[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochdruckentladungslampe nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei derartigen Hochdruckentladungslampen kann es sich um Natriumhochdruckentladungslampen
mit einem Entladungsgefäß aus Aluminiumoxidkeramik oder um Metallhalogenidentladungslampen
mit einem Entladungsgefäß aus Quarzglas handeln.
[0003] Derartige Lampen mit hohen Leistungen (z.B. 250 W) benötigen bisher ein stabiles
Haltegestell für das Entladungsgefäß, das aus vielen Einzelteilen zusammengesetzt
ist.
[0004] Besonders bei Natriumhochdruckentladungslampen tritt das Problem auf, daß das keramische
Entladungsgefäß einen außerordentlich hohen Ausdehnungskoeffizienten aufweist. Es
ist wegen der hohen Betriebstemperaturen (ca. 1000 °C) daher notwendig, eine Anpassung
an die unterschiedliche Ausdehnung (verglichen mit metallischem Haltegestell und
gläsernem Außenkolben) vorzunehmen. Hierbei ist es wünschenswert, die axiale Ausrichtung
des Entladungsgefäßes aufrechtzuerhalten, da derartige Lampen häufig in Reflektoren
eingesetzt werden.
[0005] Hierbei mußte bisher das Problem der Wärmeausdehnung des Entladungsgefäßes und das
Problem der sicheren elektrischen Verbindung zwischen Stromzuführung des Entladungsgefäßes
und Haltegestell immer getrennt gelöst werden.
[0006] Aus der DE-OS 29 35 980 ist bekannt, die Wärmeausdehnung mittels einer axialen Bohrung
in einem Zylinder aus Isoliermaterial zu kompensieren. Der Zylinder ist mit einem
Federband am Haltegestell befestigt. Andererseits erfolgt die elektrische Zuleitung
über eine bewegliche offene 180°-Schleife aus dünnem Draht oder Metallfolie. Unerwünschte
Schwingungen werden durch diese Anordnung nicht gedämpft.
[0007] In der US-PS 3 882 346 wird die Wärmeausdehnung des Entladungsgefäßes von der axial
angeordneten Schlaufe eines am Haltegestell befestigten Stützdrahtes aufgefangen.
Die elektrische Verbindung zwischen Haltegestell und Stromzuführung wird durch ein
elastisches Metallband hergestellt, das zugleich dämpfend auf Schwingungen wirkt.
Dadurch, daß die Ebene des Metallbandes in der Lampenlängsachse liegt, finden diese
Schwingungen quer zur Lampenachse statt, was die optischen Eigenschaften verschlechtert.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau des Haltegestells weiter zu
vereinfachen. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0009] Weitere Ausbildungen der Erfindungen, die besonders vorteilhaft sind, finden sich
in den Unteransprüchen.
[0010] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine
Reduzierung der Teile zahl des Haltegestells die Fertigung auf einem Gestellmontageautomaten
erleichtert. Weiterhin wird das Problem der Wärmeausdehnung und der elektrischen Verbindung
gleichzeitig gelöst und unerwünschte Schwingungen werden nahezu ohne Auslenkung aus
der Lampenachse gedämpft.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen anhand von Zeichnungen im folgenden näher
beschrieben werden.
Figur 1 zeigt eine Natriumhochdrucklampe mit Stanzteil
Figur 2 zeigt das Stanzteil in Vergrößerung
Figur 3 zeigt eine andere Ausführungsform des Gestellaufbaus
Figur 4 zeigt eine Metallhalogenidentladungslampe (ohne Außenkolben)
[0012] Figur 1 zeigt eine Natriumhochdruckentladungslampe 1 mit einer Leistungsaufnahme
von 150 W. Sie weist einen zylindrischen Außenkolben 2 aus Hartglas mit Schraubsockel
3 auf. Am sockelfernen Ende des Außenkolbens ist ein Befestigungsnippel 4 für das
Gestell 5 ausgeformt. Das Gestell weist zwei Zuführungsdrähte 6 auf, die voneinander
isoliert mittels einer Tellereinschmelzung 7 in den Außenkolben vakuumdicht eingeschmolzen
sind und in üblicher Weise mit dem Sockel 3 verbunden sind. Die Stromzuführungen 6
sind dreiteilig gegliedert. Das sockelseitige Endstück ist aus Nickel, das Mittelstück
(Bereich der Durchführung) aus Wolfram und das sockelferne Endstück aus Nickel mit
2 %igem Manganzusatz oder nickelplattiertem Eisen gefertigt.
[0013] Im Innern des Außenkolbens, der auch elliptisch geformt sein kann, ist axial das
Entladungsgefäß 8 aus durchscheinender Aluminiumoxid-Keramik angeordnet.
[0014] Einer der Zuführungsdrähte 6a ist in an sich bekannter Weise über einen weiteren
U-förmig abgewinkelten Leitungsdraht 9 (aus Nickel mit 2 %igem Manganzusatz oder nickelplattiertem
Eisen) mit der als Niob-Rohr ausgebildeten Stromzuführung 10a für die untere, d.h.
sockelnahe Elektrode 11 des Entladungsgefäßes verbunden. Um eine sichere Verbindung
zu gewährleisten, ist dabei der Zuführungsdraht 6a im 45°-Winkel so abgewinkelt,
daß er an dem Leitungsdraht 9 an zwei Berührungspunkten verschweißt werden kann. Das
sockelnahe Ende des Entladungsgefäßes 8 ist somit starr in der Lampenachse gehaltert.
Die Stromzuführung ist jeweils mittels eines keramischen Endstopfens vakuumdicht
in das Entladungsgefäß eingepaßt.
[0015] Der zweite Zuführungsdraht 6b ist in ebenfalls bekannter Weise mit einem Metallstützstab
12 verbunden, welcher parallel zum Entladungsgefäß 8 zum sockelfernen Ende des Außenkolbens
2 geführt ist. Der Zuführungsdraht 6b ist ebenfalls im 45°-Winkel abgewinkelt und
mit dem Metallstützstab 12, der ein rechtwinklig abgebogenes Endteil aufweist, an
zwei Berührungspunkten verschweißt. Das sockelferne Ende des Metallstützstabs 12
ist quer zur Lampenachse abgewinkelt und zu einem Teilkreis 13 gebogen, der den Befestigungsnippel
4 halternd umfaßt. In einer anderen Ausführungsform ohne Nippel ist der Durchmesser
des Teilkreises so gewählt, daß er innen am sockelfernen Ende des Außenkolbens anliegt.
Der Stützstab ist aus Nickel mit einem 2 %igen Manganzusatz oder aus nickelplattiertem
Eisen gefertigt.
[0016] Die sockelferne Elektrode 14 des Entladungsgefäßes 8 ist über eine als Niob-Rohr
ausgebildete sockelferne Stromzuführung 10b mit einem Blattfeder-Stanzteil 15 aus
Edelstahl verbunden. Die Ebene des Stanzteils 15 ist dabei senkrecht zur Lampenachse
angeordnet. Das Stanzteil 15 ist direkt mit dem Stützstab 12 des Gestells 5 über eine
abgewinkelte Schweißplatte 16 durch Buckelschweißung verbunden. Die Schweißplatte
weist hierzu drei Sicken (Buckel) auf.
[0017] Das Stanzteil 15 selbst ist in Figur 2 in Vergrößerung von oben dargestellt. Es besteht
im wesentlichen aus einem stabilisierenden äußeren Rahmenteil 17 und einem innen angeordneten
Zwischenteil 18. Das äußere Rahmenteil 17 wird von zwei Armen 19 gebildet, die gemeinsam
an einer Seite eines plättchenartigen Ansatzstücks 21 angeformt sind, sich aufweiten
und in zwei zueinander parallelen Abschnitten 20 enden. Das Ansatzstück 21 weist zur
Montage am Gestell außerdem an einer anderen Seite die um 90° abgewinkelte Schweißplatte
16 auf. Die beiden Endabschnitte 20 sind mäanderförmig um 180° in Richtung zum Ansatzstück
21 zurückgeführt und über das Zwischenteil 18 miteinander verbunden. Das Zwischenteil
18 weist ein plättchenartiges Befestigungselement 22 auf, das mit einer zentralen
Bohrung 23 versehen ist. Die Bohrung 23 ist in der eingebauten Lampe genau in der
Lampenachse angeordnet (Fig. 1.). Sie ermöglich das Evakuieren des zentral aufgeschweißten
Nb-Rohres beim Pumpprozeß der Lampen. Die Befestigung der oberen Stromzuführung 10b
am Befestigungselement 22 erfolgt wiederum mittels Buckelschweißung, wobei das Befestigungselement
22 drei von der Mitte ausgehende Sicken (Buckel) 27 (in Fig. 2 erkennbar) zum besseren
Verschweißen des Nb-Rohres mit dem Zwischenteil aufweist.
[0018] Alle Elemente des Stanzteils 15, außer der abgewinkelten Schweißplatte 16, liegen
in einer Ebene. Im Lampenbetrieb dehnt sich das keramische Entladungsgefäß 8 entlang
der Lampenachse in Richtung zum Befestigungsnippel 4 aus. Das Blattfeder-Stanzteil
15 kann dieser Ausdehnung folgen.
[0019] Man kann als Verbindungselement zwischen oberer Stromzuführung 10b und Stützstab
12 auch ein einfaches Blattfeder-Bandstück verwenden, das in einer Ebene senkrecht
zur Lampenachse angeordnet ist und eine abgewinkelte Schweißplatte (s.o.) aufweist.
Bei dieser Ausführungsform ist jedoch die Entfernung h1 zwischen der als Fixpunkt
wirkenden Schweißplatte am Stützstab und dem entlang der Lampenachse sich ausdehnenden
Entladungsgefäß relativ groß. Dieser lange "Hebelweg" h1 (in Fig. 2) hat im Vergleich
zur bevorzugten Ausführungsform des Blattfeder-Teils als Stanzteil zwei Nachteile.
Erstens führt er zu einem schlechteren Dämpfungsverhalten bei Schwingungen und zweitens
kann bei sehr hohen Temperaturen und entsprechend großer Ausdehnung eine geringfügige
seitliche Auslenkung des oberen Endes des Entladungsgefäßes stattfinden.
[0020] Bei der bevorzugten Ausführung als Stanzteil, wie oben beschrieben, wird der "Hebelweg"
durch das stabile Rahmenteil gleichsam verkürzt und im wesentlichen federt nur das
Zwischenteil gegen das Rahmenteil. Als "Hebelweg" ist dabei nur die etwa halb so lange
Strecke h2 (Fig. 2) zwischen der 180°-Biegung am Endabschnitt 20 und der Bohrung
23 aufzufassen. Der kürzere Hebelweg verbessert die Dämpfungseigenschaften. Außerdem
wird die seitliche Auslenkung des Entladungsgefäßes minimiert. Die Strecke h1 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel etwa 17 mm lang, die Strecke h2 ca. 9 mm lang.
[0021] Das Blattfeder-Stanzteil ermöglicht eine sichere elektrische Verbindung zwischen
der oberen Stromzuführung und dem Stützstab des Haltegestells (über die Schweißplatte
16 und über die Schweißsicken 27 in der Nähe der Bohrung 23). Gleichzeitig kann es
der Wärmeausdehnung des Entladungsgefäßes im Betrieb folgen (ca. 1 mm) und dämpft
unerwünschte Schwingungen.
[0022] Figur 3 zeigt eine andere Ausführungsform des Haltegestells der Natriumhochdrucklampe.
Die Bezugszeichen entsprechen in ihrer Bedeutung der Figur 1. Im Unterschied zur
Figur 1 ist jetzt nicht nur die obere Stromzuführung 10b, sondern auch die untere
Stromzuführung 10a über ein Blattfederstanzteil 15 mit dem Haltegestell 5 verbunden.
Die Schweißplatte 16 des zusätzlichen Stanzteils 15 ist dabei direkt mit dem ersten
Zuführungsdraht 6a verbunden.
[0023] Eine andere Ausführung ist in Figur 4 gezeigt. Dabei handelt es sich um eine an sich
bekannte Metallhalogenidhochdruckentladungslampe mit Außenkolben (nicht gezeigt)
und mit einem axial angeordneten Entladungsgefäß 24 aus Quarzglas, das an seinen beiden
Enden Quetschdichtungen aufweist, in die Stromzuführungen 25a, b aus Molybdändraht
vacuumdicht eingeschmolzen sind. Derartige Lampen sind beispielsweise in der EP-OS
173 235 und in der EP-OS 145 072 beschrieben. Erfindungsgemäß ist die obere Stromzuführung
25b mit dem Stützstab 12 des Haltegestells 5 wieder über ein Blattfeder-Stanzteil
15′ verbunden. Es entspricht im wesentlichen wieder der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform.
Aufgrund des im Vergleich zum Niob-Rohr (Durchmesser 3,5 mm) wesentlich kleineren
Durchmessers des Molybdändrahtes (ca. 0,8 bis 1,0 mm) ist jedoch das Befestigungselement
22′ mit einer um 90° abgewinkelten Schweißplatte 26 ausgestattet, an dem die Stromzuführung
25b befestigt ist. Die Schweißplatte 26 ähnelt der gestellseitigen Schweißplatte 16′
. Diese Art der Befestigung läßt sich auch bei Natriumhochdrucklampen verwenden, die
anstatt einer rohrartigen Stromzuführung eine Stromzuführung aus Draht aufweisen
(vgl. z.B. EP-OS 160 445). Im Außenkolben kann ein Getterring und/oder ein Getterpellet
angebracht sein.
1. Hochdruckentladungslampe (1), bestehend aus - einem Außenkolben (2) aus Glas
- einem rohrförmigen Entladungsgefäß (8) aus durchsichtigem Material, das zwei axial
ausgerichtete Elektroden (11, 14) und eine Gasfüllung enthält - einem Sockel (3)
- einem Haltegestell (5), das das Entladungsgefäß (8) im Inneren des Außenkolbens
(2) in axialer Richtung hält, und das im wesentlichen zwei vakuumdicht in den Außenkolben
(2) eingeschmolzene Zuführungsdrähte (6a, 6b) aufweist, von denen einer mit einem
parallel zum Entladungsgefäß (8) ausgerichteten Metallstützstab (12) elektrisch-leitend
verbunden ist, wobei der Stab (12) am sockelfernen Ende des Außenkolbens befestigt
ist
- zwei axial aus dem Entladungsgefäß (8) herausgeführte Stromzuführungen (10a, 10b),
die mit dem Haltegestell (5) elektrisch-leitend verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die sockelfern angeordnete Stromzuführung (10b) über ein im wesentlichen
ebenes Blattfeder-Teil mit dem Haltegestell (5) elektrisch-leitend und mechanisch-starr
verbunden ist, wobei die Ebene des Blattfeder-Teils senkrecht zur Lampenachse angeordnet
ist.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blattfeder-Teil
ein Stanzteil (15) mit einem stabilisierenden äußeren Rahmenteil (17) und einem dagegenfedernden
inneren Zwischenteil (18) ist.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanzteil
(15) ein plättchenartiges Ansatzstück (21) zur Montage am Haltegestell (5) aufweist,
an das zwei Arme (19) angeformt sind, die das äußere Rahmenteil (17) bilden.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Arme (19) in zwei zueinander parallelen Abschnitten (20) enden, die über ein mäanderförmig
gebogenes Zwischenteil (18) miteinander verbunden sind.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an das Zwischenteil
(18) ein plättchenartiges Befestigungselement (22) zur Montage der sockelfernen Stromzuführung
(10b) angeformt ist.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement
(22) mit einer zentralen Bohrung (23) versehen ist, die in der Lampenachse liegt.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stromzuführungen
(10a, 10b) über ein Blattfeder-Teil mit dem Haltegestell (5) verbunden sind.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
h2 zwischen dem freien Ende der Endabschnitte (20) und der Lampenachse etwa halb so
groß ist wie der Abstand h1 zwischen Lampenachse und Ansatzstück (21).