[0001] Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges farbfotografisches Negativ-Aufzeichnungsmaterial,
das in mindestens einer höchstempfindlichen Teilschicht von mehreren lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten gleicher Spektralempfindlichkeit eine DIR-Verbindung
in einer vergleichsweise hohen Menge enthält und dadurch über einen größeren Belichtungsbereich
eine verbesserte Farbwiedergabe erlaubt.
[0002] Zur Verbesserung der Farbwiedergabe enthalten moderne farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien
auf Silberhalogenidbasis in der Regel sogenannte DIR-Kuppler (DIR = development inhibitor
releasing). Durch die Inhibierungswirkung dieser DIR-Kuppler bei der Entwicklung
der Silberhalogenidemulsionsschicht entsteht im Schichtaufbau nach Weißbelichtung
eine flachere Gradation als nach Farbauszugsbelichtung (z.B. nur rotem, nur mit grünem
oder nur mit blauem Licht). In der Literatur wird dieser Effekt als Inter-Image-Effekt
(IIE) bezeichnet.
[0003] Gemessen wird der IIE (T.H. James, The Theory of the Photographic Process, 4. Auflage,
Mc Millan Co. N.Y. (1977) S. 574 und 614) als prozentuale Aufsteilung der Farbgradation
bei Farbauszugsbelichtung mit Licht des entsprechenden Spektralbereichs in Relation
zu derjenigen Farbgradation, die sich bei Belichtung mit weißem Licht einstellt.
[0004] Weitere vorteilhafte Wirkungen von DIR-Kupplern bestehen in der verbesserten Farbkörnigkeit
sowie in der verbesserten Schärfe durch hohe sogenannte Kanteneffekte (Literatur:
C.R. Barr, J.R. Thistle, P.W. Vittum: "Development-Inhibitor-Releasing (DIR) Couplers
in Color Photography", Phot. Sci. Eng.
13, 74, 214 (1969)).
[0005] Moderne farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien enthalten ferner in der Regel
für jeden einzelnen der Spektralbereiche Blau, Grün, Rot nicht nur eine Silberhalogenidschicht,
sondern mehrere Teilschichten, die sich in ihrer Empfindlichkeit unterscheiden (z.B.
DE-C-1 121 470). Solche Teilschichten gleicher Spektralempfindlichkeit können im
Schichtaufbau in Form von Doppel- oder Mehrfach-Schichtpaketen jeweils benachbart
angeordnet sein; es sind aber auch Schichtaufbauten bekannt, wo einzelne Teilschichten
(jeweils durch Trenn- oder Filterschichten voneinander getrennt) alternierend angeordnet
sind (z.B. DE-A-1 958 709, DE-A-25 30 645; DE-A-26 22 922).
[0006] Sind mehrere solcher lichtempfindlicher Teilschichten unterschiedlicher Empfindlichkeit
mit spektraler Empfindlichkeit für den gleichen Spektralbereich vorhanden, so werden
die DIR-Kuppler in der Regel entweder aus schließlich zu den niedriger empfindlichen
Teilschichten gegeben, oder aber zumindest wird ihre Dosierung auf die einzelnen Teilschichten
so verteilt, daß sie in den höchstempfindlichen Teilschichten die schwächste Inhibierungswirkung
entfalten.
[0007] Daher ist die Dichtedifferenz zwischen den Farbdichtekurven, die nach den Farbauszugsbelichtungen
erhalten werden, und den entsprechenden Kurven nach Weißbelichtung bei den heute
bekannten farbfotografischen Negativ-Aufzeichnungsmaterialien im Bereich geringer
Farbdichten wesentlich kleiner als im Bereich höherer Farbdichten (vgl. hierzu die
Kurven 1 und 2a in Fig. 1). Ein solcher Kurvenverlauf hat zur Konsequenz, daß die
Farbwiedergabe der von einem derartigen Colornegativ-Aufzeichnungsmaterial hergestellten
Positiv-Kopien bei Unter-, Normal- und Überbelichtung des Negativs unterschiedlich
ist. Dies bedeutet insbesondere für professionelle Colornegativ-Filme einen Nachteil.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein farbfotografisches Negativ-Aufzeichnungsmaterial
anzugeben, dessen Farbwiedergabe innerhalb eines möglichst großen Belichtungsspielraumes
möglichst konstant bleibt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem farbfotografischen Negativ-Aufzeichnungsmaterial,
enthaltend mindestens eine rotempfindliche, mindestens eine grünempfindliche und
mindestens eine blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht mit jeweils zugeordneten
Farbkupplern zur Erzeugung zur Spektralempfindlichkeit komplementär-farbiger Bildfarbstoffe,
wobei zur Aufzeichnung von Licht aus mindestens einem der Spektralbe reiche Rot,
Grün, Blau mindestens zwei Teilschichten unterschiedlicher Empfindlichkeit vorhanden
sind, deren empfindlichere eine DIR-Verbindung enthält, und wobei das Negativ-Aufzeichungsmaterial
dadurch gekennzeichnet ist, daß für mindestens eine Farbe des Farbtripels Cyan, Purpur,
Gelb die nach Farbauszugsbelichtung und Entwicklung erhaltene Farbdichte bei derjenigen
Belichtung (log Ixt), bei der nach additiver Weißbelichtung eine Farbdichte der gleichen
Farbe von 0,4 über Schleier erhalten wird, um mindestens 0,2, vorzugsweise um mindestens
0,25, größer ist.
[0010] Die bei Farbauszugsbelichtung erhaltene Farbdichtekurve des erfindungsgemäßen Negativ-Aufzeichnungsmaterials
weist im Bereich einer geringen Belichtung eine höhere Gradation auf als im Bereich
einer stärkeren Belichtung. Die Bereiche geringerer bzw. stärkerer Belichtung sind
dabei durch Belichtungswerte (log I·t) definiert, die bestimmten Farbdichtewerten
auf der bei additiver Weißbelichtung erhaltenen Farbdichtekurve entsprechen. So ist
beispielsweise die mit einem erfindungsgemäßen Negativ-Aufzeichnungsmaterial nach
Farbauszugsbelichtung und Farbentwicklung erhaltene Farbgradation in demjenigen Belichtungsbereich,
bei dem nach additiver Weißbelichtung eine Farbdichte gleicher Farbe von 0,1 bis
0,5, vorzugsweise von 0,2 bis 0,4, über Schleier erzielt wird, größer als die Farbgradation,
die bei Farbauszugsbelichtung in dem Belichtungsbereich erhalten wird, bei dem nach
additiver Weißbleichtung eine Farbdichte gleicher Farbe von 0,7 bis 1,3 über Schleier
erzielt wird.
[0011] Hierin unterscheidet sich das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial grundsätzlich
von herkömmlichen Aufzeich nungsmaterialien, bei denen nämlich die Farbgradation
der bei Farbauszugsbelichtung erhaltenen Farbdichtekurve in dem wie oben definierten
Bereich geringerer Belichtung kleiner ist als in dem wie oben definierten Bereich
stärkerer Belichtung.
[0012] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen verdeutlicht. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Gegenüberstellung des Verlaufes der bei Farbauszugsbelichtung
erhaltenen Farbdichtekurve eines herkömmlichen Aufzeichnungsmaterials (Kurve 2a)
und eines erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials (Kurve 2b), wobei die Kurve 1
die entsprechende (für beide Aufzeichnungsmaterialien identische) bei additiver Weißbelichtung
erhaltene Farbdichtekurve gleicher Farbe darstellt;
Fig. 2 für ein herkömmliches Aufzeichnungsmaterial (Beispiel 1, Probe 1A) die bei
Farbauszugsbelichtung erhaltenen Farbdichtekurven bg*, pp*, gb* (ausgezogene Kurven)
und die entsprechenden bei additiver Weißbelichtung erhaltenen Farbdichtekurven gleicher
Farbe (gestrichelte Kurven);
Fig. 3 und 4 für zwei verschiedene erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterialien (Beispiel
1, Proben 1B und 1C) die bei Farbauszugsbelichtung erhaltenen Farbdichtekurven bg*,
pp*, gb* (ausgezo gene Kurven) und die entsprechenden bei additiver Weißbelichtung
erhaltenen Farbdichtekurven gleicher Farbe (gestrichelte Kurven).
[0013] Das erfindungsgemäße Negativ-Aufzeichnungsmaterial weist somit die Eigenschaft auf,
daß die Farbdichtekurve der Farbauszugsbelichtung (in Fig. 1 als Kurve 2b dargestellt)
im Gegensatz zum konventionellen Fall (in Fig. 1 als Kurve 2a dargestellt) bei geringen
Farbdichten des Negativs möglichst steil ansteigt und dann in einem möglichst großen
Belichtungsbereich zu der entsprechenden Farbdichtekurve bei Weißbelichtung annähernd
parallel verläuft, so daß sich in einem möglichst großen Belichtungsbereich zwischen
den beiden Farbdichtekurven (Farbauszugsbelichtung einerseits und Weißbelichtung
andererseits) eine möglichst konstante Dichtedifferenz ergibt.
[0014] Der aus Fig. 1 ersichtliche Unterschied zwischen den Farbdichtekurven bei additiver
Weißbelichtung einerseits (Kurve 1) und bei Farbauszugsbelichtung andererseits (Kurven
2a und 2b) erklärt sich durch den Interimageeffekt, der belichtungsabhängig zwischen
Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit auftritt. Mit anderen Worten,
das erfindungsgemäße Negativ-Aufzeichnungsmaterial ist durch einen speziellen belichtungsabhängigen
Verlauf des Interimageeffektes charakterisiert, der in Fig. 1 schematisch durch die
Gegenüberstellung der Kurven 2b (erfindungsgemäß) und 2a (herkömmliche Aufzeichnungsmaterialien)
verdeutlicht wird. Bei herkömmlichen Aufzeichnungsmaterialien ist der Interimageeffekt
(= Differenz der Farbdichten bei Farbauszugsbelichtung bzw. additiver Weißbelichtung)
über einen weiten Belichtungsbereich im ersten Annähern zur Belichtung (log I·t) bzw.
Farbdichte proportional, während er bei dem erfindungsgemäßen Negativ-Aufzeichnungsmaterial
über einen weiten Belichtungsbereich, insbesondere im Überbelichtungsbereich, weitgehend
konstant und somit weitgehend unabhängig von der tatsächlichen Belichtung ist.
[0015] Ein solcher (erfindungsgemäßer) IIE-Verlauf in Abhängigkeit von der Farbdichte verbessert
außerdem (besonders im Überbelichtungsbereich des Negativ-Aufzeichnungsmaterials)
die Durchzeichnung der Details hoher Farbsättigung; es ist deshalb besonders vorteilhaft,
die hier beschriebenen Maßnahmen mit den in DE-A-36 21 764 beschriebenen Maßnahmen
zur Verbeserung der Detailzeichnung in Details hoher Farbsättigung zu kombinieren.
[0016] Ein erfindungsgemäßer Verlauf des IIE in Abhängigkeit von der Belichtung läßt sich
beispielsweise durch folgende Maßnahmen realisieren (ohne daß die Erfindung auf diese
Maßnahmen beschränkt bleiben soll):
a) Zusatz von DIR-Verbindungen, und zwar besonders von solchen, deren Inhibitoren
eine hohe diffusibility Df (>0,4) aufweisen, zu einer oder mehreren der höchstempfindlichen Teilschichten, und
zwar entweder ausschließlich oder aber zumindest in einer Dosierung, die im Farbdichtebereich
der höchstempfindlichen Teilschichten zu einer stärkeren Inhibierung führt als im
Bereich der übrigen Teilschichten, wobei dann zweckmäßigerweise die durch die Entwicklungsinhibierung
in den höchstempfindlichen Schichten resultierende Gradationserniedrigung bei Weißbelichtung
durch höheren Silberhalogenid- und/oder Kuppler-Auftrag wieder ausgeglichen werden
kann.
b) Besonders vorteilhaft wird der erfindungsgemäße Verlauf des IIE erzielt, wenn die
gemäß a) mit dem entsprechenden Zusatz einer DIR-Verbindung versehenen, höchstempfindlichen
Teilschichten (jeweils durch Trenn- und/oder Filterschichten getrennt) alternierend
angeordnet und zu einem höchstempfindlichen Schichtenpaket zusammengefaßt sind und
die weniger empfindlichen Teilschichten ihrerseits als Einzel-, Doppel- oder Mehrfachschichtpaket
darunter angebracht sind und gegebenenfalls eine weniger empfindliche Schichteneinheit
bilden.
c) Für das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial ist es weiterhin von Vorteil, wenn
in den niedriger empfindlichen Teilschichten DIR-Kuppler eingesetzt werden, deren
Inhibitoren (im Gegensatz zu denen in den höchstempfindlichen Teilschichten) im wesentlichen
eine niedrige Diffusibility (≦0,4) aufweisen. Sofern es die gewünschte Farbkörnigkeit
nicht verbietet, ist es in gewissen Fällen auch möglich, auf den Zusatz von DIR-Verbindungen
in einigen oder allen weniger empfindlichen Teilschichten ganz zu verzichten. Dies
ist z.B. möglich, wenn man in diesen Schichten T-grains bestimmter Größe verwendet
(wie beispielsweise in EP-A-0 219 849 und EP-A-0 219 850 beschrieben).
d) In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden in den höchstempfindlichen
Teilschichten zusätzlich sogenannte "smearing"-Kuppler verwendet, d.h. an sich diffusionsfeste
Farbkuppler, die bei der Verarbeitung durch begrenzte Diffusion des gebildeten Farbstoffes
ein verwaschenes Farbkorn liefern (vgl. hierzu GB-A-2 083 640; EP-A-0 096 873; DE-A-33
24 533; EP-A-0 109 831). Damit kann die sonst z.B. durch eine Erhöhung des Kuppler/Silberhalogenid-Verhältnisses
dieser hochempfindlichen Teilschichten bewirkte Vergröberung der Farbkörnigkeit wieder
beseitigt werden.
e) Auch ein Einsatz von DAR- oder FAR-Kupplern in den höchstempfindlichen Teilschichten
zur Erhöhung der Empfindlichkeit ist vorteilhaft.
f) Kombination mit den in DE-A-36 21 764 beschriebenen Maßnahmen zur Verbesserung
der Detailwiedergabe bei hohen Farbsättigungen.
g) Kombination mit der in DE-A-36 33 713 beschriebenen panchromatischen, schwarzkuppelnden
Schicht zur Empfindlichkeitserhöhung.
[0017] Um ein Aufzeichnungsmaterial mit den erfindungsgemäßen Eigenschaften herzustellen,
kann man, ausgehend von herkömmlichen Aufzeichnungsmaterialien, in eine oder mehrere
der vorhandenen höchstempfindlichen Teilschichten eine DIR-Verbindung einlagern oder,
sofern bereits in diesen Teilschichten eine DIR-Verbindung enthalten ist, deren Menge
soweit erhöhen, daß die dadurch bewirkte Inhibierung in der jeweiligen höchstempfindlichen
Teilschicht größer ist als die Inhibierung in den betreffenden weniger empfindlichen
Teilschichten. Alternativ oder zusätzlich zu der Erhöhung der Menge an DIR-Verbindung
in den höchstempfindlichen Teilschichten kann auch deren Menge in den weniger empfindlichen
Teilschichten verringert werden. Es können auch in den höchstempfindlichen Teilschichten
ebenso wie in den weniger empfindlichen Teilschichten zwei oder mehrere DIR-Verbindungen
im Gemisch miteinander verwendet werden. In den höchstempfindlichen Teilschichten
können außer der DIR-Verbindung, die einen Inhibitor mit einer diffusibility von
größer als 0,4 freisetzt, in untergeordneten Mengen, z.B. bis zu 30 Mol-%, bezogen
auf den Gesamtgehalt an DIR-Verbindungen in der jeweiligen Schicht, DIR-Verbindungen
enthalten sein, die einen Inhibitor mit einer geringeren diffusibility freisetzen.
Umgekehrt kann auch in einer weniger empfindlichen Schicht eine DIR-Verbindung enthalten
sein, die einen Inhibitor mit einer hohen diffusibility freisetzt; eine solche DIR-Verbindung
soll aber in ihrer Wirkung zurücktreten hinter einer DIR-Verbindung, die einen Inhibitor
mit einer geringen diffusibility freisetzt, und ist daher in der betreffenden Schicht
höchstens in untergeordneten Mengen, z.B. bis zu 30 Mol-%, bezogen auf den Gesamtgehalt
an DIR-Verbindungen in dieser Schicht, enthalten. Maßgeblich für die zulässige Menge
an DIR-Verbindungen mit Inhibitoren einer zu hohen bzw. zu geringen diffusibility
ist, daß die in Anspruch 1 definierte Wirkung erhalten bleibt. Die Ermittlung einer
ausreichenden Menge an DIR-Verbindungen erfolgt anhand von Reihenversuchen und bereitet
dem Fachmann keine Schwierigkeit. Man kann sich dabei folgender Methode bedienen:
[0018] Der zu testende Schichtaufbau wird hinter einem grauen Stufenkeil wie folgt belichtet:
a) eine Probe mit rotem Licht (durch Rotfilter)
b) eine andere Probe mit grünem Licht (durch Grünfilter)
c) eine weitere Probe mit blauem Licht (durch Blaufilter)
d) eine weitere Probe additiv nacheinander mit rotem, grünem und blauem Licht,
wobei die Lichtintensitäten des roten, grünen und blauen Lichts so abzustimmen sind,
daß die Additiv-Belichtung (= d) die gleichen Sensitometerkurven ergibt wie eine Weißbelichtung
mit Standard-Tageslicht.
[0019] Diejenige Farbdichte, die bei einer bestimmten Farbauszugsbelichtung in der für
den betreffenden Spektralbereich empfindlichen Schicht bei derjenigen Belichtung
(log I·t), bei der die entsprechende Farbdichte D (gleicher Farbe) bei Additiv-Belichtung
0,4 (über Schleier) beträgt, um mindestens 0,2 (vorzugsweise um Mindestens 0,25) größer
ist (als 0,4), zeigt an, daß die betreffende Menge an DIR-Verbindung in der höchstempfindlichen
Schicht ausreicht, um die Ziele der Erfindung zu erreichen.
[0020] Mit anderen Worten; Bei der Belichtung (log I·t), bei der bei Additiv-Belichtung
eine Dichte 0,4 über Schleier erhalten wird, muß bei Farbauszugsbelichtung eine Dichte
von mindestens 0,6, vorzugsweise 0,65 (über Schleier), erhalten werden.
[0021] Bei den DIR-Verbindungen handelt es sich im wesentlichen um kuppelnde Verbindungen,
d.h. Verbindungen, die mit den Oxidationsprodukten des verwendeten Farbentwicklers
eine Kupplungsreaktion einzugehen vermögen. Als Folge dieser Kupplungsreaktion wird
dann ein in den DIR-Verbindungen vorhandener Inhibitorrest in Freiheit gesetzt. Die
Bezeichnung DIR-Verbindung wurde gewählt um zu verdeutlichen, daß die Erfindung sich
nicht auf die Anwendung von farbig kuppelnden DIR-Kupplern beschränkt, sondern auch
solche Verbindungen einschließt, die bei Reaktion mit den Farbentwickleroxidationsprodukten
Inhibitor freisetzen ohne dabei gleichzeitig wesentlich zum Aufbau eines Farbbildes
beizutragen. Gleichwohl ist aber die Verwendung von DIR-Kupplern bevorzugt.
[0022] Es kann sich dabei um Farbkuppler handeln, die bei Farbentwicklung einen blaugrünen,
purpurfarbenen oder gelben Farbstoff ergeben. Blaugrün-DIR-Kuppler weisen im allgemeinen
phenolische oder naphtholische Struktur auf. Purpur-DIR-Kuppler leiten sich im allgemeinen
ab von 5-Pyrazolon. Gelb-DIR-Kuppler leiten sich beispielsweise ab von α-Acylacetaniliden
wie Pivaloylacetaniliden, Benzoylacetaniliden oder Malondianiliden.
[0023] Kuppler, die im wesentliche farblose Produkte liefern und gleichzeitig einen Entwicklungsinhibitor
freisetzen, sind beispielsweise beschrieben in US-A-3 632 345, US-A-3 928 041, US-A-3
958 993, US-A-3 961 959, US-A-4 052 213, US-A-4 088 491.
