[0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, das auf einem
reflektierenden Schichtträger mindestens eine blauempfindliche, mindestens eine grünempfindliche
und mindestens eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls
weitere nicht lichtempfindliche Bindemittelschichten enthält, deren Bindemittel
mit einen Soforthärtungsmittel gehärtert ist.
[0002] Für die Härtung der Bindemittelschichten farbfotografische Aufzeichungsmaterialien
sind eine Vielzahl von Härtungsmitteln bekannt geworden. Die Härtungsmittel reagieren
in der Regel mit freien Amino-, Imino- oder Hydroxylgruppen des proteinartigen Bindemittels
unter Vernetzung desselben.
[0003] Die Verwendung langsam reagierender Härtungsmittel ist insofern nachteilig als beispielsweise
in fotografischen Aufzeichnungsmaterialien wichtige Parameter der gegossenen Schichten
sich über einen längeren Zeitraum noch verändern. Insbesondere können sensitometrische
Daten wie Empfindlichkeit, Gradation und Maximaldichte sich langsam verändern, und
die endgültigen Eigenschaften der Schicht oder des Schichtverbandes werden oft erst
nach einer beträchtlichen Lagerungsdauer erreicht. Dies macht bei der Produktion einen
erhöhten Prüfaufwand erforderlich. Es ist daher sehr erwünscht, schnell wirkende
Härtungsmittel zu verwenden, weil mit ihnen die endgültigen Eigenschaften innerhalb
kurzer Zeit nach dem Beguß erreicht sind, so daß die erforderlichen Lagerungs- bzw.
Wartezeiten abgekürzt werden können und der Prüfaufwand reduziert werden kann. Sehr
brauchbare schnellwirkende Härtungsmittel, im folgenden auch Soforthärter genannt,
sind in DE-A-22 25 230, DE-A-23 17 677 und DE-A-24 39 551 beschrieben.
[0004] Unter Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so
vernetzen, daß unmittelbar nach Beguß bzw. spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
nach 8 Stunden die Härtung soweit abgeschlossen ist, daß keine weitere durch die
Vernetzungsreaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes
auftritt. Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke
bei der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci. Eng. 8 (1964), 275;
Photogr. Sci. Eng. 16 (1972), 449).
[0005] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z.B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die vermutlich mit freien Carboxylgruppen des proteinartigen
Bindemittels zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen unter
Ausbildung von Peptidbindungen und Vernetzung des Bindemittels reagieren können. Wegen
dieser schnellen Wirkung dürfen die erwähnten Soforthärter gelatinehaltigen Gießlösungen
im allgemeinen erst kurz vor dem Beguß zugesetzt werden, da anderenfalls durch vorzeitige
Reaktion die Gießeigenschaften inbesondere die Viskosität der Gießlösungen rasch
und nachhaltig verändert würden. Im allgemeinen wird der Soforthärter der obersten
Schicht (Schutzschicht) zugesetzt. Durch Diffusion gelangt er in die anderen zu härtenden
gelatinehaltigen Schichten und vernetzt darin die Gelatine so schnell, daß bereits
unmittelbar nach der Trocknung die Härtung nahezu abgeschlossen ist und die für
die physikalischen und fotografischen Eigenschaften charakteristischen Parameter
ihre endgültigen Werte erreicht haben.
[0006] Solche Materialien, deren rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten mit
den üblichen sulfogruppenhaltigen Sensibilisatoren sensibilisiert sind, weisen einen
Empfindlichkeitsrückgang auf, wenn vor der Belichtung Feuchtigkeit auf diese Materialien
einwirkt (Feuchtefehler).
[0007] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial
bereitzustellen, das unter Einsatz von Soforthärtern hergestellt wird, aber keinen
Feuchtefehler zeigt.
[0008] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich diese Aufgabe dadurch lösen
läßt, daß man die rotempfind lichen Schichten mit wenigstens einem speziellen Sensibilisator
und wenigstens einem speziellen Potenzator sensibilisiert.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist daher ein farbfotographisches Aufzeichnungsmaterial
der eingangs genannten Art, dessen rotempfindliche Schichten mit wenigstens einer
Verbindung der Formel I

worin
R₅₃ und R₅₄ Alkyl, insbesondere C₁-C₄-Alkyl,
R₅₅, R₅₆, R₅₇ und R₅₈ Wasserstoff, Halogen Alkyl, insbesondere C₁-C₄-Alkyl, Alkoxy,
insbesondere C₁-C₄-Alkoxy, einen Rest der Formel

