[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kochgerät mit einer insbesondere als Glaskeramikplatte
ausgebildeten Kochplattund mindestens einer eine Lichtquelle aufweisenden Heizeinrichtung.
[0002] Bei einem gattungsgemäßen Kochgerät (EP-A1-0 169 643) sind als Lichtquelle Halogenglühlampen
vorgesehen. Es ist weite ein Reflektor vorgesehen, um Strahlen zu der aus gegenüber
Infrarotstrahlung durchlässigem Material bestehenden Glaskeramikplatte zu reflektieren.
[0003] Gemäß einer unveröffentlichten Patentanmeldung der Anmelderin (Anmeldenr.: 37 23
077.8) hat der Reflektor zwe im wesentlichen in Form parabelähnlicher Zylinderabschnitt
ausgebildete Bereiche, damit eine im wesentlichen homogene Strahlungsintensität auf
der Kochplatte erreicht wird.
[0004] Um sowohl ein schnelles Ankochen als auch nach dem Abschalten des Kochgerätes ein
schnelles Abklingen des Kochvorganges und somit ein im wesentlichen trägheitsloses
Regeln des Kochens gewährleisten zu können, sind Glaskeramikplatten für lichtbeheizte
Kochgeräte im nahen infraroten Spektralbereich von etwa 0,7 bis 2,7 µm im wesentlichen
transparent. Um die thermische Kapazität aufweisenden Glaskeramikplatten möglichst
wenig zu erwärmen, wird der Einsatz von im Spektralbereich von 0,4 bis 2,7 µm transparenten
Glaskeramikplatten angestrebt. Damit treten in der Glaskeramikplatte im wesentlichen
kein Wärmeverluste auf, so daß die Strahlungsenergie unmittelbar von einem Topfboden
eines das Kochgut enthaltenen Topfes absorbiert werden kann.
[0005] Die Transparenz der bei lichtbeheizten Kochgeräten eingesetzten Glaskeramikplatten
führt im Gegensatz zu den bei Kochgeräten mit elektrischen Heizwendeln verwendeten,
durch Übergangsmetalloxide rotbraun eingefärbten, Glaskeramikplatten dazu, daß die
unterhalb der Kochfelder angeordneten Elemente, wie z.B. Halogenlampen und ihre elektrischen
und mechanischen Anschlußteile, sichtbar sind. Dies beeinträchtigt das Aussehen und
somit die ästhetische Wirkung der Kochgeräte.
[0006] Es ist weiter bei einem mit elektrischen Heizleitern beheizbaren Kochgerät bekannt
(DE-PS 25 06 931), die aus Glaskeramik bestehende Kochplatte an ihrer dem Heizelement
zugewandten Seite mit einer matten bzw. rauhen Lackschicht zu versehen, die metallische
Füllkörper enthält. Damit sollen thermisch bedingte Veränderungen der Glaskeramikplatten
während des Betriebes vermieden werden.
[0007] Bei mit elektrischen Heizelementen beheizten Kochgeräten ist es ferner bekannt (DE-OS
31 05 065), auf der Unterseit der Glaskeramikplatte eine metallische Schicht aufzubrin
gen, die durch eine Isolierschicht gegenüber dem elektrischen Heizelement abgedeckt
ist. Damit soll trotz der Zunahme der elektrischen Leitfähigkeit der Glaskeramikplatten
ab einer Temperatur von etwa 300°C erreicht werden, daß Anforderungen hinsichtlich
des Ableitstromes und der Hochspannungsfestigkeit erfüllt werden können.
[0008] Weder die bekannte Lackschicht noch die bekannte metallische Schicht sind dazu vorgesehen
noch dazu geeignet bei lichtbeheizten Kochgeräten einen Sichtschutz gegenüber der
Heizeinrichtung zu bilden.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Kochgeräte so auszubilden,
daß im wesentlichen ohne Herabsetzung der Transparenz und damit der Wirksamkeit der
Glaskeramikplatte in einfacher Weise ein Sichtschutz gegenüber Heizeinrichtungen oder
dergleichen gegeben ist.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einem Kochgerät der genannten Gattung dadurch gelöst, daß
jeder Heizeinrichtung ein zumindest gegenüber einem Teil der im Bereich sichtbaren
Lichts liegenden Strahlung im wesentlichen undurchlässiges optisches Filter zugeordnet
ist.
[0011] Dadurch, daß zumindest ein Teil der im Bereich des sichtbaren Lichts liegenden Strahlung
nicht durch das Filter übertragen wird, wird sowohl während wie auch außerhalb des
Betriebes der Heizeinrichtung das Aussehen des Kochgerätes verbessert, indem eine
den ästhetischen Eindruck störende Sicht auf unter der Glaskeramikplatte angeordneten
Heizeinrichtungen etc. im wesentlichen verhindert ist. Dabei wird die Transparenz
der Glasplatte nicht herabgesetzt, so daß keine Wärmeverluste auftreten und die im
wesentlichen trägheitsfreie Regelbarkeit der durch Lichtquellen beheizbaren Kochgeräte
erhalten bleibt.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Filter unmittelbar an der Kochplatte
angebracht. Dies führt zu einer besonders einfachen Herstellung und einem besonders
einfachen Einbau des Filters. Das Filter kann aber auch getrennt von der Kochplatte
bspw. mit einer durchsichtigen Glasplatte als Träger ausgebildet sein.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Filter auf mindestens eine mit Strahlung
beaufschlagbare Fläche der Glaskeramikplatte aufgetragen. Damit ergibt sich eine besonders
einfache Herstellung und ein besonders einfacher Einbau der Filter zusammen mit den
jeweiligen Glaskeramikplatten. Weiterhin kann durch Auftragen von Filtern die Festigkeit
der Glaskeramikplatten erhöht werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Filter
sich über die gesamte Glaskeramikplatte und nicht nur über jeweils einer lichtbeheizten
Heizeinrichtung zugeordnete Kochbereiche erstreckt.
[0014] Es ist weiterhin vorteilhaft, das Filter als dielektrisches Interferenzfilter mit
mehreren abwechselnd hoch- und niedrigbrechenden Schichten auszubilden. Derartige
Lichtfilter, deren Wirkung auf Interferenz der in Teilwellen aufgespaltenen einfallenden
Strahlen basiert, sind bspw. durch Anwendung der Aufdampftechnik einfach einsetzbar.
[0015] Es ist weiterhin vorteilhaft, daß die hochbrechenden Schichten aus Titanoxid mit
einem Brechungsindex von mindestens 2,30 und/oder die niedrigbrechenden Schichten
aus Siliziumdioxid mit einem Brechungsindex von etwa 1,45 bestehen. Die Filter wirken
somit im wesentlichen als Kaltlichtspiegel, die das sichtbare Licht reflektieren und
Strahlen größerer Wellenlänge hindurchlassen.
[0016] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Filter einundzwanzig Schichten
auf, die auf einem Träger in der folgenden Reihenfolge und mit der Schichtdickenverteilung
H/2 L H L H L H L H L H L' H L' H L' H L' H L' H/2
aufgebracht werden, wobei jeweils H einer Titanoxidschicht mit einer geometrischen
Dicke von 49 nm,
H/2 einer Titanoxidschicht mit einer geometrischen Dicke von 24,5 nm,
L einer Siliziumoxidschicht von 78 nm und L' einer Siliziumoxidschicht von 138 nm
entspricht.
[0017] Als Träger kann dabei bspw. eine als Glaskeramikplatte ausgebildete Kochplatte oder
eine dieser benachbart anordenbare durchsichtige Glasplatte verwendet werde.
[0018] Durch diesen Aufbau des Filters werden von lotrecht auf die Glaskeramikplatte auftreffenden
Strahlen im wesentlichen nur schwach dunkelrote Anteile sichtbaren Lichts übertragen.
Von unter einem Winkel von etwa 45° zu einer Lotrechten auftreffenden Strahlen werden
hingegen Anteile sichtbaren Lichts mit größerer Intensität bis in den Bereich helleren
Rots übertragen. Während des Betriebs des Kochgerätes können somit bei Betrachtung
von oben eingeschaltete Lichtquellen nur schwach dunkelrot wahrgenommen werden; gleichzeitig
leuchtet die jeweilige Lichtquelle bei seitlicher Betrachtung intensiver und in hellerem
Rot. Damit wird in optisch ansprechender Weise der jeweilige Betriebszustand einer
Heizeinrichtung sichtbar gemacht.
[0019] Es ist weiterhin vorteilhaft Glaskeramikplatten für den Einsatz in Kochgeräten mit
eine Lichtquelle aufweisenden Heizeinrichtungen mit einem Filter der beschriebenen
Art zu versehen. Derartige Glaskeramikplatten sind einfach herstell- und einsetzbar.
