[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Bearbeiten von textilen
Materialbahnen, insbesondere zur Herstellung von Steppdecken gemäss Oberbegriff des
Patentanspruches 1. Gegenstand der Erfindung ist weiter eine Vorrichtung zum Bearbeiten
von textilen Materialbahnen, insbesondere zur Herstellung von Steppdecken gemäss Oberbegriff
des Patentanspruches 5.
[0002] Steppdecken und dgl. bestehen aus mehreren Lagen textiler Flächengebilde, meist
aus einer oder mehreren Lagen von Watte oder einer Faserfüllung sowie einer oberen
und unteren Deckstofflage. Diese werden durch Nähte, die meist in ornamentaler Gestalt
verlaufen, zusammengenäht.
Die übereinanderliegenden Stoffe und Einlagen müssen während des Steppens zusammengehalten
werden, damit während der Bearbeitung keine gegenseitige Verschiebung erfolgen kann.
Dazu werden die einzelnen Lagen der Steppmaschine zugeführt, in einen Rahmen eingespannt
oder zwischen Walzenpaaren gehalten, bevor sie dort exakt positioniert miteinander
vernäht werden können.
[0003] Bei einer aus der US-A-3,960,095 bekannten automatischen Steppmaschine werden die
von Rollen gelieferten Stoff- und Wattebahnen in einen längs und quer verfahrbaren
Rahmen hineingeführt und dann mittels entlang dem Rahmen angebrachter Haltemittel
in diesem festgeklemmt. Während des Benähens bewegt sich der Rahmen sowohl längs als
auch quer unter den stationären Nähköpfen hindurch, welche an einem Joch über dem
Rahmen ortsfest angeordnet sind. Die bereits benähten Abschnitte der Stoffbahnen und
die noch nicht vernähten, ausserhalb des Rahmens nur lose übereinanderliegenden einlaufenden
Stoffbahnen hängen während des Benähens schlaufenförmig zwischen den an der Lieferstation
angeordneten Klemmwalzenpaaren und der am Rahmen angeordneten Klemmleiste.
Diese Vorrichtung ermöglicht eine einwandfreie reproduzierbare Vernähung der verschiedenen
im Rahmen eingespannten Lagen. Die einlaufenden, durch die Bewegung des Rahmens vor-
und rückwärts sowie seitlich bewegten, nur lose übereinanderliegenden Stoff- und Wattebahnen
neigen aber in Abhängigkeit der Beschaffenheit der einzelnen Komponenten dazu, sich
gegenseitig zu verschieben, derart, dass füllungslose Abschnitte und/oder örtliche
Anhäufungen von Füllmaterial in der Decke entstehen können. Die stationär angeordneten
Vorratsrollen erlauben zudem nur eine geringe seitliche Verschiebung des Rahmens und
schränken dadurch die Gestaltungsmöglichkeiten der Steppung ein.
Im weiteren ist es bei der bekannten Vorrichtung sehr schwierig, die nicht exakt übereinander
liegenden Kanten der einzelnen Stoffe und Füllmaterialen nach der Versteppung zu säubern,
ohne dass damit ein untragbarer Verlust an Material und zudem ein grosser Zeitaufwand
verbunden sind.
[0004] Aus der US-A-3,044,426 ist eine Steppmaschine bekannt, bei der die Stoff- und Wattelagen
ausserhalb der Steppmaschine zugeschnitten, aufeinandergelegt und in einem Rahmen
befestigt werden. Bei dieser Vorrichtung ist wohl eine exakte Positionierung der
verschiedenen Lagen möglich, doch wird eine kontinuierlich ablaufende wirtschaftliche
Produktion ausgeschlossen, da nach jeder Besteppung der Rahmen ausgewechselt werden
muss. Aus dem Europäischen Recherchenbericht ist eine Vorrichtung zum Tuften von Teppichen
bekannt, bei der das Grundgewebe entlang der Kanten als Saum umgelegt und vernäht
wird, um zu vermeiden, dass zu grosse Abälle infolge zu grosser notwendiger Vorlageweite
bei nicht genau definierter Stoffbreite entstehen können (US-PS-4,432,296).
Das Abnähen des Saumes erfolgt durch eine von der Tuftingmaschine synchron angetriebene
Nähmaschine, die kontinuierlich zum Tuftingvorschub den Saum bildet und näht.
Aus der FR-PS 526.716 ist eine Einrichtung zum Zusammennähen von Stoffbahnen längs
deren Längsseiten für Stickereiartikel bekannt, die, um absolut gerade Nähte zu erzeugen,
eine fahrbare Nähmaschine aufweist. Zur Vernähung der Stoffbahnen müssen diese vorerst
übereinader gelegt auf einem Tisch mittels Spannorganen aufgespannt werden, wobei
die zu vernähenden Kanten den Tischrand überragend in den Bereich der fahrbaren Nähmaschine
zu liegen kommen müssen.
Die bekannte Vorrichtung ermöglicht wohl die Herstellung gerader Nähte; ein Abnähen
von unterschiedlichen Lagen von lose übereinanderliegenden Stoff- und Wattebahnen
ist nicht möglich.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit dem, bzw. der bei der abschnittweisen
Endlosherstellung von Steppdecken und dgl. eine gegenseitige Verschiebung der einzelnen
Materialbahnen vor und während dem Versteppen vermieden werden kann.
[0006] Überraschenderweise gelingt es, durch je eine seitlich entlang der beiden Ränder
der einlaufenden, lose übereinanderliegenden Deckstoff- und Füllmaterialbahnen angebrachte
Naht die Stoffbahnen sowie die Füllung bis zur Einspannung im Rahmen gegenseitig
zu fixieren und das Einspannen und Ausrichten im Rahmen zu erleichtern. Gleichzeitig
mit dem Abnähen oder Heften der übereinanderliegenden Bahnen können die ausserhalb
der Naht liegenden Teile mit einer der Nähvorrichtung vor- oder nachgeschalteten Schneideeinrichtung
abgetrennt werden, derart, dass das in den Rahmen einlaufende Werkstück bereits eine
exakt vorgebbare, in der Regel dem Endprodukt entsprechende Breite aufweist. Die beschnittenen
und abgenähten Bahnenkanten können nach der Versteppung ohne weiteren Arbeitsgang
als Konfektionsnaht verwendet werden. Der Verlust an Material ist bedeutend geringer,
da die Kanten exakt positioniert der Verbindevorrichtung zuführbar sind und folglich
nur ein äusserst schmaler Streifen abgetrennt werden muss.
[0007] Anhand von einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen wird die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Darstellung einer Steppmaschine,
Figur 2 eine schematisch dargestellte Abnäh- und Schneidestation,
Figur 3 einen Querschnitt längs Linie III-III in Figur 1 und
Figuren 5-7 je eine schematische Seitenansicht der Maschine in verschiedenen Arbeitsstellungen
[0008] Die in Figur 1 dargestellte Steppmaschine 1 besteht aus einer Lieferstation 3 mit
zwei Deckstoffrollen 5 und einer oder mehreren Füllstoffrollen 7, einer der Lieferstation
3 folgenden Schneide- und Abnähvorrichtung 9, einem Bett 11 zur Aufnahme eines entlang
dem Bett 11 auf Rollen 12 verfahrbaren Spannrahmens 13, einem das Bett 11 und den
Spannrahmen 13 brückenartig überspannenden Joch 15, an dem ein oder mehrere Nähköpfe
17 quer zur Bewegungsrichtung des Spannrahmens 13 verfahrbar aufgesetzt sind, sowie
einer Aufnahmestation 19 zur Aufnahme des gesteppten Werkstückes 21. Das Werkstück
21 kann eine Steppdecke, ein Schlafsack oder ganz allgemein ein Ausgangsprodukt für
Konfektion oder auch ein technisches Produkt sein, das nebst textilen Flächengebilden
auch solche aus Kunststoff- oder Metallfolien oder -geflechten enthält.
Die Steuerung der Steppmaschine 1 erfolgt durch einen Microprozessor, der ausserhalb
der Maschine angeordnet und in einem Gehäuse 20 zusammen mit den Bedienungselementen
untergebracht ist. Der Aufbau und die Funktionsweise der Lieferstation 3, der Aufnahmestation
19 sowie des Jochs 15 mit dem Nähkopf 17 sind nicht Gegenstand dieser Erfindung und
werden nur so weit beschrieben, wie dies für das Verständnis der Erfindung notwendig
ist.
[0009] Die Schneide- und Abnähvorrichtung 9 ist auf einem Stander 23 angeordnet, der sich
über die gesamte Breite der Werkstückbahn 21 erstrecken kann und unterhalb dieser
verläuft. Zwei spiegelbildlich ausgebildete Overlocknähmaschinen 25 sind quer zur
Werkstücksbahn 21 verschiebbar auf dem Stander 23 aufgesetzt. Anstelle von Overlocknähmaschinen
25 könnten auch andere Nähmaschinen verwendet und mit einer Schneidevorrichtung zum
Beschneiden der Kanten vor, bei oder nach der Nähstelle ausgerüstet werden.
[0010] In Figur 2 sind in einer vergrösserten Darstellung eine der Overlocknähmaschinen
25 und die ihr zugeordnete Beschneidevorrichtung 27 ersichtlich. Die Beschneidevorrichtung
27 kann in herkömmlicher Weise mit Messern oder mit einer anderen Trennvorrichtung,
z.B. einer Laser- oder Wasserstrahlschneideinrichtung bestückt sein.
Die Nähmaschine 25 ist an deren Fuss mit dem Ständer 23 verbunden und kann in einer
Nut 29 oder auf einer Schiene in Richtung der Pfeile B verschoben und in jeder Stellung
arretiert werden, damit auf der Steppmaschine 1 Werkstückbahnen 21 von unterschiedlicher
Breite verarbeitet werden können.
[0011] Das durch die Maschine 25 abgenähte Werkstück 21 wird in Richtung des Pfeiles A
transportiert; der abgetrennte Rand 31 wird vom Werkstück 21 weggeführt und kann,
falls notwendig, durch eine herkömmliche Absaugeinrichtung 33 einem Sammelbehälter
35 neben oder unter der Maschine 1 zugeführt werden.
[0012] Am Spannrahmen 13 sind vorne und hinten je pneumatisch oder mechanisch betätigte,
paarweise zusammenwirkende Klemmleistenpaare 37,39 angebracht, welche das dazwischenliegende
Werkstück 21 entlang einer quer zur Transportrichtung A verlaufenden Linie festhalten.
An den Leisten 37,39 können Gummiprofile oder Nadeln zur Erhöhung der Klemmeigenschaft
angebracht sein. Entlang der seitlichen Träger 41 des Rahmens 13 sind Mittel 43,46
angeordnet, die das Werkstück 21 quer zur Transportrichtung halten und spannen. Auf
der einen Seite des Rahmens 13 (links in Figur 3) können die Mittel 43 ortsfest angebracht
sein und fungieren gleichzeitig als seitlicher Anschlag für das Werkstück 21; auf
der gegenüberliegenden Seite sind die Mittel 46 quer zur Transportrichtung A verschiebbar
befestigt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind beidsei tig quer
zur Bewegungsrichtung A des Werkstückes 21 pneumatisch oder mechanisch verschiebbare
Mittel 46 zum Halten und Spannen des Werkstückes 21 angeordnet, wobei der Verschiebebereich
der Mittel 46 auf der einen Seite durch einen einstellbaren Anschlag
[0013] 42 begrenzt ist. Die Mittel 43,46 sind entweder gemeinsam auf einen Spannbalken befestigt
oder einzeln mittels pneumatisch oder mechanisch durch jedem Mittel 43,46 zugeordnete
Kolben/Zylinderelemente 44 mit einer einstellbaren Kraft beaufschlagbar. In der in
Figur 3 gezeigten Ausführungsform bestehen die Mittel 43,46 aus einem zweiarmigen
Hebel 69, der um eine parallel zur Bewegungsrichtung A des Werkstückes 21 liegenden
Achse C schwenkbar am Rahmen 13 befestigt ist. Am innenliegenden Hebelende ist ein
Zahnsegment 71, das an einem Leitblech 75 in Anlage gelangt, befestigt; das aussenliegende
Ende greift am Kolben 73 eines Zylinders 44 an, mit dem der Hebel 69 schwenkbar ist.
Der Hebel 69 und das Leitblech 75 sind zusammen mittels eines weiteren, horizontal
liegenden Pneumatikzylinders 77 auf einer Führung oder Rollen 76 quer zur Bewegungsbahn
A des Werkstückes 21 verschiebbar.
[0014] Die vom Rahmen 13 umfasste Arbeitsfläche ist frei von die Arbeitsfläche durchquerenden
Verstrebungen.
[0015] Die Bewegungen des Rahmens 13 (vor- und rückwärts) können durch einen Linearantrieb,
z.B. Spindelantrieb, einen elektronisch gesteuerten Motor oder durch einen Riemen-
oder Kettenantrieb 50 erfolgen (angedeutet in Figur 3).
Der aus dem Stand der Technik bekannte und an älteren Steppmaschinen des Anmelders
bereits verwendete Nähkopf 17 ist am Joch 15 durch eine über die gesamte Breite des
Rahmens 13 verlaufende Spindel in einer präzisen Führung gelagert und kann durch einen
elektronisch gesteuerten Antrieb schrittweise oder kontinuierlich verfahren werden.
Unterhalb des Rahmens 13 und parallel zum Joch 15 ist in einer weiteren, am Joch 15
angebrachten Längsführung 45 die Greifervorrichtung 47 mit dem Unterfaden synchron
zum Nähkopf 17 verfahr- und antreibbar angeordnet, damit beim Steppen eine einwandfreie
Nahtbildung erreicht und hohe Stichzahlen möglich sind. Der Antrieb des Nähkopfes
17 und der Grei fervorrichtung 47 kann durch separate, elektronisch gegenseitig synchronisierte
Einzelmotoren oder durch einen gemeinsamen Motor erfolgen.
Die Antriebe der Näh- bzw. Steppeinrichtung 17,47 und des Rahmens 13 sind ebenfalls
elektrisch oder mechanisch miteinander synchronisiert.
[0016] Die Deck- und die Füllstoffrollen 5,7 der Lieferstation 3 sind drehbar auf entsprechend
dimensionierten Stützen 49 gelagert. Zum Zusammenführen der beiden Deckstoffe 51 und
des oder der dazwischen zu liegen kommenden Füllung 53 aus Watte, Schaumstoff oder
Vlies kann an den Stützen 49 ein Walzenpaar 55 oder ein Einlaufblech vorgesehen sein.
Zusätzlich zum Walzenpaar 55 ist ausgangsseitig der Abnäheinrichtung 9 ein Klemmwalzenpaar
oder ein Klemmbalken 57 angeordnet. Der Klemmbalken 57 kann ein- oder mehrteilig aufgebaut
sein und ist in der Lage, die Materialbahnen unter Spannung festzuhalten.
[0017] Die Aufnahmestation 19 für das gesteppte Werkstück 21 besteht aus einem am Bett 11
befestigten oder am Boden stehenden Ständer 59, auf dem eine mittels Motor 60 antreibbare
Aufnahmerolle 61 gelagert ist. Der Aufnahmestation 19 ist ebenfalls eine Klemmvorrichtung
63 in Gestalt eines Klemmwalzenpaares oder Klemmbalkenpaares 63 vorangeschaltet,
welche in Werkstücktransportrichtung A verschieb- und mit einer einstellbaren Kraft
beaufschlagbar ist. Die Verschiebung erfolgt vorzugsweise mit einem Pneumatikzylinder
70, der seitlich oder unten an der Klemmvorrichtung 63 angreift, wobei zum Schutz
gegen Verkantung der auf seitlich angeordneten Führungen gleitenden Klemmvorrichtung
63 an letzterer eine Welle gelagert ist, an deren Enden je ein mit je einer Zahnstange
am seitlichen Träger 41 am Rahmen 13 kämmendes Zahnrad befestigt ist (nicht sichtbar).
[0018] Ein Tisch 65, der am Ständer 59 der Aufnahmevorrichtung 19 befestigt ist, ragt unter
den Rahmen 13 bzw. unter das Bett 11, derart, dass das vom Rahmen 13 kommende, zur
Aufnahmevorrichtung führende Werkstück 21 während des Steppens darauf umlenk- und
zwischenspeicherbar ist, ohne dass dieses in Kontakt mit der darunterliegenden Aufnahmewelle
61 gelangen kann.
[0019] Die einzelnen Elemente der Steppmaschine 1 können auf einem gemeinsamen Maschinengestell
oder - wie in den Figuren gezeigt - auf separaten Ständern angeordnet sein.
[0020] Im folgenden werden die Verfahrensschritte im einzelnen erläutert. Als Ausgangspunkt
für die Erklärung des zeitlichen Ablaufes des Verfahrens wird der Abschluss eines
Steppvorganges gewählt, wobei der gesteppte Abschnitt des Werkstückes 21 noch im
Rahmen 13 eingespannt ist.
[0021] Als erstes wird ein zwischen den auslaufseitigen Klemmleisten 39 und der geöffneten
Klemmvorrichtung 63 zwischen der Aufnahmestation 19 und dem Klemmleistenpaar 39 vorhandener
Vorrat 67 aus fertig gestepptem Werkstück 21, der zuvor die freie Längsbewegung des
Rahmens 13 unter dem Nähkopf 17 hindurch gewährleistete, auf die Aufnahmerolle 61
gewickelt. Der Rahmen 13 wird zu diesem Zweck ganz nach rechts gefahren. Das Werkstück
21 liegt nun gestreckt in der Maschine.
Nach dem Aufwickeln des Vorrates 67 schliesst die Klemmvorrichtung 63 und wird zugleich
durch den Pneumatikzylinder 70 in Transportrichtung gegen die Aufnahmerolle 61 verschoben.
Je nach Material des Werkstückes 21 wird dieses durch entsprechenden Druck im Zylinder
70 in grösserem oder geringerem Mass gespannt.
[0022] Jetzt werden die das Werkstück 21 auf dem Rahmen 13 allseitig gespannt haltenden
Mittel 43,46 gelöst, und zwar vorerst seitlich die Spannzylinder 77 und dann die
quer verlaufenden Klemmleisten 37,39 und die Zahnsegmente 71 (Fig. 4).
Das Werkstück 21 wird weiterhin mit der Klemmvorrichtung 63 gehalten, damit der Rahmen
13, ohne Material aus der Aufnahmestation 19 abzuziehen, nach links fahren und dadurch
mit einem ungestepptem Abschnitt des Werkstückes 21 beschickt werden kann. Der zuvor
fertig bearbeitete Werkstücksabschnitt liegt nun gestreckt zwischen den auslaufseitigen
Klemmleisten 39 und der Klemmvorrichtung 63; der neu zu steppende Abschnitt vollständig
innerhalb des Rahmens 13 (Figur 5).
[0023] Als nächster Schritt folgt das Festklemmen des Werkstückes 21 im Rahmen 13, wobei
zuerst die entlang der Seitenkanten 41 angeordneten Mittel 43,46 das Werkstuck 21
durch Schwenken der Hebel 69 zwischen den Zahnsegmenten 71 und dem Leitblech 75 einklemmen.
