[0001] Die Erfindung betrifft ein Brennersystem zur NO
x-armen Verbrennung von Schweröl für einen Flammrohrkessel mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1.
[0002] Ein solches Brennersystem ist beispielsweise aus der DE-PS 27 31 562 bekannt. Schwierigkeiten
treten bei diesem System auf, wenn der Brenner mit Schweröl betrieben und zur Beheizung
eines Flammrohrkessels verwendet wird. In dem allseits gekühlten Flammrohr des Flammrohrkessels
verbrennt das Schweröl nur unvollständig, insbesondere dann, wenn zum Zwecke der Unterdrückung
der NO
x-Bildung mit einem geringen Luftüberschuß und gestufter Luftaufgabe gearbeitet wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Brennersystem so zu
gestalten, daß eine vollständige Verbrennung bei gleichzeitiger Unterdrückung der
NO
x-Bildung gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Brennersystem erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] In dem in der Rauchgasleitung liegenden Abscheider werden die groben Staubbestandteile
wie Asche und Unverbranntes abgeschieden und erneut dem Brenner zur Nachverbrennung
zugeführt. Auf diese Weise kann ein bestimmter Anteil an Unverbranntem bei der Verbrennung
zugelassen werden.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Die Zeichnung stellt einen Flammrohrkessel mit einem Brennersystem
gemäß der Erfindung dar.
[0007] Der als Großwasserraumkessel ausgebildete Flammrohrkessel besteht aus einem Flammrohr
1 und aus Rauchrohren 2, die innerhalb eines mit Wasser gefüllten Druckmantels 3 angeordnet
sind. Der Druckmantel 3 ist mit einem Wasserzulauf und einem Stutzen 4 zur Sattdampfentnahme
versehen. Die Rauchrohre 2 sind über eine hintere Wendekammer 5 und eine vordere Wendekammer
6 miteinander verbunden und zu einem Rauchgasaustritt 7 geführt. An das Flammrohr
1 ist ein Brenner angeflanscht, der mit einem Luftkasten 8 zur Zuführung von Verbrennungsluft
verbunden ist. Am Eingang des Luftkastens 8 ist eine Regelklappe 9 vorgesehen. Innerhalb
des Luftkastens 8 ist ein axial verschiebbarer Drallkörper 10 angeordnet. In den Luftkasten
8 mündet eine Luftleitung 11, in der ein Frischluftgebläse 12 angeordnet ist. Das
Frischluftgebläse 12 saugt über ein Filter 13 und einen Schalldämpfer 14 Luft an.
[0008] Der Brenner weist eine feuerfest ausgekleidete, sich stufenförmig erweiternde Kammer
15 auf. Die Kammer 15 enthält einen zentralen Primärluftkanal 16, der den Luftkasten
8 mit dem Flammrohr 1 verbindet. Durch den Luftkasten 8 und den Primärluftkanal 16
ist eine Ölbrennerlanze 17 geführt, die mit Schweröl beaufschlagt ist. Über ein Gestänge
kann die Ölbrennerlanze 17 innerhalb des Primärluftkanals 16 verstellt werden.
[0009] Der zentrale Primärluftkanal 16 ist von Sekundärluftzuführungen 18 umgeben, die die
Wand der Kammer 15 durchdringen und in einem axialen Abstand von dem Austrittsquerschnitt
des Primärluftkanals 16 in das Flammrohr 1 münden. Die Enden der Sekundärluftführungen
18 ragen über die Kammer 15 hinaus und sind über ein Gestänge axial verschiebbar.
[0010] An den Rauchgasaustritt 7 des Flammrohrkessels ist eine Rauchgasleitung 19 angeschlossen,
die zu einem nicht gezeigten Kamin führt. In der Rauchgasleitung 19 sind ein Abscheider
20, der vorzugsweise als Fliehkraftabscheider ausgebildet ist, und eine Kompaktanlage
21 zur Restentstaubung, Entschwefelung und Entstickung angeordnet.
[0011] Der Feststoffaustrag des Abscheiders 20 ist mit dem Brenner über eine Leitung 22
verbunden, in der ein Rauchgasgebläse 23 angeordnet ist. Die Leitung 22 ist zu einem
in der Wand der Kammer 15 gebildeten Durchgang geführt, der aus einem Kranz von Düsenrohren
24 gebildet ist. Anstelle von Düsenrohren können auch eine Einzeldüse oder ein Ringkanal
vorgesehen sein. Die Düsenrohre 24 liegen auf einem Teilkreis zwischen dem zentralen
Primärluftkanal 16 und den Sekundärluftzuführungen 18. Der Austrittsquerschnitt der
Düsenrohre 24 liegt in Richtung der Längsachse des Brenners hinter dem Austrittsquerschnitt
des zentralen Primärluftkanals 16 und vor dem Austrittsquerschnitt der Sekundärluftzuführungen
18. Vor dem Eintritt in den Brenner ist in der Leitung 22 ein Absperrorgan 25 vorgesehen.
[0012] Das Rauchgasgebläse 23 saugt aus dem Feststoffaustrag des Abscheiders 20 einen Gemischstrom
aus Rauchgas und gröberen Staubbestandteilen ab, die neben Asche auch Unverbranntes
enthalten, das nach dem Wiedereinblasen in den Brenner nachverbrannt wird. Die aus
den Düsenrohren 24 austretenden Strahlen sind unter einem räumlichen Winkel zur Brennerachse
ausgerichtet, so daß sie eine Rotationsbewegung erzeugen.
[0013] Von der an den Gasaustritt des Abscheiders 20 angeschlossenen Rauchgasleitung 19
ist eine Zweigleitung 26 abgezweigt. Über die Zweigleitung 26 wird ein Teilstrom des
Rauchgases über eine Regelklappe 27, die die Menge des rückgeführten Rauchgases kontrolliert,
dem Luftkasten 8 zugeführt. Diese rückgeführte Rauchgasmenge wird mit der Verbrennungsluft
vermischt durch den Primärluftkanal 16 und die Sekundärluftzuführungen 18 in das Flammrohr
1 eingeblasen.
[0014] In das dem Brenner abgewandte Ende des Flammrohres 1 ragt eine gekühlte Lanze 28
hinein. Die Lanze 28 ist mit Austrittsöffnungen 29, 30 versehen, durch die Zusatzbrennstoff
und Zusatzluft in das Flammrohr 1 eingebracht werden. Dabei reichen die Austrittsöffnungen
29 für den Zusatzbrennstoff tiefer in das Flammrohr 1 hinein als die Austrittsöffnungen
30 für die Zusatzluft. Die Zuführung von Zusatzbrennstoff und Zusatzluft dient zur
Minderung des in der Flamme gebildeten Stickoxides.
1. Brennersystem zur NOx-armen Verbrennung von Schweröl für einen Flammrohrkessel mit einem gekühlten Flammrohr
(1), einem Rauchgasaustritt (7) und einer Rauchgasleitung (19), wobei der Brenner
an dem einen Ende des Flammrohres (1) angeordnet ist und einen Luftkasten (8) aufweist,
der über einen zentralen Primärluftkanal (16) und über um den Primärluftkanal (16)
angeordnete Sekundärluftzuführungen (18) mit dem Flammrohr (1) verbunden ist und durch
den Primärluftkanal (16) eine Ölbrennerlanze (17) geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Rauchgasleitung (19) ein Abscheider (20) angeordnet ist, dessen Feststoffaustrag
mit einem Durchgang verbunden ist, der innerhalb des Brenners angeordnet ist und in
das Flammrohr (1) mündet.
2. Brennersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgang durch
eine Einzeldüse gebildet ist.
3. Brennersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgang durch
einen Kranz von Düsenrohren (24) gebildet ist.
4. Brennersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgang durch
einen Ringkanal gebildet ist.
5. Brennersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchgang einen Durchmesser aufweist, der größer als der Durchmesser des zentralen
Primärluftkanals (16) und kleiner als der Teilkreisdurchmesser der Sekundärluftzuführungen
(18) ist.
6. Brennersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Austrittsquerschnitt der Sekundärluftzuführungen (18) weiter als der Austrittsquerschnitt
des Durchganges und dieser weiter als der Austrittsquerschnitt des zentralen Primärluftkanals
(16) in das Flammrohr (1) hineinragt.
7. Brennersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gasaustritt des Abscheiders (20) über eine Zweigleitung (26) mit dem Luftkasten (8)
verbunden ist.
8. Brennersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abscheider (20) ein Fliehkraftabscheider ist.
9. Brennersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in
das dem Brenner abgewandte Ende des Flammrohres eine Lanze (18) Zuführung von Zusatzbrennstoff
und -luft hineinragt.