(19)
(11) EP 0 316 719 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.05.1989  Patentblatt  1989/21

(21) Anmeldenummer: 88118594.6

(22) Anmeldetag:  09.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 71/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.11.1987 DE 3738795

(71) Anmelder: Asea Brown Boveri Aktiengesellschaft
D-68309 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Greefe, Klaus
    D-6900 Heidelberg (DE)
  • Dymke, Dietmar
    D-6903 Neckargemünd (DE)
  • Muders, Erwin
    D-6900 Heidelberg (DE)

(74) Vertreter: Rupprecht, Klaus, Dipl.-Ing. et al
c/o ABB Patent GmbH, Postfach 10 03 51
68128 Mannheim
68128 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Selbstschalter


    (57) Bei bekannten Selbstschaltern erfolgt die Über­stromauslösung im allgemeinen durch ein Thermobime­tall, welches durch die von einem auftretenden Überstrom verursachte Erwärmung eine Auslenkung er­fährt und einen Auslösehebel (32) beaufschlagt. Da das Thermobimetall die Wärmequelle nicht identifiziert kann auch infolge der Umgebungstemperatur bereits eine Auslenkung vorliegen, die die Auslösecharakte­ristik beeinträchtigt.
    Um den Einfluß der Umgebungstemperatur auszuglei­chen, ist ein Ausgleichsbimetall (38) vorgesehen, wel­ches zur Einstellung des auf den festgelegten Über­strom ansprechenden Auslösebimetalls (31) dient. Hierzu ist es in den Auslöseweg zwischen dem Auslösebime­tall und dem Auslösehebel angeordnet, d. h. des Ausgleichbimetall liegt in Kraftflußrichtung zwi­schen dem Auslösebimetall und dem Auslösehebel.
    Die Anordnung mit dem Ausgleichsbimetall ist vorge­sehen in Selbstschaltern insbesondere bei Siche­rungsautomaten in der Hausinstallation.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Selbstschalter mit einem Schaltwerk, das eine Verklinkungsstelle mit einem Klin­kenhebel und mit einem Auslösehebel aufweist, sowie mit einem Überstromauslöser, der ein Thermobimetall besitzt, das infolge der durch einen Überstrom hervorgerufenen Erwärmung auslenkt, dabei den Auslösehebel mit einem Auslösestift beaufschlagt und so die Entklinkung und da­mit die Betätigung des beweglichen Kontaktstückes her­beiführt.

    [0002] Selbstschalter besitzen üblicherweise zur Auslösung ei­ner Schalthandlung ein auf Erwärmung reagierendes Schaltelement mit einem Thermobimetall. Dabei wird das Schaltelement so ausgelegt, daß es bei Erreichen eines für den durch den Selbstschalter abzusichernden Lei­tungsabschnitt festgelegten Grenzstromes auslöst und die Stromzufuhr unterbricht. Hierbei dient die durch diesen Grenzstrom hervorgerufene Erwärmung als Referenzgröße. Diese wird mit Hilfe des im Schaltelement enthaltenen Thermobimetalls ausgenutzt.

    [0003] Im Stand der Technik (z. B. DE-PS 23 36 916, DE-PS 22 48 807) ist es seit langem bekannt. Selbst­schalter mit einem Bimetallauslöser zu versehen, der zur Unterbrechung der Stromzufuhr beim Auftreten von Über­strömen dient. Dabei hat es sich gezeigt, daß der Ein­fluß der Umgebungstemperatur auf die thermische Auslö­sung, d. h. auf das Auslöseverhalten des Bimetallauslö­sers, zu einer unterschiedlichen Belastbarkeit der mit Bimetallauslösern versehenen Selbstschalter führt.

    [0004] Die für das Auslöseverhalten des Bimetallauslösers maß­gebliche Umgebungstemperatur hängt wiederum davon ab, wieviele Selbstschalter in einem Zählerplatz nebeneinan­der und in welchem Abstand zueinander vorgesehen sind. Zur Berücksichtigung der Umgebungstemperatur sowie der gegenseitigen thermischen Beeinflussung von Selbstschal­tern wurden Korrekturfaktoren ermittelt, die der Geräte­auswahl jeweils zugrunde gelegt werden.

    [0005] Ausgehend vom vorstehend angegebenen Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung, einen Selbstschalter der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Auslöse­verhalten weitgehend unabhängig ist von der ihn beauf­schlagenden Umgebungstemperatur sowie von seiner die Um­gebungstemperatur beeinflussenden Anordnung - einzeln oder gemeinsam mit anderen Sicherungsautomaten nebenein­andergereiht mit und ohne Abstand.

    [0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein zweites Thermobimetall vorgesehen ist, welches zur Kom­pensation der durch die Umgebungstemperatur hervorgeru­fenen Auslenkung des als Auslösebimetall bezeichneten Thermobimetalls des Überstromauslösers dient, so daß dieses erfindungsgemäß den Auslösehebel tatsächlich erst bei dem festgelegten Überstrom beaufschlagt und damit die Auslösung bewirkt, welche zur Unterbrechung des Stromkreises führt.

    [0007] Dabei ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß das Aus­gleichsbimetall und das Auslösebimetall aus der gleichen Werkstoffkombination gebildet sind.

    [0008] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, das zweite Thermobimetall am Auslösehebel zu befe­stigen, wobei die Auslenkung des zweiten Thermobimetalls der des Auslösebimetalls folgt. Die Befestigung an dem Auslösehebel kann durch eine Niet-, Löt- oder Schweiß­verbindung vorgesehen sein.

    [0009] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das zweite Thermobimetall als Ausgleichsbimetall, das als Streifen mit einem ortsfest eingespannten Ende und mit einem freien Ende ausgebildet ist, im rechten Winkel zum Auslösehebel angeordnet ist und daß an seinem freien Ende eine Nase gleitend aufgeschoben ist, die zur Über­tragung des vom Auslösbimetall herrührenden Auslöseim­pulses auf den Auslösehebel in einem zwischen dem Auslö­sebimetall und dem Auslösehebel befindlichen Spalt greift, dabei den Freiraum zwischen sich und dem Auslö­sebimetall sowie dem Auslösehebel in Abhängigkeit von der durch die Umgebungstemperatur hervorgerufenen Aus­lenkung des Ausgleichsbimetalls ausfüllt und so den Aus­löseweg des Auslösebimetalls einstellt. Mit anderen Wor­ten die Nase ist als auf dem Ausgleichsbimetall längs verschieblicher Keil ausgebildet, der mit seiner Schnei­de in den Spalt greift und dessen die Schneide begren­zenden Keilflächen mit dem Auslösehebel und dem Auslöse­bimetall zusammenarbeiten.

    [0010] Dabei sind die Keilflächen unter einem Winkel zuein­ander angeordnet, der auf die Auslenkung des Auslösebi­metalls und des Ausgleichsbimetalls abgestimmt ist. Der die Nase bildende Keil besitzt eine Keilfläche, welche parallel zum Auslösehebel angeordnet ist.

    [0011] Eine Besonderheit dieser Ausgestaltung besteht darin, daß mit zunehmender Eindringtiefe der Nase in den Spalt der Abstand zum Auslösehebel und zum auslenkenden Auslö­sebimetall gleich bleibt, d. h. die Größe des Winkels steht in direkter Beziehung zur Auslenkung der beiden Bimetalle.

    [0012] Das Ausgleichsbimetall und das Auslösebimetall sind pa­rallel zueinander angeordnet und nehmen den Auslösehebel zwischen sich, wobei der Auslösehebel um eine Lagerstel­le schwenkbar ist. Das freie Ende des Ausgleichsbime­talls ist mit dem Auslösehebel im Bereich der Lagerstel­le verbunden und beaufschlagt dabei den Auslösehebel in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur so, daß dessen Abstand zum Auslösestift des Auslösebimetalls gleich­bleibt.

    [0013] Eine Besonderheit der Erfindung besteht hierbei darin, daß das Auslösebimetall und das Ausgleichsbimetall bezo­gen auf ihre freien Enden antiparallel zueinander ange­ordnet sind und daß die Lagerstelle am Auslösehebel etwa auf halber Länge des von der Verklinkungsstelle des Aus­lösehebels bis zu dessen freien Ende reichenden Hebel­arms angeordnet ist.

    [0014] Vorteilhafterweise ist die Lagerstelle am Auslösehebel mit einer Schlitzführung versehen, deren Längsachse in Richtung der Auslenkung des Ausgleichsbimetalls ver­läuft.

    [0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Auslösebimetall parallel zum Auslösehebel und zum Ausgleichsbimetall angeordnet, welches in Verlängerung des Auslösehebels an diesem befestigt ist, wobei die Auslenkung des Ausgleichsbimetalls der des Auslösebime­ talls folgt. Dabei ist vorgesehen, daß die aus dem Aus­lösehebel und dem Ausgleichsbimetall gebildete Anordnung um eine am Auslösehebel im Bereich des an das Aus­gleichsbimetall anschließende Endes angeformte Lager­stelle schwenkbar ist.

    [0016] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist etwa auf halber Länge zwischen der Verklinkungstelle und sei­nem freien Ende an den Auslösehebel ein Drehzapfen ange­formt, welcher zur Fuhrung des Auslösehebels in einer Schlitzführung dient. Diese Lagerstelle wird ständig von dem zweiten Thermobimetall beaufschlagt. Das freie Ende des Auslösehebels steht gegenüber dem Auslösestift des Auslösebimetalls, wobei sich in Abhängigkeit von der Um­gebungstemperatur und der dadurch bewirkten Auslenkung des zweiten Thermobimetalls der Abstand zwischen dem freien Ende des Auslösehebels und dem Auslösebimetall verändert. Hierbei gestattet die als Schlitzführung aus­gestaltete Lagerstelle ein seitliches Verschwenken des Auslösehebels, der bei dieser Schwenkbewegung in der Verklinkungsstelle seinen Drehpunkt hat. Zur Kopplung des Ausgleichsbimetalles mit dem Auslösehebel ist zweck­mäßigerweise ein Federelement vorgesehen.

    [0017] Die Wirkungsweise dieser Anordnung beruht darauf, daß infolge der durch die Umgebungstemperatur induzierten Auslenkung des zweiten Thermobimetalls der Auslösehebel in eine Lage verschwenkt wird, bei welcher der Einfluß der Umgebungstemperatur auf die Auslenkung des Auslöse­bimetalls ausgeglichen ist, so daß die Auslösung des Auslösehebels durch das Auslösebimetall erst erfolgt, wenn die Grenzstromstärke für einen Überstrom erreicht ist.

    [0018] Hinsichtlich der Werkstoffauswahl sowie der Abmessungen des zweiten Thermobimetalls ist es aus wirtschaftlichen Erwägungen günstig, das gleiche Vormaterial zu verwenden wie für das Auslösebimetall. Dies schließt jedoch nicht aus, daß für das zweite Thermobimetall eine Werkstoff­kombination mit anderer Auslenkcharakteristik Verwendung finden kann.

    [0019] Diese Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran­sprüchen angegeben.

    [0020] Anhand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und besondere Vorteile der Erfindung nä­her erläutert werden.

    [0021] Es zeigen:

    Figur 1 Einen Überstromauslöser mit quer angeordnetem Ausgleichsbimetall

    Figur 2 einen Überstromauslöser mit parallelem Aus­gleichsbimetall

    Figur 3 einen Überstromauslöser mit am Auslösehebel befestigtem Ausgleichsbimetall bei Raumtempe­ratur

    Figur 4 den Überstromauslöser gemäß Figur 3 bei einer Temperatur unterhalb Raumtemperatur

    Figur 5 den Überstromauslöser gemäß Figur 3 bei einer Temperatur oberhalb Raumtemperatur



    [0022] In Figur 1 ist ein Überstromauslöser 10 mit einem ein­seitig eingespannten Auslösebimetall 11 gezeigt, welches parallel zu einem Auslösehebel 12 angeordnet ist. Der Auslösehebel 12 ist um einen auf halber Länge angeordne­ten Drehpunkt 13 schwenkbar und bildet mit einem Klin­kenhebel 14 eine Verklinkungsstelle 15, welche am einen Ende des Auslösehebels 12 angeordnet ist.

    [0023] Am anderen Ende des Auslösehebels 12 ragt in den zwi­schen dem Auslösehebel 12 und dem Auslösebimetall 11 ge­bildeten Spalt 16 eine keilförmige Nase 17, welche glei tend am freien Ende eines quer zum Auslösehebel einsei­tig eingespannt angeordneten Ausgleichsbimetall 18 ge­führt ist.

    [0024] Abhängig von der Umgebungstemperatur erfährt das Aus­gleichsbimetall 18 eine Auslenkung, wodurch die Nase mehr oder weniger tief in den Spalt 16 eindringt und da­bei den Abstand zum Auslösestift 19, der am Auslösebime­tall 11 eingesetzt ist verändert. Da das Auslösebimetall 11 der gleichen Umgebungstemperatur ausgesetzt ist und ebenfalls eine dementsprechende Auslenkung erfährt, kann durch entsprechende Paarung von Ausgleichsbimetall 18 und Auslösebimetall 11 auf einfache Weise eine Tempera­turkompensation erreicht werden, indem das Ausgleichsbi­metall 18 so angeordnet ist, daß eine durch Temperatur­erhöhung erfolgte Auslenkung dazu führt, daß sich die Nase 17 aus dem Spalt 16 entfernt, so daß bei der gleichzeitigen Auslenkung des Auslösebimetalls 11, die zum Auslösehebel 12 hin gerichtet ist, der Abstand zwi­schen dem Auslösestift 19 und der Nase 17 sowie zum Aus­lösehebel 10 nahezu konstant bleibt.

    [0025] Der von den Keilflächen begrenzte Winkel ist dabei entsprechend der Auslenkung sowohl des Auslösebimetalls 11 als auch des Ausgleichsbimetalls 18 festgelegt, so daß unabhängig von der jeweiligen Auslenkung der zur Auslösung erforderliche Schaltweg "S" stets gleich ist. Der Schaltweg "S" sei hier als die Strecke definiert, die der am Auslösebimetall 11 angeordnete Auslösestift 19 zurücklegen muß, um den Auslösehebel 12 unmittelbar oder mittelbar aus seiner Verklinkung zu drücken.

    [0026] In Figur 2 ist ein Überstromauslöser 20 dargestellt, der ebenfalls ein einseitig eingespanntes Auslösebimetall 21 besitzt, welches parallel zu einem Auslösehebel 22 ange­ordnet ist, der ebenfalls um eine auf halber Länge ange­formte Lagerstelle 23 schwenkbar ist und mit einem Klin­kenhebel 24 eine Verklinkungsstelle 25 bildet, die an einem Ende des Auslösehebels 22 angeordnet ist. Auf der dem Auslösebimetall 21 gegenuberliegenden Seite des Aus­lösehebels 22 ist parallel zu diesem ein einseitig ein­gespanntes Ausgleichsbimetall 28 angeordnet, welches mit dem Auslösehebel 22 im Bereich der Lagerstelle 23 ver­bunden ist und diesen so permanent beaufschlagt.

    [0027] Die Lagerstelle 23 besitzt eine schlitzartige Führung 26 für einen ortsfesten Bolzen 27, die es gestattet, den Auslösehebel 22 quer zu seiner Längsachse mit Hilfe des Ausgleichsbimetalls 28, welches gelenkig mit dem Auslö­sehebel 22 verbunden ist, zu verschieben, ohne daß die Verklinkung mit dem Klinkenhebel 24 beeintrachtigt ist.

    [0028] Zur Auslösung besitzt das Auslösebimetall 21 einen Aus­lösestift 29, der den Auslösehebel 22 an dem der Ver­klinkungsstelle 29 entgegengesetzten Ende beaufschlagt, wodurch der Auslösehebel 22 um die Lagerstelle 23 schwenkt und den Klinkenhebel 24 freigibt. Zur Kompensa­tion der Umgebungstemperatur ist das Ausgleichsbimetall 28 so angeordnet, daß seine Auslenkung in dieselbe Rich­tung erfolgt wie die des Auslösebimetalls 21. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, das Ausgleichsbimetall 28 an­tiparallel zum Auslösebimetall 21 anzuordnen.

    [0029] In Figur 3 ist ein weiteres Auslösesystem mit einem Überstromauslöser 30 gezeigt, der ein Auslösebimetall 31 besitzt, welches parallel zu einem Auslösehebel 32 und einem in Verlängerung daran befestigten Ausgleichsbime­tall 38 angeordnet ist. Der Auslösehebel 32 ist mit ei­ner Lagerstelle 33 versehen, um welche die gemeinsame Anordnung von Auslösehebel 32 und Ausgleichsbimetall 38 schwenkbar ist. Die Lagerstelle 33 befindet sich etwa auf halber Länge dieser Anordnung, wobei das freie Ende des Auslösehebels 32 mit einem Klinkenhebel 34 eine ge­meinsame Verklinkungsstelle 35 bildet.

    [0030] Im Beispiel ist das Ausgleichsbimetall 38 mit dem Auslö­sehebel 32 durch eine Punktschweißstelle 36 verbunden.

    [0031] Dem freien Ende des Ausgleichsbimetalls 38 steht das freie Ende des einseitig eingespannten Auslösebimetalls 31 gegenüber, welches mit einem Auslösestift 39 versehen ist.

