Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Reflektoroptik zur Abbildung der Hell-Dunkelgrenze
bei Scheinwerfern für Straßenfahrzeuge nach der Gattung des Anspruchs 1. Durch die
DE-OS 33 17 149 ist AbblendlichtScheinwerfer für Straßenfahrzeuge bekannt geworden,
der einen elliptisch ausgebildeten Primärreflektor sowie einen parabolisch geformten
Sekundärreflektor hat, dessen optischer Mittelpunkt identisch ist mit dem äußeren
Brennpunkt des primärreflektors. Im inneren Brennpunkt des Primärreflektors ist ein
Leuchtkörper angeordnet. Außerdem hat der Scheinwerfer eine das Abblendlichtbündel
bildende Blende, die zwischen dem optischen Mittelpunkt und dem Scheitel des Sekundärreflektors
angeordnet ist und deren optisch wirksame Kante die Hell-Dunkelgrenze des Abblendlichtbündels
formt. Der als Sekundärreflektor verwendete Parabolspiegel bildet zwar seinen Brennpunkt
sauber nach Unendlich ab, wogegen er die zur Seite hin ausgedehnte Blende weder nach
Unendlich noch in einer vorgegebenen, endlichen Entfernung exakt abbildet. Eine scharfe
Abbildung der Hell-Dunkelgrenze ist daher mit diesem System nicht zu erreichen.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Reflektoroptik mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 hat demgegenüber den Vorteil, daß sie eine scharfe Abbildung der Hell-Dunkelgrenze
unabhängig von Art und Ort des Leuchtkörpers sowie von Art und Ort des primärreflektors
gewährleistet. Der Primärreflektor kann allein für eine gewünschte Lichtverteilung
eingesetzt werden, wobei bereits ein einfaches Ellipsoid genügt, um zusammen mit einer
Glühlampe mit vorzugsweise quer liegender Wendel eine Lichtverteilung mit seitlich
nach unten gebogener Ausleuchtung zu erzeugen. Die Lichtverteilung läßt sich durch
Abänderungen der Reflektorform in vielfältiger Weise korrigieren und lokal optimieren.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Reflektoroptik möglich. Besonders
vorteilhaft im Hinblick auf das Anwendungsspektrum ist es, daß die optisch wirksame
Kante der Blende mindestens zwei in der Blendenebene zueinander geneigt angeordnete
Abschnitte hat, und daß jedem Abschnitt eine Zylinder-Ellipse mit identischem Querschnitt
und zu der Blendenkante identischer Neigung zugeordnet ist, welche sich längs einer
Schnittebene durchdringen, in die auch der Kantenknick fällt. Diese Bauart ermöglicht
die Verwendung der erfindungsgemäßen Reflektoroptik auch in Abblendscheinwerfern.
Zeichnung
[0004] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Vertikalschnitt
durch eine erste Ausführungsform der Reflektoroptik in unmaßstäblicher, schematischer
Darstel lung, Figur 2 Teile der Reflektoroptik nach Figur 1 in einer perspektivischen
Ansicht, Figur 3 eine speziell für Abblendscheinwerfer von Straßenfahrzeugen geeignete
weitere Ausführungsform der Reflektoroptik in perspektivischer Darstellung, wobei
der Primärreflektor weggelassen ist.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] Die Reflektoroptik hat einen ellipsoiden Primärreflektor 1, dessen optische Achse
2 parallel zur nicht dargestellten Längsmittelebene des Fahrzeugs angeordnet ist.
Im inneren Brennpunkt des Reflektors 1 sitzt ein Leuchtkörper 3 mit vorzugsweise querliegender
Wendel.
[0006] Ein Sekundärreflektor 4 ist als Teil eines zum Primärreflektor 1 hin offenen Ellipsen-Zylinders
ausgebildet, dessen senkrecht zu seiner Längsachse verlaufende Querschnitte 6a, 6b
alle die gleiche Krümmung aufweisen. Der Ubersichtlichkeit wegen sind nur zwei Querschnitte
dargestellt.
[0007] Zwischen den beiden Reflektoren 1 und 4 ist eine aus einem planen Teil bestehende
Blende 7 angeordnet, deren optisch wirksame Kante 8 die Hell-Dunkelgrenze 11 des auf
einen Schirm 10 projizierten Lichtbündels formt. Dieser Schirm ist in einer vorgegebenen
Entfernung, beispielsweise in einem Abstand von 25 m, vom Sekundärreflektor 4 aufgestellt.
Letzterer sorgt dafür, daß die Kante 8 der Blende 7 als Gerade 11 exakt auf der Ebene
des Schirms 10 erscheint. Die unterhalb der Geraden 11 liegende, ausgeleuchtete Zone
ist mit 12, die Dunkelzone oberhalb der Geraden mit 13 bezeichnet.
[0008] Die Ellipse eines jeden Querschnitts 6a, 6b des Sekundärreflektors 4 hat ihren einen
Brennpunkt 14a bzw. 14b in der optisch wirksamen Kante 8 der Blende 7 und ihren anderen
Brennpunkt 15a bzw. 15b in der horizontalen Geraden 11 des Schirms 10. Der Übersichtlichkeit
wegen sind in Figur 2 nur zwei reflektierte Strahlen 16a und 16b dargestellt, wobei
der Strahl 16b ein beliebig "schief" einfallender Strahl ist. Damit trifft jeder Strahl,
der durch 8 geht, genau die Gerade 11 auf dem Schirm 10, d.h. 8 wird auf 10 in 11
abgebildet. Außerdem treffen alle Lichtstrahlen, welche die Blende 7 passieren den
Schirm 10 auf ein und derselben Seite von 11, im Ausführungsbeispiel unterhalb der
Geraden 11. Die große Halbachse der Ellipse des Sekundärreflektors 4 ist dabei so
geneigt, daß alles von ihm reflektierte Licht am Primärreflektor 1 vorbeigeht.
[0009] Das vorstehend beschriebene System mit einer geradlinigen Blendenkante 8 ist speziell
für Nebelscheinwerfer geeignet. Eine Modifikation mit einer aus einer Planfläche
bestehenden Blende 18, deren optisch wirksame Kante zwei beispielsweise um 15° zueinander
geneigte Abschnitte 19a und 19b hat, ist in Figur 3 gezeigt und insbesondere für
Abblendscheinwerfer gedacht. Die Abschnitte 19a, 19b werden von je einem Ellipsenzylinder
20a bzw. 20b durch Schattenwurf auf einem in einem vorgegebenen Abstand von den Zylindern
angeordneten Schirm 21 sichtbar gemacht. Die Teile 20a und 20b haben identischen
Querschnitt und sind gleichfalls um 15° zueinander geneigt angeordnet. Sie durchdringen
sich längs eines ebenen Schnittes. Die Schnittebene geht dabei auch durch die Knickstelle
der Kantenabschnitte 19a und 19b. Der Kantenabschnitt 19a der Blende 18 wird durch
den Ellipsenzylinder 20a als Gerade 22 auf dem Schirm 21 scharf abgebildet, während
die Kante 19b auf dem Schirm 21 als Gerade 23 dargestellt wird. Die unten liegende
Hellzone ist mit 24, die oben liegende Dunkelzone mit 25 bezeichnet.
[0010] Die Lichtverteilung kann ebenso wie beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und
2 durch entsprechende Formgebung des in Figur 3 nicht dargestellten Primärreflektors
in gewünschter Weise variiert werden, wobei die Abbildung der Wendel des Leuchtkörpers
ebenfalls in der vorerwähnten Schnittebene liegt.
[0011] Das vorstehend beschriebene Prinzip kann auf Abblendscheinwerfer mit zwei Knickstellen
der Hell-Dunkelgrenze ausgedehnt werden. Dabei sind jedoch Überlagerungen der Abbildungen
der optisch wirksamen Kantenabschnitte der Blende zu erwarten. Diese Überlagerungen
können dadurch vermieden werden, daß ein dunkler Schirm eingefügt wird, der die Durchdringungskurve
des zweiten und dritten zusätzlichen Ellipsenzylinders enthält und dessen Oberkante
durch die zusätzliche, zweite Kanten-Knickstelle geht.
[0012] Die Austrittsöffnung des Scheinwerfers kann durch eine nicht dargestellte, optisch
unwirksame, nur transparente Scheibe abgedeckt sein. Diese ist in einer vorgegebenen
Entfernung, beispielsweise in einem Abstand von 10 cm, vom inneren Brennpunkt des
Sekundärreflektors angeordnet. Bedingt durch die Formgebung des Sekundärreflektors
tritt das Licht in einem flachen, breiten Band aus. Höhe und Breite der Scheibe limitieren
die Ausdehnung der ausgeleuchteten Fläche auf dem durch den Schirm 10 bzw. 21 definierten
Testfeld.
1. Reflektoroptik zur Abbildung der Hell-Dunkelgrenze bei Scheinwerfern für Straßenfahrzeuge
mit einem Primärreflektor (1), welcher das Licht eines Leuchtkörpers (3) auf eine
Blende (7 bzw. 18) mit optisch wirksamer Kante (8 bzw. 19a, 19b) wirft sowie mit
einem Sekundärreflektor (4 bzw. 20a, 20b), der die optisch wirksame Kante durch Schattenwurf
als Gerade auf einer in einem vorgegebenen Abstand von der Reflektoroptik senkrecht
zur Fahrbahnebene angeordneten Ebene (10 bzw. 21) sichtbar macht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sekundärreflektor (4 bzw. 20a, 20b) als Teil mindestens eines zum Primärreflektor
(1) hin offenen Ellipsenzylinders ausgebildet ist, dessen senkrecht zu seiner Längsachse
verlaufenden Querschnitte (6a, 6b) gleiche Krümmung aufweisen, und daß die Ellipse
eines jeden Querschnitts ihren einen Brennpunkt (14a bzw. 14b) in der optisch wirksamen
Kante der Blende und ihren anderen Brennpunkt (15a bzw. 15b) in der Geraden der Abbildungsebene
(10) hat.
2. Reflektoroptik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sekundärreflektor
(4 bzw. 20a, 20b) unterhalb des Primärreflektors (1) angeordnet ist, und daß die Querachse
des Sekundärreflektors (4) eine das reflektierte Licht am Primärreflektor (1) vorbeilenkende
Neigung hat.
3. Reflektoroptik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die optisch
wirksame Kante der Blende (18) mindestens zwei in der Blendenebene zueinander geneigt
angeordnete Abschnitte (19a, 19b) hat, und daß jedem Abschnitt eine Zylinderellipse
(20a bzw. 21a) mit identischem Querschnitt und zu der Blendenkante identischer Neigung
zugeordnet ist, welche sich längs einer Schnittebene durchdringen, in die auch der
Kantenknick fällt.