[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum kontinuierlichen Lösen von Gestein od.dgl.
und Abfördern des gelösten, zerkleinerten Haufwerks im Berg-, Erd- und Tunnelbau,
vorzugsweise in Untertagebetrieben, welche ein Raupenfahrwerk aufweist, an dessen
Vorderseite an einem heb- und senkbaren Ausleger eine oder zwei Schneidwalzen mit
aufgebrachter Förderschnecke vorgesehen ist bzw. sind, der bzw. denen eine in die
Maschine integrierte Fördereinrichtung zugeordnet ist.
[0002] Es ist bekannt, im Berg-, Erd- und Tunnelbau Bodenschichten oder sog. Zwischenmittel,
d.h. Nebengestein, wie es über oder zwischen Nutzmineralien oder aber als Deckgebirge
vorgefunden wird, mittels einer oder mehrerer rotierender, mit Werkzeugen besetzter
Walzen abzutragen. Insbesondere durch Konvergenz aufgrund hohen Gebirgsdruckes und
hoher Dynamik in einem eine Strecke umgebenden Gebirgskörper wird Gestein unterschiedlicher
Qualität und Beschaffenheit hochgedrückt. Es ist bekannt, das Senken dieses gewissermaßen
gequollenen Materials diskontinuierlich oder aber auch kontinuierlich mit schlagenden
oder schneidenden Vorrichtungen durchzuführen. Hierbei wird der volle Erhalt aller
anderen Streckenfunktionen in den Abbaubegleitstrecken und insbesondere Kohlenabfuhrstrecken,
wie Förderung, Materialtransport, Personenfahrung und Wetterführung, angestrebt.
Das gelöste Material wird auf Fördermittel, wie Gurtbandförderer oder Kettenkratzförderer,
übergeben oder seitlich an den Streckenstößen abgelegt.
[0003] Die räumlichen Verhältnisse in Abbaubegleitstrecken und insbesondere in Kohlenabfuhrstrecken
erlauben eine kontinuierliche Senk- und Ladearbeit nur, wenn die Senkmaschine alle
Bereiche der Streckensohle, also die Streckenstöße und den Bereich unter den aufgehängten
Bandstraßen, gleichermassen gut bearbeiten kann. Dabei ist es wünschenswert, nach
Durchgang des Senksystems eine ebene und sauber geladene Sohle vorzufinden.
[0004] Mit zunehmender Teufe und größer werdendem Gebirgsdruck treten stärkere Konvergenzen
auf, die zudem in zeitlich kürzeren Abständen bemerkbar werden. Die Konvergenzgeschwindigkeit
führt in Abhängigkeit zur Abbaugeschwindigkeit (Abbaufortschritt des Strebes) zu
der häufig anzutreffenden Situation, daß bereits wenige Meter hinter dem Streb-/
Streckenübergang die Streckensohle hochgedrückt ist und damit eine Verminderung der
ursprünglichen Streckenhöhe von 20 - 25 % eintritt.
[0005] Die Einsätze der bekannten Senkmaschinen in Abbaubegleitstrecken sind so angelegt,
daß bei Erreichen der vorgenannten Konvergenzmächtigkeit eine Senkmaschine zum Einsatz
kommt, welche dem Abbaufortschritt des Strebes mit gleicher Geschwindigkeit folgend
den Senkstoß über die gesamte Strekkenbreite in Angriff nimmt. Mit größer werdender
Entfernung vom Streb-/Streckenübergang klingt die Konvergenzgeschwindigkeit allmählich
ab, so daß bis zum Erreichen erneuter Verminderungen der Streckenhöhe von 20 - 25
% größere Zeiträume vergehen, bis wiederum konventionell arbeitende Senkmaschinen
einzusetzen sind. Infolge verstärkt auftretender Konvergenzen sind daher Einsätze
von vier, fünf, sechs und zum Teil sogar sieben Senkmaschinen in nur einer Abbaubegleitstrecke
erforderlich, was einen ganz erheblichen Aufwand darstellt.