    [0032] Wie bereits in den Beispielen zuvor (Figur 1 u. Figur 2) dient auch hier der Auslösestift 39, der in das Auslöse­bimetall 31 eingeschraubt ist, zur Justierung des Auslö­sebimetalls 31. Hierzu wird der Auslösestift 39 mehr oder weniger in das Auslösebimetall 31 eingeschraubt und so der Abstand zwischen dem Auslösestift 39 und dem Aus­gleichsbimetall 38 eingestellt.

    [0033] Gemäß der Erfindung ist bei dieser Ausgestaltung die Kompensation der Umgebungstemperatur so vorgesehen, daß beide Bimetalle 31, 38 eine nahezu gleiche Auslenkung erfahren, so daß sich der Abstand zwischen ihnen infolge der Umgebungstemperatur nicht verändert. Die in Figur 3 gezeigt Anordnung gibt den Zustand wieder, wie er bei Raumtemperatur vorherrscht, d. h. beide Bimetalle 31, 38 weisen keine Auslenkung auf.

    [0034] Die in Figur 4 gezeigte Anordnung eines Überstromauslö­sers gibt die aus Figur 3 bekannte Anordnung wieder, jedoch bei einer anderen Temperatur. Hinsichtlich der Erläuterung der Einzelheiten wird daher auf die Be­schreibung zu Figur 3 verwiesen, wobei auch die Bezugs­zeichen jeweils die gleichen Teile betreffen.

    [0035] Die in Figur 4 gezeigte Darstellung gibt den Zustand der aus Figur 3 bekannten Anordnung bei tiefen Temperaturen, d. h. unterhalb Raumtemperatur wieder. Da die Thermobi­metalle 31, 38 gleichsinnig angeordnet sind, erfolgt auch ihre Auslenkung gleichsinnig, d. h. in der gleichen Richtung und, wie aus der Figur 4 zu erkennen ist, nahe­zu um den gleichen Betrag.

    [0036] In Figur 5 ist die aus Figur 3 bekannte Anordnung eines Auslösesystems bei hohen Temperaturen, d. h. oberhalb Raumtemperatur dargestellt. Wie schon zu Figur 4 ausge­führt, sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen wie in Figur 3.

    [0037] Aufgrund der hohen Umgebungstemperatur erfahren beide Thermobimetalle 31, 38 eine Auslenkung, die in Auslöse­richtung weist.

    [0038] Insbesondere am letzten Beispiel, welches in den Figuren 3 bis 5 behandelt wurde, wird der besondere Vorteil der Erfindung deutlich. Während bei niedrigen Temperaturen die Auslenkung des Auslösebimetalls 31 infolge der Umge­bungstemperatur entgegen seiner Auslöserichtung erfolgt, überlagert sich bei hohen Temperaturen seine Auslenkung der, die aufgrund eines Überstromes erfolgt. Für die Praxis bedeutet dies, daß bei tiefen Temperaturen ein die nötige Erwärmung des Auslösebimetalls hervorrufender Überlaststrom länger als zulässig ansteht da zunächst die entgegengerichtete Auslenkung des Auslösebimetalls 31 infolge der tiefen Umgebungstemperatur überwunden werden muß. Gänzlich anders sieht es dagegen bei hohen Umgebungstemperaturen aus, da hier die hohe Umgebungs­temperatur eine Auslenkung des Auslösebimetalls in Aus­löserichtung hervorruft, so daß die Betätigung des Aus­lösehebels zwecks Entklinkung bereits durch einen Strom verursacht werden kann, der wesentlich niedrigere Strom­starkewerte aufweist als der zulässige Überlaststrom.


    Ansprüche

    1. Selbstschalter, insbesondere Sicherungsautomat, mit einem eine Verklinkungsstelle mit einem Klinkenhebel und mit einem Auslösehebel aufweisenden Schaltwerk, so­wie mit einem Überstromauslöser, mit einem Auslösether­mobimetall, das infolge der durch einen Überstrom her­vorgerufenen Erwärmung auslenkt, den Auslösehebel mit einem Auslösestift beaufschlagt und so die Entklinkung und damit die Betätigung des beweglichen Kontaktstückes herbeiführt, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites, einseitig eingespanntes Thermobimetall als Ausgleichs­bimetall (18, 28, 38) vorgesehen ist, welches zur Kom­pensation der durch die Umgebungstemperatur hervorgeru­fenen Auslenkung des Auslösebimetalls (11, 21, 31) des Überstromauslösers (10, 20, 30) dient und mit dem Auslo­sehebel (12, 22, 32) derart zusammenarbeitet, daß das Auslösebimetall (11, 21, 31) den Auslösehebel (12, 22, 32) erst aufgrund der durch den festgelegten Überstrom verursachten Auslenkung beaufschlagt.
     
    2. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Ausgleichsbimetall (18, 28, 38) und das Auslösebimetall (11, 21, 31) aus der gleichen Werk­stoffkombination gebildet sind.
     
    3. Selbstschalter nach einem der vorherigen Anspru­che, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichsbimetall (18), das als Streifen mit einem ortsfest eingespannten Ende und mit einem freien Ende ausgebildet ist im rech­ten Winkel zum Auslösehebel (12) angeordnet ist und an seinem freien Ende eine Nase (17) gleitend aufgeschoben ist, die zur Übertragung des vom Auslösebimetall (11) herrührenden Auslöseimpulses auf den Auslösehebel (12) in einen zwischen dem Auslösebimetall (11) und dem Aus­lösehebel (12) befindlichen Spalt (16) greift, dabei den Freiraum zwischen sich und dem Auslösebimetall (11) so­wie dem Auslösehebel (12) in Abhängigkeit von der durch die Umgebungstemperatur hervorgerufenen Auslenkung des Ausgleichsbimetalls (18) ausfullt und so den Auslöseweg des Auslösebimetalls (11) einstellt.
     
    4. Selbstschalter nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Nase (17) als auf dem Ausgleichsbime­tall (18) längs verschieblicher Keil ausgebildet ist, der mit seiner Schneide in den Spalt greift und dessen die Schneide begrenzende Keilflächen mit dem Auslösehe­bel (12) und dem Auslösebimetall (11) zusammenarbeiten.
     
    5. Selbstschalter nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Keilflächen unter einem Winkel zu­einander angeordnet sind, der auf die Auslenkung des Auslösebimetalls (11) und des Ausgleichsbimetalls (18) abgestimmt ist.
     
    6. Selbstschalter nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß der die Nase (17) bildende Keil eine Keil­fläche besitzt, welche parallel zum Auslösehebel (12) angeordnet ist.
     
    7. Selbstschalter nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß mit zunehmender Eindringtiefe der Nase (17) in den Spalt (16) der Abstand zum Auslösehebel (12) und zum auslenkenden Auslösebimetall (11) gleich bleibt.
     
    8. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Ausgleichsbimetall (28) und das Auslö­sebimetall (21) parallel zueinander angeordnet sind und den Auslösehebel (22) zwischen sich nehmen, daß der Aus­lösehebel (22) um eine Lagerstelle schwenkbar ist, daß das freie Ende des Ausgleichsbimetalls (28) mit dem Aus­lösehebel (22) im Bereich der Lagerstelle (23) verbunden ist und dabei den Auslösehebel (22) in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur so beaufschlagt, daß dessen Ab­stand zum Auslösestift (29) des Auslösebimetalls (21) gleichbleibt.
     
    9. Selbstschalter nach Anspruch 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Auslösebimetall (21) und das Aus­gleichsbimetall (28) bezogen auf ihre freien Enden anti­parallel zueinander angeordnet sind.
     
    10. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle (23) am Auslösehebel (22) etwa auf halber Länge des von der Ver­klinkungsstelle (25) des Auslösehebels (22) bis zu des­sen freien Ende reichenden Hebelarms angeordnet ist.
     
    11. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle (23) am Auslösehebel (22) eine Schlitzführung (26) aufweist, de­ren Längsachse in Richtung der Auslenkung des Aus­gleichsbimetalls (28) verläuft.
     
    12. Selbstschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslösebimetall (31) parallel zum Auslösehebel (32) und zum Ausgleichsbimetall (38) angeordnet ist, welches in Verlängerung des Auslösehe­bels (32) an diesem befestigt ist, und daß die Auslen­kung des Ausgleichsbimetalls (38) der des Auslösebime­talls (31) folgt.
     
    13. Selbstschalter nach Anspruch 12, dadurch ge­kennzeichnet, daß die aus dem Auslösehebel (32) und dem Ausgleichsbimetall (38) gebildete Anordnung um eine am Auslösehebel (32) im Bereich des an das Ausgleichsbime­tall (38) anschließenden Endes angeformte Lagerstelle (33) schwenkbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht