[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebdruckmaschine mit einem Drucktisch und mit einer
in einem Gestell über dem Drucktisch hinund hergeführten Rakel sowie mit einem Siebrahmen,
der zwischen Rakel und Drucktisch um eine senkrecht zur Rakelbewegung verlaufende
Achse schwenkbar angeordnet ist.
[0002] Bei allen bekannten Siebdruckmaschinen muß der Siebrahmen hinter der über das Sieb
bewegten Rakel so angehoben werden, daß sich das Sieb von der auf dem zu bedruckenden
Bogen aufgebrachten Farbe ablöst. Nachteilig ist, daß diese Abhebebewegung nur an
einer Seite des Siebrahmens vorgenommen werden kann. Bei manchen Druckvorgängen, insbesondere
beim Bedrucken elektrischer Leiterplatten, ist es oft aber nicht möglich, z.B. den
sogenannten Lötstopplack mit einer Rakelbewegung nur in einer Richtung in die sehr
engen Zwischenräume zwischen benachbarten Leiterbahnen einzubringen, die durch das
Abätzen einer Kupferschicht plastisch erhaben auf der Leiterplatte sitzen. Die zwischen
den Leiterbahnen befindlichen Zwischenräume sind teilweise so eng, daß sie bei einer
Rakelbewegung nur in einer Richtung nicht ausreichend gefüllt werden. Eine Rakelbewegung
in beiden Richtungen, die auch bei bekannten Siebdruckmaschinen im Prinzip möglich
ist, kann aber nur in einer Richtung mit einem einwandfreien Abheben des Siebes von
der bedruckten Fläche verbunden werden.
[0003] Es ist in dieser Hinsicht zu bemerken, daß beim Siebdruck wegen des Abstandes, um
den das Sieb über dem Drucktisch liegt und um den es durch den Rakeldruck nach unten
auf die zu bedruckende Fläche gedrückt wird,stets ein sogenannter geometrischer Druckfehler
auftritt, der durch das einseitige Anheben des Siebrah mens hinter der durchlaufenden
Rakel mindestens teilweise ausgeglichen werden kann. Es ist auch schon vorgeschlagen
worden (DE-PS 27 43 234), den Siebrahmen während der Rakelbewegung nicht um eine am
Ende der Rakelbewegung gelegene, unmittelbar am Siebrahmen angeordnete Schwenkachse
hochzuschwenken, sondern um eine oberhalb der Siebrahmenebene und im Abstand zum Ende
des Siebrahmens gelegene Achse zu verschwenken. Mit dieser Maßnahme ist es zwar möglich,den
geometrisch bedingten Druckfehler und möglicherweise auch den durch die Netzdehnung
bedingten Druckfehler teilweise auszugleichen. Dies ist aber, wie bei allen anderen
bekannten Siebdruckmaschinen nur dann möglich, wenn die Rakel in einer Richtung über
das Sieb bewegt wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Siebdruckmaschine der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß das Anheben des Siebrahmens für beide Rakelbewegungsrichtungen
möglich ist, so daß in beiden Bewegungsrichtungen mindestens zum Teil ein Ausgleich
des beim Siebdruck auftretenden Druckfehlers möglich ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Siebdruckmaschine der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, die Schwenkachse durch die senkrecht zur Rakelbewegung verlaufende
Mittelebene des Siebrahmens zu legen und Einrichtungen zum Anheben des Siebrahmens
beidseits von der Schwenkachse vorzusehen. Durch diese Maßnahmen kann der Siebrahmen
abhängig von der Rakelbewegung stets so angehoben werden, daß er hinter der fortlaufenden
Rakel hochgehoben ist. Es wird dadurch möglich, einen Druckfehler auch dann auszugleichen,
wenn z.B. bei der Herstellung von Leiterplatten ein Druck durch eine zweifache Rakelbewegung
in beiden Richtungen her erfolgen muß.
[0006] Diese neue Ausgestaltung bietet auch den Vorteil, daß, bedingt durch die Schwenkbewegung
des Siebrahmens um seine Mitte, der - in der Rakelbewegung gesehen - vor oder hinter
der Schwenkachse liegende Teil des Siebrahmens gegenüber dem Drucktisch unterschiedliche
Relativbewegungen durchführt, die einander entgegengesetzt sind. Diese unterschiedlichen
Bewegungen, die sich in einer entgegengesetzten Verschiebung von Teilen des Siebes
gegenüber dem Drucktisch auswirken, lassen es in besonders einfacher Weise zu, den
geometrischen Druckfehler, der ebenfalls über die Länge des Siebrahmens unterschiedliche
Vorzeichen aufweist, auszugleichen. Gleichzeitig kann aber auch, bedingt durch den
Siebdruckprozeß, ein gewisser Ausgleich der Längendehnung des Siebes dadurch erreicht
werden, daß die Schwenkbewegung des Siebrahmens erst bei Beginn der Rakelbewegung
einsetzt und daher erst größere Schwenkwinkel erreicht werden, wenn der Rakel schon
eine größere Strecke auf dem Sieb zurückgelegt hat. Durch die neue Ausgestaltung
kann daher auch analog der größer werdenden Siebdehnung während der Rakelbewegung,
ein entgegengesetzter Ausgleich ermöglicht werden.
[0007] Die neue Einrichtung läßt sich in besonders einfacher Weise dadurch verwirklichen,
daß die Schwenkachse durch zwei vom Siebrahmen jeweils nach außen abstehende Wellenzapfen
gebildet ist, die jeweils in einer senkrecht gegenüber dem Drucktisch verschiebbaren
Kulisse gelagert sind. Die Kulisse kann dabei an einer senkrechten Führungsschiene
seitlich geführt sein, die fest am Gestell angeordnet ist. Um eine reibungsarme Führung
zu erreichen, ist es vorteilhaft, die Kulisse mit je zwei seitlich an der Führungsschiene
anliegenden Rollen auszurüsten. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, den Abstand des
Siebrahmens zum Drucktisch im Endbereich der Rakelbewegung trotz der Schwenkbewegung
um die Mittelachse gleichzuhalten. Die erfindungsgemäße Verschiebung des Siebrahmens
zum Drucktisch findet dennoch statt.
[0008] Eine einfache Lösung, den Siebrahmen wahlweise an beiden Enden anheben zu können,
kann dadurch erreicht werden, daß jeweils parallel zum Längsrand des Siebrahmens verschiebbare
Schlitten vorgesehen werden, denen jeweils eine Hebeschräge zugeordnet wird, auf denen
wiederum seitliche Führungszapfen des Siebrahmens laufen. Durch eine Relativverschiebung
der Schlitten gegenüber dem Siebrahmen, laufen die Führungszapfen an den Hebeschrägen
auf, und der Siebrahmen wird dadurch angehoben.
[0009] Um gleichzeitig zu erreichen, wie vorher angedeutet, daß sich der Abstand des Siebrahmens
bei der Anhebebewegung nicht gegenüber der Tischoberfläche ändert, ist es vorteilhaft,
wenn die Hebeschrägen Teil einer Schlitzführung in den Schlitten sind, die aus zwei
einen stumpfen Winkel einschließenden Schlitzteilen besteht, deren Länge - jeweils
parallel zum Drucktisch gemessen - gleich groß ist. Der eine Schlitzteil kann dabei
parallel zum Drucktisch verlaufen, so daß bei einer Relativverschiebung der Schlitten
ein Endbereich, nämlich jener, der die seitlichen Führungszapfen aufweist, mit seinem
Abstand zum Drucktisch gleich bleibt und nur der übrige Siebrahmen abgehoben wird.
Zweckmäßig wird die Ausgestaltung dabei so vorgenommen, daß die Führungszapfen, die
in den Schlitzteil eingreifen, der parallel zum Drucktisch verläuft, auch im Bereich
der Enden des Drucktisches angeordnet sind. Entsprechend sind auch jeweils beiden
Enden des Siebrahmens auf beiden Seiten Schlitten mit den Schlitzführungen zugeordnet
und diese Schlitzführungen in den den entgegengesetzten Enden des Siebrahmens zugeordneten
Schlitten, sind spiegelsymmetrisch zu der Mittelebene des Siebrahmens ausgebildet.
Beim Anheben eines Siebrahmenendes wird das andere Ende parallel zum Drucktisch geführt
und umgekehrt.
[0010] Zur Relativverschiebung der Schlitten gegenüber dem Drucktisch und dem Siebrahmen
ist es vorteilhaft und einfach, einen Verschiebeantrieb für beide Schlitten vorzusehen,
der aus Zugstangen besteht, die beide Schlitten mit einem am Gestell der Siebdruckmaschine
schwenkbar gelagerten Schwenkhebel verbinden, welcher seinerseits mit einem Antrieb
zu seiner Hin- und Herbewegung gesteuert, veranlaßt werden kann.
[0011] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgestatteten Siebdruckmaschine,
in der Stellung mit ungeschwenktem Siebrahmen,
Fig. 2 die vergrößerte Teilschnittdarstellung nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Detaildarstellung eines der beiden verschiebbar gegenüber
dem Maschinengestell geführten Schlitten und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der beim Schwenken des Siebrahmens auftretenden
Verhältnisse.
[0012] In der Fig. 1 ist eine Siebdruckmaschine gezeigt, deren Drucktisch (1) in nicht
näher dargestellter Weise innerhalb eines Maschinengestelles (2) angeordnet ist. Das
Maschinengestell (2) besteht im wesentlichen aus einem Grundgestell mit auf dem Boden
aufstellbaren Stützen (20), in denen Führungssäulen (23) gehalten sind, mit denen
zwei parallel zueinander verlaufende Rakelführungsbalken (21) verbunden sind. Zwischen
diesen Rakelführungsbalken (21) kann eine nicht gezeigte Rakel in Richtung der Pfeile
(5) parallel zum Drucktisch (1) hin- und hergeführt werden. Am Gestell (2) ist außerdem
eine Führung (26) fest angeordnet und es sind an dieser Führung (26) geführte Aushubschienen
(22) vorgesehen, zwischen denen ein Siebrahmen (3) mit einem nicht gezeigten Drucksieb
gehalten ist.
[0013] Der Siebrahmen (3) ist, wie insbesondere aus der Fig. 2 erkennbar ist, mit einer
Schwenkachse (4) versehen, die durch die senkrecht zur Rakelbewegung (5) verlaufende
Mittelebene (6) des Siebrahmens (3) verläuft. Diese Schwenkachse (4) wird gebildet
durch zwei im Bereich der gegenüberliegenden Längsseiten (3a) des Schwenkrahmens (3),
an den Aushubschienen (22) mit einem Flansch (8a) befestigte und nach außen abstehende
Wellenzapfen (8), von denen in Fig. 2 nur einer gezeigt ist. Diese Wellenzapfen (8)
sind schwenkbar in einer Kulisse (9) gehalten, die ihrerseits in Richtung der Mittelebene
(6), d.h. senkrecht zum Drucktisch (1) verschiebbar an einer Führungsschiene (10)
geführt ist, die fest am Gestell (2) der Siebdruckmaschine, beim Ausführungsbeispiel
fest an jeweils einem der Rakelführungsbalken (21) angeordnet ist.
[0014] Die Kulisse (9) ist mit vier nach außen abstehenden Rollen (11) versehen, von denen
sich jeweils zwei links und rechts an die Außenkanten der Führungsschiene (10) anlegen
und so die Senkrechtführung der Kulisse (9) und damit der Schwenkachse (4) des Siebrahmens
(3) sichern. In der Aushubschiene (22), in der der Siebrahmen (3) liegt, ist im Bereich
der Wellenzapfen (8) eine schlitzartige Ausnehmung (22a) vorgesehen, die senkrecht
zum Siebrahmen (3) verläuft und das Verstellen der Wellenzapfen (8) und der Kulisse
(9) in der Höhe erlaubt. Dadurch kann die Höhe der Schwenkachse (4) gegenüber dem
Siebrahmen (3) verändert werden.
[0015] Fest an den gegenüberliegenden Rakelführungsbalken (21) sind jeweils plattenartige
Schlittenführungen (16) vorgesehen, die im Bereich der beiderseitigen, in Richtung
der Rakelbewegung (5) gelegenen Enden des Drucktisches (1) angeordnet sind. Diese
Schlittenführungen (16) sind jeweils mit schlitzartigen Längsführungen (25) ausgerüstet,
die jeweils parallel zum Drucktisch (1) verlaufen. In beide dieser schlitzartigen
Längsführungen (25) greifen jeweils Gleitsteine (24) ein, die fest mit plattenartigen
Schlitten (12, 12′) verbunden sind. Die Schlitten (12, 12′) sind auf diese Weise parallel
zum Drucktisch (1) verschiebbar. Sie stehen beide über eine Verbindungsstange (18′)
miteinander in Verbindung und sind mit einer weiteren Zugstange (18) mit einem Schwenkhebel
(19) verbunden, der am Gestell (2) bzw. jeweils am Rakelführungsbalken (21) schwenkbar
angeordnet ist und in nicht näher dargestellter Weise mit einem Schwenkantrieb verbunden
ist, der wahlweise eine Verschwenkung des Hebels im Sinne der Pfeile (27) ermöglicht.
[0016] In den Schlitten (12, 12′) ist, wie aus Fig. 3 erkennbar ist, jeweils eine Schlitzführung
(15) vorgesehen, die aus zwei unter einem stumpfen Winkel gegeneinander geneigten
Schlitzteilen 15a und 15b) besteht. Der Schlitzteil (15a) ist dabei parallel zur Oberfläche
des Drucktisches (1) verlaufend ausgebildet. Der Schlitzteil (15b) steigt relatiy
zum Drucktisch (1) schräg nach außen an und bildet eine Hebeschräge (13), auf die
noch eingegangen werden wird. Parallel zum Drucktisch (1) gemessen, weisen die beiden
Schlitzteile (15a und 15b) die gleiche Länge auf.
[0017] Wie Fig. 1 zeigt, weisen dabei die Schlitzführungen (15 bzw. 15′) der beiden Schlitten
(12 bzw. 12′), die jeweils den Bereichen der Enden des Drucktisches (1) zugeordnet
sind, eine identische, aber spiegelbildlich zur Mittelebene (6) angeordnete Ausbildung
auf. In beide Schlitzführungen (15 und 15′) greifen Führungszapfen (14) ein, die im
Bereich der Enden des Drucktisches (1) fest an den Aushubschienen (22) angeordnet
sind, an denen der Siebrahmen (3) gehalten ist. Durch eine Relativverschiebung der
Schlitten (12 und 12′) gegenüber dem Gestell (2) wird daher eine Schwenkbewegung des
Siebrahmens (3) um die Schwenkachse (4) bewirkt, wobei bei einer Bewegung der Schlitten
(12, 12′) in der Fig. 1 aus der gezeigten Lage nach links die rechte Seite des Siebrahmens
(3) angehoben wird und der Bereich des Siebrahmens (3), der am linken Ende des Drucktisches
(1) durch die Führungszapfen (14) gehalten wird, zwar seinen Abstand gegenüber dem
Drucktisch (1) nicht ändert, wohl jedoch seine Relativlage zum Drucktisch (1).
[0018] Das wird im einzelnen aus der schematischen Fig. 4 deutlich, wo die Verhältnisse
der Relativlage des Siebrahmens (3) zum Druck tisch (1) bei einer Schwenkbewegung
des Siebrahmens (3) im Gegenuhrzeigersinn gezeigt sind und wie sie bei einer Rakelbewegung
vorgenommen wird im Sinne des Pfeiles (28). Bei einer Verschwenkung des Rahmens (3)
um die Schwenkachse (4), die in der Mittelebene (6) des Siebrahmens (3) angeordnet
ist, werden die rechts von der Schwenkachse (4) liegenden Rahmenteile, die in die
Stellung (3′) geschwenkt werden, im Sinne des Pfeiles (28) um den Betrag (+ d) in
ihrer Relativlage zum Drucktisch (1) verschoben, wenn das Sieb, wie bekannt, beim
Druckvorgang von der Rakel gegen die Oberfläche des Drucktisches (1) gedrückt wird.
Die links von der Schwenkachse liegenden Teile des Siebrahmens (3) dagegen werden
um den Betrag (- d) entgegen der Richtung des Pfeiles (28) relativ zum Drucktisch
(1) verschoben. Da es bekannt ist,daß der geometrische Fehler beim Siebdruck,bedingt
durch den, wenn auch geringen, Abstand des Siebrahmens (3) von der Drucktischoberfläche
und bedingt durch das Herunterdrücken durch den Rakel, sich ebenfalls bezüglich der
Mittelebene (6) entsprechend, allerdings aber umgekehrt zu den Verschiebungen (a)
gemäß Fig. 4 verhält, dann wird deutlich, daß durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
eine sehr einfache, aber wirksame Methode geschaffen ist, um den geometrischen Fehler
beim Siebdruck ausgleichen zu können. Dazu ist keine komplizierte Siebrahmenbewegung
notwendig. Es reicht die Schwenkung um die Schwenkachse (4).
[0019] Es ist außerdem bekannt, daß, bedingt durch den Rakeldruck auf das Sieb und durch
die dadurch entstehende Dehnung des Siebes, auch noch ein zusätzlicher Druckfehler
auftritt, der von den Elastizitätseigenschaften des Siebes und vom Rakeldruck abhängt
und der mit zunehmender Rakelbewegung, im Fall der Fig. 4 daher mit zunehmender Bewegung
der Rakel im Sinne des Pfeiles (28), immer größer wird. Diesem Fehler wirkt auch die
erfindungsgemäße Schwenkbewegung des Siebrahmens (3) entgegen, wenn der Schwenkwinkel
entsprechend groß gewählt wird. Ein gewisser Ausgleich dafür, daß dieser Siebdehnungsfehler
zu Anfang der Rakelbewegung kleiner ist, wird bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
dadurch erreicht, daß die Schwenkbewegung des Siebrahmens (3) erst mit Beginn der
Rakelbewegung eingeleitet wird, so daß der Schwenkwinkel, den der Siebrahmen (3) zurücklegt,
auch mit zunehmender Bewegung der Rakel in Richtung des Pfeiles (28) größer wird.
Die Verschiebung der Siebteile in Richtung des Pfeiles (28) wird daher zu Beginn der
Rakelbewegung zunächst sehr klein sein und erst mit zunehmendem Rakelweg größer werden.
Hierdurch kann ein Ausgleich der Siebdehnung qualitativ erfolgen.
[0020] Zu bemerken ist, daß auch durch die Parallelführung der Führungszapfen (14) des
Siebrahmens (3) keine anderen Verhältnisse in der Lage des Siebrahmens (3) zum Drucktisch
(1) eintreten, als sie in der Fig. 4 gezeigt sind. Durch die Führung der senkrechten
Mittelebene (6) wird bei einer Schwenkbewegung des Siebrahmens (3) stets auch eine
Längsverschiebung der Führungszapfen gegenüber dem Drucktisch (1) eintreten, die
ermöglicht wird durch die Schlitzteile (15a) der Schlitzführungen (15) in den beiden
Schlitten (12 und 12′).
[0021] Wie ohne weiteres erkennbar ist, läßt sich durch die erfindungsgemäße Siebdruckmaschine
aber auch eine Schwenkbewegung des Siebrahmens (3) im Uhrzeigersinn erreichen, wenn
beispielsweise ein Druck durch eine Rakelbewegung entgegengesetzt zum Pfeil (28)
der Fig. 4 vorgenommen werden soll. Die Verhältnisse sind dann die gleichen, jedoch
mit umgekehrtem Vorzeichen. Die neue Siebdruckmaschine läßt sich daher für den Siebdruck
in zwei verschiedene Rakelrichtungen einsetzen, ohne daß die Vorteile des Abhebens
des Siebrahmens hinter der Rakel und die Vorteile eines gewissen Fehlerausgleiches
aufgegeben werden müssen.
1. Siebdruckmaschine mit einem Drucktisch und mit einer in einem Gestell über dem
Drucktisch hin- und hergeführten Rakel, sowie mit einem Siebrahmen, der zwischen Rakel
und Drucktisch um eine senkrecht zur Rakelbewegung verlaufende Achse schwenkbar angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (4) durch die senkrecht zur Rakelbewegung
(5) verlaufende Mittelebene (6) des Siebrahmens (3) verläuft, und daß Einrichtungen
(7) zum Anheben des Siebrahmens (3) beidseits von der Schwenkachse (4) vorgesehen
sind.
2. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse
(4) durch zwei vom Siebrahmen (3) aus jeweils nach außen abstehende Wellenzapfen gebildet
ist und daß die Wellenzapfen jeweils in einer senkrecht verschiebbaren Kulisse (9)
gelagert sind.
3. Siebdruckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kulisse (9) an einer senkrechten Führungsschiene (10) seitlich geführt ist, die fest
am Gestell (2) angeordnet ist.
4. Siebdruckmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kulisse (9) mit je zwei seitlich an der Führungsschiene (10) anliegenden Rollen (11)
versehen ist.
5. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen
(7) zum Anheben aus parallel zum Längsrand (3a) des Siebrahmens (3) verschiebbaren
Schlitten 12) bestehen, die mit Hebeschrägen (13) versehen sind, auf denen seitliche
Führungszapfen (14) der Siebrahmen (3) laufen.
6. Siebdruckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebeschrägen
(13) Teil einer Schlitzführung (15) in den Schlitten (12) sind, die aus zwei einen
stumpfen Winkel einschließenden Schlitzteilen (15a, 15b) besteht, deren Länge (a)
parallel zum Drucktisch jeweils gleich groß ist.
7. Siebdruckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils beiden
Enden des Siebrahmens (3) seitlich Schlitten (12) zugeordnet sind und daß die Schlitzführungen
(15, 15′) in den den entgegengesetzten Enden des Siebrahmens (3) zugeordneten Schlitten
(12, 12′) spiegelsymmetrisch zu der Mittelebene (6) des Siebrahmens (3) ausgebildet
sind.
8. Siebdruckmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzführungen
(15) und die Führungszapfen (14) des Siebrahmens (3) jeweils im Bereich der Endkanten
des Drucktisches (1) angeordnet sind.
9. Siebdruckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten (12)
an Führungen (16) des Gestelles (2) geführt und mit einem in der gleichen Richtung
wirkenden Verschiebeantrieb (17) verbunden sind.
10. Siebdruckmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeantrieb
(17) aus Zugstangen (18) besteht, die beide Schlitten (12, 12′) mit einem hin- und
herbewegbaren Antrieb (19) verbinden.
11. Siebdruckmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb ein
am Gestell (2) gelagerter, mit einem Antriebsmechanismus verbundener Schwenkhebel
(19) ist.
12. Siebdruckmaschine mit einem Drucktisch und mit einer in einem Gestell über dem
Drucktisch hin- und hergeführten Rakel, sowie mit einem Siebrahmen (3), der zwischen
Rakel und Drucktisch um eine in seiner senkrecht zur Rakelbewegung (5) verlaufenden
Mittelebene (6) angeordnete Schwenkachse (4) schwenkbar angeordnet und mit Einrichtungen
(7) zum Anheben beidseits von der Schwenkachse (4) versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse (4) durch zwei vom Siebrahmen (3) aus jeweils nach außen abstehende
Wellenzapfen gebildet ist, die jeweils in einer senkrecht verschiebbaren Kulisse (9)
gelagert sind, daß die Kulisse (9) an einer senkrechten Führungsschiene (10) seitlich
geführt ist, die fest am Gestell (2) angeordnet ist und daß die Einrichtungen (7)
zum Anheben aus parallel zum Längsrand (3a) des Siebrahmens (3) verschiebbaren Schlitten
812) bestehen, die mit Hebeschrägen (13) versehen sind, auf denen seitliche Führungszapfen
(14) der Siebrahmen (3) laufen.
13. Siebdruckmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebeschrägen
(13) Teil einer Schlitzführung (15) in den Schlitten (12) sind, die aus zwei einen
stumpfen Winkel einschließenden Schlitzteilen (15a, 15b) besteht, deren Länge (a)
parallel zum Drucktisch jeweils gleich groß ist.
14. Siebdruckmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils beiden
Enden des Siebrahmens (3) seitlich Schlitten (12) zugeordnet sind und daß die Schlitzführungen
(15, 15′) in den den entgegengesetzten Enden des Siebrahmens (3) zugeordneten Schlitten
(12, 12′) spiegelsymmetrisch zu der Mittelebene (6) des Siebrahmens (3) ausgebildet
sind.
15. Siebdruckmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzführungen
(15) und die Führungszapfen (14) des Siebrahmens (3) jeweils im Bereich der Endkanten
des Drucktisches (1) angeordnet sind.