[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Anschlußelement mit einem Stahlträger für eine
Betonkragplatte, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Um zu verhindern, daß bei Gebäuden unerwünschte Wärmebrücken zwischen einer inneren
tragenden Struktur und der daran angebundenen Betonkragplatte auftreten, sind bereits
verschiedene Vorschläge bekannt geworden. So ist beispielsweise in der DE-PS 30 05
571 ein Bauelement beschrieben, das einen länglichen Isolierkörper aufweist, durch
den sich zur Bildung eines Fertigteils eine Vielzahl von Bewehrungsstäben erstreckt
und in den zumindest ein Druckelement als verbindendes Kernelement integriert ist.
[0003] Ein Anschlußelement gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist Gegenstand der
EP-B1-0 119 165. Darin ist ein Kragplattenanschlußelement mit einem ebenfalls quaderförmigen
Isolationskörper offenbart, der von Armierungsstäben durchsetzt ist. Die Armierungsstäbe
sind zur Verbesserung der Handhabung in Form von geschlossenen Schlaufen ausgebildet,
die durch längs zum Isolierkörper verlaufende Querstäbe miteinander verbunden sind.
[0004] Mit dieser Konstruktion kann zwar die Handhabung und die Herstellung der von den
Bewehrungselementen durchsetzten Kragplattenanschlußelemente vereinfacht werden. Dennoch
zeigt sich, daß die Montage derartiger Bauelemente sehr sorgfältig durchgeführt werden
muß, um zum einen eine exakte Ausrichtung der Isolierung bereitzustellen und zum anderen
transport- und montagebedingte Beschädigungen des Isolierkörpers zu vermeiden. Hierdurch
verlängert sich die Montagezeit ggf. erheblich, beispielsweise dann, wenn ein beschädigter
Isolationskörper mit damit verbundenen Armierungsstäben ausgetauscht werden muß.
[0005] Andererseits ist es bereits bekannt, auskragende Betonplatten über Stahlbalken zu
stabilisieren, zwischen denen eine entsprechend unter- bzw. abgebrochene Isolierung
fixiert wird. Durch diese Konstruktion ist zwar im Bereich der Stahlträger der Wärmefluß
von der tragenden Struktur zur Kragplatte erhöht. Dem steht jedoch im Bereich zwischen
den Stahlträgern eine erhöhte Isolierwirkung gegenüber. Allerdings hat sich die Handhabung
der Bauteile für dieses konstruktionstechnische Konzept oftmals als zu kompliziert
erwiesen, so daß der Erfindung die Aufgabe zugrundeliegt, ein Anschlußelement gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, das eine an die Werk stoffe der
verwendeten Komponenten besser angepaßte Handhabung vor und während der Montage eröffnet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Anschlußelement mit einem Stahlträger mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen bleibt der Stahlträger vor der endgültigen
Montage separat unabhängig vom Isolierkörper handhabbar. Die Handhabung dieser stabileren
Träger, die naturgemäß verhältnismäßig rauh ist, kann sich somit nicht nachteilig
auf die Isolierkörper auswirken. Die Manschette legt durch das Zusammenwirken mit
dem Fachwerksteg die Lage der zwischen den Stahlträgern liegenden Isolierkörper eindeutig
fest. Sie kann darüberhinaus in vorteilhafter Weise dazu herangezogen werden, den
Stahlträgern beim Aufsetzen auf einer Hauswand eine stabile Standfläche zu geben.
Der Stahlträger kann verhältnismäßig standfest auf die Manschette gestellt werden,
wodurch die Lage der anschließenden Isolierkörper eindeutig festliegt. Darüberhinaus
ist durch die Lagefixierung der Manschette über den Fachwerksteg gleichzeitig die
Position des Trägers selbst, d.h. das Auskragungsmaß definiert, wodurch Nachrichtarbeiten
entfallen können.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Mit der Weiterbildung gemäß Patentanspruch 2 ergibt sich eine vereinfachte Herstellung
des Stahlträgers.
[0010] Bei Verkürzung des Untergurts ergibt sich der besondere Vorteil, daß die Anbringung
von Querbewehrungen unterhalb des Obergurts bis nahe an die Manschette heran stark
vereinfacht wird. Hierdurch wird zusätzlich Montagezeit eingespart.
[0011] Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes liegt darin, daß die Querschnittsgestaltung
von Ober- und Untergurt den jeweiligen Anforderungen entsprechend frei gewählt werden
kann. Aus Kostengründen ist es jedoch vorteilhaft, mit Kreisquerschnittprofilen zu
arbeiten.
[0012] Vorzugsweise legt man die Manschette an der Stelle um den Stahlträger, an der ein
Stegabschnitt im Winkel zum Oberund Untergurt verläuft. Da der Stegabschnitt im Bereich
der Manschette nicht von Beton ummantelt ist, sind Krümmungen in diesem Bereich zu
vermeiden. Es hat sich gezeigt, daß bei einer Neigung dieses Stegabschnitts zu den
beiden Stegen um 45° bei vorgegebenem Vertikalabstand von Unter- und Obergurt eine
ausreichend breite Manschette um den Stahlträger gelegt werden kann, um die anschließenden
Isolierkörper mit ausreichender Breite zur Erfüllung der Wärmedämmfunktion zuverlässig
fixieren zu können. Um bei vorgegebenem Abstand zwischen Ober- und Untergurt und bei
einem Neigungswinkel zwischen Ausfachung und Trägerachse von mindestens 45° die Manschette
möglichst breit zu gestalten, ist es vorteilhaft, den die Ausfachung bzw. den Fachwerksteg
bildenden Stab gemäß Patentanspruch 5 seitlich am Ober- und Untergurt festzuschweißen.
[0013] Die Herstellung des Stahlträgers kann zusätzlich vereinfacht werden, wenn die Manschette
gemäß Patentanspruch 5 ausgebildet ist. Darüberhinaus ergibt sich der zusätzliche
Vorteil, daß bis zur endgültigen Montage auf der Baustelle eine einfache separate
Handhabung der aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehenden Bestandteile des Stahlträgers
möglich ist.
[0014] Eine für die Handhabung besonders vorteilhafte Ausgestal tung der Manschette ist
Gegenstand des Patentanspruchs 8. Das Filmscharnier sorgt dafür, daß die beiden zusammengehörigen
Hälften der Manschette stets aneinanderhängen, so daß Sortierarbeiten und separate
Lagerhaltungen für die beiden Hälften nicht mehr notwendig sind.
[0015] Mit der Weiterbildung gemäß Patentanspruch 9 wird in vorteilhafter Weise eine die
Struktur der Manschette versteifender Steg dazu herangezogen, die Lagefixierung der
Manschette in Längsrichtung des Stahlträgers vorzunehmen. Durch diese Maßnahme kann
darüberhinaus die Masse der Manschette bei vorgegebener Steifigkeit vermindert werden,
wodurch der Wärmestrom durch die Manschette kleiner gehalten werden kann.
[0016] Um Korrosionserscheinungen des Stahlträgers zu verhindern, ist insbesondere der Stahlträgerabschnitt
im Bereich der Manschette besonders zu sichern. Um die Herstellung des Stahlträgers
wirtschaftlicher zu gestalten, ist es vorteilhaft, den gesamten Stahlträger mit einer
PVC-Beschichtung zu versehen.
[0017] Die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 11 ist insbesondere dann einfach zu realisieren,
wenn eine Manschette aus Kunststoff Anwendung findet. Die Stabilisierungsfortsätze
können dann an den Manschettenkörper angeformt werden, wodurch sich eine besonders
hohe Stabilität ergibt und diesen Fortsätzen eine Ausrichtfunktion übertragen werden
kann.
[0018] Bei der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 12 bleibt eine Seite frei, um den Isolierkörper
seitlich problemlos zwischen Stabilisierungsfortsätze einzuführen. Besonders vorteilhaft
ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Einfassung nach oben offen ist, so daß ein
quaderförmiger Iso lierkörper mit einem Querschnitt eines stehenden Rechtecks von
oben zwischen zwei bereits vorfixierte Stahlträger eingeschoben werden kann.
[0019] Die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 13 sorgt dafür, daß dem Isolierkörper die
Funktion eines Distanzstücks übertragen werden kann.
[0020] Durch die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 16 kann der Untergurt und/oder der Fachwerkstab
zusätzlich verkürzt werden, wodurch die Montage des Stahlträgers und der Querbewehrungen
in der auskragenden Betonplatte vereinfacht wird. Dabei ist es aus Gründen der Statik
wichtig, den Fachwerkstab mit dem Druckstab kraftschlüssig, d.h. so zu verschweißen,
daß über die Schweißnaht Kräfte in den Steg eingeleitet werden können.
[0021] Es hat sich gezeigt, daß bereits eine Standfläche von etwa 120 x 80 mm genügt, um
zur Vereinfachung der Montage über die Manschette den auf das Mauerwerk aufgesetzten
Stahlträger ausreichend zu stabilisieren, der bevorzugterweise hinsichtlich des Obergurts
im wesentlichen symmetrisch zur Manschette ausgebildet ist.
[0022] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
[0023] Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Stahlträgers
für das Anschlußelement;
Figur 2 eine Ansicht des Stahlträgers gemäß Figur 1 bei einer Blickrichtung gemäß
II in Figur 1;
Figur 3 eine Draufsicht des Stahlträgers gemäß Figur 2 bei einer Blickrichtung entlang
III in Figur 2;
Figur 4 eine perspektivische Ansicht einer Manschette im aufgeklappten Zustand;
Figur 5 eine Seitenansicht der am Stahlträger montierten Manschette gemäß Figur 3;
Figur 6 eine Ansicht der Manschette gemäß Figur 5 bei einer Schnittführung entlang
VI-VI in Figur 5;
Figur 7 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Stahlträgers
für das Anschlußelement; und
Figur 8 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform des Stahlträgers.
[0024] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 2 ein Stahlträger bezeichnet, der für den Anschluß
einer Betonkragplatte 4 an eine tragende Struktur 6, beispielsweise an eine Deckenkonstruktion
oder Bodenkonstruktion dient. Um den Wärmestrom von der tragenden Struktur 6 zur Außenseite
des Gebäudes, d.h. zur Betonkragplatte zu minimieren, ist eine quer zum Stahlträger
2 verlaufende Isolierung vorgesehen, die aus einer Vielzahl von quaderförmigen Isolierkörpern
8 gebildet ist. Die Isolierkörper 8 haben vorzugsweise einen Rechteckquerschnitt und
sind aus einem wärmedämmenden Kunststoffschaum hergestellt. Zur Aufnahme der von der
Betonkragplatte 4 induzierten Zug- und Druckkräfte und zur Einleitung dieser Kräfte
in die tragende Struktur 6 dient ausschließlich der Stahlträger 2, so daß die Isolierkörper
6 frei von Bewehrungen gehalten werden können. Je nach Länge der Betonkragplatte 4
werden zwei oder mehrere Stahlträger 2 auf eine Gebäudewand 10 aufgesetzt, wie dies
in Figur 1 schematisch angedeutet ist. Zur Vereinfachung der lagegenauen Montage der
Stahlträger 2 und der Isolierung 8 hat der Stahlträger eine Montage-Manschette 12,
die in Längsrichtung des Stahlträgers 2 an einem vorbestimmten Punkt fixiert ist.
Zu diesem Zweck wirkt die Manschette 12 mit einem Untergurt 14 mit Obergurt 16 verbindenden
Fachwerksteg 18 zusammen, der bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 von einem wellenartig
gebogenen Stab gebildet ist. Die Manschette 12 hat Durchgangslöcher 20 und 22 für
den Ober- und Untergurt und weist darüberhinaus eine entsprechend geformte Ausnehmung
für einen Stegabschnitt 24 des Fachwerkstegs 18 auf, wodurch die Manschette 12 im
angebrachten Zustand axial unverschieblich am Stahlträger 2 befestigt ist.
[0025] Man erkennt aus der Figur 1, daß die Manschette 12 als Ständer ausgebildet ist und
eine Standfläche zum Aufsetzen auf die Gebäude 10 hat. Darüberhinaus weist die Manschette
12 seitlich vorstehende vertikale Stabilisierungsfortsätze 26 und einen bodenseitigen
Stabilisierungsfortsatz 28 auf, so daß neben einer Vergrößerung der Standfläche der
Manschette 12 eine dreiseitige Einfassung für einen von oben einschiebbaren Isolierkörper
8 gebildet ist, der nach dem Einführen zwangsweise quer zur Orientierung des Stahlträgers
2 ausgerichtet wird.
[0026] Einzelheiten des Aufbaus des in Figur 1 gezeigten Stahlträgers werden nachstehend
anhand Figur 2 näher erläutert. Zur Vereinfachung der Beschreibung sind diejenigen
Bestandteile, die den in Figur 1 bereits gezeigten Elementen entsprechen, mit identischen
Bezugszeichen versehen. Man erkennt aus dieser Darstellung, daß der Obergurt 16 von
einem Stahlstab mit Kreisquerschnitt gebildet ist, was auch für den Querschnitt des
Untergurts 14 zutrifft. Der Fachwerksteg 18 in Form des wellenartig gebogenen Stabs
ist ebenfalls von einem Stahl-Rundstab gebildet, der abwechselnd am Untergurt 14
und am Obergurt 16 im Bereich seiner Rundungsabschnitte 30 bis 36 derart festgeschweißt
ist, daß eine Krafteinleitung vom Untergurt in den Steg erfolgt. Die Anordnung und
Gestaltung der Manschette 12 ist derart an den Vertikalabstand A
V zwischen Unter- und Obergurt angepaßt, daß bei einem Neigungswinkel von mindestens
45° die Rundungsabschnitte 30 und 32 außerhalb der Manschette 12 liegen. Dies bedeutet,
daß die Rundungsabschnitte des Fachwerkstegs 18 sämtlich von Beton umgossen sind,
so daß die Beanspruchungen des Fachwerkstegs 18 im zulässigen Rahmen gehalten werden.
[0027] Um bei vorgegebenem Vertikalabstand A
V zwischen Untergurt 14 und Obergurt 16 die Breite B₁₂ und damit die Dicke des Isolierkörpers
8 anheben zu können, erfolgt die Verschweißung zwischen Fachwerkstab 18 und Ober-
und Untergurt seitlich, wobei es auch möglich ist, zu beiden Seiten des Ober- und
Untergurts einen derartigen Fachwerksteg 18 vorzusehen.
[0028] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 und 2 ist der Untergurt 14 kürzer als der Obergurt
16 gestaltet. Auf diese Art und Weise ist es sehr leicht möglich, eine Querbewehrung
38 unterhalb des Obergurtes 16 bis an die Stirnseite der Manschette 12 bzw. des Isolierkörpers
8 und eine weitere Bewehrungslage 39 in der Ebene des Untergurts 14 nahe an die Manschette
12 heranzuführen, ohne mit Einzelstäben arbeiten zu müssen. In diesem Fall ist es
vorteilhaft, das stirnseitige Ende des Untergurts 14 mit einer Platte 40 zu versehen,
um die Druckkräfte sicher in den Untergurt 14 einzuleiten.
[0029] Auch das andere Ende des Untergurts 14 trägt bei der Ausführungsform gemäß Figur
1 und 2 eine Druckplatte 42, die darüberhinaus dazu dient, die Schweißverbindung zwischen
Untergurt 14 und Fachwerkstab 18 herzustellen. Diese Gestaltung des innenliegenden
Bereichs des Untergurts 14 ist vorteilhaft, um einen Anschluß an eine tragende Struktur
unter Verwendung von Filigran-Fertigdecken zu erleichtern.
[0030] Um dafür zu sorgen, daß beim Betoniervorgang der Decke und/oder der Kragplatte Beton
möglichst ungehindert in einen Bereich 43 bzw. 43′ einfließen kann, sind im unteren
Bereich, d.h. im Bereich der unteren Querkante 401 und 421 Abschrägungsflächen 402
bzw. 422 vorgesehen, die zur Manschette 12 hin weisen.
[0031] Bei der Montage der Stahiträger 2 geht man wie folgt vor:
[0032] Nach dem Anordnen der Bewehrungen 38 und 39 in bekannter Weise werden die Stahlträger
mit Manschette an den von der Statik bestimmten Stellen an der Gebäudewand 10 vorpositioniert,
wobei zu diesem Zweck die Stahlträger bereits mit Manschette 12 angeliefert worden
sind. Zwischen die einzelnen Manschetten werden nun die einzelnen Isolierkörper 8
eingeschoben, die zuvor entsprechend abgelängt wurden. Nun werden zusätzliche Bewehrungsstrukturen
38′ und 39′ im Bereich der tragenden Struktur angebracht, wobei es auf dieser Seite
ausreicht, die Bewehrungsstäbe 38′ oberhalb des Obergurts 16 anzuordnen, da die Überdeckung
in diesem Bereich nicht so groß sein muß.
[0033] Unter Bezugnahme auf die Figur 3 wird im folgenden eine weitere Ausführungsform des
Anschlußelements aus Stahl träger mit Manschette näher beschrieben. Bei dieser Ausgestaltung
ist der Obergurt mit dem Bezugszeichen 46 und der Fachwerksteg mit dem Bezugszeichen
48 bezeichnet. Die Formgebung des Fachwerkstegs 48 kann identisch mit derjenigen
des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1 und 2 sein. Abweichend von der Ausführungsform
gemäß Figur 1 und 2 ist die Manschette 52 gestaltet, die bei diesem Ausführungsbeispiel
als Spritzgußteil ausgebildet ist. Auch diese Manschette 52 ist im wesentlichen quaderförmig
gestaltet und sie weist zumindest zwei parallel zueinander verlaufende vertikale
Stabilisierungsfortsätze 56 auf, die bodenseitig durch einen weiteren Stabilisierungsfortsatz
58 verbunden sind. Über das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 und 2 hinausgehend schließt
sich an die beiden vertikalen Stabilisierungsfortsätze 56 jeweils ein nach innen abgebogener
Hakenfortsatz 60 an, der von einem entsprechend geformten Endabschnitt 62 eines von
oben einführbaren Isolierkörpers 58 hintergriffen werden kann. Bei eingesetztem Isolierkörper
58 in zwei benachbarte Stahlträger 52 wird somit eine stabile Isolierungskette geschaffen,
die nicht mehr leicht verrückbar ist.
[0034] Die Manschette 52 besteht aus zwei Teilen, wobei eine Trennfuge 64 in der die Achsen
von Ober- und Untergurt enthaltenden Ebene liegt. Figur 4 zeigt die Manschette 52
gemäß Figur 3 im aufgeklappten Zustand, in dem die beiden Manschettenhälften 52a und
52b über ein Filmscharnier 66 aneinanderhängen. Jede Manschettenhälfte hat Ausnehmungen
68a bzw. 68b und 70a bzw. 70b für den Querschnitt von Ober- und Untergurt. Die beiden
Hälften 52a und 52b sind schalenartig ausgebildet und innenseitig durch Versteifungsplatten
72a bzw. 72b ausgesteift. Die Hälfte 52a hat eine geringere Tiefe als die Hälfte 52b,
da in letzterer eine zusätzliche Ausnehmung 74 für den seitlich angeschweißten Fachwerkstab
48 vorgesehen sein muß. In den Versteifungsplatten 72b der Manschettenhälfte 52b sind
für den Fachwerkstab 48 seitlich gestaffelte Einkerbungen 76, 78 und 80 vorgesehen,
so daß die Manschette mit den Wandbereichen und den Versteifungsplatten Ober- und
Untergurt sowie den Fachwerksteg formschlüssig umgibt. Auf diese Weise kann die Manschette
52 an einer bestimmten Stelle des Stahlträgers um diesen herum geschlossen werden,
wozu ein nicht näher dargestellter Verschluß vorzugsweise in Form eines Schnappverschlusses
vorgesehen ist.
[0035] Eine Seitenansicht der Manschette 52 ist in Figur 5 gezeigt, auf die nicht näher
eingegangen zu werden braucht. Man erkennt in dieser Darstellung zusätzlich den bodenseitigen
Stabilisierungsfortsatz 58, der zur Vergrößerung der Auflage- und Stützfläche der
Manschette 52 dient.
[0036] Aus der Figur 6 ist die Lage der Trennfuge 64 und darüberhinaus das Merkmal zu entnehmen,
daß sowohl der Obergurt 46 als auch der Untergurt 44 ebenso wie der Fachwerksteg 48
von einer Beschichtung 76 umgeben sind, die vorzugsweise aus PVC besteht, um den
Stahlträger 2 in der Gesamtheit und nicht nur im Bereich der Manschette 52 vor Korrosion
zu schützen.
[0037] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform eines zur Herstellung des Anschlußelements
dienenden Stahlträgers 82 gezeigt, bei dem wiederum ein Untergurt 84 mit einem Obergurt
86 über einen Fachwerksteg 88 verschweißt sind. Eine zugehörige Manschette ist mit
92 bezeichnet. Der Unterschied zwischen der Ausführungsform gemäß Figur 7 und dem
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht darin, daß der Untergurt 84 zu beiden
Seiten der Manschette 92 verlängert ist und der Fachwerksteg 88 ebenfalls über eine
längere Strecke eine Verstrebung zwischen Ober- und Untergurt vornimmt.
[0038] Eine weitere Ausführungsform ist in Figur 8 gezeigt. Dieser mit 102 bezeichnete
Stahlträger ist ähnlich wie der Stahlträger 2 gestaltet, wobei ein Fachwerksteg 98
wiederum seitlich am Untergurt 94 und am Obergurt 96 festgeschweißt ist. Im Unterschied
zur Ausführungsform gemäß Figur 1 und 2 ist der Fachwerksteg auf seiten der tragenden
Struktur 6 um einen Stegabschnitt 108 verlängert. Auf der anderen Seite schließt sich
an den durch eine Manschette 112 hindurchverlaufenden Stegabschnitt 114, der im Winkel
α von mindestens 45° zum Obergurt 96 geneigt ist, ein weiterer Stegabschnitt 116 an,
der steiler verläuft, was durch den Winkel β angedeutet ist. Auf diese Weise kann
die Stabilität des Stahlträgers 102 in sich angehoben werden und es ist nach wie vor
möglich, eine Querbewehrung 118 weiterhin möglichst nahe an die Gebäudewand 10 heranzuführen.
Zusätzlich können jedoch weitere Querbewehrungsstäbe 120 vorgesehen sein.
[0039] Mit der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung des Stahlträgers mit einem einzigen
seitlichen Fachwerksteg mit einem Durchmesser von etwa 8 mm unter Verwendung von Oberund
Untergurten mit einem Durchmesser von etwa 20 mm lassen sich bei einer Deckenstärke
von etwa 160 mm bereits Auskragungsmaße von ca. 1,9 m erzielen, wenn der Abstand der
Stahlträger größer als 500 mm ist. Es hat sich gezeigt, daß mit dieser Konstruktion
die Wärmedämmung ausreichend groß ist, um Standardanforderungen zu erfüllen.
[0040] Die Erfindung schafft somit ein Anschlußelement mit einem Stahlträger für eine Betonkragplatte,
die unter Zwischenschaltung einer quer zum Stahlträger verlaufenden Isolierung an
eine tragende Struktur, wie z. B. eine Deckenkonstruktion, angebunden ist. Der Stahlträger
mit Oberund Untergurt weist zumindest im Bereich des Übergangs zwischen Kragplatte
und tragender Struktur einen Ober- und Untergurt verbindenden Fachwerksteg auf, über
den eine vorzugsweise als Ständer ausgebildete Manschette in Lage gehalten ist, die
zur Ankopplung eines Isolierkörpers an dessen Querschnittsform angepaßt ist. Mit diesem
Stahlträger gelingt es, die Montagezeiten der Gesamtheit aus Stahlträger und Isolierung,
d. h. des Anschlußelements zu minimieren und die Handhabung der hierfür erforderlichen
Komponenten materialgerechter zu gestalten.
[0041] Beschrieben wird ein Stahlträger für eine Beton-Kragplat te, die unter Zwischenschaltung
einer quer zum Stahlträger verlaufenden Isolierung an eine tragende Struktur, wie
z. B. eine Deckenkonstruktion, angebunden ist. Der Stahlträger weist zumindest im
Bereich des Übergangs zwischen Kragplatte und tragender Struktur einen Ober- und Untergurt
verbindenden Fachwerksteg auf, über den eine vorzugsweise als Ständer ausgebildete
Manschette in Lage gehalten ist die zur Ankopplung eines Isolierkörpers an dessen
Querschnittsform angepaßt ist. Mit diesem Stahlträ ger gelingt es, die Montagezeiten
der Gesamtheit aus Stahlträger und Isolierung zu minimieren und die Handha bung der
hierfür erforderlichen Komponenten materialgerechter zu gestalten.
1. Anschlußelement mit einem einen Obergurt und einen Untergurt aufweisenden Stahlträger
für eine Betonkragplatte die unter Zwischenschaltung einer quer zum Stahlträger
verlaufenden Isolierung an eine tragende Struktur, wie z. B. eine Deckenkonstruktion,
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlträger (2; 44, 46, 48; 82;
102) zumindest im Bereich des Übergangs zwischen Kragplatte (4) und tragender Struktur
(6) einen den Obergurt und den Untergurt (14, 16; 44, 46; 84, 86; 94, 96) verbindenden
Fachwerksteg (18; 48; 88; 98) aufweist, an dem eine an die Querschnittsform der Isolierung
(8) angepaßte Manschette (12; 52; 92; 112) zur Ankopplung eines Isolierkörpers (8)
befestigt ist.
2. Anschlußelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fachwerksteg
(18; 48; 88; 98) ein wellenartig gebogener Stab ist, der mit dem Ober- und Untergurt
verschweißt ist.
3. Anschlußelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wellenartig gebogene
Fachwerksteg (18; 48; 88; 98) seitlich an Ober- und Untergurt festgeschweißt ist,
wobei die Krümmungsabschnitte (30 bis 36) des Fachwerksteges außerhalb der Manschette
(12) liegen.
4. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Untergurt (14; 44; 84; 94) kürzer als der Obergurt (16; 46; 86; 96) ist.
5. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Manschette (12; 52; 92; 112) ein zweiteiliger Körper ist, dessen Hälften (52a, 52b)
lösbar miteinander verbunden sind.
6. Anschlußelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hälften (52a,
52b) mittels einer Schnappverbindung koppelbar sind.
7. Anschlußelement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Hälften (52a, 52b) über ein Scharnier (66) gelenkig miteinander verbunden sind.
8. Anschlußelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (52)
aus Kunststoff besteht und das Scharnier ein Filmscharnier (66) ist.
9. Anschlußelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Manschettenhälfte
(52a, 52b) zumindest einen inneren Versteifungssteg (72a, 72b) hat, der eine Ausnehmung
(76, 78, 80) für das formschlüssige Eingreifen des Fachwerkstegs (24; 114) aufweist.
10. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Manschette (12; 52; 92; 112) quaderförmig ausgebildet ist und eine ebene Grundfläche
hat.
11. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Manschette zu beiden Seiten des Stahlträgers Stabilisierungsfortsätze (26, 28;
56, 58, 60) für einen Isolierkörper (8; 58) hat.
12. Anschlußelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsfortsätze
jeweils von einer dreiseitigen Einfassung (26, 28; 56, 58) für den Querschnitt des
Isolierkörpers (8; 58) gebildet sind.
13. Anschlußelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallele
Seitenwände (56) der Einfassung einen hakenartig ausgebildeten Fortsatz (60) haben,
der von einem Endabschnitt (62) des Isolierkörpers (58) hintergreifbar ist.
14. Anschlußelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlträger
eine Höhe von etwa 130 bis 160 mm und die Manschette eine Höhe von etwa 150 bis 170
mm hat.
15. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Manschette (12; 52; 92; 112) als Ständer ausgebildet ist und eine Standfläche
von etwa 120 x 80 mm hat.
16. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Untergurt (14; 94) zumindest an einer Stirnseite eine Platte (40 bzw. 42) trägt,
die im Bereich ihrer unteren Kante (401, 421) mit einer zur Manschette (12) weisenden
Abschrägungsfläche (402, 422) versehen ist.