Danach werden die Mittel 46 bis zum eingestellten Anschlag 42 nach aussen gefahren.
Anschliessend wird das Werkstück 21 durch die Mittel 46 quer zur Bewegungsrichtung
des Rahmens 13 gespannt. Danach werden die Klemmleisten 37,39 gegeneinandergefahren
und das Werkstück 21 eingeklemmt.
[0024] Nach dem Lösen der eingangsseitigen Klemmvorrichtung 57 wird der neu beschickte Rahmen
13 um eine Rahmenlänge nach rechts bewegt und die beiden Deckstoffe 51 sowie die Füllung
53 von den Lieferrollen 5,7 abgezogen (Figur 6). Beim Durchlaufen der Schneide- und
Abnähvorrichtung 9 während des Abzuges werden die lose übereinanderliegenden Materialbahnen
seitlich auf Mass beschnitten und mit einer Overlocknaht 30 verbunden. Zum Abschluss
wird die Klemmvorrichtung 57 wieder geschlossen, damit die Nadeln der Nähvorrichtung
9 keiner Belastung ausgesetzt sind.
[0025] Nun kann der Rahmen 13 zur Einlaufseite zurückkehren und der Steppvorgang durch koordiniertes
Verschieben des Nähkopfes 17 oder der Nähkopfe (17) - falls mehrere vorhanden sind
- und der Greifervorrichtung 47 und/oder des Rahmens 13 beginnen (Figur 7). Selbstverständlich
könnte der Bearbeitungsvorgang auch ohne vorheriges Verschieben des Rahmens 13 einsetzen.
[0026] Nach Abschluss des Steppvorganges, während dem der Rahmen 13 mehrere Male unter dem
Joch 13 hindurchgeführt und der Nähkopf 17 quer zur Transportrichtung des Werkstückes
21 bewegt wird, beginnt der Zyklus durch Abziehen des Vorrates 67 von neuem.
[0027] Selbstverständlich könnte anstelle eines verfahrbaren Nähkopfes 17 auch ein seitlich
verfahrbarer Rahmen 13 treten.
Die Verbindung der Materialbahnkanten kann in Abhängigkeit der Materialzusammensetzung
auch unter Einwirkung von Wärme oder Ultraschall verschweisst und geschnitten statt
genäht werden.
1. Verfahren zum Bearbeiten von textilen Materialbahnen, insbesondere zur Herstellung
von Steppdecken und dgl., wobei die Deck- und Füllstoffbahnen aus einem Materialvorrat
abgezogen und in einem unter einer Nähvorrichtung vor- und rückwärts führbaren Spannrahmen
eingespannt, gesteppt und anschliessend aus der Steppmaschine hinausgeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) zum Einspannen in den Rahmen (13) die Materialbahnen durch je eine vor und eine
nach dem Rahmen (13) liegende Klemmvorrichtung (57,63) festgeklemmt und die Klemmvorrichtung
(63) in Bewegungsrichtung (A) verschoben und das Werkstück (21) dadurch gespannt
wird,
b) die Materialbahnen durch seitlich am Rahmen (13) angeordnete Zahnsegmente (71)
festgeklemmt,
c) die Materialbahnen quer zur Transportrichtung (A) durch Mittel (43/46) gespannt,
wobei zur Positionierung des Werkstückes (21) das Mittel (46) an einem Anschlag (42)
in Anlage gelangt, das Mittel (43) die Materialbahnen bzw. das Werkstück (21) gespannt
hält und anschliessend die quer zum Werkstück (21) verlaufenden Klemmvorrichtungen
(37,39) geschlossen werden,
d) die Klemmvorrichtungen (57,63) gelöst,
e) der Rahmen (13) mit dem neu eingespannten, zu bearbeitenden Werkstück (21) gegen
die Aufnahmestation (19) geführt und gleichzeitig neue Deck - und Füllstoffbahnen
(51,53) von der Lieferstation (3) abgezogen und
f) während des Abziehens die Kanten der Materialbahnen miteinander verbunden werden
und anschliessend
g) der Steppvorgang durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten durch Nähen
oder durch Schweissen verbunden und die ausserhalb der angebrachten Nähte (30) liegenden
Stoff- und losen Füllstoffabschnitte (31) abgetrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Steppvorgang der Rahmen
(13) zwischen den die Materialbahnen (51,53) liefernden Deck- und Füllstoffrollen
(5,7) in der Lieferstation (3) und der Aufnahmerolle (61) in der Aufnahmestation (19)
vor- und rückwärts gefahren wird, wobei die ausserhalb des Rahmens (13) befindlichen
Abschnitte des Werkstückes (21) zwischen der Lieferstation (3) und der Klemmvorrichtung
(37) bzw. zwischen der Aufnahmestation (19) und der Klemmvorrichtug (39) jeweils schlaufenförmig
abgelegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (21) bei
der Aufnahmestation (19) von der davor angeordneten, in Transportrichtung verschiebbaren
Klemmvorrichtung (63) auf einem Tisch (65) abgelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Nachziehen eines unbearbeiteten
Werkstückabschnittes (21)
- der Rahmen (13) zur Aufnahmestation (19) verschoben,
- die Klemmvorrichtung (63) geöffnet und der zwischen der Aufnahmestation (19) und
dem Klemmleistenpaar (39) vorhandene Vorrat (67) auf die Aufnahmerolle (61) aufgewickelt
wird,
- danach die Klemmvorrichtung (63) wieder geschlossen und in Transportrichtung gegen
die Aufnahmestation (19) verschoben wird,
- die das Werkstück (21) im Rahmen (13) spannenden Mittel (43,44 und 37,39) geöffnet
werden und
- der Rahmen (13) über das unbearbeitete Werkstück (21) gefahren wird.
6. Vorrichtung zum Bearbeiten von textilen Materialbahnen, insbesondere zur abschnittweisen
Herstellung von mehrlagigen Steppdecken und dgl., bei der die Stoff- und Füllstoffbahnen
aus einem Materialvorrat abziehbar und in einem unter einer Nähvorrichtung vor- und
rückwärts führbaren Spannrahmen einspann-, stepp- und anschliessend aus der Steppmaschine
hinausgeführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Lieferstation (3)
und dem Spannrahmen (13) seitlich des Transportweges des aus den übereinanderliegenden
Stoffbahnen (51,53) bestehenden Werkstückes (21) je eine Vorrichtung (9) zum Verbinden
der Seitenränder der Deckstoffbahnen und der Füllstoffbahn (51,53) angeordnet sind,
die jeweils beim Einziehen unbearbeiteter Deckstoff- und Füllstoffbahnen (51,53) deren
Ränder miteinander verbinden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor, in oder nach der
Verbindungsvorrichtung (9) eine Schneideinrichtung (29) zum Abtrennen des ausserhalb
der erzeugten Naht (30) liegenden Randes (31) des Werkstückes (21) angebracht ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungsvorrichtung
(9) eine die Kanten gleichzeitig beschneidende Overlocknähmaschine (25) oder eine
die Kanten verschweissende Wärmequelle oder eine Ultraschallschweissanlage eingesetzt
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor
und nach dem Rahmen (13) je eine Klemmvorrichtung (57,63) angeordnet ist, wobei die
Klemmvorrichtungen (63) zum Spannen des Werkstückes (21) in Transportrichtung des
Werkstückes (21) verschiebbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am
Rahmen (13) seitlich entlang der Kanten des Werkstückes (21) Mittel (43,46) zum Halten
des Werkstückes (21) angeordnet sind, von denen mindestens eines (46) zum Spannen
des Werkstückes (21) auf einer Führung (76) mit einer einstellbaren Kraft nach aussen
verschiebbar ist.