(19)
(11) EP 0 317 904 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.05.1989  Patentblatt  1989/22

(21) Anmeldenummer: 88119167.0

(22) Anmeldetag:  18.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62B 1/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.11.1987 US 129384

(71) Anmelder: Lorsbach, Peter
D-5650 Solingen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Lorsbach, Peter
    D-5650 Solingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Depmeyer, Lothar 
i. Fa. Continental Aktiengesellschaft Postfach 169
30001 Hannover
30001 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sprungrettungsgerät


    (57) Die Erfindung betrifft ein Sprungrettungsgerät mit einer aus aufblasbaren Schläuchen bestehenden Halterung (4), einem die Aufsprungfläche (1) bildenden Tuch (3) und einem seitlich und unten befindlichen Bezug (8), wobei der Bezug (8) und das Tuch (3) einen oder mehrere luftgefüllte Hohlräume umschließen und das Gerät seitlich am Bezug (8) mit mehreren Luftdurchtrittsöffnungen (11) versehen ist. Zumindest der größte Teil der Luftdurchtrittsöffnungen (11) ist in der Nähe der in den Ecken des Gerätes befindlichen Stützen (7) angeordnet, wobei die Luftdurchtrittsöffnungen (11) vorzugsweise senkrechte Reihen bilden, die etwa parallel zu den Stützen (7) in den Ecken des Gerätes verlaufen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Sprungrettungsgerät mit einer aus aufblasbaren Schläuchen gebildeten, fachwerk- oder gerüstartigen Halterung, die oben ein die Aufsprungfläche aufweisendes, zugfestes Tuch trägt und seitlich und unten mit einem Bezug versehen ist, wobei der Bezug und das Tuch einen oder mehrere Hohlräume umschließen, der Bezug seitlich mit mehreren Luftdurchtrittsöffnungen versehen ist und die Halterung durch den Aufsprung derart nachgiebig verformbar ist, daß nach einer Belastung durch den Aufsprung der Bezug und das Tuch bzw. das Gerät in seiner Gesamtheit wieder in seine ursprüngliche Gestalt überführbar ist und wobei weiterhin das Gerät im Grundriß eckig, insbesondere rechteckig oder quadratisch ausgeführt ist und sich in den Ecken etwa senkrechte, schlauchförmige Stützen als Bestandteile der Halterung befinden.

    [0002] Bei Sprunggeräten dieser Art dienen die Durchtritts­öffnungen als Drosseln. Im Falle eines Aufsprungs wird der austretende Luftstrom gedrosselt. Wenn aufgrund der elastischen Halterung das Gerät wieder seine ursprüngliche Gestalt einnimmt, kann die Luft über die Durchtrittsöffnungen wieder in das Innere des Gerätes eintreten.

    [0003] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß eine Verformung des seitlichen Bezuges des Gerätes zwangsläufig mit einer Verformung des Sprunggerätes verbunden ist und sich der Bezug am meisten zwischen den erwähnten Stützen des Gerätes durch seitliches Auswölben verformt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnten Geräte so zu verbessern, daß die für das elastische Verhalten des Rettungsgerätes wichtigen Durchtrittsöffnungen bezüglich ihrer Gestaltung, insbesondere ihrer Größe beim Gebrauch des Gerätes weitgehend erhalten bleiben, um so die Wirkung der Durchtrittsöffnungen weitgehend von der durch die Benutzung des Gerätes eintretenden Verformung unabhängig zu machen.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß zumindest der größte Teil der Luftdurchtrittsöffnungen in der Nähe der in den Ecken des Gerätes befindlichen Stützen angeordnet. Zweckmäßigerweise befinden sich jedoch alle Stützen in diesen durch die Stützen bestimmten Eckbereichen des Gerätes. Dabei werden die in einer Vielzahl vorgesehenen Luftdurchtrittsöffnungen zweckmäßigerweise übereinander in einer oder mehreren senkrechten Reihen angeordnet, die man vorzugsweise zumindest in etwa parallel zu den Stützen installiert.

    [0006] Beim Gebrauch des erfindungsgemäßen Gerätes bleibt der Durchgangsquerschnitt der Durchtrittsöffnungen sowohl beim Ausströmen als auch beim Einströmen der Luft weitgehend erhalten, weil das Gerät in den Eckbereichen bzw. im Bereich der dort befindlichen Stützen kaum, jedenfalls keine nachteilige Verformung zur Veränderung der Durchgangsquerschnitte erfährt.

    [0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 ein Sprungrettungsgerät in der Seitenansicht,

    Fig. 2 das Gerät gemäß Figur 1 in der Draufsicht und

    Fig. 3 eine Einzelheit aus Figur 1.



    [0008] Das Gerät hat eine quadratische Aufsprungfläche 1, die von einem zugfesten, im wesentlichen luftundurchlässigen Tuch 3 gebildet ist. Die Ränder des Tuches 3, das beim Aufsprung mittig beaufschlagt wird, sind mit einer Halterung 4 verbunden, die im wesentlichen aus elastisch verformbaren, aufblasbaren Schläuchen gebildet ist, welche insgesamt ein elatisch nachgiebiges jedoch die Hüllsteifigkeit des Gerätes sicherstellendes Gestell bilden. Die Halterung 4 besteht dabei aus zwei quadratischen Rahmen, nämlich einem unteren Rahmen 5 und einem oberen Rahmen 6, der zur Befestigung des Tuches 3 dient. In den Ecken der Rahmen 5, 6 sind senkrechte Stützen 7 der Halterung vorgesehen, die somit die beiden Rahmen 5, 6 miteinander verbinden. Ringsherum und auch an der dem Tuch 3 gegenüberliegenden Fläche sind die Bestandteile 5, 6 und 7 der Halterung 4 durch einen insbesondere luftundurchlässigen Bezug 8 verbunden. Die die Seitenwände bildende Teile des Bezuges 8 sind mit 9 bezeichnet.

    [0009] Der Bezug 8 und das Tuch 3 umschließen somit einen Hohlraum, der der quader- bzw. würfelförmigen Gestalt des Gerätes entpsrechend ausgebildet etwa auf halber Höhe aber noch durch eine querverlaufende Wand 10 aus verformbarem Tuch unterteilt sein kann.

    [0010] Im Bereich der durch die Stützen 7 bestimmten Ecken des Gerätes ist eine senkrechte Reihe vorgesehen, die von übereinanderliegenden Luftdurchtrittsöffnungen 11 gebildet ist. Bei dem quadratischen Grundriß sind somit acht Reihen vorgesehen, und zwar alle Reihen nahe an den Stützen 7 z.B. im Abstand von 5 cm, während die Kantenlängen des quadratischen Gerätes etwa 3 bis 4 m ausmachen können.

    [0011] Erfolgt eine elastische Verformung des Gerätes beim Aufsprung, so kann nicht verhindert werden, daß sich die Höhe des Gerätes elastisch verringert und dabei die seitlichen Wandungen des Gerätes bzw. der sie bildenden Abschnitte des Bezuges 8 zur Seite hin auswölben. Die Auswölbung ist jedoch im Bereich der Stützen 7 praktisch nicht vorhanden, so daß auch die dort befindlichen Luftdurchtrittsöffnungen 11 ihrer Größe nach und damit ihrer Wirkung nach voll erhalten bleiben. Demgemäß kann auch von einer voraussehbaren Wirkung der Luftdurch­trittsöffnungen 11 gesprochen werden; unerwartete Wirkungen durch sich stark im Querschnitt vermindernde Durchtrittsöffnungen 11 können nicht eintreten.

    [0012] Es sei noch erwähnt, daß das Gerät für Fallhöhen bis zu 20 m geeignet ist und einen Gesamtinhalt von etwa 20 m³ Luft aufweist. Die Aufsprungfläche 1 hat eine Kantenlänge bzw. ein Maß B von etwa 3,5 m, während die Höhe H etwa 1,7 m beträgt.

    [0013] Die querverlaufende Wand 10 kann ebenso wie das Tuch 3 und der Bezug 8 aus gummiertem Gewebe oder dergl., also biegsam und im wesentlichen luftundurchlässig ausgeführt sein. Damit werden durch die Wand 10 zwei übereinander­liegende Lufträume geschaffen, die jedoch für sich wiederum durch die Luftdurchtrittsöffnungen 11 mit der Atmosphäre in Verbindung stehen.


    Ansprüche

    1. Sprungrettungsgerät mit einer aus aufblasbaren Schläuchen gebildeten, fachwerk- oder gerüstartigen Halterung, die ein die Aufsprungfläche aufweisendes, zugfestes Tuch trägt und seitlich und unten mit einem Bezug versehen ist, wobei der Bezug und das Tuch einen oder mehrere luftgefüllte Hohlräume umschließen, der Bezug seitlich mit mehreren Luftdurchtrittsöffnungen versehen ist und die Halterung für den Aufsprung derart nachgiebig verformbar ist, daß nach einer Belastung durch einen Aufsprung das Gerät bzw. der Bezug und das Tuch wieder in seine ursprüngliche Gestalt überführbar sind und wobei weiterhin das Gerät im Grundriß eckig, insbesondere rechteckig oder quadratisch ausgeführt ist und in den Ecken etwa senkrechte schlauchförmige Stützen als Bestandteile der Halterung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der größte Teil der Luftdurchtritts­öffnungen (11) in der Nähe der in den Ecken des Gerätes befindlichen Stützen (7) angeordnet ist.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich alle Luftdurchtrittsöffnungen (11) in den Ecken des Gerätes befinden.
     
    3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen (11) übereinander angeordnet sind unter Bildung von etwa senkrechten Reihen.
     
    4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reihen etwa parallel zu den Stützen (7) verlaufen.
     
    5. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich in den Ecken des Gerätes zwei Reihen der Luftdurchtrittsöffnungen (11) befinden, die die Stützen (7) zwischen sich einschließen.
     
    6. Gerät nach einem oder mehreren der voraufgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum des Gerätes durch querverlaufende Wände (10), vorzugsweise jedoch lediglich durch eine querverlaufende Wand unterteilt ist und daß oberhalb und unterhalb einer jeden Wand (10) Luftdurch­trittsöffnungen in einer Anordnung nach einem oder mehreren der voraufgehenden Ansprüche vorgesehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht