[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine selbstzündende Verbrennungskraftmaschine mit
einer Glühkerze. Solche Verbrennungskraftmaschinen sind allgemein unter der Bezeichnung
"Dieselmotoren" bekannt und werden vielfältig eingesetzt.
[0002] Die Optimierung der Arbeitsweise einer Verbrennungskraftmaschine gewinnt in letzter
Zeit zunehmend an Bedeutung. Durch effektive Steuerung einer Verbrennungskraftmaschine
kann man beispielsweise für optimalen Wirkungsgrad, einen möglichst geringen Verbrauch,
eine möglichst unschädliche Abgaszusammensetzung, eine niedrige Geräuschsbildung
und eine möglichst lange Lebensdauer sorgen. Um solche Optimierungen unter den jeweils
wechselnden Betriebsbedingungen vornehmen zu können, werden in der Verbrennungskraftmaschine
zahlreiche Sensoren angebracht, die eine Auswertelektronik mit Informationen über
das Betriebsverhalten der Verbrennungskraftmaschine versorgen. Ungünstige Betriebswerte
werden dann entweder angezeigt oder selbsttätig durch Betätigung von Stellgliedern
zu günstigen Betriebswerten hin verändert. Man spricht bei solchen Einrichtungen von
einem Motormanagement.
[0003] Nachteilig bei den bekannten Verbrennungskraftmaschinen ist es, daß die Anordnung
von Sensoren relativ hohe Kosten verursacht. Besonders aufschlußreich für die Arbeitsweise
einer Verbrennungskraftmaschine ist die Temperatur in ihrem Inneren. Gerade dort sind
jedoch mit den bisher bekannten Mitteln Temperaturen nur mit großem Aufwand zu messen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbrennungskraftmaschine mit einer
Glühkerze derart auszubilden, daß eine optimale Steuerung und Regelung mit möglichst
geringem Aufwand durchzuführen ist
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine elektrische Widerstands...eßeinrichtung
zur Bestimmung des elektrischen Widerstandes der Glühkerze.
[0006] Mittels einer solchen Widerstandsmeßeinrichtung läßt sich mit äußerst geringem Aufwand
die Temperatur der Glühkerze bestimmen. Die Glühkerze, welche bei selbstzündenden
Brennkraftmaschinen üblicherweise zum Starten der Brennkraftmaschine erforderlich
ist, wird dank der Erfindung als Temperaturfühler verwendet, da sie in Abhängigkeit
von der Temperatur im Brennraum ihren elektrischen Widerstand verändert. Dadurch
kann man die Temperatur im Brennraum ermitteln, ohne daß hierzu ein zusätzlicher Temperatursensor
erforderlich wird. Dank der Erfindung können praktisch alle temperaturabhängigen Effekte
innerhalb der Verbrennungskraftmaschine beobachtet und gemessen werden. Bei mehrzylindrischen
Verbrennungskraftmaschinen läßt sich die mittlere Temperatur jedes Zylinders über
den Widerstand der jeweiligen Glühkerze bestimmen. Dadurch kann man Unregelmäßigkeiten
der Verbrennung in einzelnen Zylindern auf einfache Weise feststellen. Auch die Zündzeitpunkte
sind leicht feststellbar, weil mit der Zündung jeweils ein Anstieg der Temperatur
der Glühkerze durch das verbrennende Gemisch erfolgt. Auch ein zu fettes oder zu mageres
Gemisch ist über die Temperatur feststellbar, weil dieses beim Einströmen in den
Brennraum je nach Zusammensetzung mehr oder weniger die Glühkerze abkühlt.
[0007] Die erfindungsgemäße Widerstandsmeßeinrichtung gibt beispielsweise Aufschluß darüber,
ob das Temperaturniveau im Brennraum zu hoch oder zu niedrig ist. Einen wesentlich
weitergehenden Aufschluß über die Arbeitsweise der Verbrennungskraftmaschine erhält
man allerdings, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Widerstandsmeßeinrichtung
mit einer Auswertelektronik zur Ermittlung von Betriebsdaten der Verbrennungskraftmaschine
aufgrund der mit der Zündfrequenz periodisch schwankenden Temperatur und damit des
entsprechend schwankenden Widerstandes der Glühkerze verbunden ist.
[0008] Die Widerstandsmeßeinrichtung kann einen Drehzahlsensor ersetzen, wenn die Auswertelektronik
zur Emittlung der Drehzahl der Brennkraftmaschine aufgrund der periodischen Temperaturschwankungen
des Glühstiftes ausgelegt ist.
[0009] Die Widerstandsmeßeinrichtung könnte Meßwertgeber für verschiedene Anzeigeinstrumente,
beispielsweise ein Thermometer oder eine Drehzahlanzeige, sein. Möglich ist es jedoch
auch, die Widerstandsmeßeinrichtung als Meßwertgeber für einen selbsttätigen Regelkreis
einzusetzen, indem die Auswertelektronik zumindest ein Stellglied zur Steuerung
oder Regelung der Verbrennungskraftmaschine aufweist.
[0010] Das Stellglied kann sehr unterschiedliche Einflußgrößen steuern, beispielsweise die
Kühlmittelzufuhr. Für Verbrennungskraftmaschinen von Modellen (Flugzeug/Schiff/ Auto/Hubschrauber)
ist es vorteilhaft, wenn das Stellglied einen Drehzahlregler steuert. Ein besonders
vorteilhaftes Motormanagement ergibt sich, wenn das Stellglied zur Gemischeinstellung
der Verbrennungskraftmaschine ausgebildet ist.
[0011] Der Zündzeitpunkt einer ansich selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine kann vorverlegt
werden, wenn das Stellglied zur drehzahlabhängigen Zuführung von Heizstrom zur Glühkerze
ausgebildet ist. Bei einer solchen Verbrennungskraftmaschine wird das Zünden durch
periodisches Aufheizen der Glühkerze eingeleitet. Dadurch ergibt sich eine weitere
Möglichkeit der Beeinflussung des Arbeitens der Verbrennungskraftmaschine.
[0012] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist eine davon stark schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben.
[0013] Die Zeichnung zeigt im Schnitt den oberen Bereich einer nach dem Viertaktverfahren
arbeitenden, selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine, wie sie beispielsweise für
Modellflugzeuge eingesetzt wird. Die Verbrennungskraftmaschine hat in einem Zylinder
1 oberhalb eines Kolbens 2 einen Brennraum 3, in den ein Einlaßkanal 4 führt, welcher
mittels eines Einlaßventils 5 gesteuert ist. Vom Brennraum 3 weg führt ein von einem
Auslaßventil 6 gesteuerter Auslaßkanal 7.
[0014] Anders als bei selbstzündenden Verbrennungskraftmaschinen für beispielsweise Kraftfahrzeuge
wird bei der gezeigten, für ein Modell bestimmten Verbrennungskraftmaschine der
Kraftstoff nicht eingespritzt, sondern mittels eines Vergasers 8 in den Einlaßkanal
4 eingegeben. Dem Vergaser 8 vorgeschaltet ist eine übliche Drosselklappe 9.
[0015] Wichtig für die Erfindung ist, daß eine zum Starten der Verbrennungskraftmaschine
ohnehin erforderliche, in den Brennraum 3 führende Glühkerze 10 gleichzeitig als Sensor
zur Überwachung der Verbrennungskraftmaschine dient. Hierzu ist in einer von einer
Spannungsquelle 11 zur Glühkerze 10 führenden Leitung 12 eine elektrische Widerstandsmeßeinrichtung
13 geschaltet. Diese mißt den Stromfluß durch die Leitung 12. Da dieser unmittelbar
vom sich mit der Temperatur der Glühkerze 10 ändernden elektrischen Widerstand der
Glühkerze 10 abhängig ist, gibt die Widerstandsmeßeinrichtung Aufschluß über die Temperatur
der Glühkerze.
[0016] Der Widerstandsmeßeinrichtung nachgeschaltet ist eine Auswertelektronik 14, die insbesondere
die Schwankungen des elektrischen Widerstandes berücksichtigt. Sie kann beispielsweise
ein Anzeigeinstrument 15 ansteuern, bei dem es sich beispielsweise um einen Drehzahlmesser
handelt. Möglich ist es auch, daß die Auswertelektronik 14 den von der Widerstandsmeßeinrichtung
13 gemessenen Wert mit einem Sollwert vom Sollwertgeber 16 vergleicht und unmittelbar
danach ein Stellglied betätigt, beispielsweise die Drosselklappe 9. Der Sollwertgeber
16 ist im Modellsport die Empfangsanlage, welche ihre Steuerbefehle vom Fernsteuersender
erhält.
Auflistung der verwendeten Bezugszeichen
[0017]
1 Zylinder
2 Kolben
3 Brennraum
4 Einlaßkanal
5 Einlaßventil
6 Auslaßventil
7 Auslaßkanal
8 Vergaser
9 Drosselklappe
10 Glühkerze
11 Spannungsquelle
12 Leitung
13 Widerstandsmeßeinrichtung
14 Auswertelektronik
15 Anzeigeinstrument
16 Sollwertgeber
1. Selbstzündende Verbrennungskraftmaschine mit einer Glühkerze, gekennzeichnet durch eine elektrische Widerstandsmeßeinrichtung (13) zur Bestimmung des elektrischen
Widerstandes der Glühkerze (10).
2. Selbstzündende Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandsmeßeinrichtung (13) mit einer Auswertelektronik (14) zur Ermittlung
von Betriebsdaten der Verbrennungskraftmaschine aufgrund der mit der Zündfrequenz
periodisch schwankenden Temperatur und damit des entsprechend schwankenden Widerstandes
der Glühkerze (10) verbunden ist.
3. Selbstzündende Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertelektronik (14) zur Ermittlung der Drehzahl der Brennkraftmaschine
aufgrund der periodischen Temperaturschwankungen der Glühkerze (10) ausgelegt ist.
4. Selbstzündende Verbrennungskraftmaschine nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertelektronik (14) zumindest ein Stellglied zur Steuerung oder Regelung
der Verbrennungskraftmaschine aufweist.
5. Selbstzündende Verbrennungskraftmaschine nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehzahlregler zum Steuern eines Stellgliedes ausgebildet ist.
6. Selbstzündende Verbrennungskraftmaschine nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied zum Steuern der Gemischeinstellung der Verbrennungskraftmaschine
ausgebildet ist.
7. Selbstzündende Verbrennungskraftmaschine nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied zur drehzahlabhängigen Zuführung von Heizstrom zur Glühkerze
(10) ausgebildet ist.
8. Selbstzündende Verbrennungskraftmaschine nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied zur Steuerung der Kühhlmittelzufuhr ausgebildet ist.