[0001] Die Erfindung betrifft einen Selbstschalter mit einem Schaltwerk, das eine Verklinkungsstelle
mit einem Klinkenhebel und mit einem Auslösehebel aufweist, sowie mit einem Überstromauslöser,
der ein Thermobimetall besitzt, das infolge der durch einen Überstrom hervorgerufenen
Erwärmung auslenkt, dabei den Auslösehebel mit einem Auslösestift beaufschlagt und
so die Entklinkung und damit die Betätigung des beweglichen Kontaktstückes herbeiführt.
[0002] Selbstschalter besitzen üblicherweise zur Auslösung einer Schalthandlung ein auf
Erwärmung reagierendes Schaltelement mit einem Thermobimetall. Dabei wird das Schaltelement
so ausgelegt, daß es bei Erreichen eines für den durch den Selbstschalter abzusichernden
Leitungsabschnitt festgelegten Grenzstromes auslöst und die Stromzufuhr unterbricht.
Hierbei dient die durch diesen Grenzstrom hervorgerufene Erwärmung als Referenzgröße.
Diese wird mit Hilfe des im Schaltelement enthaltenen Thermobimetalls ausgenutzt.
[0003] Im Stand der Technik (z. B. DE-PS 23 36 916, DE-PS 22 48 807) ist es seit langem
bekannt. Selbstschalter mit einem Bimetallauslöser zu versehen, der zur Unterbrechung
der Stromzufuhr beim Auftreten von Überströmen dient. Dabei hat es sich gezeigt,
daß der Einfluß der Umgebungstemperatur auf die thermische Auslösung, d. h. auf
das Auslöseverhalten des Bimetallauslösers, zu einer unterschiedlichen Belastbarkeit
der mit Bimetallauslösern versehenen Selbstschalter führt.
[0004] Die für das Auslöseverhalten des Bimetallauslösers maßgebliche Umgebungstemperatur
hängt wiederum davon ab, wieviele Selbstschalter in einem Zählerplatz nebeneinander
und in welchem Abstand zueinander vorgesehen sind. Zur Berücksichtigung der Umgebungstemperatur
sowie der gegenseitigen thermischen Beeinflussung von Selbstschaltern wurden Korrekturfaktoren
ermittelt, die der Geräteauswahl jeweils zugrunde gelegt werden.
[0005] Ausgehend vom vorstehend angegebenen Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung,
einen Selbstschalter der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Auslöseverhalten
weitgehend unabhängig ist von der ihn beaufschlagenden Umgebungstemperatur sowie
von seiner die Umgebungstemperatur beeinflussenden Anordnung - einzeln oder gemeinsam
mit anderen Sicherungsautomaten nebeneinandergereiht mit und ohne Abstand.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein zweites Thermobimetall vorgesehen
ist, welches zur Kompensation der durch die Umgebungstemperatur hervorgerufenen
Auslenkung des als Auslösebimetall bezeichneten Thermobimetalls des Überstromauslösers
dient, so daß dieses erfindungsgemäß den Auslösehebel tatsächlich erst bei dem festgelegten
Überstrom beaufschlagt und damit die Auslösung bewirkt, welche zur Unterbrechung des
Stromkreises führt.
[0007] Dabei ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß das Ausgleichsbimetall und das Auslösebimetall
aus der gleichen Werkstoffkombination gebildet sind.
[0008] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, das zweite Thermobimetall
am Auslösehebel zu befestigen, wobei die Auslenkung des zweiten Thermobimetalls der
des Auslösebimetalls folgt. Die Befestigung an dem Auslösehebel kann durch eine Niet-,
Löt- oder Schweißverbindung vorgesehen sein.
[0009] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das zweite Thermobimetall
als Ausgleichsbimetall, das als Streifen mit einem ortsfest eingespannten Ende und
mit einem freien Ende ausgebildet ist, im rechten Winkel zum Auslösehebel angeordnet
ist und daß an seinem freien Ende eine Nase gleitend aufgeschoben ist, die zur Übertragung
des vom Auslösbimetall herrührenden Auslöseimpulses auf den Auslösehebel in einem
zwischen dem Auslösebimetall und dem Auslösehebel befindlichen Spalt greift, dabei
den Freiraum zwischen sich und dem Auslösebimetall sowie dem Auslösehebel in Abhängigkeit
von der durch die Umgebungstemperatur hervorgerufenen Auslenkung des Ausgleichsbimetalls
ausfüllt und so den Auslöseweg des Auslösebimetalls einstellt. Mit anderen Worten
die Nase ist als auf dem Ausgleichsbimetall längs verschieblicher Keil ausgebildet,
der mit seiner Schneide in den Spalt greift und dessen die Schneide begrenzenden
Keilflächen mit dem Auslösehebel und dem Auslösebimetall zusammenarbeiten.
[0010] Dabei sind die Keilflächen unter einem Winkel zueinander angeordnet, der auf die
Auslenkung des Auslösebimetalls und des Ausgleichsbimetalls abgestimmt ist. Der die
Nase bildende Keil besitzt eine Keilfläche, welche parallel zum Auslösehebel angeordnet
ist.
[0011] Eine Besonderheit dieser Ausgestaltung besteht darin, daß mit zunehmender Eindringtiefe
der Nase in den Spalt der Abstand zum Auslösehebel und zum auslenkenden Auslösebimetall
gleich bleibt, d. h. die Größe des Winkels steht in direkter Beziehung zur Auslenkung
der beiden Bimetalle.
[0012] Das Ausgleichsbimetall und das Auslösebimetall sind parallel zueinander angeordnet
und nehmen den Auslösehebel zwischen sich, wobei der Auslösehebel um eine Lagerstelle
schwenkbar ist. Das freie Ende des Ausgleichsbimetalls ist mit dem Auslösehebel im
Bereich der Lagerstelle verbunden und beaufschlagt dabei den Auslösehebel in Abhängigkeit
von der Umgebungstemperatur so, daß dessen Abstand zum Auslösestift des Auslösebimetalls
gleichbleibt.
[0013] Eine Besonderheit der Erfindung besteht hierbei darin, daß das Auslösebimetall und
das Ausgleichsbimetall bezogen auf ihre freien Enden antiparallel zueinander angeordnet
sind und daß die Lagerstelle am Auslösehebel etwa auf halber Länge des von der Verklinkungsstelle
des Auslösehebels bis zu dessen freien Ende reichenden Hebelarms angeordnet ist.
[0014] Vorteilhafterweise ist die Lagerstelle am Auslösehebel mit einer Schlitzführung versehen,
deren Längsachse in Richtung der Auslenkung des Ausgleichsbimetalls verläuft.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Auslösebimetall parallel
zum Auslösehebel und zum Ausgleichsbimetall angeordnet, welches in Verlängerung des
Auslösehebels an diesem befestigt ist, wobei die Auslenkung des Ausgleichsbimetalls
der des Auslösebime talls folgt. Dabei ist vorgesehen, daß die aus dem Auslösehebel
und dem Ausgleichsbimetall gebildete Anordnung um eine am Auslösehebel im Bereich
des an das Ausgleichsbimetall anschließende Endes angeformte Lagerstelle schwenkbar
ist.
[0016] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist etwa auf halber Länge zwischen
der Verklinkungstelle und seinem freien Ende an den Auslösehebel ein Drehzapfen angeformt,
welcher zur Fuhrung des Auslösehebels in einer Schlitzführung dient. Diese Lagerstelle
wird ständig von dem zweiten Thermobimetall beaufschlagt. Das freie Ende des Auslösehebels
steht gegenüber dem Auslösestift des Auslösebimetalls, wobei sich in Abhängigkeit
von der Umgebungstemperatur und der dadurch bewirkten Auslenkung des zweiten Thermobimetalls
der Abstand zwischen dem freien Ende des Auslösehebels und dem Auslösebimetall verändert.
Hierbei gestattet die als Schlitzführung ausgestaltete Lagerstelle ein seitliches
Verschwenken des Auslösehebels, der bei dieser Schwenkbewegung in der Verklinkungsstelle
seinen Drehpunkt hat. Zur Kopplung des Ausgleichsbimetalles mit dem Auslösehebel ist
zweckmäßigerweise ein Federelement vorgesehen.
[0017] Die Wirkungsweise dieser Anordnung beruht darauf, daß infolge der durch die Umgebungstemperatur
induzierten Auslenkung des zweiten Thermobimetalls der Auslösehebel in eine Lage verschwenkt
wird, bei welcher der Einfluß der Umgebungstemperatur auf die Auslenkung des Auslösebimetalls
ausgeglichen ist, so daß die Auslösung des Auslösehebels durch das Auslösebimetall
erst erfolgt, wenn die Grenzstromstärke für einen Überstrom erreicht ist.
[0018] Hinsichtlich der Werkstoffauswahl sowie der Abmessungen des zweiten Thermobimetalls
ist es aus wirtschaftlichen Erwägungen günstig, das gleiche Vormaterial zu verwenden
wie für das Auslösebimetall. Dies schließt jedoch nicht aus, daß für das zweite Thermobimetall
eine Werkstoffkombination mit anderer Auslenkcharakteristik Verwendung finden kann.
[0019] Diese Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0020] Anhand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, sollen die
Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und besondere Vorteile der Erfindung näher
erläutert werden.
[0021] Es zeigen:
Figur 1 Einen Überstromauslöser mit quer angeordnetem Ausgleichsbimetall
Figur 2 einen Überstromauslöser mit parallelem Ausgleichsbimetall
Figur 3 einen Überstromauslöser mit am Auslösehebel befestigtem Ausgleichsbimetall
bei Raumtemperatur
Figur 4 den Überstromauslöser gemäß Figur 3 bei einer Temperatur unterhalb Raumtemperatur
Figur 5 den Überstromauslöser gemäß Figur 3 bei einer Temperatur oberhalb Raumtemperatur
[0022] In Figur 1 ist ein Überstromauslöser 10 mit einem einseitig eingespannten Auslösebimetall
11 gezeigt, welches parallel zu einem Auslösehebel 12 angeordnet ist. Der Auslösehebel
12 ist um einen auf halber Länge angeordneten Drehpunkt 13 schwenkbar und bildet
mit einem Klinkenhebel 14 eine Verklinkungsstelle 15, welche am einen Ende des Auslösehebels
12 angeordnet ist.
[0023] Am anderen Ende des Auslösehebels 12 ragt in den zwischen dem Auslösehebel 12 und
dem Auslösebimetall 11 gebildeten Spalt 16 eine keilförmige Nase 17, welche glei
tend am freien Ende eines quer zum Auslösehebel einseitig eingespannt angeordneten
Ausgleichsbimetall 18 geführt ist.
[0024] Abhängig von der Umgebungstemperatur erfährt das Ausgleichsbimetall 18 eine Auslenkung,
wodurch die Nase mehr oder weniger tief in den Spalt 16 eindringt und dabei den Abstand
zum Auslösestift 19, der am Auslösebimetall 11 eingesetzt ist verändert. Da das Auslösebimetall
11 der gleichen Umgebungstemperatur ausgesetzt ist und ebenfalls eine dementsprechende
Auslenkung erfährt, kann durch entsprechende Paarung von Ausgleichsbimetall 18 und
Auslösebimetall 11 auf einfache Weise eine Temperaturkompensation erreicht werden,
indem das Ausgleichsbimetall 18 so angeordnet ist, daß eine durch Temperaturerhöhung
erfolgte Auslenkung dazu führt, daß sich die Nase 17 aus dem Spalt 16 entfernt, so
daß bei der gleichzeitigen Auslenkung des Auslösebimetalls 11, die zum Auslösehebel
12 hin gerichtet ist, der Abstand zwischen dem Auslösestift 19 und der Nase 17 sowie
zum Auslösehebel 10 nahezu konstant bleibt.
[0025] Der von den Keilflächen begrenzte Winkel ist dabei entsprechend der Auslenkung sowohl
des Auslösebimetalls 11 als auch des Ausgleichsbimetalls 18 festgelegt, so daß unabhängig
von der jeweiligen Auslenkung der zur Auslösung erforderliche Schaltweg "S" stets
gleich ist. Der Schaltweg "S" sei hier als die Strecke definiert, die der am Auslösebimetall
11 angeordnete Auslösestift 19 zurücklegen muß, um den Auslösehebel 12 unmittelbar
oder mittelbar aus seiner Verklinkung zu drücken.
[0026] In Figur 2 ist ein Überstromauslöser 20 dargestellt, der ebenfalls ein einseitig
eingespanntes Auslösebimetall 21 besitzt, welches parallel zu einem Auslösehebel 22
angeordnet ist, der ebenfalls um eine auf halber Länge angeformte Lagerstelle 23
schwenkbar ist und mit einem Klinkenhebel 24 eine Verklinkungsstelle 25 bildet, die
an einem Ende des Auslösehebels 22 angeordnet ist. Auf der dem Auslösebimetall 21
gegenuberliegenden Seite des Auslösehebels 22 ist parallel zu diesem ein einseitig
eingespanntes Ausgleichsbimetall 28 angeordnet, welches mit dem Auslösehebel 22 im
Bereich der Lagerstelle 23 verbunden ist und diesen so permanent beaufschlagt.
[0027] Die Lagerstelle 23 besitzt eine schlitzartige Führung 26 für einen ortsfesten Bolzen
27, die es gestattet, den Auslösehebel 22 quer zu seiner Längsachse mit Hilfe des
Ausgleichsbimetalls 28, welches gelenkig mit dem Auslösehebel 22 verbunden ist, zu
verschieben, ohne daß die Verklinkung mit dem Klinkenhebel 24 beeintrachtigt ist.
[0028] Zur Auslösung besitzt das Auslösebimetall 21 einen Auslösestift 29, der den Auslösehebel
22 an dem der Verklinkungsstelle 29 entgegengesetzten Ende beaufschlagt, wodurch
der Auslösehebel 22 um die Lagerstelle 23 schwenkt und den Klinkenhebel 24 freigibt.
Zur Kompensation der Umgebungstemperatur ist das Ausgleichsbimetall 28 so angeordnet,
daß seine Auslenkung in dieselbe Richtung erfolgt wie die des Auslösebimetalls 21.
Hierzu ist es besonders vorteilhaft, das Ausgleichsbimetall 28 antiparallel zum Auslösebimetall
21 anzuordnen.
[0029] In Figur 3 ist ein weiteres Auslösesystem mit einem Überstromauslöser 30 gezeigt,
der ein Auslösebimetall 31 besitzt, welches parallel zu einem Auslösehebel 32 und
einem in Verlängerung daran befestigten Ausgleichsbimetall 38 angeordnet ist. Der
Auslösehebel 32 ist mit einer Lagerstelle 33 versehen, um welche die gemeinsame Anordnung
von Auslösehebel 32 und Ausgleichsbimetall 38 schwenkbar ist. Die Lagerstelle 33 befindet
sich etwa auf halber Länge dieser Anordnung, wobei das freie Ende des Auslösehebels
32 mit einem Klinkenhebel 34 eine gemeinsame Verklinkungsstelle 35 bildet.
[0030] Im Beispiel ist das Ausgleichsbimetall 38 mit dem Auslösehebel 32 durch eine Punktschweißstelle
36 verbunden.
[0031] Dem freien Ende des Ausgleichsbimetalls 38 steht das freie Ende des einseitig eingespannten
Auslösebimetalls 31 gegenüber, welches mit einem Auslösestift 39 versehen ist.
[0032] Wie bereits in den Beispielen zuvor (Figur 1 u. Figur 2) dient auch hier der Auslösestift
39, der in das Auslösebimetall 31 eingeschraubt ist, zur Justierung des Auslösebimetalls
31. Hierzu wird der Auslösestift 39 mehr oder weniger in das Auslösebimetall 31 eingeschraubt
und so der Abstand zwischen dem Auslösestift 39 und dem Ausgleichsbimetall 38 eingestellt.
[0033] Gemäß der Erfindung ist bei dieser Ausgestaltung die Kompensation der Umgebungstemperatur
so vorgesehen, daß beide Bimetalle 31, 38 eine nahezu gleiche Auslenkung erfahren,
so daß sich der Abstand zwischen ihnen infolge der Umgebungstemperatur nicht verändert.
Die in Figur 3 gezeigt Anordnung gibt den Zustand wieder, wie er bei Raumtemperatur
vorherrscht, d. h. beide Bimetalle 31, 38 weisen keine Auslenkung auf.
[0034] Die in Figur 4 gezeigte Anordnung eines Überstromauslösers gibt die aus Figur 3
bekannte Anordnung wieder, jedoch bei einer anderen Temperatur. Hinsichtlich der Erläuterung
der Einzelheiten wird daher auf die Beschreibung zu Figur 3 verwiesen, wobei auch
die Bezugszeichen jeweils die gleichen Teile betreffen.
[0035] Die in Figur 4 gezeigte Darstellung gibt den Zustand der aus Figur 3 bekannten Anordnung
bei tiefen Temperaturen, d. h. unterhalb Raumtemperatur wieder. Da die Thermobimetalle
31, 38 gleichsinnig angeordnet sind, erfolgt auch ihre Auslenkung gleichsinnig, d.
h. in der gleichen Richtung und, wie aus der Figur 4 zu erkennen ist, nahezu um den
gleichen Betrag.
[0036] In Figur 5 ist die aus Figur 3 bekannte Anordnung eines Auslösesystems bei hohen
Temperaturen, d. h. oberhalb Raumtemperatur dargestellt. Wie schon zu Figur 4 ausgeführt,
sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen wie in Figur 3.
[0037] Aufgrund der hohen Umgebungstemperatur erfahren beide Thermobimetalle 31, 38 eine
Auslenkung, die in Auslöserichtung weist.
[0038] Insbesondere am letzten Beispiel, welches in den Figuren 3 bis 5 behandelt wurde,
wird der besondere Vorteil der Erfindung deutlich. Während bei niedrigen Temperaturen
die Auslenkung des Auslösebimetalls 31 infolge der Umgebungstemperatur entgegen seiner
Auslöserichtung erfolgt, überlagert sich bei hohen Temperaturen seine Auslenkung der,
die aufgrund eines Überstromes erfolgt. Für die Praxis bedeutet dies, daß bei tiefen
Temperaturen ein die nötige Erwärmung des Auslösebimetalls hervorrufender Überlaststrom
länger als zulässig ansteht da zunächst die entgegengerichtete Auslenkung des Auslösebimetalls
31 infolge der tiefen Umgebungstemperatur überwunden werden muß. Gänzlich anders sieht
es dagegen bei hohen Umgebungstemperaturen aus, da hier die hohe Umgebungstemperatur
eine Auslenkung des Auslösebimetalls in Auslöserichtung hervorruft, so daß die Betätigung
des Auslösehebels zwecks Entklinkung bereits durch einen Strom verursacht werden
kann, der wesentlich niedrigere Stromstarkewerte aufweist als der zulässige Überlaststrom.
1. Selbstschalter, insbesondere Sicherungsautomat, mit einem eine Verklinkungsstelle
mit einem Klinkenhebel und mit einem Auslösehebel aufweisenden Schaltwerk, sowie
mit einem Überstromauslöser, mit einem Auslösethermobimetall, das infolge der durch
einen Überstrom hervorgerufenen Erwärmung auslenkt, den Auslösehebel mit einem Auslösestift
beaufschlagt und so die Entklinkung und damit die Betätigung des beweglichen Kontaktstückes
herbeiführt, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites, einseitig eingespanntes Thermobimetall als Ausgleichsbimetall (18,
28, 38) vorgesehen ist, welches zur Kompensation der durch die Umgebungstemperatur
hervorgerufenen Auslenkung des Auslösebimetalls (11, 21, 31) des Überstromauslösers
(10, 20, 30) dient und mit dem Auslosehebel (12, 22, 32) derart zusammenarbeitet,
daß das Auslösebimetall (11, 21, 31) den Auslösehebel (12, 22, 32) erst aufgrund der
durch den festgelegten Überstrom verursachten Auslenkung beaufschlagt.
2. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichsbimetall
(18, 28, 38) und das Auslösebimetall (11, 21, 31) aus der gleichen Werkstoffkombination
gebildet sind.
3. Selbstschalter nach einem der vorherigen Anspruche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausgleichsbimetall (18), das als Streifen mit einem ortsfest eingespannten Ende
und mit einem freien Ende ausgebildet ist im rechten Winkel zum Auslösehebel (12)
angeordnet ist und an seinem freien Ende eine Nase (17) gleitend aufgeschoben ist,
die zur Übertragung des vom Auslösebimetall (11) herrührenden Auslöseimpulses auf
den Auslösehebel (12) in einen zwischen dem Auslösebimetall (11) und dem Auslösehebel
(12) befindlichen Spalt (16) greift, dabei den Freiraum zwischen sich und dem Auslösebimetall
(11) sowie dem Auslösehebel (12) in Abhängigkeit von der durch die Umgebungstemperatur
hervorgerufenen Auslenkung des Ausgleichsbimetalls (18) ausfullt und so den Auslöseweg
des Auslösebimetalls (11) einstellt.
4. Selbstschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (17) als
auf dem Ausgleichsbimetall (18) längs verschieblicher Keil ausgebildet ist, der mit
seiner Schneide in den Spalt greift und dessen die Schneide begrenzende Keilflächen
mit dem Auslösehebel (12) und dem Auslösebimetall (11) zusammenarbeiten.
5. Selbstschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilflächen unter
einem Winkel zueinander angeordnet sind, der auf die Auslenkung des Auslösebimetalls
(11) und des Ausgleichsbimetalls (18) abgestimmt ist.
6. Selbstschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Nase (17)
bildende Keil eine Keilfläche besitzt, welche parallel zum Auslösehebel (12) angeordnet
ist.
7. Selbstschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit zunehmender Eindringtiefe
der Nase (17) in den Spalt (16) der Abstand zum Auslösehebel (12) und zum auslenkenden
Auslösebimetall (11) gleich bleibt.
8. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichsbimetall
(28) und das Auslösebimetall (21) parallel zueinander angeordnet sind und den Auslösehebel
(22) zwischen sich nehmen, daß der Auslösehebel (22) um eine Lagerstelle schwenkbar
ist, daß das freie Ende des Ausgleichsbimetalls (28) mit dem Auslösehebel (22) im
Bereich der Lagerstelle (23) verbunden ist und dabei den Auslösehebel (22) in Abhängigkeit
von der Umgebungstemperatur so beaufschlagt, daß dessen Abstand zum Auslösestift
(29) des Auslösebimetalls (21) gleichbleibt.
9. Selbstschalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslösebimetall
(21) und das Ausgleichsbimetall (28) bezogen auf ihre freien Enden antiparallel
zueinander angeordnet sind.
10. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerstelle (23) am Auslösehebel (22) etwa auf halber Länge des von der Verklinkungsstelle
(25) des Auslösehebels (22) bis zu dessen freien Ende reichenden Hebelarms angeordnet
ist.
11. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerstelle (23) am Auslösehebel (22) eine Schlitzführung (26) aufweist, deren
Längsachse in Richtung der Auslenkung des Ausgleichsbimetalls (28) verläuft.
12. Selbstschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslösebimetall
(31) parallel zum Auslösehebel (32) und zum Ausgleichsbimetall (38) angeordnet ist,
welches in Verlängerung des Auslösehebels (32) an diesem befestigt ist, und daß die
Auslenkung des Ausgleichsbimetalls (38) der des Auslösebimetalls (31) folgt.
13. Selbstschalter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Auslösehebel
(32) und dem Ausgleichsbimetall (38) gebildete Anordnung um eine am Auslösehebel (32)
im Bereich des an das Ausgleichsbimetall (38) anschließenden Endes angeformte Lagerstelle
(33) schwenkbar ist.