(19)
(11) EP 0 316 589 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.05.1989  Patentblatt  1989/21

(21) Anmeldenummer: 88117217.5

(22) Anmeldetag:  17.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D04D 9/00, A47H 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 06.11.1987 DE 8714826 U

(71) Anmelder: Barthels-Feldhoff GmbH & Co.
D-42289 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Colsman, Erich
    D-5802 Wetter 4 (DE)

(74) Vertreter: Sturies, Herbert (DE) et al
Brahmsstrasse 29
D-42289 Wuppertal
D-42289 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Faltenzugband


    (57) Kleidungsfaltenzugband, mit einem aus unelastischen Fäden (11) bestehenden Fadensystem, in das mehrere über die gesamte Bandlänge unverknüpft durchlaufende Fäden (10) im Abstand (a) zueinander eingezogen sind, die abwechselnd auf beiden Bandseiten flotten.
    Um zu erreichen, daß mit dem Faltenzugband verschluß­elementlose Kleidungsstücke hergestellt werden können, wird das Band so ausgebildet, daß zwei aus elastischem Material bestehende durchlaufende Fäden (10) einen gegenüber dem Fadenabstand (a) vergrößerten Nahtzwischenraum (12) zwischen sich aufweisen, daß sich Nahtzwischenräume (12) und Fadenabstände (a) über die Breite (B) des Bandes (13) einander abwechseln, und daß es paarweise oder mehrfach abstandslos gleichliegende durchlaufende elastische Fäden (10) aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kleidungsfalten­zugband, mit einem aus unelastischen Fäden bestehenden Fadensystem, in das mehrere über die gesamte Bandlänge unverknüpft durchlaufende Fäden im Abstand zueinander eingezogen sind, die abwechselnd auf beiden Bandseiten flotten.

    [0002] Derartige Faltenzugbänder werden zum Rüschen und Ein­reihen an Trachtenröcken und Schürzen, für leichte Sommer­röcke usw. benutzt. Das Einarbeiten erfolgt derart, daß das Faltenzugband zunächst glatt zwischen den unverknüpft durchlaufenden Fäden auf den ebenfalls glattliegenden Stoff genäht wird. Danach werden diese Fäden gemeinsam an ihren Enden teilweise aus dem Band herausgezogen, wobei sich das Band bzw. das unelastische Fadensystem und der damit vernähte Stoff kräuseln lassen.

    [0003] Wird ein Faltenzugband beispielsweise an einem Bund eines Kleidungsstücks verwendet, der den Sitz des Kleidungs­stücks am Träger gewährleisten muß, so ist es erforderlich, den Bund mit einem Verschlußmittel zu unterbrechen, bei­spielsweise mit einem Reißverschluß. Infolgedessen ist die Herstellung eines solchen Kleidungsstücks vergleichsweise kompliziert und erfordert einen gesteigerten Materialaufwand.

    [0004] Demgegenüber liegt der Erfindung zugrunde, das Falten­zugband so zu verbessern, daß es zum Herstellen eines ver­schlußelementlosen Kleidungsstücks verwendet werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwei aus elastischem Material bestehende durchlaufende Fäden einen gegenüber dem Fadenabstand vergrößerten Nahtzwischenraum zwischen sich aufweisen, daß sich Nahtzwischenräume und Fadenabstände über die Breite des Bandes einander ab­wechseln, und daß es paarweise oder mehrfach abstandslos gleichliegende durchlaufende elastische Fäden aufweist.

    [0006] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die elastischen Fäden ein Strecken des gekräuselten Bandes bzw. Stoffes und damit ein Strecken des gesamten Bundes ermöglichen, so daß das Kleidungsstück mit gestrecktem Bund angezogen werden kann. Die Streckung kann derart groß gehalten werden, daß sich ein besonderer Verschluß für den Bund erübrigt.

    [0007] Zwei durchlaufende elastische Fäden weisen einen ver­größerten Nahtzwischenraum zwischen sich auf, so daß auch bei vergleichsweise dicht angeordneten durchlaufenden Fä­den ein problemloses Annähen des Bandes ohne Gefahr für ein Übernähen dieser Fäden möglich ist. Um das Faltenzugband möglichst vielfach auf seinen Untergrund nähen zu können, also beispielsweise bei weichen Stoffen, wechseln sich Nahtzwischenräume und Fadenabstände über die Breite des Bandes einander ab.

    [0008] Es weist das Faltenzugband paarweise oder mehrfach abstandslos gleichliegende durchlaufende Fäden auf, die es ermöglichen, mit dünneren elastischen Fäden dieselbe elastische Zugkraft im Faltenzugband zu erzielen, und die auch dazu beitragen, daß das gerüschte Band nicht ganz so dick ist, so daß das Kleidungsstück im Bundbereich nicht so sehr aufträgt.

    [0009] Die durchlaufenden Fäden haben einen den Durchmesser der unelastischen Fäden erheblich übersteigenden Durchmesser, was es erlaubt, die durchlaufenden Fäden trotz ihrer Elasti­zität genügend zugfest zu gestalten. Außerdem sind derartige dicke Fäden besser erkennbar und damit auch besser verarbeit­bar.

    [0010] Zweckmäßiger Weise beträgt der Abstand zwischen zwei durchlaufenden Fäden etwa das Doppelte bis Dreifache des Fadendurchmessers, so daß das Band durch eine entsprechende Häufung elastischer durchlaufender Fäden mit einer sehr hohen Elastizität versehen ist, nachdem es gekräuselt wurde. Um das Faltenzugband über seine gesamte Breite auf seinen Untergrund nähen zu können, also beispielsweise auf einen weichen Stoff, weisen die bandkantennahen durchlaufenden Fäden einen eine Naht ermöglichenden Kantenabstand auf.

    [0011] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung darge­stellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Ansicht eines Bandstücks, dessen durch­laufende Fäden nicht verzogen sind,

    Fig. 2 die Ansicht des Bandstücks der Fig. 1 nach dem Verziehen der durchlaufenden Fäden, und

    Fig. 3 eine Aufsicht auf die Bandkanten des Bandes der Fig. 1 in Richtung A.



    [0012] Das in Fig. 1 dargestellte Faltenzugband 13 besteht im wesentlichen aus einem System unelastischer Fäden 11, von denen lediglich einige dargestellt sind. Die Fäden 11 sind beispielsweise in Leinwandbindung miteinander ver­webt. Das System der unelastischen Fäden 11 erstreckt sich zwischen den Bandkanten 16.

    [0013] Außerdem sind über die gesamte Bandlänge unverknüpft durchlaufende Fäden 10 vorhanden, entweder als Einzelfäden, oder - wie dargestellt -, als Doppelfäden, also als solche Fäden, die paarweise abstandslos nebeneinander angeordnet sind und gleichliegend durchlaufen. Die Fäden 10 sind so eingezogen, daß sie in der Ansicht der Fig. 1 nur auf der betrachteten Bandseite zu sehen sind. In den Bereichen 17 befinden sich die durchlaufenden Fäden 10 auf der Bandrück­seite, wo sie ebenso über das Fadensystem unelastischer Fä­den 11 flotten, wie auf der aus Fig. 1 ersichtlichen Band­seite.

    [0014] Der Abstand a des Fadens 10 von einem weiteren Faden bzw. Fadenpaar beträgt etwa das Doppelte bis Dreifache des Faden­durchmessers d bzw. des Fadenpaardurchmessers. Die Abstände a können zur Erhöhung der Zugkraft des eingenähten Bandes 13 so gering gehalten werden, daß die Anordnung einer Naht 18 zwischen zwei diesen Abstand a aufweisenden Fäden 10 oder Fadengruppen nicht mehr möglich ist, ohne daß die Gefahr des Übernähens zu groß wird. Im Falle eines solchen Übernähens würden die elastischen durchlaufenden Fäden 10 beschädigt, so daß Reißgefahr gegeben ist, oder sie würden auf dem Band fixiert, so daß ein Kräuseln nicht mehr möglich ist. Es sind daher auf dem Band 13 sogenannte Nähstraßen 19 vorgesehen, die im wesentlichen einen vergrößerten Nahtzwischenraum 12 aufweisen, in den die Naht 18 bei wesentlich verringerter Gefahr des Übernähens gelegt werden kann.

    [0015] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß sich Nahtzwischenräume 12 und Fadenabstände a über die Breite B des Bandes 13 einander abwechseln.

    [0016] Desweiteren ist für die bandkantennahen durchlaufenden Fäden 10′ ein Kantenabstand k vorgesehen, der es ermöglicht, eine Naht 14 zu legen, so daß das Band 13 auch im Kantenbe­reich auf seiner Unterlage fixiert werden kann.

    [0017] Fig. 2 zeigt das geraffte Band 13, bei dem die durch­laufenden Fäden 10 an den Bandenden zusammengefaßt und mit einem Knoten 20 fixiert sind. Durch das Raffen ergeben sich beidseitig der durchlaufenden Fäden 10 Rüschen bzw. Band­stoffschlingen 21, die für eine entsprechende Rüschung des Kleidungsstoffs sorgen. Das ergibt sich insbesondere aus Fig. 3, in der die elastischen Fäden 10 glatt durchlaufend darge­stellt sind, während die Rüschen 21 des Bandes 13 für eine entsprechende Rüschung eines Stoffs 22 sorgen, der gestrichelt dargestellt ist. Damit ergibt sich beispielsweise an der Oberkante eines Rocks ein entsprechend gerüschter Bund, dessen dichter Durchmesser der Taille des Trägers entsprechend bemessen wird. Soll dieser Rock ausgezogen werden, so dehnen sich die durchlaufenden elastischen Fäden 10 bei einem Strecken des Bundes und der Rock kann ausgezogen werden. Ein Verschluß erübrigt sich.


    Ansprüche

    1. Kleidungsfaltenzugband, mit einem aus unelastischen Fäden (11) bestehenden Fadensystem, in das mehrere über die gesamte Bandlänge unverknüpft durchlaufende Fäden (10) im Abstand (a) zueinander eingezogen sind, die abwechselnd auf beiden Bandseiten flotten, da­durch gekennzeichnet, daß zwei aus elastischem Material bestehende durchlaufende Fäden (10) einen gegenüber dem Fadenabstand (a) vergrößer­ten Nahtzwischenraum (12) zwischen sich aufweisen, daß sich Nahtzwischenräume (12) und Fadenabstände (a) über die Breite (B) des Bandes (13) einander abwechseln, und daß es paarweise oder mehrfach abstandslos gleich­liegende durchlaufende elastische Fäden (10) aufweist.
     
    2. Faltenzugband nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die durchlaufenden Fäden (10) einen den Durchmesser der unelastischen Fäden (11) erheblich übersteigenden Durchmesser (d) haben.
     
    3. Faltenzugband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) zwischen zwei durchlaufenden Fäden (10) etwa das Doppelte bis Dreifache des Fadendurchmessers (d) beträgt.
     
    4. Faltenzugband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die band­kantennahen durchlaufenden Fäden (10′) einen eine Naht (24) ermöglichenden Kantenabstand (k) aufweisen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht