[0001] Die Erfindung betrifft eine Auskleidungsplatte für den Formraum von kastenlosen Formmaschinen,
wie sie entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beispielsweise in der
DE-OS 33 19 463 beschrieben ist.
[0002] Derartige kastenlose Formmaschinen, weisen einen Formraum auf, dessen innenmantelseitige
Umfangsbegrenzung, zumindest dachflächenseitig und seitlich, mit Auskleidungsplatten
versehen ist. In einem solchen Formraum (Preßkammer) werden zwischen zwei den Formraum
stirnseitig begrenzenden Modellplatten (hochschwenkbare innere Modellplatte einerseits
und translatorisch verschiebliche äußere Modellplatte andererseits) in diskontinuierlicher
Arbeitsweise aufeinanderfolgend Formblöcke aus Formsand gepreßt. Nach Hochschwenken
der inneren Modellplatte schiebt die mittels eines hydraulischen Kolbens betätigte
äußere Modellplatte den Formblock nach außen gegen einen jeweils bereits vorhandenen
Formblock, so daß sich ein aus vielen Formblöcken zusammengesetzter Formstrang ergibt.
Bei diesem Formstrang ergänzen sich jeweils die gegeneinander geöffneten Formhöhlungen
zweier stirnseitig aneinanderliegender Formblöcke zu einer ganzheitlichen Formhöhlung.
[0003] Das Eintragen des Formsandes in den Form- bzw. Preßraum geschieht nach dem Schießblasverfahren
mit einem Überschuß an Luft. Diese Luft muß zur Vermeidung von Lunkern im Formblock
entfernt werden, was mittels düsenartiger Abzugsöffnungen geschieht, welche die Wandung
der Auskleidungsplatten durchsetzen.
[0004] Die Auskleidungsplatten sind einem erheblichen abrasiven Verschleiß unterworfen,
welcher sich zum einen beim Eintragen des Formsandes in den Formraum und zum andern
durch die Relativbewegung zwischen Auskleidungsplatten und auszuschiebendem Formblock
ergibt. Sobald der Abrieb an den Auskleidungsplatten eine vorgegebene Toleranz überschritten
hat, müssen die Auskleidungsplatten entweder insgesamt oder einzeln ausgewechselt
werden. Bislang verfuhr man so, daß man die besonders verschleißanfälligen Auskleidungsplatten,
nämlich die beiden seitlichen Auskleidungsplatten und die dachseitige Auskleidungsplatte,
welche die langlochartige Eintragsöffnung für den Formsand enthält, insgesamt auswechselte.
[0005] Die Auskleidungsplatte der bekannten Art erfordert zunächst einen erheblichen Aufwand
an spangebender Verformung, nämlich Bohrarbeit zum Einbringen der Düsenöffnungen und
außerdem Schleifarbeit. Schließlich muß die bekannte Auskleidungsplatte einer Einsatzhärtung
unterzogen werden, die wegen der erheblichen Plattenstärke recht kostenaufwendig ist.
Sodann ist die Handhabung der bekannten beispielsweise 3 cm starken Auskleidungsplatten
allein aufgrund ihres Gewichts problematisch, vor allem unfallträchtig.
[0006] Ausgehend von der bekannten Auskleidungsplatte (DE-OS 33 19 463), liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine bei Verschleiß leicht instandsetzbare und - insgesamt
gesehen - mit geringerem Aufwand herstellbare Auskleidungsplatte zu schaffen. Diese
Aufgabe wird entsprechend dem Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Entsprechend der Erfindung besteht die neue Auskleidungsplatte aus zwei lösbar aneinander
befestigten, satt aneinanderliegenden Plattenlagen, nämlich aus einer den Formraum
begrenzenden Verschleißplatte und aus einer letztere hinterlagernden Trägerplatte.
Beide Platten sind in Normalrichtung haft- bzw. kraftschlüssig, und zwar mittels Haftmagnete,
satt aneinanderliegend gehalten. Lediglich um überhaupt eine Relativverschiebung
von Verschleiß- und Trägerplatte zueinander, insbesondere beim Ausfahren des Formblocks,
zu verhindern, sind beide Platten formschlüssig lösbar aneinander befestigt, und
zwar in der einfachsten Form durch beispielsweise beide Platten mindestens teilweise
quer zur hauptsächlichen Plattenerstreckung durchsetzende Schraubelemente.
[0008] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Auskleidungsplatte besteht zunächst darin, daß
die Trägerplatte maschinenseitig ständig montiert bleiben kann. Die Trägerplatte
kann zudem aus einem geringerwertigen Werkstoff, beispielsweise aus Maschinenbaustahl
der Qualität St 37, bestehen, während allein die Verschleißplatte aus gehärtetem
Werkzeugstahl mit einer Härte z.B. 74 HR
C zu bestehen braucht.
[0009] Wenn nun die Verschleißplatte einer erfindungsgemäßen Auskleidungsplatte über eine
zulässige Toleranz hinaus verschlissen ist, brauchen lediglich die Formschlußmittel
(z.B. die vorerwähnten Schrauben) entfernt werden, worauf sich die Verschleißplatte
unter Überwindung der magnetischen Haftkraft von der Trägerplatte abziehen läßt.
Es ist leicht vorstellbar, daß auf diese Weise die Instandsetzung der den Formraum
begrenzenden verschleißbehafteten Flächen besonders einfach und aufgrund des wesentlich
geringeren Gewichts des jeweils auszuwechselnden Elements (Verschleißplatte) bei weitem
nicht so problematisch ist wie bisher.
[0010] Die erfindungsgemäße Auskleidungsplatte ist - zumindest auf die Dauer gesehen - mit
einem geringeren Aufwand herstellbar. Bei einer Gesamtstärke der Auskleidungsplatte
von drei cm ist die Verschleißplatte nur noch 1 cm, die Trägerplatte aber 2 cm stark.
Die erfindungsgemäße Verschleißplatte erfordert daher aufgrund ihrer geringeren Stärke,
bedingt durch das zu härtende geringere Volumen, einen wesentlich geringeren Härteaufwand.
Oder andersherum: da die erfindungsgemäße Verschleißplatte wegen ihrer geringen Stärke
nur ein geringes Härtevolumen aufweist, läßt sich bei der erfindungsgemäßen Verschleißplatte
im Vergleich zur dreimal so starken bekannten Verschleißplatte mit vergleichsweise
geringem wirtschaftlichen Aufwand eine größere Härte - damit eine größere Standzeit
- erzielen. Wegen der geringeren Stärke der Verschleißplatte ist natür lich auch
der Aufwand an spangebender Verformung (Bohrarbeit zur Erstellung von Düsenöffnungen
z.B.) wesentlich geringer als bisher.
[0011] Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
dargestellt, es zeigen
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer kastenlosen Formmaschine,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer aus Fig. 1 ersichtlichen, den Form- bzw.
Preßraum seitlich begrenzenden Auskleidungsplatte,
Fig. 3 einen abgeknickten teilweisen Längsschnitt entlang der Schnittlinie III-III
in Fig. 2,
Fig. 4 eine Untersicht der dachseitig des Form- bzw. Preßraums angeordneten Auskleidungsplatte,
Fig. 5 eine Fig. 2 entsprechende Darstellung einer anderen Ausführungsform,
Fig. 6 einen abgeknickten teilweisen Längsschnitt entlang der Schnittlinie VI-VI
in Fig. 5 und
Fig. 7 einen abgeknickten teilweisen Längsschnitt entlang der Schnittlinie VII-VII
in Fig. 5 einer abgewandelten Ausführungsform.
[0013] In Fig. 1 ist eine kastenlose Formmaschine zur Herstellung von einzelnen Formblöcken
11 eines Formstranges 12 insgesamt mit 10 bezeichnet.
[0014] Jeweils zwei benachbart aneinanderliegende Stirnseiten der Formblöcke 11 ergeben
in axialer Längsrichtung aufeinanderfolgende ganzheitliche Formhohlräume H, welche
jeweils über einen schematisch angedeuteten Gießtrichter G mit schmelzflüssigem
Metall beschickt werden. Im vorliegenden Falle beschreibt der Formhohlraum H etwa
ein rotationssymmetrisches schwungradähnliches Gebilde mit einer Nabe.
[0015] Die Herstellung eines einzelnen Formblocks 11 geschieht wie folgt:
[0016] Durch einen maschinenseitigen Aufgabetrichter 13 eines kastenartigen Maschinengestells
14 wird Formsand mit hoher Zuführgeschwindikeit mittels Luft in den ansonsten allseitig
geschlossenen Form- bzw. Preßraum F eingeblasen. In Fig. 1 ist der Formraum F mit
einer äußeren stirnseitigen Öffnung 16 und mit einer inneren stirnseitigen Öffnung
15 gezeigt. Zur Schließung des Hohlraums wird die eine Preßplatte darstellende äußere
Modellplatte 17 mittels einer hydraulisch betätigten Kolbenstange 18 nach rechts
in Pfeilrichtung b durch den Formhohlraum F hindurch so weit zurückgezogen, bis die
Modellplatte 17 die äußere stirnseitige Öffnung 16 verschließt.
[0017] In Geschlossenstellung des Formhohlraums F verschließt eine um eine Schwenkachse
S in Richtung des Schwenkpfeiles u einschwenkbare innere Modellplatte 19 die andere,
d.h. die innere stirnseitige Öffnung 15 des Formraums F. Hierzu ist die innere Modellplatte
19 an einer an einer Aufspannplatte 20 versehenen Schwenkkonsole 21 befestigt.
[0018] Die endseitig mit der Kolbenstange 18 vorgesehene, die äußere Modellplatte 17 haltende
Aufspannplatte ist mit 29 bezeichnet.
[0019] Sobald der in vorbeschriebener Weise geschlossene Formraum F mit Formsand gefüllt
ist, wird die äußere Formplatte 17 in Richtung des Pfeiles a um etwa 10-15 mm zugestellt,
so daß ein verdichteter Sand-Formblock 11 entsteht. Nachdem die innere Modellplatte
19 in die gemäß Fig. 1 dargestellte Position hochgeschwenkt wurde, so daß sie die
Durchlaufbewegung der Formblöcke 11 nicht behindert, schiebt die äußere Modellplatte
17 bei Betätigung der Kolbenstange 18 den Formblock 11 in Pfeilrichtung a bis an
die rückwärtige Stirnseite des bereits formstrangseitig vorhandenen Formblocks 11.
[0020] Es ist vorstellbar, daß die den Formraum F innenmantelseitig umgrenzenden Flächen,
zumindest die dachseitige Innenfläche sowie die beiden inneren Seitenflächen, die
insgesamt ein nach unten offenes U darstellen, sowohl beim Eintrag des jeweiligen
Formsandes, vornehmlich aber beim Ausschieben des Formblock-Preßlings, einem erheblichen
abrasiven Verschleiß unterworfen sind.
[0021] Diesem abrasiven Verschleiß ist dadurch Rechnung getragen worden, daß die Dachinnenseite
des Formraums F mit einer dachseitigen Auskleidungsplatte 22 und die beiden Seitenflächen
des den Formraum F begrenzenden Innenmantels mit je einer seitlichen Auskleidungsplatte
23 versehen sind. Beide Auskleidungsplatten 22, 23 sind - grundsätzlich betrachtet
- im wesentlichen identisch aufgebaut.
[0022] Aus Fig. 1 ist bereits ersichtlich, daß die dachseitige Auskleidungsplatte 22 (im
übrigen auch jede seitliche Auskleidungsplatte 23) zweilagig ausgebildet ist, d.h.
aus einer den Formraum F direkt begrenzenden Verschleißplatte 25 und aus einer die
Verschleißplatte 25 rückseitig satt hinterlagernden Trägerplatte 24 besteht. Aus Fig.
1 ist auch ersichtlich, daß die Verschleißplatte 25 der seitlichen Auskleidungsplatte
23 insgesamt aus vier sich etwa horizontal erstreckenden streifenförmigen Längsplattenelementen
25₁ besteht. Zudem sind in Fig. 1 bereits Düsenöffnungen 26 schematisch angedeutet,
welche zur Verhinderung von Lunkern im Formblock 11 einer Absaugung überschüssiger
Luft dienen.
[0023] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Fig. 2-4:
[0024] Fig. 2 stellt eine der beiden seitlichen Auskleidungsplatten 23 dar, während Fig.
4 die dachseitige Auskleidungsplatte 22 zeigt. Bezüglich beider Auskleidungsplatten
22, 23 werden - soweit möglich - bei analogen Funktionsteilen stets dieselben Bezugsziffern
verwendet.
[0025] Aus Fig. 3 ist - zugleich stellvertretend für die dachseitige Auskleidungsplatte
22 - der zweilagige Aufbau einer seitlichen Auskleidungsplatte 23 zu ersehen.
[0026] Die Auskleidungsplatte 23 ist in zwei lösbar aneinander befestigte Plattenlagen,
nämlich in die den Formraum F unmittelbar begrenzende Verschleißplatte 25 und in
die die Verschleißplatte 25 hinterlagernde Trägerplatte 24 unterteilt. Die einander
zugewandten Großflächen 28 und 27 von Verschleißplatte 25 und Trägerplatte 24 sind
über Permanentmagnete 30 haftschlüssig satt aneinanderliegend gehalten und über an
beiden Endseiten vorgesehene Halteleisten 31 gegen jegliche Relativverschiebung, z.B.
in Axialrichtung, insbesondere in Richtung a, gesichert.
[0027] Die Haftmagnete 30 sind mit ihren ebenen Haftflächen 32 bündig mit der umgebenden
Großfläche 27 der Trägerplatte 24 in letztere eingelassen.
[0028] Aus Fig. 3, (Darstellung etwa im Maßstab 1:1) ist zu ersehen, daß die Verschleißplatte
25 eine wesentlich geringere Plattenstärke P
v aufweist als die Trägerplatte 24. Im vorliegenden Falle beträgt die Stärke P
t der Trägerplatte 24 2 cm, während die Stärke P
v der Verschleißplatte nur 1 cm ausmacht.
[0029] Die Verschleißplatte 25 besteht aus magnetischem Werkzeugstahl, ist spezialgehärtet
und beschichtet und weist beispielsweise eine Härte von 74 HR
c auf, während die Trägerplatte 24 lediglich aus ansonsten unbehandeltem üblichen Maschinenbaustahl,
beispielsweise der Qualität St 37 oder anderen - auch nichtmetallischen Werkstoffen
- besteht.
[0030] Trägerplatte 24 und Verschleißplatte 25 weisen miteinander fluchtende Durchgangsöffnungen
33, 34 auf. Die verschleißplattenseitigen Durchgangsöffnungen 34 sind mit Düseneinsätzen
35 versehen.
[0031] Die Formschlußsicherung gegen eine Relativverschiebung von Verschleißplatte 25 und
Trägerplatte 24 zueinander besteht aus jeweils zwei beidendig an der seitlichen Auskleidungsplatte
23 (desgleichen die dachseitige Auskleidungsplatte 22) sich senkrecht zur Richtung
a der hauptsächlichen Verschiebebeanspruchung erstreckenden Halteleisten 31. Jede
Halteleiste 31 überlappt zwei benachbarte Schmalseiten 36, 37 von Trägerplatte 24
und Verschleißplatte 25 über die Gesamtstärke (P
t zuzüglich (P
v) der jeweiligen Auskleidungsplatte 22 bzw. 23 bündig. Die Halteleisten 31 weisen
dieselben Werkstoffeigenschaften und dieselbe Härte wie die Verschleißplatte 25
auf.
[0032] Jede Halteleiste 3l besteht aus einem Winkelprofilstahlabschnitt, welcher mit einem
Übergriffssteg 38 in einen zum Formraum F hin offenen verschleißplattenseitigen Falz
39 eingreift. Hierbei ist die dem Formraum F zugewandte Außenfläche 40 des Übergriffssteges
38 mit der sich anschließenden Großfläche 41 (die den Formraum F unmittelbar begrenzt)
der Verschleißplatte 25 bündig.
[0033] Der schmalseitig an der Trägerplatte 24 anliegende Befestigungsschenkel 42 der Halteleiste
31 weist Befestigungslöcher 43 für den Durchgriff von Befestigungsschrauben 44 auf,
welche in Gewindesacklöcher 45 eingreifen, die in die jeweilige Schmalseite 36 der
Trägerplatte 24 eingelassen sind.
[0034] Aus den Fig. 2, 4 und 5 ist außerdem zu ersehen, daß jede Verschleißplatte 25, streifenförmig
aufgeteilt, aus einzelnen Längsplattenelementen 25₁ besteht. Die streifenförmige
Aufteilung jeder Verschleißplatte 25 in einzelne Längsplattenelemente 25₁ erleichtert
sowohl den Gesamtaustausch als auch den partiellen Austausch von verschlissenen Längsplattenelementen
25₁ gegen neue.
[0035] Zu den Darstellungen entsprechend den Fig. 2, 4 und 5 ist noch nachzutragen, daß
Düsenöffnungen 34 und Sintermetall- Haftmagnete 30 aus Gründen der Zeichnungsvereinfachung
nur stellenweise dargestellt sind.
[0036] Zu Fig. 4 bleibt noch zu erwähnen, daß die dort gezeigte langlochartige Formsand-Eintragsöffnung
48 von einzelnen Schraubelementen 46 umgeben ist, welche in nicht sichtbare Gewindesacklöcher
der Trägerplatte 24 eingreifen, um so die einzelnen Verschleißplattenelemente 25₁
im Bereich der Eintragsöffnung 48 mit zusätzlicher Sicherheit gegen die Trägerplatte
24 zu drücken.
[0037] Aus den vorstehenden Darstellungen wird deutlich, daß die Verschleißplatten 25 bei
Bedarf rasch und einfach auszuwechseln sind, während die jeweilige Trägerplatte 24
in nicht dargestellter Weise mit dem maschinenseitigen kastenartigen Gestell 14 verbunden
bleiben kann.
[0038] Im Zusammenhang insbesondere der Fig. 2, 4 und 5 wird deutlich, daß die Längsachsen
der Längsplattenelemente 25₁ sich gemäß Fig. 2 und 5 parallel und gemäß Fig. 4 quer
zur hauptsächlichen Richtung a der Verschiebebeanspruchung erstrecken.
[0039] Alternativ oder zusätzlich können als Formschlußmittel gegen jegliche Relativverschiebung
zwischen den Platten 24, 25 Schrauben 47 vorgesehen sein (Fig. 2).
[0040] Zur Formschlußsicherung gegen eine Relativverschiebung von Verschleißplatte 25 und
Trägerplatte 24 zueinander, sind gemäß den Fig. 6 und 7 zwei Ausführungsformen alternativ
vorgesehen.
[0041] Gemäß Fig. 6 weist die Verschleißplatte 25 eine sich quer zur hauptsächlichen Richtung
a der Verschiebebeanspruchung erstreckende durchgehende hinterschnittene Kehle 54
auf. Die Kehle 54 ist zur Mitte der Verschleißplatte 25 hin von einer ebenen Hinterschneidungsfläche
53 begrenzt, welche mit den aneinanderliegenden plattenseitigen Großflächen 27, 28
einen spitzen Winkel ß einschließt. Beide Schmalseiten 36, 37 von Verschleißplatte
25 und Trägerplatte 24 sind miteinander bündig.
[0042] Gemäß Fig. 6 ist an der Schmalseite 37 der Trägerplatte 24 eine etwa der Höhe der
Kehle 54 entsprechende Schulter 49 vorgesehen, welche mehrere im Abstand voneinander
angeordnete Gewindebohrungen 52 zur Aufnahme von Stiftschrauben 50 aufweist. Die
kegelförmige Spitze 51 der Stiftschraube 50 wirkt mit der ebenen Hinterschneidungsfläche
50 wie mit einer schiefen Ebene zusammen. Dieses derart, daß beim Zugrundeschrauben
der Stiftschraube 50 deren Kegel 51 die Hinterschneidungsfläche 53 im Sinne eines
festen Aneinanderziehens der Großflächen 27, 28 beaufschlagt.
[0043] Die den Formraum begrenzende Großfläche der Verschleißplatte 25 ist mit 41 bezeichnet.
[0044] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 handelt es sich um ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel.
[0045] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 stellt gegenüber dem gemäß Fig. 6 im wesentlichen
eine geometrische Vertauschung dar, die darin besteht, daß die Kehle 54 in die Trägerplatte
24 eingearbeitet ist, während die Schulter 49 Bestandteil der Verschleißplatte 25
bildet.
1. Auskleidungsplatte für den Formraum von kastenlosen Formmaschinen, mit die Auskleidungsplatte
quer durchsetzenden Funktionsöffnungen, wie Sandeintragsöffnung und Luftaustrittsöffnungen,
letztere gegebenenfalls zur Aufnahme von Düseneinsätzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidungsplatte (22; 23) in zwei lösbar aneinander befestigte Plattenlagen,
nämlich in eine den Formraum begrenzende Verschleißplatte (25) und in eine die Verschleißplatte
(25) hinterlagernde Trägerplatte (24) unterteilt ist, daß die einander zugewandten
Großflächen (28; 27) von Verschleiß- und Trägerplatte (25; 24) mittels Haftmagnete
(30) satt aneinanderliegend gehalten und gegen Relativverschiebung zueinander zusätzlich
formschlüssig lösbar gesichert sind.
2. Auskleidungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmagnete (30) mit ihren ebenen Haftmagnetflächen (32) bündig mit der
umgebenden Großfläche (27) der Trägerplatte (24) in diese eingelassen und befestigt
sind.
3. Auskleidungsplatte nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Haftmagnet (30) ein Permanentmagnet kreiszylindrischer oder rechteckiger
Grundform ist.
4. Auskleidungsplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmagnete (30) aus Sinterwerkstoff bestehen.
5. Auskleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißplatte (25) eine wesentlich geringere Plattenstärke (Pv) als die Trägerplatte (24) aufweist.
6. Auskleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißplatte (25) eine wesentlich größere Härte als die Trägerplatte
(24) aufweist.
7. Auskleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschlußsicherung gegen axiale Relativverschiebung von Verschleiß- und
Trägerplatte (25; 24) zueinander durch beide Platten (25; 24) mindestens teilweise
durchsetzende Schrauben (47) gebildet ist.
8. Auskleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschlußsicherung gegen Relativverschiebung, insbesondere gegen axiale
Relativverschiebung, von Verschleiß- und Trägerplatte (25; 24) zueinander aus mindestens
einer sich senkrecht zur Richtung (a bzw. b) der Verschiebebeanspruchung erstreckenden
randlich angeordneten Halteleiste (31) besteht, welche zwei benachbarte Schmalseiten
(37; 36) von Verschleiß- und Trägerplatte (25; 24) über die Gesamtstärke (Pt + Pv) der Auskleidungsplatte (22; 23) bündig überlappt und welche vorzugsweise dieselbe
Härte wie die Verschleißplatte (25) aufweist.
9. Auskleidungsplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteleiste (3l) aus einem Winkelprofilabschnitt besteht, welcher mit einem
Übergriffssteg (38) in einen zum Formraum (F) offenen verschleißplattenseitigen Falz
(39) eingreift, wobei die dem Formraum (F) zugewandte Außenfläche (40) des Übergriffssteges
(38) mit der angrenzenden Großfläche (41) der Verschleißplatte (25) bündig ist.
10. Auskleidungsplatte nach Anspruch 8 oder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der schmalseitig (bei 36) an der Trägerplatte (24) anliegende Befestigungsschenkel
(42) der Halteleiste (31) Befestigungslöcher (43) für den Durchgriff von Befestigungsschrauben
(44) aufweist, die in schmalseitig (bei 36) der Trägerplatte (24) eingelassenen Gewindelöchern
(45) gehaltenen sind.
11. Auskleidungsplatte nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißplatte (25), streifenförmig aufgeteilt, aus einzelnen Längsplattenelementen
(25₁) besteht.
12. Auskleidungsplatte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die axiale Längsrichtung der Längsplattenelemente (25₁) parallel zur Richtung
(a bzw. b) der Verschiebebeanspruchung erstreckt.
13. Auskleidungsplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung gegen Relativverschiebung die Ver schleiß- oder die Trägerplatte
(25; 24) an mindestens einem äußeren Rand der Auskleidungsplatte (22; 23) einen in
eine Ausnehmung (54) der jeweils anderen Platte (24; 25) eingreifenden, quer zu den
aneinanderliegenden Großflächen (27, 28) vorragenden Vorsprung (49) aufweisen, welcher
eine etwa quer zur Plattenschmalfläche (36, 37) verlaufende Gewindebohrung (52) mit
einer Schraube (50) aufweist, deren freies Ende (51) sich an einer mit spitzem Winkel
(ß) zu den anliegenden Großflächen (27, 28) verlaufenden Hinterschneidungsfläche (53)
der Ausnehmung (54) abstützt.
14. Auskleidungsplatte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung der einen Platte (z.B. 25) eine randliche Schulter (49) bildet,
während die Ausnehmung (54) der anderen Platte (z.B. 24) eine eine einseitige schwalbenschwanzförmige
Hinterschneidungsfläche (53) aufweisende Kehle (54) bildet.
15. Auskleidungsplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schulter (49) der Trägerplatte (24) und die Kehle (54) der Verschleißplatte
(25) zugeordnet sind.