[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen von Korngemisch, z.B. zum Auslesen
von schweren Beimengungen wie Steinen aus Korngut, bei welchem das Gut im wesentlichen
geschichtet über eine geneigte, luftdurchströmte, schwingende Schichttischfläche geleitet,
und die Schichtluft als Umluft geführt wird.
[0002] Aus der GB-PS 1 536 905 ist eine im Umluftbetrieb arbeitende Korn-Trennvorrichtung
bekannt, die im wesentlichen aus einer schwingenden Tischfläche sowie einem die Tischfläche
völlig einschließenden stationären Kasten besteht. Der stationäre Kasten weist in
seinem unteren Bereich einen Ventilator auf, mittels dem die Luft von unten nach oben
durch die Tischfläche geblasen wird. Die oben von der Tischfläche abströmende Luft
wird seitlich zwischen der schwingenden Tischfläche sowie den Wänden des stationären
Kastens zurück in den Eingang des Ventilators geleitet. Es wird die Luft im Kreislauf
gefördert. Dies wird als Umluftbetrieb bezeichnet. Dieser hat den großen Vorteil,
daß aufwendige Aspirationssysteme mit entsprechenden Filtereinrichtungen für die Schichtluft
wegfallen. Tatsache ist aber, daß sich bis heute diese Umluftsysteme nur in sehr geringem
Umfange durchsetzen konnten.
[0003] Allgemein wurde festgestellt, daß die mit Umluftbetrieb arbeitenden Vorrichtungen
entweder kompliziert im Aufbau sind, oder es nicht möglich ist, eine genügende Trennqualität,
z.B. einen genügend hohen Auslesegrad für die Steinauslese zu erreichen. Der Grund
hierfür liegt teilweise darin, daß für den Umluftbetrieb Kompromisse für die Produktführung,
besonders die Ein- und Ausführung des Produktes sowie für die Luftführung eingegangen
werden. Damit der Schwingtisch frei schwingen kann, ist entweder genügend Spiel zwischen
den schwingenden und den stationären Teilen vorzusehen oder es müssen um die ganze
Tischfläche flexible Gummibänder angebracht werden, die aber das Schwingverhalten
des Tisches negativ beeinflussen. Falschluft stört regelmäßig die Ausbildung einer
guten Produktschichtung und somit den Erfolg der Trennung der verschiedenen Gutanteile.
Der eigentlich ungelöste Punkt war die Ansammlung von Staub-, Schmutz- und Schalenteilen
innerhalb des stationären Kastens. Bei der angesprochenen Gattung von Vorrichtungen
handelt es sich vorwiegend um solche zur Trennung von Getreide und anderen Sämereien
von Fremdbesatz, wobei z.B. 1-2% Fremdbesatz durchaus üblich ist. Bei Durchsatzleistungen
von z.B. 5-20 Tonnen pro Stunde ergeben sich auch für den störenden geringen Besatz,
große Mengen. Umluftsysteme stellen deshalb an den Betreiber höhere Anforderungen,
bedingt durch größere Aufwendungen für die Reinigung; andernfalls sind sie problematisch
in hygienischer Hinsicht. Von den theoretischen Vorteilen verblieben deshalb nur große
praktische Nachteile. Oft trat bei den bekannten Umluftapparaten staubhaltige Luft
in die Umgebung aus, da die Druckverhältnisse nicht genügend beherrscht wurden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues im Umluftbetrieb arbeitendes
Trennverfahren zu schaffen, das bei möglichst weitgehender Reduzierung der Nachteile
der bekannten Lösungen einen hohen Durchsatz erlaubt.
[0005] Die Erfindung wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß die für
die Schichtung des Gutes verwendete Umluft durch getrennte Führungen für die Zu- und
Abluft geleitet wird, wobei die Führungen in gemeinsame Schwingungen mit der Schichttischfläche
versetzt werden.
[0006] Zusätzlich zur Lösung der angegebenen Aufgabe hat die Erfindung den Vorteil einer
hohen Trennqualität, eines einfachen Aufbaus und eines sauberen Betriebes.
[0007] Die Bildung einer Schwingeinheit von Schichttisch und Luftführungen hat den ganz
besonderen Vorteil, daß mit einem "Wenig-Mehr" an schwingender Masse nahezu jeder
Ansatzpunkt für die Ablagerung von Staub usw., wirksam vermieden wird. Es wirkt nicht
nur der Effekt der den Staub mitreissenden Luft. Durch die Schwingung aller mit Staub
in Berührung kommenden Wandteile werden diese ständig sauber gerüttelt.
[0008] Als ganz besonders überrachender Vorteil für die schwingende Einheit hat sich das
Anbringen der Produkteinspeisung in den Bereich des höher gelegenen Tischendes und
der Luftabsaugung, etwa im mittleren Bereich oberhalb des Schichttisches, ferner der
Luftrückführung über den unteren Bereich des Schichttisches herum erwiesen. Jede der
Funktionen kann auf ein Maximum ausgerichtet sein, so, wie es bis heute nur bei besten
Einzelmaschinen ohne Umluft möglich war. Dabei stellt die von oben nach untern verbreiterte,
kaskadenartig ausgebildete, schwingende Produkteinspeisung oder Gutzuführung eine
volle Ausbreitung und Auflockerung des Produktes von Anfang an sicher, bei gleichzeitiger
Funktion als Luftschleuse. Die Anbringung der Produkteinspeisekaskade im Bereich des
höher gelegenen Tischendes gewährleistet hindernisfreie und somit gut beherrschbare
Strömungsverhältnisse nicht nur durch den, sondern auch oberhalb des gesamten Schichttischbereiches.
Die Luftrückführung in Form eines um das untere Tischende geführten und unter diesem
breitflächig mündenden Umluft-Zuführkanals stellt ebenfalls auf die Gewährleistung
optimaler Strömungsverhältnisse ab. Ganz besonders wichtig ist aber ferner, daß die
Umluft stoss- und im wesentlichen wirbelfreu von und zu dem Schichtbetrieb geführt
wird. Die Umluft kann nun, je nach Bedarf, in stationär angeordneten Einrichtungen
gereinigt werden. Da die entsprechende Luft dauernd im Kreislauf bleibt, genügt eine
mechanische Reinigung ohne Filterung. Es ist aber auch möglich, einen nur geringen
Anteil der Umluft in einen Staubfilter zu leiten. Dies hat zudem den Vorteil, daß
das ganze System nach außen unter Unterdruck bleibt.
[0009] Für die verschiedenen weiteren, vorteilhaften Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche
2 bis 7 Bezug genommen.
[0010] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Trennen von Korngemischen, insbesondere
zum Auslesen von schweren Beimengungen, wie Steinen aus Korngut mit einem luftdurchströmten,
in Schwingungen versetzbaren, geneigten Schichttisch mit Luft-Führungen für einen
Umluftbetrieb der Vorrichtung, und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Schichttisch
sowie die Führungen für die Luftabsaugung und die Luftrückführung einen schwingenden
Kasten bilden.
[0011] Für die beteiligten Fachleute war es wirklich eine Überraschung, daß mit der neuen
im Umluftbetrieb arbeitenden Trennvorrichtung alle einleitend genannten Nachteile
beseitigt sind.
[0012] Dadurch, daß nicht nur die für die Trennaufgabe funktionell notwendigen Teile in
Schwingungen versetzt werden, sondern zusätzlich auch die Zu- und Abluftkanäle für
die Luft, ist das Problem der Verstaubung der Vorrichtung wirksam beseitigt. Der feine
Staub geht einfach durch die Vorrichtung hindurch. Es kann ein leicht zu beherrschender
Schwingkasten gebildet werden, an dem jede Funktion eine klare örtliche Zuordnung
erhält. Bevorzugt wird die Guteinspeisung auf der Seite des höher gelegenen Endes
des Schichttisches, angeordnet. An dieser Seite können auf die Schichttische für Servicearbeiten
herausgezogen werden. Auf der anderen unteren Endseite wird bevorzugt die Luftrückführung
angebracht. Diese läßt sich als flacher Kanal ausbilden, so daß aus ihm ausströmende
Luft wirbelfrei in die untere Tischfläche eintritt. Im mittleren oberen Bereich des
Kastens wird die Luftabsaugung angebracht. Die gut- und strömungsmäßige Verbindung
der schwingenden Teile mit den stationären Teilen kann durch runde Stoff- oder Gummimanschetten
erfolgen, wie dies in der Praxis bei sehr vielen schwingenden Maschinen problemfrei
erfolgt.
[0013] Wegen weiterer Vorteile wird nun auf die Ansprüche 9 bis 15 Bezug genommen.
[0014] Ein ganz besonders vorteilhafter Ausgestaltungsgedanke liegt darin, daß eine oder
zwei Tischflächen in demselben schwingenden Kasten angebracht werden können, wobei
der untere Tisch einen Teil des Gutes des oberen Tisches übernimmt, und die Produktübergabe
bevorzugt am höher gelegenen Tischende erfolgen kann.
[0015] Die obere Tischfläche kann aber auch - unter Umständen sogar zusätzlich - in ihrem
tiefer gelegenen Breich, eine muldenförmige Vertiefung (Stein- oder Gutsumpf) mit
Durchfallöffnungen im Muldenboden zur Trennung des Produktstromes in eine Schwer-
und eine Leichtfraktion aufweisen. Die Gutübergabe vom oberen auf den unteren Tisch
findet in diesem Falle über eine in entgegengesetzter Richtung zur Hauptfließrichtung
des oberen Tisches angeordneten Rutsche statt, die auf den unteren Tisch mündet.
[0016] Mit der Erfindung läßt sich ein hoher Grad an Korntrennung, besonders auch an Steinauslesung,
erzielen. Außerdem wird vorteilhaft wenig Luft gebraucht, und das Verfahren und die
Vorrichtung sind einfach und insbesondere wenig empfindlich gegenüber Durchsatzschwankungen
und verstauben inwendig nicht.
[0017] In der Folge werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung mit weiteren Einzelheiten
erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 die einfachste Form eines Kleintischauslesers für Steine,
Fig. 2 die Produkteinspeisung auf den Schichttisch,
Fig. 3 denselben Lösungsansatz wie Fig. 1, jedoch mit zwei Tischflächen, besonders
für einen großen Produktdurchsatz,
Fig. 4 eine Lösung gemäß Fig. 1, jedoch mit einem Umluftkanal,
Fig. 5 eine Lösung gemäß Fig. 3, jedoch mit einem Umluftkanal,
Fig. 6 die Fig. 5 mit Umluftabscheider,
Fig. 7 ist eine Lösung ähnlich Fig. 3 mit zusätzlicher Bildung von zwei Schwerefraktionen
nebst der Steinauslese,
Fig. 8 ist eine Ausführungsvariante zu der Fig. 7,
Fig. 9 zeigt einen Steinsumpf auf der Schichttischfläche,
Fig. 10 zeigt die Vorrichtung wie bei den Fig. 3, 7 und 8 mit durch den Kasten geführtem
Umluftkanal.
[0018] In der Folge wird nun auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen. Dabei zeigt die Fig.
1 eine Grundtype für einen neuen Steinausleser 1, wobei das frische Korngut durch
einen Einlauf 2 auf einen Schichttisch 3 geleitet und von dort als gereinigtes Korngut
über einen Auslauf 4 abgeführt wird. Über dem Schichttisch 3 ist eine geschlossene
Haube 5 angeordnet, welche eine Absaugöffnung 6 aufweist. Die Haube 5 bildet zusammen
mit dem Schichttisch 3 eine Schwingeinrichtung 7, welche durch einen Schwingungserreger
8 mit einer Schwingkomponente in Richtung auf das obere Ende des Schichttisches 3
in Schwingung versetzbar ist. Das obere Ende des Schichttisches 3 ist durch ein Führungsblech
19 als Endtrennzone ausgebildet. Die ganze Schwingeinheit 7 ist über Federelemente
9 auf ein fest auf einem Fußboden 11 stehendes Gestell 10 abgestützt. Ebenfalls fest
mit dem Gestell 10 verbunden ist ein nichtschwingendes Kopfstück 12, in welchem der
Einlauf 2 sowie eine Luftabsaugleitung 13 angebracht sind. Ferner ist in der Luftabsaugleitung
13 eine Luftmengeneinstellklappe 14 zu Einstellung der durch den ganzen Steinausleser
1 aspirierten Luft angeordnet. Die Verbindung von den schwingenden Teilen, bzw. der
Schwingeinheit 7 und dem Kopftstück 12 erfolgt über flexible Manchetten 15, die nach
dem Einlauf 2 angeordnet sind.
[0019] Der Schichttisch 3 weist, im Grundriß betrachtet, bevorzugt eine zumindest angenähert
rechteckige Form auf. An der seite des höher gelegenen Endes des Schichttisches kann
der Schichttisch 3 für Servicearbeiten herausgezogen werden. Die Produktübergabestelle
erstreckt sich über die volle Tischbreite. Die Breite ist in Fig. 2 mit "B" bezeichnet,
die Schichtdicke mit "D". Die Bildung eines breitflächigen Gutstromes 20, auch Gutschleier
genannt, zum Zweck der Guteinspeisung erfolgt in zwei Stufen. Als Teil der schwingenden
Haube 5 wird das frische Korngut in einem Verteilkasten 17 geführt. Die Schwingung
fördert die gleichmäßige, breite Verteilung des Korngutes im Verteilerkasten 17,
der, um diesen Effekt zu verstärken, nach unten verbreitert, kaskadenartig ausgebildet
ist. Dem gleichen Zweck dient eine ebenfalls im Verteilkasten 17 vorgesehene Stauklappe
18, so daß das Korngut bereits als breitflächiger Produktstrom direkt auf das sich
über die ganze Tischbreite erstreckende Führungsblech 19 und dann als gleichmäßiger,
breiter Produktstrom 20 auf den Schichttisch 3 geleitet wird. Die breitflächige Ausbreitung
des Produktstromes 20 wird weiterhin dadurch unterstützt, daß das Führungsblech 19
an seinem freien Ende eine Überlaufkante 16 aufweist, somit also muldenförmig ausgebildet
ist. Zur Vortrennung von Schwergut und Leichtgut kann das muldenförmige Führungsblech
19 auch noch Bodenöffnungen für den Durchlaß der schwereren Beimengungen aufweisen.
[0020] Die breite, gleichmäßige Produktstromausbreitung auf dem Schichttisch 3 wird besonders
in der Fig. 2 verdeutlicht. In derselben Figur ist bewußt überbetont die Schichtung
dargestellt. Der Schichttisch 3 weist ein als Produktauflage rauhes Maschengitter
21 auf und ist auf eine an sich bekannte Weise in der sogenannten Sandwichkonstruktion
aufgebaut, wobei das Maschengitter 21 die Oberseite bildet, getragen durch wabenförmig
angeordnete Blechstreifen 34, welche nach unten durch ein feines Lochblech 22 gehalten
sind. In den einzelnen Feldern 23 zwischen den Blechstreifen 34 sind Reinigungskörper
24 angeordnet, welche sowohl das Maschengitter 21 wie auch das Lochblech 22 sauber
halten. Wichtig ist hier ferner auch, daß das Lochblech 22 einen Luftwiderstand hat,
der viel größer als der Luftwiderstand des Maschengitters 21 ist, z. B. in der Größenordnung
1 : 10. Mit dieser Maßnahme kann die Luftverteilung unabhängig von der Schichtdicke
auf dem Maschengitter 21 auf der ganzen Fläche des Schichttisches 3 etwa konstant
gehalten werden.
[0021] Die Gutschichtung selbst besteht im wesentlichen aus drei verschiedenen Schichten,
wobei eine untere, die schweren Beimengungen enthaltende, schwere Schicht 25 durch
die mechanische Wurfschwingbewegung tischaufwärts gefördert wird. Eine von den schweren
Beimengungen befreite Leichtschicht 26 wird durch die gezielte Luftströmung nicht
nur im lockerem Zustand, sondern auch in einem Abstand über dem Maschengitter 21 in
Schwebe gehalten. Da der Schichttisch 3 leicht geneigt ist und die obere Leichtschicht
26 direkt keinen tischaufwärts gerichteten Förderimpuls erhält, jedoch in Vibration
gehalten wird, schwimmt diese der tiefer leigenden Tischseite zu. Im übrigen ist der
Schichttisch 3 in seiner Neigung durch eine Verstelleinrichtung 35 einstellbar. Eine
dritte Schichtung 27 besteht aus den eigentlichen schweren Beimengungen, meistens
nur Einzelpartikeln, einzelnen Fremdkörpern, Steinen 28 usw. Gute, schwere Körner
29 und Leichtteile, z. B. halbe Körner, Schalenteile 30 sind in der ihnen jeweils
etwa entsprechender Form dargestellt. Das Schwergut mit den Steinen 28 sinkt sofort
auf die schwingende Tischfläche 7 ab und bewegt sich durch die Schwingung und die
als Maschengitter 21 ausgebildete rauhe Tischoberfläche tischaufwärts.
[0022] Für die beschriebene Funktion ist es nun wichtig, daß die Luftströmung korrekt geführt
ist. Die ganze Schichttischfläche wird gleichmäßig von unten nach oben durch einen
Saugluftstrom durchströmt, dessen Strömungsrichtung durch Pfeile 31 verdeutlicht ist.
Diese Luftströmung 31 bringt das Korngut in einen stark fluidierten Zustand. Da nur
die schwersten Teile, d. h. die Steine 28 auf das höher gelegene Tischende abgesondert
und von dort aus in eine Steinschleuse 45 befördert werden sollen, wird ein entsprechender
Rückblasstrom 33 gebildet, der verhindert, daß leichte Teile oder Körner mit den schwersten
Beimengungen mit nach oben gefördert werden. Der Rückblasstrom wird vorzugsweise
unter dem Führungsblech 19 gebildet. Ist das Führungsblech 19 fest mit der Haubenwandung
verbunden, kann die in den Schlitz zwischen Führungsblech und Schichttisch geführte
Luft nur in Richtung 33 entweichen.
[0023] So wird das Gut mit Ausnahme der darin befindlichen Steine 28 vor der Endtrennzone
durch die Luftströmung am Weiter-nach-oben-Wandern gehindert. Die Steine 28 können
ihre Bewegung zum höher gelegenen Tischende hin fortset zen.
[0024] Derselbe Rückblasstrom 33 verursacht eine in der Praxis deutlich sich einstellende
Fließfront, bzw. Fließrichtungsumkehr 32. An der Stelle der Fließrichtungsumkehr
32 wird das von den Steinen 28 befreite Korngut 29 durch die starke Luftströmung 31,
33 von der Tischfläche abgehoben und fließt nun frei zusammen mit allem Leichtgut
mit der oberen abgehobenen Leichtschicht 26 tischabwärts. Die leichteste Fraktion
wird sofort beim Auslauf 4 ausgetragen; eine mittlere Kornfraktion kann eventuell
mehrmals eine kreisende Wanderbewegung tischaufwärts-tischabwärts machen, was insbesondere
für Grenzkörner zutrifft.
[0025] In den Figuren 1 und 2 wird der Produktstrom 20 direkt in die Zone der Fließrichtungsumkehr
32 gespeist. Die Fließrichtungsumkehr 32 wird aus den drei Kräften mechanische Förderwirkung
tischaufwärts, abschwimmen der oberen Schicht 26 tischabwärts sowie Rückblasstrom
33 erzeugt.
[0026] Der bauliche Hauptunterschied der Fig. 3 zu der Fig. 1 besteht darin, daß in Fig.
3 zwei Schichttische, ein oberer Schichttisch 3a und ein unterer Schichttisch 3b verwendet
werden. Grundsätzlich weisen beide Schichttische 3a und 3b den gleichen Aufbau, z.
B. wie bei Fig. 2, auf. Beim oberen Schichttisch 3a fehlt im Prinzip der Rückblasstrom
33, so daß nicht nur die schwersten Beimengungen, sondern die ganze schwere Schicht
25 tischaufwärts bewegt werden und durch einen Abführkanal 40 über ein Lenkblech 41
auf das Führungsblech 19 fallen kann. Ab dem Führungsblech 19 ist die Arbeitsweise
des Schichttisches 3b identisch zu der des Schichttisches 3 der Fig. 1 respektive
2.
[0027] Zur Verhinderung, daß der frisch eintretende Produktstrom 20 von dem Verteilkasten
17 direkt mit der schweren Schicht 25 vermischt wird, ist zwischen dem Verteilkasten
17 und dem Schichttisch 3a an der obersten Stelle eine Leitplatte 42 angeordnet.
[0028] Der abfließende Produktstrom wird über eine Produktschleuse 43 direkt in einen Ablaufkanal
44 des unteren Schichttisches 3b abgelassen. Die beiden von den schwersten Beimengungen
befreiten Gutströme der beiden Schichttische 3a und 3b werden dann im Auslaß 4 wieder
zusammengeführt. Alle schwersten Beimengungen, wie Steine 28 usw., werden von dem
oberen Schichttisch 3a zusammen mit der Schwerschicht 25 zuerst abgetrennt. Auf dem
unteren Schichttisch 3b findet dann erst die eigentliche Separierung und das getrennte
Wegführen der Steine 28 über die Steinschleuse 45 statt. Die Steinauslese findet hier
in zwei zeitlich und räumlich getrennten Stufen statt. Es erfolgt nämlich zuerst Konzentratbildung
mit allem Schwergut, z. B. 30% bis 60% des ganzen Gutdurchsatzes auf dem oberen Schichttisch
3a und erst von dem verringerten Gutdurchsatz werden die Steine und andere schwerste
Beimengungen ausgelesen und getrennt weggeführt.
[0029] Die Fig. 4 ist bezüglich der Produktführung identisch mit der Fig. 1, und die Fig.
5 entspricht der Fig. 3. Der Lösungsgedanke der Fig. 4 und Fig. 5 enthält aber zusätzlich
einen rundum geschlossenen Kasten 50, der durch den, respektive die Schichttisch(e)
in einen oberen Absaugraum 51 und in einen unteren Ansaugraum 52 unterteilt ist.
Seitlich am unteren Ende des, respektive der Schichttisch(e) befindet sich ein Umluftkanal
53, welcher über einen flexiblen Schlauch 54 und einen Luftrückführungsstutzen 55′
mit einer Luftrückführleitung 55 verbunden ist. Eine Luftmengendrossel 56 ist in der
Luftrückführleitung 55 angeordnet. In Fig. 4 und Fig. 5 wird der Kasten 50 selbst
über Federelemente 9 auf dem ortsfesten Gestell 10 abgestützt. An der Oberseite des
Kastens 50 ist an einer Endseite ein an den Guteinlauf 2 anschließender Guteinlaufstutzen
2′, etwa in der Mitte ein mit der Luftabsaugleitung 13 verbunderer Luftabsaugstutzen
13′und an der gegenüberliegenden Endseite ein mit der Luftrückführleitung 55 verbundener
Luftrückführstutzen 55′angeordnet. Die zuvor genannten Stutzen 2′, 13′, 55′sind über
flexible Manschetten 15, 54 einerseits am nichtschwingenden Kopfstück 12 und andererseits
mit dem Kasten 50 verbunden, um auf diese Weise an dessen Bewegung teilhaben zu können.
Bei der Doppelmaschine in Fig. 5 werden zwei Ausläufe 4 als rohrförmige Produktkanäle
57 auf beiden Seiten (senkrecht zur Bildebene) angeordnet, so daß der verbleibende
Raum zwischen den zwei Produktkanälen 57 für den Umluftkanal 53 verbleibt. Der Kasten
50 ist in den Figuren 4 und 5 zur besseren Kennzeichnung mit einer gestrichelten Linie
eingefaßt.
[0030] In der Fig. 6 ist in Ergänzung zu den Figuren 4 und 5 zusätzlich ein Umluftabscheider
60 mit Saugventilator 61 sowie Motorantrieb 62 dargestellt. Dabei führt der Luftabsaugstutzen
13 direkt in den Umluftabscheider 60, wobei der wesentliche, bzw. störende Teil von
feinen Schalen und Staub über eine Staubabführleitung 64 aus dem Luftstrom entfernt
wird.
[0031] In den meisten Fällen, in denen Umluft verwendet wird, ist eine Luftreinigung von
Vorteil, denn damit können wirksam eine Staubansammlung in der gesamten Vorrichtung
vermieden und die Betriebssicherheit und Hygiene erhöht werden. Der Umluftbetrieb
hat den großen Vorteil, daß nur eine minimale Luftmenge, z. B. 10% der umlaufenden
Luftmenge, über feine Staubfilter geführt werden müssen. Hierzu ist ein Aspirationsanschluß
65 vorgesehen. Der Umluftabscheider 60 kann mit Ventilator direkt an der Raumdecke
66 befestigt werden.
[0032] Fig. 7 weist gegenüber der Fig. 3 insofern einen grundsätzlichen Unterschied auf,
als in der Fig. 7 nur ein kleiner Teil des Gutdurchsatzes von dem oberen Schichttisch
3c an der höchstgelegenen Stelle durch eine Reihe größerer Löcher 71 über die ganze
Tischbreite, nach unten auf die obenliegende Zone der Fließrichtungsumkehr des unteren
Schichttisches 3d abgegeben wird. Die Hauptmenge des Schwergutes wird im Bereich des
unteren Tischendes über eine Rutsche 72 etwa auf die Mitte des unteren Schichttisches
3d geleitet, wiederum über die ganze Tischbreite. Viele Messreihen haben ergeben,
daß bei dieser Lösung trotzdem der große Teil der Steine durch die Löcher 71 direkt
auf den unteren Schichttisch 3d abgegeben wird. Bei den Lösungen gemäß Fig. 7 und
8 ist es wichtig, daß der obere Schichttisch nur eine weniger rauhe Oberfläche hat
als der untere Schichttisch 3d, wie dies in der Fig. 9 dargestellt ist, indem der
obere Schichttisch 3c aus Lochblech und der untere Schichttisch 3d aus Maschengitter
gebildet ist.
[0033] Ein besonders interessanter, eigenständiger Gedanke ist nun noch in den Figuren 8
und 9 dargestellt. Es ist dies die Verwendung eines Steinsumpfes 80 im Bereich des
oberen Schichttisches 3c. Die Arbeitsweise ist folgende: Der Steinsumpf 80 besteht
aus einer muldenartigen Vertiefung 81, welche sich über die ganze Breite des Schichttisches
3c erstreckt. Ähnlich wie in der Fig. 2 werden auch in den Fig. 8 und 9 zwei unterschiedliche
Schichten, nämlich die schwere Schicht 25 und die von den schweren Beimengungen befreite
Leichtschicht 26 gebildet.
[0034] Weil die Oberfläche des oberen Schichttisches 13 nur eine leichte Rauhigkeit aufweist,
entsteht keine eigentliche Aufwärtsströmung; zumindest kann nicht die ganze schwere
Schicht 25 nach oben bewegt werden. Die untere schwere Schicht 25 strömt vielmehr
stark verzögert tischabwärts, wie dies durch den Einfachpfeil 82 bezeichnet ist. Dagegen
strömt die Leichtschicht 26 mit großer Geschwindigkeit (Doppelpfeil 83) tischabwärts.
Die schwere Schicht sinkt nun, einmal in dem Bereich der Vertiefung 81 angelangt,
zwangsnotwendig in den Steinsumpf 80. Der Steinsumpf 80 weist an seinem Boden nun
eine Anzahl Durchfallöffnungen 84 auf, durch die ein Teil des Gutes zusammen mit den
Steinen kontinuierlich auf die darunterliegende Rutsche 72 respektive den unteren
Schichttisch 3d ausgetragen wird. Bei der richtigen Abstimmung der Anzahl wirksamer
Durchfallöffnungen 84 in Bezug auf den Mengenstrom der schweren Schicht, können die
Leicht- und die Schwerschicht so abgetrennt werden, daß die schwere Schicht 25 dauernd
vollständig in den Steinsumpf 80 absinkt und direkt nach unten ausgetragen wird. Daraus
ergeben sich zwei große Vorteile:
1. Es ergibt sich auf diese Weise ein sehr hoher Auslesegrad für die schwersten Beimengungen
(Steine, usw.)
2. Es kann mit nur einem minimalen Mehraufwand zusätzlich zu der Abtrennung der schwersten
Beimengungen in eine saubere schwere Fraktion (gute Körner) und den Rest in eine leichte
Gutfraktion (Schalen, Schmacht- und Bruchkörner) getrennt werden.
[0035] Damit ist es möglich, die Trennung in die verschiedenen Grundfraktionen (Steine,
usw., schwer, leicht) in einer einzigen Vorrichtung und mit sehr hoher Qualität durchzuführen.
[0036] Fig. 10 schließlich zeigt eine Vorrichtung, die nach den gleichen Prinzipien wie
die Vorrichtungen gemäß Fig. 3,7 und 8 funktioniert. Aus diesem Grunde erübrigt sich
an dieser Stelle eine Wiederholung der Beschreibung der gleichen Bauteile. Die Vorrichtung
gemäß Fig. 10 unterscheidet sich von den zuvor genannten Vorrichtungen lediglich
dadurch, daß ein Umluftkanal 53′ separat in dem Kasten 50 angeordnet ist, und die
durch ihn bedingte Einflußnahme auf Strömungseigenschaften der Luft im Kasten 50 vermieden
werden kann.
1. Verfahren zum Trennen von Korngemisch, z.B. zum Auslesen von schwerern Beimengungen
wie Steinen (28) aus Korngut, bei welchem das Gut im wesentlichen geschichtet über
eine geneigte, luftdurchströmte, schwingende Schichttischfläche geleitet und die
Schichtluft als Umluft geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Schichtung des Gutes verwendete Umluft durch getrennte Führungen für
die Zu- und Abluft geleitet wird, wobei die Führungen in gemeinsame Schwingungen mit
der Schichttischfläche versetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen zusammen mit
dem Schichttisch (3; 3a, 3b; 3c, 3d) einen Kasten (50) bilden, der in Schwingungen
versetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des schwingenden
Kastens (50 ) eine stationäre Plattform (12) und darüber ein stationärer Ventilator
(61) angeordnet ist, wobei der Luftkreislauf der Umluft durch den Ventilator (61)
aufrechterhalten wird.
4. Verfahren nach wenigstensn einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil des Korngemisches einem unterhalb des Schichttisches (3a; 3c) angeordneten
weiteren Schichttisch (3b; 3d) übergeben wird, wobei die Umluft beide Schichttische
durchströmt.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gut als breitflächiger Strom in den Bereich des höher gelegenen Tischendes
eingespiesen, die Abluft oben mittig abgeführt und die Zuluft im Bereich des unteren
Schichttischendes breitflächig wieder zugeführt wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gut als ein gleichmäßiger, sich über die ganze Tischbreite erstreckender Fallstrom
eingespiesen und die hierzu vorgesehene Guteinspeisung (17, 19) mit dem schwingenden
Kasten (50) fest verbunden, als von oben nach unten verbreiterte Kaskade ausgebildet
ist.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umluft im Bereich oberhalb der mittigen Luftabführung (13′) in stationär angeordneten
Elementen von Staubbestand teilen gereinigt wird.
8. Vorrichtung zum Trennen von Korngemischen, insbesondere zum Auslesen von schweren
Beimengungen, wie Steinen (28), aus Korngut mit einem luftdurchströmten, in Schwingungen
versetzbaren, geneigten Schichttisch (3; 3a, 3b; 3c, 3d) mit Luft-Führungen (13′,
53) für einen Umluftbetrieb der Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Schichttisch (3; 3a, 3b; 3c, 3d) sowie die Führungen (13′, 53) für die Luftabsaugung
und für die Luftrückführung einen schwingenden Kasten (50) bilden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Kastens
(50) vorgesehen sind: ein Luftabsaugraum (51) oberhalb des Schichttisches (3; 3a;
3c) und ein davon getrennter Umluft-Zuführkanal (53), der im Bereich des tiefer gelegenen
Endes des Schichttisches (3; 3b; 3d) mündet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine von oben
nach unten verbreiterte, kaskadenartig ausgebildete Gutzuführung (17, 19) Teil des
schwingenden Kastens (50) ist, die in dem Bereich des höher gelegenen Tischendes angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Oberseite des Kastens (50) an einer Endseite ein Guteinlaufstutzen (2′),
etwa in der Mitte ein Luftabsaugstutzen (13′) und an der gegenüberliegenden Endseite
eine Luftrückführstutzen (55′) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Kasten (50) wenigstens zwei Schichttische (3a, 3b; 3c, 3d) übereinander
angeordnet sind, wobei die Umluft beide Schichttische von unten nach oben durchströmt,
und eine Produktüberführung (40, 19; 43; 71; 72; 81, 84) zur Übergabe eines Teiles
des Gutes des oberen Schichttisches (3a; 3c) auf den unteren Schichttisch (3b; 3d)
vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gutzuführung und/oder die Produktüberführung über die ganze Breite des Schichttisches
(3; 3b; 3d) mündet, und die Mündung ein im Abstand über dem Schichttisch (3; 3b; 3d)
angeordnetes Führungsblech (19) aufweist.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kasten (50) schwingfähig auf einem Gestell (10) gelagert ist, das in seinem
oberen Bereich ein stationäres Kopfstück (12) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem stationären
Kopfstück (12) einerseits und dem Luftabsaugstutzen (13′) bzw. dem Luftrückführstutzen
(55′) sowie dem Guteinlaufstutzen (2′) andererseits des schwingenden Kastens (50)
flexible Manschetten (15; 54) angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des
stationären Kopfstückes (12) ein Umluftabscheider (60) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Umluftabscheider
(60) mit einem Saugventilator (61) und mit einer Staubführleitung (64) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umluftkanal (53) mit einem Aspirationsanschluß (65) für Feinstaubfilter verbunden
ist.