[0001] Die Erfindung betrifft ein Flickstück zum Ausbessern von fehlerhaften Stellen im
Holz, welches Flickstück in einer am Ort der fehlerhaften Stelle angebrachten, der
Form des Flickstückes entsprechenden Ausnehmung im Holz einsetzbar ist und die Form
eines Abschnitts eines Rotationskörpers aufweist, welcher Abschnitt von der Seite
her gesehen kreisbogenförmig und von oben her gesehen länglich ist und beiderseits
spitz zulaufende Enden besitzt.
[0002] Die DE-A-645 283 zeigt ein Verfahren zum Ausbessern von Bauhölzern, bei welchem die
Fehlerstellen durch Einschneiden länglicher Aussparungen entfernt und dann Flickstücke
in die Aussparungen eingesetzt und mit Hilfe eines Klebmittels befestigt werden.
Beim Einschneiden der länglichen Aussparungen werden die Enden derselben mit Zungen
und Schlitzen versehen, die in entsprechende Schlitze und Zungen an den Enden der
länglichen Holzflicke hineinpassen und beim Hineindrücken derselben in die Aussparungen
in Keileingriff miteinander geraten. Das beschriebene Flickstück weist in seinem mittleren
Bereich zueinander parallele Seitenkanten auf. Zu diesem Flickstück wird in der DE-A-21
25 799 bemerkt: "Diese Gestaltung ist jedoch im Hinblick auf das Einpassen in die
entsprechende Ausnehmung des Werkstückes nachteilig, weil hierdurch nicht in jedem
Fall, z.B. beim Arbeiten des Holzes wie Schwinden oder Quellen, ein hinreichend genauer
Formschluss zwischen Ausnehmung und Flickstück erreichbar ist. Dieses bekannte Flickstück
weist ausserdem an seinen Längsenden mehrere spitz zulaufende Zinken auf, wodurch
dessen Herstellung erschwert wird. Trotz dieser länglichen Ausführungsform ist dieses
bekannte Flickstück auch insofern nicht zum Ausflicken von Harzgallen geeignet, als
es nur für durch das Holz hindurchreichende Ausnehmungen vorgesehen ist und nicht
die besondere Form der Harzgallen berücksichtigt."
[0003] Die bereits zitierte DE-A-21 25 799 zeigt ein schiffchenförmiges Flickstück, dessen
beiderseitigen Flanken jeweils bombiert mit einem Flankenradius von 27 bis 33 mm ausgebildet
sind, wobei die Berührungskante der Flanken auf einem Kreisbogen liegt. Das Flickstück
hat eine Länge von 65 bis 80 mm und eine grösste Breite von 6 bis 10 mm und eine Höhe
von 10 bis 17 mm. Diese Formgebung entspricht weitgehend den üblich vorkommenden
Harzgallen. Es ist nicht möglich, dieses Flickstück einfach massstäblich zu vergrössern,
weil es dann zu lang und zu hoch würde. Es sind aber seit längerer Zeit 15 und 20
mm breite Flickstücke im Handel, welche eine ähnliche Formgebung wie das Flickstück
der DE-A-21 25 799 aufweisen, aber nur etwa 80 mm lang und 20 mm hoch sind. Diese
Flickstücke haben jedoch erhebliche Nachteile, wie dies ein Vergleich der Flickstückformen
von Figur 1 und 3 zeigt. Das breitere Flickstück von Figur 3 ist notgedrungen wesentlich
weniger spitzig als das Flickstück von Figur 1, welches den in der DE-A-21 25 799
angegebenen Abmessung entspricht. Da das breitere Flickstück weniger spitzig ist,
ist die Flickstelle nach dem Einsetzen des Flickstücks in das Holz wesentlich besser
sichtbar als beim schmalen Flickstück gemäss Figur 1. Da zudem das Flickstück nach
Figur 3 und 4 relativ hoch ist, besteht die Gefahr, dass bei dünnen Brettern beim
Herstellen der entsprechenden Aussparung ein Loch entsteht, so dass das Brett nach
dem Einsetzen des Flickstücks nicht nur auf der Oberseite, sondern auch auf der Unterseite
gehobelt werden muss. Zudem besteht die Gefahr, dass die Unterseite beim Durchbruch
des Fräsers durch Ausbrechen von Holzfasern beschädigt wird. Es wäre zwar möglich,
ein grosses Flickstück weniger hoch zu gestalten. Zu diesem Zweck müssten aber die
Flanken des Flickstücks etwas weniger steil angeordnet werden. Sind aber die Flanken
nicht genügend steil, so geht die selbstklemmende Wirkung verloren, welche die Flickstücke
gemäss der DE-A-21 25 799 nach dem Einsetzen in die Aussparung am Herausfallen hindert.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Flickstück der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, das keine tiefe Aussparung benötigt, stets genau in die Aussparung
passt und so dimensioniert werden kann, dass es sich auch zur Behebung von relativ
breiten Fehlstellen eignet. Das Flickstück sollte auch selbstklemmend sein, so dass
es nach dem Einsetzen in die Aussparung nicht wieder herausfällt. Aufgabe der Erfindung
ist es ferner, eine geeignete Vorrichtung zur Herstellung der benötigten Aussparung
aufzuzeigen.
[0005] Hinsichtlich der Ausbildung des Flickstückes wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch
gelöst, dass der Abschnitt mindestens eine periphere Rille besitzt. Durch die periphere
Rille wird die Höhe des Flickstücks im Vergleich zu einem Flickstück ohne solche Rille
erheblich vermindert. Die Höhe des Flickstücks, bzw. die Tiefe der nötigen Aussparung,
braucht daher auch bei einer erhöhten Breite des Flickstücks nicht grösser zu sein
als beim vorbekannten schiffchenförmigen Flickstück.Trotzdem weist das Flickstück
von oben gesehen an beiden Enden spitzige Zungen auf. Die Konturen dieser Zunge sind
ähnlich wie der Faserverlauf im Holz, so dass das Flickstück nach dem Einsetzen und
Ueberarbeiten der Oberfläche kaum sichtbar ist. Dies ist besonders dann der Fall,
wenn die periphere Rille etwa dreieckförmigen Querschnitt aufweist.
[0006] Die Tiefe der jeweiligen Rille beträgt etwa die Hälfte der Höhe des Flickstücks.
Bei dieser Dimensionierung besteht keine Gefahr, dass das Flickstück auseinander brechen
kann.
[0007] Der Abschnitt weist vorteilhaft bombierte Flanken auf. Dadurch wird erreicht, dass
beim Einsetzen des Flickstücks dieses selbstklemmend in der Aussparung festgehalten
wird. Vorteilhaft sind auch die Flanken der jeweiligen Rille bombiert. Daraus ergibt
sich, dass das Flickstück von oben gesehen spitzige Zungen aufweist, deren Flanken
gekrümmt verlaufen. Sie haben daher ein ähnliches Aussehen wie die Fasern im Holz,
so dass das Flickstück nach dem Einsetzen und Ueberarbeiten der Oberfläche des Holzes
kaum sichtbar ist. Der Bombierungs radien der Flanken des Abschnitts und/oder der
jeweiligen Rille sind vorteilhaft wesentlich kleiner als der Aussenradius des Rotationskörpers.
Dabei werden vorteilhaft die Bombierungsradien der Flanken des Abschnitts und der
Flanken der Rille gleich gross gehalten. Dies ergibt eine symmetrische Form der jeweiligen
Zunge, was ebenfalls dazu beiträgt, das Flickstück nach dem Einsetzen in das Holz
praktisch unsichtbar zu machen. Das Flickstück ist vorteilhaft so proportioniert,
dass der Bombierungsradius der Flanken des Abschnitts und der Flanken der jeweiligen
Rille etwa zwei Fünftel des Aussenradius beträgt und dass der Ursprung des jeweiligen
Bombierungsradius sich an einem Ort befindet, der in einem Abstand von der Peripherie
entfernt ist, welcher Abstand etwa die Hälfte des jeweiligen Bombierungsradius beträgt.
[0008] Zweckmässigerweise besitzt der Grund der jeweiligen Rille einen Grundradius von beispielsweise
etwa 0,5 mm. Dieser Grundradius ist vor allem beim Fräser für die Ausnehmung von Bedeutung,
wie dies später noch näher erläutert werden wird.