[0024] Der Inhibitor kann über eine Gruppe TIME an die Kupplungsstelle des Kupplers gebunden
sein, d.h. über eine Gruppe, die nach Abspaltung aus der Kupplungsstelle des Kupplers
bei dessen Kupplung mit dem Oxidationsprodukt des Silberhalogenidentwicklungsmittels
befähigt ist, in einer Folgereaktion den Inhibitor freizusetzen. Die Gruppe TIME wird
auch als Zeitsteuerglied bezeichnet, weil bei Anwesenheit einer solchen Gruppe der
daran gebundene Inhibitor in vielen Fällen verzögert freigesetzt wird und wirksam
werden kann. Bekannte Zeitsteuerglieder sind beispielsweise eine Gruppe
-O-

H-, wobei das O-Atom an die Kupplungsstelle des Kupplers und das C-Atom an ein N-Atom
eines Inhibitors gebunden ist (z.B. DE-A-27 03 145), eine Gruppe, die nach Abspaltung
vom Kuppler einer intramolekularen nukleophilen Verdrängungsreaktion unterliegt und
hierbei den Inhibitor freisetzt (z.B. DE-A-28 55 697), eine Gruppe, in der nach Abspaltung
vom Kuppler eine Elektronenübertragung entlang eines konjugierten Systems stattfinden
kann, wodurch der Inhibitor freigesetzt wird (z.B. DE-A-31 05 026), oder eine Gruppe
-X-

, worin X (z.B. -O-) an die Kupplungsstelle des Kupplers und das C-Atom an ein Heteroatom
des Inhibitors gebunden ist und worin R beispielsweise für Aryl steht (z.B. EP-A-0
172 063).
[0025] Die Gruppe TIME kann einfach, gegebenenfalls auch zweifach in gleicher oder verschiedener
Strukturierung ,vorhanden sein oder auch völlig fehlen.
[0026] Bei den aus den DIR-Verbindungen bei der Entwicklung freigesetzten Inhibitoren kann
es sich um heterocyclische Mercaptoverbindungen, oder auch stickstoffhaltige heterocyclische
Verbindungen ohne Mercaptogruppen, beispielsweise Triazol- oder Benzotriazolderivate
handeln, Derartige Inhibitoren als Bestandteil von DIR-Verbindungen sind in großer
Zahl bekannt und beispielsweise in US-A-3 227 554, US-A-3 617 291, DE-A-24 14 006,
DE-A-26 55 781, DE-A-28 42 063, DE-A-32 09 486, DE-A-34 27 235, DE-A-37 11 418 beschrieben.
Zweckmäßigerweise weisen die aus den DIR-Verbindunge, insbesondere in einer hochempfindlichen
Teilschicht, freigesetzten Inhibitoren eine hohe diffusibility D
f (= degree of diffusion) auf, und zwar ist es vorteilhaft, wenn die diffusibility
einen Wert von größer als 0,4 hat. Bezüglich der Definition der diffusibility D
f und einer methode zu ihrer Bestimmung ist zu verweisen auf EP-A-0 115 302.
[0027] Die diffusibility D
f wird für die Zwecke der vorliegenden Erfindung nach folgender Methode bestimmt und
definiert:
[0028] Mehrschichtige Testmaterialien A und B werden wie folgt hergestellt:
Testmaterial A
[0029] Auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat werden folgende Schichten
in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen.
[0030] Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m² . Für den Silberhalogenidauftrag wird die
entsprechende äquivalente Menge AgNO₃ angegeben. Die Silberhalogenidemulsionen sind
mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro 100 g AgNO₃ stabilisiert.
[0031] Silberhalogenidemulsion: Silberbromidiodidemulsion mit 7 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
0,5 µm, würfelförmige Kristalle mit abgerundeten Ecken.
Schicht 1
[0032] rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion der angegebenen Art aus 4,57 g AgNO₃,
0,754 g Blaugrünkuppler K, gelöst in 0,6 g Dibutylphthalat und dispergiert,
0,603 g Gelatine
Schicht 2
[0033] unsensibilisierte Silberhalogenidemulsion aus 2,63 g AgNO₃,
0,38 g Weißkuppler L
1,17 g Gelatine
Schicht 3
[0034] Schutzschicht mit 1,33 g Gelatine
Schicht 4
[0035] Härtungsschicht mit 0,82 g Gelatine
0,54 g Carbamoylpyrimiumsalz (CAS Reg. No. 65411-60-1).

Testmaterial B
[0036] In gleicher Weise wurde auch ein Testmaterial B hergesellt, jedoch mit der Abänderung
gegenüber Testmaterial A, daß Schicht 2 sich zusammensetzt aus
0,346 g Weißkuppler und
0,900 g Gelatine.
[0037] Die Testmaterialien A und B werden belichtet in einer Dunkelkammer bei Raumbeleuchtung
mit einer 100 Watt-Glühlampe im Abstand von 1,5 m und einer Belichtungsdauer von
15 min.
[0038] Die Entwicklung wird durchgeführt wie beschrieben in "The Journal of Photography",
1974, Seiten 597 und 598, mit der Änderung, daß der Entwickler auf 20 Vol-% verdünnt
wurde.
[0039] Modifizierte Entwickler, die den zu testenden Entwicklungsinhibitor enthalten, werden
so hergestellt, daß eine 0,02 molare-Lösung des Inhibitors in einem Gemisch Methanol/Wasser
(8:2), die falls zur Lösung erforderlich NaOH bis zu einem pH-Wert von 9 enthält,
dem Entwickler zugegeben wird und durch Zugabe von Wasser ein auf 20 Vol-% verdünnter
Entwickler resultiert.
[0040] Die Testmaterialien A und B werden jeweils in dem den Inhibitor nicht enthaltenden
Entwickler entwickelt und in den weiteren Schritten verarbeitet.
[0041] Die resultierenden Blaugründichten werden mit einem Densitometer ausgemessen.
[0042] Die diffusibility D
f wird bestimmt nach folgender Gleichung:

worin bedeuten:
D
Ao, D
Bo Farbdichte der Testmaterialien A bzw. B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler
ohne Inhibitorzusatz
D
A, D
B Farbdichte der Testmaterialien A bzw. B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler,
der den Inhibitor in einer solchen Konzentration enthält, daß folgende Gleichung gilt:

[0044] Da es erwünscht ist, daß die freigesetzten Inhibitoren möglichst frühzeitig in das
Entwicklungsgeschehen eingreifen, ist es von großem Vorteil, wenn die DIR-Verbindungen
sehr reaktiv sind, d.h. eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit bei der Reaktion mit Entwickleroxidationsprodukten
aufweisen.
[0046] Der Zusatz von DIR-Verbindungen zu einer der höchstempfindlichen Teilschichten des
erfindungsgemäßen Negativ-Aufzeichnungsmaterials oder die Erhöhung der Menge an DIR-Verbindungen
in diesen Schichten hat in der Regel zur Folge, daß bei Weißbelichtung die Gradation
in diesen Schichten erniedrigt wird. Dieser an sich unerwünschte Effekt kann dadurch
kompensiert werden, daß auch die Menge an Silberhalogenid und/oder an Farbkuppler
in diesen Schichten erhöht wird.
[0047] Besonders vorteilhaft und im Sinne eines hohen wechselseitigen Interimageeffektes
günstig ist es, wenn die jeweils höchstempfindlichen Teilschichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit, gegebenenfalls nur durch Trenn- bzw. Filterschichten voneinander
getrennt, zu einem Schichtenpaket zusammengefaßt werden, das in der Regel oberhalb
der jeweils weniger empfindlichen Teilschichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
angeordnet ist. Letztere können ihrerseits ebenfalls zu einem Schichtenpaket von Einzel-,
Doppel- oder Mehrfachschichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit zusammengfaßt
sein. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Negativ-Aufzeichnungsmaterials
können also zwischen Teilschichten gleicher Spektralempfindlichkeit nicht nur lichtunempfindliche
Schichten, sondern auch Teilschichten einer anderen Spektralempfindlichkeit angeordnet
sein (vgl. US-A-3 663 228, DE-A-25 30 645). Die bei dieser Ausführungsform im Schichtverband
vergleichsweise eng beieinander angeordneten höchstempfindlichen Teilschichten unterschiedlicher
Spektralempfind lichkeit können auf diese Weise in besonders enge Wechselwirkung
treten und der hierdurch bewirkte Interimageeffekt wirkt sich hauptsächlich auf den
Teil der Farbdichtekurve aus, der einer geringeren Belichtung log I·t entspricht,
was im Sinne der Erfindung erwünscht ist.
[0048] Für das erfindungsgemäße Material ist es vorteilhaft, in den höchstempfindlichen
Teilschichten ein Kuppler/Silberhalogenid-Verhältnis zu verwenden, das größer ist
als üblich (d.h. größer als etwa 0,1 g Kuppler: 1 g AgNO₃) und die Farbkörnigkeit
in diesen Teilschichten durch Einsatz der bereits erwähnten sogenannten "smearing-Kupper"
niedrig zu halten, die bei der Farbkupplung Farbstoffe mit einer schwachen bzw. eingeschränkten
Beweglichkeit liefern.
[0049] Unter einer schwachen bzw. eingeschränkten Beweglichkeit ist eine Beweglichkeit zu
verstehen, die so bemessen ist, daß die Konturen der bei der chromogenen Entwicklung
gebildeten diskreten Farbstoffflecken verlaufen und ineinander verschmiert werden.
Dieses Ausmaß der Beweglichkeit ist einerseits zu unterscheiden von dem üblichen
Fall der völligen Unbeweglichkeit in fotografischen Schichten, der in der herkömmlichen
fotografischen Aufzeichnungsmaterialien für die Farbkuppler bzw. die daraus hergestellten
Farbstoffe angestrebt wird um eine möglichst hohe Schärfe zu erzielen, und andererseits
von dem Fall der völligen Beweglichkeit der Farbstoffe, der beispielsweise bei Farbdiffusionsverfahren
angestrebt wird. Die letztgenannten Farbstoffe verfügen meist über mindestens eine
Gruppe, die sie im alkalischen Medium löslich macht. Das Ausmaß der erfindungsgemäß
angestrebten schwachen Beweglichkeit kann gesteuert werden durch Variation von Substituenten
um beispielsweise die Löslichkeit im organischen Medium des Ölbildners oder die Affinität
zur Bindemittelmatrix in gezielter Weise zu beeinflussen.
[0050] Weitere vorteilhafte zusätzlich anwendbare Maßnahmen zur Erreichung der Ziele der
Erfindung sind
- die Verwendung von DAR- oder FAR-Kupplern zur Erhöhung der Empfindlichkeit in der
hochempfindlichen Teilschicht, d.h. die Verwendung von Kupplern, die ein Entwicklungsbeschleunigungsmittel
oder ein Verschleierungsmittel freisetzen;
- die Erzeugung einer Rotfremdempfindlichkeit in einer der grünempfindlichen und blauempfindlichen
Schichten, wobei die Rotfremdempfindlichkeit um 8 bis 25 DIN geringer ist als die
Hauptempfindlichkeit, wie dies in DE-A-36 21 764 beschrieben ist; und
- die Verwendung einer zusätzlichen panchromatisch sensibilisierten, ein graues (schwarz-weißes)
Bild erzeugenden Silberhalogenidemulsionsschicht, die eine größere Empfindlichkeit
aufweist als die höchstempfindlichen farbbilderzeugenden Schichten und über jenen
angeordnet ist, wie dies in DE-AS 1 547 707 und DE-A-36 33 713 beschrieben ist.
[0051] Das erfindungsgemäße farbfotografische Negativ-Aufzeichnungsmaterial enthält eine
Abfolge mehrerer Silberhalo genidemulsionsschichten mit jeweils räumlich und spektral
zugeordneten Farbkupplern und gegebenenfalls dazwischen angeordneten nicht lichtempfindlichen
Bindemittelschichten, wobei zur Aufzeichnung von Licht aus mindestens einem der
Spektralbereich, Rot, Grün, Blau, mindestens zwei Teilschichten unterschiedlicher
Empfindlichkeit vorhanden sind, von denen die empfindlichere eine DIR-Verbindung
in einer vergleichsweise hohen Menge enthält.
[0052] Die in den lichtempfindlichen Schichten verwendeten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen
können als Halogenid Chlorid, Bromid und Iodid bzw. Mischungen davon enthalten. Beispielsweise
kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis 12 mol-% aus Iodid, zu
0 bis 50 mol-% aus Chlorid und zu 50 bis 100 mol-% aus Bromid bestehen. In bestimmten
Ausführungsformen handelt es sich um überwiegend kompakte Kristalle, die z.B. kubisch
oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen. Sie lassen sich dadurch kennzeichnen,
daß sie im wesentlichen eine Dicke von mehr als 0,2 µm aufweisen. Das durchschnittliche
Verhältnis von Durchmesser zu Dicke ist bevorzugt kleiner als 8:1, wobei gilt, daß
der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem
Kreisinhalt entsprechend der projizierten Fläche des Kornes. In anderen Ausführungsformen
können alle oder einzelne Emulsionen aber auch im wesentlichen tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke größer als 8:1 ist.
Bei den Emulsionen kann es sich um heterodisperse, oder auch um monodisper se Emulsionen
handeln, die bevorzugt eine mittlere Korngröße von 0,3 µm bis 1,2 µm aufweisen. Die
Silberhalogenidkörner können auch einen geschichteten Kornaufbau aufweisen, wie dies
beispielsweise in DE-A-34 04 854 beschrieben ist.
[0053] Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch und/oder spektral sensibilisiert
sein; sie können auch durch geeignete Zusätze stabilisiert sein. Geeignete chemische
Sensibilisatoren, spektrale Sensibilisierungsfarbstoffe und Stabilisatoren sind beispielsweise
in Research Disclosure 17643 beschrieben; verwiesen wird insbesondere auf die Kapitel
III, IV und VI.
[0054] Unter räumlicher Zuordnung ist zu verstehen, daß der Farbkuppler sich in einer solchen
räumlichen Beziehung zu der Silberhalogenidemulsionsschicht befindet, daß eine Wechselwirkung
zwischen ihnen möglich ist, die eine bildgemäße Übereinstimmung zwischen dem bei der
Entwicklung gebildeten Silberbild und dem aus dem Farbkuppler erzeugten Farbbild
zuläßt. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, daß der Farbkuppler in der Silberhalogenidemulsionsschicht
selbst enthalten ist oder in einer hierzu benachbarten gegebenenfalls nichtlichtempfindlichen
Bindemittelschicht.
[0055] Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die Spektralempfindlichkeit jeder
der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten und die Farbe des aus dem
jeweils räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten Teilfarbenbildes in einer bestimmten
Beziehung zueinander stehen, wobei jeder der Spektralempfindlichkeiten (Rot, Grün,
Blau) eine andere Farbe des betreffenden Teilfarbenbildes (im allgemeinen z.B. die
Farben Cyan, Purpur bzw. Gelb in dieser Reihenfolge) zugeordnet ist.
[0056] Jeder der unterschiedlich spektral sensibilisierten Silberhalogenidemulsionsschichten
kann ein oder können auch mehrere Farbkuppler zugeordnet sein. Wenn mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
gleicher Spektralempfindlichkeit vorhanden sind, kann jede von ihnen einen Farbkuppler
enthalten, wobei diese Farbkuppler nicht notwendigerweise identisch zu sein brauchen.
Sie sollen lediglich bei der Farbentwicklung wenigstens annähernd die gleiche Farbe
ergeben, normalerweise eine Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes,
für das die betreffenden Silberhalogenidemulsionsschichten überwiegend empfindlich
sind.
[0057] Rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist folglich mindestens ein nichtdifundierender
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel
ein Kuppler vom Phenol- oder α-Naphtholtyp. Grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
ist mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
zugeordnet, wobei allgemein Purpurkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des Indazolons
oder des Pyrazoloazols Verwendung finden. Blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
schließlich ist mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des
gelben Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel ein Farbkuppler mit einer offenkettigen
Ketomethylengruppierung.
[0058] Farbkuppler dieser Art sind in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften
beschrieben. Beispielhaft sei hier auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler" von
W. PELZ in "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München",
Band III, Seite 111 (1961) und von K. VENKATARAMAN in "The Chemistry of Synthetic
Dyes", Vol. 4, 341 bis 387, Academic Press (1971), verwiesen.
[0059] Bei den Farbkupplern kann es sich sowohl um übliche 4-Äquivalentkuppler handeln
als auch um 2-Äquivalentkuppler, bei denen zur Farberzeugung in der Regel eine geringere
Menge Silberhalogenid erforderlich ist. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind sowohl solche
zu rechnen, die praktisch farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe
aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten
Bildfarbstoffes ersetzt wird. Letztere Kuppler können ebenfalls zusätzlich vorhanden
sein und dort als Maskenkuppler zur Kompensierung der unerwünschten Nebendichten der
Bildfarbstoffe dienen. Zu den 2-Äquivalenkupplern sind aber auch die bekannten Weißkuppler
zu rechnen, die jedoch bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten keinen Farbstoff
ergeben. Beispiel für solche 2-Äquivalentkuppler sind ferner die erfindungsgemäß
verwendeten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-Kuppler.
[0060] Für die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien eignen sich die üblichen Schichtträger,
z.B. Träger aus Celluloseestern, z.B. Celluloseacetat und aus Polyestern. Geeignet
sind ferner Papierträger, die gegebenenfalls beschichtet sein können z.B. mit Polyolefinen,
insbesondere mit Polyethylen oder Polypropylen. Verwiesen wird diesbezüglich auf
die oben angegebene Research Disclosure 17643, Kapitel XVII.
[0061] Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des Aufzeichnungsmaterials sind
die üblichen hydrophilen filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere
Gelatine. Begußhilfsmittel und Weichmacher können verwendet werden. Verwiesen wird
auf die in der oben angegebenen Research Disclosure 17643, Kapitel IX, XI und XII.
[0062] Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen Weise gehärtet
sein. beispielsweise mit Härtern, die mindestens zwei reaktive Oxiran-, Aziridin-
oder Acryloylgruppen enthalten. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäß
dem in DE-A-22 18 009 beschriebenen Verfahren zu härten. Es ist ferner möglich, die
fotografischen Schichten bzw. die farbfotografischen Mehrschichtenmaterialien mit
Härtern der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten oder mit Härtern
vom Vinylsulfon-Typ. Weitere geeignete Härtungsmittel sind aus DE-A-24 39 551, DE-A-22
25 230, DE-A-22 17 672 wie auch aus Research Disclosure 17 643, Kapitel X bekannt.
[0063] Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure 17 643 und in "Product
Licensing Index" von Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
[0064] Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungsgemäße Material sind insbesondere
solche vom p-Phenylendiaminthyp, z.B. 4-Amino-N,N-diethyl-anilinhydrochlorid, 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-β-(methansulfonamido)-ethylanilinsulfathydrat,
4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-β-hydroxyethylanilinsulfat, 4-Amino-N-ethyl-N-(2-methoxyethyl)-m-toluidin-di-p-toluolsulfonsäure
und N-Ethyl-N-β-hydroxyethyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise beschrieben in J.Amer.Chem.Soc.
73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and
Sons, New York, Seiten 545 ff.
[0065] Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht und fixiert. Bleichung
und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt werden.
Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden, z.B. Fe³⁺-Salze
und Fe³⁺-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe
usw. Besonders bevorzugt sind Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere
z.B. Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel
sind weiterhin Persulfate.
Beispiel
[0066] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativ-Entwicklung wurde
hergestellt, indem auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat die
folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben
beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden
äquivalenten Mengen AgNO₃ angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen waren pro 100
g AgNO₃ mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a-7-tetraazainden stabilisiert.
Schicht 1 (Antihaloschicht)
[0067] Schwarzes kolloidales Silbersol mit
0,2 g Ag,
1,2 g Gelatine,
0,1 g UV-Absorber UV-1,
0,2 g UV-Absorber UV-2,
0,02 g Trikresylphosphat (TKP),
0,03 g Dibutylphthalat (DBP);
Schicht 2 (Mikrat. Zwischenschicht)
[0068] Silberbromidiodidmikratemulsion (0,5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,07
µm) aus 0,25 g AgNO₃, mit
1,0 g Gelatine,
0,03 g Rotmaske MR-1,
0,10 g TKP;
Schicht 3 (1. rotsensibilisierte Schicht)
[0069] rotsensibilisierte Silberbromidiondidemulsion (3 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,3 µm) aus 3,0 g AgNO₃, mit
2,5 g Gelatine,
0,75 g Blaugrünkuppler C-1,
0,04 g Rotmaske MR-1,
0,04 g DIR-Kuppler DC-1,
0,5 g TKP,
0,12 g DBP;
Schicht 4 (Zwischenschicht)
[0070] 0,8 g Gelatine,
0,005 g 2,5-Di-t-pentadecylhydrochinon,
0,05 g TKP,
0,05 g DBP;
Schicht 5 (1. grünsensibilisierte Schicht)
[0071] grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (4,5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,3 µm) aus 2,6 g AgNO3, mit
2,0 g Gelatine,
0,6 g Purpurkuppler M-1,
0,09 g Gelbmaske MY-1,
0,02 g DIR-Kuppler DC-2,
0,04 g DIR-Kuppler DC-3,
0,4 g TKP,
0,3 g DBP;
Schicht 6 (Gelbfilterschicht)
[0072] gelbes kolloidales Silbersol mit
0,02 g Ag, passiviert mit 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol (0,6 mg/g Ag),
0,8 g Gelatine,
0,15 g 2,5-Di-t-pentadecylhydrochinon,
0,2 g TKP;
Schicht 7 (1. blauempfindliche Schicht)
[0073] Silberbromidiodidemulsion (4,5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,3 µm) aus
0,9 g AgNO₃, mit
1,75 g Gelatine,
0,85 g Gelbkuppler Y-1,
0,2 g DIR-Kuppler DC-3,
0,9 g TKP;
Schicht 8 (Zwischenschicht wie Schicht 4)
Schicht 9 (2. rotsensibilisierte Schicht)
[0074] rotsensibilisierte Silbebromidiodidemulsion (6 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,8 µm) aus 3,0 g AgNO₃, mit
2,0 g Gelatine,
0,20 g Blaugrünkuppler C-2,
0,02 g Rotmaske MR-1,
0,15 g TKP,
0,10 g DBP;
Schicht 10 (Zwischenschicht wie Schicht 4)
Schicht 11 (2. grünsensibilisierte Schicht)
[0076] grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (6 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,7 µm) aus 2,3 g AgNO₃, mit
1,6 g Gelatine,
0,14 g Purpurkuppler M-2,
0,03 g Gelbmaske MY-1,
0,15 g TKP;
Schicht 12 (Gelbfilterschicht wie Schicht 6)
Schicht 13 (2. blauempfindliche Schicht)
[0077] Silberbromidiodidemulsion (9,5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 1,4 µm) aus
0,95 g AgNO₃, mit
0,7 g Gelatine,
0,18 g Gelbkuppler Y-1,
0,2 g TKP;
Schicht 14 (Schutz- und Härtungsschicht)
[0078] Silberbromidiodidmikratemulsion (0,5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,07
µm) aus 0,5 g AgNO₃, mit
1,2 g Gelatine,
0,4 g Härtungsmittel H-1,
1,0 g Verbindung F-1,
0,08 DBP,
0,24 g UV-Absorbergemisch wie in Schicht 1,
0,25 g Polymethacrylatteilchen vom mittleren Teilchendurchmesser 1,5 µm.
[0079] Das so hergestellte Aufzeichnungsmaterial mit den Schichten 1 bis 14 wird als Probe
1A bezeichnet und dient als Vergleichsprobe. In entsprechender Weise wurden zwei erfindungsgemäße
Aufzeichnungsmaterialien (Proben 1B und 1C) hergestellt mit den gleichen Schichten
1 bis 14 wie Probe 1A, jedoch mit folgenden Abänderungen:
Probe 1B (erfindungsgemäß
AgNO₃-Aufträge:
[0080] in Schicht 3 vermindert von 3,0 g auf 2,2 g,
in Schicht 5 vermindert von 2,6 g auf 2,0 g,
in Schicht 7 vermindert von 0,9 g auf 0,8 g.
Kuppler-Aufträge:
[0081] in Schicht 9: 0,40 g Blaugrünkuppler C-2 statt 0,20 g,
in Schicht 11: 0,30 g Purpurkuppler M-2 statt 0,14 g,
in Schicht 13: 0,25 g Gelbkuppler Y-1 statt 0,18 g.
DIR-Kuppler-Aufträge:
[0082] in Schicht 3: 0,01 g DIR-Kuppler DC-1 statt 0,04 g,
in Schicht 5: 0,01 g DIR-Kuppler DC-2 statt 0,02 g und kein DIR-Kuppler DC-3,
in Schicht 7: 0,05 g DIR-Kuppler DC-3 statt 0,20 g,
in Schicht 9: 0,04 g DIR-Kuppler DC-4,
in Schicht 11: 0,02 g DIR-Kuppler DC-4 und 0,03 g DIR-Kuppler DC-3,
in Schicht 13: 0,10 g DIR-Kuppler DC-3.
Probe 1C (erfindungsgemäß)
[0083] Wie Probe 1B, jedoch mit folgenden weiteren Abänderungen:
Schicht 9 enthält 0,32 g Blaugrünkuppler C-3 (smearing-Kuppler) anstelle des Blaugrünkupplers
C-2.
Schicht 11 enthält 0,26 g Purpurkuppler M-3 (smearing-Kuppler) anstelle des Purpurkupplers
M-2.
[0085] Jede der Proben 1A, 1B und 1C wurde hinter einem grauen Stufenkeil mit weißem, rotem,
grünem oder blauem Licht belichtet (wobei die Weißbelichtung durch eine nacheinander
erfolgende Rot-, Grün- und Blaubelichtung additiv erfolgte).
[0086] Verarbeitet wurden die Proben dann anschließend in dem Color-Negativ-Prozeß, der
in "The British Journal of Photography"
1974, Seiten 597 und 598 beschrieben ist.
[0087] In Fig. 2 sind die am Schichtaufbau 1A erhaltenen Farbdichtekurven dargestellt.
Gestrichelt gezeichnet sind in Fig. 2 die drei Farbdichtekurven (gb, pp und bg), die
nach der (additiven) Weißbelichtung erhalten wurden.
[0088] Durchgezeichnet gezogen sind diejenigen Farbdichtekurven, welche nach den Farbauszugsbelichtungen
erhalten worden sind, und zwar
die Blaugrün-Kurve (bg*) nach Rotbelichtung,
die Purpur-Kurve (pp*) nach Grünbelichtung,
die Gelb-Kurve (gb*) nach Blaubelichtung.
[0089] Man erkennt aus Fig. 2, daß bei dem Vergleichsaufbau 1A die Dichtedifferenzen zwischen
denjenigen korrespondierenden Farbdichtekurven, die mit Farbauszugsbelichtung einerseits
und mit (additiver) Weißbelichtung andererseits erhalten wurden, in konventioneller
Weise mit steigender Belichtung zunimmt. Dies führt in unerwünschter Weise zu unterschiedlicher
Farbwiedergabe im Positiv bei Unter-, Normal- oder Überbelichtung des Negativs.
[0090] Die entsprechenden Farbdichtekurven der erfindungsgemäßen Proben sind in den Figuren
3 (Aufbau 1B) und 4 (Aufbau 1C) dargestellt.
[0091] Hier ist die Dichtedifferenz zwischen den Weißelichtungskurven und den korrespondierenden
Kurven bei Farbauszugsbelichtung in einem großen Belichtungsspielraum nahezu konstant,
was zu einer ziemlich konstanten Farbwiedergabe des Positivs bei Unter-, Normal-
und Überbelichtung des Negativs innerhalb dieses Belichtungsbereichs führt.
[0092] Durch die Erhöhung des Kuppler-Auftrags in den hochempfindlichen Teilschichten (9,
11 und 13) von Aufbau 1B (gegenüber 1A) steigt die Farbkörnigkeit. Die Tabelle 1 zeigt,
daß man diesen durch das höhere Kuppler/Silberhalogenid-Verhältnis bewirkten Nachteil
durch Verwendung von sogenannten "smearing"-Kupplern, die durch begrenzte Farbstoffdiffusion
während der Verarbeitung zu einer Verwaschung der Farbkörner führen, wieder weitgehend
beseitigen kann.

Beispiel 2
[0093] Eine Probe 2A (als Vergleich) wurde hergestellt mit folgenden Schichten:
Schichtträger, Schicht 1 (= Antihaloschicht) und Schicht 2 (= Mikrat-Zwischenschicht)
wie bei Beispiel 1.
Schicht 3 (rotempfindliche Schicht, niedrigempfindlich)
[0094] rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion 4 mol-% Iodid, core-shell-Typ, homodispers,
mittlerer Korndurchmesser 0,22 µm, aus 1,2 g AgNO₃, mit
1,0 g Gelatine
0,20 g Blaugrünkuppler C-1
0,25 g Blaugrünkuppler C-4
0,02 g Rotmaske MR-1
0,025 g DIR-Kuppler DC-1
0,30 g TKP
0,10 g DBP
Schicht 4 (rotempfindliche Schicht; mittelempfindlich
[0095] rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion, 3,0 mol-% Iodid, core-shell-Typ, homodispers,
mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm, aus 1,6 g AgNO₃ mit
1,2 g Gelatine
0,12 g Blaugrünkuppler C-1
0,20 g Blaugrünkuppler C-4
0,02 g Rotmaske MR-1
0,030 g DIR-Kuppler DC-1
0,017 g DIR-Kuppler DC-3
0,20 g TKP
0,15 g DBP
Schicht 5 (Zwischenschicht wie Schicht 4 in Beispiel 1)
Schicht 6 (grünempfindliche Schicht, niedrigempfindlich)
[0096] grünsensibilisierte Silberbromiodidemulsion (5,5 mol-% Iodid, core-shell-Typ, homodispers,
mittlerer Korndurchmesser 0,20 µm) aus 1,0 g AgNO₃ mit
0,60 g Gelatine
0,42 g Purpurkuppler M-4
0,08 g Gelbmaske MY-1
0,020 g DIR-Kuppler DC-2
0,05 g TKP
Schicht 7 (grünempfindliche Schicht, mittelempfindlich)
[0097] grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (4,5 mol-% Iodid, core-shell-Typ, homodispers,
mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm), aus 1,5 g AgNO₃, mit
0,90 g Gelatine
0,48 g Purpurkuppler M-4
0,04 g Gelbmaske MY-1
0,025 g DIR-Kuppler DC-2
0,016 g DIR-Kuppler DC-3
0,60 g TKP
Schicht 8 (Gelbfilterschicht wie Schicht 6 in Beispiel 1)
Schicht 9 (blauempfindliche Schicht, niedrigempfindlich)
[0098] blausensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (4,5 mol-% Iodid, homodispers, mittlerer
Korndurchmesser 0,3 µm) aus 0,65 g AgNO₃, mit
1,6 g Gelatine
0,9 g Gelbkuppler Y-2
0,23 g DIR-Kuppler DC-3
1,0 g TKP
Schicht 10 (Zwischenschicht wie Schicht 5)
Schicht 11 (rotempfindliche Schicht, hochempfindlich)
[0099] rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (8 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
0,9 µm) aus 2,0 g AgNO₃ mit
1,7 g Gelatine
0,18 g Blaugrünkuppler C-5
0,02 g Rotmaske MR-1
0,16 g DBP
Schicht 12 (Zwischenschicht wie Schicht 5)
Schicht 13 (grünempfindliche Schicht, hochempfindlich)
[0101] grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (6 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
0,9 µm) aus 1,8 g AgNO₃, mit
1,5 g Gelatine
0,18 g Purpurkuppler M-5
0,05 g Gelbmaske MY-1
0,17 g TKP
Schicht 14 (Gelbfilterschicht wie Schicht 8)
Schicht 15 (blauempfindliche Schicht, hochempfindlich)
[0102] blausensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (10 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
1,2 µm) aus 1,0 g AgNO₃, mit
0,80 g Gelatine
0,24 g Gelbkuppler Y-3
0,20 g Polybutylacrylat
0,20 g TKP
Schicht 16 (Schutzschicht)
[0103] Silberbromiodid-Mikratemulsion (0,5 mol-% Iodid) aus 0,4 g AgNO₃, mit
1,0 g Gelatine
0,3 g UV-Absorbergemisch wie in
Schicht 1,
0,1 g DBP
Schicht 17 (Härtungsschicht)
[0104] 0,5 g Gelatine
0,4 g Härtungsmittel (CAS Reg.No. 64511-60-1)
0,25 g Polymethacrylatteilchen vom mittleren Teilchendurchmesser 1,5 µm
[0105] Eine Probe 2B (erfindungsgemäß) wurde hergestellt mit den Schichten 1 bis 17 wie
bei Probe 2A, jedoch mit folgenden Abänderungen:
Kuppler-Aufträge:
[0106] in Schicht 3:
0,12 g Blaugrünkuppler C-1 (statt 0,20 g)
0,15 g Blaugrünkuppler C-4 (statt 0,25 g)
in Schicht 4:
0,076 g Blaugrünkuppler C-1 (statt 0,12 g)
0,13 g Blaugrünkuppler C-4 (statt 0,20 g)
in Schicht 6:
0,25 g Purpurkuppler M-4 (statt 0,42 g)
in Schicht 7:
0,29 g Purpurkuppler M-4 (statt 0,48 g)
in Schicht 9:
0,65 g Gelbkuppler Y-2 (statt 0,9 g)
in Schicht 11:
0,38 g Blaugrünkuppler C-5 (statt 0,18 g)
in Schicht 13:
0,36 g Purpurkuppler M-5 (statt 0,18 g)
in Schicht 15:
0,45 g Gelbkuppler Y-3 (statt 0,24 g)
DIR-Kuppler-Aufträge:
[0107] in Schicht 3:
kein DIR-Kuppler
in Schicht 4:
0,015 g DIR-Kuppler DC-1 (statt 0,030 g)
0,008 g DIR-Kuppler DC-3 (statt 0,017 g)
in Schicht 6:
kein DIR-Kuppler
in Schicht 7:
0,012 g DIR-Kuppler DC-2 (statt 0,025 g)
0,007 g DIR-Kuppler DC-3 (statt 0,016 g)
in Schicht 9:
kein DIR-Kuppler
in Schicht 11:
0,06 g DIR-Kuppler DC-4
in Schicht 13:
0,05 g DIR-Kuppler DC-4
in Schicht 15:
0,02 g DIR-Kuppler DC-5
0,08 g DIR-Kuppler DC-3
[0108] Folgende weitere Farbkuppler werden in Beispiel 2 verwendet:

[0109] Folgender weiterer DIR-Kuppler wird in Beispiel 2 verwendet:

[0110] Belichtung und Verarbeitung der Proben 2A und 2B erfolgten wie in Beispiel 1.
[0111] Die erhaltenen Farbdichtenkurven sind analog zu Beispiel 1 angegeben
für Probe 2A als Vergleich in Fig. 5
für Probe 2B (erfindungsgemäß) in Fig. 6.
[0112] Eine charakteristische Eigenschaft der erhaltenen Farbdichtekurven ist in Tabelle
3 dargestellt.
