[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung von Küchenabfällen.
[0002] Zur Zeit ist es üblich, Nahrungsmittelabfälle in mehr oder weniger frischem oder
verdorbenem Zustand an Schweinemästereien zu liefern. Dabei werden der Küchenabfall
aus Marmelade, Butter, Quark und Bechern sowie insbesondere Coca Cola- und Bierdosen
separiert und der normalen Mullentsorgung zugeführt. Diese Arbeit ist aufwendig und
wird von den Betroffenen nur ungern durchgeführt.
[0003] Die Verfütterung von Küchenabfällen an z.B. Schweinemästereien ist aus hygienischen
sowie aus Seuchengründen problematisch. Dies gilt auch für eine Entsorgung auf normale
Müllhalden, da es sich bei Küchenabfallen, die bei Gemeinschaftsverpflegungs-Küchen
täglich in großen Mengen anfallen, nicht um sogenannten Haushaltsmüll handelt. Dabei
setzen sich die Küchenabfälle einerseits zusammen aus Nahrung smitteln wie z.B. Brot,
belegte Brötchen, Kartoffelschalen, Suppen und Soßen, Apfelmus, ganzen Salatköpfen,
Porreestangen, Fleisch- oder Wurstresten, Dessertresten u.dgl. und andererseits aus
Verpackungen, z.B. Plastikbechern unterschiedlicher Größe, Milchtüten, Coca Cola-Dosen
aus Aluminium, Kondensmilchdosen aus Aluminium u.dergl..
[0004] Zur Entsorgung von Küchenabfällen werden diese bisher lediglich zu einem "Kuchen"
verpreßt. Dieses Verfahren stellt schon deshalb keine Lösung der genannten Probleme
dar, weil weder der so hergestellte "Kuchen" noch die abgepreßte Flüssigkeit steril
sind und eine problemlose Entsorgung ermöglichen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein geeignetes Verfahren zur Entsorgung
von Küchenabfällen zu entwickeln.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kuchenabfälle zuerst
zerkleinert, dann auf zumindest 100° C erhitzt, anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt
und schließlich in hoch-pastöser bis bröckeliger Konsistenz der Müllverbrennung zugeführt
werden.
[0007] Die zerkleinerten Küchenabfälle werden somit erfindungsgemäß zumindest pastörisiert,
um sie für eine bestimmte Zeit haltbar zu machen. Wird die Erhitzung in einer druckfesten
Anlage durchgeführt, kann auch eine Erhitzung auf über 100° C, z.B. auf 125° C und
somit eine Sterilisierung der Masse erfolgen.
[0008] Soweit gewünscht kann nach der genannten Erhitzung der zerkleinerten Masse aus dieser
Feuchtigkeit herauskondensiert werden. Der Entfeuchtungsprozeß kann bis zu 30 min
betragen und unter Vakuum erfolgen unter Zuhilfenahme eines Kondensators und einer
Vakuumpumpe. Je nach Zusammensetzung des Abfalls kann aus der zerkleinerten Masse
bis zu 40 % des ursprünglichen Gewichtes herauskondensiert werden.
[0009] Grundsätzlich ist es möglich, die Zerkleinerung und den thermischen Prozeß in getrennten
Apparaten durchzuführen. Zur Vereinfachung der Handhabung und zur Verkürzung der
Aufbereitungszeit ist es jedoch zweckmäßig, wenn die Erhitzung der Masse bereits während
ihrer Zerkleinerung beginnt.
[0010] Die Zerkleinerung der Küchenabfälle erfolgt vorzugsweise mit umlaufenden Zerkleinerungswerkzeugen,
z.B. Messern, die eine gezielte Umwälzung der zu zerkleinernden Küchenabfälle bewirken.
Dabei laufen die Zerkleinerungswerkzeuge z.B. mit 1.500 oder 3.000 U/min um.
[0011] Zur Unterstützung des Zerkleinerungsvorganges sowie zur Beschleunigung der Erhitzung
der Masse ist es vorteilhaft, wenn die Abfälle während der Zerkleinerung und während
der gesamten Erhitzungsphase umgewälzt werden. Diese zusätzliche Umwälzung läßt sich
durch einen Transportflügel erreichen, der erheblich langsamer umläuft als die Zerkleinerungswerkzeuge
und die zu zerkleinernden Abfälle bzw. die bereits zerkleinerte Masse von der Behälterwandung
jeweils zum Zentrum lenkt.
[0012] Da Küchenabfälle nicht sehr kompakt anfallen und somit ein hohes Volumen einnehmen,
ist es zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft, wenn von den
chargenweise aufzubereitenden Abfällen in einer ersten Zerkleinerungsstufe nur die
eine Chargenhälfte zerkleinert und dann in einer zweiten Zerkleinerungsstufe die
zweite Chargenhälfte in die vorzerkleinerte Masse hinzugegeben wird. Dabei reicht
es aus, wenn in der ersten Zerkleinerungsstufe die Zerkleinerungswerkzeuge mit etwa
3.000 U/min und für ca. 30 s umlaufen. Hierdurch erfolgt eine so hohe Verdichtung
der Abfälle bzw. eine so große Volumenreduzierung, daß bereits nach ca. 1/2 min die
zweite Chargenhälfte zugegeben werden kann. Hierdurch läßt sich die Kapazität des
zum Einsatz kommenden Apparates optimal ausnutzen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
in der zweiten Zerkleinerungsstufe die Zerkleinerungswerkzeuge mit etwa 3.000 U/min
und für ca. 1 min umlaufen.
[0013] Zur Verbesserung und insbesondere Verkürzung der Erhitzungsphase ist es zweckmäßig,
wenn nach Beendigung der zweiten Zerkleinerungsstufe und während der noch andauernden
Erhitzungsphase die Zerkleinerungswerkzeuge einmal oder mehrmals kurzfristig umlaufen.
[0014] Zur Erhitzung der Masse kann dieser die Wärme direkt und/oder indirekt zugeführt
werden. Dabei kann die direkte Wärmezufuhr durch Injizierung von Dampf in die aufzuheizende
Masse erfolgen. Aufgrund der permanenten Umwälzung dieser Masse erfolgt die Wärmeabgabe
an die Masse völlig gleichmäßig. Bei direkter Wärmezufuhr dauert die zweite Zerkleinerungsstufe
einschließlich der gesamten Erhitzungsphase bis zu etwa 6 min.
[0015] Die Wärmezufuhr kann aber auch indirekt erfolgen z.B. durch Elektrowärme mittels
Heizmatten, durch Heißwasser, durch Wärmeträgeröl u.dergl. . Hierfür wird vorzugsweise
eine die zu zerkleinernden Abfälle aufnehmende Schüssel mit einem Doppelmantel verwendet.
Bei indirekter Wärmezufuhr dauert die zweite Zerkleinerungsstufe einschließlich der
gesamten Erhitzungsphase bis zu etwa 30 min.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorteilhaft, wenn die Abfälle aus Nahrungsmitteln
auf eine Stückgröße von etwa 2 - 3 mm zerkleinert werden, und wenn die Abfälle aus
Verpackungen auf eine Stückgröße von etwa 10 mm zerkleinert werden. Dabei ist es möglich,
die aus Nahrungsmitteln herrührenden Küchenabfälle getrennt von den aus Verpackungen
herrührenden Küchenabfällen zuzuführen. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt aber darin, daß eine derartige Trennung nicht erforderlich ist. Während der
Erhitzungsphase nehmen die auf Stückgrößen von etwa 2 bis 3 mm zerkleinerten Abfälle
aus Nahrungsmitteln eine musartige Konsistenz, während die Verpackungsanteile kleiner
oder gleich 10 mm sind.
[0017] Nach Abkühlung auf Raumtemperatur liegt die Masse als hochpastöser bis bröckeliger
Kuchen vor, der sich einfach handhaben, ggf. bis zu zwei Wochen sammeln bzw. zwischenlagern
läßt um dann der Müllverbrennung zugeführt zu werden z.B. über Sammeltransporte.
Durch die erfindungsgemäße Aufbereitung der Küchenabfälle läßt sich eine Volumenreduzierung
bis zum Achtfachen erreichen.
1. Verfahren zur Entsorgung von Küchenabfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die Küchenabfälle
zuerst zerkleinert, dann auf zumindest 100° C erhitzt, anschließend auf Raumtemperatur
abgekühlt und schließlich in hoch-pastöser bis bröckeliger Konsistenz der Müllverbrennung
zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der genannten Erhitzung
der zerkleinerten Masse aus dieser Feuchtigkeit herauskondensiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Entfeuchtungsprozeß
bis zu 30 min beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Entfeuchtungsprozeß
unter Vakuum erfolgt.
5. verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus der zerkleinerten
Masse bis zu 40 % des ursprünglichen Gewichtes herauskondensiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Erhitzung der Masse bereits während der Zerkleinerung beginnt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zerkleinerung mit umlaufenden Zerkleinerungswerkzeugen erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abfälle während der Zerkleinerung und während der gesamten Erhitzungsphase umgewälzt
werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
von den chargenweise aufzubereitenden Abfällen in einer ersten Zerkleinerungsstufe
nur die eine Chargenhälfte zerkleinert und dann in einer zweiten Zerkleinerungsstufe
die zweite Chargenhälfte in die vorzerkleinerte Masse hinzugegeben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Zerkleinerungsstufe
die Zerkleinerungswerkzeuge mit etwa 3.000 U/min und für ca. 30 s umlaufen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten
Zerkleinerungsstufe die Zerkleinerungswerkzeuge mit etwa 3.000 U/min und für ca.
1 min umlaufen.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Beendigung der zweiten Zerkleinerungsstufe und während der noch andauernden
Erhitzungsphase die Zerkleinerungswerkzeuge einmal oder mehrmals kurzfristig umlaufen.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erhitzung der Masse dieser Wärme direkt und/oder indirekt zugeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei direkter Wärmezufuhr,
z.B. mit Dampf, die zweite Zerkleinerungsstufe einschließlich der gesamten Erhitzungsphase
bis zu 6 min dauert.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei indirekter Wärmezufuhr
die zweite Zerkleinerungsstufe einschließlich der gesamten Erhitzungsphase bis zu
30 min dauert.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abfälle aus Nahrungsmitteln auf eine Stückgröße von etwa 2 - 3 mm zerkleinert
werden.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abfälle aus Verpackungen auf eine Stückgröße von etwa 10 mm zerkleinert werden.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die hoch-pastöse bis bröckelige Masse vor ihrer Verbrennung zwischengelagert wird.