(19)
(11) EP 0 315 870 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.1989  Patentblatt  1989/20

(21) Anmeldenummer: 88118144.0

(22) Anmeldetag:  31.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F22B 37/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR

(30) Priorität: 11.11.1987 DE 3738347

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Sterk, Zvonimir, Dipl.-Ing.
    D-8520 Erlangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dampferzeuger


    (57) Bei einem Dampferzeuger mit einem in vertikaler Richtung ver­laufenden länglichen Gehäuse (1), das ein U-förmiges Rohrbündel (3) einschließt, dessen Schenkel (6, 7) mit ihren Rohrenden (5) in einem horizontalen Rohrboden (8) gefaßt sind, kann man an dem Rohrboden (8) eine Abschlämmleitung (18) vorsehen, die mit vertikalen Bohrungen (22) in den Bereich des Rohrbündels (3) führt. Die Abschlämmleitung (18) ist in Form einer horizonta­len, über die Breite des Rohrbündels (3) reichenden Leitung (19, 20) in den Rohrboden (8) so eingearbeitet, daß die von ihr ausgehenden Bohrungen (22) in einen Zwischenraum (15) zwischen den Schenkeln (6, 7) des Rohrbündels (3) führen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Dampferzeuger mit einem in verti­kaler Richtung länglichen Gehäuse, das ein U-förmiges Rohr­bündel einschließt, dessen Schenkeln mit ihren Rohrenden in einem horizontalen Rohrboden gefaßt sind, wobei an dem Rohr­boden eine Abschlämmleitung vorgesehen ist, die mit vertikalen Bohrungen in den Bereich des Rohrbündels führt.

    [0002] Die Abschlämmleitung ist bei dem Dampferzeuger nach der deutschen Auslegeschrift 25 23 874 der Zwischenraum zwischen dem Rohrboden und einem darüber mit Abstand angebrachten so­genannten Leitblech. In dem Leitblech sind über den gesamten Gehäusequerschnitt verteilte Bohrungen vorgesehen, so daß der gesamte Querschnitt des U-Rohrbündels von der Abschlämmleitung erfaßt wird. Wegen des großen Querschnitts dieser "Abschlämm­leitung" sind strahlenförmig vom Zentrum des Dampferzeugerge­häuses ausgehende Trennbleche vorgesehen, die sektorförmige Teilleitungen bilden. Jede der zwölf Teilleitungen ist über ein Ventil an eine gemeinsame Ringleitung angeschlossen. Dadurch soll der Reinigungsvorgang wirtschaftlicher gemacht werden, weil man sich zwischen einem Optimum an Reinigung und einer Ersparnis an Reinigungsflüssigkeit je nach Bedarf entscheiden kann. Voraussetzung dafür ist jedoch ein großer baulicher Aufwand. Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung gerade darin, eine ausreichende Abschlämmung mit einem möglichst kleinen baulichen Aufwand zu erhalten.

    [0003] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Abschlämmleitung in Form einer horizontalen, über die Breite des Rohrbündels rei­chenden Leitung in den Rohrboden so eingearbeitet ist, daß die von ihr ausgehenden Bohrungen in einen Zwischenraum zwischen den Schenkeln des Rohrbündels führen.

    [0004] Bei der Erfindung werden im Gegensatz zum Bekannten überhaupt keine zusätzlichen Bauteile benötigt. Die Abschlämmleitung wird vielmehr selbst in den Rohrboden eingearbeitet, z.B. durch einen Bohrvorgang, also mit spanabhebender Verformung. Der da­für erforderliche Aufwand an Maschinenbearbeitung ist relativ gering und kann bei Bedarf auch noch im Rahmen einer sogenann­ten Nachrüstung erbracht werden.

    [0005] Die Erfindung ergibt den großen Vorteil, daß die Abschlämmlei­tung nicht durch Wärmespannungen oder dergleichen gefährdet sein kann. Man erhält jedenfalls eine ausreichende Abschlämmung mit wesentlich geringeren baulichen Aufwand als bei dem be­kannten Dampferzeuger. Auch die als zusätzliches Rohr in einen Dampferzeuger führende Abschlämmleitung nach der deutschen Patentschrift 29 49 975 erfordert einen größeren Aufwand, weil das zusätzliche Rohr in dem Zwischenraum zwischen den Rohren des Dampferzeugers in der Nähe des Rohrbodens schwingungssicher abgestützt werden muß, ohne daß durch die Befestigung bei Wärmedehnungen Spannungen hervorgerufen werden dürfen.

    [0006] Die Erfindung kann vorteilhaft auch so verwirklicht werden, daß die horizontale Leitung zwei von gegenüberliegenden Seiten aus­gehende, auf einem Durchmesser liegende Abschnitte umfaßt. Hierdurch wird die Bearbeitung insofern einfacher, als die Ein­dringtiefe bei dem Einarbeiten der Leitung in den Rohrboden praktisch halbiert wird. Dennoch bleiben die Vorteile der Er­findung, nämlich die Verwendung des ohnehin vorhandenen Rohr­bodens zur Bildung einer Abschlämmleitung, die schwingungs­sicher und wärmespannungsfrei arbeitet, in vollem Umfang er­halten.

    [0007] Der Abstand der vertikalen Bohrungen sollte sich vom Rand zur Mitte des Dampferzeugers hin verringern, damit im strömungs­schwachen Bereich in der Mitte des Rohrbündels eine besonders intensive Abschlämmwirkung vorhanden ist. Vorzugsweise beträgt der kleinste Abstand zwischen zwei beanchbarten vertikalen Bohrungen höchstens die Hälfte des größten vertikalen Ab­standes. Dies ist ein klarer Unterschied gegenüber den Teil­leitungen nach der DE-AS 25 23 874, deren Durchtrittsqauer­schnitte zur Mitte des Dampferzeugers hin erheblich abnehmen.

    [0008] Bei einem Dampferzeuger mit einem das Rohrbündel einschließen­den zylindrischen Mantel, der mit dem Gehäuse einen Ringraum bildet, können neben der horizontalen Abschlämmleitung weitere horizontale Abschlämmbohrungen vorgesehen sein, die sich unter den Ringraum erstrecken und mit vertikalen Bohrungen in diesen führen. Dies verhindert Ansammlungen von korrosionsfördernden Ablagerungen in den sonst nicht erfaßten Ringraum. Die Ab­schlämmbohrungen und die Abschlämmleitung können vorteilhaft an einen gemeinsamen Abschlämmsammler angeschlossen sein.

    [0009] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei ist in der

    FIG 1 der Bodenbereich eines U-Rohrdampferzeugers für einen Druckwasserreaktor in einem Vertikalschnitt dargestellt.

    Die FIG 2 zeigt den zugehörigen Horizontalschnitt mit Blick­richtung auf den Rohrboden.



    [0010] Der Dampferzeuger umfaßt ein in vertikaler Richtung läng­liches Gehäuse 1, das mit seiner zylindrischen Wand 2 ein U-Rohrbündel 3 einschließt. Die Rohrenden 5 der Schenkel 6 und 7 des U-Rohrbündels 3 sind in einem Rohrboden 8 gefaßt, der das zylindrische Gehäuse 1 in einer horizontalen Ebene unterteilt. Unterhalb des Rohrbodens 8 ist das Dampferzeugergehäuse 1 mit einem Kugelboden 10 abgeschlossen, in dem zwei Kammern 11 und 12 gebildet sind, die zur Beaufschlagung des U-Rohrbündels 3 mit dem Primärwasser des Druckwasserreaktors dienen.

    [0011] Die FIG 2 zeigt, daß die Schenkel 6 und 7 des U-Rohrbündels 3 dem zylindrischen Querschnitt des Dampferzeugergehäuses 1 an­ gepaßt sind. Zwischen den beiden Schenkeln 6 und 7 entsteht dabei eine Rohrgasse 15, die im Zentrum des Dampferzeugers kreisförmig erweitert ist. Die Grenzen des Querschnittes des U-Rohrbündels 3 sind in der FIG 2 mit einer gestrichelten Linie 16 eingezeichnet.

    [0012] Der Rohrboden 8 hat eine Dicke von z.B. 500 mm. In der Mitte, also mit einem gleichmäßigen Abstand nach oben und unten, ist eine Abschlämmleitung 18 in Form einer Bohrung mit zwei Ab­schnitten 19 und 20 eingearbeitet. Die Abschnitte 19 und 20 liegen, wie die FIG 2 zeigt, auf einem Durchmesser, so daß ver­tikale Bohrungen 22, die die Abschnitte 19 und 20 mit dem ober­halb des Rohrbodens 8 gelegenen Raum verbinden, in die Rohr­gasse 15 zwischen den beiden Schenkeln 6 und 7 des U-Rohrbün­dels 8 führen. Der Abstand A zwischen den Bohrungen 22 ver­ringert sich vom Rand nach innen in zunehmendem Maße. Er be­trägt im Bereich der kreisförmigen Erweiterung 16 nur etwa ein Drittel des Abstandes A zwischen den beiden äußersten Boh­rungen.

    [0013] Die Abschnitte 19 und 20 führen zu Rohrstutzen 25, die an das Dampferzeugergehäuse 1 angeschweißt sind. Dort münden auch, wie auf der rechten Seite der FIG 1 dargestellt ist, kurze Horizon­talbohrungen 26, von denen eine vertikale Anschlußbohrung 27 in einem Ringraum 28 zwischen der Gehäusewand 2 und einem das U-Rohrbündel 3 umgebenden zylindrischen Mantel 30. Die An­schlußstutzen 29 der horizontalen Abschlämmbohrungen 26 und die Abschnitte 19 und 20 sind an eine gemeinsame Abschlämmsammel­leitung 32 angeschlossen, wie in FIG 2 angedeutet ist.


    Ansprüche

    1. Dampferzeuger mit einem in vertikaler Richtung länglichen Gehäuse, das ein U-förmiges Rohrbündel einschließt, dessen Schenkeln mit ihren Rohrenden in einem horizontalen Rohrboden gefaßt sind, wobei an dem Rohrboden eine Abschlämmleitung vorgesehen ist, die mit vertikalen Bohrungen in den Bereich des Rohrbündels führt, dadurch gekennzeich­net, daß die Abschlämmleitung (18) in Form einer horizonta­len, über die Breite des Rohrbündels reichenden Leitung (19, 20) in den Rohrboden (8) so eingearbeitet ist, daß die von ihr ausgehenden Bohrungen (22) in einen Zwischenraum (15) zwischen den Schenkeln (6, 7) des Rohrbündels (3) führen.
     
    2. Dampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die horizontale Leitung (18) zwei von gegenüberliegenden Seiten ausgehende, auf einem Durchmesser liegende Abschnitte (19, 20) umfaßt.
     
    3. Dampferzeuger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Abstand (A) der vertikalen Bohrungen (22) vom Rand zur Mitte des Dampferzeugers hin verringert.
     
    4. Dampferzeuger nach Anspruch 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß der kleinste Abstand (A) zwischen zwei benachbarten vertikalen Bohrungen (22) höchstens die Hälfte des größten Abstandes beträgt.
     
    5. Dampferzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem das Rohrbündel einschließenden zylindrischen Mantel, der mit dem Gehäuse einen Ringraum bildet, dadurch ge­kennzeichnet, daß neben der horizontalen Ab­schlämmleitung (18) weitere horizontale Abschlämmbohrungen (26) vorgesehen sind, die sich unter den Ringraum (28) erstrecken und mit einer vertikalen Bohrung (27) in diesen führen.
     
    6. Dampferzeuger nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Abschlämmbohrungen (26) und die Abschlämmleitung (18) an einen gemeinsamen Abschlämm­sammler (32) angeschlossen sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht