[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Sicherungskorb und auf dessen Verwendung bei
der Ausbildung von Soldaten an Geschützen.
[0002] Zur Ausbildung von Soldaten wird ein Gerät zur Darstellung von Mündungsblitz, -knall
und -rauch bei einem Geschützabschuß benötigt. Bis jetzt verwendet man zu diesem Zweck
eine Hilfseinrichtung, die außen am Geschützrohr befestigt wird und mit der eine Darstellungsladung
mehr oder weniger weit verschossen wird.
[0003] Nachteilig ist bei einem solchen Üben, daß Menschen und Material in dem vor der
Kanone befindlichen Gelände gefährdet werden können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zu schaffen, mit der möglichst realistisch
ein Geschützabschuß ohne Gefährdung des Bereichs vor dem Geschütz dargestellt werden
kann.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein Sicherungskorb und die Verwendung dieser Vorrichtung
zur Signatur eines Geschützabschusses.
[0006] Der im wesentlichen zylindrische Sicherungskorb gemäß der Erfindung ist mit Befestigungselementen
einfach und schnell vorn am Rohrende eines Geschützes zu befestigen. Ein Typ reicht
für die verschiedenen Rohre im allgemeinen aus. Die Bodenplatte des Sicherungskorbes
muß so fest sein, daß sie von der verwendeten Übungsmunition nicht durchschlagen
wird. In der Mantelfläche des Korbes muß ein genügend großer freier Bereich vorhanden
sein, damit die Übungsmunition (-s-teile) nach Schußabgabe nach unten fallen kann
(können), und außerdem müssen Öffnungen in der Mantelfläche des Sicherungskorbes
vorhanden sein, die einerseits so klein sind, daß die Munitionsteile zurück gehalten
werden, andererseits aber Feuer und Rauch austreten können.
[0007] Es versteht sich, daß bei der Darstellung eines Kanonenabschusses nicht mit großer
Munition geschossen werden soll und darf. Es ist bekannt, bei Übungsschießen unterkalibrige
Munition zu verwenden. Dazu ist beispielsweise ein Ausbildungsschießgerät für Kanonen,
Geschütze o. dgl., wie es in der EP 0 056 076 B1 beschrieben ist, geeignet.
[0008] Mit einem solchen Ausbildungsschießgerät kann wirklichkeitsnah die Signaturmunition
wie andere Munition von hinten bzw. innen her geladen werden. Ein im Ausbildungsschießgerät
zentrisch untergebrachtes Rohr nimmt die Signaturmunition in seinem Patronenlager
auf. Die Anzündung erfolgt mit der Originalabfeuerung des Geschützes, wobei der Kontaktstift
und das Polstück, die sich zentrisch in der Kartuschenstummelhülse befinden, den
Abfeuerstrom übertragen. Bei Geschützen, die mechanisch abgefeuert werden, ist der
Kontaktstift und das Polstück durch einen Schlagbolzen ersetzt, der die Schlagenergie
der Originalabfeuerung auf die Signaturmunition überträgt.
[0009] Die auf die Verwendung abgestimmte Signaturmunition enthält eine Treibkartusche,
deren Gase die Signaturladung auf die notwendige Geschwindigkeit beschleunigen. Trifft
sie dann auf den Boden des Sicherungskorbes auf, der als Prallscheibe wirkt, wird
die Schlaganzündung gezündet, die wiederum den Rauchsatz initiiert, der sich schlagartig
in einen Blitz, Knall und Rauch umsetzt. Die dabei stattfindende Zerlegung der Signaturladung
wird durch geeignete Sollbruchstellen erleichtert. Die zerlegten Teilstücke werden
sicher vom Gitter des Sicherungskorbes aufgefangen und fallen durch den freien Wandbereich
im Sicherungskorb zu Boden.
[0010] Es ergeben sich gegenüber dem bisher bei der Ausbildung geübten Verfahren folgende
Vorteile:
[0011] Es entfällt ein außen am Geschütz montiertes Gerät. Es braucht die Übung nicht unterbrochen
zu werden, um dieses Gerät von außen bzw. von vorn nachzuladen, und es entfallen die
Kabel zu diesem Gerät.
Ladevorgang und Mündungsblitz sind wirklichkeitsnah. Der Richtschütze wird, wie beim
Verschuß von Gefechtsmunition, bei der Beobachtung behindert; ebenso sind die Schußfolgezeit
und der Ladevorgang im Kampfraum wirklichkeitsnah. Bei der Abfeuerung wird die Orignalabfeuerung
benutzt.
Das Gelände vor der Mündung des Geschützes ist sicher; es kommt auch zu keiner Gefährdung
der Schützen.
[0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt und im folgenden weiter
beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 Seitenansicht eines auf ein Rohrende montierten Sicherungskorbes;
Figur 2 Vorderansicht auf den montierten Sicherungskorb;
Figur 3 Vorderansicht auf den Sicherungskorb bei geöffneter Befestigung;
Figur 4 Längsschnitt durch ein Kanonenrohr mit im Ladungsraum eingebautem Ausbildungsschießgerät;
Figur 5 Längsschnitt durch eine Signaturmunition;
Figur 6 eine Duellsituation zweier Panzer.
[0013] Der Sicherungskorb 1 ist hier beispielsweise von vorn auf das Rohr 2 einer Kanone
aufgeschoben und an ihr mit den Laschen 3 befestigt. Die einfache Art der Befestigung
ist gut aus den Figuren 2 und 3 zu erkennen. Der im wesentlichen zylindrische Korb
hat hier einen hufeisenförmigen Querschnitt. Wenn die Signaturmunition aus dem Rohr
2 verschossen und durch Aufschlag auf den Korbboden 4 gezündet wird und aufreißt,
sollen Blitz und Rauch nach außen und oben dringen können und die aufgeplatzte Munitionshülse
soll nach unten herausfallen, wo sie keinen Schaden anrichten kann. Die Mantelfläche
des Sicherheitskorbes 1 wird hier von Rippen 5 gebildet, die an den Stegen 6 befestigt
sind.
[0014] Die Figur 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein Kanonenrohr 7 im Bereich des Ladungsraumes,
in das ein Ausbildungsschießgerät, wie es in der EP 0 056 076 B1 ausführlich beschrieben
ist, eingesetzt ist. Das unterkalibrige Rohr 8 nimmt in seinem Patronenlager die
Signaturmunition 9 auf. Die Zentrierscheiben 10, 11 dienen der Justierung; sie sind
zur Schonung des Ladungsraumes mit 0-Ringen bestückt. Die Befestigung erfolgt mittels
der Muttern 12, der Scheibe 13 und der Distanzhülse 14. Ein Mündungsstück 15 dient
der Schonung des Kanonenrohres bei der Montage und Demontage des Gerätes. Der Einstellring
16 ermöglicht die Axialjustierung des Gerätes. Eine Kartuschenstummelhülse 17 nimmt
in seinem seitlich offenen Rand 18, der gleichzeitig als Auszieher dient, die Signaturmunition
9 auf. Mit der Kartuschenstummelhülse 17 wird das Gerät ge- und entladen. Am nicht
dargestellten Originalverschluß stützt sich die Kartuschenstummelhülse 17 beim Schuß
ab. Zur Übertragung des Abfeuerungsstromes dienen der Kontaktstift 19 und das Polstück
20. Bei einer mechanischen Abfeuerung werden der Kontaktstift 19 und das Polstück
20 durch einen Schlagbolzen ersetzt, der die Schlagenergie überträgt.
[0015] In Figur 5 ist beispielhaft Signaturmunition 9 dargestellt. Die Treibladungshülse
15 nimmt die Signaturladung 16 und die Treibkartusche 17 auf. Nach dem Abschuß der
Treibkartusche 17 treiben deren Gase die Hülse 21 durch das Rohr 2, bis sie auf den
Boden 4 des Sicherungskorbes 1 aufschlägt. Durch den Aufprall zündet das Schlagstück
18 die Schlagzündung 19, die wiederum die Signaturladung 16 mit dem Rauchsatz 20 anzündet.
Der Rauchsatz 20 setzt sich schlagartig in einen Blitz, Knall und Rauch um, bei gleichzeitiger
Zerlegung der Hülse 21. In der Hülse 21 sind mehrere Sollbruchstellen 22 vorhanden.
Zur Handhabungsund Transportsicherheit ist eine vornehmlich aus Kunststoff bestehende
Kappe 23 vorhanden.
Figur 6 zeigt ein Anwendungsbeispiel der Erfindung. Zwei Panzer befinden sich in einer
Duellsituation. Hierbei können diese auch zusätzlich mit modernen Übungssystemen,
z.B. mit Lasergeräten, ausgerüstet sein. Aufgrund des Sicherungskorbes an dem Kanonenrohr
ist ein realistischer Abschuß gut darstellbar.
1. Sicherungskorb, gekennzeichnet durch einen festen Boden (4), eine mit Öffnungen versehene Mantelfläche eines im wesentlichen
geraden Zylinders, wobei ein Teil der Mantelfläche, der mindestens einen viertel Quadranten
der zylindrischen Mantelfläche ausmacht, offen ist, und Befestigungselemente (3).
2. Sicherungskorb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Sicherungskorbes (1) rund, oval oder hufeisenförmig ist.
3. Sicherungskorb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche des Sicherungskorbes (1) von einem Gitter oder von Rippen (5)
gebildet wird.
4. Verwendung eines Sicherungskorbes nach Anspruch 1, 2 oder 3 bei der Ausbildung
von Soldaten an Geschützen, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungskorb (1) an der Mündung des Geschützes derart angebracht wird,
daß der offene Bereich in der Mantelfläche des Sicherungskorbes (1) nach unten weist
und mit Signaturmunition geschossen wird.
5. Verwendung des Sicherungskorbes nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rohr des Geschützes ein Ausbildungsschießgerät eingesetzt ist.
6. Verwendung des Sicherungskorbes nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (21) der verwendeten Signaturmunition (9) eine oder mehrere Sollbruchstellen
(22) aufweist.