[0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Faßgebinde mit Faßkörper und Deckel
aus Kunststoff sowie Spannverschluß, wobei der Faßkörper im Wege der Blasformgebung
aus thermoplastischem Kunststoff geformt ist und einen angeformten, in bezug auf
den Durchmesser des Faßkörpers eingezogenen Öffnungshals aufweist, wobei der aus
thermoplastischem Kunststoff geformte Deckel einen vertieften Deckelboden sowie eine
umlaufende Passungsrinne besitzt, mit der der Deckel auf einen Endbereich des Öffnungshalses
aufgestülpt ist, wobei der Spannringverschluß aus einem Außenbund am faßkörperseitigen
Rand der Passungsrinnenaußenwand, einem im Anschluß an die Einziehung des Öffnungshalses
umlaufenden Gegenflansch sowie einem den Außenbund und den Gegenflansch klemmend umfassenden,
im Querschnitt U-förmigen Spannring mit Spannschloß besteht, wobei fernerhin der Öffnungshals
im Anschluß an die Einziehung zum Endbereich des Öffnungshalses hin ein Übergangsteilstück
aufweist, welches Übergangsteilstück einen Bundring im wesentlichen T-förmigen Querschnittes
trägt, dessen Bund den T-Steg und den Gegenflansch bildet und dessen T-Balken ein
Ringteil mit oberem Ringteilabschnitt und unterem Ringteilabschnitt bildet sowie
stoffschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Übergangsteilstück vereinigt ist. Bei
solchen Faßgebinden erfolgt der Anschluß des Bundringes an den Öffnungshals des
Faßkörpers bei der Blasformgebung des Faßkörpers. Der einteilige oder mehrteilige
Bundring wird dazu in die Blasform eingelegt. - Faßgebinde des beschriebenen Aufbaus
werden insbes. in der chemischen Industrie eingesetzt. Sie müssen im gefüllten Zustand
hohen Sicherheitsanforderungen genügen, und zwar auch bei Stapelung und bei extremen
Schlag-, Stoß- und Fallbeanspruchungen, die beim Transport und beim Handling auftreten
können.
[0002] Bei dem gattungsgemäßen Faßgebinde (DE-OS 36 19 367) ist der obere Ringteilabschnitt
des Bundringes von dem Außenbundbereich des aufgesetzten Deckels nicht überfaßt.
Es erfolgt folglich auch keine Abstützung des oberen Ringteilabschnittes über den
Außenbundbereich des aufgesetzten Deckels am Spannring, - und umgekehrt keine Abstützung
des entsprechenden U-Flansches des Spannringes. Das beeinträchtigt die Sicherheit
bei den angegebenen extremen Beanspruchungen, weil die Verbindung zwischen Öffnungshals
und Bundring singuläre Beanspruchungen erfahren und brechen kann. Bei der bekannten
Ausführungsform liegt aber darüber hinaus auch der untere Ringteilabschnitt des Bundringes
an dem zugeordneten Flansch des Spannringes nicht an, was die Sicherheit weiter beeinträchtigt.
Der Spannring hat U-Flansche unterschiedlicher Flanschbreite, weil wegen des auf den
Öffnungshals aufgesetzten Deckels der Außendurchmesser am Deckel im Bereich über
dem Außenbund um die Wanddicke der Passungsrinnenaußenwand größer ist als der Außendurchmesser
des Öffnungshalses unterhalb des Gegenflansches. Das ist handhabungstechnisch nachteilig,
weil der Spannring beim Aufsetzen der besonderen Orientierung bedarf.
[0003] Bei gattungsfremden Faßgebinden ähnlichen Aufbaues und ähnlicher Funktion (DE-OS
25 44 491) ist kein Bundring vorge sehen, sondern der Öffnungshals vom Bereich der
Einziehung bis zu dem in die Passungsrinne eintauchenden Teilstück eigentümlich geformt.
Das beruht darauf, daß der Gegenflansch beim Blasen des Faßkörpers aus dem Schlauch
gebildet wird, der zum Faßkörper aufgeblasen wird. Tatsächlich handelt es sich um
einen vom Faßkörper radial nach außen vorstehenden, massiven, gestauchten Flansch
aus der Faßkörperwand. Das bedingt eine wegen der Stauchung unvermeidbare Einbuchtung
im Bereich des Gegenflansches und beschränkt die Dicke des Gegenflansches auf ein
Maß, welches maximal der doppelten Wanddicke des Faßmantels entspricht. Weil der Gegenflansch
durch Blasformen und Stauchen hergestellt ist, ergeben sich festigkeitsmäßige und
stabilitätsmäßige Schwachstellen im Übergangsbereich zum Öffnungshals des Faßkörpers.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Faßgebinde so weiter
auszubilden, daß auch die eingangs erwähnten extremen Beanspruchungen mit hoher Sicherheit
aufgenommen werden.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der obere Ringteilabschnitt des
Bundringes von dem Außenbundbereich des aufgesetzten Deckels anliegend überfaßt ist,
an welchem Außenbundbereich bei geschlossenem Spannschloß der obere U-Flansch des
Spannringes anliegt, und daß der untere U-Flansch des Spannringes bei geschlossenem
Spannschloß an dem unteren Ringteilabschnitt des Bundringes anliegt. - Bei dem erfindungsgemäßen
Faßgebinde sind der obere Ringteilabschnitt sowie der untere Ringteilabschnitt bei
aufgesetztem Deckel und geschlossenem Spannring gleichsam eingebunden, weil die einander
zugeordneten Bauteile, wie beschrieben, aneinander anliegen. Treten extreme Beanspruchungen
durch Schlag, Stoß oder Fall auf, so bewirkt die Einbindung eine Abstützung. Bereiche
singulärer Beanspruchungen an den Ringteilabschnitten und an den U-Flanschen des Spannringes
können sich auch bei Schlag, Stoß oder Fall kaum ausbilden. Bruchgefahr an Bereichen
singulärer Beanspruchungen besteht nicht mehr. Die Sicherheit insgesamt ist beachtlich
erhöht. Es empfiehlt sich, die Anordnung so zu treffen, daß der Spannring schon bei
geschlossenem Spannschloß mit seinen U-Flanschen an dem oberen Ringteilabschnitt
unter Zwischenschaltung der Passungsrinnenaußenwand sowie an den unteren Ringteilabschnitt
abgestützt ist, so daß eine Verspannung auch dann vorliegt, wenn singuläre Beanspruchungen
noch nicht aufzunehmen sind. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, der besondere
Bedeutung zukommt, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Bundring einen unteren Ringteilabschnitt
aufweist, der in bezug auf seine Außenkonturen um etwa das Maß der Wanddicke der Passungsrinnenaußenwand
dicker ist als der obere Ringteilabschnitt und um dieses Maß nach außen vorspringt,
und daß der Spannring U-Flansche gleicher Flanschbreite aufweist. Daraus resultieren
zwei Vorteile, nämlich einerseits eine Verstärkung des Verbundringes in dem Bereich,
in dem besondere Beanspruchungen aufzunehmen sind und andererseits eine handhabungstechnische
Vereinfachung, weil der Spannring beim Aufsetzen nicht mehr in bezug auf oben und
unten besonders orientiert werden muß. Aus verspannungstechnischen Gründen empfiehlt
es sich, daß der Außenbund sowie der Gegenflansch einen nach außen sich verjüngenden
keilförmigen Querschnitt aufweisen und die U-Flansche des Spannringes angepaßt sind.
Es versteht sich, daß der untere Ringteilabschnitt und/oder der Gegenflansch und/oder
der Außenbund materialsparende Auskammerungen aufweisen können.
[0006] Im folgenden werden die beschriebenen und weiteren Merkmale der Erfindung anhand
einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Faßgebinde bei aufgesetztem
Deckel, ausschnittsweise und
Fig. 2 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 1.
[0007] Das in den Figuren dargestellte Faßgebinde besitzt einen Faßkörper 1 und einen Deckel
2 aus Kunststoff sowie einen Spannringsverschluß 3.
[0008] Der Faßkörper 1 ist im Wege der Blasformgebung aus thermoplastischem Kunststoff
geformt worden. Er besitzt einen angeformten in bezug auf den Durchmesser des Faßkörpers
eingezogenen Öffnungshals 4. Der aus thermoplastischem Kunststoff geformte Deckel
2 besitzt einen vertieften Deckelboden 5 sowie eine umlaufende Passungsrinne 6. Im
Ausführungsbeispiel taucht der Deckelboden 5 im aufgesetzten Zustand in den Öffnungshals
4 ein, was dem Faßgebinde bei aufgesetztem Deckel 2 besondere Stabilität im Bereich
des Öffnungshalses verleiht. An die Passungsrinneninnenwand 7 ist der Deckelboden
5 etwa mittig angeschlossen. Der Deckel 2 ist so auf einen Endbereich des Öfffnungshalses
4 aufgestülpt.
[0009] Der Spannringverschluß 3 besteht aus einem Außenbund 8 am faßkörperseitigen Rand
der Passungsrinnenaußenwand 9, einem im Anschluß an die Einziehung 10 des Öffnungshalses
4 umlaufenden Gegenflansch 11 sowie einem den Außenbund 8 und den Gegenflansch 11
klemmend umfassenden, im Querschnitt U-förmigen Spannring 12. Der Öffnungshals 4 weist
im Anschluß an die Einziehung 10 zum Endbereich des Öffnungshalses 4 hin ein Übergangsteilstück
13 auf, welches Übergangsteilstück 13 einen Bundring 14 im wesentlichen T-förmigen
Querschnittes trägt. Der Bund des Bundringes 14 bildet den T-Steg und damit den Gegenflansch
11. Der T-Balken bildet ein Ringteil mit oberem Ringteilabschnitt 15 und unterem Ringteilabschnitt
16. Der Bundring 14 ist stoffschlüssig und/oder formschlüssig bei der Blasformgebung
des Faßkörpers mit dem Übergangsteilstück 13 vereinigt worden.
[0010] Aus der Fig. 1 entnimmt man, daß der obere Ringteilabschnitt des Bundringes 14 von
dem Außenbundbereich des aufgesetzten Deckels 2 anliegend überfaßt ist. An dem Außenbundbereich
des aufgesetzten Deckels 2 liegt bei geschlossenem Spannschloß der obere U-Flansch
17 des Spannringes 12 an, während der untere U-Flansch 18 des Spannringes 12 bei geschlossenem
Spannschloß an dem Ringteilabschnitt 16 des Bundringes 14 anliegt. Dabei ist eine
besondere Form des Anliegens verwirk licht. Der Spannring 12 ist nämlich bei geschlossenem
Spannschloß mit seinen U-Flanschen 17, 18 an dem oberen Ringteilabschnitt 15 unter
Zwischenschaltung der Passungsrinnenaußenwand 9 sowie an dem unteren Ringteilabschnitt
16 unmittelbar abgestützt.
[0011] Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt man, daß der Bundring
14 einen unteren Ringteilabschnitt 16 aufweist, der in bezug auf seine Außenkonturen
um etwa das Maß der Wanddicke der Passungsrinnenaußenwand 9 dicker ist, als der obere
Ringteilabschnitt 15, und der um dieses Maß nach außen vorspringt. Der Spannring 12
kann daher U-Flansche 17, 18 gleicher Flanschbreite aufweisen. Im übrigen besitzen
der Außenbund 8 sowie der Gegenflansch 11 einen nach außen sich verjüngenden keilförmigen
Querschnitt. Die U-Flansche 17, 18 des Spannringes 12 sind angepaßt, so daß beim
Spannen des Spannringes 12 eine entsprechende Verspannung und Verklemmung erfolgt.
Insbes. aus der Fig. 2 entnimmt man, daß der untere Ringteilabschnitt 16 und/oder
der Gegenflansch 11 und/oder der Außenbund 8 materialsparende Auskammerungen 19
aufweisen.
[0012] Im Ausführungsbeispiel weist das Ringteil 15, 16 des Bundringes 14 faßkörperseitig
eine im Querschnitt linsenförmige Oberfläche 20 auf. Der Faßkörper 1 folgt dieser
Formgebung. Auf der dem Faßkörper 1 abgewandten Seite sind die entsprechenden Oberflächen
eben. Die linsenförmige Oberfläche 20 des Ringteils 15, 16 besitzt, wie die Fig. 2
erkennen läßt, zusätzliche Formschlußrippen 21, die eine Rippenhöhe von 0,5 bis 2
mm besitzen.
[0013] Insgesamt ist die Anordnung im Ausführungsbeispiel so getroffen, daß der Öffnungshals
4, bei stehendem Faß, im Bereich des Bundringes 14 im wesentlichen vertikal verläuft.
Der Bundring 14 ist ein mehrteiliger Ring und durch Spritzgießen hergestellt. Die
Stoßstellen des Bundringes 14 können formschlüssig oder stoffschlüssig vereinigt sein.
1. Faßgebinde mit Faßkörper und Deckel aus Kunststoff sowie Spannverschluß,
wobei der Faßkörper im Wege der Blasformgebung aus thermoplastischem Kunststoff geformt
ist und einen angeformten, in bezug auf den Durchmesser des Faßkörpers eingezogenen
Öffnungshals aufweist,
wobei der aus thermoplastischem Kunststoff geformte Deckel einen vertieften Deckelboden
sowie eine umlaufende Passungsrinne besitzt, mit der der Deckel auf einen Endbereich
des Öffnungshalses aufgestülpt ist,
wobei der Spannringverschluß aus einem Außenbund am faßkörperseitigen Rand der Passungsrinnenaußenwand,
einem im Anschluß an die Einziehung des Öffnungshalses umlaufenden Gegenflansch sowie
einem den Außenbund und den Gegenflansch klemmend umfassenden, im Querschnitt U-förmigen
Spannring mit Spannschloß besteht, wobei fernerhin der Öffnungshals im Anschluß an
die Einziehung zum Endbereich des Öffnungshalses hin ein Übergangsteilstück aufweist,
welches Übergangsteilstück einen Bundring im wesentlichen T-förmigen Querschnittes
trägt, dessen Bund den T-Steg und den Gegenflansch bildet und dessen T-Balken ein
Ringteil mit oberem Ringteilabschnitt und unterem Ringteilabschnitt bildet sowie stoffschlüssig
und/oder formschlüssig mit dem Übergangsteilstück vereinigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Ringteilabschnitt (15) des Bundringes (14) von dem Außenbundbe reich
des aufgesetzten Deckels (2) anliegend überfaßt ist, an welchem Außenbundbereich bei
geschlossenem Spannschloß der obere U-Flansch (17) des Spannringes (12) anliegt, und
daß der untere U-Flansch (18) des Spannringes (12) bei geschlossenem Spannschloß
an dem unteren Ringteilabschnitt (16) des Bundringes (14) anliegt.
2. Faßgebinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannring (12) bei
geschlossenem Spannschloß mit seinen U-Flanschen (17 bzw. 18) unter Zwischenschaltung
des Außenbundbereiches des Deckels (2) an dem oberen Ringteilabschnitt (15) sowie
außerdem an dem unteren Ringteilabschnitt (16) abgestützt ist.
3. Faßgebinde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bundring (14) einen unteren Ringteilabschnitt (16) aufweist, der in bezug auf seine
Außenkonturen um etwa das Maß der Wanddicke der Passungsrinnenaußenwand (9) dicker
ist als der obere Ringteilabschnitt (15) und um dieses Maß nach außen vorspringt,
und daß der Spannring (12) U-Flansche (17, 18) gleicher Flanschbreite aufweist.
4. Faßgebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenbund
(8) sowie der Gegenflansch (11) einen nach außen sich verjüngenden keilförmigen Querschnitt
aufweisen und die U-Flansche (17, 18) des Spannringes (12) angepaßt sind.
5. Faßgebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Ringteilabschnitt (16) und/oder der Gegenflansch (11) und/oder der Außenbund (8) materialsparende
Auskammerungen (19) aufweisen.
6. Faßgebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringteil
(15, 16) faßkörperseitig eine im Querschnitt linsenförmige Oberfläche (20) aufweist,
welcher der Faßkörper (1) folgt.
7. Faßgebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringteil
(15, 16) auf der dem Faßkörper (1) abgewandten Seite ebene Oberflächen aufweist.
8. Faßgebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die linsenförmige
Oberfläche (20) des Ringteiles (15, 16) zusätzlich Formschlußrippen (21) aufweist,
die eine Rippenhöhe von 0,5 bis 2 mm besitzen.
9. Faßgebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungshals
(4) bei stehendem Faß im Bereich des Bundringes (14) im wesentlichen vertikal verläuft.
10. Faßgebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bundring (14) mehrteilig und als Spritzgußteil ausgeführt ist.