[0009] Bei einer vorteilhaften Dimensionierung eines Flickstücks für relativ grosse Harzgallen
beträgt der Aussenradius 80 bis 120 mm, vorzugsweise 100 mm, der Bombierungsradius
25 bis 35 mm, vorzugsweise 30 mm, die Höhe 9 bis 17 mm, vorzugsweise 13 mm, die Rillentiefe
4 bis 8 mm, vorzugsweise 7 mm.
[0010] Statt bombierte Flanken könnte der Abschnitt, im Querschnitt gesehen, mindestens
im unteren Bereich in einem spitzen Winkel zueinander verlaufende Flanken aufweisen.
Wenn aber eine selbstklemmende Wirkung erzielt werden soll, müsste der Abschnitt,
im Querschnitt gesehen, im oberen Bereich praktisch parallel zueinander verlaufende
Flankenteile aufweisen. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Werkzeuge
zur Herstellung der Flickstücke und der Aussparungen etwas einfacher sind. Bombierte
Flanken werden jedoch bevorzugt.
[0011] Die Erfindung betrifft auch einen Fräser zur Herstellung einer Aussparung für das
Flickstück, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass das Profil der Schneidkanten
der Zähne des Fräsers dem Profil des Flickstücks entspricht und dass der Aussenradius
des Fräsers dem Aussenradius des genannten Rotationskörpers entspricht. Dieser Fräser
erlaubt die Herstellung einer passenden Aussparung für das Flickstück.
[0012] Es ist von besonderem Vorteil, wenn der Fräser aus mindestens zwei Scheiben besteht,
deren Zähne sich überlappen. Sollen Aussparungen für Flickstücke mit zwei Rillen hergestellt
werden, so weist der Fräser drei Scheiben mit überlappenden Zähnen auf. Die Ueberlappung
der Zähne kann dabei derart erfolgen, dass der in der Aussparung im Holz entstehende
Steg eine gerundete Kante aufweist. Auf diese Weise wird vermieden, dass am genannten
Steg ein Faden entsteht. Es soll also verhindert werden, dass nicht ein Faden, d.h.
eine Holzfaser, in die Aussparung ragt und einen sicheren Sitz des Flickstücks verhindert.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Figuren 5 bis
17 beschrieben. Die Figuren 1 bis 4 betreffen vorbekannte Flickstücke. Es zeigt:
Figur 1 ein vorbekanntes Flickstück gemäss der DE-A-21 25 799,
Figur 2 eine Seitenansicht des Flickstücks von Figur 1,
Figur 3 ein im Handel erhältliches vorbekanntes Flickstück zum Ausbessern von grossen
Fehlstellen,
Figur 4 eine Seitenansicht des Flickstücks von Figur 3,
Figur 5 ein Flickstück gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 6 eine Seitenansicht des Flickstücks von Figur 5,
Figur 7 einen Längsschnitt durch eine Aussparung, in welche das Flickstück einzusetzen
ist,
Figur 8 einen Querschnitt durch die Aussparung von Figur 7 entlang der Linie VIII
- VIII,
Figur 9 eine Draufsicht auf die Aussparung von Figur 5,
Figur 10 einen Schnitt durch einen Rotationskörper zur Erklärung der geometrischen
Form des Flickstücks gemäss den Figuren 5 und 6,
Figur 11 eine Seitenansicht eines Flickstücks, das einen Abschnitt des Rotationskörpers
von Figur 10 darstellt,
Figur 12 ein Ausführungsbeispiel eines Fräsers zur Herstellung einer Aussparung gemäss
den Figuren 7 bis 9,
Figur 13 ein Ausführungsbeispiel eines Fräsers zur Herstellung einer Aussparung für
ein Flickstück mit zwei Rillen,
Figur 14 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Flickstücks im Schnitt.
[0014] Wie bereits einleitend ausgeführt wurde,zeigen Figur 1 und 2 ungefähr massstäblich
ein bekanntes Flickstück gemäss der DE-A-21 25 799. Dieses Flickstück eignet sich
besonders zum Ausbessern von Harzgallen üblicher Grösse.
[0015] Die Figuren 3 und 4 zeigen in ungefähr massstäblicher Darstellung ein im Handel
erhältliches Flickstück zum Ausbessern von besonders grossen Fehlstellen im Holz.
[0016] Die Figuren 5 und 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Flickstückes 10 gemäss der
Erfindung. In der gezeigten Grösse eignet sich das Flickstück 10 zum Ausbessern von
relativ breiten fehlerhaften Stellen im Holz. Es wäre aber auch möglich, das Flickstück
mit der Formgebung gemäss den Figuren 5 und 6 schmal wie das Flickstück von Figur
1 und 2 und sogar noch etwas kürzer auszugestalten, um relativ kleine Fehlstellen
auszubessern.
[0017] Das Flickstück 10 von Figuren 5 und 6 ist in eine am Ort der fehlerhaften Stelle
angebrachten, der Form des Flickstücks entsprechenden Ausnehmung 11 im Holz 13 einsetzbar
(Figuren 7 bis 9).
[0018] Betrachtet man nun die Formgebung des Flickstücks 10, so ist ersichtlich, dass es
die Form eines Abschnitts eines Rotationskörpers besitzt. Dies wird in den Figuren
10 und 11 besser veranschaulicht. Wenn hier von einem Abschnitt eines Rotationskörpers
15 die Rede ist, so wird damit lediglich die Form des Flickstücks beschrieben, nicht
aber dessen Herstellung. Für die Massenfertigung wäre es zu aufwendig, zuerst einen
Rotationskörper herzustellen, um dann einen Abschnitt abzutrennen. Die Herstellung
des Flickstücks 10 kann in der Praxis beispielsweise mit dem gleichen Verfahren erfolgen,
wie es zur Herstellung des vorbekannten Flickstücks in der DE-A-21 25 799 beschrieben
ist.
[0019] Wie bereits erwähnt wurde, weist das Flickstück 10 die Form eines Abschnitts eines
Rotationskörpers 15 (Fig. 10 und 11) auf. Das Flickstück 10 besitzt mindestens eine
periphere Rille 17 von etwa dreieckförmigem Querschnitt. Dank dieser peripheren Rille
17 entstehen die in Figur 5 bei der Ansicht von oben sichtbaren Zungen 19. Das dort
gezeigte Flickstück 10 besitzt auf jeder Seite zwei solcher Zungen 19. Wären n periphere
Rillen vorhanden, so wären es auf jeder Seite n + 1 solcher Zungen 19. Es ist zu beachten,
dass die Zungen 19 recht spitzig gestaltet werden können, so dass deren Flanken 21
ähnlich verlaufen wie die Fasern 23 im Holz 13 (Fig. 9). Dies hat den Vorteil, dass
das Flickstück 10 nach dem Einsetzen im Holz 13 praktisch unsichtbar bleibt.
[0020] Wie Figur 11 zeigt, hat der Abschnitt 10 von der Seite her gesehen die Form eines
Kreissegments mit dem Radius R₁. Die äusseren und inneren Flanken 21, 21′ sind bombiert
ausgebildet, wobei der Bombierungsradius R₂, R₃ wesentlich kleiner ist als der Aussenradius
R₁ (Fig. 11) des Rotationskörpers 15. Die Tiefe T der Rille 17 ist wesentlich kleiner
als die Höhe H des Abschnitts. Die Tiefe T der Rille 17 beträgt etwa die Hälfte der
Höhe H. Der Radius R₂, R₃ der äusseren und/ oder inneren Flanken 21, 21′ beträgt etwa
zwei Fünftel des Aussenradius R₁. Der Ursprung des jeweiligen Radius R₂, R₃ befindet
sich etwa an einem Ort, der in einem Abstand D von der Peripherie entfernt ist, der
etwa die Hälfte des jeweiligen Flankenradius R₂, R₃ beträgt. Der Grund der Rille
17 ist mit einem Grundradius R₄ gerundet.
[0021] Bei der geschilderten Formgebung ergibt sich beim Einsetzen des Flickstücks in die
Ausnehmung 11 im Holz 13 eine gute Keilwirkung, so dass das Flickstück genau in die
Ausnehmung 11 passt und darin selbstklemmend festsitzt, ohne dass irgendwelche Spannmittel
notwendig wären. Es genügt also, das Flickstück mit Leim zu bestreichen und mit einem
sanften Schlag in die Aussparung 11 einzusetzen. Für ein Flickstück zum Ausbessern
von relativ grossen Fehlstellen haben sich folgende Abmasse bewährt:
Aussenradius R₁ 80 bis 120 mm, vorzugsweise 100 mm
Flankenradius R₂ 25 bis 35 mm, vorzugsweise 30 mm
Flankenradius R₃ 25 bis 35 mm, vorzugsweise 30 mm
Grundradius R₄ 0,5 mm
Höhe H 9 bis 17 mm, vorzugsweise 13 mm
Rillentiefe T 4 bis 8 mm, vorzugsweise 7 mm
Abstand D von der Peripherie 13 bis 17 mm, vorzugsweise 15 mm
[0022] Für ein Flickstück mit einer Rille 17 beträgt die Breite B vorteilhaft etwa 15 mm,
mit zwei Rillen 17 etwa 22 mm, mit drei Rillen etwa 28 mm.
[0023] Vergleicht man nun das Flickstück gemäss dem Ausführungsbeispiel der Erfindung in
Figur 6 mit dem vorbekannten Flickstück von Figur 4, so ist ersichtlich, dass die
Höhe H beim erfindungsgemäss Flickstück kleiner gehalten werden kann als beim vorbekannten
Flickstück. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Aussparung 11 (Fig. 8) nicht so
tief sein muss wie beim vorbekannten Flickstück. Es besteht daher nicht die Gefahr,
dass bei dünnen Brettern ein Loch entsteht. Ganz im Gegenteil, es bleibt ein Steg
12 stehen. Dieser trägt weiter zur Festigkeit des Werkstücks 13 bei. Das Flickstück
10 gemäss den Figuren 5 und 6 besitzt dank der peripheren Rille 17 bezogen auf das
Volumen eine wesentlich grössere Oberfläche als ein vorbekanntes Flickstück gemäss
den Figuren 1 bis 4. Die grössere Oberfläche des Flickstücks 10 gestattet daher auch
eine bessere Verleimung mit dem Holz 13. Zusammenfassend kann also gesagt werden,
dass die Verzahnung zwischen peripherer Rille 17 und dem Steg 12 wesentlich zur Festigkeit
des mit einem Flickstück versehenen Werkstücks beiträgt.
[0024] Figur 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Fräsers 30 zur Herstellung einer Aussparung
11 für ein Flickstück 10, welches eine einzige periphere Rille 17 aufweist. Dieser
Fräser 30 besteht aus zwei Scheiben 31, 33,deren Zähne 35, 37 sich überlappen. Der
Zahn 35 besitzt einen Vorsprung 39, und der Zahn 37 besitzt einen Vorsprung 41. Das
Profil ist dabei so, dass der in der Aussparung 11 (Fig. 8 und 9) entstehende Steg
12 eine gerundete Kante 14 aufweist. Die beschriebene Ausbildung des Fräsers 30 verhindert,
dass am Steg 12 ein sogenannter Faden, d.h. eine Holzfaser, hängenbleibt, der in die
Aussparung 11 ragen könnte und beim Einsetzen des Flickstücks 10 eingeklemmt werden
könnte, was einen sicheren Sitz des Flickstücks in der Aussparung beeinträchtigen
würde.
[0025] Beim Ausführungsbeispiel von Figur 13 eines Fräsers 30′ sind wiederum zwei Scheiben
31, 33 vorgesehen. Dazwischen befindet sich eine weitere Scheibe 32. Die Scheibe 32
weist Zähne 36 mit seitlichen Vorsprüngen 39′, 41′ auf, die mit den Vorsprüngen 39,
41 der anderen Scheiben überlappen. Mit dem Fräser von Figur 13 können Aussparungen
für Flickstücke mit zwei peripheren Rillen gefertigt werden.
[0026] Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass verschiedene andere Ausführungsformen der
Erfindung möglich sind, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen. Bereits
erwähnt wurde, dass auch ein Flickstück mit mehr als einer Rille 17 möglich ist. Weiter
ist es möglich, der Rille 17 einen etwas anderen Querschnitt zu geben. Auch die äussere
Formgebung kann anders gestaltet werden. So zeigt beispielsweise Figur 14 ein Flickstück
10 mit einem anderen Querschnitt. Im unteren Bereich laufen die Flanken 21 in einem
spitzen Winkel zueinander, währenddem im oberen Bereich der Verlauf der Flanken 21
praktisch parallel ist. Diese Ausgestaltung der Flanken 21 stellt grundsätzlich nichts
anderes dar als eine etwas andere Bombierung, mit welcher eine selbstklemmende Wirkung
erzielt wird, die nach dem Einsetzen des Flickstücks ein Herausfallen aus der Ausnehmung
im Holz verhindert.
1. Flickstück zum Ausbessern von fehlerhaften Stellen im Holz (13), welches Flickstück
in einer am Ort der fehlerhaften Stelle angebrachten, der Form des Flickstücks entsprechenden
Ausnehmung (11) im Holz einsetzbar ist und die Form eines Abschnitts (10) eines Rotationskörpers
(15) aufweist, welcher Abschnitt (15) von der Seite her gesehen kreisbogenförmig
und von oben her gesehen länglich ist und beiderseits spitz zulaufende Enden (19)
besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (10) mindestens eine periphere
Rille (17) besitzt.
2. Flickstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Rille (17)
etwa dreieckförmigen Querschnitt aufweist.
3. Flickstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe T der
jeweiligen Rille (17) etwa der Hälfte der Höhe H des Abschnitts (10) entspricht.
4. Flickstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Abschnitt (10) bombierte Flanken (21) aufweist.
5. Flickstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Rille (17) bombierte Flanken (21′) aufweist.
6. Flickstück nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bombierungsradius
R₂, R₃, der Flanken (21, 21′) wesentlich kleiner ist als der Aussenradius R₁ des Rotationskörpers
(15).
7. Flickstück nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bombierungsradien
R₂, R₃ der Flanken (21) des Ab-schnitts (10) und der Flanken (21′) der Rille (17)
gleich gross sind.
8. Flickstück nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bombierungsradius
R₂, R₃ der Flanken (21) des Abschnitts (10) und/oder der Flanken (21′) der jeweiligen
Rille (17) etwa zwei Fünftel des Aussenradius R₁ beträgt und dass der Ursprung des
jeweiligen Bombierungsradius R₂, R₃ sich etwa an einem Ort befindet, der in einem
Abstand D von der Peripherie entfernt ist, welcher Abstand D etwa die Hälfte des jeweiligen
Bombierungsradius R₂, R₃ beträgt.
9. Flickstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der
Grund der jeweiligen Rille (17) einen relativ kleinen Grundradius R₄ von z.B. 0,5
mm besitzt.
10. Flickstück nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der
Aussenradius R₁ 80 bis 120 mm, vorzugsweise 100 mm, dass der Bombierungsradius R₂,R₃
25 bis 35 mm, vorzugsweise 30 mm, die Höhe H 9 bis 10 mm, vorzugsweise 13 mm, und
die Rillentiefe T 4 bis 8 mm, vorzugsweise 7 mm beträgt.
11. Flickstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Abschnitt (10) im Querschnitt gesehen mindestens im unteren Bereich in einem spitzen
Winkel zueinander verlaufende Flanken (21) aufweist.
12. Flickstück nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (10) im
Querschnitt gesehen im oberen Bereich praktisch parallel zueinander verlaufende Flankenteile
(22) aufweist.
13. Fräser zur Herstellung eines dem Flickstück nach einem der Ansprüche 1 bis 12
entsprechenden Ausnehmung (11), dadurch gekennzeichnet, dass das Profil der Schneidkanten
der Zähne (35, 36, 37) des Fräsers (30, 30′) dem Profil des Flickstücks (10) entspricht
und dass der Aussenradius R₁ des Fräsers dem Aussenradius R₁ des genannten Rotationskörpers
(15) entspricht.
14. Fräser nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mindestens zwei Scheiben
(31, 32, 33) besteht, deren Zähne (35, 36, 37) sich überlappen.
15. Fräser nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberlappung der Zähne
(35, 36, 37) derart erfolgt, dass der jeweilige in der Aussparung im Holz (13) entstehende
Steg (12) eine gerundete Kante (14) aufweist.