[0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine mit einem
Hebe-Richtaggregat zum Heben und bzw. oder Seitwärtsverschieben eines Gleises im Weichen-
und Kreuzungsbereich, das einen mit wenigstens einem Spurkranzrad-Paar am Gleis verfahrbaren
und mit dem Maschinenrahmen über hydraulische Hebe- und Richtantriebe höhen- sowie
seitenverstellbar verbundenen Werkzeugrahmen aufweist, an welchem - je Schienenstrang
- wenigstens ein als Richtorgan dienendes Spurkranzrad und wenigstens ein - über einen
Antrieb quer- und höhenverstellbares und zur kraftschlüssigen Anlage an die Schienen-Außen-
bzw. Innenseite vorgesehenes - als Greifhaken und/oder Greifrolle ausgebildetes Greiforgan
angeordnet ist.
[0002] Es ist - gemäß AT-PS 380 281 der gleichen Anmelderin bzw. Patentinhaberin - eine
Gleisstopf-, Nivellier- und Richtmaschine bekannt, deren Stopf-, Hebe- und Richtaggregate
speziell für die Bearbeitung von Weichen und Kreuzungsbereichen von Gleisen ausgebildet
sind. Dazu weist das querverschiebbare Stopfaggregat pro Schienenstrangseite zwei
bzw. nach dem Ausführungsbeispiel in Fig.5 vier Stopfpickel auf, die jeweils über
einen eigenen Antrieb zusätzlich zur Beistellbewegung voneinander unabhängig auch
in Schwellenlängsrichtung verschwenkbar sind. Damit sind die Weichen- und Kreuzungsbereiche
auch in den schwierigsten Bereichen zumindest mit einem Stopfpickel - wobei der benachbarte,
über einem Hindernis befindliche Stopfpickel hochgeschwenkt ist - unterstopfbar.
Um die durch die sehr langen Schwellen besonders schweren Weichen in diesem durch
die komplizierte Schienenführung schwierig zu erfassenden Gleisbereich auch in die
korrekte Höhen- und Seitenlage verbringen zu können, weist das auf zwei Spurkranzrollen-Paare
abgestützte und in Schienenlängsrichtung verschiebbare Weichen-Hebe- und Richt aggregat
pro Schiene einen kräftigen Hebehaken auf, der über hydraulische Kolben-Zylinder-Antriebe
sowohl querals auch höhenverstellbar angeordnet ist. Dadurch kann die Schiene auch
in schwierigen Bereichen erfaßt werden, wobei der Haken zweckmäßig entweder am Schienenkopf
oder am Schienenfuß anlegbar ist. Derartige Weichen-Gleisstopf-Nivellier- und Richtmaschinen
sind für die Gleiserhaltung besonders wichtig, da auf die ordnungsgemäße Höhen- und
Seitenlage der Weichen und Kreuzungen auf Grund deren sehr hohen Anschaffungskosten
zunehmend besonderer Wert gelegt wird. Solche Weichen-Gleisstopf-Nivellier- und
Richtmaschinen sind auch üblicherweise mit einem Bezugssystem für das Richten und
einem Bezugssystem für das Nivellieren ausgestattet, die zur genauen Steuerung der
Hebe- und Richtwerkzeuge dienen. Allerdings wird bei Bearbeitung des Gleises insbesondere
beim Hebevorgang durch das Gewicht des links oder rechts neben dem Gleis verlaufenden
Gleisabschnittes, welcher mit dem Hauptgleis-Abschnitt noch mit durchgehenden Querschwellen
mitverbunden ist, die Genauigkeit des Hebevorganges etwas beeinträchtigt. Aus diesen
Gründen wird daher oft bei Bearbeitung des Neben- bzw. Abzweiggleises insbesondere
der Hebevorgang besonders genau an Hand des Bezugssystems nochmals kontrolliert und
durch die nachfolgende Unterstopfung der Schwellen diese verbesserte Gleislage festgehalten.
[0003] Ferner ist - gemäß AT-PS 369 068 der gleichen Anmelderin bzw. Patentinhaberin - eine
Stopf-Nivellier- und Richtmaschine bekannt, die sowohl für die Unterstopfung von
Weichen- als auch Streckengleisen geeignet ist. Das einen deichselförmigen, mit seinem
vorderen Ende am Maschinenrahmen angelenkten Werkzeugrahmen aufweisende Hebe- und
Richtaggregat ist über ein Spurkranzrad-Paar am Gleis verfahrbar. Zwischen Werkzeug-
und Maschinenrahmen sind insgesamt zwei Hebe- und zwei Richtantriebe zur Übertragung
der Hebe- und Richtkräfte angeordnet. Jedem der gleichzeitig zur Abstützung auch als
Richtorgan dienenden Spurkranzräder ist beidseitig jeweils ein weiteres Greiforgan
zugeordnet, das als Greifrollen-Paar mit zwei einander quer gegenüberliegenden und
jeweils über Antriebe seitenverschwenkbaren Greifrollen zur Anlage an die Schienenaußen-
bzw. innenseite ausgebildet ist. Zusätzlich ist auch ein als über Antriebe im wesentlichen
höhenverschieb- und querverschwenkbarer Greifhaken ausgebildetes weiteres Greiforgan
je Schienenstrang zwischen den beiden Greifrollen-Paaren vorgesehen. Mit diesen beschriebenen,
das Gleis im Schienenkopfbereich zangenartig erfassenden Heberollen-Paaren und dem
Greifhaken können auch schwerste Weichenabschnitte bearbeitet werden. Eine weitere
Ausführung gemäß Fig. 7 dieser Literaturstelle betrifft eine einfachere Bauart mit
nur einer Greifrolle und einem Greifhaken je Schienenstrang, die wahlweise oder gemeinsam
an die Schienenaußenseite anlegbar sind und wobei der Greifhaken zusätzlich höhen-
und querverschwenkbar ausgebildet ist. Mit dieser Werkzeugausstattung, bei welcher
dem als Richtorgan dienenden Spurkranz an der Schienenaußenseite zwei unterschiedlich
als Greifhaken bzw. Greifrollen ausgebildete Greiforgane gegenüberstehen, die je
nach den Erfordernissen gemeinsam oder wechselweise einsetzbar sind und von denen
jedes für sich im Zusammenwirken mit dem Richt-Spurkranz einen sicheren, zangenartigen
Kraftschluß mit der Schiene gewährleistet, sind bereits praktisch die meisten in
den schwierigsten Weichen- und Kreuzungsbereichen anfallenden Gleiskorrektur-Aufgaben
zu bewältigen. Derartige Maschinen haben sich daher auch in der Praxis bereits sehr
bewährt. Auch bei dieser Gleisnivellier-, Stopf- und Richtmaschine, die mit einem
Bezugssystem zur Steuerung des Hebevorganges ausgestattet ist, ist der nachteilige
Einfluß des mit dem Gleis durch die Querschwellen verbundenen Neben- bzw. Abzweiggleisabschnittes
sowohl beim Hebe- als auch beim Richtvorgang gegeben, da beim Hebe vorgang das Gewicht
des daneben befindlichen Gleisabschnittes - auch bei genauer Hebung bzw. auch bei
einer Überhebung des Soll-Maßes - die Werkzeuge und deren Antriebe überbeansprucht
werden, wobei nicht immer eine ganz genaue Soll-Lage durch diesen nachteiligen Einfluß
herstellbar ist. Um eine derartige Überbeanspruchung der Werkzeuge zu vermeiden, ist
es auch bekannt, bei sehr schweren Weichen im Bereich des Abzweiggleises Hebewinden
vorzusehen, die jedoch zusätzliches Arbeitspersonal erfordern und außerdem den Arbeitsfortschritt
in größerem Maße hemmen. Die Hebewinden müssen praktisch je nach dem schrittweisen
Arbeitsfortschritt ebenso schritt- bzw. schwellenweise nach Unterstopfung der Schwellen
wieder entfernt bzw. wieder eingebaut werden und ergeben eine sehr zeitaufwendige
und unwirtschaftliche Arbeitsweise.
[0004] Es ist - gemäß AT-PS 368 565 - auch eine Stopf-Nivellier- und Richtmaschine bekannt,
deren Hebe- und Richtaggregat aus einem zweiteiligen, deichselförmigen Werkzeugrahmen
gebildet ist. Der untere Stützteil ist im hinteren Endbereich mit einem Spurkranzrad-Paar
verbunden und mit seinem vorderen, stangenförmigen Ende am Maschinenrahmen in dessen
Längsrichtung verschiebbar gelagert. Der obere Tragteil ist etwa längsmittig gelenkig
mit dem Stützteil verbunden und weist im Bereich der Spurkranzräder jeweils einen
über einen Antrieb querverschieb- oder verschwenkbaren Hebehaken je Schienenstrang
auf. Zur Höhenverstellung dieses Hebehakens ist der Tragteil über einen Verstellantrieb
zum Stützteil höhenverschiebbar. Das gesamte, insgesamt zwei Hebe- und Richtantriebe
aufweisende Hebe- und Richtaggregat ist durch einen Verschiebezylinder relativ zum
Maschinenrahmen in Gleislängsrichtung verstellbar. Da pro Schienenstrang lediglich
ein einziges Greiforgan für die Gleishebung vorgesehen ist, können mit einem solchen,
einfacher ausgebildeten Hebe- und Richtaggregat Gleisbereiche mit schweren Weichen
bzw. Gleise mit schwierigen Gleishindernissen praktisch nicht gehoben werden. Bei
dieser Art Stopf-, Nivellier- und Richtmaschine ist natürlich der beschriebene nachteilige
Einfluß des Gewichtes des mit dem Hauptgleis über die Querschwellen zusammenhängenden
Neben- bzw. Abzweiggleisabschnittes beim Richten und Heben ganz besonders groß.
[0005] Schließlich ist - gemäß AT-PS 381 126 - eine Gleisstopf-Nivellier- und Richtmaschine
mit einem einfacheren Hebe- und Richtaggregat bekannt, welches nur ein Spurzkranzrad-Paar
aufweise, dessen Spurkranzräder als Richtorgane dienen. Jedem Spurkranzrad ist hiebei
ebenso, wie bereits beschrieben, jeweils ein an die Schienenaußenseite anlegbarer,
zusätzlich höhen- und querverstellbarer Greifhaken bzw. ein als Greifrolle ausgebildetes
Greiforgan zugeordnet, die wahlweise einsetzbar sind. Mit dieser Ausführung sind ebenso
bereits die verschiedensten schwierigen Weichenbereiche korrigierbar, wobei jedoch
insbesondere bei sehr schweren Weichengleisen und -Bereichen durch die geringe Anzahl
der Greiforgane nicht alle Weichen mit der notwendigen Genauigkeit durchgearbeitet
werden können. Auch bei diesem einfacheren Hebe- und Richtaggregat dieser bekannten
Stopf-Nivellier- und Richtmaschine ist der nachteilige Einfluß des Gewichtes des
mit dem Hauptgleis über Querschwellen verbundenen Neben- bzw. Abzweiggleisabschnittes
sehr offensichtlich, sodaß eine genaue Gleislage in wirtschaftlich vertretbarer Weise
in diesen Bereichen nicht herstellbar ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung liegt nun in der Schaffung einer fahrbaren Gleisstopf-,
Hebe- und Richtmaschine der eingangs beschriebenen Art, mit welcher in Weichen- und
Kreuzungsbereichen, in welchen also das zu bearbeitende Gleis mit dem Nebe- bzw.
