[0001] Die Erfindung betrifft eine Kissen, insbesondere Gesundheits-Kopfkissen mit einer
Hülle und einer Füllung.
[0002] Kissen sind in den vielfältigsten Formen bekannt. Meistens weist die Hülle des Kissen
eine im wesentlichen rechteckige Grundfläche auf; hin und wieder sind auch die Ecken
eines rechteckigen Kissens abgerundet.
[0003] Darüberhinaus gibt es Kissen, insbesondere Gesundheits-Kopfkissen mit den verschiedensten
Umrißformen. So ist z.B. aus dem DE-U-8.405.166 ein dreieckiges Kissen bekannt, welches
in der Mitte eine dreieckige Mulde aufweist. Liegt man auf dem Rücken, so liegt der
Kopf im wesentlichen in der Mulde, während der Nacken von dem einen Seitenwulst abgestützt
wird. Liegt man in der sogenannten Seitenlage, so kommt der Kopf auf einem der beiden
anderen Seitenwülste zu liegen.
[0004] Weiterhin bekannt sind im wesentlichen rechteckige Kissen, in deren einer Längskante
eine festere, als Nackenrolle dienende Wulst angeordnet ist. Es können auch mehrere
solcher Wülste vorgesehen sein.
[0005] All diese Kissen sind relativ schwierig herzustellen, weil neben einer Umfangsnaht
noch verschiedene weitere Nähte angebracht werden müssen und die gebildeten Kammern
auch mit verschiedenen Materialien und / oder verschieden stark gefüllt werden müssen.
[0006] Diese Kissen lassen sich aufgrund ihrer Ausbildung auch nicht den Wünschen verschiedener
Menschen anpassen, sodaß verschieden ausgebildete Kissen nebeneinander hergestellt
und verkauft werden müssen. Hat man erst ein bestimmtes Kissen gekauft und dieses
entspricht nicht den eigenen Wünschen, so muß man ein weiteres, anderes Kissen kaufen.
[0007] Kissen, insbesondere Gesundheits-Kopfkissen, besitzen auch die unterschiedlichsten
Füllungen. Schon sehr lange bekannt sind Kissenfüllungen aus natürlichen Stoffen,
wie Daunen, Federn, Roßhaar, od.dgl.. Diese haben aber den großen Nachteil, daß sich
die Bestandteile der Füllung sehr leicht verschieben, wenn man mit dem Kopf darauf
zu liegen kommt. Die Füllungsbestandteile werden unter dem Kopf viel zu leicht zur
Seite verdrängt und der Kopf liegt bald durch, also im wesentlichen neben den Füllungsbestandteilen.
[0008] Letzteres gilt auch z.B. für ein Kissen, welches in der herkömmlichen Art und Weise
hergestellt ist und Faseraggregate besitzt, wie sie in der EP-A-0.203.469 beschrieben
sind. Die dort beschriebenen Faseraggregate sind stark silikonisiert, weshalb sie
sehr leicht gegeneinander gleiten können. Insbesondere in Kissen herkömmlicher Form
führt dies auch dazu, daß die Faseraggregate aus dem Kopfauflagebereich herausgedrängt
werden.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Kissen zu schaffen,
das einfach herstellbar ist, sich dem Bedürfnis des Benutzers besonders leicht anpassen
läßt und dem Kopf des Benutzers sowohl in der Rückenlage, als auch in der Seitenlage
eine ausreichende Abstützung bietet.
[0010] Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch ein Kissen gelöst, welches die im Anspruch
1 genannten Merkmale aufweist.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Kissen besteht die Hülle aus einem im wesentlichen undehnbaren
Gewebe, die Hülle weist im leeren Zustand eine Flächenform, die ausgehend von einem
Rechteck mit einem Seitenverhältnis von etwa 3 : 4 eine erste längere Seitenkante
besitzt, die mittig nach innen ausgewölbt ist, während die andere, zweite längere
Seitenkante nach außen ausgewölbt ist. Darüberhinaus können alle vier Ecken abgerundet
sein.
[0012] Die Füllung des Kissens besteht aus im wesentlichen kugelförmigen Faseraggregaten,
die aus sphärisch miteinander verwickelten Fasern und / oder Fäden gebildet sind.
