[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Zuschnitten zu einem Verpackungsaggregat,
insbesondere einem Faltrevolver, mit Taschen zur Aufnahme je eines Zuschnitts, wobei
die Zuschnitte in eine Position oberhalb einer Tasche des Faltrevolvers förderbar
und durch Abwärtsbewegung in die oben offene Tasche eindrückbar sind.
[0002] Thema der Erfindung ist die Herstellung von Packungen aus faltbarem Material, insbesondere
von Klappschachteln - sogenannten Hinge-Lid-Packungen -, die vorrangig für Zigaretten
eingesetzt werden. Die Vorrichtung geht aus von einer Verpackungsmaschine gemäß DE-A-24
40 006. Bei dieser bekannten Verpackungsmaschine werden die einem Magazin entnommenen
Zuschnitte in eine Posi tion oberhalb einer Tasche des Faltrevolvers gefördert und
sodann durch einen Stempel nach unten in die Tasche eingedrückt. Während dieser Abwärtsbewegung
des Zuschnitts werden infolge Relativbewegung zu ortsfesten Faltorganen Teile des
Zuschnitts aufgerichtet, so daß der Zuschnitt in einer L-förmigen Position in der
Tasche Aufnahme findet. Zugleich sind seitliche Teile ebenfalls in eine aufrechte
Stellung gefaltet worden. In weiteren Stationen des taktweise drehenden Faltrevolvers
wird sodann die Packung befüllt und fertig gefaltet.
[0003] Die Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung der vorstehend beschriebenen bzw.
einer ähnlichen Ausführung. Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
die Leistungsfähigkeit einer derartigen Verpackungsmaschine bzw. des Verpackungsaggregats
zu erhöhen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Zuschnitte sind paarweise in zwei jeweils nebeneinander angeordnete Taschen
des Faltrevolvers eindrückbar,
b) die Zuschnitte sind auf gesonderten (parallelen) Zuschnittbahnen zuführbar, deren
Abstand voneinander größer ist als der Abstand der gleichzeitig zu beschickenden
Taschen des Faltrevolvers,
c) die Zuschnitte sind unmittelbar vor Eintritt in die Taschen auf Querbahnen aufeinander
zu bewegbar bis auf einen dem Abstand der Taschen entsprechenden Abstand voneinander
zum gleichzeitigen Einschub in die Taschen.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung geht demnach aus von einem Faltrevolver mit jeweils
paarweise nebeneinanderlie genden, parallelen Taschen, je zur Aufnahme eines Zuschnitts
bzw. einer Packung. Entsprechend müssen jeweils zwei Zuschnitte gleichzeitig in eine
Position oberhalb des tellerförmigen Faltrevolvers gefördert und von oben her in die
offenen Taschen eingedrückt werden. Erfindungsgemäß werden die Zuschnitte mit einem
größeren Abstand voneinander auf parallelen Zuschnittbahnen bis zu einer Endposition
gefördert und sodann quer in Richtung gegeneinander bewegt. Durch diesen Bewegungsablauf
bzw. durch diese winkelförmige Förderbahn für die Zuschnitte ist eine sehr präzise
Positionierung der beiden Zuschnitte jeweils exakt oberhalb der zugeordneten Taschen
möglich, und zwar bei hohen Fördergeschwindigkeiten entsprechend der hohen Leistung
der Verpackungsmaschine.
[0006] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Zuschnitte durch zwei gleichzeitig
betätigte, insbesondere miteinander verbundene Stempel von oben her in die Taschen
eingedrückt unter Aufrichten von Faltlappen bzw. Zuschnitteilen. Der vorgenannte
"Doppelstempel" wird als Einheit betätigt, so daß Gleichzeitigkeit des Bewegungsablaufs
gewährleistet ist.
