[0001] Die Erfindung betrifft ein SF₆ - gasisoliertes elektrisches Schaltgerät mit einer
Rotations-Lichtbogenlöschvorrichtung, die anhand der bekannten und neu erkannten Prinzipien
des Lichtbogenlöschens mit dem Ziel des Erreichens einer größtmöglichen Löschwirkung
ausgebildet ist. Durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind SF₆ -
gasisolierte Schaltgeräte - Unterbrecher, Trennschalter, usw. - herstellbar, die zum
Unterbrechen von - gegenüber den bisherigen Lösungen - höheren Strömen geeignet sind
und deren elektrische Lebensdauer äußerst hoch ist, da die stromführenden Kontakte
in der Lichtbogenlöschvorrichtung praktisch lichtbogenfrei schalten.
[0002] In den letzten Jahren hat sich die Anwendung der mit Schwefelhexafluoridgas (SF₆)
eingekapselten elektrischen Schaltgeräte weltweit verbreitet, was auf die sich aus
den günstigen Eigenschaften des SF₆-Gases ergebenden Vorteile zurückzuführen ist.
Die in der Zukunft zu erwartende weitere Verbreitung dieser Geräte hängt ebenfalls
infolge des ansteigenden Bedarfs immer mehr davon ab, auf welche Weise und inwieweit
es gelingt, die sich aus den Eigenschaften des SF₆-Gases ergebenden Vorteile auszunutzen.
Einer der wichtigsten Vorteile ist mit dem Löschen bzw. der Verhinderung der erneuten
Zündung des Lichtbogens bzw. der Verhinderung der erneuten Zündung des Lichtbogens
nach dem Stromnulldurchgang verbunden; durch die Bewegung des SF₆-Gases relativ zu
dem Lichtbogen kann dessen Kühlung bis zum Erlöschen des Lichtbogens auch bei relativ
großer Stromstärke gesteigert werden. Diese verhältnismäßig einfache Weise des Lichtbogenauslöschens
wird in den zur Zeit gefertigten Lichtbogenlöschvorrichtungen der SF₆-gasisolierten
Mittelspannungsschaltgeräte ausgenutzt. Bisher haben sich drei Haupttypen dieser Vorrichtungen,
und zwar die sogenannten "Puffer breaker", de "Self-extinguisch" und die "Rotarc"
verbreitet.
[0003] Die Funktion der "Puffer breaker"-Vorrichtungen (mit einem Druckkreis) kann anhand
von Fig. 1 verfolgt werden. In dieser Lichtbogenlöschvorrichtung erfolgt das Löschen
des Lichtbogens auf Wirkung des die im relativen Ruhestand befindliche Lichtbogensäule
I umströmenden Gases. Bei Unterbrechung strömt gleichzeitig mit dem Entfernen des
beweglichen Kontaktes E von dem feststehenden Kontakt B das mit dem Kolben F verdichtete
Gas in den Bogenkanal. Diese von der Größe des Lichtbogenstromes unabhängige Löschwirkung
entsteht unter Mitwirkung des Antriebes des Gerätes. Auf diesem Prinzip beruhende
Unterbrecher werden zum Beispiel von den Firmen BBC und Ganz Villamossági Müvek (Ungarn)
hergestellt.
[0004] Bei den unter der Bezeichnung "Self-extinguisch" bekannt gewordenen Lichtbogenlöschvorrichtungen
(Fig. 2) bewegt sich während des Unterbrechungsvorganges die Lichtbogensäule I und
außerdem strömt das Gas. Der zwischen dem feststehenden Kontakt B und dem sich davon
entfernenden beweglichen Kontakt E enstehende Lichtbogen verlagert sich von dem feststehenden
Kontakt B auf eine mit dem einen Ende der Spule C verbundene lichtbogenziehende Scheibe
K. Da das andere Ende der Spule C mit dem feststehenden Kontakt B verbunden ist, dreht
sich die Lichtbogensäule I in dem über die Spule C erzeugten Magnetfeld mit einer
von der Größe des zu unterbrechenden Stromes abhängigen Geschwindigkeit um die Achse
des Schalter. Diese zur Bewegung gezwungene Lichtbogensäule I speist das sie umgebende
Gas mit Energie, dessen Druck ansteigt, und das Gas beginnt in entsprechend ausgebildete
Kanäle zu strömen. Bei Unterbrechung von kleinen Strömen würde die unbedeutende Rotation
der Lichtbogensäule I nicht zum Löschen des Lichtbogens führen; deswegen erzeugt ein
an dem beweglichen Kontakt E befestigter Hilfskolben F1 in dem Falle die erforderliche
Gasströmung. Auf diesem Prinzip beruht zum Beispiel der Unterbrecher HB.24.06.12 der
Herstellerfirma BBC.
[0005] In der Löschvorrichtung "Rotarc" gemäß Fig. 3a dagegen bewegt sich nur die Lichtbogensäule
I, d.h. sie rotiert um die Achse. Infolgedessen können die zur Erzeugung der Gasströmung
erforderlichen Konstruktionsteile wegfallen, wodurch dieser Typ der Löschvorrichtungen
die einfachste Lösung darstellt. Die Vorrichtung ist derart zu bemessen, daß bei solchen
Lichtbögen mit geringem Strom, bei denen die sich ausbildende geringfügige Rotation
nicht zum Auslöschen des Lichtbogens führen würde, der Lichtbogen während des Öffnungsvorganges
spätestens zwischen den vollkommen geöffneten Kontakten auch durch Dehnung auslöschbar
ist. Anhand von Fig. 3a ist die Funktion derart ausgebildeter Rotations-Lichtbogenlöschvorrichtungen
verfolgbar. Bei Öffnen der Kontakte verlagert sich der zwischen dem feststehenden
Kontakt B und dem sich davon entfernenden beweglichen Kontakt E brennende Lichtbogen
von dem feststehenden Kontakt B über die lichtbogenziehende Scheibe auf den Inndenmantel
eines zylindrischen lichtbogenziehenden Ringes M. Dieser lichtbogenziehende Ring
M ist von der Spule C umgeben, deren eines Ende an dem lichtbogenziehenden Ring M
angeschlossen ist, während ihr anderes Ende mit dem feststehenden Kontakt B verbunden
ist. Infolgedessen vollführt die Lichtbogensäule I in dem von der Spule C erzeugten
Magnetfeld eine von der Größe des zu unterbrechenden Stromes abhängende Rotation
um die Achse. Mit einer derartigen Lichtbogenlöschvorrichtung funktionierende Unterbrecher
werden von der Firma South Wales Switchgear hergestellt, wobei die beweglichen Kontakte
dieser Unterbrecher keine axial gerichtete Bewegung sondern eine Drehbewegung durchführen.
[0006] Nachstehend wird ein Vergleich der mit den oben beschriebenen Lichtbogenvorrichtungen
versehenen Unterbrecherarten durchgeführt:
a) Die mit "Puffer breaker"-Lichtbogenlöschvorrichtungen versehenen Unterbrecher weisen
zwar die beste Unterbrechungsfähigkeit auf, jedoch sind ihr Aufbau der Komplizierteste,
ihre Lebensdauer die geringste und ihr Kostenaufwand der höchste. Der hohe Kostenaufwand
ergibt sich aus dem komplizierten Aufbau, in erster Linie jedoch daraus, daß der den
Kolben bewegende Antrieb äußerst stark ausgebildet werden muß, um die zur Löschung
erforderliche Gasströmung in dem Lichtbogenkanal zu realisieren. Die kurze Lebensdauer
ergibt sich aus der großen mechanischen Beanspruchung des Antriebes und der Lichtbogenlöschvorrichtung,
und ist weiterhin darauf zurückführen, daß sich der Lichtbogen zwischen den Kontakten
nicht bewegt und somit die Kontaktflächen stark beschädigt.
b) Die eine "Self-extiguish"-Lichtbogenlöschvorrichtung aufweisenden Unterbrecher
weisen eine mittelmäßige Unterbrechungsfähigkeit auf. Bezüglich ihrer weiteren Eigenschaften
(Kompliziertheit ihres Aufbaues, Kostenaufwand, und Lebensdauer) sind diese Unterbrecher
ebenfalls als mittelmäßig zu bewerten. Die geringe Unterbrechungsfähigkeit hängt damit
zusammen, daß die Lichtbogenlöschvorrichtung weder den sich aus der Strömung des Gases
noch den sich aus der Bewegung der Lichtgobensäule I ergebenden Lichtbogenlöscheffekt
entsprechend ausnutzt; die Lichtbogenrotation dient eher der Verringerung der Erosion
der Kontakte. Der Hilfskolben F1 erzeugt nur eine geringe, zur Unterbrechung von kleinen
Strömen erforderliche Gasströmung, desweiteren ist auch die von der rotierenden Lichtbogensäule
I erzeugte Strömung des über die Kanäle in den Bogenkanal eingeblasenen Gases nur
schwach, da sich keine große Rotationsgeschwindigkeit ausbilden kann. Der Grund dafür
ist darin zu sehen, daß sich die Lichtbogensäule I in Hinsicht auf die Rotationskraft
an einer ungünstigen Stelle, außerhalb der Spule C befindet. An dieser Stelle ist
nämlich das Magnetfeld schwach und die Richtung der Lichtbogensäule I schließt mit
den Induktionslinien nicht den die maximale Rotationskraft sicherstellenden räumlichen
Winkel ein, dessen Größe π/2 beträgt. Die Verstärkung des Magnetfeldes und damit die
Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit des Lichtbogens können durch eine Vergrößerung
der Windungszahl der Spule C ermöglicht werden; dieser Möglichkeit werden jedoch durch
die auf die Windungen der Spule C wirkenden elektrodynamischen Kräfte Grenzen gesetzt.
c) Für die mit "Rotarc"-Lichtbogenlöschvorrichtungen ausgebildeten Unterbrecher mit
axial gerichteter Kontaktbewegung ist eine mittelmäßige Unterbrechungsfähigkeit charakteristisch,
wobei diese Schaltgeräte den einfachsten Aufbau, den geringsten Kostenaufwand und
die größte Lebensdauer aufweisen. Die mittelmäßige Unterbrechungsfähigkeit ergibt
sich aus folgendem: Die sich von dem feststehenden Kontakt B auf den inneren Mantel
des bogenziehenden Ringes M verlagernde Lichtbogensäule I befindet sich während der
Überleitung über die lichtbogenziehende Scheibe und auch an dem Mantel des lichtbogenziehenden
Ringes M in Hinsicht auf die Rotationskraft in ungünstiger Position, da die am Ende
der Spule C eintretende Lichtbogensäule I in ein schwaches Magnetfeld gerät und desweiteren
der räumliche Winkel zwischen den Induktionslinien und der Lichtbogensäule I bedeutend
von dem die maximale Kraft sicherstellenden Winkelwert π/2 abweicht. Darüberhinaus
wird das Magnetfeld der Spule C wesentlich durch die Wirkung der in der in diesen
Raum weit hineingreifenden lichtbogenziehenden Scheibe K induzierten Wirbelströme
verringert. Solange sich der bewegliche Kontakte E in der Nähe der Bohrung der lichtbogenziehenden
Scheibe befindet, kommt diese Wirkung verstärkt zur Geltung. Der lichtbogenziehende
Ring M dient auch dazu, die Phasenlage der Magnetinduktion im Verhältnis zum Strom
zu verschieben, d.h. zu verzögern, um in der Nähe des Stromnulldurchgangs eine hohe
Induktion zum Drehen der Lichtbogensäule I zu erreichen. Diese Phasenverschiebung
wird jedoch durch die Rückwirkung der in dem beweglichen Kontakt E, der sich im Innern
des lichtbogensziehenden Ringes M befindet, induzierten Wirbelströme verringert, und
zwar insbesondere am Anfang der Unterbechung, da sich in diesem Zustand der bewegliche
Kontakt E tief im innern das lichtbogenziehenden Ringes M befindet. Die Kompensierung
der Rückwirkung des beweglichen Kontaktes E kann durch Vergrößerung der Dicke des
lichtbogenziehenden Ringes M erfolgen, was jedoch mit der Verkleinerung des Mangetfeldes
einhergeht.
[0007] Letztlich soll erwähnt werden, daß ein gemeinsamer Nachteil der "Rotarc"-Lichtbogenlöschvorrichtungen
darin besteht, daß der Lichtbogen die stromleitenden Teile der Kontakte beschädigt,
da der bewegliche Kontakt E sowohl die Aufgabe des Stromleitens als auch die des Lichtbogenziehens
versieht.
[0008] Anhand des Vergleichs der bisher herstellten SF₆-gasisolierten Unterbrecherarten
kann festgestellt werden, daß sich die Anwendung der Schaltgeräte, die eine "Rotarc"-Drehlichtbogenlöschvorrichtung
aufweisen und die eine axial gerichtete Kontaktbewegung durchführen, in jeder Hinsicht
als günstigste erweisen würde, wenn deren Unterbrechungsfähigkeit gesteigert werden
würde.
[0009] Es existierten Modellversuche (Fig. 3b), bei denen der Lichtbogen an der hinsichtlich
der Rotation günstigsten Stelle erzeugt wird, d.h. der räumliche Winkel zwischen dem
Lichtbogen I und der Magnetinduktion nimmt einen Wert von π/2 an. Diese Geräte können
jedoch in keiner Wiese als für die Praxis geeignete Geräte betrachtet werden, da derartige
Lösungen im geschlossenen Zustand ohne Verschweißen keinesfalls dazu fähig sind,
starke Ströme zu leiten.
[0010] Der Erfindung wurde das Ziel gesetzt, für SF₆-gasisolierte Schaltgeräte eine eine
axialgerichtete Kontaktbewegung realsierende Rotations-Lichtbogenlöschvorrichtung
auszubilden, die die Nachteile und Fehler der bisher hergestellten ähnlichen Vorrichtungen
nicht aufweist und gegenüber diesen eine größere Unterbrechungsfähigkeit aufweist.
Zur Erhöhung der Unterbrechungsfähigkeit bestand das Ziel im Erreichen einer maximal
starken Lichtbogenrotation. Die dazu erforderliche Lichtbogenlöschvorrichtung wurde
anhand der Resultate, die sich aus auf bekannten und neu erkannten Prinzipien beruhenden
Berechnungen und Experimente ergaben, ausgebildet.
[0011] Das gestellte Ziel wurde mit einer solchen Rotationslichtbogenlöschvorrichtung in
SF₆-gasisolierten Schaltgeräten erreicht, die mit einem an dem Gehäuse des Gerätes
befestigten und aus Metall gefertigten feststehenden Teil und einem zu diesem koaxial
angeordneten und entlang der Achse beweglichen Teil versehen ist, wobei der feststehende
Teil aus einem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakt, einem stromleitenden feststehenden
Kontakt, einem stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz und einer Erregerspule
besteht und gemäß der Erfindung der lichtbogenziehende feststehende Kontakt von einem
kegelförmigen Ring gebildet ist, dessen Ende mit dem kleineren Durchmesser sich in
einen den gleichen Durchmesser aufweisenden, den stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz
umgebenden zylindrischen Ring fortsetzt, in welchen ein mit dem lichtbogenziehenden
festehenden Kontakt in Berührung stehender und - im vollkommen geschlossenen und
im vollkommen geöffneten Zustand - der inneren Erzeugenden des kegelförmigen Ringes
folgender lichtbogenziehender feststehender Kontakteinsatz hineinragt. Der lichtbogenziehende
feststehende Kontakt ist von in einer oder mehreren Schichten in gleicher Windungsrichtung
gewickelten Erregerspule dicht umgeben, wobei der eine Anschluß der Erregerspule mit
dem den größeren Durchmesser aufweisenden Ende des kegelförmigen Ringes des lichtbogenziehenden
feststehenden Kontaktes verbunden ist, wohingegen der andere Anschluß der Erregerspule
an dem mit dem stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz in Berührung stehenden
stromleitenden feststehenden Kontakt angeschlossen ist. Weiterhin ist die Erregerspule
von einen aus ferromagnetischem Material gefertigten, entlang seiner Erzeugenden geschlitzten
oder aus Segmenten bestehenden Flußleiter dicht umgeben und in dem Inneren des feststehenden
Teils ist der bewegliche Teil relativ zu dem feststehenden Teil derart angeordnet,
daß im vollständig geschlossenen Zustand sein stromleitander beweglicher Kontakt nur
mit dem stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz, und in vollständig geöffnetem
Zustand - bis zum Erlöschen der Lichtbogensäule - sein lichtbogenziehender beweglicher
Kontakt über die Lichtbogensäule mit dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakt
in galvanischer Verbindung steht und im dazwischen liegenden Zustand - ausgehend von
dem geschlossenen Zustand - während des Öffnens zuerst der lichtbogenziehende bewegliche
Kontakt des beweglichen Teils auch mit dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz
in Berührung steht, wonach nur noch der lichtbogenziehende bewegliche Kontakt den
lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz berührt, wobei der stabförmige stromleitende
bewegliche Kontakt von dem an ihm befestigten rohrartigen, lichtbogenziehenden beweglichen
Kontakt umgeben ist.
[0012] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung näher veranschaulichten
Ausführungsbeispiels ausführlicher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine "Puffer breaker"-Lichtbogenlöschvorrichtung,
Fig. 2 eine "Self-extinguish"-Lichtbogenlöschvorrichtung,
Fig. 3a eine "Rotarc"-Lichtbogenlöschvorrichtung,
Fig. 3b ein Versuchsmodell der "Rotarc"-Lichtbogenlöschvorrichtung,
Fig. 4a eine Ausführungsform der Rotationslichtbogenlöschvorrichtung gemäß der Erfindung
im geschlossenen Zustand des Schalters (der Strom fließt zwischen dem stromleitenden
feststehenden Kontakteinsatz B1 und dem stromleitenden beweglichen Kontakt E),
Fig. 4b die erfindungsgemäß augebildete Rotationslichtbogenlöschvorrichtung in der
ersten Phase des Öffnens des Schalters (der Strom fließt zwischen dem stromleitenden
feststehenden Kontakteinsatz B1 und dem stromleitenden beweglichen Kontakt E, sowie
dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz A1 und dem lichtbogenziehenden
beweglichen Kontakt E1)
Fig. 4c die erfindungsgemäß ausgebildete Rotationslichtbogenlöschvorrichtung in der
zweiten Phase des Öffnens des Schalters (der Strom fließt zwischen dem lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakteinsatz A1 und dem lichtbogenziehenden beweglichen Kontakt E1),
Fig. 4d die erfindungsgemäß ausgebildete Rotationslichtbogenlöschvorrichtung in der
dritten Phase des Öffnenes des Schalters (der Strom fließt über die zwischen dem lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakt A und dem lichtbogenziehenden beweglichen Kontakt E1 befindliche
Bogensäule I), und
Fig. 4e die Form der Bogensäule I während der Drehung in einer zu der Achse senkrechten
Ebene.
[0014] Die gemäß der Erfindung ausgebildete Rotationslichtbogenlöschvorrichtung (Fig. 4a)
weist einen an dem Gehäuse des Schaltgerätes befestigten, aus Metall gefertigten feststehenden
Teil, und einen zu diesem koaxial angeordneten beweglichen Teil auf, der entlang
der Achse bewegbar ist, wobei der festehende Teil (Fig. 4a, b, c, d) aus einem lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakt A, einem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz A1,
einem stromleitenden feststehenden Kontakt B, einem stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz
B1, einer Erregerspule C und einem Flußleiter D besteht, während der bewegliche Teil
aus einem stromleitenden beweglichen Kontakt E und einem lichtbogenziehenden beweglichen
Kontakt E1 besteht.
[0015] Der lichtbogenziehende feststehende Kontakt A wird von einem eine geradlinige Erzeugende
aufweisenden kegelförmigen Ring gebildet, dessen Ende mit dem kleineren Durchmesser
sich in einen den gleichen Durchmesser aufweisenden zylindrischen Ring fortsetzt,
welcher den federnden stromleitenden feststehenden Kontaktreinsatz B1 umgibt und in
welchem - in der vollständig geschlossenen und der vollständig geöffneten Position
(d.h. in der Position gemäß Fig. 4a und 4d) - ein der inneren Erzeugenden des kegelförmigen
Ringes folgender federnder lichtbogenziehender feststehender Kontakteinsatz A1 hineinragt.
Der lichtbogenziehende feststehende Kontakteinsatz A1 steht mit dem lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakt A in Berührung.
[0016] Der lichtbogenziehende feststehende Kontakt A ist von einer aus isolierten Leitern
in einer oder mehrern Schichten in gleicher Windungsrichtung gewickelten Erregerspule
C eng umgeben, deren einer Anschluß an dem den größeren Durchmesser aufweisenden Ende
des kegelförmigen Ringes des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A angeschlossen
ist, während der andere Anschluß der Erregerspule C an dem mit dem stromleitenden
feststehenden Kontakteinsatz B1 in Kontakt befindlichen stromleitenden feststehenden
Kontakt B angeschlossen ist. Die Errgerspule C ist von einem aus ferrogmagnetischem
Material gefertigten, entlang seiner Erzeugenden aufgeschlitzten oder aus Segmenten
bestehenden Flußleiter D eng umgeben. In dem Innern des feststehenden Teil kann der
bewegliche Teil die Positionen gemäß den Figuren 4a, 4b, 4c und 4d annehmen, d.h.
in vollständig geschlossener Position ist sein stromleitender beweglicher Kontakt
E nur mit dem stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz B1 in galvanischer Verbindung,
während in vollständig geöffnetem Zustand des Schalters bis zum Erlöschen des Lichtbogens
der lichtbogenziehende bewegliche Kontakt E1 über die Bogensäule I mit dem lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakt A in galvanischer Verbindung ist. In den dazwischen befindlichen
Positionen ausgehend von der geschlossenen Lage gelangt zuerst während des Öffnens
des Schalters auch der lichtbogenziehende bewegliche Kontakt E1 mit dem lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakteinsatz A1 in Kontakt, und danach bleibt nur noch der lichtbogenziehende
bewegliche Kontakt E1 mit dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz A1
in Verbindung. Der stromleitende bewegliche Kontakt E ist stabförmig ausgebildet
und ist von dem an ihm befestigten rohrartigen bogenziehenden beweglichen Kontakt
E1 umgeben, welcher vorzugsweise entlang seiner Erzeugenden an einer oder mehreren
Stellen aufgeschlitzt ist.
[0017] Die gemäß der Erfindung ausgebildete Lichtbogenlöschvorrichtung funktioniert in folgender
Weise. Im geschlossenen Zustand des Schalters (Fig. 4a) steht der stromleitende bewegliche
Kontakt E mit dem aus Rohrsegementen bestehenden stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz
B1 in Kontakt, welcher seinerseits mit dem stromleitenden feststehenden Kontakt B
ebenfalls in Berührung ist. In dieser Position fließt somit der Strom zwischen dem
stromleitenden feststehenden Kontakt B und dem stromleitenden beweglichen Kontakt
E. In der ersten Phase des Öffnens des Schalters (Fig. 4b) fließt ein geringer Teil
des zwischen dem stromleitenden beweglichen Kontakt E und dem stromleitenden feststehenden
Kontakt B fließenden Stromes auch durch die Erregerspule C. In dieser Öffnungsphase
stehen nämlich auch der lichtbogenziehende bewegliche Kontakt E1 und der lichtbogenziehende
feststehende Kontakteinsatz A1 in Berührung, so daß über den lichtbogenziehenden
Kontakt A und die daran angeschlossene Erregerspule C zu dem stromleitenden feststehenden
Kontakt B ebenfalls Strom fließt, da das andere Ende der Erregerspule C an diesem
angeschlossen ist.
[0018] In der zweiten Phase des Öffnens des Schalters (Fig. 4c) trennt sich der stromleitende
bewegliche Kontakt E von dem stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz B1 praktisch
lichtbogenfrei. Dies wird dadurch erreicht, daß während des Trennens der lichtbogenziehende
feststehende Kontakteinsatz A1 und der lichtbogenziehende bewegliche Kontakt E1 weiterhin
in Berührung bleiben und somit die Erregerspule C den stromleitenden feststehenden
Kontakteinsatz B1 und den von diesem getrennten stromleitenden beweglichen Kontakt
E shuntet. Der auf Wirkung des durch die Erregerspule C fließenden Stromes enstehende
geringe Spannungsabfall ist im allgemeinen nicht ausreichend, um einen Lichtbogen
enstehen zu lassen. Bei der weiteren Fortbewegung des beweglichen Teils E des Schalters,
beginnend von dem Zeitpunkt, in dem sich der lichtbogenziehende bewegliche Kontakt
E1 von dem lichtbogenziehenden feststehenden Konakteinsatz A1 trennt, bildet sich
ein Lichtogen aus und der aus Segmenten bestehende, federnde lichtbogenziehende festehende
Kontakteinsatz A1 stellt sich in die Richtung der inneren Erzeugenden des kegelförmigen
Ringes des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A ein. Der enstandene Lichtbogen
dehnt sich und führt auf Wirkung des durch die Erregerspule fließenden Stromes eine
Rotation um die Achse durch. Nach einer gewissen Zeit, in der Position nach Fig. 4d,
verlagert sich die Lichtbogensäule I zwischen dem lichtbogenziehenden beweglichen
Kontakt E1 und dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakt A, wobei sie dabei eine
ständige Rotation um die Achse ausführt. Die Lichtbogensäule I ist bestrebt, sowohl
auf der Innenfläche des lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatzes A1 als
auch auf dem Innenmantel des kegelförmigen Ringes des lichtbogenziehenden feststehenden
Kontaktes A1 eine zu diesen senkrechte Lage gemäß Fig. 4d einzunehmen, da dies den
kürzesten Abstand zwischen dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakt A und dem
lichtbogenziehenden beweglichen Kontalt E1 bedeutet. Die eine Rotation um die Achse
durchführende Lichtbogensäule I bleibt in dem kegelförmigen Ring des lichtbogenziehenden
festehenden Kontaktes A, da sie dazu von den auf sie einwirkenden elektrodynamischen
Kräften gezwungen wird. Eine dieser Kräfte entsteht dadurch, daß die Lichtbogensäule
I während ihrer Rotation um die Achse mit einem zum Beispiel dem Uhrzeigersinn entsprechenden
Drehsinn die in Fig. 4e veranschaulichte Form in einer zur Achse senkrechten Ebene
annimmt. Die tangentiale Komponente des Lichtbogenstromes erzeugt mit der radialen
Komponente der magnetischen Induktion eine in Richtung zu dem kleineren Durchmesser
des kegelförmigen Teils des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A wirkende
Kraft. Eine andere gleichgerichtete Kraftwirkung ist auf die Ausdehnung der auf dem
beweglichen Teil durch den über die Lichtbogensäule I und den lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakt A fließenden konvektiven Strom erzeugten Schleife zurückführen.
Die Lichtbogensäule I führt eine insbesondere in der Nähe der Nulldurchgänge des
Stromes außerordentlich schnelle Rotation durch. Somit kommt es in dem ersten oder
höchstens zweiten Stromnulldurchgang zum Löschen des Lichtbogens. Die äußerst schnelle
Drehung des Lichtbogensäule I und die sich daraus ergebende bedeutende Lichtbogenlöschwirkung
sind auf folgende - die Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ebenfalls erläuternde
- Gründe zurückzuführen:
a) Der Lichtbogen brennt von seiner Entstehung bis zu seiner Auslöschung in der Nähe
der Mitte der Länge der Erregerspule C, wo der Wert der die zur Drehung des Lichtbogens
erforderliche Kraft erzeugenden magnetischen Induktion am größten ist. Während der
Bewegung des beweglichen Teils bewegt sich die Lichtbogensäule I in Richtung zu dem
Rand der Erregerspule C, wodurch der Lichtbogen in einen Raum mit kleinerer magnetischer
Induktion gelangt. Diese ungünstige Wirkung kann jedoch in der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch verringert oder beseitigt werden, daß die
Anzahl der Schichten der Erregerspule C in Richtung zu dem den größten Durchmesser
aufweisenden Endes des kegelförmigen Ringes des lichtbogenziehenden feststehenden
Kontaktes A ansteigt.
b) Infolge der kegelförmigen Ausbildung sind der Innenmantel des kegelförmigen Ringes
des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A und die Innenfläche des lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakteinsatzes A1 zu der Richtung der magnetischen Induktionslinien
annähernd parallel. Somit nähert der Wert des räumlichen Winkels zwischen der zu dem
Innenmantel des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A und zu der Innenfläche
des lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatzes - gemäß Fig. 4d - senkrechten
Lichtbogensäule I und den magnetischen Induktionslinien den die größte Kaftwirkung
ausübenden Wert π/2 an. Diese Anforderung kommt insbesondere bei der Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Geltung, bei welcher die Erzeugende des kegelförmigen
Ringes des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A zu der in der Nähe des Innenmantels
dieses kegelförmigen Ringes befindlichen magnetischen Kraftlinie parallel ist.
c) Ein Lichtbogen mit vorgegebener Stromstärke wird - bei unveränderten sonstigen
Bedingungen - um so leichter gelöscht, je größer die erste Ableitung der die Drehung
um die Achse hervorrufenden Kraftwirkung nach der Zeit im Zeitpunkt des Stromnulldurchganges
ist. Der Einfachheit halber wird angenommen, daß der Strom sinusförmig ist, desweiteren
werden die Metallteile im Innern des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A
und die Wirkung des im lichtbogenziehenden feststehenden Kontakt A fließenden konvektiven
Stromes sowie des Flußleiters D vernachlässigt. In diesem Fall kann in erster Annährung
nachgewiesen werden, daß eines der Kriterien der Steigerung der Löschwirkung in dem
Erreichen eine höchstmöglichen gegenseitigen Induktionswertes zwischen dem lichtbogenziehenden
feststehenen Kontakt A - welcher auch für die zeitliche Phasenverschiebung der magnetischen
Induktion veranwortlich ist- und der Erregerspule besteht. Um eine größtmögliche gegenseitige
Induktivität zu erreichen, ist es erforderlich, eine enge Kopplung des lichtbogenziehenden
Kontaktes A und der Erregerspule zu realisieren. Dies wird von der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung - ebenso wie von den bisherigen Drehlichtbogenlösungen -
entsprechend sichergestellt. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann jedoch eine
gegenüber der bisherigen weitaus größere gegenseitige Induktivität erreicht werden,
da die Erregerspule C relativ zu ihrem Durchmesser eine verhältnismäßig große Länge
aufweist, wodurch einerseits die Kopplung zwischen der Erregerspule C und dem lichtbogenziehenden
feststehenden Kontakt A weiterverstärkt wird, andererseits die Windungszahl der Erregerspule
C ebenfalls erhöht wird. Die Erhöhung der Windungszahl kann dadurch erklärt werden,
daß die Querschittsmaße des Leiters durch den Wert des zu unterbrechenden Stromes
in Hinsicht auf die Festigkeit und die Erwärmung im wesentlichen vorgegeben sind.
Dieser Leiter ist - um eine bestmögliche Kopplung und größtmögliche Induktion zu erreichen
- möglichst in einer Schicht dicht auf den lichtbogenziehenden feststehenden Kontakt
A aufzuwickeln. Die erfindungsgemäße Erregerspule ist relativ lang, wodurch die anbringbare
Windungszahl ebenfalls groß ist. Anhand der Figuren 4a, b, c und d ist gut ersichtlich,
daß diese relativ lange Erregerspule C nicht zu einer Verlängerung der Vorrichtung
führt, da der stromleitende Kontakteinsatz B1 in die Erregerspule C hineinragt. Es
soll hierbei erwähnt werden, daß die Ausbildung der Wicklung auf dem kegelförmigen
Ring des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A in Richtung zu dessen den größeren
Duchmesser aufweisenden Ende mit steigender Schichtenzahl keine effektive Weise der
Erhöhung der Induktion darstellt und somit als Zwangsmaßnahme zu betrachten ist. Die
Dickenmaße des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A sind ebenfalls mit dem
Ziel des Erreichens der größten Löschwirkung festzulegen.
d) Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreichte und unter den Punkten a) -
c) begründete große Löschwirkung wird in einem gewissen Maße von der Rückwirkung der
im Inneren des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A befindlichen Metallteile,
so in dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz A1, in dem stromleitenden
feststehenden Kontakteinsatz B1 und in dem beweglichen Teil induzierten Wirbelströme
herabgesetzt. Diese Rückwirkung tritt in erster Linie dadurch in Erscheinung, daß
in der Umgebung der Lichtbogensäule I die Phasenverschiebung der Induktion geringer
wird, wodurch sich auch die Löschwirkung verringert. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
der Vorrichtung konnte das Maß dieser Rückwirkung bedeutend herabgeseetzt werden.
Der im Innern des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes A angeordnete lichtbogenziehende
feststehende Kontakteinsatz A1 und der stromleitende feststehende Kontakteinsatz B1
bestehen nämlich aus Segmenten. Somit können sich die in einem zu der Achse senkrechten
Keis strömenden Wirbelströme nicht ausbilden. In dem mit der Erregerspule C in bester
Kopplung befindlichen lichtbogenziehenden beweglichen Kontakt E1 des beweglichen Teils
verringern sich die Wirbelströme dadurch, daß dieser rohrartig ausgebildete lichtbogenziehene
bewegliche Kontakt E1 entlang seiner Erzeugenden an einer oder mehreren Stellen aufgeschlitzt
ist. Hierzu soll erwähnt werden, daß die Rückwirkung des beweglichen Teils um so geringer
ist, je weiter der bewgliche Teil nach außen und dadurch die Lichtbogensäule I aus
dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz A1 heraus gelangen. Dies ist
von Vorteil, da der Wert der magnetischen Induktion im allgemeinen in Richtung zum
Ende der Erregerspule geringer wird.
e) Die mit Hilfe der Lösungen gemäß Punkt d) verringerte geringfügige Rückwirkung
der sich im Inneren des bogenziehenden feststehenden Kontaktes A befindenden Metallteile
kann nicht nur kompensiert werden, sondern es kann eine noch stärkere Bogenlöschwirkung
durch die Anwendung eines die Erregerspule C eng umgebenden, aus ferromagnetischem
Material bestehenden Flußleiters D erreicht werden. Dieser Flußleiter D ist entlang
seiner Erzeugenden aufgeschlitzt, damit er sich auf Wirkung der Betriebsströme nicht
erwärmt. Der Flußleiter D übt dadurch eine hinsichtlich der Lichtbogenlöschung vorteilhafte
Wirkung aus, daß er den äußeren Fluß der Erregerspule C leitet, somit einerseits durch
Verringerung des Streuung in dem Inneren des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes
den Wert der magnetischen Induktion erhöht und andererseits durch die Wirbelstrom-
und Hysteresisverluste die Phasenverschiebung der Induktion erhöht. Dieser Flußleiter
D wird gesättigt, wenn der Augenblickswert des zu unterbrechenden Stromes groß ist;
somit wird dann seine Wirkung geringer. Es ist jedoch von wesentlicher Bedeutung,
daß er gerade bei Annäherung des Stromnulldurchganges, wenn der Augenblickswert des
Stromes gering ist, mit ständig steigender Wirkung zu der wirksamen Auslöschung der
Lichtbogensäule I beiträgt. Ein besonderer Vorteil der Anwendung des Flußleiters
D besteht darin, daß dieser die Lichtbogenlöschvorrichtung magnetisch gegen die Umgebung
abschirmt.
[0019] Die erfindungsgemäß ausgebildete Rotationslichtbogenlöschvorrichtung in SF₆-gasisolierten
Schaltgeräten hat folgende Vorteile:
- eine äußerst hohe Unterbrechungsfähigkeit,
- kleine Abmessungen, einen einfachen Aufbau,
- einen nur geringen Kostenaufwand,
- ein äußerst hohe Lebensdauer,
- ein praktisch lichtbogenfreies Schalten zwischen den stromleitenden Kontakten,
und
- eine magentisch abgeschirmte Ausführung.
1. SF₆-gasisoliertes elektrisches Schaltgerät mit einer Rotations-Lichtbogenlöschvorrichtung
, welche einen an dem Gehäuse des Gerätes befestigten, aus Metall gefertigten feststehenden
Teil und einen koaxial zu diesem angeordneten, axial bewegbaren beweglichen Teil
aufweist, wobei der feststehende Teil einen lichtbogenziehenden feststehenden Kontakt
(A), einen stromleitenden feststehenden Kontakt (B), einen stromleitenden feststehenden
Kontakteinsatz (B1) und eine Erregerspule (C) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
der lichtbogenziehende feststehende Kontakt (A) von einem kegelförmigen Ring gebildet
wird, dessen Ende mit kleinerem Durchmesser sich in einen den gleichen Durchmesserr
aufweisenden zylindrischen Ring fortsetzt, der den stromleitenden feststehenden Kontakteinsatz
(B1) umgibt und in den ein mit dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakt (A) in
Berührung stehender und der inneren Erzeugenden des kegelförmigen Ringes - im vollkommen
geschlossenen und vollkommen geöffneten Zustand des Schalters - folgender lichtbogenziehender
feststehender Kontakteinssatz (A1) hineinragt, daß der lichtbogenziehende feststehende
Kontakt (A) von einer in einer oder mehreren Schichten in gleicher Windungsrichtung
gewickelten Erregerspule (C) eng umgeben ist, deren einer Anschluß an dem den größeren
Durchmesser aufweisenden Ende des kegelförmigen Ringes des lichtbogenziehenden feststehenden
Kontaktes (A) angeschlossen ist und deren anderer Anschluß an dem mit dem stromleitenden
feststehenden Kontakteinsatz (B1) in Berührung stehenden stromleitenden feststehenden
Kontakt (B) angschlossen ist, daß die Erregerspule (C) von einem aus ferromagnetischem
Material gefertigten und entlang seiner Erzeugenden aufgeschlitzten oder aus Segmenten
bestehenden Flußleiter (D) eng umgeben ist, daß der bewegliche Teil in dem Inneren
des feststehenden Teils relativ zu diesem derart angeordnet ist, daß in vollkommen
geschlossener Position sein stromleitender beweglicher Kontakt (E) nur mit dem stromleitenden
feststehenden Kontakteinsatz (B1), und in vollkommen geöffneter Position - bis zum
Erlöschen der Lichtbogensäule (I) - sein lichtbogenziehender beweglicher Kontakt
(E1) über die Lichtbogensäule (I) mit dem lichtbogenziehenden festsstehenden Kontakt
(A) in galvanischer Verbindung steht, wohingegen in den Zwischenstellungen des Schalters
während dessen Öffnen ausgehend von der geschlossenen Lage zuerst auch sein lichtbogenziehender
be weglicher Teil Teil (E1) mit dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz
(A1) in Berührung gelangt und beim weiteren Öffnen des Schalters nur noch der lichtbogenziehende
bewegliche Kontakt (E1) mit dem lichtbogenziehenden feststehenden Kontakteinsatz (A1)
in Berührung steht, und daß der stabförmige stromleitende bewegliche Kontakt (E) von
dem an ihm befestigten rohrartig ausgebildeten lichtbogenziehenden beweglichen Kontakt
(E1) umgeben ist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugende des kegelförmigen
Ringes des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes (A) zu der in der Nähe des
Innenmantels dieses kegelförmigen Ringes befindlichen magnetischen Kraftlinie parallel
ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Anzahl
der Schichten der auf dem kegelförmigen Ring des bogenziehenden feststehenden Kontaktes
(A) angebrachten Erregerspule (C) in Richtung zu dem den größeren Durchmesser aufweisenden
Ende des kegelförmigen Ringes des lichtbogenziehenden feststehenden Kontaktes (A)
vergrößert.
4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichent, daß der lichtbogenziehende
bewegliche Kontakt (E1) entlang seiner Erzeugenden an mindestens einer Stelle aufgeschlitzt
ist.