Die in die Hülle gefüllten Faseraggregate weisen ein Schüttgewicht auf, welches dem
3- bis 7-fachen Schüttgewicht der Faseraggregate im nicht zusammengepreßten Zustand
entspricht.
[0013] Es wurde bei verschiedenen Personen festgestellt, daß auch dann, wenn diese beim
Schlafen ihre Lage im Bett verändern, das Kissen immer in einer bestimmten Lage und
Ausrichtung zum Kopf-Schultern-Bereich des Benutzers verbleibt. Liegt der Benutzer
in der sogenannten Rückenlage, so kommt der Kopf im wesentlichen in der Mitte des
Kissens zur Auflage. Dabei liegen die Schultern an der nach innen ausgewölbten Seitenkante
an, ohne daß diese auf dem Kissen zu liegen kommen. Dreht sich der Benutzer in eine
der beiden Seitenlagen, so liegt die untere Schulter des Benutzers in der Auswölbung
der vorgenannten Seitenkante. Dies erfolgt entweder dadurch, daß der Benutzer seine
Lage gegenüber dem Kissen nicht ändert, sondern sich nur dreht, oder dadurch, daß
der Benutzer das Kissen beim Bewegen mitnimmt. Beim Zurückbewegen in die Rückenlage
richtet sich das Kissen gegebenenfalls wieder so aus, daß der Benutzer mit den Schultern
an der vorgenannten Seitenkante anliegt.
[0014] Letzteres kann dadurch erfolgen, daß die Schultern in die nach innen gerichtete Auswölbung
"eingreifen" und das Kissen dadurch mitnehmen. Hat sich die Schulter aus dieser Auswölbung
herausbewegt, so liegt die Mitte des Kissens unter dem Kopf. Es wird hier bewußt darauf
abgestellt, sowohl in der Rückenlage, als auch in der Seitenlage dem Kopf eine Abstützung
zu bieten, während die Schultern immer auf dem Bett selbst zu liegen kommen.
[0015] Der erfindungswesentliche Zusammenhang zwischen Kissenform und Füllung ergibt sich
aus Folgendem:
[0016] Wird auf das Kissen mit dem Kopf ein Druck ausgeübt, so werden die Faseraggregate
in Richtung des Druckes zusammengedrückt und ein kleiner Teil der Faseraggregate wird
auch quer zur Richtung des Druckes verdrängt. Da das Kissen zum einen die bestimmte
Form aufweist und zum anderen relativ prall mit Faseraggregaten gefüllt ist, können
die zur Seite verdrängten Faseraggregate jedoch nicht allzu weit ausweichen, weshalb
das Kissen den Kopf gut abstützt. Es bildet sich eine Kopfkuhle, in der der Kopf großflächig
abgestützt wird. Dadurch verteilt sich der Druck gleichmäßig, was zu einem besseren
und angenehmeren Schlafen führt. Der Schläfer selbst liegt ruhiger, wodurch andererseits
ein so kleines Kissen auch ausreichend ist, da es immer unter dem Kopf liegen bleibt.
[0017] Bei Entlastung des Kissens erholen sich die Faseraggregate wieder und die verdrängten
Faseraggregate werden wieder in ihre Ausgangslage zurückgedrückt, sodaß die Form des
Kissens nach völliger Entlastung wieder dem Ausgangszustand entspricht.
[0018] Vorteilhafterweise besitzt die Kissenhülle ein Füllvolumen von 5 bis 9 dm³, vorzugsweise
etwa 7 dm³.
[0019] Die in die Hülle gefüllten Faseraggregate weisen ein Schüttgewicht auf, welches dem
3- bis 7-fachen Schüttgewicht der Faseraggregate im nicht zusammengepreßten Zustand
entspricht. Ein Füllgewicht von 200 bis 350 g ist dabei ausreichend.
[0020] Je nach Körpergröße und Schlafgewohnheiten des Benutzers wird das Kissen mit mehr
oder weniger Faseraggregaten gefüllt. Durch eine in der Naht der Kissenhülle vorgesehene
Öffnung, die z.B. mittels eines Reißverschlusses öffen- und schließbar ist, kann die
Füllmenge angepaßt werden.
[0021] Aufgrund der speziellen Ausbildung der Hülle und der des reltiv hohen Schüttgewichtes
bleibt das Kissen sehr fest.
[0022] Aufgrund des kleinen Gewichtes, des relativ kleinen Volumens und der Möglichkeit,
das gesamte Kissen auf ein noch kleineres Volumen zusammenzupressen, eignet sich das
Kissen auch sehr gut dazu, auf Reisen mitgenommen zu werden.
[0023] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus im Folgenden anhand der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen.
[0024] Es zeigt:
Figur 1 eine ungefüllte flachliegende Kissenhülle in der Aufsicht;
Figur 2 einen Schnitt durch ein gefülltes, unbelastetes Kissen entlang der Linie A-A
gemäß Figuren 1 und 4;
Figur 3 einen Schnitt durch ein gefülltes, belastetes Kissen entlang der Linie A-A
gemäß Figuren 1 und 5;
Figur 4 einen Schnitt durch ein gefülltes, unbelastetes Kissen entlang der Linie B-B
gemäß Figuren 1 und 2, und
Figur 5 einen Schnitt durch ein gefülltes, belastetes Kissen entlang der Linie B-B
gemäß Figuren 1 und 3.
[0025] Ein Gesundheits-Kissen 1 besteht im wesentlichen aus einer Hülle 2 aus einem im wesentlichen
undehnbaren Gewebe, hier z.B. einem vorzugsweise dichten Baumstollstoff, und einer
Füllung 3 aus im wesentlichen kugelförmigen Faseraggregaten. Die Faseraggregate dieser
Füllung 3 sind in den vier Schnittdarstellungen (Figuren 2 bis 5) nur durch Schraffuren
dargestellt.
[0026] Die Hülle 2 ist aus zwei Hälften hergestellt, deren jede eine in Figur 1 dargestellte
Form aufweist. In Figur 1 ist der umgeschlagene Saum nicht mit eingezeichnet. Die
Fläche einer solchen Hüllen-Hälfte (ohne Saum) beträgt bei diesem Kissen 1.210 cm².
Im gefüllten Zustand hat das Kissen 1 ein Volumen von 7 dm³.
[0027] Diese Fläche läßt sich nun ausgehend von einem Rechteck mit einem Seitenverhältnis
von etwa 3 : 4 folgendermaßen beschreiben:
[0028] Eine erste längere Seitenkante weist mittig eine nach innen gerichtete Ausgewölbung
4 auf, während die andere, zweite längere Seitenkante mittig eine nach außen gerichtete
Auswölbung 5 aufweist.
[0029] Die größte Längenausdehnung (vgl. Achse A-A in Figur 1) der leeren Hülle 2 kann zwischen
30 bis 50 cm betragen, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt sie etwa 40
cm.
[0030] Die schmalste Breite der Hülle 2 ist mittig angeordnet (vgl. Achse A-A in Figur 1)
und entspricht etwa 2 / 3 der größten Länge der Hülle 2, bevorzugt etwa 29 cm.
[0031] Im Bereich dieser schmalsten Breite der Hülle 2, also auf der Achse A-A, liegt sowohl
der Scheitelpunkt der nach innen gerichteten Auswölbung 4 der ersten längeren Seitenkante,
als auch der Scheitelpunkt 5 der nach außen gerichteten Auswölbung der zweiten längeren
Seitenkante.
[0032] Der Scheitelpunkt der nach innen gerichteten Auswölbung 4 der ersten längeren Seitenkante
der Hülle 2 ist von der gedachten Seitenkante des Rechtecks um ein Maß nach innen
entfernt, welches etwa 1 / 10 der größten Länge des Kissens 1 entspricht, hier also
etwa 4 cm.
[0033] Der Scheitelpunkt der nach außen gerichteten Auswölbung 5 der zweiten längeren Seitenkante
der Hülle 2 ist von der gedachten Seitenkante des Rechtecks um ein Maß nach innen
entfernt ist, welches etwa 1 / 10 der größten Breite des Kissens 1 entspricht, hier
also etwa 3 cm. Daraus ergibt sich eine größte Breitenausdehnung von etwa 33 cm.