Durch sie kann auch das Aussehen und damit der ästhetische Gesamteindruck bereits
vorhandener, durch Lichtquellen beheizbarer, Kochgeräte verbessert werden.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine teilweise geschnittene, unvollständige und schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Kocheinrichtung mit einem Interferenzfilter und
Fig. 2 spektrale Transmissionsgrade des Filters nach Fig. 1 für zwei verschiedene
Auftreffwinkel.
[0021] In einem unvollständig dargestellten Kochgerät ist in nicht dargestellter Weise eine
als Glaskeramikplatte 1 ausgebildete Kochplatte gehaltert, auf die Kochgut enthaltende
Kochtöpfe 2 oder dgl. abstellbar sind. Im Innern des Kochgerätes sind unterhalb der
Glaskeramikplatte 1 eine oder mehrere lichtbeheizte Heizeinrichtungen angeordnet.
Die in Fig. 1 dargestellte einzige Heizeinrichtung ist insgesamt mit 3 bezeichnet.
Die Heizeinrichtung 3 weist eine im Abstand von der Glaskeramikplatte angeordnete
dunkle Basisplatte 4 auf, die einen Reflektor 5 sowie nicht dargestellte mechanische
und elektrische Anschlußmittel für eine zwischen der Glaskeramikplatte 1 und dem Reflektor
5 angeordnete Halogenglühlampe 6 trägt.
[0022] In Fig. 1 ist als Heizelement eine zylinderförmige Halogenglühlampe 6 dargestellt.
Es können in bekannter Weise jeder Heizeinrichtung 3 aber auch mehrere bspw. parallel
zueinander verlaufende zylinderförmige Halogenglühlampen 6 oder eine oder mehrere
gekrümmt ausgebildete Halogenglühlampen zugeordnet sein.
[0023] Nach dem Einschalten der Halogenglühlampe 6 über nicht dargestellte Schaltmittel
wird ein der Heizeinrichtung 3 zugeordneter Bereich der Glaskeramikplatte 1 über direktvon
der Halogenglühlampe 6 ausgehende Strahlen und durch von dem Reflektor 5 reflektierte
Strahlen beaufschlagt. Der Reflektor 5 kann dabei so geformt sein, daß sich eine im
wesentlichen homogene Strahlungsverteilung der auf die Glaskeramikplatte 1 auftreffenden
Strahlung ergibt.
[0024] Um den in der Glaskeramikplatte 1 absorbierten Strah lungsanteil möglichst klein
zu halten ist die Glaskeramikplatte 1 im nahen infraroten Spektralbereich von 0,7
bis 2,7 µm im wesentlichen transparent. Von der Halogenglühlampe 6 ausgehende Wärmestrahlung
kann somit im wesentlichen von dem Boden des Kochtopfes 2 absorbiert werden, um das
Kochgut im wesentlichen trägheitslos und verlustfrei zu erwärmen.
[0025] Um dem Kochgerät ein ansprechendes Aussehen zu verleihen,ist die dem Reflektor 6
zugewandte Seite der Glaskeramikplatte 1 mit einem optischen Filter 7 beschichtet.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist eine durchgehende Beschichtung der Glaskeramikplatte
1 angedeutet; es können aber auch nur Heizeinrichtungen 3 zugeordnete Bereiche der
Glaskeramikplatte 1 mit einem optischen Filter beschichtet sein. Dabei kann insbesondere
durch eine durchgehende Beschichtung auch die Festigkeit und Bruchsicherheit der Glaskeramikplatte
1 erhöht werden.
[0026] Das im wesentlichen absorptionsfreie optische Filter 7 ist in nicht dargestellter
Weise als Interferenzfilter ausgebildet und weist einundzwanzig Schichten auf, die
auf die Glaskeramikplatte 1 mit der folgenden Reihenfolge und Schichtdickenverteilung
H/2 L H L H L H L H L H L' H L' H L' H L' H L' H/2
aufgebracht werden, mit jeweils
H einer Titanoxidschicht mit einer geometrischen Dicke von 49 nm,
H/2 einer Titanoxidschicht mit einer geometrischen Dicke von 24,5 nm,
L einer Siliziumoxidschicht von 78 nm und
L' einer Siliziumoxidschicht von 138 nm. Dabei haben die Titanoxidschichten einen
Brechungsindex von mindestens 2,30 und die Siliziumoxidschichten einen Brechungsindex
von etwa 1,45.
[0027] Durch diesen Aufbau, bei dem das Filter 7 in bekannter Weise in einem Abscheidungsverfahren
wie bspw. einem Tauch- oder Sputterverfahren unmittelbar auf der der Heizeinrichtung
3 zugewandten Seite der Glaskeramikplatte 1 aufgetragen wird, wirkt es als Kaltlichtspiegel
mit der in Fig. 2 dargestellten Transmissionscharakteristik. Diese ist, wie bei allen
Interferenzfiltern, vom Einfallswinkel abhängig. Die in Fig. 2 mit durchgehender Linie
dargestellte Transmissionscharakteristik 8 gilt für einen senkrecht auf der Glaskeramikplatte
1 auftreffenden Strahl 9. Die strichliert eingezeichnete Transmissionscharakteristik
12 gilt für einen unter einem Einfallswinkel 10 von etwa 45° auf der Glaskeramikplatte
1 auftreffenden Strahl 11.
[0028] Aus dem in Fig. 2 dargestellten spektralen Transmissionsgrad ist ersichtlich, daß
ausgehend von einem Strahl 9 mit einer Transmissionscharakteristik 8 bei Betrachtung
von oben die Halogenglühlampe 6 der Heizeinrichtung 3 während des Betriebes nur schwach
dunkelrot wahrgenommen werden kann. Bei einem Blickwinkel 10 von etwa 45° kann ausgehend
von Strahlen der Richtung des Strahles 11 mit spektraler Transmissionscharakteristik
12 eine eingeschaltete Halogenglühlampe 6 aufgrund einer intensiveren Färbung mit
einem helleren Rot wahrgenommen werden. Durch das Filter 7 ist somit während wie auch
außerhalb des Betriebes der Heizeinrichtung 3 die Sicht auf diese im wesentlichen
verdeckt, so daß das Aussehen des Kochgerätes verbessert ist. Gleichzeitig wird in
optisch ansprechender Weise der Betriebszustand sowie die Heizintensität der Heizeinrichtung
3 durch eine Färbung bei eingeschalteter Halogenglühlampe 6 angezeigt.
[0029] Das erfindungsgemäße Filter 7 kann auf neue oder im Wege einer Nachrüstung auf bereits
eingesetzte Glaskeramikplatten 1 aufgebracht werden. Es kann weiterhin auf, benachbart
Kochplatten anordenbare Träger wie bspw. durchsichtige Glasplatten aufgebracht werden.
1. Kochgerät mit einer insbesondere als Glaskeramikplatte ausgebildeten Kochplatte
und mindestens einer eine Lichtquelle aufweisenden Heizeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Heizeinrichtung (3) ein zumindest gegenüber einem Teil der im Bereich sichtbaren
Lichts liegenden Strahlung im wesentlichen undurchlässiges optisches Filter (7) zugeordnet
ist.
2. Kochgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Filter (7) unmittelbar an der Kochplatte (1) angebracht ist.
3. Kochgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Filter (7) auf mindestens eine mit Strahlung beaufschlagte Fläche der Kochplatte
(1) aufgetragen ist.
4. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Filter (7) als dielektrisches Interferenzfilter mit mehreren abwechselnd hoch-
und niedrigbrechenden Schichten ausgebildet ist.
5. Kochgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hochbrechenden Schichten aus Titanoxid mit einem Brechungsindex von mindestens
2,30 und/oder die niedrigbrechenden Schichten aus Siliziumdioxid mit einem Brechungsindex
von etwa 1,45 bestehen.
6. Kochgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5
dadurch gekennzeichnet,
daß das Filter (7) einundzwanzig Schichten aufweist, die auf einen Träger mit der
Reihenfolge und der Schichtdickenverteilung
H/2 L H L H L H L H L H L' H L' H L' H L' H L' H/2
aufgetragen sind, mit jeweils
H einer Titanoxidschicht mit einer geometrischen Dicke von 49 nm,
H/2 einer Titanoxidschicht mit einer geometrischen Dicke von 24,5 nm,
L einer Siliziumoxidschicht von 78 nm und
L' einer Siliziumoxidschicht von 138 nm.
7. Glaskeramikplatte für den Einsatz in Kochgeräten,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einem Filter (7) nach einem der Ansprüche 2 bis 6 versehen ist, das zumindest
gegenüber einem Teil der im Bereich des sichtbaren Lichts liegenden Strahlung im wesentlichen
undurchlässig ist.