[0001] Die Erfindung geht aus von einem einstellbaren Gelenkband, insbesondere für Fenster
oder Türen mit einem am Rahmen zu befestigenden Rahmenbandteil und einem am Flügel
zu befestigenden Flügelbandteil, das scharnierend mit dem Rahmenbandteil verbunden
ist und sich aus einem am Flügel festlegbaren Widerlagerteil und einem Verstellteil
zusammensetzt, wobei das Verstellteil gegenüber dem Widerlagerteil rechtwinklig zur
Scharnierachse verschiebbar geführt, mittels eines gegen das Widerlagerteil abgestützten,
selbsthemmenden Verstellantriebes stufenlos einstellbar und mittels mindestens einer
ein Langloch des Verstellteils durchgreifenden Feststellschraube feststellbar ist.
[0002] Einstellbare Gelenkbänder dieser Art sind bekannt aus der US-PS 2 839 778, DE-0S
34 12 953, DE-0S 35 46 253 und DE-GM 87 04 807. Die Ausbildung des Flügelbandteiles
aus zwei gegeneinander verstellbaren Teilen, nämlich dem auf den Flügel festlegbaren
Widerlagerteil und dem dazu verstellbaren Verstellteil hat den Zweck, eine Justierung
des Türflügels oder des Fensterflügels in der Rahmenöffnung in der parallel zur Rahmenebene
gelegenen Ebene zu erzielen. Dadurch, daß der mit dem Verstellteil verbundene Gelenkteil
(Zapfen oder Buchse) rechtwinklig zur Scharnierachse gegenüber dem Flügel einstellbar
ist, erhält die Scharnierachse eine andere Position gegenüber dem Flügel.
[0003] Bei den bekannten einstellbaren Gelenkbändern dient als selbsthemmender Verstellantrieb
eine gegen das Widerlagerteil abge stützte Gewindespindel, die mit ihrer Längsachse
rechtwinklig zur Scharnierachse steht und die mit einem Innengewinde zusammenwirkt,
das am Verstellteil angebracht ist. Dieser Verstellantrieb mittels Gewindespindel
hat den Vorteil,daß der Antrieb selbsthemmend ist und ein Verschieben des Verstellteiles
gegenüber dem Widerlagerteil nur durch Drehen der Gewindespindel möglich ist.
[0004] Bei diesen Gelenkbändern besteht die Notwendigkeit, das die Drehung der Gewindespindel
bewirkende Werkzeug, insbesondere ein Sechskant-Stiftschlüssel, an der Seite des Flügelbandteiles
parallel zur Flügelebene anzusetzen. Die Handhabung des Drehwerkzeuges ist dabei nicht
einfach. Weil im Hinblick auf die aufzubringenden Kräfte der Durchmesser der Gewindespindel
und des damit zusammenwirkenden Innengewindes eine gewisse Größe haben muß, kann dieser
Verstellantrieb auch nicht besonders flach ausgebildet werden. Dies ist bei Gelenkbändern
für Fenster oder leichte Türen nachteilig, weil dort unauffällige und relativ kleine
und flache Gelenkbänder erwünscht sind.
[0005] Aus der DE-OS 35 22 670 ist ein einstellbares Gelenkband bekannt, bei dem der Verstellantrieb
von einem Zahnritzel gebildet wird, das um eine rechtwinklig zur Flügelebene verlaufende
Achse drehbar am Widerlagerteil befestigt ist und mit einer rechtwinklig zur Scharnierachse
verlaufenden Zahnstange zusammenwirkt, die am Verstellteil angebracht ist. Dieses
Gelenkband hat den Nachteil, daß der Verstellantrieb nicht selbsthemmend ist und durch
Bewegen des Verstellteiles oder des Widerlagerteils bzw. des damit verbundenen Flügels
verstellt werden kann. Mit diesem bekannten Gelenkband ist ein präzises Justieren
des Flügels nur schwer möglich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einstellbares Gelenkband mit einem
selbsthemmenden Verstellantrieb zu schaffen, das mittels eines an der Vorderseite
anzusetzenden Werkzeuges eingestellt werden kann und das die beschriebenen Nachteile
der bekannten Gelenkbänder nicht aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.
[0008] Dieses Gelenkband nach der Erfindung besteht nur aus wenigen und mit geringem Fertigungsaufwand
herstellbaren Teilen. Das Widerlagerteil, das Verstellteil, der Gleitstein mit Zahn-stange
und das Ritzel können Gußteile, insbesondere Zink-Druckgußteile, sein, die keiner
Nachbearbeitung bedürfen. Bei stärker belasteten Gelenkbändern oder bei besonders
flachen Gelenkbändern kann der Gleitstein mit Zahnstange sowie das damit kämmende
Ritzel aus Messing oder aber auch aus Stahl sein.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen 2 bis 7.
[0010] In der folgenden Beschreibung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Vorderansicht auf das neue Gelenkband bei abgenommener Abdeckkappe,
Fig. 2 eine Ansicht nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1
Fig. 3 eine Ansicht nach der Schnittlinie III-III in Fig. 1
Fig. 4 eine Vorderansicht auf das Widerlagerteil mit Verstellantrieb,
Fig. 5 eine Seitenansicht und
Fig. 6 eine Vorderansicht des Ritzels,
Fig. 7 eine Vorderansicht des Verstellteils.
[0011] Wie die Fig. 1, 2 und 3 zeigen, besteht das Gelenkband aus einem am Rahmen zu befestigenden
Rahmenbandteil 1 und einem am Flügel zu befestigenden Flügelbandteil 2. Diese beiden
Bandteile 1 und 2 sind mit je einem Gelenkteil, nämlich einer Buchse 3 und einem Zapfen
4 versehen und um die Scharnierachse 7 gegeneinander verschwenkbar. Das Flügelbandteil
2 setzt sich zusammen aus einem Widerlagerteil 5, das am Flüge festlegbar ist und
einem Verstellteil 6, das gegenüber dem Widerlagerteil 5 rechtwinklig zur Scharnierachse
7 verschiebbar geführt und mittels eines gegen das Widerlagerteil 5 abgestützten,
mittels eines Drehwerkzeuges bewegbaren Verstellantriebes stufenlos einstellbar ist.
Nach Einstellung des Verstellteils kann dieses durch Anziehen von Feststellschrauben
12 auf dem Widerlagerteil 5 festgestellt werden.
[0012] Wie insbesondere die Fig. 2 zeigt, ist das Widerlagerteil 5 als ein an einer Kante
des Flügels mit zwei im wesentlichen rechtwinklig zueinander stehenden Schenkeln 5′
und 5˝ anlegbares Winkelteil ausgebildet. Am Widerlagerteil 5 sind Tragbolzen 14
vorgesehen, die bei Befestigen an Kunststoffhohlprofilen in die Metallarmierung dieser
Profile greifen.
[0013] Das Verstellteil 6 weist rechtwinklig zur Scharnierachse 7 verlaufende Langlöcher
11 auf zur Aufnahme von das Verstellteil 6 auf das Widerlagerteil 5 haltenden und
durch Anziehen feststellenden Schrauben 12. Diese Feststellschrauben 12 greifen in
Gewindebohrungen 28 ein, die im Widerlagerteil vorgesehen sind. Ferner sind weitere
Langlöcher 11′ vorgesehen, welche Tragschrauben 13 aufnehmen, die durch Durchgangsbohrungen
29 im Widerlager 5 hindurch in das Flügelprofil eingreifen, insbesondere mit einem
selbstschneidenden Gewinde.
[0014] Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, ist eine Abdeckkappe 16 auf das Verstellteil 6 anbringbar.
[0015] Wie die Fig. 3 zeigt, sind in dem schmalen Schenkel 5′ des Widerlagerteils 5 Schraublöcher
30 vorgesehen, mit deren Hilfe das Widerlagerteil 5 an einer Stirnseite des Flügels
angeschraubt werden kann.
[0016] Wie insbesondere die Fig. 4 bis 7 zeigen, setzt sich der Verstellantrieb zusammen
aus einem parallel zur Scharnierachse 7 verschiebbar im Widerlagerteil 5 geführten
Gleitstein 8, der eine um 10 bis 30°, vorzugsweise um 15 bis 20° zur Scharnierachse
7 geneigte Zahnstange 9 aufweist, und einem im Verstellteil 6 drehbar gelagerten und
mit der Zahnstange 9 kämmenden Ritzel 10, das mittels eines Werkzeuges drehbar ist.
Bei kleinem Neigungswinkel der Zahnstange 9 zur Vertikalen ist der Verstellweg des
Verstellteiles klein und die Übersetzung der Kräfte groß. Bei größer werdendem Neigungswinkel
vergrößert sich auch der Verstellweg des Verstellteils bei gleichbleibender Vertikalverschiebung
des Gleitsteines 8 in der Führung 15 des Widerlagerteils 5.
[0017] Gemäß Fig. 5 und 6 weist das Ritzel 10 einen zylindrischen Teil 32 auf, mit dem es
in einer zylindrischen Ausnehmung 22 des Verstellteiles 6 gelagert ist. Zwischen dem
gezahnten Teil des Ritzels 10 und dem zylindrischen Teil 32 befindet sich ein radial
vorspringender Bund 33, mit dem das Ritzel 10 zu beiden Seiten der Nut 18 auf dem
Gleitstein 8 abgestützt ist. Ferner weist das Ritzel einen Innensechskant 31 auf,
in den ein Sechskant-Stiftschlüssel einsteckbar ist.
[0018] Auf der nach außen weisenden Fläche des Widerlagerteils 5 ist eine die Mittelstellung
der Gewindespindel 8 und Abweichungen davon anzeigende Skala 21 angeordnet, die durch
ein im Verstellteil 6 angeordnetes Fenster 20 sichtbar ist. In Fig. 4 sind mit Phantomlinien
die oberste Stellung und die unterste Stellung des Gleitsteines in der Führung 15
eines Widerlagerteils eingezeichnet. Durch Verstellen des Gleitsteines aus der untersten
Stellung in die oberste Stellung, z.B. um 26 mm, verschiebt sich das Verstellteil
gegenüber dem Widerlagerteil um 10 mm. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Verstellteil
aus seiner Mittelstellung um jeweils 5 mm nach rechts oder links verstellbar.
Bezugszeichenliste
[0019]
1 Rahmenbandteil
2 Flügelbandteil
3 Lagerbuchse
4 Lagerzapfen
5 Widerlagerteil
5′ schmaler Schenkel
5˝ breiter Schenkel
6 Verstellteil
7 Scharnierachse
8 Gleitstein
9 Zahnstange
10 Ritzel
11 Langloch (im Verstellteil)
12 Feststellschraube
13 Tragschraube
14 Tragbolzen am Widerlagerteil
15 Führung
16 Abdeckung
18 Nut
19 glatte Seite
20 Fenster
21 Skala
22 zylindrische Ausnehmung
28 Gewindebohrung
29 Durchgangsbohrung
30 Schraublöcher
31 Innensechskant
32 zylindrisches Teil
33 Bund
1. Einstellbares Gelenkband, insbesondere für Fenster oder Türen, mit einem am Rahmen
zu befestigenden Rahmenbandteil (1) und einem am Flügel zu befestigenden Flügelbandteil
(2), das scharnierend mit dem Rahmenbandteil (1) verbunden ist und sich aus einem
am Flügel festlegbaren Widerlagerteil (5) und einem Verstellteil (6) zusammensetzt,
wobei das Verstellteil (6) gegenüber dem Widerlagerteil (5) rechtwinklig zur Scharnierachse
(7) verschiebbar geführt, mittels eines gegen das Widerlagerteil (5) abgestützten
selbsthemmenden Verstellantriebes stufenlos einstellbar und mittels mindestens einer
ein Langloch 11 des Verstellteils (6) durchgreifenden Feststellschraube (12) feststellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellantrieb sich zusammensetzt aus einem parallel zur Scharnierachse
(7) verschiebbar im Widerlagerteil (5) geführten Gleitstein (8), der eine um 10 bis
30° zur Scharnierachse (7) geneigte Zahnstange (9) aufweist und einem im Verstellteil
(6) drehbar gelagerten und mit der Zahnstange (9) kämmenden Ritzel (10), das mittels
eines Werkzeuges drehbar ist.
2. Gelenkband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel 10) ein zylindrisches
Teil (32) aufweist, mit dem es in einer zylindrischen Ausnehmung (22) des Verstellteils
(6) gelagert ist.
3. Gelenkband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (10) mit einem
Innensechskant (31) versehen ist.
4. Gelenkband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitstein
(8) eine schrägverlaufende Nut (18) aufweist, deren eine Seite die Zahnstange (9)
bildet und deren andere Seite das Ritzel (10) tangiert.
5. Gelenkband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitstein
(8) mit Nut (18) und Zahnstange (9) ein Gußteil, insbesondere ein Zink-Druckgußteil,
ist.
6. Gelenkband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Ritzel
(10) zwischen dem gezahnten Teil und dem zylindrischen Teil (32) ein radial vorspringender
Bund (33) angeordnet ist, der zu beiden Seiten der Nut(18) gegen den Gleitstein (8)
abgestützt ist.
7. Gelenkband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
dem Verstellteil (6) zugewandten Fläche des Widerlagerteils (5) eine die Mittelstellung
des Verstellantriebes (8,9,10) und Abweichungen davon anzeigende Skala (21) angeordnet
ist, die durch ein im Verstellteil (6) angeordnetes Fenster (20) sichtbar ist.