[0006] Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
unter Vermeidung vorerwähnter Nachteile eine Maschine der eingangs genannten Art zu
schaffen, aufgrund deren Ausgestaltung es möglich ist, mit nur einer Maschine in
einer Abbaubegleitstrecke die erforderlichen Senk arbeiten durchzuführen.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die einzelnen Aggregate der Maschine
fernsteuerbar sind, die Schneidwalze bzw. die Schneidwalzen mit zugehörigem Antriebsaggregat
bzw. Antriebsaggregaten als selbständig verfahrbare, in ihrer Drehrichtung umsteuerbare
und mit dem Ausleger lösbar verbundene Baueinheit bzw. Baueinheiten ausgebildet ist
bzw. sind, und die Länge des Raupenfahrwerks derart bemessen ist, daß dieses in einer
Strecke eines Untertagebetriebes drehbar ist. Mit der einen oder den beiden Schneidwalzen
ist es möglich, bei gleichförmiger Bewegung Gesteinsmaterial, Mineralschichten, Straßenbeläge
oder ähnliche Materialien in vorbestimmter Dicke kontinuierlich zu lösen und das ladefähig
zerkleinerte Material kontinuierlich abzufördern. Die Schneidwalze bzw. die Schneidwalzen
sind mit dem Ausleger der Maschine als Baueinheiten lösbar verbunden und nach ihrem
Lösen selbständig verfahrbar, wobei diese in ihrer Drehrichtung umsteuerbar ist bzw.
sind. Die durch Abbau dieser Bauteile auf die Länge ihres Raupenfahrwerkes verkürzte
Maschine kann dann um 180 Grad gedreht werden, woraufhin die Schneidwalze oder die
Schneidwalzen und das Raupenfahrwerk aneinander vorbeifahren können, um die Walze
bzw. Walzen wieder in den Ausleger einzusetzen, so daß ein Senken in umgekehrter Richtung
erfolgen kann. Die Maschine kann somit ihre Arbeitsrichtung wechseln, um alternativ
in Richtung Streb-/Streckenübergang und anschließend vom Streb-/Strekkenübergang
weg arbeiten zu können. Insbesondere aus verfahrenstrechnischer Sicht kann die Senkarbeit
in Abhängigkeit von der Strebgeschwindigkeit (Abbaufortschritt), der Konvergenzgeschwindigkeit
und anderen betriebsbedingten und geologisch bedingten Kriterien optimal mit nur einer
erfindungsgemäßen Maschine statt mehrerer anderer Senkmaschinen durchgeführt werden,
da aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung das Senken unter dem Band, neben
dem Band sowie je nach betrieblichen Verhältnissen Senken vorwärts in Richtung Streb-/Streckenübergang
sowie rückwärts fort vom Streb-/Streckenübergang durch schnelles Wechseln der Arbeitsrichtung
der Maschine möglich ist. Die Ausführung in ganz bestimmten Baueinheiten erfüllt dabei
den Anspruch, in ganz besonders beengten Raumverhältnissen, wie sie in Kohlenabfuhrstrecken
vorliegen können, mit weniger Streckenbreite als Maschinenlänge die Arbeitsrichtung
durch Zerlegen der Maschine in mehrere, selbstbewegliche Komponenten/Baugruppen
zu wechseln. Durch die Möglichkeit des schnellen Wechsels der Arbeitsrichtung und
damit der Erreichung einer hohen Senkleistung wird der übliche Einsatz mehrerer Senkmaschinen
für diesen Zweck überflüssig.
[0008] Vorteilhaft ist der Maschine ein Lader zum Weitertransport des gelösten Materials
nachgeordnet derart, daß diese zusammen ein Maschinensystem bilden, und der Lader
das von der vorgesetzten Maschine abgegebene Material übernimmt und sowohl beim Senken
neben der Bandstraße als auch darunter das Material auf das hängende Band oder den
in der Strecke befindlichen Kettenförderer übergibt. Das Fördermittel des Laders ist
längsbeweglich, heb- und schwenkbar sowie drehbar und ablegbar gestaltet, so daß
eine Arbeitsweise auf engstem Raum möglich ist.
[0009] Die zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagenen Mittel und Merkmale
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren mit dessen Hilfe es möglich
ist, bereits vor Erreichen vergleichsweise großer Konvergenzerscheinungen die Strecke
mit wesentlich höherer Arbeitsgeschwindigkeit als bekannt durchzusenken, so daß die
Senkstoßhöhe stark reduziert werden kann.
[0011] Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Maschinensystems
mit Lader dadurch gelöst, daß das Durchsenken der vollen Konvergenzhöhe von bis zu
mehr als 1 Meter Mächtigkeit auf einer Länge entsprechend dem Abbaufortschritt des
Strebes erfolgt, danach das Maschinen system in der Strecke gewendet wird und das
Senken vom Streb-/Streckenübergang mit einer Senkstoßhöhe von einigen Dezimetern
bis in den Bereich zurück, in dem eine Kriechkonvergenz von 1 - 2 cm je Tag festzustellen
ist, durchgeführt wird, dann das Maschinensystem wieder gewendet wird und erneutes
Durchsenken der Strecke bei einer Senkhöhe von einigen Dezimetern bis in den Bereich
der vorletzten Wendestelle erfolgt, und von da aus wieder der volle Senkstoß in Angriff
genommen wird, welcher durch den Abbaufortschritt des Strebes neu entstanden ist,
während sich das Maschinensystem auf seiner Hin- und Rückfahrt durch die Strecke befand.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der Zeichnung näher erläutert, und
zwar zeigt:
Figur 1 eine Draufsicht der Maschine mit zwei Schneidwalzen,
Figur 2 eine Seitenansicht der Figur 1,
Figur 3 eine Draufsicht der beiden Schneidwalzen,
Figur 4 eine Draufsicht der Maschine mit einer Schneidwalze,
Figur 5 eine Seitenansicht der Figur 4,
Figur 6 eine Draufsicht der Laders,
Figur 7 eine Seitenansicht der Figur 6,
Figur 8 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Rohrförderers des Laders,
Figur 9 eine Seitenansicht des Speichertrichters des Laders mit dem diesem zugewandten
Ende des Rohrförderers,
Figur 10 eine Ansicht des Laders in einer Strecke,
Figur 11 eine Draufsicht der Maschine einschließlich Lader neben einem Bandförderer
und
Figur 12 eine Draufsicht der Maschine mit Lader unterhalb eines Bandförderers.
[0013] Mit 1 ist die Maschine bezeichnet, deren Raupenfahrwerk 2 an seiner Vorderseite mit
einem heb- und senkbaren Ausleger 3 versehen ist. Dieser ist am Raupenfahrwerk 2 über
die Achsen 4 schwenkbar. Die Schwenkbewegung erfolgt mittels der Zylinder-Kolben-Einheiten
5, welche mit Druckmittel beaufschlagbar sind.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 - 3 sind an dem Ausleger 3 zwei Schneidwalzen
6 drehbar gelagert. Die Schneidwalzen 6 sind an sich bekannt und auf ihren Umflächen
mit Schneidwerkzeugen 7 bestückt. Weiterhin sind auf die Umflächen der Schneidwalzen
6 in an sich bekannter Weise Förderschnecken 8 aufgebracht derart, daß diese im dargestellten
Ausführungsbeispiel das gelöste Haufwerk zur Mitte der Maschine 1 hin fördern. Den
Schneidwalzen 6 ist eine Förderein richtung 9 zugeordnet, welche mittig in das Raupenfahrwerk
2 integriert ist und dieses über dessen ganze Länge durchsetzt.
[0015] Die Machine 1 weist keinen Bedienungsstand auf, so daß diese in ihrer Bauhöhe sehr
gering ist. Die Steuerung sämtlicher Aggregate der Maschine 1 erfolgt mittels einer
Fernsteuerung, welche an sich bekannt ist und daher im einzelnen nicht dargestellt
und beschrieben ist.
[0016] Die Schneidwalzen 6 sind durch eine Bolzenverbindung od.dgl. mit dem Ausleger 3 lösbar
verbunden. Die Schneidwalzen 6 sind in ihren Drehzahlen und/oder Drehrichtungen unabhängig
voneinander steuerbar. Die Antriebsaggregate, also die Motoren und Getriebe, sind
im dargestellten Ausführungsbeispiel in den Schneidwalzen 6 angeordnet.
[0017] Der Ausleger 3 weist unterschiedlich lang bemessene Tragarme 10 für die Schneidwalzen
6 auf.
[0018] Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich, sind die Tragarme 10 mit einer Kröpfung
ausgerüstet derart, daß die Drehachsen 11 der Schneidwalzen 6 in einem Winkel zueinander
verlaufen. Die eine Schneidwalze 6 ist an ihrer der anderen Schneidwalze 6 zugewandten
Stirnseite mit einer Ausnehmung 12 versehen, in die sich die andere Schneidwalze
6 erstreckt. Durch diese winklige Anordnung der beiden Schneidwalzen 6 zueinander
ergibt sich eine Verzahnung derselben, so daß beim Lösen von Gestein od.dgl. zwischen
den Walzen 6 kein Zwickel stehenbleibt, sondern deren Schneidwerkzeuge 7 eine Spur
13 ergeben, bis zu der von beiden Seiten her eine völlige Abarbeitung des Gesteins
erfolgt.
[0019] Den beiden Schneidwalzen 6 ist an der Stirnseite der Maschine 1 eine Bruchkante
14 nachgeordnet, welche im Zusammenwirken mit den Schneidwalzen 6 eine Zerkleinerung
des gelösten Gesteins od.dgl. bewirkt, so daß dieses in förderfähigem Zustand entsprechender
Korngröße auf die Fördereinrichtung 9 gelangt.
[0020] Die Länge des Raupenfahrwerkes 2 ist derart bemessen, daß dieses in einer Strecke
eines Untertagebetriebes um seine Achse drehbar ist. Sollten die Platzverhältnisse
in der Höhe ausreichen, können die Schneidwalzen 6 mittels des Auslegers 3 hochgeschwenkt
und das Raupenfahrwerk 2 dann um seine Achse gedreht werden, woraufhin der Ausleger
3 mit den Schneidwalzen 6 wieder abgesenkt wird, so daß diese im Gegenrichtung arbeiten
kann. Wenn die Platzverhältnisse in der Höhe nicht ausreichend sind, um dieses Wenden
durchführen zu können, werden die Schneidwalzen 6 mit zugehörigen Antriebsaggregaten
von dem Ausleger 3 im abgesenkten Zustand gelöst. Nunmehr können das Raupenfahrwerk
2 und die Schneidwalzen 3 mit ihren Antriebsaggregaten aneinander vorbeigefahren
werden. Mit gegebenenfalls angehobenem Ausleger 3 wird dann die Maschine 1 um 180
Grad gedreht und ebenfalls die Schneidwalzen 6 durch gegenläufige Drehrichtung derselben,
woraufhin die Schneidwalzen 6 wieder in den nunmehr abgesenkten Ausleger 3 eingefahren
und mittels einer Bolzenverbindung od.dgl. mit diesem wieder drehbar verbunden werden.
Dieses Drehen auf engstem Raum wird durch die selbständig verfahrbaren Schneidwalzen
6 mit zugehörigen Antriebsaggregaten, welche in sich geschlossene Baueinheiten bilden,
ermöglicht.
[0021] Bei der Ausführung nach Figur 4 und 5 ist die Machine 1 mit einer Schneidwalze 6
ausgerüstet, deren Antriebsaggregate 15 außerhalb derselben angeordnet sind und von
den Tragarmen 10 des Auslegers 3 gehalten sind. Die Verbindung der Antriebsaggregate
15, also von Motor und Getriebe mit den Tragarmen 10, erfolgt über leicht lösbare
Bolzenverbindungen od.dgl. Die Antriebsaggregate 15 stehen mit den einen Umlenkrädern
von endlos umlaufenden Schneidketten 16 in Antriebsverbindung, deren andere Umlenkräder
mit der Achse 17 der Schneidwalze 6 gekoppelt sind. Die endlos umlaufenden Schneidketten
16 sind in ihren Drehzah len und/oder Drehrichtungen unabhängig voneinander steuerbar.
Zu diesem Zwecke ist zwischen einer der Schneidketten und der Schneidwalze 6 eine
fernsteuerbare Kupplung vorgesehen. Die Schneidketten 16 bewirken ein seitliches
Freischneiden der Schneidwalze 6.
[0022] Der Ausleger 3 kann sowohl bei diesem Ausführungsbeispiel als auch dem nach Figur
1 - 3 in einer Führungskulisse 18 des Raupenfahrwerkes 2 in Längsrichtung desselben
verschiebbar angeordnet sein, um die Baulänge für den Wendeprozeß der Maschine 1
weiter zu verkürzen. Um diese Verschiebebewegung ausführen zu können, sind druckmittelbeaufschlagbare
Zylinder-Kolben-Einheiten 19 vorgesehen.
[0023] Auch bei der Ausführung nach Figur 4 und 5 ist die Fördereinrichtung 9 mittig im
Raupenfahrwerk 2 in dessen Längsrichtung verlaufend angebracht.
[0024] Die Fördereinrichtung 9 ist an ihrem dem Ausleger 3 abgewandten Ende mit einer Übergabe
20 ausgerüstet. Die Übergabe 20 weist bei der Ausführung nach Figur 4 und 5 einen
heb- und senkbaren sowie schwenkbaren, frei vorkragenden Rohrförderer 21 auf. Dieser
besteht aus einem Rohr 22, in dem sich eine Förderschnecke 23 befindet. Sollten die
Platzverhältnisse in der Streckenbreite nicht ausreichen, kann die Maschine 1 ohne
Schneidwalze 6 und auch ohne Förderer 9, welcher leicht herausnehmbar ist, in der
Strecke gedreht werden.
[0025] In Figur 6 und 7 ist ein Lader 24 dargestellt, welcher der Löse- und Abfördermaschine
1 nach den Figuren 1 - 5 nachgesetzt und dieser zugeordnet ist derart, daß diese ein
Maschinensystem bilden. Die Maschine 1 und der Lader 24 sind steuermäßig miteinander
verbunden.
[0026] Die der Energieversorgung der Aggregate der Maschine 1 dienenden Komponenten, beispielsweise
motorisch angetriebene Generatoren und/oder Pumpen, sind vorteilhaft auf dem Lader
24 angeordnet und über Energieleitungen mit den entsprechenden Aggregaten der Maschine
1 verbunden.
[0027] Der Lader 1 besitzt ebenfalls ein Raupenfahrwerk 25, an dessen einem Ende sich ein
Speichertrichter 26 befindet, dem ein Rohrförderer 27 zugeordnet ist.
[0028] Der Speichertrichter 26 ist mittels einer Zylinder-Kolben-Einheit 28 in Längsrichtung
des Laders 24 verschiebbar, so daß dieser in einen bestimmten Abstand zum Raupenfahrwerk
25 des Laders 24 einstellbar ist, dessen Zweck nachfolgend noch im einzelnen beschrieben
ist.
[0029] Wie insbesondere aus Figur 8 ersichtlich, besteht der Rohrförderer 27 aus dem äußeren
Rohr 29, in dem sich die Förderschnecke 30 befindet. Wie durch die Pfeile 31 angegeben,
ist der Rohrförderer 27 um die Achse 32 schwenkbar.
[0030] Der Rohrförderer 27 ist an seinem dem Speichertrichter 26 abgewandten Ende mit einer
drehbar gelagerten Schurre 35 ausgerüstet. Der Rohrförderer 27 ist an der einen und
der anderen Längsseite des Laders 24, vorzugsweise in einer Mulde 36, ablegbar, wie
aus Figur 6 ersichtlich. In dieser Lage ist die Schurre 35 einwärts geschwenkt, so
daß diese sich im Bereich des Raupenfahrwerkes 25 befindet.
[0031] Wie in Figur 9 angegeben, ist der Speichertrichter 26 in seiner Trageeinrichtung
37 drehbar angeordnet, wie auch durch den Pfeil 38 angedeutet ist.
[0032] Die Drehbewegung des Speichertrichters 26 erfolgt in dessen vorgeschobener Position,
wie sie durch die Zylinder-Kolben-Einheit 28 einstellbar ist. Durch die Drehbewegung
des Speichertrichters 26 wird der Rohrförderer 27 mitgenommen, so daß dieser sich
entweder an der einen oder anderen Längsseite des Raupenfahrwerkes 25 befindet.
[0033] Die Drehzahl der Förderschnecke 30 des Rohrförderers 27 ist variabel. Der Rohrförderer
dient als Ablaufhilfe des geförderten Gutes auf ein Förderband oder einen Kettenförderer,
wobei die Übergabe durch die dreh- und winkelbare Schurre 35 erfolgt. Durch diese
Ausgestaltung des Rohrförderers 27 ist eine weitgehende Beweglichkeit gegeben, so
daß unterschiedliche Positionen realisierbar sind und eine stetige Aufgabe des gelösten
Haufwerkes während des Senkvorganges möglich ist. Selbst bei aufgehängten Gurtbändern
ist ein Ausschwenken im Bereich der Hängeketten nicht erforderlich, da beim Erreichen
einer solchen Kette die schwenkbare Schurre 35 um die Achse des Rohrförderers 27 soweit
gedreht wird, bis diese fast einen Vollkreis beschrieben hat und auf der anderen
Seite der Kette das Gut weiter aufgeben kann. Nur für dieses Drehen der Schurre 35
muß die Förderschnecke 30 im Rohr 29 stillgesetzt werden.
[0034] In Figur 10 ist das erfindungsgemäße Maschinensystem innerhalb einer Strecke 39
gezeigt.
[0035] Das von der nicht dargestellten Maschine 1 gelöste Haufwerk wird über den Rohrförderer
27 in die Schurre 35 gegeben und gelangt von dieser auf den in der Strecke 39 verlegten
Bandförderer 40, welcher dieses abfördert. Unterhalb des Bandförderers befindet
sich noch ein Senkstoß 41, welcher beim nächsten Durchgang der Maschine gelöst und
abtransportiert wird.
[0036] Aus den Figuren 11 und 12 ist das erfindungsgemäße Maschinensystem in der Draufsicht
in einer Strecke im Einsatz dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 11
befindet sich das Maschinensystem 1, 24 in einer Strecke 39 neben dem Bandförderer
40, während in Figur 12 das Maschinensystem 1, 24 unterhalb des Bandförderers 40
gezeigt ist.
[0037] Mit dem erfindungsgemäßen Maschinensystem 1, 24 wird vorzugsweise nachstehendes
Verfahren ausgeführt:
[0038] Es erfolgt zunächst das Durchsenken der vollen Konvergenzhöhe von teilweise mehr
als 1 m Mächtigkeit auf einer Länge entsprechend dem Abbaufortschritt des Strebes
von beispielsweise 3 Tagen und der gesamten Streckenbreite; danach wird das Maschinensystem
1, 24 in der Strecke gewendet und das Senken erfolgt vom Streb-/ Streckenübergang
mit einer Senkstoßhöhe von einigen Dezimetern, welche über eine Länge von beispielsweise
mehreren 100 m langsam steigt bis in den Bereich, in dem nur noch eine Kriechkonverganz
von 1 - 2 cm je Tag festzustellen ist; nach erneutem Wenden des Maschinensystems
1, 24 in diesem Bereich erfolgt erneutes Durchsenken der Strecke bei einer Senkhöhe
von wenigen Dezimetern bis an die vorletzte Wendestelle, um von dort aus wieder den
vollen Senkstoß in Angriff zu nehmen, der durch den Abbaufortschritt des Strebes neu
hinzugekommen ist, während das Maschinensystem 1, 24 auf der Hin- und Rückfahrt durch
die Strecke unterwegs war.
[0039] Die zeitliche Abfolge sieht vorzugsweise etwa so aus, daß die Senkarbeit im hochanstehenden
Senkstoß gemäß dem Abbaufortschritt des Strebes von zwei Tagesabbaufortschritten
voll zu senken ist, und zwar während eines Arbeitstages; während des zweiten Arbeitstages
wird die Strecke weg vom Streb-/Streckenübergang durchgesenkt, und während eines dritten
Arbeitstages die Strecke wiederholt durchgesenkt wird in Richtung des Streb-/Streckenüberganges,
wobei das Wenden des Maschinensystems 1, 24 an beiden Wendepunkten während einer Nachtschicht
innerhalb von wenigen Stunden durchgeführt wird.
[0040] Die Erfindung ist auf die beschriebene und dargestellte Ausführung nicht beschränkt,
sondern kann ganz allgemein zum Lösen und Abfördern Verwendung finden, und zwar
a) von Nutzmaterial, wie es in dünnen Flözen oder ähnlich geschichtet Unter- oder
Über tage vorkommt,
b) von Nebengestein, wie es über oder zwischen Nutzmineralien als sog. Zwischenmittel
oder als Deckengebirge vorkommt;
c) von Straßenbelägen;
d) von Ablagerungen, Überlagerungen und Vorkommen unterschiedlicher Dicken,
wobei die Schichten in einem oder mehreren Arbeitsgängen abgetragen werden können.
1. Maschine zum kontinuierlichen Lösen von Gestein od.dgl. und Abfördern des gelösten,
zerkleinerten Haufwerks im Berg-, Erd- und Tunnelbau, vorzugsweise in Untertagebetrieben,
welche ein Raupenfahrwerk aufweist, an dessen Vorderseite an einem heb- und Senkbaren
Ausleger eine oder zwei Schneidwalzen mit aufgebrachter Förderschnecke vorgesehen
ist bzw. sind, der bzw. denen eine in die Maschine integrierte Fördereinrichtung
zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Aggregate der Maschine fernsteuerbar sind, die Schneidwalze (6)
bzw. die Schneidwalzen (6) mit zugehörigem Antriebsaggregat (15) bzw. Antriebsaggregate
als selbständig verfahrbare, in ihrer Drehrichtung umsteuerbare und mit dem Ausleger
(3) lösbar verbundene Baueinheit bzw. Baueinheiten ausgebildet ist bzw. sind, und
die Länge des Raupenfahrwerks (2) derart bemessen ist, daß dieses in einer Strecke
eines Untertagebetriebes drehbar ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwalzen (6) durch eine Bolzenverbindung od.dgl. mit dem Ausleger (3)
lösbar verbunden sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwalzen (6) in ihren Drehzahlen und/oder Drehrichtungen unabhängig
voneinander steuerbar sind.
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsaggregate (Motor, Getriebe) der Schneidwalzen (6) in diesen angeordnet
sind.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (3) unterschiedlich lang bemessene Tragarme (10) für die Schneidwalzen
(6) aufweist.
6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragarme (10) mit einer Kröpfung ausgerüstet sind derart, daß die Drehachsen
der Schneidwalzen (6) in einem Winkel zueinander verlaufen.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Schneidwalze (6) an ihrer der anderen (6) zugewandten Stirnseite mit
einer Ausnehmung (12) versehen ist, in die sich die andere Schneidwalze (6) erstreckt.
8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat bzw. die Antriebsaggregate (15) der Schneidwalze (6) durch
eine Bolzenverbindung od.dgl. lösbar mit den Tragarmen (10) des Auslegers (3) verbunden
ist bzw. sind und diese mit den einen Umlenkrädern von endlos umlaufenden Schneidketten
(16) in Antriebsverbindung stehen, deren andere Umlenkräder mit der Achse (17) der
Schneidwalze (6) gekoppelt sind.
9. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die endlos umlaufenden Schneidketten (16) in ihren Drehzahlen und/oder Drehrichtungen
unabhängig voneinander steuerbar sind.
10. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer der endlos umlaufenden Schneidketten (16) und der Schneidwalze
(6) eine fernsteuerbare Kupplung vorgesehen ist.
11. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (3) in Führungskulissen (18) des Raupenfahrwerkes (2) in Längsrichtung
derselben mittels Zylinder-Kolben-Einheiten (19) verschiebbar ist.
12. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß deren Fördereinrichtung (9) mittig im Raupenfahrwerk (2) in deren Längsrichtung
verlaufend angebracht und leicht herausnehmbar ist.
13. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (9) an ihrem dem Ausleger (3) abgewandten Ende mit einer
Übergabe (20) ausgerüstet ist.
14. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabe (20) einen heb- und senkbaren sowie frei vorkragenden Rohrförderer
(21) aufweist.
15. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidwalze (6) bzw. den Schneidwalzen (6) an der Stirnseite der Maschine
(1) eine Bruchkante (14) nachgeordnet ist.
16. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieser ein nachgesetzter Lader (24) zugeordnet ist derart, daß diese ein Maschinensystem
bilden.
17. Lader nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß dessen Aggregate fernsteuerbar sind.
18. Lader nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß dieser und die Maschine (1) steuermäßig miteinander verbunden sind.
19. Lader nach Anspruch 16, oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß dieser ein Raupenfahrwerk (25) besitzt, dessen Länge derart bemessen ist, daß
dieses in einer Strecke eines Untertagebetriebes drehbar ist.
20. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden dadurch gekennzeichnet, daß sich an dem einen Ende des Raupenfahrwerkes (25) ein Speichertrichter (26) befindet,
dem ein Rohrförderer (27) zugeordnet ist.
21. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Speichertrichter (26) mittels einer Zylinder-Kolben-Einheit (28) in Längsrichtung
des Laders (24) verschiebbar ist.
22. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrförderer (27) innerhalb seines Rohres (9) mit einer Förderschnecke (30)
ausgerüstet ist.
23. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl der Förderschnecke (30) des Rohrförderers (27) steuerbar ist.
24. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrförderer (27) heb- und senkbar sowie drehbar am Speichertrichter (26)
angebracht ist.
25. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrförderer (27) an seinem dem Speichertrichter (26) abgewandten Ende mit
einer drehbar gelagerten Schurre (35) ausgerüstet ist.
26. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß die der Energieversorgung der Aggregate der Löse- und Abfördermaschine (1) dienenden
Komponenten sich auf diesem befinden.
27. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Speichertrichter (36) in seiner Trageinrichtung (37) drehbar angeordnet ist.
28. Lader nach Anspruch 16 oder einem der vorhergehenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrförderer (27) an der einen oder anderen Längsseite des Laders (24), vorzugsweise
in einer Mulde (36), ablegbar ist.
29. Verfahren zum kontinuierlichen Lösen von Gestein od.dgl. und Abfördern des gelösten,
zerkleinerten Haufwerks in Untertagebetrieben, insbesondere unter Verwendung einer
Maschine nach Anspruch 1 und/oder einem der folgenden sowie einem Lader nach Anspruch
16 und/oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchsenken der vollen Konvergenzhöhe von bis zu mehr als 1 m Mächtigkeit
auf einer Länge entsprechend dem Abbaufortschritt des Strebes erfolgt, danach das
Maschinensystem in der Strecke gewendet wird und das Senken vom Streb-/Streckenübergang
mit einer Senkstoßhöhe von einigen Dezimetern bis in den Bereich zurück, in dem eine
Kriechkonvergenz von 1 - 2 cm/Tage festzustellen ist, durchgeführt wird, dann das
Maschinensystem wieder gewendet wird und ein erneutes Durchsenken der Strecke bei
einer Senkhöhe von einigen Dezimetern bis in den Bereich der vorletzten Wendestelle
erfolgt und von da aus wieder der volle Senkstoß in Angriff genommen wird, welcher
durch den Abbaufortschritt des Strebes neu entstanden ist, während sich das Maschinensystem
auf seiner Hin- und Rückfahrt durch die Strecke befand.
30. Verwendung der Maschine nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden
sowie ggf. des Laders nach Anspruch 16 und einem oder mehreren der folgenden, zum
Lösen und Abfördern
a) von Nutzmaterial, wie es in dünnen Flözen oder ähnlich geschichtet Unter- oder
Übertage vorkommt;
b) von Nebengestein, wie es über oder zwischen Nutzmineralien als sog. Zwischenmittel
oder als Deckgebirge vorkommt;
c) von Straßenbelägen;
d) von Ablagerungen, Überlagerungen und Vorkommen unterschiedlicher Dicken.