[0007] Im Bereich der parallelen, im Abstand voneinander angeordneten Zuschnittbahnen werden
die Zuschnitte durch Förderwalzen transportiert. Im Bereich der Querbahnen sind erfindungsgemäß
Endlosförderer angeordnet, insbesondere je zwei parallele Zahnriemen, die Mitnehmer
zum Erfassen jeweils eines Zuschnitts an den Längsseiten aufweisen.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung betreffen die Ausgestaltung der Förderorgane und von
Faltorganen, die im Zusammenhang mit dem Eindrücken der Zuschnitte in die Taschen
wirksam werden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
[0010] Es zeigt:
Fig. 1 einen ausgebreiteten Zuschnitt für die Herstellung von Klappschachteln,
Fig. 2 die Vorrichtung in ihrer Gesamtheit in schmematischer Seitenansicht,
Fig. 3 einen Ausschnitt der Vorrichtung in einer Darstellung entsprechend Fig. 2
bei vergrößertem Maßstab,
Fig. 4 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in vereinfachtem Grundriß,
Fig. 5 einen Ausschnitt der Vorrichtung gemäß Fig. 4 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 6 eine Stirnansicht eines Teils der Vorrichtung,
Fig. 7 einen Teil einer Einschubstation im Grundriß,
Fig. 8 die Einzelheit gemäß Fig. 7 in Seitenansicht bzw. im Schnitt,
Fig. 9 ein weiteres Detail der Einschubstation, nämlich eine Förderwalze mit Gegenwalze,
in Seitenansicht bzw. im Längsschnitt bei vergrößertem Maßstab,
Fig. 10 eine Einzelheit der Vorrichtung im Bereich einer Tasche eines Faltrevolvers
in schematischer Seitenansicht,
Fig. 11 einen Grundriß der Einzelheit gemäß Fig. 7.
[0011] Die gezeigte Vorrichtung ist Teil einer Verpackungsmaschine, insbesondere für die
Herstellung von Klappschachteln und mit Einzelheiten gemäß DE-A-24 40 006. Fig. 1
zeigt einen Zuschnitt 10, aus dem derartige Packungen hergestellt werden. Der Zuschnitt
10 besteht aus dünnem, faltbaren Karton. Strichpunktierte Linien sind Faltlinien
11, in deren Bereich der Zuschnitt 10 bei der Bildung der Packung gefaltet wird. Durch
die Faltlinien 11 werden Faltlappen bzw. Packungsteile definiert, und zwar im einzelnen
eine Vorderwand 12, eine Bodenwand 13, eine Rückwand 14, eine Deckelrückwand 15,
eine Deckeloberwand 16 und eine Deckelvorderwand 17. Die vorgenannten Wandungsteile
sind aufeinanderfolgend in Längsrichtung des Zuschnitts 10 angeordnet. An den freien
Rand der Deckelvorderwand 17 schließt ein Deckelinnenlappen 18 an, der zur Verstärkung
der Deckelvorderwand 17 gegen die Innenseite desselben gefaltet wird.
[0012] Seitenwände der (fertigen) Packung werden aus Seitenlappen gebildet, und zwar aus
äußeren Seitenlappen 19 und 20, die mit der Vorderwand 12 verbunden sind, und aus
inneren Seitenlappen 21 und 22, die seitlich an die Rückwand 14 anschließen. Die
vorgennannten Seitenlappen 19..22 liegen bei der fertigen Packung aneinander und sind
durch Klebung miteinander verbunden. Im Bereich eines Klappdeckels werden Deckelseitenwände
aus inneren Deckelseitenlappen 23, 24 der Deckelrückwand 15 und aus äußeren Deckelseitenlappen
25, 26 der Deckelvorderwand 17 gebildet, ebenfalls durch Übereinanderfalten.
[0013] Im Bereich der Bodenwand 13, nämlich benachbart zu dieser, sind Bodenecklappen 27,
28 gebildet, und zwar in Verlängerung von sowie in Verbindung mit den inneren Seitenlappen
21, 22. Die Bodenecklappen 27, 28 liegen bei der fertigen Packung um 90° gefaltet
an der Innenseite der Bodenwand 13 an. Entsprechend sind im Bereich der Deckeloberwand
16 Deckelecklappen 29, 30 angebracht.
[0014] Zur Herstellung der Klappschachteln aus einem derartigen Zuschnitt 10 dient vor allem
ein Faltrevolver 31, der als flaches, tellerförmiges Gebilde um eine vertikale Achse
drehbar ist. Der Faltrevolver 31 ist längs des Umfangs mit einer Mehrzahl von Taschen
32, 33, je zur Aufnahme eines Zuschnitts bzw. einer Packung versehen. Eine Besonderheit
des Faltrevolvers 31 besteht darin, daß jeweils zwei derartige Taschen 32, 33 nebeneinander
und parallel verlaufend angeordnet sind zur gleichzeitigen Aufnahme und Verarbeitung
von zwei Zuschnitten 10. Die Leistung des Faltrevolvers 31 ist demnach gegenüber
der Vorrichtung gemäß DE-A-24 40 006 verdoppelt. Die den Taschen 32, 33 zugeordneten
Organe können, soweit nicht anders dargestellt oder beschrieben, in gleicher oder
analoger Weise ausgeführt sein wie bei der vorgenannten bekannten Verpackungsmaschine.
Die Taschen 32, 33 selbst bestehen hier jeweils aus zwei parallel zur Radialebene
gerichteten Tragschenkeln 34 und 35, die eine oben und an der radial außenliegenden
Seiten offene Aufnahme für den Zuschnitt 10 bilden.
[0015] Die Zuschnitte 10 sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in zwei Magazinen
36, 37 als Stapel untergebracht. An der Unterseite der Magazine 36, 37 wird jeweils
gleichzeitig ein Zuschnitt 10 entnommen, und zwar durch einen im Aufbau und in der
Arbeitsweise bekannten Abroller 38.
[0016] Jedem der Magazine 36, 37 und damit jedem der gleichzeitig zu verarbeitenden Zuschnitte
10 ist eine gesonderte Zuschnittbahn 39, 40 zugeordnet. Die beiden Zuschnittbahnen
39, 40 verlaufen parallel zueinander mit einem Abstand, der beträchtlich größer ist
als der Abstand der Taschen 32 und 33 voneinander. Es ist dadurch möglich, die Zuschnitte
10 im Bereich der beiden Zuschnittbahnen 39, 40 ohne wechselseitige Störung einwandfrei
zu fördern.
[0017] Die Zuschnittbahnen 39, 40 sind aus einer höheren Position schräg nach unten verlaufend
ausgebildet und enden im Be reich einer Einschubsstation 41 oberhalb eines Paares
von zu beschickenden Taschen 32, 33. Die Zuschnitte 10 werden im Bereich der Zuschnittbahn
39, 40 durch Paare von Transportwalzen 42 und 43 gefördert. Oberhalb jeder Zuschnittbahn
39, 40 befindet sich ein Leimaggregat 44, durch das in bekannter Weise Leim auf die
einzelnen Bereiche der Zuschnitte 10 übertragen wird.
[0018] Die Zuschnitte 10 werden mit ihrer Längserstreckung in Förderrichtung weisend transportiert,
und zwar mit der Deckelvorderwand 17 bzw. dem Deckelinnenlappen 18 nach vorn weisend.
Am Ende der Zuschnittbahnen 39, 40 ist ein auf den Faltrevolver 31 ausgerichteter
Endanschlag 45 für jeden Zuschnitt angeordnet.
[0019] In der Endposition liegen die Zuschnitte 10 jeweils auf einer das Ende der Zuschnittbahn
39, 40 bildenden, feststehenden Plattform 46. Diese ist - einstückig mit dem Endanschlag
45 - an einem Maschinengestell 47 einseitig auskragend angebracht.
[0020] Auf den Plattformen 46 aufliegend werden die beiden Zuschnitte 10 nunmehr in Querrichtung
(Pfeil 48) aufeinander zu bewegt, und zwar in abgestimmten, gleichzeitigen Bewegungsabläufen.
Die Querbewegung bzw. quergerichtete Parallelverschiebung der beiden Zuschnitte 10
führt bis zu einer Einschubposition (z.B. Fig. 5, Mitte). In dieser Stellung sind
die beiden Zuschnitte 10 oberhalb der zu beschickenden Taschen 32, 33 bzw. oberhalb
eines durch Faltorgane gebildeten Einschubschachts angeordnet und exakt ausgerichtet.
Nunmehr werden die beiden Zuschnitte 10 gleichzeitig durch Abwärtsbewegung in die
zugeordneten Taschen 32, 33 eingedrückt, und zwar unter gleichzeitiger Aufrichtung
und Faltung von Zuschnitteilen.
[0021] Zur Querbewegung der Zuschnitte 10 gemäß Pfeil 48 sind jeder Zuschnittbahn 39, 40
Querförderer zugeordnet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen diese je aus
zwei Endlosförderern in Gestalt von Zahnriemen 49, 50. Diese werden jeweils durch
ein neben der Zuschnittbahn 39, 40 angeordnetes Antriebsrad 51 und ein gegenüberliegendes
Umlenkrad 52 geführt. Antriebsrad 51 und Umlenkrad 52 sind an einem Traggestell 53
angebracht, welches jeweils oberhalb der Zuschnittbahnen 39, 40 angeordnet ist. Die
Traggestelle 53 sind seitlich neben den Zuschnittbahnen 39, 40 feststehend angebracht
und ragen mit quergerichteten Tragarmen 54, 55 über die Zuschnittbahnen 39, 40 hinweg
in Richtung auf die Einschubposition der Zuschnitte 10. Die Antriebsräder 51 und Umlenkräder
52 sind seitlich an dem Traggestell 53 bzw. den Enden der Tragarme 54, 55 gelagert.
Das Traggestell 53 ist über eine Antriebswelle 56 am Maschinengestell 47 angebracht.
[0022] Für den Transport der Zuschnitte 10 auf den Plattformen 46 in Richtung des Pfeils
48 weisen die Zahnriemen 49, 50 an der Außenseite Mitnehmer 57 auf. Die Anordnung
der Zahnriemen 49, 50 oberhalb der Plattformen 46 ist derart, daß die Zuschnitte
10 durch einer Untertrum 58 gefördert werden, der mit geringem Abstand oberhalb der
Plattform 46 verläuft. Diese ist im Bereich der Bewegungsbahn der Mitnehmer 57 mit
einer sich in Förderrichtung erstreckenden Nut 59 versehen, und zwar im Bereich jedes
Zahnriemens 49, 50. Die Plattformen 46 schließen unmittelbar an seitliche Begrenzungen
des Eindrückschachts 60 für die Zuschnitte 10 oberhalb des Faltrevolvers 31 an.
[0023] Das Traggestell 53 für die Zahnriemen 49, 50 wird ausschließlich durch die Antriebswelle
56 getragen. Dadurch wird das als zweiarmiger Hebel ausgebildete Traggestell 53 infolge
des Eigengewichts in der Förderposition - auf der Plattform 46 aufliegend - getragen.
Ein Gegengewicht 61 bestimmt den Auflagedruck für die Zahnriemen 49, 50. Im Falle
einer Materialstauung im Bereich der Plattformen 46 kann das Traggestell 53 (von Hand)
verschwenkt werden (strichpunktierte Stellung in Fig. 8). Der Materialstau kann dann
problemlos beseitigt werden.
[0024] Den Zuschnitten 10 ist im Bereich der Einschubstation 41 eine Oberführung zugeordnet.
Diese besteht aus einer mit Abstand oberhalb der Plattformen 46 angeordneten Oberplatte
62. Diese ist feststehend an einem Tragarm 63 angebracht, der wiederum mit einer
am Maschinengestell 47 sitzenden Halterung 64 verbunden ist. An der Unterseite der
Oberplatte 62 - dem Zuschnitt 10 zugekehrt - sind Führungsnocken 65 und Führungsstege
66 angebracht, die einen lediglich geringen Abstand von dem Zuschnitt 10 auf der Plattform
46 aufweisen und mit zur exakten Lage und Bewegung des Zuschnitts 10 beitragen. Die
Führungsnocken 65 und Führungsstege 66 sind in besonderer Weise ausgebildet und angeordnet,
nämlich derart, daß an der Oberseite des Zuschnitts 10 angebrachte Leimstellen 67
weder bei der Einförderung der Zuschnitte 10 in die Einschubstation 41 noch bei der
Querbewegung in Richtung des Pfeils 48 durch die Führungsnocken 65 und Führungsstege
66 verwischt werden. Die langgestreckten Führungsstege 66 sind dem Eindrückschacht
60 zugeordnet und bewirken eine präzise Lagerung der Zuschnitte 10 in diesem Bereich
vor Eintritt in den Eindrückschacht 60.
[0025] In der Einschubstellung (Fig. 5, Mitte) liegen die Zuschnitte 10 exakt ausgerichtet
und mit geringem Abstand voneinander über dem zugeordneten Eindrückschacht 60. Das
abwärtsgerichtete Eindrücken in die Taschen 32, 33 erfolgt durch jedem Zuschnitt 10
zugeordnete Stempel 68, 69. Diese weisen jeweils eine Stempelplatte 70 auf, die bei
der Abwärtsbewegung einen in den horizontalen Teil der Tasche 32, 33 einzuführenden
Bereich des Zuschnitts 10 erfaßt, im wesentlichen die Fläche der Rückwand 14, der
Deckelrückwand 15, der Deckeloberwand 16 und der Deckelvorderwand 17. Die beiden
Stempelplatten 70 sind außerhalb des Bereichs der Zuschnitte 10 zu einem einheitlichen
Organ zu sammengefügt, nämlich zu einem Doppelstempel 71. Dieser ist auf einer Hauptwelle
72 gelagert, die über einen Kurbeltrieb 73 so angetrieben wird, daß eine Auf- und
Abbewegung des Doppelstempels 71 mit den Stempeln 68 und 69 erfolgt, und zwar aus
der in Fig. 3 erkennbaren oberen Ausgangsstellung oberhalb der zugeführten Zuschnitte
10 bis auf die Ebene der Taschen 32, 33.
[0026] Die bei der Abwärtsbewegung der Stempel 68, 69 mitgeführten Zuschnitte 10 werden
durch feststehende, seitliche Faltorgane, nämlich durch Seitenfalter 74 sowie durch
eine radial innenliegende Faltwand 75 (Fig. 10) in eine aufrechte Position gefaltet.
Die nach unten konvergierend ausgebildeten, wandförmigen Seitenfalter 74 richten bei
der Abwärtsbewegung des Zuschnitts 10 die Seitenlappen 21 und 22, die Deckelseitenlappen
23 und 24 sowie die Deckelecklappen 29, 30 in eine aufrechte Position. Durch die
quer hierzu gerichtete Faltwand 75 wird ebenfalls während der Abwärtsbewegung ein
aus Bodenwand 13, Vorderwand 12 und Seitenlappen 19, 20 bestehender Teil des Zuschnitts
10 aufgerichtet.
[0027] Bei dieser Aufrichtfaltung wird der Bodenecklappen 27, 28 nicht nur aufgerichtet,
sondern bereits in die Endposition unter Anlage an der Innenseite der Bodenwand 13
gebracht. Zu diesem Zweck wrden die Bodenecklappen 27, 28 beider Zuschnitte 10 vor
der Abwärtsbewegung durch ein gesondertes Faltorgan vorgefaltet, nämlich leicht aufgerichtet.
[0028] Dieses insbesondere in Fig. 6 dargestellte Faltorgan besteht aus jedem Bodenecklappen
27, 28 zugeordneten äußeren und inneren Faltfingern 76, 77. Alle Faltfinger 76, 77
für beide Zuschnitte 10 sind an einem gemeinsamen Tragbügel 78 angeordnet, der mittig
an einem Schwenkarm 79 gelagert ist. Die Faltfinger 76, 77 sind quer zu der Längserstreckung
der Zuschnitte 10 angeordnet und treten jeweils von den freien Seiten der Zuschnitte
10 her in den Bereich der Bodenecklappen 27, 28 ein. In der Ausgangsstellung be finden
sich die Faltfinger 76, 77 an der Unterseite der Zuschnitte 10. Durch Verschwenken
des Tragbügels 78 werden die Faltfinger 76, 77 unter Anheben und Vorfalten der Bodenecklappen
27, 28 aufwärtsbewegt.
[0029] Auch der gegen die Innenseite der Deckelvorderwand 17 umzulegende Deckelinnenlappen
18 wird bei der Abwärtsbewegung der Zuschnitte 10 vorgeformt, und zwar, durch einen
Faltsteg 80 mit bogenförmiger Faltkante 81 (Fig. 10). An dieser gleitet der Deckelinnenlappen
18 bei der Abwärtsbewegung der Zuschnitte 10 entlang und wird aufgerichtet.
[0030] In der unteren Position der Zuschnitte 10 innerhalb der Taschen 32, 33 kommt ein
Lappenfalter 82 zur Wirkung. Dieser ist an seinem freien Ende mit einem Faltstück
83 ausgebildet, welches den aufgerichteten Deckelinnenlappen 18 verschiebungsfrei
erfaßt und in eine schräge Vorfaltstellung zur Deckelvorderwand 17 drückt.
[0031] Der Lappenfalter 82 ist ebenfalls als ein für beide Zuschnitte 10 gemeinsames Faltorgan
ausgebildet mit einem gabelförmigen Ende, an dem die Faltstücke 83 angebracht sind.
Ein mittlerer Tragarm 84 ist auf einer Drehachse 85 gelagert und getrieblich mit dem
Doppelstempel 71 verbunden. Dieser Zusammenhang über einen Lenker 86 ist derart,
daß der Lappenfalter 82 während eines Bewegungszyklus des Doppelstempels 71 ebenfalls
aus der in Fig. 10 strichpunktiert gezeigten Ausgangsstellung abwärts bewegt wird
in die mit ausgezogeneen Linien gezeigte Faltstellung.
[0032] Wie beschrieben, werden die Zuschnitte 10 auf den Zuschnittbahnen 39, 40 durch Förderwalzen
bis in die Endstellung transportiert. Bei Erreichen derselben befinden sich die in
Transportrichtung rückseitigen Teile der Zuschnitte 10 im Bereich einer besonders
ausgebildeten Förderwalze 87 (Fig. 9). Diese ist in bezug auf die Endstellung der
Zuschnitte 10 so angeordnet, daß eine sichere Förderung der Zuschnitte bis an den
Endanschlag 45 gewährleistet ist. Dadurch bleiben Teile des Zuschnitts 10, im vorliegenden
Falle die Vorderwand 12 und die äußeren Seitenlappen 19, 20, im Bereich der Förderwalze
87.
[0033] Um gleichwohl einen quergerichteten Abtransport der Zuschnitte 10 zu gewährleisten,
arbeitet die Förderwalze 87 mit einer (zylindrischen) Gegenwalze 88 zusammen. Förderwalze
87 und Gegenwalze 88 sind geringfügig auseinanderbewegbar während der Querförderung
der Zuschnitte 10. Darüberhinaus ist die Förderwalze 87 mit Förderrippen 89 und einer
Stützrippe 90 ausgebildet, von denen die bei der Querförderung der Zuschnitte 10 in
der Förderbahn liegenden Förderrippen 89 ein sägezahnförmiges Profil haben. Die Förderrippen
89 einerseits und die Stützrippen 90 andererseits sind unterschiedlich bemessen.
Lediglich die randseitige Stützrippe 90 liegt am Mantel der Gegenwalze 88 an, während
zwischen den Föderrippen 89 einerseits und der Gegenwalze 88 andererseits ein geringer
Spalt 91 besteht, der allerdings eine geringere Stärke hat (z.B. 0,15 mm) als die
Dicke des Zuschnitts (z.B. 0,3 mm). Die Förderwirkung ist dadurch gewährleistet. Gleichwohl
wird der Zuschnitt nicht zwischen den Förderrippen 89 und der Gegenwalze 88 geklemmt.
[0034] Die in Fig. 9 gezeigte Konstruktion ist so gewählt, daß die Förderwalze 87 ortsfest
gelagert ist, nämlich über eine angetriebene Walzenwelle 92, am Maschinengestell
47. Der Antrieb der Förderwalze 87 bzw. der Walzenwelle 92 erfolgt über Zahnräder
93.
[0035] Die relativ zur Förderwalze 87 (geringfügig) parallel verschiebbare Gegenwalze 88
ist frei drehbar auf einer Tragachse 94 gelagert. Diese ist hier einseitig über ein
belastbares Stützlager 95 am Maschinengestell 47 gelagert. Ein die Gegenwalze 88
aufnehmender Achsabschnitt 96 ist exzentrisch, also mit einem Versatz 97 an einem
Lagerstück 98 der Tragachse 94 befestigt. Durch den Versatz 97 ergibt sich eine achsparallele
Verschiebung der Gegenwalze 88, wenn die Tragachse 94 bzw. deren Lagerstück 98 gedreht
wird.
[0036] Auf der zum Stützlager 95 gegenüberliegenden Seite ist auf der Tragachse 94 frei
drehbar eine Steuerkörper 99 gelagert. Dieser ist mit einem Stirnrad 100 versehen,
welches mit einem weiteren Stirnrad 101 auf der Walzenwelle 92 in Eingriff steht.
Des weiteren ist auf dem Stuerkörper 99 ein Kurvenstück 102 gebildet. Dieses läuft
auf einer kreisförmigen und zentrisch gelagerten Gegenkurve 103 der Förderwalze 87
ab.
[0037] Der Antrieb für den Steuerkörper 99 ist so festgelegt, daß bei einem Fördertakt eines
Zuschnitts der Steuerkörper 99 eine volle Umdrehung ausführt. Während dieser Umdrehung
wird die Gegenwalze 88 kurzzeitig von der Förderwalze 87 entfernt, so daß ein geringfügig
größerer Spalt von z.B. 0,6 mm gebildet ist, der zum ungestörten Abfördern des Zuschnitts
in Axialrichtung, nämlich in bezug auf Fig. 9 von rechts nach links, ermöglicht. Dabei
wird der Steuerkörper 99 unter Aufrechterhaltung des Eingriffs der Stirnräder 100
und 101 durch das Kurvenstück 102 in Querrichtung belastet, wodurch infolge des Versatzes
97 das Lagerstück 98 und damit die Tragachse 94 insgesamt um einen geringen Winkelbetrag
gedreht wird. Dies bewirkt das kurzzeitige Abheben der Gegenwalze 88.
[0038] Um eine Rückkehr der Tragachse 94 jeweils in die gezeigte Ausgangsstellung zu gewährleisten,
ist die Tragachse 94 durch eine Zugfeder 104 in Richtung auf die Ausgangsstellung
vorbelastet.
[0039] Nach dem Eindrücken der Zuschnitte 10 in die beiden Taschen 32, 33 wird der aufgerichtete
Teil des Zuschnitts 10 (Fig. 10) an der radial innenliegenden Seite der Taschen 32,
33 durch Faltplatten 105, 106 in Position gehalten, die in Fortsetzung der feststehenden
Faltwände 75 angeordnet sind. Die Faltplatten 105, 106 erstrecken sich ortsfest
etwa in Höhe der Taschen 32, 33. Damit es bei der Weiterbewegung, nämlich Drehung
des Faltrevolvers 31 um einen Takt nicht zu Zwängungen im Bereich der Faltplatten
105, 106 kommt, ist wenigstens die in Drehrichtung des Faltrevolvers 31 vornliegende
Faltplatte 106 zurückbewegbar. Die Faltplatte 106 ist zu diesem Zweck an einem einseitig
gelagerten Schwenkarm 107 angebracht, der durch eine Betätigungsstange 108 aus der
in Fig. 11 strichpunktiert gezeigten Faltstellung in eine in ausgezogenen Linien
gezeichnete, zurückgezogene Stellung bewegbar ist. In dieser letztgenannten Stellung
können die beiden Taschen 32, 33 mit den teilweise gefalteten Zuschnitten 10 an der
Faltplatte 106 störungsfrei vorbeibewegt werden.
1. Vorrichtung zum Zuführen von Zuschnitten zu einem Verpackungsaggregat, insbeosndere
einem Faltrevolver, mit Taschen zur Aufnahme je eines Zuschnitts, wobei die Zuschnitte
in eine Position oberhalb einer Tasche des Faltrevolvers förderbar und durch Abwärtsbewegung
in die oben offene Tasche eindrückbar sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Zuschnitte (10) sind paarweise in zwei jeweils nebeneinander angeordnete Taschen
(32, 33) des Faltrevolvers (31) eindrückbar,
b) die Zuschnitte (10) sind auf gesonderten (parallelen) Zuschnittbahnen (39, 40)
zuführbar, deren Abstand voneinander größer ist als der Abstand der gleichzeitig
zu beschickenden Taschen (32, 33) des Faltrevolvers (31),
c) die Zuschnitte (10) sind unmittelbar vor Eintritt in die Taschen (32, 33) quer
zu den Zuschnittbahnen (39, 40) bis auf einen dem Abstand der Taschen (32, 33) voneinander
entsprechenden Abstand aufeinander zu bewegbar zum gleichzeitigen Einschub in die
Taschen (32, 33).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zuschnitte
(10) durch zwei gleichzeitig betätigte Stempel (68, 69) von oben her in die Taschen
(32, 33) eindrückbar sind unter Aufrichten von Faltlappen bzw. Zuschnitteilen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitte
(10) im Bereich der Förderung quer zu den Zuschnittbahnen (39, 40) durch Endlosförderer
transportierbar sind, insbesondere durch (je zwei) Zahnriemen (49, 50) mit Mitnehmern
(57) zum Erfassen jeweils eines Zuschnitts (10) an einer Längsseite desselben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellung der Zuschnitte (10) für den Transport quer zu den
Zuschnittbahnen (39, 40) durch einen Endanschlag bestimmt ist, wobei dieser als Seitenführung
für den Quertransport der Zuschnitte (10) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zahnriemen (49, 50) jeweils mit Antriebsrad (51) und Umlenkrad
(52) an einem Traggestell (53) oberhalb der Bewe ungsbahn der Zuschnitte (10) angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsräder (51)
der Zahnriemen (49, 50) auf Antriebswellen (56) gelagert sind, die ihrerseits an einem
Maschinengestell (47) ortfest angebracht sind, wobei das Traggestell (53) um die Antriebswelle
56 schwenkbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichent, daß die Zuschnitte (10) im Bereich einer Einschubstation (41) - am
Ende der Zuschnittbahnen (39, 40) - auf Plattformen (46) aufliegen und auf diesen
querverschiebbar sind, wobei die Plattformen einseitig auskragend am Maschinengestell
(47) angebracht sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie einem mehreren der weiteren Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Oberführung für die Zuschnitte (10) im Bereich der Endposition auf den
Zuschnittbahnen (39, 40), insbesondere durch eine Oberplatte (62) mit geringem Abstand
oberhalb der Plattform 46.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuschnitte wenigstens in der Endphase der Förderung auf den
Zuschnittbahnen (39, 40) durch eine Förderwalze (87) mit Gegenwalze (88) förderbar
sind, wobei zur Durchführung der Bewegung der Zuschnitte quer zu den Zuschnittbahnen
(39, 40) Förderwalze (87) und Gegenwalze (88) kurzzeitig auseinanderbewegbar sind,
insbesondere durch (geringfügiges) Absenken der an der Unterseite angeordneten Gegenwalze
(88).
10. Vorrichtung nach Anspruch 2 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stempel (68, 69) zu einem Doppelstempel (71)
zusam mengefaßt und durch ein gemeinsames Getriebe, insbesondere durch einen Kurbeltrieb
(73) betätigbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Taschen (32, 33) jeweils ein aufrechter
Faltsteg (80) mit bogenförmiger Faltkante (81) angeordnet ist zum Aufrichten eines
Deckelinnenlappens (18) am äußeren Ende des Zuschnitts (10) während der Abwärtsbewegung
desselben.
12. Vorrichtung nach Anspruch (11) sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelinnenlappen (18) bei Eintritt des Zuschnitts
(10) in die Tasche (32, 33) durch einen Lappenfalter (82) mit an dessen Ende angeordnetem
Faltstück (83) faltbar ist, wobei der Lappenfalter (82) getrieblich mit dem Doppelstempel
(71) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der radial innenliegenden Seite in Höhe der Taschen
(32, 33) ortsfeste Faltplatten (105, 106) jeder Tasche (32, 33) zugeordnet sind,
von denen die in Drehrichtung des Faltrevolvers (31) vornliegende Faltplatte (106)
aus der Bewegungsbahn der Taschen (32, 33) zurückziehbar, insbesondere in Radialrichtung
nach innen schwenkbar ist.