Aryl, insebsondere Phenyl oder R₅₅ und R₅₆ gemeinsam, bzw. R₅₇ und R₅₈ gemeinsam
eine Methylendioxygruppe oder die restlichen Glieder eines ankondensierten Benzolrings
R₅₉ und R₆₀ Alkyl, insbesondere C₁-C₄-Alkyl,
R₆₁ Wasserstoff oder Methyl,
X
⊖ ein Anion, insbesondere Chlorid, Bromid, Iodid, Perchlorat oder p-Toluolsulfonat
und
n eine Zahl von 1 bis 5 bedeuten und
das Kation keine Sulfonsäuregruppen kovalent gebunden enthält,
und wenigstens einer Mercaptoverbindung des Oxazins, Oxazols, Thiazols, Thidiazols,
Imidazols oder Tetrazols, die durch ein Halogenatom, eine Sulfonsäure-, Sulfonamid-,
Carboxyl-, Alkylsulfon- oder Phenylgruppe oder einen anellierten Benzolrest, der seinerseits
durch die genannten Gruppen substituiert sein kann, substituiert sein kann (II), sensibilisiert
sind.
[0010] Bevorzugte Verbindungen II sind solche der Formel

worin
Y N-R₆₃, O oder S
R₆₂ Wasserstoff oder Halogen und
R₆₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl bedeuten.
[0011] Der Sensibilisator I wird vorzugsweise in einer Menge von 0,05 bis 0,25, insbesondere
0,075 bis 0,20 mMol/Mol Ag, der Potenzator II vorzugsweise in einer Menge von 0,45
bis 3,00, insbesondere 0,70 bis 1,40 mMol/Mol Ag eingesetzt.
[0012] Der Soforthärter wird in einer Menge von 0,1 bis 5 mMol/m², vorzugsweise von 0,5
bis 1,7 mMol/m² eingesetzt.
[0013] Geeignete Beispiele für Sofort-Härtungsmittel sind Verbindungen der folgenden allgemeinen
Formeln:
(a)

worin
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen
bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel

verknüpft ist, oder
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen
Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen
Atome bedeuten, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein
kann,
R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, -(CH₂)m-NR₈R₉, -(CH₂)n-CONR₁₃R₁₄

oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀
R₁₀ NR₁₁R₁₂
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3
n eine Zahl 0 bis 3
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten
heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes
erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen
substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6- gliedrigen aromatischen heterocyclischen
Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das mit dem übrigen Molekül über eine kovalente Bindung verknüpft
sein kann;
(b)

worin
R₁, R₂, R₃ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen;
(c)

worin
R₂₀, R₂₁, R₂₂, R₂₃ C₁-C₂₀-Alkyl, C₆-C₂₀-Aralkyl, C₅-C₂₀-Aryl, jeweils unsubstituiert
oder durch Halogen, Sulfo, C₁-C₂₀-Alkoxy, N,N-Di-C₁-C₄-alkyl-substituiertes Carbamoyl
und, im Falle von Aralkyl und Aryl durch C₁-C₂₀-Alkyl substituiert,
R₂₄ eine durch ein nucleophiles Agens abspaltbare Gruppe bedeuten und
X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzt, wobei
2 oder 4 der Substituenten R₂₀, R₂₁, R₂₂ und R₂₃ zusammen mit einem Stickstoffatom
oder der Gruppe

gegebenenfalls unter Einschluß weiterer Heteroatome wie O oder N auch zu einem oder
zwei gesättigten, 5 - 7-gliedrigen Ringen vereint sein können;
(d) R₂₅―N=C=N―R₂₆
worin
R₂₅ C₁-C₁₀-Alkyl, C₅-C₈-Cycloalkyl, C₃-C₁₀-Alkoxyalkyl oder C₇-C₁₅-Aralkyl bedeutet,
R₂₆ die Bedeutung von R₂₅ besitzt oder für einen Rest der Formel

steht, wobei
R₂₇ C₂-C₄-Alkylen und
R₂₈, R₂₉ und R₃₀ C₁-C₆-Alkyl bedeuten, wobei einer der Reste R₂₈, R₂₉ und R₃₀ durch
eine Carbamoylgruppe oder eine Sulfogruppe substituiert sein kann und zwei der Reste
R₂₈, R₂₉ und R₃₀ zusammen mit dem Stickstoffatom zu einem gegebenenfalls substituierten
heterocyclischen Ring, beispielsweise einen Pyrrolidin-, Piperazin- oder Morpholinring
verknüpft sein können, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert
sein kann, und
X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzt;
(e)

worin
X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung hat,
R₂₄ die für Formel (c) angegebene Bedeutung besitzt,
R₃₁ C₁-C₁₀-Alkyl, C₆-C₁₅-Aryl oder C₇-C₁₅-Aralkyl, jeweils unsubstituiert oder durch
Carbamoyl, Sulfamoyl oder Sulfo substituiert,
R₃₂ und R₃₃ Wasserstoff, Halogen, Acylamino, Nitro, Carbamoyl, Ureido, Alkoxy, Alkyl,
Alkenyl, Aryl oder Aralkyl oder gemeinsam die restlichen Glieder eines mit dem Pyridiniumring
kondensierten Ringes, insbesondere eines Benzoringes, bedeuten,
wobei
R₂₄ und R₃₁ miteinander verknüpft sein können, wenn R₂₄ eine Sulfonyloxygruppe ist;
(f)

worin
R₁, R₂ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen und
R₃₄ C₁-C₁₀-Alkyl, C₆-C₁₄-Aryl oder C₇-C₁₅-Aralkyl bedeutet;
(g)

worin
R₁, R₂ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen,
R₃₅ Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkenyl, R₃₈O-, R₃₉R₄₀N, R₄₁R₄₂C=N- oder R₃₈S-,
R₃₆ und R₃₇ Alkyl,Aralkyl, Aryl, Alkenyl, R₄₃-

-,
R₄₄-SO₂ oder
R₄₅-N=N- oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom die restlichen Glieder eines heterocyclischen
Ringes oder die Gruppierung

R₃₈, R₃₉, R₄₀, R₄₁, R₄₂, R₄₃, R₄₄ und R₄₅ Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, R₄₁ und R₄₂ darüberhinaus
Wasserstoff, R₃₉ und R₄₀ bzw. R₄₁ und R₄₂ darüberhinaus die restlichen Glieder eines
5- oder 6-gliedrigen, gesättigten carbocyclischen oder heterocyclischen Ringes bedeuten;
(h)

worin
R₄₆ Wasserstoff, Alkyl oder Aryl
R₄₇ Acyl, Carbalkoxy, Carbamoyl oder Aryloxycarbonyl;
R₄₈ Wasserstoff oder R₄₇
R₄₉ und R₅₀ Alkyl, Aryl, Aralkyl oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom die restlichen
Glieder eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise
eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes bedeuten, wobei der Ring z.B.
durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann, und
X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzt;
(i)

worin
R₅₁ einen gegebenenfalls substituierten heteroaromatischen Ring, der mindestens q
Ring-C-Atome und mindestens ein Ring-O-, Ring-S- oder Ring-N-Atom enthält, und
q eine ganze Zahl ≧ 2 bedeuten.
[0014] Der durch R₅₁ dargestellte heteroaromatische Ring ist beispielsweise ein Triazol-,
Thiadiazol-, Oxadiazol-, Pyridin-, Pyrrol-, Chinoxalin-, Thiophen-, Furan-, Pyrimidin-
oder Triazinring. Er kann außer den mindestens zwei Vinylsulfonylgruppen gegebenenfalls
weitere Substituenten sowie gegebenenfalls ankondensierte Benzolringe enthalten,
die ihrerseits ebenfalls substituiert sein können. Beispiele von heteroaromatischen
Ringen (R₅₁) sind im folgenden aufgeführt.

worin
r eine Zahl 0 bis 3 und
R₅₂ C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder Phenyl bedeutet.
[0015] Als Soforthärtungsmittel eignen sich schließlich die in den japanischen Offenlegungsschriften
38 540/75, 93 470/77, 43 353/81 und 113 929/83 sowie in der US-PS 3 321 313 beschriebenen
Verbindungen.
[0016] Alkyl, sofern nicht anders definiert, ist insbesondere gegebenenfalls durch Halogen,
Hydroxy, Sulfo, C₁-C₂₀-Alkoxy substituiertes C₁-C₂₀-Alkyl.
[0017] Aryl, sofern nicht anders definiert, ist insbesondere gegebenenfalls durch Halogen,
Sulfo, C₁-C₂₀-Alkoxy oder C₁-C₂₀-Alkyl substituiertes C₆-C₁₄-Aryl. Aralkyl, sofern
nicht anders definiert, ist insbesondere durch Halogen, C₁-C₂₀-Alkoxy, Sulfo oder
C₁-C₂₀-Alkyl substituiertes C₇-C₂₀-Aralkyl. Alkoxy, sofern nicht anders definiert,
ist insbesondere C₁-C₂₀-Alkoxy.
[0018] X
⊖ ist vorzugsweise ein Halogenidion wie Cl
⊖, Br
⊖ oder BF₄
⊖, NO₃
⊖, (SO₄²
⊖)
1/2, ClO₄
⊖, CH₃OSO₃
⊖, PF₆
⊖, CF₃SO₃
⊖ und insbesondere eine mit dem Härtermolekül kovalent verknüpfte -SO₃
⊖-Gruppe, wobei die -SO₃
⊖-Gruppe über einen Substituenten (s. Definitionen Alkyl, Aryl, Aralkyl) oder in den
Formeln (a), (b), (c) mit dem Heterocyclus direkt verbunden sein kann.
[0019] Alkenyl ist insbesondere C₂-C₂₀-Alkenyl. Alkylen ist insbesondere C₂-C₂₀-Alkylen;
Arylen insbesondere Phenylen, Aralkylen insbesondere Benzylen und Alkaralkylen insbesondere
Xylylen.
[0020] Geeignete N-haltige Ringsysteme, die für Z stehen können, sind auf der vorigen Seite
dargestellt. Bevorzugt ist der Pyridinring.
[0021] R₃₆ und R₃₇ bilden zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, insbesondere
einen durch 2 in o- und o′-Stellung gebundene Oxogruppen Pyrrolidin- oder Piperidinring,
der benzo-, cyclohexeno- oder [2.1.1]-bicyclohexenokondensiert sein kann.
[0022] Acyl ist insbesondere C₁-C₁₀-Alkylcarbonyl oder Benzoyl; Carbalkoxy ist insbesondere
C₁-C₁₀-Alkoxycarbonyl; Carbamoyl ist insbesondere Mono- oder Di-C₁-C₄-Alkylaminocarbonyl;
Carbaroxy ist insbesondere Phenoxycarbonyl.
[0023] Durch nucleophile Agentien abspaltbare Gruppen R₂₄ sind beispielsweise Halogenatome,
C₁-C₁₅-Alkylsulfonyloxygruppen, C₇-C₁₅-Aralkylsulfonyloxygruppen, C₆-C₁₅-Arylsulfonyloxygruppen
und 1-Pyridinylreste.
[0024] Nachfolgend sind bevorzugte Härter aufgeführt:
Verbindungen der Formel (a)
[0026] Die Verbindungen sind in einfacher und aus der Literatur bekannter Weise darstellbar.
Aus den sekundären Aminen stellt man z.B. mit Phosgen die Carbaminsäurechloride her,
die dann unter Lichtabschluß mit aromatischen, heterocyclischen stickstoffhaltigen
Verbindungen umgesetzt werden. Die Herstellung der Verbindung 3 wird in den Chemischen
Berichten 40, (1907), Seite 1831, beschrieben. Weitere Angaben zur Synthese finden
sich in DE-OS 2 225 230, DE-OS 2 317 677 und DE-OS 2 439 551.
Verbindungen der Formel (b)
[0027] Verfahren zur Synthese dieser Verbindungen sind beispielsweise in der DE-A 2 408
814 beschrieben:

Verbindungen der Formel (c)
[0028] Methoden zur Synthese dieser Verbindungen werden genauer beschrieben in Chemistry
Letters (The Chemical Society of Japan), Seite 1891-1984 (1982). Weitere Angaben zur
Synthese finden sich auch in der EP-A-162 308.

Verbindungen der Formel (d)
[0029] Methoden zur Synthese dieser Verbindungen werden genauer beschrieben in den JP-OS'en
126 125/76 und 48 311/77.

Verbindungen der Formel (e)
[0030] Methoden zur Synthese dieser Verbindungen werden genauer beschrieben in den JP-OS'en
44 140/82 und 46 538/82 und der JP-PS 50 669/83.

Verbindungen der Formel (f)
[0031] Methode zur Synthese dieser Verbindungen werden genauer beschrieben in der JP-OS
54 427/77.

Verbindungen der Formel (g)
Verbindungen der Formeln (h)
[0033] Die Herstellung dieser Verbindungen ist in der DD 232 564 A 1 beschrieben.

Verbindungen der Formel (i)
[0034] Methoden zur Herstellung dieser Verbindungen sind in DE-OS 35 23 360 beschrieben.

[0036] Die Verbindungen (a) sind besonders bevorzugt.
[0037] Das verwendete zu härtende Bindemittel in den Schichten, die dem erfindungsgemäßen
Härtungsverfahren unterworfen werden, ist ein porteinartiges Bindemittel, das freie
Aminogruppen und freie Carboxylgruppen enthält. Gelatine ist ein bevorzugtes Beispiel.
In fotografischen Aufzeichnungsmaterialien wird hauptsächlich Gelatine als Bindemittel
für die lichtempfindlichen Substanzen, die farbgebenden Verbindungen und gegebenenfalls
weitere Zusätze verwendet. Häufig weisen solche Aufzeichnungsmaterialien eine Vielzahl
verschiedener Schichten auf. Die Härtung mittels Soforthärter wird meist in der Weise
durchgeführt, daß das Härtungsmittel im Überschuß als letzte Schicht auf die zu härtenden
Schichten aufgetra gen wird, wobei der Härtungsbeschichtungslösung weitere Substanzen,
wie UV-Absorber, Antistatika, Mattierungsmittel und polymere organische Teilchen
zugesetzt werden können.
[0038] Das Auftragen der das Härtungsmittel enthaltenden Schicht kann gleichzeitig mit oder
nach dem Guß der übrigen Schichten mittels Kaskaden- oder Vorhanggießern erfolgen.
Die Gießtemperatur kann dabei in weiten Bereichen variiert werden, z. B. zwischen
45 und 5°C vorzugsweise zwischen 38 und 18°C.
[0039] Die Schichtdicke des Härtungsbegusses liegt beispielsweise zwischen 0,2 und 2,5
µm. Weiter Zusätze wie UV-Absorber, Farbkorrekturfarbstoffe, Antistatika und anorganische
oder organische feste Teilchen, die beispielsweise als Mattierungsmittel oder Abstandshalter
verwendet werden, können der härtungsmittelhaltigen Schicht zugesetzt sein. Geeignete
UV-Absorber sind beispielsweise in US-A-3 253 921, DE-C-20 36 719 und EP-A-0 057
160 beschrieben.
[0040] Als anorganische feste Teilchen eignen sich beispielsweise Siliziumdioxid, Magnesiumdioxid,
Titandioxid und Calciumcarbonat. Solche Materialien werden vielfach verwendet um die
äußersten Schichten von fotografischen Aufzeichnungsmaterialien zu mattieren und auf
diese Weise ihre Klebrigkeit zu vermindern. Auch fest Teil chen organischer Natur,
die alkalilöslich oder alkaliunlöslich sein können, eignen sich für diesen Zweck.
Durch solche Teilchen, auch als Abstandshalter bezeichnet, wird in der Regel die
Oberfläche aufgerauht, so daß hierdurch die Oberflächeneigenschaften, insbesondere
die Haft- bzw. Gleiteigenschaften modifiziert werden können. Polymethylmethacrylat
ist ein Beispiel für alkaliunlösliche Abstandshalter. Alkalilösliche Abstandshalter
sind beispielsweise in DE-A-34 24 893 beschrieben. Auch teilchenförmige organische
Polymere mit reaktiven Gruppen, insbesondere solchen reaktiven Gruppen, die mit dem
Bindemittel reagieren, wie beispielsweise in DE-A-35 44 212 beschrieben, können als
sogenannte Hartmacher zugefügt werden.
[0041] Um der Gießlösung für die härtungsmittelhaltige Teilschicht, die vergleichsweise
wenig oder gar kein Bindemittel enthält, die erforderliche Gießviskosität zu verleihen,
ist es zweckmäßig ihr Verdickungsmittel wie Polystyrolsulfonsäure oder Hydroxyethylcellulose
zuzusetzen.
[0042] Bei den farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien, gemäß vorliegender Erfindung
handelt es sich um mehrschichtige Materialien, die mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
oder Emulsionsschichteneinheiten mit unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit aufweisen.
Als Emulsionsschichteneinheit werden dabei Schichtpakete von 2 oder mehr Silberhalogenidemulsionsschichten
gleicher Spektralempfindlichkeit verstanden. Schichten gleicher Spektralempfindlichkeit
müssen aber nicht notwendigerweise benachbart zueinander angeordnet sein, sondern
können auch durch andere Schichten, insbesondere auch durch Schichten anderer Spektralempfindlichkeit
voneinander getrennt sein. Das Bindemittel in diesen Schichten ist in der Regel ein
proteinartiges Bindemittel mit freien Carboxylgruppen und freien Aminogruppen, bevorzugt
Gelatine. Das Schichtbindemittel kann aber neben dem proteinartigen Bindemittel bis
zu 50 Gew.-% nicht proteinartige Bindemittel wie Polyvinylalkohol, N-Vinylpyrrolidon,
Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere Mischpolymerisate, oder Cellulosederivate
sowie Gelatinederivate enthalten.
[0043] In farbfotografischen Aufzeichungsmaterialien ist jeder der genannten lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten bzw. Emulsionsschichteneinheiten mindestens eine
farbgebende Verbindung, in der Regel ein Farbkuppler, zugeordnet, die mit Farbentwickleroxidationsprodukten
unter Bildung eines nichtdiffundierenden Farbstoffes zu reagieren vermag. Zweckmäßigerweise
sind die Farbkuppler nichtdiffundierend und in der lichtempfindlichen Schicht selbst
oder in enger Nachbarschaft hierzu untergebracht. Die den zwei oder mehr Teilschichten
einer Emulsionsschichteneinheit zugeordneten Farbkuppler brauchen nicht notwendigerweise
identisch zu sein. Sie sollen lediglich bei der Farbentwicklung die gleiche Farbe
ergeben, normalerweise eine Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes,
gegen das die lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten empfindlich sind.
[0044] Den rotempfindlichen Silberhalgenidemulsionsschichten ist folglich mindestens ein
nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes zugeordnet,
in der Regel ein Kuppler vom Phenol- oder α-Naphtholtyp. Besonders hervorzuheben sind
beispielsweise Blaugrünkuppler, wie sie beschrieben sind in US-A-2 474 293, US-A-2
367 531, US-A-2 895 826, US-A-3 772 002, EP-A-0 028 099, EP-A-0 112 514.
[0045] Den grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist in der Regel mindestens
ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbbildes zugeordnet,
wobei üblicherweise Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons oder des Indazolons Verwendung
finden. Weiter kommen als Purpurkuppler auch Cyanacetylverbindungen, Oxazolone, und
Pyrazoloazole in Frage. Besonders hervorzuheben sind beispielsweise Purpurkuppler,
wie sie in US-A-2 600 788, US-A-4 383 027, DE-A-1 547 803, DE-A-1 810 464, DE-A-24
08 665, DE-A-32 26 163 beschrieben sind.
[0046] Den blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionschichten schließlich ist normalerweise
mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
zugeordnet, in der Regel ein Farbkuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung.
Besonders hervorzuheben sind beispielsweise Gelbkuppler, wie sie in US-A-3 408 194,
US-A-3 933 501, DE-A-23 29 587, DE-A-24 56 976 beschrieben sind.
[0047] Farbkuppler dieser Arten sind in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften
beschrieben. Beispielhaft sei hier ferner auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler"
von W. Pelz, "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München",
Band III (1961) S. 111, und von K. Venkataraman in "The Chemistry of Synthetic Dyes",
Vol. 4., 341 bis 387, Academic Press (1971), verwiesen.
[0048] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich bekanntlich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab,
daß sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung
abgespalten wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind sowohl solche zu rechnen, die
praktisch farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen,
die bei der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes
ersetzt wird (Maskenkuppler). Zu den 2-Äquivalentkupplern sind im Prinzip auch die
bekannten Weißkuppler zu rechnen, die jedoch bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
im wesentlichen farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquvivalentkupplern sind ferner
solche Kuppler zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten,
der bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und
dabei entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere
weitere Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-31
05 026, DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet,
z.B. als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-Kuppler.
[0049] Geeignete DIR-Kuppler sind beispielsweise in GB-A-953 454, DE-A-1 800 420, DE-A-20
15 867, DE-A-24 14 006, DE-A-28 42 063, DE-A-34 27 235 beschrieben.
[0050] Geeignete DAR- bzw. FAR-Kuppler sind beispielsweise in DE-A-32 09 110, EP-A-0 089
834, EP-A-0 117 511, EP-A-0 118 087 beschrieben.
[0051] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der
Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden
Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler
geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben wie beispielsweise
in DE-A-1 547 640 beschrieben.
[0052] Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte z.B. Farbstoffe erhalten werden
können, die diffusionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte
Beweglichkeit aufweisen wie beispielsweise in US-A-4 420 556 beschrieben.
[0053] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569,
DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743,
DE-A-33 40 376, EP-A-0 027 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler
werden in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern
hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten
werden.
[0054] Über die genannten Bestandteile hinaus können die Schichten des nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren zu härtenden farbfotografischen Aufzeichnungsmaterials weitere Zusätze enthalten,
zum Beispiel Antioxidantien, farbstoffstabilisierende Mittel und Mittel zur Beeinflussung
der mechanischen und elektrostatischen Eigenschaften. Um die nachteilige Einwirkung
von UV-Licht auf die mit dem erfindungsgemäßen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterial
hergestellten Farbbilder zu vermindern oder zu vermeiden, können auch die zu härtenden
Schichten UV-Licht absorbierende Verbindungen enthalten.
[0055] Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen Material befindliche
Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen davon
enthalten. Vorzugsweise besteht das Silberhalogenid aus 15 bis 100 Mol-% Chlorid,
0 bis 85 Mol-% Bromid und 0 bis 2 Mol-% Iodid. Der mittlere Teilchendurchmesser beträgt
vorzugsweise 0,2 bis 0,6 µm. Die Silberhalogenide können mit Rh, Ir, Cd oder Pb dotiert
und mit Schwefelverbindungen oder einer Kombination von Schwefel- und Goldverbindungen
gereift sein.
[0056] Die Silberhalogenidemulsionen können aber auch mindestens 80 Mol-% Chlorid, vorzugsweise
95 bis 100 Mol-% Chlorid, 0 bis 5 Mol-% Bromid und 0 bis 1 Mol-% Iodid enthalten.
Beispiel 1
[0057] Ein Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier wurde mit
folgenden Schichten versehen. Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m².
1. Eine Substratschicht aus 200 mg Gelatine mit KNO₃- und Chromalaunzusatz.
2. Eine Haftschicht aus 320 mg Gelatine.
3. Eine blauempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus
450 mg AgNO₃ mit 1600 mg Gelatine, 1,0 mmol Gelbkuppler, 27,7 mg 2,5-Dioctylhydrochinon
und 650 mg Trikresylphosphat.
[0058] Die Emulsion wurde durch Doppeleinlauf mit einer Korngröße von 0,8 µm hergestellt,
in der üblichen Weise geflockt, gewaschen und mit Gelatine redispergiert. Das Gewichtsverhältnis
Gelatine-Silber (als AgNO₃) betrug 0,5. Die Emulsion wurde anschließend mit 60 µmol
Thiosulfat pro mol Ag zur optimalen Empfindlichkeit gereift, für den blauen Spektralbereich
mit einer Verbindung der Formel

sensibilisiert und stabilisiert.
4. Eine Zwischenschicht aus 1200 mg Gelatine, 80 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 100
mg Trikresylphosphat.
5. Eine grünempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus
530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine sensibilisiert mit der Verbindung der Formel

0,625 mmol Purpurkuppler, 118 mg α-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy)-myristinsäureethylester,
43 mg 2,5-Dioctylhydrochinon, 343 mg Dibutylphthalat und 43 mg Trikresylphosphat.
6. Eine Zwischenschicht aus 1550 mg Gelatine, 285 mg eines UV-Absorbers der Formel

80 mg Dioctylhydrochinon und 650 mg Trikresylphosphat.
7. Eine rotempfindliche Silberbromidchloridemulsionsschicht (20 mol-% Chlorid) aus
400 mg AgNO₃ mit 1470 mg Gelatine mit den in der nachfolgenden Tabelle angegebenen
Verbindungen sensibilisiert, 0,780 mmol Blaugrünkuppler, 285 mg Dibutylphthalat und
122 mg Trikresylphosphat.
8. Eine Schutzschicht aus 1200 mg Gelatine, 134 mg eines UV-Absorbers gemäß 6. Schicht
und 240 mg Trikresylphosphat.
9. Eine Härtungsschicht aus 400 mg Gelatine und 400 mg Härtungsmittel der Formel

[0059] Als Farbkuppler wurden folgende Verbindungen verwendet:

Beispiel 2
[0060] Das Beispiel entsprach Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß in der 3. Schicht eine
Silberchloridemulsion (100 mol-% Chlorid) eingesetzt wurde.
[0061] Die Emulsion wurde durch Doppeleinlauf mit einer Korngröße von 0,40 µm hergestellt,
in der üblichen Weise geflockt, gewaschen und mit Gelatine redispergiert. Das Gewichtsverhältnis
Gelatine-Silber (als AgNO₃) betrug 0,5. Die Emulsion wurde anschließend mit 20 µmol
Thiosulfat, 1,5 µmol HAuCl₄ und 15 µmol NH₄SCN pro mol Ag zur optimalen Empfindlichkeit
gereift, für den blauen Spektralbereich sensibilisiert und stabilisiert.
[0062] In der 5. und 7. Schicht wurde die gleiche Emulsion eingesetzt, allerdings für den
grünen bzw. roten Spektralbereich sensibilisiert.
Sensitometrische Auswertung
[0063]
Probe 1: unbehandelt
Probe 2: 24 Stunden bei 80 % r.F. und 23°C gelagert.
[0064] Anschließend wurden die Proben durch einen Stufenkeil belichtet. Die Proben des Beispiels
1 und des Vergleichs zu Beispiel 1 wurden im EP2-Prozess, Proben des Beispiels 2
und des Vergleichs zu 2 im RA-4-Prozess entwickelt.
[0065] Die Dichtemessung erfolgte hinter Rotfilter, die Empfindlichkeit wurde bei D = 0,6
bestimmt.
|
Rotsensibilisierung |
Empfindlichkeit E (log It) |
|
|
Probe 1 |
Probe 2 |
ΔE (log It) |
Beispiel 1 |
173 µMol Verbindung 1/Mol Ag |
1,330 |
1,326 |
-0,004 |
|
1430 µMol Verbindung 2/Mol Ag |
|
|
|
Vergleich zu Beispiel 1 |
173 µMol Verbindung 3/Mol Ag |
1,319 |
1,243 |
-0,087 |
Beispiel 2 |
173 µMol Verbindung 1/Mol Ag |
1,284 |
1,271 |
-0,013 |
|
1430 µMol Verbindung 2/Mol Ag |
|
|
|
Vergleich zu Beispiel 2 |
173 µMol Verbindung 3/Mol Ag |
1,262 |
1,225 |
-0,038 |
Vergleich zu Beispiel 2 |
173 µMol Verbindung 3/Mol Ag |
0,986 |
0,928 |
-0,058 |
|
1430 µMol Verbindung 2/Mol Ag |
|
|
|

[0066] Es zeigt sich, daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen Rotsensibilisatoren durch
Zusatz des "Potenzators" ein Abfallen der Empfindlichkeit bei Lagerung vermieden wird.
Eine Kombination nicht-erfindungsgemäßer Sensibilisatoren mit dem "Potenzator" zeigt
dieses Ergebnis nicht und zudem auch im ungelagerten Zustand eine niedrige Empfindlichkeit
und dadurch bedingt eine unerwünscht flache Gradution.
1. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, das auf einem reflektierenden Schichtträger
mindestens eine blauempfindliche, mindestens eine grünempfindliche und mindestens
eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls weitere nicht
lichtempfindliche Bindemittelschichten enthält, deren Bindemittel mit einem Soforthärtungsmittel
gehärtet ist, wobei die rotempfindliche Schicht mit wenigstens einer Verbindung der
Formel

worin
R₅₃ und R₅₄ Alkyl,
R₅₅, R₅₆, R₅₇ und R₅₈ Wasserstoff, Halogen Alkyl, Alkoxy, einen Rest der Formel

Aryl, oder R₅₅ und R₅₆ gemeinsam, bzw. R₅₇ und R₅₈ gemeinsam eine Methylendioxygruppe
oder die restlichen Glieder eines ankondensierten Benzolrings
R₅₉ und R₆₀ Alkyl,
R₆₁ Wasserstoff oder Methyl,
X
⊖ ein Anion, und
n eine Zahl von 1 bis 5 bedeuten und
das Kation keine Sulfonsäuregruppen kovalent gebunden enthält,
und wenigstens einer Mercaptoverbindung des Oxazins, Oxazols, Thiazols, Thidiazols,
Imidazols oder Tetrazols, die durch ein Halogenatom, eine Sulfonsäure-, Sulfonamid-,
Carboxyl-, Alkylsulfon- oder Phenylgruppe oder einen anellierten Benzolrest, der
seinerseits durch die genannten Gruppen substituiert sein kann, substituiert sein
kann, sensibilisiert ist.
2. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Soforthärter in einer Menge von 0,1 bis 5 mMol/m² eingesetzt wird.
3. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Soforthärter in einer Menge von 0,5 bis 1,7 mMol/m² eingesetzt wird.
4. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Silberhalogenid aus 15 bis 100 Mol-% Chlorid, 0 bis 85 Mol-% Bromid und 0
bis 2 Mol-% Iodid besteht und einen mittleren Teilchendurchmesser von 0,2 bis 0,6
µm aufweist.
5. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Soforthärter der Formel

entspricht, worin
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen
bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel

verknüpft ist, oder
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen
Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen
Atome bedeuten, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein
kann,
R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, -(CH₂)
m-NR₈R₉, -(CH₂)
n-CONR₁₃R₁₄

oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉ Wasserstoff oder C₁₋C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁₋C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀
R₁₀ NR₁₁R₁₂
R₁₁ C₁₋C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁₋C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁₋C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁₋C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3
n eine Zahl 0 bis 3
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten
heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes
erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen
substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-gliedrigen aromatischen heterocyclischen
Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Benzolring, erforderlichen C-Atome und
X
⊖ ein Anion bedeuten, das mit dem übrigen Molekül über eine kovalente Bindung verknüpft
sein kann.
6. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung I in einer Menge von 0,05 bis 0,25 µMol/Mol Ag und die Verbindung
II in einer Menge von 0,45 bis 3,00 µMol/Mol Ag eingesetzt werden.
7. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Silberhalogenid aus mindestens 80 Mol-% Chlorid besteht.
8. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Silberhalogenid aus 95 bis 100 Mol-% Chlorid, 0 bis 5 Mol-% Bromid und 0
bis 1 Mol-% Iodid besteht.