(19)
(11) EP 0 318 010 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.05.1989  Patentblatt  1989/22

(21) Anmeldenummer: 88119605.9

(22) Anmeldetag:  24.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.11.1987 DE 3739967

(71) Anmelder: M. Meisinger KG
D-8890 Aichach (DE)

(72) Erfinder:
  • Berger, Xaver
    D-8890 Aichach (DE)

(74) Vertreter: Tiedtke, Harro, Dipl.-Ing. et al
Patentanwaltsbüro Tiedtke-Bühling-Kinne & Partner Bavariaring 4
80336 München
80336 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anschlusselement für eine Betonkragplatte


    (57) Beschrieben wird ein Stahlträger (2) für eine Beton-Kragplat­te (4), die unter Zwischenschaltung einer quer zum Stahlträger verlaufenden Isolierung (8) an eine tragende Struktur (6), wie z. B eine Deckenkonstruktion, angebunden ist. Der Stahlträ­ger (2) weist zumindest im Bereich des Übergangs zwischen Kragplatte (4) und tragender Struktur (6) einen Ober- und Untergurt (16,14) verbindenden Fachwerksteg (18) auf, über den eine vorzugsweise als Ständer ausgebildete Manschette (12) in Lage gehalten ist, die zur Ankopplung eines Isolierkörpers (8) an dessen Querschnittsform angepaßt ist. Mit diesem Stahlträ­ger (2) gelingt es, die Montagezeiten der Gesamtheit aus Stahlträger (2) und Isolierung (8) zu minimieren und die Handha­bung der hierfür erforderlichen Komponenten materialge­rechter zu gestalten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Anschlußelement mit einem Stahlträger für eine Betonkragplatte, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Um zu verhindern, daß bei Gebäuden unerwünschte Wärme­brücken zwischen einer inneren tragenden Struktur und der daran angebundenen Betonkragplatte auftreten, sind bereits verschiedene Vorschläge bekannt geworden. So ist bei­spielsweise in der DE-PS 30 05 571 ein Bauelement be­schrieben, das einen länglichen Isolierkörper aufweist, durch den sich zur Bildung eines Fertigteils eine Vielzahl von Bewehrungsstäben erstreckt und in den zumindest ein Druckelement als verbindendes Kernelement integriert ist.

    [0003] Ein Anschlußelement gemäß dem Oberbegriff des Patentan­spruchs 1 ist Gegenstand der EP-B1-0 119 165. Darin ist ein Kragplattenanschlußelement mit einem ebenfalls quader­förmigen Isolationskörper offenbart, der von Armierungs­stäben durchsetzt ist. Die Armierungsstäbe sind zur Ver­besserung der Handhabung in Form von geschlossenen Schlau­fen ausgebildet, die durch längs zum Isolierkörper verlau­fende Querstäbe miteinander verbunden sind.

    [0004] Mit dieser Konstruktion kann zwar die Handhabung und die Herstellung der von den Bewehrungselementen durchsetzten Kragplattenanschlußelemente vereinfacht werden. Dennoch zeigt sich, daß die Montage derartiger Bauelemente sehr sorgfältig durchgeführt werden muß, um zum einen eine exakte Ausrichtung der Isolierung bereitzustellen und zum anderen transport- und montagebedingte Beschädigungen des Isolierkörpers zu vermeiden. Hierdurch verlängert sich die Montagezeit ggf. erheblich, beispielsweise dann, wenn ein beschädigter Isolationskörper mit damit verbundenen Armie­rungsstäben ausgetauscht werden muß.

    [0005] Andererseits ist es bereits bekannt, auskragende Beton­platten über Stahlbalken zu stabilisieren, zwischen denen eine entsprechend unter- bzw. abgebrochene Isolierung fixiert wird. Durch diese Konstruktion ist zwar im Bereich der Stahlträger der Wärmefluß von der tragenden Struktur zur Kragplatte erhöht. Dem steht jedoch im Bereich zwi­schen den Stahlträgern eine erhöhte Isolierwirkung gegen­über. Allerdings hat sich die Handhabung der Bauteile für dieses konstruktionstechnische Konzept oftmals als zu kompliziert erwiesen, so daß der Erfindung die Aufgabe zugrundeliegt, ein Anschlußelement gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, das eine an die Werk­ stoffe der verwendeten Komponenten besser angepaßte Hand­habung vor und während der Montage eröffnet.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch ein Anschlußelement mit einem Stahlträger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ge­löst.

    [0007] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen bleibt der Stahlträ­ger vor der endgültigen Montage separat unabhängig vom Isolierkörper handhabbar. Die Handhabung dieser stabileren Träger, die naturgemäß verhältnismäßig rauh ist, kann sich somit nicht nachteilig auf die Isolierkörper auswirken. Die Manschette legt durch das Zusammenwirken mit dem Fach­werksteg die Lage der zwischen den Stahlträgern liegenden Isolierkörper eindeutig fest. Sie kann darüberhinaus in vorteilhafter Weise dazu herangezogen werden, den Stahl­trägern beim Aufsetzen auf einer Hauswand eine stabile Standfläche zu geben. Der Stahlträger kann verhältnismäßig standfest auf die Manschette gestellt werden, wodurch die Lage der anschließenden Isolierkörper eindeutig festliegt. Darüberhinaus ist durch die Lagefixierung der Manschette über den Fachwerksteg gleichzeitig die Position des Trä­gers selbst, d.h. das Auskragungsmaß definiert, wodurch Nachrichtarbeiten entfallen können.

    [0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0009] Mit der Weiterbildung gemäß Patentanspruch 2 ergibt sich eine vereinfachte Herstellung des Stahlträgers.

    [0010] Bei Verkürzung des Untergurts ergibt sich der besondere Vorteil, daß die Anbringung von Querbewehrungen unterhalb des Obergurts bis nahe an die Manschette heran stark vereinfacht wird. Hierdurch wird zusätzlich Montagezeit eingespart.

    [0011] Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes liegt darin, daß die Querschnittsgestaltung von Ober- und Untergurt den jeweiligen Anforderungen entsprechend frei gewählt werden kann. Aus Kostengründen ist es jedoch vor­teilhaft, mit Kreisquerschnittprofilen zu arbeiten.

    [0012] Vorzugsweise legt man die Manschette an der Stelle um den Stahlträger, an der ein Stegabschnitt im Winkel zum Ober­und Untergurt verläuft. Da der Stegabschnitt im Bereich der Manschette nicht von Beton ummantelt ist, sind Krüm­mungen in diesem Bereich zu vermeiden. Es hat sich ge­zeigt, daß bei einer Neigung dieses Stegabschnitts zu den beiden Stegen um 45° bei vorgegebenem Vertikalabstand von Unter- und Obergurt eine ausreichend breite Manschette um den Stahlträger gelegt werden kann, um die anschließenden Isolierkörper mit ausreichender Breite zur Erfüllung der Wärmedämmfunktion zuverlässig fixieren zu können. Um bei vorgegebenem Abstand zwischen Ober- und Untergurt und bei einem Neigungswinkel zwischen Ausfachung und Trägerachse von mindestens 45° die Manschette möglichst breit zu ge­stalten, ist es vorteilhaft, den die Ausfachung bzw. den Fachwerksteg bildenden Stab gemäß Patentanspruch 5 seit­lich am Ober- und Untergurt festzuschweißen.

    [0013] Die Herstellung des Stahlträgers kann zusätzlich verein­facht werden, wenn die Manschette gemäß Patentanspruch 5 ausgebildet ist. Darüberhinaus ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß bis zur endgültigen Montage auf der Baustelle eine einfache separate Handhabung der aus unterschiedli­chen Werkstoffen bestehenden Bestandteile des Stahlträgers möglich ist.

    [0014] Eine für die Handhabung besonders vorteilhafte Ausgestal­ tung der Manschette ist Gegenstand des Patentanspruchs 8. Das Filmscharnier sorgt dafür, daß die beiden zusammenge­hörigen Hälften der Manschette stets aneinanderhängen, so daß Sortierarbeiten und separate Lagerhaltungen für die beiden Hälften nicht mehr notwendig sind.

    [0015] Mit der Weiterbildung gemäß Patentanspruch 9 wird in vor­teilhafter Weise eine die Struktur der Manschette verstei­fender Steg dazu herangezogen, die Lagefixierung der Man­schette in Längsrichtung des Stahlträgers vorzunehmen. Durch diese Maßnahme kann darüberhinaus die Masse der Manschette bei vorgegebener Steifigkeit vermindert werden, wodurch der Wärmestrom durch die Manschette kleiner gehal­ten werden kann.

    [0016] Um Korrosionserscheinungen des Stahlträgers zu verhindern, ist insbesondere der Stahlträgerabschnitt im Bereich der Manschette besonders zu sichern. Um die Herstellung des Stahlträgers wirtschaftlicher zu gestalten, ist es vor­teilhaft, den gesamten Stahlträger mit einer PVC-Be­schichtung zu versehen.

    [0017] Die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 11 ist insbesondere dann einfach zu realisieren, wenn eine Manschette aus Kunststoff Anwendung findet. Die Stabilisierungsfortsätze können dann an den Manschettenkörper angeformt werden, wodurch sich eine besonders hohe Stabilität ergibt und diesen Fortsätzen eine Ausrichtfunktion übertragen werden kann.

    [0018] Bei der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 12 bleibt eine Seite frei, um den Isolierkörper seitlich problemlos zwi­schen Stabilisierungsfortsätze einzuführen. Besonders vor­teilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Einfas­sung nach oben offen ist, so daß ein quaderförmiger Iso­ lierkörper mit einem Querschnitt eines stehenden Rechtecks von oben zwischen zwei bereits vorfixierte Stahlträger eingeschoben werden kann.

    [0019] Die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 13 sorgt dafür, daß dem Isolierkörper die Funktion eines Distanzstücks über­tragen werden kann.

    [0020] Durch die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 16 kann der Untergurt und/oder der Fachwerkstab zusätzlich verkürzt werden, wodurch die Montage des Stahlträgers und der Quer­bewehrungen in der auskragenden Betonplatte vereinfacht wird. Dabei ist es aus Gründen der Statik wichtig, den Fachwerkstab mit dem Druckstab kraftschlüssig, d.h. so zu verschweißen, daß über die Schweißnaht Kräfte in den Steg eingeleitet werden können.

    [0021] Es hat sich gezeigt, daß bereits eine Standfläche von etwa 120 x 80 mm genügt, um zur Vereinfachung der Montage über die Manschette den auf das Mauerwerk aufgesetzten Stahl­träger ausreichend zu stabilisieren, der bevorzugterweise hinsichtlich des Obergurts im wesentlichen symmetrisch zur Manschette ausgebildet ist.

    [0022] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.

    [0023] Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen meh­rere Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Aus­führungsform eines Stahlträgers für das Anschlußelement;

    Figur 2 eine Ansicht des Stahlträgers gemäß Figur 1 bei einer Blickrichtung gemäß II in Figur 1;

    Figur 3 eine Draufsicht des Stahlträgers gemäß Figur 2 bei einer Blickrichtung entlang III in Figur 2;

    Figur 4 eine perspektivische Ansicht einer Manschette im aufgeklappten Zustand;

    Figur 5 eine Seitenansicht der am Stahlträger montier­ten Manschette gemäß Figur 3;

    Figur 6 eine Ansicht der Manschette gemäß Figur 5 bei einer Schnittführung entlang VI-VI in Figur 5;

    Figur 7 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Stahlträgers für das Anschlußelement; und

    Figur 8 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungs­form des Stahlträgers.



    [0024] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 2 ein Stahlträger bezeichnet, der für den Anschluß einer Betonkragplatte 4 an eine tragende Struktur 6, beispielsweise an eine Deckenkonstruktion oder Bodenkonstruktion dient. Um den Wärmestrom von der tragenden Struktur 6 zur Außenseite des Gebäudes, d.h. zur Betonkragplatte zu minimieren, ist eine quer zum Stahlträger 2 verlaufende Isolierung vorgesehen, die aus einer Vielzahl von quaderförmigen Isolierkörpern 8 gebildet ist. Die Isolierkörper 8 haben vorzugsweise einen Rechteckquerschnitt und sind aus einem wärmedämmenden Kunststoffschaum hergestellt. Zur Aufnahme der von der Betonkragplatte 4 induzierten Zug- und Druckkräfte und zur Einleitung dieser Kräfte in die tragende Struktur 6 dient ausschließlich der Stahlträger 2, so daß die Isolierkörper 6 frei von Bewehrungen gehalten werden können. Je nach Länge der Betonkragplatte 4 werden zwei oder mehrere Stahlträger 2 auf eine Gebäudewand 10 aufgesetzt, wie dies in Figur 1 schematisch angedeutet ist. Zur Vereinfachung der lagegenauen Montage der Stahlträger 2 und der Isolie­rung 8 hat der Stahlträger eine Montage-Manschette 12, die in Längsrichtung des Stahlträgers 2 an einem vorbestimmten Punkt fixiert ist. Zu diesem Zweck wirkt die Manschette 12 mit einem Untergurt 14 mit Obergurt 16 verbindenden Fach­werksteg 18 zusammen, der bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 von einem wellenartig gebogenen Stab gebildet ist. Die Manschette 12 hat Durchgangslöcher 20 und 22 für den Ober- und Untergurt und weist darüberhinaus eine entspre­chend geformte Ausnehmung für einen Stegabschnitt 24 des Fachwerkstegs 18 auf, wodurch die Manschette 12 im ange­brachten Zustand axial unverschieblich am Stahlträger 2 befestigt ist.

    [0025] Man erkennt aus der Figur 1, daß die Manschette 12 als Ständer ausgebildet ist und eine Standfläche zum Aufsetzen auf die Gebäude 10 hat. Darüberhinaus weist die Manschette 12 seitlich vorstehende vertikale Stabilisierungsfortsätze 26 und einen bodenseitigen Stabilisierungsfortsatz 28 auf, so daß neben einer Vergrößerung der Standfläche der Man­schette 12 eine dreiseitige Einfassung für einen von oben einschiebbaren Isolierkörper 8 gebildet ist, der nach dem Einführen zwangsweise quer zur Orientierung des Stahlträ­gers 2 ausgerichtet wird.

    [0026] Einzelheiten des Aufbaus des in Figur 1 gezeigten Stahl­trägers werden nachstehend anhand Figur 2 näher erläutert. Zur Vereinfachung der Beschreibung sind diejenigen Be­standteile, die den in Figur 1 bereits gezeigten Elementen entsprechen, mit identischen Bezugszeichen versehen. Man erkennt aus dieser Darstellung, daß der Obergurt 16 von einem Stahlstab mit Kreisquerschnitt gebildet ist, was auch für den Querschnitt des Untergurts 14 zutrifft. Der Fachwerksteg 18 in Form des wellenartig gebogenen Stabs ist ebenfalls von einem Stahl-Rundstab gebildet, der ab­wechselnd am Untergurt 14 und am Obergurt 16 im Bereich seiner Rundungsabschnitte 30 bis 36 derart festgeschweißt ist, daß eine Krafteinleitung vom Untergurt in den Steg erfolgt. Die Anordnung und Gestaltung der Manschette 12 ist derart an den Vertikalabstand AV zwischen Unter- und Obergurt angepaßt, daß bei einem Neigungswinkel von mindestens 45° die Rundungsabschnitte 30 und 32 außerhalb der Manschette 12 liegen. Dies bedeutet, daß die Rundungsabschnitte des Fachwerkstegs 18 sämtlich von Beton umgossen sind, so daß die Beanspruchungen des Fachwerk­stegs 18 im zulässigen Rahmen gehalten werden.

    [0027] Um bei vorgegebenem Vertikalabstand AV zwischen Untergurt 14 und Obergurt 16 die Breite B₁₂ und damit die Dicke des Isolierkörpers 8 anheben zu können, erfolgt die Ver­schweißung zwischen Fachwerkstab 18 und Ober- und Untergurt seitlich, wobei es auch möglich ist, zu beiden Seiten des Ober- und Untergurts einen derartigen Fachwerk­steg 18 vorzusehen.

    [0028] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 und 2 ist der Untergurt 14 kürzer als der Obergurt 16 gestaltet. Auf diese Art und Weise ist es sehr leicht möglich, eine Querbewehrung 38 unterhalb des Obergurtes 16 bis an die Stirnseite der Manschette 12 bzw. des Isolierkörpers 8 und eine weitere Bewehrungslage 39 in der Ebene des Untergurts 14 nahe an die Manschette 12 heranzuführen, ohne mit Einzelstäben arbeiten zu müssen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, das stirnseitige Ende des Untergurts 14 mit einer Platte 40 zu versehen, um die Druckkräfte sicher in den Untergurt 14 einzuleiten.

    [0029] Auch das andere Ende des Untergurts 14 trägt bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 und 2 eine Druckplatte 42, die darüberhinaus dazu dient, die Schweißverbindung zwi­schen Untergurt 14 und Fachwerkstab 18 herzustellen. Diese Gestaltung des innenliegenden Bereichs des Untergurts 14 ist vorteilhaft, um einen Anschluß an eine tragende Struktur unter Verwendung von Filigran-Fertigdecken zu erleichtern.

    [0030] Um dafür zu sorgen, daß beim Betoniervorgang der Decke und/oder der Kragplatte Beton möglichst ungehindert in einen Bereich 43 bzw. 43′ einfließen kann, sind im unteren Bereich, d.h. im Bereich der unteren Querkante 401 und 421 Abschrägungsflächen 402 bzw. 422 vorgesehen, die zur Man­schette 12 hin weisen.

    [0031] Bei der Montage der Stahiträger 2 geht man wie folgt vor:

    [0032] Nach dem Anordnen der Bewehrungen 38 und 39 in bekannter Weise werden die Stahlträger mit Manschette an den von der Statik bestimmten Stellen an der Gebäudewand 10 vorposi­tioniert, wobei zu diesem Zweck die Stahlträger bereits mit Manschette 12 angeliefert worden sind. Zwischen die einzelnen Manschetten werden nun die einzelnen Isolierkör­per 8 eingeschoben, die zuvor entsprechend abgelängt wurden. Nun werden zusätzliche Bewehrungsstrukturen 38′ und 39′ im Bereich der tragenden Struktur angebracht, wobei es auf dieser Seite ausreicht, die Bewehrungsstäbe 38′ oberhalb des Obergurts 16 anzuordnen, da die Über­deckung in diesem Bereich nicht so groß sein muß.

    [0033] Unter Bezugnahme auf die Figur 3 wird im folgenden eine weitere Ausführungsform des Anschlußelements aus Stahl­ träger mit Manschette näher beschrieben. Bei dieser Ausge­staltung ist der Obergurt mit dem Bezugszeichen 46 und der Fachwerksteg mit dem Bezugszeichen 48 bezeichnet. Die Formgebung des Fachwerkstegs 48 kann identisch mit der­jenigen des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1 und 2 sein. Abweichend von der Ausführungsform gemäß Figur 1 und 2 ist die Manschette 52 gestaltet, die bei diesem Ausführungs­beispiel als Spritzgußteil ausgebildet ist. Auch diese Manschette 52 ist im wesentlichen quaderförmig gestaltet und sie weist zumindest zwei parallel zueinander verlau­fende vertikale Stabilisierungsfortsätze 56 auf, die bo­denseitig durch einen weiteren Stabilisierungsfortsatz 58 verbunden sind. Über das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 und 2 hinausgehend schließt sich an die beiden vertikalen Stabilisierungsfortsätze 56 jeweils ein nach innen abgebo­gener Hakenfortsatz 60 an, der von einem entsprechend geformten Endabschnitt 62 eines von oben einführbaren Isolierkörpers 58 hintergriffen werden kann. Bei einge­setztem Isolierkörper 58 in zwei benachbarte Stahlträger 52 wird somit eine stabile Isolierungskette geschaffen, die nicht mehr leicht verrückbar ist.

    [0034] Die Manschette 52 besteht aus zwei Teilen, wobei eine Trennfuge 64 in der die Achsen von Ober- und Untergurt enthaltenden Ebene liegt. Figur 4 zeigt die Manschette 52 gemäß Figur 3 im aufgeklappten Zustand, in dem die beiden Manschettenhälften 52a und 52b über ein Filmscharnier 66 aneinanderhängen. Jede Manschettenhälfte hat Ausnehmungen 68a bzw. 68b und 70a bzw. 70b für den Querschnitt von Ober- und Untergurt. Die beiden Hälften 52a und 52b sind schalenartig ausgebildet und innenseitig durch Verstei­fungsplatten 72a bzw. 72b ausgesteift. Die Hälfte 52a hat eine geringere Tiefe als die Hälfte 52b, da in letzterer eine zusätzliche Ausnehmung 74 für den seitlich ange­schweißten Fachwerkstab 48 vorgesehen sein muß. In den Versteifungsplatten 72b der Manschettenhälfte 52b sind für den Fachwerkstab 48 seitlich gestaffelte Einkerbungen 76, 78 und 80 vorgesehen, so daß die Manschette mit den Wand­bereichen und den Versteifungsplatten Ober- und Untergurt sowie den Fachwerksteg formschlüssig umgibt. Auf diese Weise kann die Manschette 52 an einer bestimmten Stelle des Stahlträgers um diesen herum geschlossen werden, wozu ein nicht näher dargestellter Verschluß vorzugsweise in Form eines Schnappverschlusses vorgesehen ist.

    [0035] Eine Seitenansicht der Manschette 52 ist in Figur 5 ge­zeigt, auf die nicht näher eingegangen zu werden braucht. Man erkennt in dieser Darstellung zusätzlich den bodensei­tigen Stabilisierungsfortsatz 58, der zur Vergrößerung der Auflage- und Stützfläche der Manschette 52 dient.

    [0036] Aus der Figur 6 ist die Lage der Trennfuge 64 und darüber­hinaus das Merkmal zu entnehmen, daß sowohl der Obergurt 46 als auch der Untergurt 44 ebenso wie der Fachwerksteg 48 von einer Beschichtung 76 umgeben sind, die vorzugs­weise aus PVC besteht, um den Stahlträger 2 in der Gesamt­heit und nicht nur im Bereich der Manschette 52 vor Korro­sion zu schützen.

    [0037] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform eines zur Herstellung des Anschlußelements dienenden Stahlträgers 82 gezeigt, bei dem wiederum ein Untergurt 84 mit einem Obergurt 86 über einen Fachwerksteg 88 verschweißt sind. Eine zugehörige Manschette ist mit 92 bezeichnet. Der Unterschied zwischen der Ausführungsform gemäß Figur 7 und dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht darin, daß der Untergurt 84 zu beiden Seiten der Manschette 92 verlängert ist und der Fachwerksteg 88 ebenfalls über eine längere Strecke eine Verstrebung zwischen Ober- und Untergurt vornimmt.

    [0038] Eine weitere Ausführungsform ist in Figur 8 gezeigt. Die­ser mit 102 bezeichnete Stahlträger ist ähnlich wie der Stahlträger 2 gestaltet, wobei ein Fachwerksteg 98 wie­derum seitlich am Untergurt 94 und am Obergurt 96 festge­schweißt ist. Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß Figur 1 und 2 ist der Fachwerksteg auf seiten der tragen­den Struktur 6 um einen Stegabschnitt 108 verlängert. Auf der anderen Seite schließt sich an den durch eine Man­schette 112 hindurchverlaufenden Stegabschnitt 114, der im Winkel α von mindestens 45° zum Obergurt 96 geneigt ist, ein weiterer Stegabschnitt 116 an, der steiler verläuft, was durch den Winkel β angedeutet ist. Auf diese Weise kann die Stabilität des Stahlträgers 102 in sich angehoben werden und es ist nach wie vor möglich, eine Querbewehrung 118 weiterhin möglichst nahe an die Gebäudewand 10 heran­zuführen. Zusätzlich können jedoch weitere Querbewehrungs­stäbe 120 vorgesehen sein.

    [0039] Mit der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung des Stahl­trägers mit einem einzigen seitlichen Fachwerksteg mit einem Durchmesser von etwa 8 mm unter Verwendung von Ober­und Untergurten mit einem Durchmesser von etwa 20 mm las­sen sich bei einer Deckenstärke von etwa 160 mm bereits Auskragungsmaße von ca. 1,9 m erzielen, wenn der Abstand der Stahlträger größer als 500 mm ist. Es hat sich ge­zeigt, daß mit dieser Konstruktion die Wärmedämmung aus­reichend groß ist, um Standardanforderungen zu erfüllen.

    [0040] Die Erfindung schafft somit ein Anschlußelement mit einem Stahlträger für eine Betonkragplatte, die unter Zwischen­schaltung einer quer zum Stahlträger verlaufenden Iso­lierung an eine tragende Struktur, wie z. B. eine Decken­konstruktion, angebunden ist. Der Stahlträger mit Ober­und Untergurt weist zumindest im Bereich des Übergangs zwischen Kragplatte und tragender Struktur einen Ober- und Untergurt verbindenden Fachwerksteg auf, über den eine vorzugsweise als Ständer ausgebildete Manschette in Lage gehalten ist, die zur Ankopplung eines Isolierkörpers an dessen Querschnittsform angepaßt ist. Mit diesem Stahlträ­ger gelingt es, die Montagezeiten der Gesamtheit aus Stahlträger und Isolierung, d. h. des Anschlußelements zu minimieren und die Handhabung der hierfür erforderlichen Komponenten materialgerechter zu gestalten.

    [0041] Beschrieben wird ein Stahlträger für eine Beton-Kragplat te, die unter Zwischenschaltung einer quer zum Stahlträger verlaufenden Isolierung an eine tragende Struktur, wie z. B. eine Deckenkonstruktion, angebunden ist. Der Stahlträ­ger weist zumindest im Bereich des Übergangs zwischen Kragplatte und tragender Struktur einen Ober- und Untergurt verbindenden Fachwerksteg auf, über den eine vorzugsweise als Ständer ausgebildete Manschette in Lage gehalten ist die zur Ankopplung eines Isolierkörpers an dessen Querschnittsform angepaßt ist. Mit diesem Stahlträ ger gelingt es, die Montagezeiten der Gesamtheit aus Stahlträger und Isolierung zu minimieren und die Handha bung der hierfür erforderlichen Komponenten materialge­rechter zu gestalten.


    Ansprüche

    1. Anschlußelement mit einem einen Obergurt und einen Untergurt aufweisenden Stahlträger für eine Betonkrag­platte die unter Zwischenschaltung einer quer zum Stahl­träger verlaufenden Isolierung an eine tragende Struktur, wie z. B. eine Deckenkonstruktion, angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlträger (2; 44, 46, 48; 82; 102) zumindest im Bereich des Übergangs zwischen Kragplatte (4) und tragender Struktur (6) einen den Ober­gurt und den Untergurt (14, 16; 44, 46; 84, 86; 94, 96) verbindenden Fachwerksteg (18; 48; 88; 98) aufweist, an dem eine an die Querschnittsform der Isolierung (8) ange­paßte Manschette (12; 52; 92; 112) zur Ankopplung eines Isolierkörpers (8) befestigt ist.
     
    2. Anschlußelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Fachwerksteg (18; 48; 88; 98) ein wellenartig gebogener Stab ist, der mit dem Ober- und Untergurt ver­schweißt ist.
     
    3. Anschlußelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß der wellenartig gebogene Fachwerksteg (18; 48; 88; 98) seitlich an Ober- und Untergurt festgeschweißt ist, wobei die Krümmungsabschnitte (30 bis 36) des Fach­werksteges außerhalb der Manschette (12) liegen.
     
    4. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Untergurt (14; 44; 84; 94) kürzer als der Obergurt (16; 46; 86; 96) ist.
     
    5. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (12; 52; 92; 112) ein zweiteiliger Körper ist, dessen Hälften (52a, 52b) lösbar miteinander verbunden sind.
     
    6. Anschlußelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß die Hälften (52a, 52b) mittels einer Schnappver­bindung koppelbar sind.
     
    7. Anschlußelement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die beiden Hälften (52a, 52b) über ein Scharnier (66) gelenkig miteinander verbunden sind.
     
    8. Anschlußelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, daß die Manschette (52) aus Kunststoff besteht und das Scharnier ein Filmscharnier (66) ist.
     
    9. Anschlußelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, daß zumindest eine Manschettenhälfte (52a, 52b) zu­mindest einen inneren Versteifungssteg (72a, 72b) hat, der eine Ausnehmung (76, 78, 80) für das formschlüssige Ein­greifen des Fachwerkstegs (24; 114) aufweist.
     
    10. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (12; 52; 92; 112) quaderförmig ausgebildet ist und eine ebene Grund­fläche hat.
     
    11. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette zu beiden Sei­ten des Stahlträgers Stabilisierungsfortsätze (26, 28; 56, 58, 60) für einen Isolierkörper (8; 58) hat.
     
    12. Anschlußelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­net, daß die Stabilisierungsfortsätze jeweils von einer dreiseitigen Einfassung (26, 28; 56, 58) für den Quer­schnitt des Isolierkörpers (8; 58) gebildet sind.
     
    13. Anschlußelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­net, daß zwei parallele Seitenwände (56) der Einfassung einen hakenartig ausgebildeten Fortsatz (60) haben, der von einem Endabschnitt (62) des Isolierkörpers (58) hin­tergreifbar ist.
     
    14. Anschlußelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich­net, daß der Stahlträger eine Höhe von etwa 130 bis 160 mm und die Manschette eine Höhe von etwa 150 bis 170 mm hat.
     
    15. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (12; 52; 92; 112) als Ständer ausgebildet ist und eine Standfläche von etwa 120 x 80 mm hat.
     
    16. Anschlußelement nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Untergurt (14; 94) zumin­dest an einer Stirnseite eine Platte (40 bzw. 42) trägt, die im Bereich ihrer unteren Kante (401, 421) mit einer zur Manschette (12) weisenden Abschrägungsfläche (402, 422) versehen ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht