(19)
(11) EP 0 315 943 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.1989  Patentblatt  1989/20

(21) Anmeldenummer: 88118566.4

(22) Anmeldetag:  08.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB NL

(30) Priorität: 12.11.1987 DE 3738444

(71) Anmelder: HEINRICH NICKEL GMBH
D-57518 Betzdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Fitzner, Klaus, Dr.-Ing.
    D-5240 Betzdorf (DE)

(74) Vertreter: Müller, Gerd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Doppelboden zur Luftabsaugung aus Räumen


    (57) Es wird ein Doppelboden (3) zur Luftabsaugung aus Räumen, ins­besondere Reinräumen, beschrieben, die mit dem Zuluftsystem (2) einer Lüftungs- und/oder Klimaanlage in Verbindung stehen. Beim Doppelboden (3) ist die obere Bodenebene (7) von auf Stützglie­dern (6) ruhenden Loch- und/oder Schlitzplatten (7) gebildet, die an ihrer Unterseite ein von Versteifungsstegen, -profilen (9,10) oder dergleichen gebildetes Versteifungssystem aufweisen.
    Um bei geringen Druckverlusten eine gleichmäßige Verteilung der abgesaugten Luft über die gesamte Querschnittsfläche des Raumes zu erreichen, sind den von der Loch- und/oder Schlitzplatte (7) abgewendeten Bereichen des Versteifungssystems (9,10) Abdeckungen zugeordnet, welche mindestens im Bereich der Versteifungssteg- oder -profilkanten (9,10) über die untere Ebene des Versteifungssystems vorspringende Düsenöffnungen (16) begren­zen oder ausbilden. Dabei sind sämtliche Düsenöffnungen (11,16) mit übereinstimmender Öffnungsrichtung vorgesehen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelboden zur Luftabsaugung aus Räumen, insbesondere Reinräumen, die mit dem Zuluftsy­stem einer Lüftungs- und/oder Klimaanlage in Verbindung stehen. Sie befaßt sich dabei mit einem Doppelboden, bei welchem die obere Bodenebene von auf Stützgliedern ruhenden Loch- und/oder Schlitzplatten gebildet ist, die an ihrer Unterseite ein von Versteifungsstegen, -profilen oder der­gleichen gebildetes Versteifungssystem aufweisen.

    [0002] Bei der Anwendung solcher Doppelböden werden, insbesondere in Reinräumen, große Luftvolumenströme senkrecht von oben in den Raum eingeführt und dann unten durch den Doppelboden wieder hieraus abgesaugt.

    [0003] Unterhalb der Loch- und/oder Schlitzplatten wird dabei die Luft im Doppelboden seitwärts umgelenkt und aus diesem an einer oder mehreren Seiten des Raumes abgesaugt.

    [0004] Bei einer solchen Luftführung durch den Raum kommt es beson­ders auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Luft über den gesamten Durchströmquerschnitt des Raumes an. Eine solche gleichmäßige Verteilung läßt sich dabei erreichen, wenn der Raum innerhalb des Doppelbodens, also unterhalb der Loch- und/oder Schlitzplatten genügend hoch bemessen werden kann oder aber, wenn der freie Querschnitt im Doppelboden sehr klein ist.

    [0005] Erfahrungsgemäß wird eine gleichmäßige Verteilung dann er­reicht, wenn der freie Querschnitt der Durchströmfläche ungefähr dem Ausströmquerschnitt der Luft aus dem Doppelbo­denbereich entspricht.

    [0006] Innerhalb gewisser Grenzen läßt sich auch eine Vergleichmä­ßigung der Luftführung durch unterschiedliche freie Quer­schnitte in den Loch- und/oder Schlitzplatten erreichen, indem bspw. Form, Größe, Lage bzw. Anordnung der Loch- und/oder Schlitzquerschnitte variiert oder unterschiedlich gewählt werden.

    [0007] Die Reduzierung des freien Querschnitts ist begrenzt durch die Druckverluste am Boden. Ein solcher Druckverlust ist jedoch unerwünscht, weil er erhöhte Energiekosten erfordert. Bspw. entspricht ein Druckverlust von 200 Pa am Doppelboden bereits einer Leistung von etwa 90 W/m².

    [0008] Ziel der Erfindung ist es, einen Doppelboden gattungsgemäßer Art zu schaffen, mit dem bei nur geringem bis mittlerem Druckverlust eine gleichmäßige Verteilung der abgesaugten Luft über der Fläche des Doppelbodens erreicht werden kann.

    [0009] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe wird - nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 - grundsätzlich dadurch er­reicht, daß den von der Loch- und/oder Schlitzplatte abge­wendeten Bereichen des Versteifungssystems Abdeckungen zu­geordnet sind, welche jeweils mindestens im Bereich der Versteifungssteg- oder -profilkanten über die untere Ebene des Versteifungssystems vorspringende Düsenöffnungen begren­zen oder ausbilden, und daß dabei sämtliche Düsenöffnungen mit übereinstimmender Öffnungsrichtung vorgesehen sind.

    [0010] Durch diese Maßnahmen läßt sich der Druckverlust im Doppel­boden wesentlich reduzieren, weil die das Versteifungssystem aufweisende Unterseite der Loch- und/oder Schlitzplatten eine glatte Ausbildung erhält. Gleichzeitig wird jedoch der verbleibende Druckverlust in Strömungsrichtung durch die mit höherem Impuls eingeblasene Luft kompensiert. Wenn nämlich die Geschwindigkeit der schräg zuströmenden Teilvolumen­ströme größer ist als die der Hauptströmung, dann geben die Teilvolumenströme einen großen Teil ihres Impulses in Haupt­strömungsrichtung an die Hauptströmung ab. Dieser Effekt äußert sich dann in negativen Widerstandsbeiwerten für den Hauptstrom, welche den verbleibenden Druckverlust wett­machen.

    [0011] Nach der Erfindung besteht eine Weiterbildungsmöglichkeit des Doppelbodens - gemäß Anspruch 2 - darin, daß jeweils zwei zueinander im Parallelabstand vorgesehenen Verstei­fungsstegen, -profilen oder dergleichen des Versteifungssy­stems eine Schichtkörperzunge zugeordnet ist, deren eine Längskante mit dem einen Versteifungssteg, -profil oder dergleichen in Verbindung steht, während ihre andere Längs­kante auf Abstand vor der Unterkante des zweiten Verstei­fungssteges, -profiles oder dergleichen gehalten ist.

    [0012] Durch diese Maßnahmen wird auf einfache Art Weise eine Treibdüsen-Ausführung geschaffen, die in einem möglichst flachen Winkel zur Hauptströmungsrichtung arbeitet. Das hat wiederum zur Folge, daß die Teilvolumenströme in den Abluft­kanal mit hoher Geschwindigkeit eingebracht werden, so daß einerseits ein relativ großer Druckabfall am Eintritt er­zeugt wird und andererseits ein Teil der dynamischen Energie des Teilstrahles benutzt werden kann, um die Hauptströmung anzutreiben.

    [0013] Ein vorteilhaftes Weiterbildungsmerkmal des Doppelbodens wird erfindungsgemäß - nach Anspruch 3 - auch darin gesehen, daß die Längskanten einander benachbarter Schichtkörperzun­gen sich jeweils im Bereich eines Versteifungssteges, -pro­files oder dergleichen schuppenartig überlappend vorgesehen sind.

    [0014] Hierdurch wird die Richtwirkung der Treibdüsen für die in den doppeldoben eintretenden Teilvolumenströme besonders günstig beeinflußt.

    [0015] Nach einem anderen Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung ist es - gemäß Anspruch 4 - möglich, daß die Abdeckungen von einer für sämtliche Versteifungsstege, -profile oder der­gleichen einer Loch- und/oder Schlitzplatte gemeinsamen Platte gebildet sind, welche jeweils in den Abstandsberei­chen zwischen benachbarten Versteifungsstegen, -profilen oder dergleichen mit ausgestanzten oder hutzenartig ausge­prägten Düsenschlitzen versehen sind.

    [0016] Hierbei kann - nach Anspruch 5 - die gemeinsame Platte min­destens nahe jedem Versteifungssteg, -profil oder derglei­chen mit einer parallel dazu ausgerichteten Reihe von Dü­senschlitzen versehen werden.

    [0017] Möglich ist es darüber hinaus aber auch, daß - nach Anspruch 6 - die gemeinsame Platte mindestens mittig zwischen zwei benachbarten Versteifungsstegen, -profilen oder dergleichen mit einer parallel zu diesen ausgerichteten Reihe von Düsen­schlitzen versehen ist.

    [0018] Im Rahmen der Erfindung lassen sich gegebenenfalls aber auch beide Maßnahmen gleichzeitig benutzen, so daß einerseits nahe einem Versteifungssteg, -profil oder dergleichen und andererseits auch mittig zwischen zwei benachbarten Verstei­fungsstegen, -profilen oder dergleichen je eine solche Reihe von Düsenschlitzen vorgesehen ist.

    [0019] In allen diesen Fällen hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn erfindungsgemäß - nach Anspruch 7 - die die Düsenschlitze begrenzenden Hutzen in der gemeinsamen Platte eine in Strömungsrichtung der Luft flach S-förmig begrenzte Kontur haben, weil diese eine günstige Richtwirkung auf die Teilvolumenströme ausübt.

    [0020] In manchen Fällen bewährt es sich auch, wenn nach der Erfin­dung - gemäß Anspruch 8 - jede Zunge begrenzt winkelver­stellbar sowie in verschiedenen Winkellagen feststellbar zwischen den Versteifungsstegen, -profilen oder dergleichen aufgehängt ist, wobei durch die Winkelverstellung der Zungen eine Mengenregulierung vorgenommen werden kann.

    [0021] Die Wirkungsweise der Treibdüsen läßt sich in allen Fällen verbessern, wenn erfindungsgemäß - nach Anspruch 9 - jeweils dem einer Düsenöffnung benachbarten Bereich der Verstei­fungsstege, -profile oder dergleichen eine Strömungsleit­fläche zugeordnet ist.

    [0022] Es besteht dabei entweder die Möglichkeit - nach Anspruch 10 - daß die Leitfläche unmittelbar von einem bogenförmig ge­krümmt konturierten Bereich der Versteifungsstege, -profile oder dergleichen gebildet ist, oder aber die Leitfläche befindet sich - nach Anspruch 11 - an einem Zusatzprofil, das mit den Versteifungsstegen, -profilen oder dergleichen verbunden oder verbindbar ist.

    [0023] Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung und darin darge­stellte Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen

    Figur 1 in isometrischer Teilansicht einen zu belüftenden und/oder zu klimatisierenden Reinraum mit einem Doppelboden zur Luftabsaugung,

    Figur 2 in größerem Maßstab und in Draufsicht eine Loch- und/oder Schlitzplatte aus dem Doppelboden nach Fig. 1,

    Figur 3 in größerem Maßstab einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2,

    Figur 4 in größerem Maßstab einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 2,

    Figur 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, jedoch mit zwei im Abstand zueinander benachbarten Ver­steifungsprofilen,

    Figur 6 in schematisch vereinfachter Schnittdarstellung einen Teilabschnitt eines unter Verwendung von Loch- und/oder Schlitzplatten nach den Fig. 2 bis 5 erstellten Doppelbodens,

    Figur 7 in einer der Fig. 5 entsprechenden Darstellung eine abgewandelte Bauart einer Loch- und/oder Schlitz­platte für den Bau von Doppelböden,

    Figure 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 7,

    Figur 9 in schematisch vereinfachter Schnittdarstellung eine weitere Ausführungsmöglichkeit für eine Loch- und/oder Schlitzplatte,

    Figur 10 die Loch - und/oder Schlitzplatte nach Fig. 9 in Pfeilrichtung X gesehen, während die

    Figuren 11 bis 14 jeweils in schematisch vereinfachter Darstellung verschiedene weitere Ausbildungsvarian­ten für die Loch- und/oder Schlitzplatten für den Bau eines Doppelbodens zur Luftabsaugung aus Räumen wiedergeben.



    [0024] Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt in isometrischer Darstellung einen Teilbereich eines Reinraumes, wie er bspw. für die Herstellung hochempfindlicher elektronischer Bausteine, für Operationszonen in Kliniken oder auch für die Unterbringung von EDV-Anlagen benötigt wird. Ein solcher Reinraum wird in der Regel von einer Klimaanlage mit der benötigten Luft versorgt. Diese Klimatisierungsluft wird dabei als sogenann­te verdränger- bzw. Kolbenströmung durch den Reinraum 1 geführt, bei welcher - in der Regel - die Luftführung in Vertikalrichtung von der Decke 2 her zum Boden 3 hin er­folgt.

    [0025] Damit im Reinraum 1 eine laminare Vertikalströmung aufgebaut wird, ist die Decke 2 des Reinraumes 1 als sogenannte Klima­decke aufgebaut, deren untere Ebene mit sogenannten Lamina­risatoren 4 ausgestattet ist.

    [0026] Anstelle der Laminarisatoren 4 können aber auch Lochdecken oder Rasterdecken treten. Auch ist es möglich, als Auslässe lediglich Schwebstoff-Filter zu verwenden, wenn an die La­minarität der Strömung geringere Anforderungen gestellt werden.

    [0027] Der Boden 3 des Reinraumes 1 ist als Doppelboden ausgeführt, bei welchem mit Abstand über dem eigentlichen Gebäudeboden 5 durch auf diesem ruhende Stützglieder 6 eine Vielzahl von Loch- und/oder Schlitzplatten 7 gehalten sind, wie das deut­lich aus der Fig. 1 der Zeichnung ersichtlich ist.

    [0028] Die Stützglieder 6 haben bspw. eine stabförmige Gestalt und sind sowohl an ihrem unteren als auch an ihrem oberen Ende jeweils mit einer Stützplatte ausgestattet.

    [0029] Die Stützglieder 6 werden auf dem Gebäudeboden 5 vorzugs­weise so angeordnet und montiert, daß auf ihrer oberen Stützplatte zumindest die Eckbereiche der Loch-und/oder Schlitzplatten 7 zur Auflage gebracht werden können. Während dabei in den Eckbereichen eines Raumes auf der oberen Stütz­platte eines Stützgliedes 6 jeweils nur die Ecke einer Loch- und/oder Schlitzplatte 7 zur Auflage gelangt, ruhen auf der oberen Stützplatte jedes entlang einer Wand aufgestellten Stützgliedes 6 gleichzeitig die Ecken zweier benachbarter Loch- und/oder Schlitzplatten 7. In den von den Raumwänden entfernten Bereichen sind schließlich die Stützglieder 6 auf dem Gebäudeboden 5 so angeordnet, daß jeweils die Stütz­platte eines derselben als Auflage für die Ecken von vier benachbarten Loch- und/oder Schlitzplatten 7 benutzt werden kann.

    [0030] Da die auf den Stützgliedern 6 verlegten Loch- und/oder Schlitzplatten 7 die obere Begrenzung des Doppelbodens 3 bilden, ist es für eine gleichmäßige Verteilung der Luft über den gesamten - vertikal - durchströmten Raumquerschnitt wichtig, daß diese Loch- und/oder Schlitzplatten 7 einen entsprechend gleichmäßigen Luftdurchlaß in den Doppelboden 3 hinein gewährleisten. Jede einzelne Loch- und/oder Schlitz­platte 7 dabei über ihre Fläche hinweg mit einer Vielzahl von bspw. gleichgroßen Durchbrüchen 8 in Form von Löchern oder Schlitzen ausgestattet, wie das besonders deutlich die Fig. 2 bis 4 erkennen lassen.

    [0031] Damit jede einzelne Loch- und/oder Schlitzplatte 7 aber auch die für den jeweiligen Einsatzzweck nötige, hohe Tragfähig­keit hat, ruht sie einerseits auf einem dicht entlang aller ihrer Begrenzungskanten verlaufenden Tragrahmen 9, welcher selbst wiederum durch eine größere Anzahl von im Abstand zueinander parallel verlaufende Tragholme 10 stabilisiert ist. Die Tragholme 10 sind dabei mit dem Tragrahmen 9 fest verbunden, bspw. verschweißt, und auch die Verbindung des Tragrahmens 9 sowie der Tragholme 10 mit der Loch- und/oder Schlitzplatte 7 ist z.B. durch Verschweißung hergestellt.

    [0032] Bei dem in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Loch- und/oder Schlitzplatte 7 werden Tragrahmen 9 und Tragholme 10 jeweils von in ihrem Querschnitt hochkant ste­henden Rechteckrohren gebildet. Dabei haben die Rechteck­rohre des Tragrahmens 9 und der Tragholme 10 übereinstim­mende Querschnittshöhe. Die Querschnittsbreite der den Trag­rahmen bildenden Rechteckrohre ist jedoch größer bemessen als die Querschnittsbreite der die Tragholme 10 bildenden Rechteckrohre, wie das besonders deutlich ein Vergleich der Fig. 3 und 4 erkennen läßt.

    [0033] Aus Fig. 1 der Zeichnung ist ersichtlich, daß der in Verti­kalrichtung durch die Loch- und/oder Schlitzplatten 7 in den Doppelboden 3 eintretenden Luftvolumenströme unterhalb die­ser Loch- und/oder Schlitzplatten 7, also innerhalb des Doppelbodens 3, umgelenkt werden, damit sie dort durch einen an mindestens einer Raumwand gelegenen, relativ großflächig ausgeführten Luftauslaß 26 abgesaugt werden können.

    [0034] Damit bei einem mittleren Druckverlust eine gleichmäßige Verteilung der abgesaugten Luft über die Gesamtfläche der Loch- und/oder Schlitzplatten 7 des Doppelbodens 3 erreicht werden kann, sind an den einzelnen Loch- und/oder Schlitz­platten 7 besondere Vorkehrungen getroffen, die in einer ersten Ausführungsform in den Fig. 3 bis 5 der Zeichnung zu sehen sind.

    [0035] Die bereits vorstehend erwähnten Tragrahmen 9 und Tragholme 10 bilden für jede einzelne Loch- und/oder Schlitzplatte 7 ein ihre Tragkraft bestimmendes Versteifungssystem.

    [0036] Den von der eigentlichen Loch- und/oder Schlitzplatte 7 abgewendeten Bereichen dieses Versteifungssystems sind be­sondere Abdeckungen in Form von dünnwandigen Schichtkörpern zugeordnet. Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 5 bestehen diese Abdeckungen dabei aus Schichtkörperzonen 11, deren eine Längskante 12 jeweils mit einem als Versteifungs­profil dienenden Rechteckrohr des Tragrahmens 9 oder einem ebenfalls als Versteifungsprofil dienenden Rechteckrohr eines Tragholmes 10 in Verbindung steht, wie das aus den Fig. 3 bis 5 ersichtlich ist.

    [0037] Die Schichtkörperzunge 11 ist dabei im Abstand von ihrer Längskante 12 unter einem relativ kleinen Winkel so abge­knickt, daß ihre andere Längskante einen Abstand 14 von der Unterkante des nächstfolgenden Versteifungsprofils bzw. Rechteckrohres eines Tragholmes 10 bzw. des Tragrahmens 9 einnimmt, wie das die Fig. 5 deutlich macht.

    [0038] Jede Schichtkörperzunge 11 überlappt vorzugsweise mit ihrer freien Längskante 13 jeweils die befestigte Längskante 12 der nächstfolgenden bzw. benachbarten Schichtkörperzunge 11, wie das ebenfalls der Fig. 5 deutlich entnommen werden kann.

    [0039] Jede Schichtkörperzunge 11 bildet eine unterseitige Abdek­kung desjenigen Hohlraumes 15, welcher unterhalb der eigent­lichen Loch- und/oder Schlitzplatte 7 zwischen zwei im Ab­stand zueinander parallel angeordneten Rechteckrohren des Tragrahmens 9 bzw. der Tragholme 10 begrenzt wird. Lediglich ein dem Abstand 14 entsprechender Längsspalt wird zwischen der freien Längskante 13 jeder Schichtkörperzunge 11 und der ihr benachbarten Längsfläche des Rechteckrohres eines Trag­holmes 10 bzw. des Tragrahmens 9 freigehalten. Er bildet dort einen Düsenspalt 16 von relativ geringer Breite, wel­cher einen gerichteten Luftaustritt aus dem jeweiligen Hohl­raum 15 in denjenigen Bereich des Doppelbodens 3 bewirkt, welcher oberhalb des eigentlichen Gebäudebodens 5 freige­halten ist.

    [0040] Die Wirkungsweise dieser Düsenspalte als Treibdüsen ist besonders deutlich aus Fig. 6 zu sehen, wo eine größere Anzahl von Loch- und/oder Schlitzplatten 7 in Nebeneinander­anordnung vorgesehen ist und dabei jede derselben an ihrer Unterseite mehrere in gleicher Richtung weisende Schicht­körperzungen 11 trägt, deren Anordnung und Ausbildung aus­führlich in den Fig. 3 bis 5 gezeigt wird.

    [0041] Die Fig. 6 der Zeichnung macht dabei deutlich, daß die aus den einzelnen Hohlräumen 15 jeder Loch- und/oder Schlitz­platte 7 durch die von den Schichtkörperzungen 11 begrenzten Düsenspalte 16 austretenden Teilvolumenströme unter einem sehr flachen Winkel zur Hauptströmungsrichtung in den Hohl­raum des Doppelbodens 3 oberhalb des Gebäudebodens 5 ein treten. Hierdurch wird dann einerseits ein relativ großer Druckabfall am eintritt erzeugt, und andererseits wird ein Teil der dynamischen Energie des Teilstrahles Genutzt, um die Hauptströmung anzutreiben.

    [0042] Wenn nämlich die Geschwindigkeit des schräg zuströmenden Teilvolumenstromes größer ist als die der Hauptströmung, dann gibt der Teilvolumenstrom einen großen Teil seines Impulses in Hauptströmungsrichtung an die Hauptströmung ab. Das äußert sich dann in negativen Widerstandsbeiwerten für die Hauptströmung, mit der Folge, daß ein eingetretener Druckverlust kompensiert wird.

    [0043] In den Fig. 7 und 8 ist zu sehen, daß die Abdeckung der Hohlräume 15 zwischen benachbarten Rechteckrohren des Trag­rahmens 9 bzw. der Tragholme 10 nicht unbedingt durch ein­zelne Schichtkörperzungen 11 erfolgen muß.

    [0044] Nach den Fig. 7 und 8 wird nämlich die Abdeckung von einer für sämtliche Rechteckrohre bzw. Versteifungsprofile von Tragrahmen 9 und Tragholmen 10 gemeinsamen und durchgehenden Platte 17 gebildet, welche jeweils in den Abstandsbereichen zwischen benachbarten Rechteckrohren bzw. Versteifungsprofi­len mit ausgestanzten sowie dann nach Art von Hutzen 18 ausgeprägten Düsenschlitzen versehen ist.

    [0045] Dabei sollte die gemeinsame Platte 17 mindestens nahe dem das stromabwärtige Ende des Hohlraums 15 begrenzenden Recht­eckrohr bzw. Versteifungsprofil mit einer paralle dazu aus­gerichteten Reihe von Düsenschlitzen 18 versehen sein. Mög­lich wäre es in diesem Falle aber auch, diese eine Reihe von Düsenschlitzen 19 dem Hohlraum 15 etwa mittig zwischen zwei zueinander parallelen Rechteckrohren bzw. Versteifungspro­filen zuzuordnen.

    [0046] Als besonders vorteilhaft hat sich jedoch die in Fig. 7 gezeigte Anordnung von Düsenschlitzen erwiesen. Dort sind nämlich jedem Hohlraum 15 zwei Reihen von Düsenschlitzen 19 zugeordnet, wobei die eine Reihe derselben im Bereich des stromabwärts gelegenen Rechteckrohres bzw. Versteifungspro­fils angeordnet ist, während sich die zweite Reihe von Dü­senschlitzen 19 dort etwa mittig zwischen zwei benachbarten Rechteckrohren bzw. Versteifungsprofilen befindet.

    [0047] DEr Fig. 7 ist auch noch zu entnehmen, daß die die Düsen­schlitze 19 begrenzenden Hutzen 18 in der gemeinsamen Platte 17 vorzugsweise eine in Strömungsrichtung der Luft flach S-förmig begrenzte Kontur haben und damit sicherstellen, daß die Luft unter einem möglichst flachen Winkel zur Hauptströ­mungsrichtung aus dem Hohlraum 15 in den Bereich des Doppel­bodens 3 oberhalb des Gebäudebodens 5 gelangt.

    [0048] In den Fig. 9 und 10 ist noch zu sehen, daß die Loch- und/­oder Schlitzplatten 7 in Abwandlung der aus den Fig. 3 bis 5 ersichtlichen Bauart im Bereich jedes Hohlraums 15 auch mit einer Schichtkörperzunge 11 ausgestattet werden kann, die begrenzt winkelverstellbar sowie in verschiedenen Winkella­gen feststellbat jeweils zwischen zwei im Abstand zueinander parallelen Rechteckrohren bzw. Versteifungsprofilen von Tragrahmen 9 und Tragholmen 10 angeordnet werden kann.

    [0049] Um das zu ermöglichen, sind an beiden Querkanten der Schichtkörperzungen 11 Schenkel 20 rechtwinklig hochgebogen. Diese Schenkel 20 werden dabei in der Nähe der Längskanten 12 über Lagerzapfen 21 zwischen zwei parallelen Holmen des Tragrahmens 9 verschwenkbar aufgehängt. Andererseits tragen sie in der Nähe der Längskante 13 der Schichtkörperzunge 11 Arretierungsmittel 22, mit deren Hilfe die jeweilige Winkel­lage der Schichtkörperzunge 11 relativ zum Tragrahmen 9 fixiert werden kann.

    [0050] Durch Änderung und anschließende Fixierung der Winkellage der Schichtkörperzungen 11 beim Aufsührungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 kann auf einfache Art und Weise die Größe des Düsenspaltes 16 variiert und damit eine Mengenregulierung der aus dem Hohlraum 15 durch den Düsenspalt 16 strömenden Luft erzielt werden.

    [0051] Es ist auf einfache Art und Weise auch noch die Möglichkeit gegeben, im Bedarfsfalle die Kontur des Düsenspaltes 16 zwischen der Längskante 13 der Schichtkörperzunge 11 und dem benachbarten Rechteckrohr eines Tragholmes 10 bzw. des Trag­holmes 9 zu beeinflussen. So ist es bspw. möglich, die ein­strömseitige Ecke des Rechteckrohres mit einer Abrundung 23 zu versehen, wie das in Fig. 11 angedeutet ist. Hierdurch wird dann eine Strömungsleitfläche gebildet, welche den Luftdurchtritt durch den Düsenspalt 16 begünstigt.

    [0052] Eine ähnliche Wirkung läßt sich aber auch durch Benutzung eines Zusatzprofiles 24 erzielen, welches mit dem Rechteck­rohr eines Tragholmes 10 oder des Tragrahmens 9 nachträglich verbunden wird, wie das in Fig. 12 der zeichnung zu sehen ist.

    [0053] Ein ähnliches Zusatzprofil 24 zur Beeinflussung der Kontur des Düsenspaltes 16 ist auch in Fig. 13 der Zeichnung zu sehen. Dort wird jedoch das Versteifungssystem der Loch- und/oder Schlitzplatte 7 nicht von Rechteckrohren gebildet. Vielmehr ist dort gezeigt, daß es in manchen Fällen auch ausreichen kann, wenn der Tragrahmen 9 und die Tragholme 10 des Versteifungssystems durch Flachmaterialstege 25 gebildet werden, die in hochkant stehender Anordnung an der Unter­seite der Loch- und/oder Schlitzplatte 7 befestigt sind.

    [0054] Schließlich wird in Fig. 14 der Zeichnung noch gezeigt, daß die Loch- und/oder Schlitzplatten 7 insgesamt auch als eine einstückig-dickwandige Konstruktion gefertigt werden können. Dabei lassen sich dann die Durchbrüche 8, entweder in Form von Rundlöchern oder aber auch als Längsschlitze, unter einem solchen, relativ flachen Winkel in die Plattenstruktur einschneiden, daß der für einen geringen Druckverlust wün­schenswert flache Eintrittswinkel für die Teilvolumenströme zur Hauptströmungsrichtung im Doppelboden 3 erreicht wird.


    Ansprüche

    1. Doppelboden zur Luftabsaugung aus Räumen, isnbesondere Reinräumen, die mit dem Zuluftsystem einer Lüftungs- und/oder Klimaanlage in Verbindung stehen, bei welchem die obere Bodenebene von auf Stützgliedern ruhenden Loch- und/oder Schlitzplatten gebildet ist, die an ihrer Unter­seite ein von Versteifungsstegen, -profilen oder der­gleichen gebildetes Versteifungssystem aufweisen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß den von der Loch- und/oder Schlitzplatte (7) abgewen­deten Bereichen des Versteifungssystems (9, 10) Abdeckun­gen (11 bzw. 17) zugeordnet sind, welche jeweils minde­stens im Bereich der Versteifungssteg- oder -profilkanten über die untere Ebene des Versteifungssystems (9, 10) vorspringende Düsenöffnungen (16 bzw. 19) begrenzen oder ausbilden,
    und daß dabei sämtliche Düsenöffnungen (16 bzw. 19) mit übereinstimmender Öffnungsrichtung vorgesehen sind.
     
    2. Doppelboden nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeweils zwei zueinander im Parallelabstand vorgese­henen Versteifungsstegen, -profilen oder dergleichen des Versteifungssystems (9, 10) eine Schichtkörperzunge (11) zugeordnet ist, deren eine Längskante (12) mit dem einen Versteifungssteg, -profil oder dergleichen (9 bzw. 10) in Verbindung steht, während ihre andere Längskante (13) auf Abstand (14) vor der Unterkante des nächsten - zweiten Versteifungssteges, -profiles oder dergleichen (10 bzw. 9) gehalten ist (z.B. Fig. 5).
     
    3. Doppelboden nach einem der Ansprüche 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Längskanten (12 und 13) einander benachbarter Schichtkörperzungen (11) sich jeweils im Bereich eines Versteifungssteges, -profiles oder dergleichen (10) schuppenartig überlappend vorgesehen sind (Fig. 5).
     
    4. Doppelboden nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abdeckungen von einer für sämtliche Versteifungs­stege, -profile oder dergleichen (9, 10) einer Loch- und/oder Schlitzplatte (7) gemeinsamen Platte (17) ge­bildet sind, welche jeweils in den Abstandsbereichen zwischen benachbarten Versteifungsstegen, -profilen oder dergleichen (9, 10) mit ausgestanzten und hutzenartig (18) ausgeprägten Düsenschlitzen (19) versehen ist (Fig. 7 und 8).
     
    5. Doppelboden nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die gemeinsame Platte (17) mindestens nahe jedem Versteifungssteg, -profil oder dergleichen (10 bzw. 9) mit einer parallel dazu ausgerichteten Reihe von Düsen­schlitzen (19) versehen ist (Fig. 7 und 8).
     
    6. Doppelboden nach einem der Ansprüche 4 und 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die gemeinsame Platte (17) mindestens mittig zwischen zwei benachbarten Versteifungsstegen, -profilen oder dergleichen (10) mit einer parallel zu diesen ausgerich­teten Reihe von Düsenschlitzen (19) versehen ist (Fig. 7).
     
    7. Doppelboden nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die die Düsenschlitze (19) begrenzenden Hutzen (18) in der gemeinsamen Platte (17) eine in Strömungsrichtung der Luft flach S-förmig begrenzte Kontur haben (Fig. 7).
     
    8. Doppelboden nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jede Schichtkörperzunge (11) begrenzt winkelverstell­bar sowie in verschiedenen Winkellagen feststellbar (22) zwischen den Versteifungsstegen, -profilen oder derglei­chen (9, 10) aufgehängt ist (Fig. 9 und 10).
     
    9. Doppleboden nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeweils dem einer Düsenöffnung (16 bzw. 19) benach­barten Bereich der Versteifungsstege, -profile oder der­gleichen (9, 10) Strömungsleitfläche (23 bzw. 24) zugeordnet ist.
     
    10. Doppleboden nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Leitfläche (23) unmittelbar von einem bogenförmig gekrümmt konturierten Bereich der Versteifungsstege, - profile oder dergleichen (9, 10) gebildet ist (Fig. 11).
     
    11. Doppelboden nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Leitfläche sich an einem Zusatzprofil (24) befin­det, das mit den Versteifungsstegen, -profilen oder der­gleichen (9, 10 bzw. 25) verbunden ist (Fig. 12 und 13).
     




    Zeichnung