Abzweiggleisabschnitt über die Querschwellen noch miteinander verbunden ist, d.h.
also in ganz schweren Weichenbereichen, eine verbesserte und genaue Gleislage in
wirtschaftlicher Weise in bezug zum Hebe- und gegebenenfalls auch Richtvorgang herstellbar
ist.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer fahrbaren Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine dieser
Art in überraschender Weise dadurch gelöst, daß am der Maschine wenigstens eine über
einen Antrieb querverstell- bzw. verschiebbare und wenigstens ein Greiforgan aufweisende
Hebeeinrichtung zum Anheben eines seitlich neben der Maschine befindlichen Weichen-
oder Kreuzungs-Gleisabschnittes vorgesehen ist, wobei die Hebeeinrichtung einen,
über Spurkranzrollen an einer Schiene des Gleises verfahrbaren und mit wenigstens
einer seitenverschwenkbaren, als Greiforgan ausgebildeten Heberolle ausgestatteten
Tragrahmen aufweist.
[0008] Mit einer nach der Erfindung ausgebildeten Maschine ist gleichzeitig mit der Gleisanhebung
für die Weichenunterstopfung auch der seitlich abstehende und durch die Schwellen
verbundene Abschnitt des Abzweiggleises anhebbar. Auf diese Weise ist eine verbesserte
und genauere Gleislage in Weichen- und Kreuzungsbereichen herstellbar. Außerdem erfolgt
durch die zusätzlich querverstell- bzw. verschiebbare Hebeeinrichtung auch in vorteilhafter
Weise eine Entlastung des für die Gleishebung und -richtung vorgesehenen Werkzeugrahmens
von asymmetrischer Krafteinwirkung. Von besonderem Vorteil ist die spezielle Ausbildung
der zusätzlichen Hebeeinrichtung als über Spurkranzrollen auf einer Schiene verfahrbarer
und Heberollen aufweisender Tragrahmen, da auf diese Weise eine automatische Zentrierung
der Heberollen über der zu hebenden Schiene des Abzweiggleises erfolgt.
[0009] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die zum
Hebeeinsatz im Seitenbereich neben den Richt- und Greiforganen vorgesehene Hebeeinrichtung-
zum Anheben dieses Neben-Gleisabschnittes - aus einem mit dem Maschinenrahmen verbundenen,
seitlich vorkragenden und einen Höhenverstellantrieb aufweisenden, querverstellbaren
Kragarm gebildet ist, der vorzugsweise über ein Seil mit dem das Greiforgan und die
Spurkranzrollen aufweisenden Tragrahmen verbunden ist. Eine derartige Verbindung
des auf der Schiene abrollbaren Tragrahmens mit einem querverstellbaren Kragarm zeichnet
sich durch eine besonders einfache und auch hohen Krafteinwirkungen standhaltende
konstruktive Lösung aus. Dabei ermöglicht der Einsatz eines Seiles als Verbindung
zwischen Tragrahmen und Kragarm die Übertragung besonders hoher Zugkräfte sowie eine
rasche und problemlose Überstellung der Hebeeinrichtung in die Arbeitsposition.
[0010] Der mit dem Tragrahmen verbundene Kragarm der Hebeeinrichtung zum Anheben des Neben-Gleisabschnittes
ist entsprechend einer weiteren Ausbildung der Erfindung an der Oberseite der Maschine
angeordnet und über den als hydraulische Zylinder-Kolben-Anordnung ausgebildeten
Querverstell-Antrieb teleskopartig seitenverstellbar ausgebildet. Die teleskopartige
Seitenverstellbarkeit sowie die Anordnung an der Oberseite der Maschine ermöglicht
einerseits eine eingezogene Überstellposition des Kragarmes innerhalb des Lichtraumprofils
für die Überstellfahrt der Maschine und andererseits auch eine weitreichende Querverschiebung
zur Erfassung des Neben-Gleisabschnittes.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Kragarm der Hebeeinrichtung
um eine vertikale Achse verschwenkbar am Maschinenrahmen gelagert und über einen Drehantrieb
vorzugsweise um 180° verschwenkbar ausgebildet. Mit dieser vorteilhaften drehbaren
Ausbildung des Kragarmes ist dieser an beiden Längsseiten der Maschine einsetzbar,
sodaß sowohl ein nach links als auch nach rechts führendes Abzweiggleis einer Weiche
durch die Hebeeinrichtung hebbar ist.
[0012] Einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung gemäß ist der über das
Seil mit dem Tragrahmen verbundene Höhenverstellantrieb der Hebeeinrichtung in einem
kastenförmigen Teleskopträger befestigt, der zur Längsverschiebung in einem den Kragarm
bildenden, kastenförmigen Träger gelagert und mit dem Seiten- bzw. Querverstellantrieb
verbunden ist. Durch diese besondere Anordnung des Höhen- und Querverstellantriebes
ist unabhängig von der Querverstellung des Kragarmes jeweils eine ungehinderte Höhenverstellung
der Hebeeinrichtung durchführbar.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
der über das Seil mit dem Kragarm verbundene und zwei in Schienenlängsrichtung hintereinander
angeordnete Spurkranzrollen sowie zwei zwischen diesen vorgesehene, zangenartig seitenverschwenkbare
Heberollen aufweisende Tragrahmen über eine Schleppstange gelenkig mit dem Maschinenrahmen
verbunden ist. Durch die Anordnung einer Schleppstange zwischen Tragrahmen und Maschinenrahmen
ist - unter Beibehaltung einer uneingeschränkten Querverschiebung der Hebeeinrichtung
- die Übertragung der Vorschubkräfte für eine Verschiebung des Tragrahmens in Verbindung
mit der Maschinenvorfahrt möglich.
[0014] Der maximale Seitenverschiebeweg des Kragarmes bzw. des Tragrahmens der Hebeeinrichtung
ist gemäß einer weiteren Variante der Erfindung etwa dem Abstand zweier quer zur Maschinenlängsrichtung
einander gegenüberliegenden Spurkranzräder der Maschinen-Schienenfahrwerke bzw. einem
Spurweiten-Abstand entsprechend ausgebildet. Mit einem derartig weiten Seitenverschiebeweg
des Kragarmes ist das Abzweiggleis noch bis in jenen Bereich durch die Hebeeinrichtung
erfaß- und anhebbar, in dem Haupt- und Abzweiggleis durch gemeinsame Schwellen miteinander
verbunden sind.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist der mit dem
Maschinenrahmen verbundenen Hebeeinrichtung zum Anheben des Neben-Gleisabschnittes
vorzugsweise an jeder Maschinenlängsseite ein Hilfs-Verdicht- oder Stopfaggregat vorgeordnet,
das über einen Antrieb querverstellbar mit dem Stopfaggregat-Rahmen - des vorzugsweise
über Querführungen querverschiebbaren Weichen-Stopfaggregates - verbunden ist. Mit
Hilfe einer derartigen Kombination von Hebeeinrichtung und vorgeordnetem Hilfs-Verdicht-
oder Stopfaggregat ist in vorteilhafter Weise der durch die Hebeeinrichtung in die
gewünschte Lage angehobene Neben-Gleisabschnitt sofort hilfsweise unterstopfbar. Auf
diese Weise wird die Genauigkeit der Lage des Hauptgleises noch weiter verbessert,
da somit der nachteilige Einfluß der bisher nicht gehobenen und unterstopften langen
Schwellen beim Nebengleis nicht mehr gegeben ist und nunmehr diese langen Schwellen
des Weichenabschnittes insgesamt dreifach unterstopfbar sind.
[0016] Das insbesondere mit beistellbaren Stopfwerkzeugen ausgebildete Hilfs-Stopfaggregat
ist entsprechend einer weiteren Ausbildungsvariante der Erfindung über einen Antrieb
teleskopartig seitenverstellbar ausgebildet und über einen Antrieb höhenverstellbar,
wobei der Seitenverstell-Abstand wenigstens dem Querverschiebeweg des Kragarmes entspricht.
Mit der teleskopartigen Seitenverstellbarkeit ist eine genaue Anpassung der Stopfwerkzeuge
an den Schienenverlauf des Abzweiggleises möglich. Durch den Einsatz beistellbarer
Stopfwerkzeuge ist außerdem eine rasche und weitgehende Verdichtung des Schwellenauflagers
im Bereich des Neben-Gleisabschnittes durchführbar.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens im
Bereich eines Schienenfahrwerkes eine mit dem Maschinenrahmen verbundene und teleskopartig
seiten- und höhenverstellbare Abstützeinrichtung mit Doppelspurkranzrollen zur Auflage
auf den Schienen des durch die Hebeeinrichtung anhebbaren Neben-Gleisabschnittes
vorgesehen. Durch eine derartige, auf der Schiene des Neben-Gleisabschnittes abrollbare
Abstützeinrichtung wird dem durch die einseitige Kraftübertragung durch die Hebeeinrichtung
auftretenden Kippmoment zuverlässig entgegengewirkt. Infolge der Abstützung direkt
auf der Schiene liegt ein sicheres, unnachgiebiges Abstütz-Auflager vor, wobei durch
die Anordnung im Bereich eines Schienenfahrwerkes eine ungehinderte Hebung des Weichenabschnittes
im Bereich der Hebeeinrichtung durchführbar ist.
[0018] Die Abstützeinrichtung kann gemäß einer weiteren Variante der Erfindung mit einem
maximalen Seitenverschiebeweg - welcher etwa dem Seitenverschiebeweg des Kragarmes
der Hebeeinrichtung entspricht - ausgebildet sein. Mit einem für die Abstütz- und
Hebeeinrichtung gleichen Seitenverscheibeweg ist auch in den von der Maschine größten
Seitenabstand aufweisenden Bereichen des Abzweiggleises, in denen das Kippmoment
am größten ist, eine ungehinderte Gleisanhebung bei einer sicheren Abstützung durchführbar.
[0019] Schließlich besteht noch eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darin,
daß an jeder Maschinenlängsseite jedes Schienenfahrwerkes zwei - eine Abstützeinrichtung
bildende - Abstützzylinder vorgesehen sind, die einerseits am Schienenfahrwerk und
andererseits am Maschinenrahmen angelenkt sind. Durch derartig angeordnete Abstützzylinder
ist auf konstruktiv einfache Weise die Federung der Schienenfahrwerke ausschaltbar,
wodurch eine seitliche Neigung des Maschinenrahmens unter der einseitigen Belastung
durch die Hebeeinrichtung zuverlässig ausgeschlossen wird.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0021] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Gleisstopf-, Hebe-
und Richtmaschine mit einem Hebe-Richtaggregat und einer zusätzlichen Hebeeinrichtung
zum Anheben eines seitlich neben der Maschine befindlichen Weichen- oder Kreuzungs-Gleisabschnittes,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Maschine gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrößerten Längs-Querschnitt durch den Kragarm der Hebeeinrichtung
mit einer Seitenansicht des Tragrahmens und
Fig. 4 einen vergrößerten Querschnitt durch die Maschine gemäß der Linie IV-IV in
Fig. 2.
[0022] Die in Fig. 1 ersichtliche Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine 1 weist einen langgestreckten
Maschinenrahmen 2 auf und ist über Schienenfahrwerke 3 auf einem aus Querschwellen
4 und Schienen 5 gebildeten Gleis 6 verfahrbar. Eine Energiezentrale 7 dient zur Versorgung
sämtlicher Antriebe und des Fahrantriebes 8. Zwischen zwei endseitig angeordneten
Fahrkabinen 9 ist an der Unterseite des Maschinenrahmens 2 eine Arbeitskabine 10
mit einer Steuereinrichtung 11 vorgesehen. In der durch einen Pfeil 12 dargestellten
Arbeitsrichtung der Maschine 1 unmittelbar vor der Arbeitskabine 10 befindet sich
ein über Spurkranzrollen 13 am Gleis 6 abgestütztes Gleishebe-Richtaggregat 14.
Dieses weist als Greiforgane ausgebildete, seitlich verschwenkbare Greifrollen 15
und seiten- sowie höhenverstellbare Greifhaken 16 zur Anlage an den Schienenkopf
bzw. -fuß auf. Das hintere Ende des Gleishebe-Richtaggregates 14 ist an den Maschinenrahmen
2 angelenkt. Zur Übertragung der Hebe- und Richtkräfte sind Hebe- und Richtantriebe
17,18 vorgesehen.
[0023] Seitlich neben dem Gleishebe-Richtaggregat 14 ist eine über einen Antrieb 19 querverstell-
bzw. verschiebbare und ein Greiforgan 20 aufweisende Hebeeinrichtung 21 zum Anheben
eines seitlich neben der Maschine 1 befindlichen Weichen- oder Kreuzungs-Gleisabschnittes
mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden. Die Hebeeinrichtung 21 weist einen über Spurkranzrollen
22 an einer Schiene des Gleises verfahrbaren und mit dem Greiforgan 20 verbundenen
Tragrahmen 23 auf. Dieser ist über eine Schleppstange 24 gelenkig mit dem Maschinenrahmen
2 verbunden. Außerdem ist der Tragrahmen 23 noch über ein Seil 25 mit einem an der
Oberseite der Maschine 1 mit dem Maschinenrahmen 2 befestigten Kragarm 26 verbunden.
[0024] Zwischen dem vorderen Schienenfahrwerk 3 und dem Gleishebe-Richtaggregat 14 ist
jeweils pro Schiene 5 ein Weichenstopfaggregat 27 vorgesehen. Dieses über Antriebe
beistell- und vibrierbare Stopfwerkzeuge 28 aufweisende Stopfaggregat 27 ist über
einen Antrieb 29 höhenverstellbar auf einem Stopfaggregat-Rahmen 30 gelagert. Dieser
ist auf horizontalen, quer zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden Querführungen31
querverschiebbar. Mit dem Stopfaggregat-Rahmen 30 ist ein querverschiebbares Hilfs-Verdicht-
oder Stopfaggregat 32 verbunden.
[0025] Im Bereich des vorderen Schienenfahrwerkes 3 kann eine mit dem Maschinenrahmen 2
verbundene und über Antriebe 33,34 teleskopartig seiten- und höhenverstellbare Abstützeinrichtung
35 mit Doppelspurkranzrollen 36 zur Auflage auf den Schienen des durch die Hebeeinrichtung
21 anhebbaren Neben-Gleisabschnittes vorgesehen sein. Zusätzlich oder je nach Bemessung
der Abstützzylinder sind an jeder Maschinenlängsseite jedes Schienenfahrwerkes 3
zwei - eine Abstützeinrichtung 37 bildende Abstützzylinder 38 vorgesehen, die einerseits
am Schienenfahrwerk 3 und andererseits am Maschinenrahmen 2 angelenkt sind. Zur Feststellung
der Gleis-Nivellier- und Richtfehler ist ein Nivellier- und Richtbezugssystem 39 vorgesehen.
[0026] Wie in Fig. 2 ersichtlich, befindet sich seitlich neben der Gleisstopfmaschine 1
ein Neben-Gleisabschnitt bzw. ein Abzweiggleis 40 einer Gleis-Weiche 41. Der teleskopartig
ausgebildete Kragarm 26 der Hebeeinrichtung 21 ist derart querverschoben, daß die
als Heberollen 42 ausgebildeten Greiforgane 20 und die Spurkranzrollen 22 des Tragrahmens
23 mit einer Schiene 43 des Abzweiggleises 40 in Eingriff stehen. Das Hilfs-Stopfaggregat
32 ist ebenfalls teleskopartig bis zur äußeren Schiene 43 des Abzweiggleises 40 querverschoben
und über ein Teleskoprohr 44 mit dem Stopfaggregat-Rahmen 30 verbunden. Dieser ist
jeweils über einen Querverschiebe-Antrieb 45 auf den Querführungen 31 querverschiebbar.
[0027] Die über die Antriebe 33,34 quer- und höhenverstellbare Abstützeinrichtung 35 stützt
sich mit ihren beiden Doppelspurkranzrollen 36 auf der inneren Schiene 43 des Abzweiggleises
40 ab. Die Doppelspurkranzrollen 36 sind auf einem Tragrahmen 46 befestigt, der um
eine vertikale Achse drehbar mit einem höhenverstellbaren Vertikalträger 47 (Fig.1)
verbunden ist. Dieser ist in einem querverschiebbaren Träger 48 höhenverschiebbar
gelagert. Dieser Träger 48 ist wiederum in einem mit dem Maschinenrahmen 2 verbundenen
und den Querverschiebeantrieb 34 aufnehmenden Teleskoprohr 44 querverschiebbar gelagert.
An der gegenüberliegenden Maschinenlängsseite ist ebenfalls eine Abstützeinrichtung
35 zur Abstützung auf einem gegebenenfalls vorhandenen, gegenüberliegenden Abzweiggleis
vorgesehen. Ebenso ist ein weiteres Hilfs-Verdicht- oder Stopfaggregat 32 zur Unterstopfung
von Weichenschwellen 50 an der gegenüberliegenden Maschinenlängsseite vorgesehen,
das zur unabhängigen Querverschiebung mit dem zweiten Stopfaggregat-Rahmen 30 verbunden
ist.
[0028] Wie in Fig. 3 ersichtlich, ist der Kragarm 26 der Hebeeinrichtung 21 um eine vertikale
Achse 51 verschwenkbar am Maschinenrahmen 2 gelagert und über einen Drehantrieb 52
um 180° verschwenkbar ausgebildet. Ein über das Seil 25 mit dem Tragrahmen 23 verbundener
Höhenverstell-Antrieb 53 der Hebeeinrichtung 21 ist in einem kastenförmigen Teleskop-Träger
54 befestigt. Dieser ist zur Längsverschiebung in einem den Kragarm 26 bildenden
kastenförmigen und mit einem am Maschinenrahmen 2 abgestützten Hilfsrahmen 55 verbundenen
Träger 56 gelagert. Das im Bereich der Drehachse 51 gelegene Ende dieses Trägers 56
ist über den Seiten- bzw. Querverstell-Antrieb 19 mit dem vordersten Ende des Teleskopträgers
54 verbunden. Zwischen dem Hilfsrahmen 55 und dem Träger 56 befindet sich ein Auflager
57 zu dessen Abstützung. Zur Umlenkung des Seiles 25 im Bereich des äußeren Endes
des Teleskopträgers 54 ist eine mit diesem verbundene Umlenkrolle 57 vorgesehen.
Die mit dem Tragrahmen 23 verbundenen und einander quer zur Maschinenlängsrichtung
gegenüberliegenden Heberollen 42 sind jeweils um eine in Maschinenlängsrichtung
bzw. in Längsrichtung der Schiene 43 verlaufende Achse 58 verschwenkbar gelagert
und mit Hilfe eines Bolzens in der den Schienenkopf umfassenden Arbeitsposition arretierbar.
Ein die Gelenkverbindung der Schleppstange 24 mit dem Tragrahmen 23 bildender Bolzen
59 ist lösbar mit dem Tragrahmen 23 verbunden. Auf diese Weise ist die Verbindung
zwischen Schleppstange 24 und Tragrahmen 23 für die Überstellfahrt rasch lösbar.
[0029] Im Bereich der Schiene 5 ist zum Teil noch das Gleishebe-Richtaggregat 14 angedeutet,
das mit einer Greifrolle 15, einem über Antriebe quer- und höhenverstellbaren Greifhaken
16 und der als Richtwerkzeug dienenden Spurkranzrolle 13 die Schiene 5 formschlüssig
für die Gleishebung umschließt. Der maximale Seitenverschiebeweg des Kragarmes 26
bzw. des Tragrahmens 23 der Hebeeinrichtung 21 ist etwa dem Abstand zweier quer zur
Maschinenlängsrichtung einander gegenüberliegender Spurkranzräder der Maschinen-Schienenfahrwerke
3 bzw. einem Spurweitenabstand entsprechend ausgebildet.
[0030] Wie in Fig. 4 ersichtlich, ist das Hilfs-Stopfaggregat 32 über das Teleskoprohr 44
mit dem Stopfaggregat-Rahmen 30 zur gemeinsamen Querverschiebung verbunden. Im Teleskoprohr
44 ist ein langer Teleskopträger 60 längsverschiebbar gelagert und über einen Querverstellantrieb
61 mit dem Teleskoprohr 44 verbunden. Das äußere Ende des Teleskopträgers 60 ist mit
einem zylindrischen Rohrstück 62 verbunden, in dem ein Träger 63 mit kreisförmigem
Querschnitt höhenverschiebbar gelagert ist. Dieser Träger 63 ist über einen Höhenverstellantrieb
64 mit dem Rohrstück 62 verbunden. Diese Verbindung ist um eine vertikale, in Längsrichtung
des Trägers 63 verlaufende Achse drehbar ausgebildet. Auf diese Weise ist der Träger
63 mitsamt dem Hilfs-Stopfaggregat 32 um eine vertikale Achse 65 drehbar. Das Rohrstück
62 ist mit einer Fixierschraube 66 verbunden, die in eine von mehreren parallel nebeneinander
angeordneten und in Längsrichtung der Achse 65 verlaufende Rillen 67 eingreift. Damit
kann das Hilfs-Stopfaggregat 32 mitsamt dem Träger 63 wahlwiese um die Achse 65 verschwenkt
werden, wobei jedoch die Höhenverstellbarkeit durch den Höhenverstellantrieb 64 uneingeschränkt
bleibt.
[0031] Das Hilfs-Stopfaggregat 32 weist zwei mit Hilfe eines Beistellantriebes 68 um eine
Beistellachse 69 beistell- bzw. verschwenkbare Stopfwerkzeuge 70 auf. Der Seitenverstellabstand
des Hilfs-Stopfaggregates 32 ist wenigstens dem Querverschiebeweg des Kragarmes entsprechend
ausgebildet. Die Stopfwerkzeuge 28 des Weichen-Stopfaggregates 27 sind jeweils um
eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse 71 verschwenkbar gelagert und zur
voneinander unabhängigen Seitenverschwenkung mit einem Schwenkantrieb 72 verbunden.
Damit sind auch schwierige Bereiche in Weichenabschnitten unterstopfbar, in denen
z.B. eine Weichenzunge ein Absenken eines normalen Stopfwerkzeuges verhindern würde.
Durch die Seitenverschwenkung des entsprechenden Stopfwerkzeuges 28 sind auch diese
schwierigen Bereiche problemlos unterstopfbar. Durch die Querverschiebung des Stopfaggregat-Rahmens
30 entlang der Querführungen 31 sind die Stopfwerkzeuge 28 beispielsweise auch mittig
zur Weichenzunge zentrierbar.
[0032] Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäß ausgebildeten Gleisstopfmaschine
1 anhand der Fig. 1 bis 4 näher beschrieben.
[0033] Bei Erreichen des Neben-Gleisabschnittes bzw. Abzweiggleises 40 wird der Kragarm
26 von der in Maschinenlängsrichtung verlaufenden, in Fig. 2 mit strichpunktierten
Linien dargestellten Überstellposition in die seitlich auskragende Arbeitsposition
verschwenkt. Das freie Ende des Seiles 25 wird anschließend mit dem Tragrahmen 23
verbunden, der seinerseits an die Schleppstange 24 angelenkt wird. Durch entsprechende
Betätigung des Querverstellantriebes 19 wird der Teleskopträger 54 mitsamt dem Tragrahmen
23 so lange seitlich verschoben, bis die Heberollen 42 genau über der Schiene 43 des
Abzweigleises 40 zu liegen kommen. Durch Beaufschlagung des Höhenverstellantriebes
53 erfolgt anschließend eine Absenkung der Hebeeinrichtung 21, bis die Spurkranzrollen
22 auf der Schiene 43 aufliegen. Daraufhin werden die beiden Greifrollen 42 zur Anlage
an den Schienenkopf verschwenkt und durch Einführung eines Bolzens arretiert. Das
Hilfs-Stopfaggregat 32 wird unter Beaufschlagung der Antriebe 61 und 64 so lange quer-
und höhenverlagert, bis die beiden Stopfwerkzeuge 70 seitlich neben der Schiene 43
zu liegen kommen. Die Abstützeinrichtung 35 kann durch Beaufschlagung der Antriebe
33 und 34 so lange quer- und höhenverschoben werden, bis die Doppel-Spurkranzrollen
36 auf der Schiene 43 des Abzweiggleises 40 aufliegen. Anstelle der beschriebenen
Abstützeinrichtung 35 oder auch zusätzlich kann die zweite Abstützeinrichtung 37
aktiviert werden, indem die Abstützzylinder 38 beaufschlagt werden.
[0034] Nach Anlage der Greifrollen 15 und Greifhaken 16 des Gleishebe-Richtaggregates 14
an die beiden Schienen 5 des Gleises 6 wird die Gleishebung entsprechend dem durch
das Nivellier- und Richtbezugssystem 39 festgestellten Höhenfehler durchgeführt. Dazu
werden gleichzeitig die Hebeantriebe 17 des Gleishebe-Richtaggregates 14 und der Höhenverstellantrieb
53 der Hebeeinrichtung 21 beaufschlagt, wodurch in diesem Bereich sowohl das Hauptgleis
6 als auch das Abzweiggleis 40 gleichmäßig angehoben wird. Während der Gleishebung
können auch gegebenenfalls vorhandene Richtfehler beseitigt werden, indem mit Hilfe
des Richtantriebes 18 der angehobene Weichenabschnitt entsprechend querverschoben
wird. Im angehobenen Gleiszustand erfolgt die Unterstopfung der langen Weichenschwellen
50, indem sowohl die Stopfwerkzeuge 28 des Weichenstopfaggregates 27 als auch die
Stopfwerkzeuge 70 des Hilfs-Stopfaggregates 32 in den Schotter eingetaucht und beigestellt
werden. Bedarfsweise kann nach Beendigung des Stopfvorganges des Hilfs-Stopfaggregates
32 auf der einen Schienenseite auch die andere Schienenseite der Schiene 43 unterstopft
werden, indem das Hilfs-Stopfaggregat 32 durch den Höhenverstellantrieb 64 hochgehoben
und mit Hilfe des Querverstellantriebes 61 querverschoben wird, bis die Stopfwerkzeuge
70 seitlich neben der äußeren Seite der Schiene 43 zu liegen kommen. Nach Beendigung
des Stopfvorganges erfolgt eine Weiterfahrt der Stopfmaschine 1 zur nächsten Schwelle
50, wo der beschriebene Arbeitsgang der Gleishebung und Unterstopfung von neuem beginnt.
Bedarfsweise kann das Hilfs-Stopfaggregat 32 an die im Winkel zur Maschinenlängsrichtung
verlaufende Längsrichtung des Abzweiggleises 40 angepaßt werden, indem die Fixierschraube
66 kurzzeitig gelockert, das Hilfs-Stopfaggregat 32 händisch entsprechend um die
Achse 65 gedreht und anschließend die Schraube 66 wiederum fixiert wird.
[0035] Nach erfolgter Unterstopfung der langen Weichenschwellen 50 wird der Kragarm 21 sowie
das Hilfs-Stopfaggregat 32 und die Abstützeinrichtung 35 wiederum in die Überstellposition
zurückverschoben und die Unterstopfung des Gleises 6 in üblicher Weise mit Hilfe des
Weichen-Stopfaggregates 27 und des Gleishebe-Richtaggregates 14 fortgesetzt. Sobald
in weiterer Folge beispielsweise ein nach rechts abzweigendes Abzweiggleis 50 vorliegt,
wird die auf der rechten Maschinenseite vorhandene Abstützeinrichtung 35 und das
ebenfalls auf dieser Seite vorhandene Hilfs-Stopfaggregat 32 eingesetzt. Der Kragarm
26 wird zu diesem Zweck um 90° von der Überstellposition verschwenkt, sodaß er auf
die gegenüberliegende rechte Maschinenseite vorragt. Der Tragrahmen 23 der Hebeeinrichtung
21 wird sowohl mit dem Seil 25 als auch mit der Schleppstange 24 verbunden.
1. Fahrbare Gleisstopf-, Hebe- und Richtmaschine mit einem Hebe-Richtaggregat zum
Heben und bzw. oder Seitwärtsverschieben eines Gleises im Weichen- und Kreuzungsbereich,
das einen mit wenigstens einem Spurkranzrad-Paar am Gleis verfahrbaren und mit dem
Maschinenrahmen über hydraulische Hebe- und Richtantriebe höhen- sowie seitenverstellbar
verbundenen Werkzeugrahmen aufweist, an welchem - je Schienenstrang - wenigstens
ein als Richtorgan dienendes Spurkranzrad und wenigstens ein - über einen Antrieb
quer- und höhenverstellbares und zur kraftschlüssigen Anlage an die Schienen-Außen-
bzw. Innenseite vorgesehenes - als Greifhaken und/oder Greifrolle ausgebildetes Greiforgan
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Maschine (1) wenigstens eine über einen Antrieb (19) querverstell- bzw.
verschiebbare und wenigstens ein Greiforgan (20) aufweisende Hebeeinrichtung (21)
zum Anheben eines seitlich neben der Maschine (1) befindlichen Weichen- oder Kreuzungs-Gleisabschnittes
vorgesehen ist, wobei die Hebeeinrichtung (21) einen über Spurkranzrollen (22) an
einer Schiene des Gleises verfahrbaren und mit wenigstens einer seitenverschwenkbaren,
als Greiforgan (20) ausgebildeten Heberolle (42) ausgestatteten Tragrahmen (23) aufweist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Hebeeinsatz im Seitenbereich
neben den Richt- und Greiforganen (13,15,16) vorgesehene Hebeeinrichtung (21) - zum
Anheben dieses Neben-Gleisabschnittes (40) - aus einem mit dem Maschinenrahmen (2)
verbundenen, seitlich vorkragenden und einen Höhenverstellantrieb (53) aufweisenden,
querverstellbaren Kragarm (26) gebildet ist, der vorzugsweise über ein Seil (25)
mit dem das Greiforgan (20) und die Spurkranzrollen (22) aufweisenden Tragrahmen (23)
verbunden ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Tragrahmen
(23) verbundene Kragarm (26) der Hebeeinrichtung (21) zum Anheben des Neben-Gleisabschnittes
an der Oberseite der Maschine (1) angeordnet und über den als hydraulische Zylinder-Kolben-Anordnung
ausgebildeten Querverstell-Antrieb (19) teleskopartig seitenverstellbar ausgebildet
ist.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragarm
(26) der Hebeeinrichtung (21) um eine vertikale Achse (51) verschwenkbar am Maschinenrahmen
(2) gelagert und über einen Drehantrieb (52) vorzugsweise um 180° verschwenkbar ausgebildet
ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der über
das Seil (25) mit dem Tragrahmen (23) verbundene Höhenverstellantrieb (53) der Hebeeinrichtung
(21) in einem kastenförmigen Teleskopträger (54) befestigt ist, der zur Längsverschiebung
in einem den Kragarm (26) bildenden, kastenförmigen Träger (56) gelagert und mit dem
Seiten- bzw. Querverstell-Antrieb (19) verbunden ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der über
das Seil (25) mit dem Kragarm (26) verbundene und zwei in Schienenlängsrichtung hintereinander
angeordnete Spurkranzrollen (22) sowie zwei zwischen diesen vorgesehene, zangenartig
seitenverschwenkbare Heberollen (42) aufweisende Tragrahmen (23) über eine Schleppstange
(24) gelenkig mit dem Maschinenrahmen (2) verbunden ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale
Seitenverschiebeweg des Kragarmes (26) bzw. des Tragrahmens (23) der Hebeeinrichtung
(21) etwa dem Abstand zweier quer zur Maschinenlängsrichtung einander gegenüberliegenden
Spurkranzräder der Maschinen-Schienenfahrwerke (3) bzw. einem Spurweiten-Abstand
entsprechend ausgebildet ist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der mit
dem Maschinenrahmen (2) verbundenen Hebeeinrichtung (21) zum Anheben des Neben-Gleisabschnittes
(40) vorzugsweise an jeder Maschinenlängsseite ein Hilfs-Verdicht- oder Stopfaggregat
(32) vorgeordnet ist, das über einen Antrieb (61) querverstellbar mit dem Stopfaggregat-Rahmen
(30) - des vorzugsweise über Querführungen querverschiebbaren Weichen-Stopfaggregates
(27) - verbunden ist.
9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das insbesondere mit beistellbaren
Stopfwerkzeugen (70) ausgebildete Hilfs-Stopfaggregat (32) über einen Antrieb (61)
teleskopartig seitenverstellbar ausgebildet und über einen Antrieb (64) höhenverstellbar
ist, wobei der Seitenverstell-Abstand wenigstens dem Querverschiebeweg des Kragarmes
entspricht.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
im Bereich eines Schienenfahrwerkes (3) eine mit dem Maschinenrahmen (2) verbundene
und teleskopartig seiten- und höhenverstellbare Abstützeinrichtung (35) mit Doppel-Spurkranzrollen
36) zur Auflage auf den Schienen des durch die Hebeeinrichtung (21) anhebbaren Neben-Gleisabschnittes
(40) vorgesehen ist.
11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützeinrichtung
(35) mit einem maximalen Seitenverschiebeweg - welcher etwa dem Seitenverschiebeweg
des Kragarmes (26) der Hebeeinrichtung (21) entspricht - ausgebildet ist.
12. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder
Maschinenlängsseite jedes Schienenfahrwerkes (3) zwei - eine Abstützeinrichtung (37)
bildende - Abstützzylinder (38) vorgesehen sind, die einerseits am Schienenfahrwerk
(3) und andererseits am Maschinenrahmen (2) angelenkt sind.