwerkes 3 zwei - eine Abstützeinrichtung 37 bildende Abstützzylinder 38 vorgesehen, die einerseits am Schienenfahrwerk 3 und andererseits am Maschinenrahmen 2 angelenkt sind. Zur Feststellung der Gleis-Nivellier- und Richtfehler ist ein Nivellier- und Richtbezugssystem 39 vorgesehen.

    [0026] Wie in Fig. 2 ersichtlich, befindet sich seitlich neben der Gleisstopfmaschine 1 ein Neben-Gleisabschnitt bzw. ein Abzweiggleis 40 einer Gleis-Weiche 41. Der teleskopartig ausgebildete Kragarm 26 der Hebeeinrich­tung 21 ist derart querverschoben, daß die als Hebe­rollen 42 ausgebildeten Greiforgane 20 und die Spur­kranzrollen 22 des Tragrahmens 23 mit einer Schiene 43 des Abzweiggleises 40 in Eingriff stehen. Das Hilfs-­Stopfaggregat 32 ist ebenfalls teleskopartig bis zur äußeren Schiene 43 des Abzweiggleises 40 querverschoben und über ein Teleskoprohr 44 mit dem Stopfaggregat-Rahmen 30 verbunden. Dieser ist jeweils über einen Querverschie­be-Antrieb 45 auf den Querführungen 31 querverschiebbar.

    [0027] Die über die Antriebe 33,34 quer- und höhenverstellbare Abstützeinrichtung 35 stützt sich mit ihren beiden Doppel­spurkranzrollen 36 auf der inneren Schiene 43 des Ab­zweiggleises 40 ab. Die Doppelspurkranzrollen 36 sind auf einem Tragrahmen 46 befestigt, der um eine vertikale Achse drehbar mit einem höhenverstellbaren Vertikalträger 47 (Fig.1) verbunden ist. Dieser ist in einem querver­schiebbaren Träger 48 höhenverschiebbar gelagert. Dieser Träger 48 ist wiederum in einem mit dem Maschinenrahmen 2 verbundenen und den Querverschiebeantrieb 34 aufnehmen­den Teleskoprohr 44 querverschiebbar gelagert. An der gegenüberliegenden Maschinenlängsseite ist ebenfalls eine Abstützeinrichtung 35 zur Abstützung auf einem gegebenen­falls vorhandenen, gegenüberliegenden Abzweiggleis vor­gesehen. Ebenso ist ein weiteres Hilfs-Verdicht- oder Stopfaggregat 32 zur Unterstopfung von Weichenschwellen 50 an der gegenüberliegenden Maschinenlängsseite vorge­sehen, das zur unabhängigen Querverschiebung mit dem zweiten Stopfaggregat-Rahmen 30 verbunden ist.

    [0028] Wie in Fig. 3 ersichtlich, ist der Kragarm 26 der Hebe­einrichtung 21 um eine vertikale Achse 51 verschwenkbar am Maschinenrahmen 2 gelagert und über einen Drehantrieb 52 um 180° verschwenkbar ausgebildet. Ein über das Seil 25 mit dem Tragrahmen 23 verbundener Höhenverstell-An­trieb 53 der Hebeeinrichtung 21 ist in einem kastenför­migen Teleskop-Träger 54 befestigt. Dieser ist zur Längs­verschiebung in einem den Kragarm 26 bildenden kasten­förmigen und mit einem am Maschinenrahmen 2 abgestütz­ten Hilfsrahmen 55 verbundenen Träger 56 gelagert. Das im Bereich der Drehachse 51 gelegene Ende dieses Trägers 56 ist über den Seiten- bzw. Querverstell-Antrieb 19 mit dem vordersten Ende des Teleskopträgers 54 verbunden. Zwischen dem Hilfsrahmen 55 und dem Träger 56 befindet sich ein Auflager 57 zu dessen Abstützung. Zur Umlenkung des Seiles 25 im Bereich des äußeren Endes des Teleskop­trägers 54 ist eine mit diesem verbundene Umlenkrolle 57 vorgesehen. Die mit dem Tragrahmen 23 verbundenen und einander quer zur Maschinenlängsrichtung gegenüberlie­genden Heberollen 42 sind jeweils um eine in Maschinen­längsrichtung bzw. in Längsrichtung der Schiene 43 ver­laufende Achse 58 verschwenkbar gelagert und mit Hilfe eines Bolzens in der den Schienenkopf umfassenden Ar­beitsposition arretierbar. Ein die Gelenkverbindung der Schleppstange 24 mit dem Tragrahmen 23 bildender Bolzen 59 ist lösbar mit dem Tragrahmen 23 verbunden. Auf diese Weise ist die Verbindung zwischen Schleppstange 24 und Tragrahmen 23 für die Überstellfahrt rasch lösbar.

    [0029] Im Bereich der Schiene 5 ist zum Teil noch das Gleis­hebe-Richtaggregat 14 angedeutet, das mit einer Greif­rolle 15, einem über Antriebe quer- und höhenverstell­baren Greifhaken 16 und der als Richtwerkzeug dienenden Spurkranzrolle 13 die Schiene 5 formschlüssig für die Gleishebung umschließt. Der maximale Seitenverschiebeweg des Kragarmes 26 bzw. des Tragrahmens 23 der Hebeeinrich­tung 21 ist etwa dem Abstand zweier quer zur Maschinen­längsrichtung einander gegenüberliegender Spurkranzräder der Maschinen-Schienenfahrwerke 3 bzw. einem Spurweiten­abstand entsprechend ausgebildet.

    [0030] Wie in Fig. 4 ersichtlich, ist das Hilfs-Stopfaggregat 32 über das Teleskoprohr 44 mit dem Stopfaggregat-Rahmen 30 zur gemeinsamen Querverschiebung verbunden. Im Tele­skoprohr 44 ist ein langer Teleskopträger 60 längsver­schiebbar gelagert und über einen Querverstellantrieb 61 mit dem Teleskoprohr 44 verbunden. Das äußere Ende des Teleskopträgers 60 ist mit einem zylindrischen Rohr­stück 62 verbunden, in dem ein Träger 63 mit kreisförmi­gem Querschnitt höhenverschiebbar gelagert ist. Dieser Träger 63 ist über einen Höhenverstellantrieb 64 mit dem Rohrstück 62 verbunden. Diese Verbindung ist um eine vertikale, in Längsrichtung des Trägers 63 verlau­fende Achse drehbar ausgebildet. Auf diese Weise ist der Träger 63 mitsamt dem Hilfs-Stopfaggregat 32 um eine vertikale Achse 65 drehbar. Das Rohrstück 62 ist mit einer Fixierschraube 66 verbunden, die in eine von mehreren parallel nebeneinander angeordneten und in Längsrichtung der Achse 65 verlaufende Rillen 67 eingreift. Damit kann das Hilfs-Stopfaggregat 32 mitsamt dem Träger 63 wahlwiese um die Achse 65 verschwenkt werden, wobei jedoch die Höhenverstellbarkeit durch den Höhenverstell­antrieb 64 uneingeschränkt bleibt.

    [0031] Das Hilfs-Stopfaggregat 32 weist zwei mit Hilfe eines Beistellantriebes 68 um eine Beistellachse 69 beistell- bzw. verschwenkbare Stopfwerkzeuge 70 auf. Der Seiten­verstellabstand des Hilfs-Stopfaggregates 32 ist wenig­stens dem Querverschiebeweg des Kragarmes entsprechend ausgebildet. Die Stopfwerkzeuge 28 des Weichen-Stopf­aggregates 27 sind jeweils um eine in Maschinenlängs­richtung verlaufende Achse 71 verschwenkbar gelagert und zur voneinander unabhängigen Seitenverschwenkung mit einem Schwenkantrieb 72 verbunden. Damit sind auch schwierige Bereiche in Weichenabschnitten unterstopfbar, in denen z.B. eine Weichenzunge ein Absenken eines nor­malen Stopfwerkzeuges verhindern würde. Durch die Sei­tenverschwenkung des entsprechenden Stopfwerkzeuges 28 sind auch diese schwierigen Bereiche problemlos unter­stopfbar. Durch die Querverschiebung des Stopfaggregat-­Rahmens 30 entlang der Querführungen 31 sind die Stopf­werkzeuge 28 beispielsweise auch mittig zur Weichen­zunge zentrierbar.

    [0032] Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsge­mäß ausgebildeten Gleisstopfmaschine 1 anhand der Fig. 1 bis 4 näher beschrieben.

    [0033] Bei Erreichen des Neben-Gleisabschnittes bzw. Abzweig­gleises 40 wird der Kragarm 26 von der in Maschinenlängs­richtung verlaufenden, in Fig. 2 mit strichpunktierten Linien dargestellten Überstellposition in die seitlich auskragende Arbeitsposition verschwenkt. Das freie Ende des Seiles 25 wird anschließend mit dem Tragrahmen 23 verbunden, der seinerseits an die Schleppstange 24 an­gelenkt wird. Durch entsprechende Betätigung des Quer­verstellantriebes 19 wird der Teleskopträger 54 mitsamt dem Tragrahmen 23 so lange seitlich verschoben, bis die Heberollen 42 genau über der Schiene 43 des Abzweiglei­ses 40 zu liegen kommen. Durch Beaufschlagung des Höhen­verstellantriebes 53 erfolgt anschließend eine Absenkung der Hebeeinrichtung 21, bis die Spurkranzrollen 22 auf der Schiene 43 aufliegen. Daraufhin werden die beiden Greifrollen 42 zur Anlage an den Schienenkopf ver­schwenkt und durch Einführung eines Bolzens arretiert. Das Hilfs-Stopfaggregat 32 wird unter Beaufschlagung der Antriebe 61 und 64 so lange quer- und höhenverla­gert, bis die beiden Stopfwerkzeuge 70 seitlich neben der Schiene 43 zu liegen kommen. Die Abstützeinrichtung 35 kann durch Beaufschlagung der Antriebe 33 und 34 so lange quer- und höhenverschoben werden, bis die Doppel-­Spurkranzrollen 36 auf der Schiene 43 des Abzweiggleises 40 aufliegen. Anstelle der beschriebenen Abstützeinrich­tung 35 oder auch zusätzlich kann die zweite Abstützein­richtung 37 aktiviert werden, indem die Abstützzylinder 38 beaufschlagt werden.

    [0034] Nach Anlage der Greifrollen 15 und Greifhaken 16 des Gleishebe-Richtaggregates 14 an die beiden Schienen 5 des Gleises 6 wird die Gleishebung entsprechend dem durch das Nivellier- und Richtbezugssystem 39 festgestellten Höhenfehler durchgeführt. Dazu werden gleichzeitig die Hebeantriebe 17 des Gleishebe-Richtaggregates 14 und der Höhenverstellantrieb 53 der Hebeeinrichtung 21 beauf­schlagt, wodurch in diesem Bereich sowohl das Hauptgleis 6 als auch das Abzweiggleis 40 gleichmäßig angehoben wird. Während der Gleishebung können auch gegebenenfalls vor­handene Richtfehler beseitigt werden, indem mit Hilfe des Richtantriebes 18 der angehobene Weichenabschnitt entsprechend querverschoben wird. Im angehobenen Gleis­zustand erfolgt die Unterstopfung der langen Weichen­schwellen 50, indem sowohl die Stopfwerkzeuge 28 des Weichenstopfaggregates 27 als auch die Stopfwerkzeuge 70 des Hilfs-Stopfaggregates 32 in den Schotter einge­taucht und beigestellt werden. Bedarfsweise kann nach Beendigung des Stopfvorganges des Hilfs-Stopfaggregates 32 auf der einen Schienenseite auch die andere Schienen­seite der Schiene 43 unterstopft werden, indem das Hilfs-­Stopfaggregat 32 durch den Höhenverstellantrieb 64 hoch­gehoben und mit Hilfe des Querverstellantriebes 61 quer­verschoben wird, bis die Stopfwerkzeuge 70 seitlich ne­ben der äußeren Seite der Schiene 43 zu liegen kommen. Nach Beendigung des Stopfvorganges erfolgt eine Weiter­fahrt der Stopfmaschine 1 zur nächsten Schwelle 50, wo der beschriebene Arbeitsgang der Gleishebung und Unter­stopfung von neuem beginnt. Bedarfsweise kann das Hilfs-­Stopfaggregat 32 an die im Winkel zur Maschinenlängs­richtung verlaufende Längsrichtung des Abzweiggleises 40 angepaßt werden, indem die Fixierschraube 66 kurz­zeitig gelockert, das Hilfs-Stopfaggregat 32 händisch entsprechend um die Achse 65 gedreht und anschließend die Schraube 66 wiederum fixiert wird.

    [0035] Nach erfolgter Unterstopfung der langen Weichenschwellen 50 wird der Kragarm 21 sowie das Hilfs-Stopfaggregat 32 und die Abstützeinrichtung 35 wiederum in die Über­stellposition zurückverschoben und die Unterstopfung des Gleises 6 in üblicher Weise mit Hilfe des Weichen-­Stopfaggregates 27 und des Gleishebe-Richtaggregates 14 fortgesetzt. Sobald in weiterer Folge beispielsweise ein nach rechts abzweigendes Abzweiggleis 50 vorliegt, wird die auf der rechten Maschinenseite vorhandene Ab­stützeinrichtung 35 und das ebenfalls auf dieser Seite vorhandene Hilfs-Stopfaggregat 32 eingesetzt. Der Krag­arm 26 wird zu diesem Zweck um 90° von der Überstell­position verschwenkt, sodaß er auf die gegenüberliegen­de rechte Maschinenseite vorragt. Der Tragrahmen 23 der Hebeeinrichtung 21 wird sowohl mit dem Seil 25 als auch mit der Schleppstange 24 verbunden.


    Ansprüche

    1. Fahrbare Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine mit einem Hebe-Richtaggregat zum Heben und bzw. oder Seitwärtsverschieben eines Gleises im Weichen- und Kreuzungsbereich, das einen mit wenigstens einem Spur­kranzrad-Paar am Gleis verfahrbaren und mit dem Maschi­nenrahmen über hydraulische Hebe- und Richtantriebe höhen- sowie seitenverstellbar verbundenen Werkzeugrahmen auf­weist, an welchem - je Schienenstrang - wenigstens ein als Richtorgan dienendes Spurkranzrad und wenigstens ein - über einen Antrieb quer- und höhenverstellbares und zur kraftschlüssigen Anlage an die Schienen-Außen- bzw. Innenseite vorgesehenes - als Greifhaken und/oder Greifrolle ausgebildetes Greiforgan angeordnet ist, da­durch gekennzeichnet, daß an der Maschine (1) wenigstens eine über einen Antrieb (19) querverstell- bzw. verschiebbare und wenigstens ein Greiforgan (20) aufweisende Hebeeinrichtung (21) zum Anheben eines seitlich neben der Maschine (1) befind­lichen Weichen- oder Kreuzungs-Gleisabschnittes vorge­sehen ist, wobei die Hebeeinrichtung (21) einen über Spurkranzrollen (22) an einer Schiene des Gleises ver­fahrbaren und mit wenigstens einer seitenverschwenk­baren, als Greiforgan (20) ausgebildeten Heberolle (42) ausgestatteten Tragrahmen (23) aufweist.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die zum Hebeeinsatz im Seitenbereich neben den Richt- und Greiforganen (13,15,16) vorgesehene Hebe­einrichtung (21) - zum Anheben dieses Neben-Gleisab­schnittes (40) - aus einem mit dem Maschinenrahmen (2) verbundenen, seitlich vorkragenden und einen Höhenver­stellantrieb (53) aufweisenden, querverstellbaren Krag­arm (26) gebildet ist, der vorzugsweise über ein Seil (25) mit dem das Greiforgan (20) und die Spurkranzrollen (22) aufweisenden Tragrahmen (23) verbunden ist.
     
    3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Tragrahmen (23) verbun­dene Kragarm (26) der Hebeeinrichtung (21) zum Anheben des Neben-Gleisabschnittes an der Oberseite der Maschi­ne (1) angeordnet und über den als hydraulische Zylinder-­Kolben-Anordnung ausgebildeten Querverstell-Antrieb (19) teleskopartig seitenverstellbar ausgebildet ist.
     
    4. Maschine nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragarm (26) der Hebeeinrichtung (21) um eine vertikale Achse (51) ver­schwenkbar am Maschinenrahmen (2) gelagert und über einen Drehantrieb (52) vorzugsweise um 180° verschwenk­bar ausgebildet ist.
     
    5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der über das Seil (25) mit dem Tragrahmen (23) verbundene Höhenverstellantrieb (53) der Hebeeinrichtung (21) in einem kastenförmigen Teleskop­träger (54) befestigt ist, der zur Längsverschiebung in einem den Kragarm (26) bildenden, kastenförmigen Träger (56) gelagert und mit dem Seiten- bzw. Querverstell-­Antrieb (19) verbunden ist.
     
    6. Maschine nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der über das Seil (25) mit dem Kragarm (26) verbundene und zwei in Schienenlängs­richtung hintereinander angeordnete Spurkranzrollen (22) sowie zwei zwischen diesen vorgesehene, zangenartig sei­tenverschwenkbare Heberollen (42) aufweisende Tragrahmen (23) über eine Schleppstange (24) gelenkig mit dem Ma­schinenrahmen (2) verbunden ist.
     
    7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale Seitenverschie­beweg des Kragarmes (26) bzw. des Tragrahmens (23) der Hebeeinrichtung (21) etwa dem Abstand zweier quer zur Maschinenlängsrichtung einander gegenüberliegenden Spur­kranzräder der Maschinen-Schienenfahrwerke (3) bzw. einem Spurweiten-Abstand entsprechend ausgebildet ist.
     
    8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Maschinenrahmen (2) verbundenen Hebeeinrichtung (21) zum Anheben des Neben-Gleisabschnittes (40) vorzugsweise an jeder Ma­schinenlängsseite ein Hilfs-Verdicht- oder Stopfaggre­gat (32) vorgeordnet ist, das über einen Antrieb (61) querverstellbar mit dem Stopfaggregat-Rahmen (30) - des vorzugsweise über Querführungen querverschiebbaren Wei­chen-Stopfaggregates (27) - verbunden ist.
     
    9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, daß das insbesondere mit beistellbaren Stopfwerkzeu­gen (70) ausgebildete Hilfs-Stopfaggregat (32) über einen Antrieb (61) teleskopartig seitenverstellbar ausgebildet und über einen Antrieb (64) höhenverstell­bar ist, wobei der Seitenverstell-Abstand wenigstens dem Querverschiebeweg des Kragarmes entspricht.
     
    10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens im Bereich eines Schienenfahrwerkes (3) eine mit dem Maschinenrahmen (2) verbundene und teleskopartig seiten- und höhenverstell­bare Abstützeinrichtung (35) mit Doppel-Spurkranzrollen 36) zur Auflage auf den Schienen des durch die Hebe­einrichtung (21) anhebbaren Neben-Gleisabschnittes (40) vorgesehen ist.
     
    11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abstützeinrichtung (35) mit einem maximalen Seitenverschiebeweg - welcher etwa dem Seiten­verschiebeweg des Kragarmes (26) der Hebeeinrichtung (21) entspricht - ausgebildet ist.
     
    12. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Maschinenlängsseite jedes Schienenfahrwerkes (3) zwei - eine Abstützeinrich­tung (37) bildende - Abstützzylinder (38) vorgesehen sind, die einerseits am Schienenfahrwerk (3) und anderer­seits am Maschinenrahmen (2) angelenkt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht