[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Leistungsschalter mit der Anzahl der abzuschaltenden
Phasen entsprechenden Doppelkontaktstellen mit je zwei Festkontaktstücken und je
einer beide überbrückenden, in einem Kontaktträger aufgenommenen Kontaktbrücke, mit
jeder Kontaktstelle zugeordneten Lichtbogenlöscheinrichtungen, mit je einem jeder
Kontaktbrücke zugeordneten Schlagankersystem, das über einen Übertragungshebel auf
je einen Kontaktträger lediglich zu dessen Öffnung einwirkt, und mit einem Schaltschloß
lediglich zur bleibenden Öffnung aller Kontaktstellen, auf das die Schlagankersysteme
und ein thermischer Auslöser zur Auslösung einwirken.
[0002] Zum Schutz von Elektromotoren sind in der Vergangenheit Schmelzsicherungen und Motorschutzschalter
eingesetzt worden, denen zusätzlich noch nach Bedarf ein manuelloder fern-schaltbares
Schütz und ein thermisches Überstromrelais zugeordnet waren. Alle diese Komponenten
waren Einzelemente, die in Reihe in die Zuleitung zum Motor geschaltet waren.
[0003] Neuerdings werden auch Leistungsschalter, die den Schutz gegen Kurzschlüsse und Überströme
bieten, eingesetzt; zum Ein- und Ausschalten des Motors ist zusätzlich ein Schütz
vorgesehen worden. Ein elektrisches Schaltgerät, bei dem die im Leistungsschalter
gegebene Schutzfunktion mit der durch das Schütz gegebenen Schaltfunktion kombiniert
ist, ist ebenfall schon bekannt geworden. Dieses drei Kontaktstellen aufweisende Schaltgerät,
das der eingangs genannten Art zugehört, besitzt in einem Gehäuse zwei Elektromagnetsysteme,
von denen eines ein Schlagankermagnetsystem ist, das jede Kontaktstelle im Falle eines
Kurzschlusses einzeln direkt durch Aufschlagen auf das jeweilige bewegliche Kontaktstück
bzw. dessen Kontaktträger und zusätzlich über ein Schaltschloß alle Kontaktstellen
bleibend öffnet, wogegen das andere Elektromagnetsystem einem Schütz gleich einen
Magnetkern und einen Magnetanker aufweist, welcher Magnetanker auf alle Kontaktstückträger
und damit auf alle Kontakte zu deren Öffnung hin einwirkt. Damit umfaßt das Gerät
eine strombegrenzende Leistungsschalterfunktion, eine Schützfunktion mit Hand- und
Fernsteuermöglichkeit, sowie eine magnetisch-thermische Überstromrelaisfunktion gegen
Überlasten und Überströme. Alle diese Funktionen sind in Bauelementen realisiert,
die "integral" in einem Gehäuse untergebracht sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen elektrischen Leistungsschalter der eingangs
genannten Art zu schaffen, der preisgünstiger aufgebaut und leichter zu montierten
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß seitlich an den Leistungsschalter
ein in einem eigenen Gehäuse untergebrachtes, einen Magnetanker, einen Magnetkern
und eine Spule aufweisendes Elektromagnetsystem, dessen Magnetanker vermittels einer
Rückstellfeder nur eine einzige Ruhestellung und nur bei Erregung nur eine einzige
Arbeitsstellung einnimmt, anbaubar ist, und daß mit dem Magnetanker eine Getriebeanordnung
gekuppelt ist, die mit einem Übertragungselement aus dem Gehäuse herausragt und in
den Leistungsschalter einfügbar und darin mit den Kontaktträgern mittelbar oder unmittelbar
kuppelbar ist, und die die Bewegung des Magnetkerns des Elektromagnetsystems auf die
Kontaktträger zu deren Betätigung lediglich in Ausschaltrichtung überträgt.
[0006] Erfindungsgemäß also wird ein elektrisches Schaltgerät geschaffen, das ein selbständiges
Grundgerät, in welchem sich die Kontaktstellen, die einzelnen Schlagankersysteme,
die Thermobimetalle und das Schaltschloß befinden und das somit einem Leistungsschalter
entspricht bzw. gleicht, und ein dem Grundgerät zusätzlich zuzuordnendes, ebenfalls
selbständiges Modul, in dem ein Elektromagnetsystem untergebracht ist, mit dem dem
Grundgerät praktisch die "Schützfunktion" zugeordnet werden kann, aufweist. Dabei
wirken alle Betätigungskomponenten in Richtung "Öffnen" der Kontaktstelle, wobei die
Kontaktstellen unter dem Druck jeweils einer Feder stehen, die die Kontaktstellen
in Richtung "Schließen" beaufschlagen, und der zusätzliche, anbaubare Modul hat den
Vorteil, daß er nicht über das Schaltschloß, sondern direkt auf die Kontaktstellen
einwirkt. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung hat den weiteren Vorteil, daß das Gesamtgerät
sowohl in der Fabrik als auch vom Anwender vor Ort hergestellt werden kann, in dem
der Anwender das Modul lediglich seitlich an das Grundgerät anzufügen braucht. Damit
müssen nicht mehr Leistungsschalter, Schütze und ein kombiniertes "intergrales" Gerät
auf Lager gehalten werden, sondern nur noch ein Leistungsschalter und das Modul.
[0007] Eine vorteilhafte erste Ausgestaltung der Erfindung kann dahin gehen, daß der Hebel
ein Doppelarmhebel ist, der im Gehäuse gelagert und dessen einer Arm mit dem Magnetanker
gekuppelt und dessen anderer Arm mit einem mit allen Kontaktträgern verbundenen Betätigungsbrückenelement
kuppelbar ist. Dabei kann der Doppelarmhebel auf einem ortsfest im Gehäuse angebrachten
Zapfen oder einer Kante der Ausnehmung gelagert sein, aus der er aus dem Gehäuse herausragt.
[0008] Eine weitere Verbesserung dieser Ausführung ist dem kennzeichnenden Teil des Anspruches
4 zu entnehmen.
[0009] Eine vorteilhaft zweite Ausgestaltung der Erfindung kann dahin gehen, daß die Getriebeanordnung
als Übertragungselement eine Welle aufweist, die im Gehäuse gelagert ist und an der
ein Hebel, der mit dem Magnetanker, und ein weiterer Hebel, der als Übertragungselement
aus dem Gehäuse herausragt und in den Leistungsschalter einfügbar ist, dort mit den
Übertragungshebeln so zusammenwirkt, daß das Übertragungselement auf die Übertragungshebel
zur Betätigung der Kontaktbrücken lediglich in Ausschaltrichtung einwirkt.
[0010] Dabei ist nach Anspruch 6 in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß das als Wellenzapfen
ausgestaltete Übertragungselement an der Drehachse der Übertragungshebel ankuppelbar
ist und mit einem Arm versehen ist, der mit dem Magnetanker verbunden ist, dergestalt,
daß der Wellenzapfen die Lagerungsachse der Übertragungshebel lediglich in Öffnungsrichtung
der Kontaktbrücken betätigt.
[0011] Beide Ausgestaltungen bewirken eine einfache und schnelle Nachrüstung, in dem das
Übertragungselement in das Grundgerät eingefügt wird.
[0012] Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 7 befindet sich im Gehäuse, an der
das Grundgerät anschaltbar ist, ein mit dessen Schaltschloß gekoppelter Schalter,
der bei Ausschaltung des Grundgerätes mit dem Schaltschloß mit ausgeschaltet wird,
so daß die Zuleitung zur Spule des Elektromagnetsystemes abgeschaltet wird. Dieser
Schalter kann dann mittels eines Resetknopfes nach den kennzeichnenden Teilen des
Anspruches 8 wieder eingeschaltet werden.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0014] Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Verbesserungen und Ausgestaltungen
und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0015] Es zeigt:
Fig. 1 Eine Schnittansicht durch das Grundgerät parallel zu der Klemmschraubenverbindungslinie,
Fig. 2 eine Schnittansicht durch das Installationsschaltgerät in einer Ebene senkrecht
dazu, mit angebautem Elektromagnetsystem, in schematischer Darstellung,
Fig. 3 eine weitere Ausgestaltung des anbaubaren Gehäuses, im Schnitt, ähnlich dem
nach Figur 2,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des als Wellenantrieb ausgebildeten Übertragungselementes
und
Fig. 5 eine Schnittansicht ähnlich der der Figur 1, durch das Grundgerät mit dem Übertragungshebel
nach Figur 4.
[0016] Das Grundgerät, das in seiner Gesamtheit die Bezugziffer 10 aufweist, ist ein als
Motorschutzschalter dienender Leistungsschalter, der in einem Gehäuse 11 aus Kunststoff
untergebracht ist. Das Gehäuse 11 besitzt ein Gehäuseoberteil 12 und einen Gehäusesockel
13 mit einem Gehäuseboden 14. Wie man aus Figur 1 ersehen kann, ist die Kontur des
Gehäuses 11 parallel zur Verbindungslinie einander zugehöriger Klemmschrauben etwa
der Kontur eines Leitungsschutzschalters angepaßt.
[0017] Im Sockelbereich 13 besitzt das Installationsschaltgerät pro Pol zwei Kontaktstellen
15 und 16 sowie je eine den Kontaktstellen 15 und 16 zugeordnete Lichtbogenlöscheinrichtung
17 und 18, deren Lichtbogengase über eine Auslaßöffnung 19 und 20 abgeblasen werden
können. Die Kontaktstellen 15 und 16 umfassen zwei Festkontakte 21 und 22, die von
zwei an einer Kontaktbrücke 23 angebrachten beweglichen Kontaktstücken 24 und 25 mit
der Kontaktbrücke 23 überbrückt werden. Die Kontaktbrücke ist in an sich bekannter
Weise in einem Kontaktbrückenträger 26 aus Kunststoff eingesetzt und steht dauernd
unter der Kraft einer Kontaktdruckfeder 27, die alle Kontaktstücke in Einschaltstellung
zu drücken sucht. Die beiden festen Kontaktstücke 21 und 22 sind an je einer Lichtbogenleitschiene
28 und 29 befestigt, welche Lichtbogenleitschienen 28 und 29 einerseits parallel
zum Lichtbogenlöschblechpaket 17 bzw. 18 verlaufen und andererseits einen Bereich
30 und 31 aufweisen, welche parallel zur Bewegungsrichtung der beiden Kontaktstücke
24 und 25 verläuft. An dem Abschnitt 30 ist über eine Leitung 31 die Spule 32 eines
elektromagnetischen Schlagankersystems 33 angeschlossen, welche ein Joch 34, einen
Magnetkern 35 und einen Schlaganker 36 aufweist; das andere Ende der Spule 32 ist
mit einem Klemmteil 37 einer Anschlußklemme 38 verbunden, die über eine erste Öffnung
39 im Gehäuse 11 für einen Schraubendreher und über eine zweite Öffnung 40, die quer
dazu verläuft, zum Anschluß eines Anschlußdrahtes zugänglich ist. Im Bereich der
Klemme 38 ist ein Hebel 41 an einem Drehzapfen 42 angelenkt, welcher Hebel 41 im
Bewegungsweg des Schlagankers 36 liegt und mit seinem freien Ende in eine Ausnehmung
43 im Kontaktträger 26 eingreift. Wenn der Schlaganker 36 in Pfeilrichtung A aufgrund
eines Kurzschlusses betätigt wird, dann schlägt das untere Ende des Schlagankers 36
auf den Hebel 41 auf und drückt den Kontaktstückträger 26 und damit die beiden beweglichen
Kontaktstücke 24 und 25 nach unten in Öffnungsstellung. Das obere Ende des Schlagankers
36 ist mit einem Schaltschloß 44 über eine Wirkungslinie 45 verbunden, welches Schaltschloß
eine bleibende Öffnung der Kontaktstellen 15 und 16 bewirkt. Im Falle eines Kurzschlusses
werden zunächst die Kontaktstellen schlagartig vom Schlaganker 36 geöffnet, wogegen
aufgrund einer der Mechanik normalerweise anhaftenden Zeitverzögerung das Schaltschloß
44 etwas später öffnet und hält die Kontaktstellen 15 und 16 offen.
[0018] An dem Bereich 31 schließt über eine Litze 46 ein Heizelement 47 an, das um ein
Thermobimetall 48 herumgewickelt ist, welches über einen Zapfen 49 auf das Schaltschloß
44 einwirkt und aufgrund einer Erwärmung des Schaltschloß 44 ebenfalls bleibend öffnet.
Das "andere Ende" des Thermobimetalls ist über eine Verbindungsleitung 50 mit einer
zweiten Klemme 51 verbunden, die über eine der Öffnung 39 entsprechende Öffnung 52
einem Schraubendreher und über eine der Öffnung 40 entsprechende Öffnung 53 einem
Leitungsanschluß zugänglich ist. Das Schaltschloß befindet sich dabei im mittleren
Bereich und kann von einem Druckknopf 54 manuell betätigt werden.
[0019] Selbstverständlich ist jeder Doppelkontaktstelle je ein Schlagankersystem und eine
Thermobimetallanordnung zugeordnet.
[0020] In Figur 2 erkennt man das Grundgerät 10 teilweise geschnitten und zwar quer zu
der Zeichenebene gemäß Figur 1 und man erkennt drei nebeneinanderliegende Pole 60,
61 und 62, und in Figur 1 ist ein Schnitt durch den Pol 60 zu sehen. Die einzelnen
Pole sind gleich aufgebaut; sie besitzen jeweils einen Kontaktträger 26, 63 und 64
mit ihren Ausnehmungen 43, 65 und 66, in die der Hebel 41 bzw. entsprechende Hebel
eingreifen. Die drei Pole 60, 61 und 62 sind durch Zwischenwände 67 und 68 voneinander
getrennt und oberhalb der Kontaktträger 26, 63 und 64 ist eine Betätigungsbrücke 69
angeordnet, die eine Vertiefung 70 aufweist, in die das freie, balligartig ausgebildete
Ende 71 eines Doppelarmhebels 72 eingreift.
[0021] Das oben beschriebene Schaltgerät (ohne besagten Doppelarmhebel) ist ein selbständig
einsetzbares Gerät, das die Schutzfunktion im Falle eines Kurzschluß- oder eines Überstromes
übernimmt.
[0022] Neben dem Motorschutzschalter bzw. an diesen nachträglich angebaut, ist ein Gehäuse
80, welches auf einer Tragplatte 81 einen Magnetkern 82 eines Elektromagnetsystems
83 trägt. Diese Elektromagnetsystem 83 besitzt also, wie oben erwähnt, den Magnetkern
und einen damit zusammenwirkenden Magnetanker 84, die beide in an sich bekannte Weise
etwa die Form eines E-Schnittkerns aufweisen. Um den mittleren Schenkel sowohl des
Magnetkerns 82 als auch des Magnetankers 84 ist eine Spule 85 herum angeordnet, die
auf einem an sich bekannten Spulenkörper 86 aufgewickelt ist. An dem oberen Ende des
Magnetankers 84 ist ein Magnetankerträger 87 befestigt, der eine Verlängerung 88
aufweist, die aus der oberen Abschlußwand 89 des Gehäuses 80 herausragt und eine Nase
90 trägt, gegen die sich eine Druckfeder 91 abstützt; deren anderes Ende stützt sich
gegen einen Feder-Halter 92 ab, so daß die Verlängerung 88 und damit der Magnetanker
84 dauernd in Richtung Abheben vom Magnetkern beaufschlagt sind. An dem Magnetankerträger
87 ist über einen Zapfen 93 in einem Langloch 94 geführt der andere Arm des Doppelhebels
72 angelenkt; die Auflagerung des Doppelarmhebels 72 erfolgt in einer Lagerwelle
95 im Inneren des Gehäuses 80.
[0023] Zur Wicklung 85 der Spule sind Zuleitungen 96 und 97 geführt, wobei in der Zuleitung
97 ein Schaltelement 98 angeordnet ist, welches über eine Wirkungslinie 99 von dem
Betätigungsknopf 54 und damit vom Schaltschloß aus geschaltet wird, wenn die Kontaktstellen
der einzelnen Pole geöffnet werden, und darüberhinaus auch über einen Reset-Knopf
100 eingeschaltet, so daß das Elektromagnetsystem 83 wieder eingeschaltet bzw. betriebsbereit
geschaltet werden kann.
[0024] Die Wirkungsweise des Schalters ist wie folgt:
[0025] Wenn das Gehäuse 80 mit dem Elektromagnetsystem 83 nicht an dem Schaltgerät 10 befestigt
ist, dann wirkt das Schaltgerät 10 der Figur 1 wie ein Motorschutzschalter, der Schutz-
und Handschaltfunktionen enthält. Im Falle eines Kurzschlußstromes in einer Phase
oder auch in mehr Phasen wird der Schlaganker 36 betätigt, so daß er über den Hebel
41 bzw. die entsprechenden Hebel der anderen Pole den Kontaktträger 26 bzw. die Kontaktträger
63 und 64 betätigt, wodurch die Kontaktstellen 15/16 geöffnet werden. Gleichzeitig
wird - mit gewisser Zeitverzögerung (s. oben) - das Schaltschloß 44 über die Wirklinie
45 von dem Schlaganker 36 geöffnet, so daß die in Figur 1 dargestellte Stellung endgültig
und bleibend ist. Die zwischen den beiden Kontaktstücken 21/24 bzw. 22/25 sich bildenden
Lichtbögen werden in den Lichtbogenlöschblechen 17 und 18 gelöscht. Wenn ein Überstrom
vorhanden ist, dann wird das Thermobimetall 48 ausgebogen und dadurch das Schaltschloß
44 ebenfalls betätigt. Wenn, wie in Figur 2 dargestellt, das Gehäuse 80 an die Breitseite
des Schaltgeräts 10 angebracht wird, wobei der Doppelarmhebel 72 durch eine Öffnung
101 in der Breitseitenwand 102 des Gehäuses 11 eingeführt und mit der Betätigungsbrücke
69 verbunden wird, dann ist hiermit praktisch ein Schütz entstanden, das entweder
manuell - wie ein normales Schütz - oder über eine Fernbedienung über die Leitungen
A1 und A2 betätigt werden kann. Wenn nämlich kein Strom über die Leitungen 96 und
97 fließt, dann bleibt der Elektromagnet 83 nicht erregt und auf diese Weise drückt
die Feder 91 den Magnetanker nach oben und über den Doppelarmhebel 72 und die kugelige
Erweiterung 71 in der Pfanne 70 sind die Kontaktstellen 15 und 16 der einzelnen Pole
60, 61 und 62 geöffnet. Wenn das Elektromagnetsystem 83 erregt wird, wird der Magnetanker
84 angezogen und der Doppelarmhebel 71 verschwenkt in Uhrzeigerrichtung, wodurch
die Kraft der Druckfedern 27 freigegeben wird und die Kontaktstellen 15 und 16 geschlossen
werden. Im Falle eines Kurzschlusses oder eines Überstromes oder eine Ausschaltung
per Hand wird gleichzeitig auch der Schalter 98 geöffnet, wodurch der Magnetanker
abfallen kann und dabei über den Doppelarmhebel 72 die Kontakstellen 15 und 16 ebenfalls
öffnet. Durch die Betätigung des Reset-Knopfes 100 kann zwar der Magnetanker nicht
zurückgestellt werden, jedoch wird der Stromfluß zu dem Elektromagnetsystem wieder
geschlossen.
[0026] In der Figur 3 ist im Schnitt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung dargestellt.
Das Gehäuse 80 ist in gleicher Weise aufgebaut wie dasjenige, daß in der Figur 2
dargestellt ist. An dem Magnetanker 84 ist ein Doppelarmhebel wie derjenige der Figur
4 angelenkt. Dieser Doppelarmhebel, dessen rein schematische Darstellung die Figur
4 zeigt, besitzt eine Welle 100, an dessen einem Ende ein Hebel 101 und an dessen
anderem Ende ein Hebel 102 angebracht ist, die beide in entgegengesetzer Richtung
vorspringen und in der gleichen Ebene liegen. Der Hebel 101 besitzt eine Verdickung
103, in der sich ein Langloch 104 befindet, das mit einem Zapfen 105 am Magnetanker
gekoppelt ist, der in dem Langloch 104 gleiten kann. Der Magnetanker besitzt einen
Aufsatz 87 mit einer Ausnehmung 106, in die der Hebel 101 und im übrigen auch der
eine Arm des Doppelarmhebels 27 (s. Figur 2) eingreift. Die Welle 100 ist in dem
Gehäuse parallel zur Längserstreckung der lamellierten Blechkerne des Magnetkerns
82 bzw. 83 und des Magnetankers 84 verlaufend gelagert und der andere Arm 102 ragt
aus dem Gehäuse heraus und zwar als Übertragungselement, das durch eine Öffnung 107
im Gehäuse des Leistungsschalters gem. Figur 5 hineinragt und mit allen Übertragungshebeln
41 derart gekoppelt ist, daß das Übertragungselement die Übertragungshebel lediglich
in Ausschaltrichtung beaufschlagen kann.
[0027] Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungen der Erfindung möglich. So kann
beispielsweise ein Übertragungselement aus dem Gehäuse 80 herausragen, das unmittelbar
mit der Welle 42 derart gekoppelt ist, daß es die Welle 42 und damit die Übertragungshebel
41 lediglich in Ausschaltrichtung betätigt. Es handelt sich hierbei um eine Art Freilaufkupplung.
[0028] Die mit der Erfindung bewirkten Verbilligungen bestehen in erster Linie darin, daß
zur Bildung eines Motorstarters mit schützartigem Magnetantrieb ein Motorschutzschalter
verwendet werden kann, so daß schon vorher vorgefertigte und bekannte und benutzte
Einheiten lediglich mit einem zusätzlichen Modul zu einem Gerät höherer Funktion,
nämlich einem Schütz mit Motorschutz, ergänzt werden können, und dieses Kombinationsgerät
nicht nur werkseitig, sondern auch bei einem Kunden herstellbar, also nachrüstbar
ist.
1. Elektrischer Leistungsschalter mit der Anzahl der abzuschaltenden Phasen entsprechenden
Doppelkontaktstellen mit je zwei Festkontaktstücken und je einer beide überbrückenden,
in einem Kontaktträger aufgenommenen Kontaktbrücke, mit jeder Kontaktstelle zugeordneten
Lichtbogenlöscheinrichtungen, mit je einem jeder Kontaktbrücke zugeordnetem Schlagankersystem,
das über einen Übertragungshebel auf je einen Kontaktträger lediglich zu dessen
Öffnung einwirkt, und mit einem Schaltschloß lediglich zur bleibenden Öffnung aller
Kontaktstellen, auf das die Schlagankersysteme und ein thermischer Auslöser zur
Auslösung einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich an den Leistungsschalter (10) ein in einem eigenen Gehäuse (80) untergebrachtes,
einen Magnetanker (84), einen Magnetkern (82) und eine Spule (85) aufweisendes Elektromagnetsystem
(83), dessen Magnetanker (84) vermittels einer Rückstellfeder nur eine einzige Ruhestellung
und nur bei Erregung nur eine einzige Arbeitsstellung einnimmt, anbaubar ist, und
daß mit dem Magnetanker (84) eine Getriebeanordnung gekuppelt ist, die mit einem Übertragungselement
aus dem Gehäuse (80) herausragt und in den Leistungsschalter (10) einfügbar und darin
mit den Kontaktträgern (26, 63, 64) mittelbar oder unmittelbar kuppelbar ist und die
die Bewegung des Magnetkerns (82) des Elektromagnetsystems (83) auf die Kontaktträger
(26, 63, 64) zu deren Betätigung lediglich in Ausschaltrichtung überträgt.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (92)
ein Doppelarmhebel ist, der im Gehäuse (80) gelagert und dessen einer Arm mit dem
Magnetanker (84) gekuppelt und dessen anderer Arm mit einem mit allen Kontaktträgern
verbundenen Betätigungsbrückenelement kuppelbar ist.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelarmhebel
(72) auf einem ortsfest im Gehäuse (80) angebrachten Zapfen (95) oder einer Kante
der Ausnehmung gelagert ist, aus der er aus dem Gehäuse (80) herausragt.
4. Leistungsschalter nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das dem Anlenkpunkt am Magnetanker (84) entfernt liegende Ende des Doppelarmhebels
(72) mit einer Verdickung (71) in eine Pfanne (70) der Betätigungsbrücke (69) eingreift,
so daß bei der Betätigung des Magnetankers alle drei Doppelkontaktstellen (16,17)
betätigbar sind.
5. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebeanordnung
als Übertragungselement eine Welle aufweist, die im Gehäuse gelagert ist und an
der ein Hebel, der mit dem Magnetanker, und ein weiterer Hebel, der als Übertragungselement
aus dem Gehäuse herausragt und in den Leistungsschalter einfügbar ist, dort mit den
Übertragungshebeln so zusammenwirkt, daß das Übertragungslement auf die Übertragungshebel
zur Betätigung der Kontaktbrücken lediglich in Ausschaltrichtung einwirkt.
6. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungselement
ein im Gehäuse drehbar um seine Achse gelagerter Wellenzapfen ist, der an der Drehachse
der Übertragungshebel ankuppelbar ist und innerhalb des Gehäuses mit einem Arm versehen
ist, der mit dem Magnetanker verbunden ist, und daß der Wellenzapfen mit der Lagerungsachse
der Übertragungshebel so kuppelbar ist, daß der Wellenzapfen die Lagerungsachse der
Übertragungshebel lediglich in Öffnungsrichtung der Kontaktbrücken betätigt.
7. Leistungsschalter nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Gehäuse (80) ein wenigstens eine der Zuleitungen (97,96) zu der Spulenwicklung
(85) unterbrechender Schalter (98) vorgesehen ist, der mit dem Schaltschloß derart
kuppelbar ist, daß bei Auslösung und bleibender Öffnung der Kontaktstelle auch der
Schalter geöffnet wird.
8. Leistungsschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (98)
im Inneren des Gehäuses (80) mittels eines im Gehäuse geführten Reset-Betätigungselementes
(100) wieder einschaltbar ist.
9. Leistungsschalter nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Gehäuse (80) eine Druckfeder (91) vorgesehen ist, die auf eine mit dem Magnetanker
(84) verbundene Verlängerung (88) dauernd in Richtung "Entfernen des Magnetankers
vom Magnetkern" drückt, und daß die Verlängerung aus dem Gehäuse herausragt, so daß
die Kontaktstellen (15,16) damit manuell betätigbar sind.