[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-PS 2 351 247 ist bekannt, Konkremente in Körpern von Lebewesen mit Stosswellen
berührungsfrei zu zerkleinern. Dabei wird die in einem Kondensator gespeicherte Energie
kurzfristig freigesetzt und erzeugt in einer Stosswellenquelle, beispielsweise einer
Unterwasserfunkenstrecke, durch einen überspringenden Funken im ersten Fokus eines
Rotationsellipsoiden eine sich fortsetzende Stosswelle, die im zweiten Brennpunkt
des Ellipsoiden fokussiert wird.
Die freigesetzte Energie und damit auch die Intensität der Stosswelle ist abhängig
von der Kapazität des verwendeten Kondensators.
[0003] Üblicherweise wird der Stossgenerator mit einer Kapazität von 80 nF betrieben, womit
auch Steine harter Konsistenz zertrümmert werden können. Die hohe eingeleitete Energie
verursacht aber bei einem Patienten eine entsprechende Schmerzreizung. Da in der überwiegenden
Zahl der Behandlungen nur eine Teilanästhesie vorgenommen wird, wird eine Verminderung
der Schmerzreizung angestrebt. Wünschenswert wäre, auf eine Betäubung verzichten zu
können, was das Gesamtrisiko der Behandlung verkleinern, den Patienten entlasten
den Krankenhausaufenthalt nochmals verkürzen würde.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Konkrementzerkleinerung anzugeben,
bei der Schmerzen soweit vermieden werden, dass die Gabe von Beruhigungsmitteln,
Betäubungsmitteln oder Schmerzmitteln reduziert oder ganz weggelassen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss von einer Vorrichtung mit den in den Ansprüchen
angegebenen Merkmalen gelöst.
[0006] Die bei einem Patienten entstehenden Schmerzen sind unmittelbar abhängig von der
per Stosswelle in den Körper eingeleiteten Energie. Diese Energie steigt mit der Größe
der in den Stossgenerator integrierten Kapazität.
Um die Bedürfnisse der möglichst schmerzfreien Behandlung zu berücksichtigen und gleichzeitig
aber auch die Effizienz der Stosswelle beizubehalten, wird vorgeschlagen, die Kapazität
des Stossgenerators den jeweiligen Konsistenz der vorhandenen Konkremente und der
Kondition des Patienten und somit an die ertragbaren Schmerzen anzupassen. Dazu muß
der behandelnde Arzt oder das Bedienungspersonal in die Lage versetzt werden, die
verwendete Kapazität wahlweise zu bestimmen.
[0007] Dazu können einmal verschiedene elektrische Schaltungen, wie beispielsweise eine
Parallelschaltung vorgenommen werden oder es können Kontakte zu einzelnen Kondensatoren
verschiedener Kapazität geöffnet bzw. geschlossen werden.
[0008] Als besonders vorteilhafte Lösung wird vorgeschlagen, die Kapazität eines Kondensators
zu verändern, indem seine Temperatur beeinflusst wird. Dazu eignen sich insbesondere
Keramikkondensatoren, wie sie beispielsweise mit der Bezeichnung Z5T vertrieben werden.
Der Temperaturkoeffizient dieser Kondensatoren ist so groß, dass sich die Kapazität
in einem grossen gewünschten Rahmen variieren lässt.
Durch den Kühlmittelkreislauf des Stossgenerators, vorzugsweise einen Ölkreislauf,
kann die Temperatur des Kondensators beeinflusst werden. Steigt die Temperatur im
Kreislauf an, dann sinkt die Kapazität und umgekehrt.
[0009] Die Erfindung ist anhand von Figuren näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
Figur 1 und 2 zwei Kondensatoranordnungen,
Figur 3 die Abhängigkeit der Kondensatorkapazitätsänderung von der Temperatur,
Figur 4 eine Prinzipdarstellung einer Temperaturbeeinflussung mit Flüssigkeitskreislauf
und
Figur 5 eine Prinzipdarstellung einer Kondensatorausführung.
[0011] Figur 1 zeigt den Schaltkreis einer Kondensatoranordnung mit Stossgenerator 2 und
Funkenstrecke 4. An den Kontakten 6 und 8 im Stossgenerator 2 wird eine Ladespannung
angelegt. Über den Schalter 10 lassen sich hier beispielsweise vier verschiedene
Kapazitäten C1 bis C4 anwählen. Als entsprechende Ladewiderstände sind R1 bis R4 vorgesehen.
Damit lässt sich eine Anpassung der Kapazität an die jeweiligen Anforderungen erreichen.
[0012] Ebenso lässt sich die Kapazität des Stossgenerators 2 mit der Schaltung nach Figur
2 verändern. Hier können verschiedene oder auch gleiche Kondensatoren C1 bis C4 und
ihre entsprechenden Widerstände R1 bis R4 parallel geschaltet werden, wobei die Kapazität
C3 ständig eingeschaltet ist und die Kapazitäten C1, C2 und C4 über Schalter 12, 14
und 16 hinzugeschaltet werden können.
[0013] Die Figur 3 zeigt eine Graphik, die die Abhängigkeit der Kapazitätsveränderung eines
Kondensators von der Temperatur charakterisiert. Als Beispiel ist hier speziell der
Bereich zwischen +10°C und +85°C eines Z5T-Keramikkondensators herausgegriffen. Im
Beispiel ändert sich in diesem Temperaturbereich der Kapazitätswert um ca. 40%. Dies
bedeutet, dass beispielsweise ein Stossgenerator, der bei +10°C eine Kapazität von
65 nF hat, bei +85°C nur noch eine Kapazität von 40 nF besitzt. Durch die Beeinflussung
der Temperatur des Kondensators lässt sich somit seine Kapazität beeinflussen und
steuern.
[0014] Figur 4 zeigt die Prinzipdarstellung einer Möglichkeit, die Temperatur des Kondensators
C zu beeinflussen. Dies geschieht über den gezeigten Ölkreislauf 20. Im Kreislauf
20 wird Öl durch eine Pumpe 22 in oder aus dem Vorratsbehälter 24 ständig im Kreislauf
geführt, wobei der Kreis so ausgelegt ist, dass er den Kondensator C umschliesst.
Zur Temperaturveränderung wird hier beispielsweise eine Heizspirale 26 dargestellt,
die wiederum über Kontakte 28 und 30 an eine Versorgungsspannung angeschlossen ist.
[0015] Figur 5 zeigt ebenfalls als Prinzipdarstellung eine Kondensatoranordnung, wie sie
auch in Zusammenhang mit Figur 4 denkbar ist. Der Kondensator C befindet sich innerhalb
eines sternförmigen Kühlkörpers 30, der wiederum auf einem Gehäuse 32 sitzt, zu dem
zuführende und abführende Leitungen 34 und 36 eines Flüssigkeitskreislaufs, beispielsweise
eines Öl kreislaufs, gehören. In den Leitungen 34 und 36 sind Ventile 38 und 40 vorgesehen.
Zur Aufwärmung des Gehäuses 32 und damit des Kondensators C sind die Ventile 38 und
40 geöffnet und es findet ein Durchfluß der Kreislaufflüssigkeit statt. Soll der Kondensator
hingegen gekühlt werden, so lassen sich die Ventile 38 und 40 schliessen und zusätzlich
ist ein Gebläse 42 vorgesehen, das Luft an den Kühlkörper 30 heranführt.
Möglich ist auch, den Kreislauf an einer Stelle zu heizen und gegebenenfalls an einer
anderen Stelle zu kühlen.
1. Vorrichtung zur berührungslosen Zerkleinerung von Konkrementen in Körpern von Lebewesen
mit einer Stosswellenquelle, einem Stossgenerator und einem Schalter, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapazität des Stossgenerators (2) variabel einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapazität des Stossgenerators
(2) über die Temperatur der Kondensatoren C des Stossgenerators (2) einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Flüssigkeitskreislauf
(20) vorgesehen ist, dessen Temperatur variabel einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kodensatoren C mit
dem Flüssigkeitskreislauf (20) berührend in Verbindung stehen.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (26,
30, 42) vorgesehen sind, um die Temperatur des Flüssigkeitskreislaufs (20) zu verändern.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitskreislauf
(20) ein Ölkreislauf ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schalter
(10) vorhanden ist, mit dem verschiedene Kondensatoren C angewählt werden können.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schalter
(12, 14, 16) vorgesehen ist, mit dem Kondensatoren C parallel geschaltet werden können.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kapazität des Stossgenerators (2) zwischen 20 nF und 100 nF einstellbar
ist, vorzugsweise zwischen 40 nF und 80 nF.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stossgenerator (2) wenigstens einen Keramikkondensator aufweist.