[0001] Die Erfindung betrifft eine Tampondruckmaschine mit einer Halterung für ein Klischee,
mit einer einen Hohlkörper aufweisenden Farbzuführvorrichtung, wobei der Hohlkörper
bei der Arbeit der Maschine mit seiner Stirnfläche auf dem Klischee aufliegt, mit
einer Anpreßvorrichtung zum Anpressen der Stirnfläche des HohlKörpers gegen das Klischee,
mit einer Vorrichtung zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen dem Klischee und
dem Hohlkörper, und mit einem Tampon, der auf das eingefärbte Klischee preßbar ist
und die Farbe aus den Vertiefungen des Klischees aufnimmt und auf einen zu bedruckenden
Gegenstand überträgt, wobei der Hohlkörper auf dem Umfang seiner Stirnfläche hartes
Material aufweist.
[0002] Eine derartige Maschine ist aus der EP-A-0 140 165 bekannt. Der Farbbehälter bildet
zusammen mit dem die Stirnfläche aufweisenden Teil ein weitestgehend starres Gebilde,
dessen Stirnfläche den Abweichungen der Oberfläche des Klischees von einer exakten
Ebene nicht folgen kann. Die bekannte Maschine erfordert es, daß die Oberfläche des
Klischees weitestgehend eben ist, wobei allenfalls Abweichungen von der Ebene im Bereich
von etwa maximal 10 µm zulässig sind, wenn ein hervorragendes Druckergebnis erzielt
werden soll. Daher werden bei der bekannten Maschine vorzugsweise Stahlklischees verwendet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs geschilderten
Art zu schaffen, die sich prinzipiell zur Verwendung von Kunststoffklischees eignet,
die im allgemeinen eine größere Abweichung ihrer Fläche von einer Ebene haben als
hochgenau gefertigte Stahlklischees. Dabei sollen jedoch die Vorteile der Widerstandsfähigkeit
der Stirnfläche gegen Verschleiß beibehalten werden, so daß sich beispielsweise die
Verwendung von weichem Kunststoff für die Stirnfläche verbietet.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Hohlkörper im Bereich seiner Stirnfläche
derart ausgebildet ist, daß er sich in diesem Bereich verbiegen oder verwinden kann,
und daß der genannte Bereich mit dem ubrigen Hohlkörper durch eine Verbindung verbunden
ist, die Relativbewegungen zwischen dem Bereich der Stirnfläche und dem übrigen Kohlkörper
erlaubt.
[0005] Ein Vorteil besteht darin, daß die Stirnfläche bzw. der dieser Stirnfläche unmittelbar
benachbarte Bereich des Hohlkörpers sich relativ zu den übrigen Teilen des Hohlkörpers
bewegen kann, so daß sich die dem Hohlkörper im allgemeinen wegen seiner Rohrform
innewohnende Biegesteifigkeit nicht auf die Stirnfläche überträgt. Die Relativbewegungen
erlaubende Verbindung gestattet es vorzugsweise auch, daß sich das die Stirnfläche
tragende Teil relativ zu den übrigen Teilen des Kohlkörpers (Farbbehälters oder Topfes)
um mehrere Achsen verschwenken kann. Deswegen, weil die Stirnfläche die genannten
Bewegungen ausführen kann, kann sie leicht einer in stärkerem Maße als bei hochgenauen
Stahlklischees unebenen Oberfläche des Klischees folgen und sich dieser Oberfläche
durch Verbiegen und gegebenenfalls durch Verwinden anpassen.
[0006] Dieser Vorteil liegt speziell dann vor, wenn der Farbbehälter ausschließlich in der
Nähe seiner eine Abstreifkante bildenden Stirnfläche gehalten ist und somit die oberhalb
des die Stirnfläche aufweisenden Bereichs liegenden Teile des Farbbehälters nicht
eigens in Teilen der Maschine abgestützt sind. Die vorteilhaften Eigenschaften der
Erfindung sind in diesem Fall auch darauf zurückzuführen, daß wegen der Verbiegbarkeit
und Verwindbarkeit des die Stirnfläche aufweisenden Teils des Farbbehälters gegenüber
den übrigen Teilen bei raschen Verwindbewegungen oder Verschwenkbewegungen der Stirnfläche
die übrigen Teile des Farbbehälters diesen Bewegungen nicht folgen müssen, so daß
die Massenträgheit bzw. das Trägheitsmoment der oberen Teile des Farbbehälters kein
Hindernis dafür bildet, daß die Stirnfläche sich rasch den geringfügigen Unebenheiten
der Oberfläche des Klischees anpaßt.
[0007] Vorzugsweise ist der Kohlkörper auf dem Umfang seiner Stirnfläche feinstbearbeitet
mit einer Rauhtiefe von höchstens 2µm.
[0008] Durch die Erfindung wird die Tampondruckmaschine und der Farbbehälter nicht nur
zur Verarbeitung von Kunststoffklischees besser geeignet, sondern auch zur Verwendung
von Stahlklischees, weil die Stirnfläche des Farbbehälters auch bei Stahlklischees
etwaigen vorhandenen geringfügigen Unebenheiten der Oberfläche des Stahlklischees
leicht folgen kann und daher die abschleifende Wirkung der ein hartes Material aufweisenden
Stirnfläche, die vorzugsweise mit Hartmetall oder anderen Hartstoffen beschichtet
ist, auf das Klischee vermindert wird, wodurch dessen Lebensdauer vergrößert wird.
[0009] Im allgemeinen ist es ausreichend, wenn bei Verwendung von Kunststoffklischees das
Verhältnis des Stirnflächendurchmessers (bei einer kreisringförmigen Stirnfläche)
zur möglichen Verwindung (maximale Abweichung des Klischees von der völlig ebenen
Form) etwa 300 bis 1500 beträgt, und bei Verwendung von Stahlklischees etwa 1000
bis 5000. Innerhalb des letztgenannten Bereichs liegt beispielsweise ein Topf (Farbbehälter)
mit 60 mm Durchmesser der Stirnfläche, die sich um 0,02 mm in Längsrichtung des Topfes
und somit rechtwinkelig zur Oberfläche des Klischees verwinden kann.
[0010] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Farbbehälters kann in unterschiedlicher Weise
erreicht werden. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verbindung
durch unter einem von 0° verschiedenen Winkel gegenüber der rechtwinkelig auf der
Klischeeoberfläche stehenden Längsachse des Hohlkörpers geneigt verlaufende Bereiche
des Kohlkörpers gebildet ist. Die genannten Bereiche, die verständlicherweise auch
ausreichend dünn ausgebildet sein müssen, bilden eine Art Membran, die ein Verbiegen
und Verschwenken des die Stirnfläche aufweisenden Bereichs gegenüber den übrigen Teilen
des Farbbehälters ermöglicht.
[0011] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die unter dem Winkel
verlaufenden Bereiche faltenbalgartig ausgebildet sind. Hier sind mehrere im wesentlichen
quer zur oben genannten Längsrichtung des Hohlkörpers verlaufende Bereiche hintereinander
geschaltet.
[0012] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der die Stirnfläche aufweisende
Bereich des Kohlkörpers mit den übrigen Teilen des Hohlkörpers unter Zwischenschaltung
mindestens eines elastischen Teiles aus Gummi oder Kunststoff verbunden ist. Insbesondere
können ursprünglich getrennt hergestellte Teile durch das elastische Teil miteinander
verbunden werden.
[0013] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Anpreßvorrichtung
drei auf entsprechende nach oben weisende Flächen des Hohlkörpers wirkende Punkte
aufweist, die an einem Anpreßring angeordnet sind, auf den eine Anpreßkraft an zwei
Punkten einer Durchmesserlinie aufgebracht wird. Ein Vorteil besteht darin, daß durch
diese Art der Einleitung der Anpreßkraft in die Stirnfläche diese an drei Stellen
gegen das Klischee gedrückt wird, wodurch die Anpassung an eine unebene Klischeeoberfläche
begünstigt wird. Vorzugsweise sind die drei Punkte gleichmäßig (unter 120°) am Umfang
verteilt. Es ist vorteilhaft, wenn die drei Punkte annähernd mit der gleichen Kraft
beaufschlagt werden. Hierzu ist es günstig, wenn der Anpreßring weitestgehend starr
ist und die in ihn an zwei Punkten eingeleiteten Kräfte gleich groß sind. Weiterhin
ist es hierfür günstig, wenn die genannte Durchmesserlinie gegenüber einem der unter
120° verteilten Punkte um 30° versetzt ist.
[0014] Statt den Anpreßring an drei Punkten, die mit dem Anpreßring starr verbunden sind,
gegen das die Stirnfläche tragende Teil zu drücken, kann man auf dieses Teil an mehr
als drei Stellen eine Anpreßkraft ausüben. Die Einleitung der Kräfte erfolgt dann
über elastische Elemente, insbesondere einzelne Federn oder auch durch einen einzigen
am Anpreßring angeordneten elastichen, z.B. gummielastischen Ring, z.B. in Form eines
O-Rings. In diesem Fall wird die Anpreßkraft an unendlich vielen Stellen in die Stirnfläche
eingeleitet, wodurch sich diese perfekt an die Klischeeoberfläche anpassen kann.
[0015] Bei einer Ausrührungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Antriebsvorrichtung
für die Relativbewegung zwischen dem Kohlkörper und dem Klischee eine rotierend antreibbare
Kurve aufweist, daß ein schwenkbar gelagerter Hebel zwei Stützrollen aufweist, die
mit der Kurve in Eingriff sind, derart, daß der Hebel durch die Kurve in beiden Schwenkrichtungen
schwenkbar ist, und daß mit dem Hebel das zu bewegende Teil gekoppelt ist. Ein Vorteil
besteht darin, daß hierdurch ein einfacher Antrieb (im Ausführungsbeispiel ein Antrieb
des Klischees) möglich ist.
[0016] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß eine Antriebsvorrichtung
für den Tampon eine rotierend antreibbare Kurve aufweist, daß ein schwenkbar gelagerter
Hebel zwei Stützrollen aufweist, die mit der Kurve in Eingriff sind, derart, daß der
Hebel durch die Kurve in beiden Schwenkrichtungen schwenkbar ist, und daß mit dem
Hebel der Tampon gekoppelt ist. Ein Vorteil besteht darin, daß hierdurch ein einfacher
Antrieb des Tampons möglich ist.
[0017] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kurven drehfest miteinander
gekoppelt sind und vorzugsweise auf der gleichen Welle angeordnet sind. Ein Vorteil
besteht darin, daß hierdurch eine genaue Abstimmung und ein exakter Gleichlauf der
Bewegungen des Tampons und des Klischees (oder des Farbbehälters, falls dieser angetrieben
wird) möglich ist.
[0018] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kurve durch zwei
parallel zueinander angeordnete, relativ zueinander bezüglich der Drehachse der Kurve
verstellbare Kurvenscheiben gebildet ist, und daß die beiden Stützrollen des Hebels
mit je einer der Kurvenscheiben in Eingriff sind. Ein Vorteil besteht darin, daß hierdurch
eine derartige Einstellung, daß der Hebel spielfrei angetrieben wird, erleichtert
wird.
[0019] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Lage der Schwenklagerung
des Hebels verstellbar ist. Ein Vorteil besteht darin, daß auch hierdurch die Einstellung
eines spielfreien Antriebs für den Hebel erleichtert wird.
[0020] Die Maschine mit einem mechanischen Antrieb des Tampons und für die Relativbewegung
zwischen Klischee und Farbbehälter weist gegenüber Maschinen mit einem pneumatischem
Antrieb den Vorteil auf, daß deswegen, weil alle Bewegungen zwangsgesteuert sind,
ein besonders rascher Lauf der Maschine möglich ist, insbesondere auch deshalb, weil
nicht durch besondere Sensoren erst jeweils festgestellt werden muß, ob bestimmte
Maschinenteile ihre Sollstellung erreicht haben.
[0021] Die Erfindung betrifft auch einen Kohlkörper zur Verwendung in einer Tampondruckmaschine.
Erfindungsgemäß ist der Hohlkörper so ausgebildet, wie oben beschrieben wurde. Die
Vorteile kommen auch im Zusammenhang mit anderen Maschinen zum Tragen.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der
Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen
Fig.1 eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Farbbehälters,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Farbbehälter nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 bis 6 andere Ausführungformen eines Farbbehälters im Längsschnitt,
Fig. 7 in einem Schnitt VII-VII in Fig. 8 eine Seitenansicht der wesentlichen Teile
einer Tampondruckmaschine ohne die Einzelheiten der Befestigung des Farbbehälters,
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Maschine nach Fig. 7,
Fig. 9 eine Ansicht der Maschine der Fig. 7 von links in Fig. 7, teilweise abgebrochen,
Fig. 10 Einzelheiten der Anpreßvorrichtung für den Farbbehälter in Seitenansicht,
Fig. 11 einen Schnitt entsprechend der Linie XI-XI in Fig. 10,
Fig. 12 eine Vorderansicht von links in Fig. 10.
[0023] Die Zeichnungen sind weitgehend schematisch; es sind lediglich die zum Verständnis
der Erfindung erforderlichen Einzelheiten dargestellt. Die Schiebeführung für das
Klischee bzw. den Klischeehalter ist zur Vereinfachung nicht gezeigt.
[0024] Ein Farbbehälter 1 nach Fig. 1 und 2 ist an seinem unteren Ende offen und weist dort
einen unteren Bereich 5 auf, in den ein Formstück 8 eingesetzt ist, das aus Hartmetall
besteht. Das Einsatzstück 8 endet unten in einer schmalen Stirnfläche 10, die beim
Einfärben eines Vertiefungen aufweisenden Klischees durch pastöse Druckfarbe, die
sich im Inneren des Behälters 1 befindet, bei der Relativbewegung zwischen dem Klischee
und dem Farbbehälter 1 überschüssige Farbe abstreift und somit die Wirkung einer Rakel
hat. Der untere Bereich 5 einschließlich des Einsatzstückes 8 ist so dimensioniert,
daß er in sich geringfügig verbiegbar und verwindbar ist, und zwar in dem eingangs
beschriebenen Maß, das der Unebenheit oder Welligkeit eines zu verarbeitenden Klischees
entspricht. Damit der untere Bereich 5 nicht durch oberhalb von ihm angeordnete relativ
starre Teile 16 des Farbbehälters 1 in unerwünschter Weise versteift wird, ist der
untere Bereich 5 mit dem oberen Bereich 16 durch ein membranartiges, einstückig mit
dem Teil 16 hergestelltes und quer zu der in Fig. 2 von unten nach oben verlaufenden
Längsachse des Farbbehälters 1 verlaufendes Übergangsstück 20 verbunden, das eine
geringere Dicke als der Bereich 16 hat und als flexible Membran wirkt, die keine wesentliche
Versteifung des unteren Bereichs 5 zur Folge hat. Der untere Bereich 5 kann sich somit
in sich verwinden und kann sich insgesamt auch um mehrere Achsen relativ zum oberen
Bereich 16 verschwenken. Auf den Farbbehälter 1 ist ein Deckel 22 aufgesetzt, der
das Verdunsten eines Lösungsmittels und das Eindringen von Verschmutzungen in die
Farbe verhindern soll.
[0025] Fig. 3 zeigt drei Anlageflächen 26 für zwei Stifte 32 (Fig. 10) eines Anpreßringes
34 an einem umlaufenden Rand 28. Damit der Farbbehälter 1 vom Anpreßring 34 bei Bedarf
getrennt werden kann, weist der Rand 28 drei Aussparungen 30 auf, die es nach einem
entsprechenden Verdrehen des Anpreßringes 34 erlauben, den Farbbehälter 1 nach oben
wegzunehmen. Wie später noch erläutert wird, wirken auf den Anpreßring 34 seinerseits
zwei durch eine Feder belastete Stifte 94 (Fig. 12), deren Verbindungslinie gegenüber
einer der der Flächen 26 um einen Winkel von etwa 30° verdreht ist.
[0026] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist der untere Bereich 5 des hier mit dem Bezugszeichen
16′ bezeichneten oberen Teils des Farbbehälters 1′ durch eine faltenbalgartig verlaufende
Wand 40 mit geringer Dicke verbunden, die ebenfalls eine freie Schwenkbarkeit und
Verwindbarkeit des unteren Bereichs 5 ermöglicht.
[0027] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist der untere Bereich 5′ als vom übrigen Teil
des Farbbehälters 1˝ getrenntes Teil hergestellt und greift mit einem nach oben ragenden
rohrförmigen Vorsprung 42 in eine nach unten offene Ringnut 44 des oberen Behälterteiles
46. In die Ringnut 44 ist oberhalb des Rohrabschnittes 42 eine elastische Dichtung
48 in Form eines O-Rings eingelegt. Dieser O-Ring ist deswegen, weil er den für ihn
vorgesehenen Raum nicht völlig ausfüllt, etwas zusammendrückbar, wodurch die Entkopplung
zwischen dem unteren Bereich und dem oberen Bereich 46 des Farbbehälters 1˝ gewährleistet
ist.
[0028] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist ein oberer Bereich 46˝ mit einem getrennt
hergestellten unteren Bereich 5˝ durch eine anvulkanisierte Manschette 50 aus gummielastischem
Material, insbesondere Kunststoff oder Gummi, verbunden, durch welche die elastische
Verbindung mit dem unteren Bereich 5˝ bewirkt wird.
[0029] Die in den Fig. 7 bis 9 gezeigte Tampondruckmaschine weist ein im wesentlichen durch
zwei Seitenplatten 60 und 61 gebildetes Maschinengestell auf, in dem ein Achsbolzen
64 gelagert ist, auf dem ein erster Hebel 66 und ein zweiter Hebel 68 drehbar gelagert
sind. Der erste Hebel 66 dient zu Antrieb eines in nicht näher dargestellter Weise
verschiebbar gelagerten Klischeeträgers 69, auf dem ein Klischee 70 lösbar befestigt
ist, in waagrechter Richtung. Der zweite Hebel 68 dient zum Antrieb des Tampons 72
in senkrechter Richtung, der in einer Führung 73 verschiebbar geführt ist.
[0030] Der erste Hebel 66 weist zwei Stützrollen 70 und 71 auf, die mit je einer zugeordneten
auf einer Welle 75 drehfest befestigten Kurvenscheibe 76 bzw. 77 in der Weise zusammenwirken,
daß sie an einer parallel zur Längsrichtung der Welle 75 verlaufenden Außenfläche
der Kurvenscheiben anliegen. Die Kurvenscheiben 76 und 77 sind relativ zueinander
verdrehbar und auf der Welle 75 feststellbar, so daß hierdurch bei geeigneter Kurvenform
der Kurvenscheiben 76, 77 eine Zwangssteuerung für die jeweilige Stellung des ersten
Hebel 66 vorliegt, wobei jegliches unerwünschtes Spiel verhindert ist. Falls gewünscht,
kann der Achsbolzen 64 an einer relativ zum Maschinengestell verstellbaren Halterung
angeordnet sein, damit auch durch Verändern der Lage der Schwenkachse des Hebels 66
das Ziel einer Spielfreiheit erreicht oder leichter erreicht werden kann. In einem
derartigen Fall kann es zweckmäßig sein, für den zweiten Hebel 68 eine separate Schwenklagerung,
die gegebenenfalls unabhängig von der Schwenklagerung des ersten Hebels 66 veränderbar
ist, vorzusehen. Bei der Drehung der Welle 75 wird der erste Hebel 66 durch die Kurvenscheiben
76, 77 hin- und hergeschwenkt. In ein am unteren Ende des ersten Hebels 66 vorgesehenes
Langloch 78 greift vorzugsweise unter Verwendung eines sogenannten Gleitsteines ein
mit dem Klischee bzw. einem Träger des Klischees 70 verbundener Bolzen. Anstelle von
Scheibenkurven könnten bei Bedarf Nutkurven verwendet werden.
[0031] Auf der Welle 75 sitzen drehfest auch Kurvenscheiben 86 und 87, die mit Stützrollen
80, 81 des zweiten Hebels 68 in Eingriff sind und diesen in ähnlicher Weise antreiben
wie dies für den Antrieb des ersten Hebels 66 beschrieben wurde. Auch die Kurvenscheiben
86, 78 sind gegeneinander verstellbar und feststellbar. Da die Kurvenscheiben 76,
77, 86, 87 auf der Welle 75 drehfest befestigt sind, ergibt sich eine phasenstarre
Beziehung des Antriebes des Klischees 70 und des Tampons 72. In welcher Weise die
Welle 75 angetrieben wird, ist in der Zeichnung zur Vereinfachung nicht dargestellt.
Die Welle 75 kann durch eine der Seitenwände 60, 61 hindurchgeführt sein und dort
mit einem Antriebsmotor gekoppelt sein, oder aber mit einem Zahnrad versehen sein,
das mit einer Antriebsvorrichtung einer Fertigungsstraße drehstarr gekoppelt sein.
[0032] Der Farbbehälter 1 steht beim Betrieb der Maschine still. Er wird von einer in den
Fig. 10 bis 12 gezeigten Anpreßvorrichtung mit seiner Stirnfläche gegen das Klischee
gedrückt. Die Anpreßvorrichtung weist zwei im Abstand voneinander und parallel zueinander
angeordnete Winkelhebel 90, 91 auf, deren nach oben ragende Arme durch eine Stange
92 lose miteinander verbunden sind, an der genau mittig eine Zugfeder 93 angreift,
deren wirksame Länge und somit Spannung durch eine Einstellvorrichtung 97 veränderbar
ist. Die beiden anderen, im Betrieb etwa waagerecht verlaufenden Arme der beiden
Hebel 90, 91 tragen jeweils einen waagerecht verlaufen Stift 94, wobei die beiden
Stifte 94 aufeinander zu gerichtet sind. Diese Stifte 94 liegen beim Betrieb der Maschine
an einer im Beispiel als Kerbe ausgebildeten Anlagefläche 96 an zwei diametral gegenüberliegenden
Stellen des Rings 34 auf dessen Oberseite auf. Die Verbindungslinie der Stifte 94
verläuft gegenüber zwei von den Stiften 32 unter einem Winkel von 30° versetzt. Da
die Hebel 90 sich wegen der losen Verbindung durch die Stange etwas gegeneinander
verschwenken können, werden beide Stifte 94 stets mit der gleichen Kraft beaufschlagt.
[0033] Im Betrieb liegen die nach oben ragenden Arme der Hebel 90, 91 nicht an zugeordneten
Schaltnocken 98 an, die mit einem Handhebel 100 über eine Welle 102 in Antriebsverbindung
sind. Wird der Handhebel 100 verdreht, so nehmen die Schaltnocken 98 und die Hebel
90, 91 die in Fig. 10 mit strichpunktierten Linien dargestellten Lagen ein, wodurch
sich die Stifte 96 von dem Ring 34 abheben, so daß der Behälter 1 samt dem Ring 34
aus dem Bereich der Anpreßvorrichtung weggeschoben werden kann.
[0034] Zum Abnehmen des Behälters 1 von der Maschine ist ein Ansatzstück vorgesehen, das
magnetisch an einem Maschinenteil befestigt wird und dessen Oberfläche mit der Oberfläche
des Klischees genau fluchtet. Es kann dann der Farbbehälter 1 auf dieses Ansatzstück
geschoben werden, ohne das Farbe ausfließt, und anschließend kann der Behälter samt
dem Ansatzstück von der Maschine abgenommen werden, In gleicher Weise kann ein anderer
Behälter, der entweder frisch gefüllt ist oder mit einer anderen Farbe gefüllt ist,
in die Maschine eingesetzt werden. Da der Farbbehälter nahezu völlig frei in der Maschine
steht, ist er für den geschilderten Wechsel leicht zugänglich.
[0035] Es können mehrere Behälter im Vorrat gehalten werden, diese können unterschiedliche
Durchmesser ihrer nach unten ragenden Stirnfläche haben und dennoch mit der gleichen
Anpreßvorrichtung gegen das Klischee gedrückt werden. Man kann auch das Klischee 70
von seinem Träger lösen und zusammen mit dem auf ihm stehenden Farbbehälter von der
Maschine entfernen.
[0036] Durch die in ihrer Spannung veränderbare Feder 93 kann der Anpreßdruck, mit dem der
Farbbehälter gegen das Klischee gepreßt wird, stufenlos verändert und dadurch an das
jeweils verwendete Klischee und dessen Material angepaßt werden.
[0037] Als Antrieb für die Maschine kommt neben den oben erwähnten Möglichkeiten ein frequenzgeregelter
Motor oder auch eine Kette in Frage, durch die die Maschine phasenstarr mit anderen
Vorrichtungen und Maschinen eine Fertigungsstraße gekoppelt werden kann.
[0038] Die den Tampon antreibenden Kurvenscheiben sind vorzugsweise so ausgebildet, daß
der Tampon 72, nachdem er die Farbe von dem Klischee abgenommen hat, was dann erfolgt,
wenn das Klischee im Vergleich zu Fig. 7 nach links in die strichpunktierte Lage vorgeschoben
worden ist, vor dem Bedrucken eines zu bedruckenden Gegenstands möglichst lange an
der Luft bleibt, weil sich gezeigt hat, daß in diesem Falle die Farbe besonders gut
auf den zu bedruckenden Gegenstand übertragen wird. Durch die Kurvenscheiben ist
es ohne Schwierigkeiten möglich, den Zeitraum, innerhalb von dem die Farbübernahme
vom Klischee erfolgt, möglichst kurz zu machen und die Zeitspanne, die verstreicht,
bis der Tampon den zu bedruckenden Gegenstand berührt, möglichst lang zu machen.
[0039] Sofern Kunststoffklischees verarbeitet werden sollen, kann die mit dem Klischee in
Berührung stehende Fläche des Farbbehälters aus Stahl, vorzugsweise Werkzeugstahl
bestehen. Auch andere Materialien sind möglich. In anderen Fällen ist es zweckmäßig,
diesen Teil des Farbbehälters zumindest im Bereich seiner Oberfläche mit Hartmaterial
zu versehen. Auch ein insgesamt aus Hartmetall hergestelltes Einsatzstück 8 kann bei
entsprechender Dimensionierung die erforderliche Flexibilität aufweisen.
[0040] Die beschriebene Kinematik für den Antrieb des Klischees und des Tampons ist für
verschiedene Größen der Maschine verwendbar. Nach derzeitigen Überlegungen kommen
Größen der Maschine im Bereich zwischen einer Länge von etwa 35 cm bis etwa 100 cm
in Frage. Die übrigen Abmessungen ergeben sich hieraus annähernd aus den insofern
etwa maßstäblichen Figuren 7 bis 9.
[0041] Im Beispiel besteht der Einsatz 8, der die Stirnfläche (Abstreiflippe oder Rakelkante)
aufweist, aus Hartmetall. Er hat einen Außendurchmesser von etwa 64 mm und einen Innendurchmesser
von etwa 59 mm. Seine Höhe beträgt etwa 5 mm.
[0042] Es ist damit zu rechnen, daß mit der erfindungsgemäßen Konstruktion Taktgeschwindigkeiten
von etwa 10000 bis 12000 Takten pro Stunde erreichbar sind.
[0043] Wegen der Schwenkbarkeit und Verwindbarkeit des unteren Bereichs des Farbtopfes oder
Farbbehälter ist bei der Erfindung eine geringere Anpreßkraft nötig als bei herkömmlichen
Maschinen. Daher eignet sich die erfindungsgemäße Maschine und der erfindungsgemäße
Farbbehälter im Vergleich zum Stand der Technik für großere Arbeitsgeschwindkeiten
und führt zu einer größeren Lebensdauer der Klischees.
[0044] Die oben geschilderte Anpressung der Abstreifkante gegen das Klischee an einer sehr
großen Zahl von Stellen mittels eines am Preßring angeordneten elastischen ringförmigen
Elements ist besonders gut geeignet, wenn der Farbbehälter eine Stirnfläche mit relativ
schmalem freiem Querschnitt hat, z.B in Form eines schmalen Rechtecks, dessen Schmalseite
in Richtung der Verschiebebewegung des Klischees verläuft, oder in Form einer schmalen
Ellipse.
1. Tampondruckmaschine mit einer Halterung für ein Klischee, mit einer einen Hohlkörper
(1) aufweisenden Farbzuführvorrichtung, wobei der Kohlkörper bei der Arbeit der Maschine
mit seiner Stirnfläche (10) auf dem Klischee (70) aufliegt, mit einer Anpreßvorrichtung
zum Anpressen der Stirnfläche des Kohlkörpers gegen das Klischee, mit einer Vorrichtung
zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen dem Klischee und dem Kohlkörper, und mit
einem Tampon (72), der auf das eingefärbte Klischee preßbar ist und die Farbe aus
den Vertiefungen des Klischees aufnimmt und auf einen zu bedruckenden Gegenstand überträgt,
wobei der Kohlkörper auf dem Umfang seiner Stirnfläche hartes Material aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlkörper (1) im Bereich seiner Stirnfläche (10)
derart ausgebildet ist, daß er sich in diesem Bereich verbiegen oder verwinden kann,
und daß der genannte Bereich mit dem übrigen Hohlkörper durch eine Verbindung verbunden
ist, die Relativbewegungen zwischen dem Bereich der Stirnfläche und dem übrigen Kohlkörper
erlaubt.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer kreisförmigen Stirnfläche
das Verhältnis des Durchmessers der Stirnfläche des Kohlkörpers zur möglichen Verbiegung
oder Verwindung im Bereich von etwa 300 bis etwa 5000 liegt.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung durch
Bereiche des Kohlkörpers gebildet ist, die unter einem von 0° verschiedenen Winkel
gegenüber der rechtwinkelig auf der Klischeeoberfläche stehenden Längsachse des Kohlkörpers
(10) geneigt verlaufen.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unter dem Winkel verlaufenden
Bereiche faltenbalgartig ausgebildet sind.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Stirnfläche aufweisende Bereich des Kohlkörpers mit den übrigen Teilen des Kohlkörpers
unter Zwischenschaltung mindestens eines elastischen Teiles (48, 50) aus Gummi oder
Kunststoff verbunden ist.
6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anpreßvorrichtung drei auf entsprechende nach oben weisende Flächen (26) des Kohlkörpers
(10) wirkende Punkte (32) aufweist, die an einem Anpreßring (28) angeordnet sind,
auf den eine Anpreßkraft an zwei Punkten (96) einer Durchmesserlinie aufgebracht
wird.
7. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Punkte (32) gleichmäßig
(unter 120°) am Umfang verteilt sind.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßring
(28) gegen das die Stirnfläche tragende Teil an mehr als drei Stellen unter Zwischenschaltung
mindestens eines elastischen Elements drückt.
9. Maschine nach einem der vorhergehende- Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebsvorrichtung für die Relativbewegung zwischen dem Kohlkörper (10) und dem
Klischee (70) eine rotierend antreibbare Kurve (76, 77) aufweist, daß ein schwenkbar
gelagerter Hebel (66) zwei Stützrollen (70, 71) aufweist, die mit der Kurye in Eingriff
sind, derart, daß der Hebel (66) durch die Kurve in beiden Schwenkrichtungen schwenkbar
ist, und daß mit dem Hebel das zu bewegende Teil gekoppelt ist.
10. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Antriebsvorrichtung für den Tampon (72) eine rotierend antreibbare Kurve (86,
87) aufweist, daß ein schwenkbar gelagerter Hebel (68) zwei Stützrollen (80, 81) aufweist,
die mit der Kurve in Eingriff sind, derart, daß der Hebel (68) durch die Kurve in
beiden Schwenkrichtungen schwenkbar ist, und daß mit dem Hebel der Tampon (72) gekoppelt
ist.
11. Maschine nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurven (76, 77;
86, 87) drehfest miteinander gekoppelt sind und vorzugsweise auf der gleichen Welle
angeordnet sind.
12. Maschine nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurve (76, 77; 86, 87) durch zwei parallel zueinander angeordnete, relativ
zueinander bezuglich der Drehachse der Kurve verstellbare Kurvenscheiben gebildet
ist, und daß die beiden Stützrollen des Hebels mit je einer der Kurvenscheiben in
Eingriff sind.
13. Maschine nach Anspruch 9 und/oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der
Schwenklagerung des Hebels verstellbar ist.
14. Hohlkörper zur Verwendung in einer Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch seine Ausbildung nach einem der Ansprüche 1 bis 5.