[0034] Der Radius der nach innen gerichteten Auswölbung 4 der ersten längeren Seitenkante
der Hülle 2 entspricht im Scheitelpunkt dieser Auswölbung 3 / 10 bis 4 / 10 der größten
Länge der Hülle 2, während der Radius der nach außen gerichteten Auswölbung 5 der
zweiten längeren Seitenkante im Scheitelpunkt dieser Auswölbung 5 größer ist, als
die größte Längenausdehnung, also größer als 40 cm, und bei der dargestellten, bevorzugten
Ausführungsform etwa 60 cm beträgt.
[0035] Alle vier Ecken 6 und 7 dieser Fläche sind abgerundet, wobei sich die Radien wesentlich
unterscheiden.
[0036] Der Radius der abgerundeten Ecken 7 der Hülle 2 zwischen der nach außen ausgewölbten
zweiten längeren Seitenkante 5 und jeweils der einen kürzeren Seitenkante der Hülle
2 beträgt zwischen 1 / 4 und 1 / 3 der größten Länge des Kissens 1, also zwischen
10 und 13 cm, während der Radius der abgerundeten Ecken 6 der Hülle 2 zwischen der
nach innen ausgewölbten ersten längeren Seitenkante und jeweils der einen kürzeren
Seitenkante der Hülle 2 zwischen 1 / 10 und 1 / 20 der größten Länge des Kissens,
also zwischen 2 und 4 cm beträgt.
[0037] Insgesamt ist die Umfangslinie der Hülle 2 des Kissens 1 - mit Ausnahme der nach
innen gerichteten Auswölbung 4 - überall mehr oder weniger weit nach außen gewölbt.
[0038] Aus den bevorzugten Maßangaben ergibt sich hier ein Füllvolumen von etwa 7 dm³. Wenn
das Kissen 1 gefüllt ist, hat es selbstverständlich durch das dreidimensionale "Aufblasen"
der zuvor flach liegend beschriebenen Hülle 2 andere Maße.
[0039] Das Gewebe des hier verwendeten Baumwollstoffes weist ein Quadratmetergewicht von
125 g / m² auf. Die aus zwei Hälften bestehende Hülle 2 besitzt hier somit ein Gewicht
von etwa 35 g. Das Gewebe besitzt in Kettrichtung 30 Fäden / cm und in Schußrichtung
28 Fäden / cm, wobei alle Fäden eine Garnfeinheit von 50 nm besitzen. Die Luftdurchlässigkeit
des Gewebes beträgt 126,5 dm³ / dm² * s. Die Reißfestigkeit beträgt in Kettrichtung
71,9 N / cm und in Schußrichtung 62,4 N / cm. Die Bruchdehnung beträgt in Kettrichtung
9 % und in Schußrichtung 28 %.
[0040] Das Gewebe kann deshalb im wesentlichen als nicht dehnbar angesehen werden.
[0041] Die bei der zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsform in dem Kissen 1 verwendeten
kugelförmigen Faseraggregate besitzen außerhalb der Kissenhülle 2 im unbelasteten
Zustand ein Schüttgewicht von 8,6 g / dm³. Wird das Kissen 1 mit 210 g Faseraggregaten
gefüllt, so ergibt sich ein Schüttgewicht der Faseraggregate innerhalb des Kissens
1 von 30 g / dm³, also etwa dem 3,5-fachen Schüttgewicht der unbelasteten, nicht eingefüllten
Fasern.
[0042] In dem Kissen 1 können die Faseraggregate aber auch ein Schüttgewicht von etwa 50
g / dm³ aufweisen, was etwa einem Füllgewicht von 350 g und dem 6-fachen Schüttgewicht
der unbelasteten, nicht eingefüllten Fasern entspricht.
[0043] Die einzelnen Faseraggregate weisen eine mittlere Breite von 4,5 mm, eine mittlere
Länge von 6,4 mm und eine mittlere Dicke von 3,5 mm auf, wobei die einzelnen Faseraggregate
in ihren drei Dimensionen vermessen wurden. Die einzelnen hier verwendeten Faseraggregate
besitzen eine Dichte von 0,042 g / cm³. Sowohl zwischen den geschütteten Faseraggregaten,
als auch in den Faseraggregaten selbst verbleibt somit relativ viel Luftraum.
[0044] Die Füllmenge innerhalb der Hülle 2 des Kissens 1 kann vom Benutzer selbst seinen
Wünschen entsprechend geändert werden. Dazu ist hier im Scheitelbereich der nach außen
gerichteten Auswölbung 5 ein Reißverschluß 8 vorgesehen. Dieser ist in den Figuren
2 und 3 nur angedeutet. Nach Öffnen des Reißverschlusses können Faseraggregate entnommen
oder hinzugefügt werden. Die Faseraggregate lassen sich im Gegensatz zu Daunen oder
Federn sehr einfach handhaben, da einzelne Faseraggregate durch sich verhakende Fasern
aneinander hängen, sich andererseits aber ohne Kraftaufwand voneinander trennen lassen.
[0045] Dieser Umstand wird auch dann ausgenutzt, wenn das Kissen 1 nach einiger Zeit etwas
ausgelegen sein sollte, da man jederzeit einfach die Faseraggregat-Füllung 3 wieder
etwas auflockern kann. In der Regel reicht es aber auch aus, das Kissen 1 etwas zu
schütteln, insbesondere wenn es nur um das äußere Aussehen des Kissens 1 geht.
[0046] Die grundsätzliche Herstellung der verwendeten Faseraggregate wird z.B. in DE-A-2.301.913,
EP-A-0.013.427 oder EP-A-0.203.469 beschrieben. Die hier verwendeten Faseraggregate
werden unter der Marke "SCHLAFKUGELN" von der Firma Fabromont AG, CH-3185 Schmitten
hergestellt und vertrieben. Diese Faseraggregate sind aus miteinander verwickelten
Fasern und / oder Fäden hergestellt und bestehen aus Synthesefasern und / oder Wollfasern.
[0047] Figuren 2 und 4 zeigen das Kissen 1 jeweils im unbelasteten Zustand, während Figuren
3 und 5 den durch einen aufliegenden Kopf belasteten Zustand des Kissens 1 zeigen.
Man erkennt deutlich, daß sich das Kissen 1 neben dem unmittelbar belasteten Bereich
etwas auswölbt und unten flach aufliegt. Im Bereich der nach innen gerichteten Auswölbung
4 der Hülle 2 ist das Kissen 1 mehr zusammengedrückt, als im gegenüberliegenden Bereich,
was auch darauf zurückzuführen ist, daß hier der Nacken noch mit abgestützt wird.
[0048] Insbesondere in Seitenlage und wenn dies kurzzeitig oder länger gewünscht wird, kann
man das Kissen auch hochkant stehend, also mit der nach außen gerichteten Wölbung
5 nach unten, benutzen, wobei dann der Kopf in der nach innen gerichteten Auswölbung
4 zu liegen kommt. Die beiden der nach innen gerichteten Auswölbung 4 benachbarten,
abgerundeten "Ecken" 6 stützen dann den Kopf zusätzlich seitlich ab, ohne daß Teile
des Kissens zu weit in das Gesicht des Schläfers hineinreichen. Dies empfiehlt sich
insbesondere für größere und / oder schwerere Personen, die in der Rückenlage ihren
Kopf nicht so hoch bzw. so hart legen wollen. Durch die Ausbildung des Kissen 1 wird
auch hier eine sehr gute Stützung des Kopfes erhalten.
[0049] Insbesondere bei Verwendung von Synthesefasern als Grundlage für das Füllmaterial
kann das gesamte Kissen sehr gut insgesamt gewaschen werden, weshalb es auch nicht
unbedingt notwendig ist, einen zustätzlichen Kissenbezug vorzusehen. Ein solcher kann
zwar verwendet werden, er sollte dann aber auch relativ stramm auf der Kissenhülle
2 zu liegen kommen, damit nicht Falten des Bezuges den Schlafkomfort wieder mindern.
Bezugszeichenliste
[0050] 1 Kissen, insbesondere Gesundheitskissen
2 Hülle
3 Füllung
4 erste längere Seitenkante mit nach innen gerichteter Auswölbung
5 zweite längere Seitenkante mit nach außen gerichteter Auswölbung
6 der ersten Seitenkante benachbarte, abgerundete Ecken
7 der zweiten Seitenkante benachbarte, abgerundete Ecken
8 Reißverschluß
1. Kissen (1), insbesondere Gesundheits-Kopfkissen (1) mit einer Hülle (2) und einer
Füllung (3), gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- daß die Hülle (2) aus einem im wesentlichen undehnbaren Gewebe besteht, die Hülle
(2) im leeren Zustand eine Flächenform aufweist, die ausgehend von einem Rechteck
mit einem Seitenverhältnis von etwa 3 : 4 eine erste längere Seitenkante besitzt,
die mittig eine nach innen gerichtete Auswölbung (4) aufweist, während die andere,
zweite längere Seitenkante mittig eine nach außen gerichtete Auswölbung (5) aufweist,
- daß die Füllung (3) aus im wesentlichen kugelförmigen Faseraggregaten besteht, die
aus sphärisch miteinander verwickelten Fasern und / oder Fäden gebildet sind, und
- daß die in die Hülle (2) gefüllten Faseraggregate ein Schüttgewicht aufweisen, welches
dem 3- bis 7-fachen Schüttgewicht der Faseraggregate im nicht zusammengepreßten Zustand
außerhalb der Hülle (2) entspricht.
2. Kissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die größte Längenausdehnung
der Hülle (2) 30 bis 50 cm, vorzugsweise etwa 40 cm beträgt.
3. Kissen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle
(2) ein Füllvolumen von 5 bis 9 dm³, vorzugsweise etwa 7 dm³ aufweist.
4. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
schmalste Breite der Hülle (2) mittig angeordnet ist und etwa 2 / 3 der größten Länge
der Hülle (2) entspricht.
5. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Radius der nach innen gerichteten Auswölbung (4) der ersten längeren Seitenkante der
Hülle (2) im Scheitelpunkt dieser Auswölbung (4) 3 / 10 bis 4 / 10 der größten Länge
der Hülle (2) entspricht.
6. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Scheitelpunkt der nach innen gerichteten Auswölbung (4) der ersten längeren Seitenkante
der Hülle (2) von der gedachten Seitenkante des Rechtecks um ein Maß entfernt ist,
welches etwa 1 / 10 der größten Länge der Hülle (2) entspricht.
7. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Radius der nach außen gerichteten Auswölbung (5) der zweiten längeren Seitenkante
der Hülle (2) im Scheitelpunkt dieser Auswölbung (5) größer ist, als die größte Länge
der Hülle (2) und vorzugsweise doppelt so groß ist, wie die größte Breite der Hülle
(2).
8. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle
vier Ecken (6, 7) der Hülle (2) abgerundet sind.
9. Kissen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius
der abgerundeten Ecken (6) der Hülle (2) zwischen der nach innen ausgewölbten ersten
längeren Seitenkante (4) und jeweils der einen kürzeren Seitenkante der Hülle (2)
zwischen 1 / 10 und 1 / 20 der größten Länge des Kissens (1) entspricht.
10. Kissen nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Radius der abgerundeten Ecken (7) der Hülle (2) zwischen der nach außen ausgewölbten
zweiten längeren Seitenkante und jeweils der einen kürzeren Seitenkante der Hülle
(2) zwischen 1 / 4 und 1 / 3 der größten Länge des Kissens (1) entspricht.
11. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umfangslinie der Hülle (2) des Kissens (1) mit Ausnahme der nach innen gerichteten
Auswölbung (4) überall mehr oder weniger weit nach außen gewölbt ist.
12. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülle (2) aus einem Baumwollstoff besteht.
13. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
für die Hülle (2) verwendete Gewebe ein Flächengewicht zwischen 100 und 150 g / m²,
vorzugsweise 125 g / m² aufweist.
14. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülle (2) aus zwei an ihren Seitenkanten miteinander verbundenen, vorzugsweise vernähten
Hälften besteht.
15. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
der die beiden Hälften verbindenden Naht im Bereich der nach außen gerichteten Auswölbung
der zweiten längeren Seitenkante eine verschließbare Öffnung, wie Reißverschluß (8)
od.dgl., angeordnet ist, der vorzusweise etwa 20 cm lang ist.
16. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schüttgewicht der Faseraggregate in der Hülle (2) etwa 30 bis 50 g / dm³ beträgt.
17. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichte eines einzelnen unbelasteten Faseraggregates vor dem Einfüllen in die Hülle
(2) zwischen 0,03 und 0,06 g / cm³, vorzugsweise etwa 0,04 g / cm³ beträgt.
18. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
mittlere Durchmesser des einzelnen Faseraggregates zwischen 3 und 7 mm beträgt.