[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der dem Oberbegriff des Anspruchs 1
entsprechenden Art und auf eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
[0002] Das gattungsgemäße Verfahren ist durch einen Vortrag bekannt, der von T. Mafune
und M. Chastant während der Journées d'Information Techniques de Mise en Oeuvre des
Produits & Matériaux Réfractaires am 29. und 3o. Oktober 1985 in Nancy gehalten wurde.
Die Notwendigkeit, nach einer Reihe von Schmelzen, die der Schmelze ausgesetzte,
auch "Skull" genannte äußere Haut der Zustellung zu entfernen, ist dort nur angesprochen,
ohne daß Einzelheiten der praktischen Durchführung angegegen wären. Der "Skull" besteht
aus der anhaftenden Schlackenschicht und der obersten Schicht der alten Zustellung,
in die Schlacke und Schmelze oberflächlich penetriert sind. Die Entfernung ist erforderlich,
um einen einwandfreien Verbund der neu eingebrachten feuerfesten Masse mit den stehengebliebenen
Teilen der alten Zustellung zu sichern und wieder zu einer kompakten in sich zusammenhängenden
widerstandsfähigen monolithischen Zustellung der Pfanne zu kommen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
schaffen, mittels deren die Entfernung der obersten Schichten der feuerfesten Zustellung
vor dem Einbringen der neuen feuerfesten Masse schnell und ökonomisch durchgeführt
werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird in ihrem verfahrensmäßigen Aspekt durch die in Anspruch 1 wiedergegebene
Erfindung gelöst.
[0005] Eine im Betrieb gewesene Zustellung nutzt sich fast nie ganz gleichmäßig ab. Mag
auch der anfängliche Innenquerschnitt kreisrund gewesen sein, so stellt sich nach
einer Reihe von Schmelzen durch die verschiedensten Einflüsse ein unregelmäßige Oberflächengestalt
ein. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt darin, daß das Abarbeiten der zu
entfernenden Oberflächenschichten der Zustellung nicht nach Art eines Ausdrehens erfolgt,
nach welchem sich wieder eine im wesentlichen zylindrische Innenumfangsgestalt der
Zustellung einstellen würde. Dabei müßte das Abarbeiten bis in die Tiefe der tiefsten
im Betrieb aufgetretenen Vertiefungen der Oberfläche der Zustellung erfolgen und würden
große Mengen an sich noch betriebsfähiger Zustellung abgearbeitet und verworfen, was
erhebliche Verluste an dem Zustellungsmaterial bedeutete. Bei der Erfindung hingegen
erfolgt das Abarbeiten konturgetreu, d.h. es wird von der Oberfläche nur eine Schicht
abgearbeitet, die mit Schlacke bzw. Schmelze penetriert ist, ohne daß sich dabei zwangsweise
eine zylindrische Innenumfangsfläche einstellt. Es wird nur der unbrauchbare Anteil
weggenommen, in einer gewissen Tiefe liegende noch brauchbare Anteile bleiben aber
ohne Rücksicht auf die Innenumfangsgestalt der gesäuberten Zustellung stehen. Da
nur begrenzte Mengen des Zustellungsmaterials entfernt werden müssen, erfolgt die
Aufbereitung der Oberfläche der alten Zustellung relativ rasch.
[0006] Die bevorzugte Ausführungsform mittels deren eine schonende Abtragung der verbrauchten
Oberflächenschicht der Zustellung bis zu einer begrenzten Tiefe zuwege bringbar ist,
ist in Anspruch 2 wiedergegeben.
[0007] Es ist bekannt, mit meißelartigen Werkzeugen eine Zustellung regelrecht auszubrechen.
Außer mit von Hand betätigten Lufthämmern, wird dies mit am Ausleger von auf Raupen
verfahrbaren Geräten angebrachten stärkeren Hämmern durchgeführt. Hierbei geht es
aber nicht um die Abtragung einer begrenzten schicht. Dies wird bei der Ausgestaltung
nach Anspruch 2 durch den Einsatz mehrerer Zertrümmerungselemente ermöglicht, wobei
nicht ein einzelnes meißelartiges Element tief eindringt, sondern flächenmäßig die
Zustellung nur oberflächlich zertrümmert und in einer begrenzten ziemlich gleichmäßigen
Tiefe entfernt wird.
[0008] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in der in Anspruch 3 wiedergegebenen
Weise gestaltet. Die konturgetreue Abtragung wird durch die nachgiebige Verlagerbarkeit
des Arms gewährleistet, wodurch das Werkzeug der Oberflächengestalt der Zustellung
folgen kann und seinen nur schichtweisen Angriff auch bei welliger Wandoberfläche
auszuüben in der Lage ist.
[0009] Bei der bevorzugten Ausführungsform sind die Arme gemäß Anspruch 4 angeordnet.
[0010] Durch die im wesentlichen tangentiale Ausrichtung der Arme im Verein mit der geschleppten
Anordnung ist eine besondere gute Folgebewegung hinsichtlich des Reliefs der Zustellung
möglich.
[0011] Wenn der Arm gemäß Anspruch 5 an einem auf- und niederschwenkbaren Haltestück gelagert
ist, kann das Werkzeug auch den Boden der Pfanne bearbeiten.
[0012] Eine steuerbar nachgiebige Anlage des Werkzeuges an der Oberfläche der Zustellung
und gleichzeitig die Bewegung des Armes können durch durch ein fluides Druckmedium
betätigte Kraftglieder gemäß Anspruch 6 herbeigeführt werden, die gemäß Anspruch
7 als pneumatische oder hydraulische Kolben/Zylindereinheiten ausgebildet sein können.
[0013] Die Zwischenschaltung eines Dämpfungsgliedes gemäß Anspruch 8 fördert einerseits
die Nachgiebigkeit der Anlage der Werkzeuge und verhindert andererseits eine zu starke
Übertragung der Vibrationen auf die Kolben/Zylindereinheiten.
[0014] In den bevorzugten Ausführungsformen ist das Werkzeug gemäß Anspruch 9 als drehbar
gelagerte Scheibenanordnung ausgebildet, die am Umfang meißelartige Zertrümmerungselemente
trägt.
[0015] Bei der Drehung der Arme rollt die Scheibenanordnung unter hämmernder Einwirkung
auf die Oberfläche der Zustellung an dieser ab. Das Werkzeug kann also nicht hängen
bleiben, und es wird das Herausreißen großer Stücke mit unter Umständen noch brauchbaren
Anteilen der Zustellung vermieden.
[0016] Die Fähigkeit der Werkzeuge, den Unebenheiten der Wandung zu folgen ohne hängenzubleiben,
wird durch die Lagerung der Werkzeuge nach Anspruch 1o noch gesteigert. Sie können
sich dadurch nach Art von Lenkrollen bewegen und anpassen.
[0017] Die Scheibenanordnung kann mehrere gleichachsig nebeneinander angeordnete Scheiben
umfassen (Anspruch 11), die am Umfang als flach angespitzte, meißelartige Zapfen ausgebildete
Zertrümmerungselemente tragen (Anspruch 12).
[0018] Wenn eine Scheibe geringfügig größer als benachbarte Scheiben ist (Anspruch 13),
wirken die Vibrationskräfte bevorzugt an den Zertrümmerungselementen dieser Scheibe,
wobei aber ein zu tiefes Eindringen dadurch verhindert wird, daß die Scheibenanordnung
nach einem dem Radiusunterschied entsprechenden Eindringweg mit den Zertrümmerungselementen
der anderen Scheibe auf der Oberfläche der Zustellung zur Anlage kommt und ein weiteres
Eindringen durch die Verteilung der Vibrationskräfte auf eine Mehrzahl von Zertrümmerungselementen
gebremst wird.
[0019] Der Vibrator wird zweckmäßig gemäß Anspruch 14 angeordnet, wodurch er unmittelbar
auf das Werkzeug einwirken kann, dennoch aber nicht im Wege steht.
[0020] Um die Vorrichtung in die Pfanne absenken zu können, empfiehlt sich eine Vertikalführung
nach Anspruch 15, wobei der damit zusammenwirkende Träger in der in den Ansprüchen
16 bis 18 wiedergegebenen Weise ausgestaltet sein kann.
[0021] Die Vertikalführung kann ihrerseits in der in Anspruch 19 wiedergegebenen Weise abgestützt
sein, die einen besonderen Sinn in der Anlage nach Anspruch 2o gewinnt, deren wichtigtes
Merkmal die Auswechselbarkeit der Vorrichtung gegen die bei der Einbringung der feuerfesten
Masse benötigte Form auf dem gleichen um die Standfläche der Pfanne herum angeordneten
Ständer ist.
[0022] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des vorderen Endes eines Armes mit dem Werkzeug teilweise
im Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 4;
Fig. 4 zeigt eine Ansicht gemäß Fig. 3 von oben, teilweise im Schnitt;
Fig. 5 zeigt eine Ansicht eines Dämpfungsgliedes, teilweise im Schnitt;
Fig. 6 zeigt eine Ansicht eines doppeltdrehbar gelagerten Werkzeuges.
[0023] Die in Fig. als Ganzes mit 1oo bezeichnete Vorrichtung dient als Hilfswerkzeug zur
Wiederherstellung der metallurgischen Pfanne 1, die in dem Ausführungsbeispiel eine
große Pfanne zur Verwendung bei der Stahlherstellung ist. Die Pfanne 1 umfaßt einen
Behälter 2 aus dickem Stahlblech, der innen eine feuerfeste Zustellung 3 aufweist,
deren innere Oberfläche 4 nach einer bestimmten Anzahl von Stahlschmelzen Verschleißerscheinungen
aufweist und wiederhergestellt werden muß. Dies geschieht, indem in die Pfanne eine
dem gewünschten Pfannenhohlraum entsprechende Form abgesenkt und der Zwischenraum
zwischen der Form und der verschlissenen Oberfläche 4 mit einer schüttfähigen feuerfesten
Masse ausgefüllt wird, die durch Vibrationen fluidisiert und kompaktiert werden kann.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden feuerfeste Massen mit thixotropen
Eigenschaften verwendet, weil dabei nur Feuchtigkeitsgehalte von 4% bis 5% notwendig
sind, was natürlich das Trocknen der kompaktierten Masse vor der Wiederinbenutzung
n ahme der Pfanne beschleunigt.
[0024] Damit nun ein einwandfreier Verbund der neu aufgetragenen feuerfesten Masse mit
der darunterliegenden "alten" Zustellung zustandekommt, muß die Oberfläche der alten
Zustellung abgetragen werden, weil daran Schlackenreste anhaften und die Oberfläche
auch bis zu einer gewissen Tiefe von geschmolzener Schlacke und Schmelze durchdrungen
ist. Ein Aufbringen neuer feuerfester Masse auf eine solche Oberfläche würde zu einer
unzureichenden Haftung führen und auch die Feuerfesteigenschaften der Zustellung
ungünstig beeinflussen.
[0025] Das Ziel bei dem Abarbeiten der Zustellung 3 besteht darin, möglichst viel von den
noch brauchbaren tiefergelegen Bereichen der Zustellung erhalten und wirklich nur
die unbrauchbaren Oberflächenanteile zu entfernen. Das Problem liegt aber darin, daß
sich erfahrungsgemäß die innere Oberfläche 4 nicht gleichmäßig abnützt, sondern
nach einer Reihe von Stahlschmelzen wellig wird, besonders bedingt durch die unterschiedliche
Erosionswirkung des Stahlstrahls beim Einfüllen des Stahls und allgemein durch örtliche
Tubulenzen im Bad. Würde dann die Abarbeitung so erfolgen, daß eine gleichmäßige Gestalt
der inneren Oberläche 4 erzeugt würde, so müßte die Zustellung 3 überall bis zu einer
Tiefe entfernt werden, die der am meisten verschlissenen Stelle entspricht. Es würde
dadurch auch von der weniger verschlissenen Stellen viel an feuerfestem Material
weggenommen, welches an sich noch brauchbar ist.
[0026] Das Abarbeiten soll also so erfolgen, daß nur eine im wesentlichen gleichmäßige Schicht
entfernt wird, wobei das Oberflächenrelief im wesentlichen erhalten bleibt. Eine
solche Abarbeitung der unbrauchbar gewordenen Oberflächenschichten gelingt mit der
Vorrichtung 1oo.
[0027] Die Pfanne 1 wird mit einem Kran auf eine bei 5 angedeutete Standfläche auf dem
Hallenboden 6 gesetzt. Um die Standfläche 5 herum ist ein als Ganzes mit 7 bezeichneter
Ständer vorgesehen, der in dem Ausführungsbeispiel 3 aufrechte Säulen 8 umfaßt, die
im oberen Bereich durch Querriegel 9 miteinander verbunden sind. Die Säulen 8 besitzen
am oberen Ende Auflageflächen 11, auf die ein als Ganzes mit 1o bezeichnetes Führungsgerüst
mit entsprechenden Auflageflächen aufgesetzt und mit Hilfe von Klemmvorrichtungen
12 verriegelt werden kann.
[0028] An dem Führungsgerüst 1o ist eine Vertikalführung 13 mit über den Umfang verteilten
Paaren von übereinander angeordneten Rollen 14 vorgesehen, an welcher ein als Ganzes
mit 2o bezeichneter Träger durch eine nicht wiedergegebene Einrichtung heb- und senkbar
ist. Der Träger 2o, dessen Länge durch die maximal vorkommende Tiefe der Pfannen 1
bestimmt ist, bestehtaus zwei mit den offenen Seiten einander zugewandten U-Profilen
19, auf deren Rücken sich in Längsrichtung erstreckende Rechteckprofile 19′ angeschraubt
oder angeschweißt sind, die an ihren Außenseiten einander parallele, sich in Längsrichtung
des Trägers 2o erstreckende Führungsflächen 19˝ für den Angriff der Rollen 14 bilden.
In dem Träger 2o ist an an dessen Enden vorgesehenen Lagern 21,22 ein Trägerrohr 15
um eine Achse A drehbar gelagert, welches sich über die ganze Länge des Trägers 2o
erstreckt und unten aus diesem hervorsteht. Am oberen Ende des Trägers 2o ist ein
Hydraulikmotor 16 vorgesehen, der über einen Zahnradbetrieb 17,18 das Trägerrohr 15
zu drehen vermag.
[0029] An dem nach unten aus dem Träger 2o hervorstehenden Ende des Trägerrohrs 15 sind
dicht unterhalb des unteren Endes des Trägers 2o über Kreuz ausladende Haltearme 23
vorgesehen, von deren äußeren Enden hydraulische Kolben/Zylindereinheiten 24 nach
unten verlaufen, die an Haltestücken 25 angreifen, die im unteren Bereich des nach
unten vorstehenden Endes des Trägerrohrs 15 um in einer Radialebene verlaufende Achsen
26 aus der in Fig. 1 in ausgezogenen Linien wiedergegebenen horizontalen Stellung
in eine nach unten gerichtete, in Fig. 1 bei 25′ angedeutete Stellung verschwenkbar
sind. Die Haltestücke 25 erstrecken sich in der Horizontalstellung im wesentlichen
radial zu dem Trägerrohr 15 und tragen an ihren Enden die Arme 27, die um zu den Achsen
26 senkrechte Achsen 28, bei der in Fig. 1 wiedergegebenen Stellung der Haltestücke
25 also in einer horizontalen Ebene schwenkbar sind.
[0030] Die Arme 27 verlaufen nicht radial, sondern mit der in Fig. 2 durch die strichpunktierte
Linie 49 angedeuteten Längserstreckung tangential zu einem gedachten horizontalen
Kreis 51 um die Achse A, der in dem Ausführungsbeispiel etwa den halben Durchmesser
der Pfanne 1 aufweist. An den freien Enden tragen die Arme 27 um zu den Achsen 28
parallele Achsen 29 drehbare Werkzeuge 3o, die im einzelnen noch beschrieben werden.
Nahe den äußeren Enden der Arme 27 sind auf der der Zustellung 3 abgewandten Seite
Vibratoren 32 vorgesehen, die die Werkzeuge 3o zu einem hämmernden Angriff an der
inneren Umfangsfläche 4 der Zustellung bringen. Die Verschwenkung der Arme 27 um die
Achsen 28 beim Einbringen der Vorrichtung in die Pfanne 1 und auf die nachfolgende
nachgiebige Andrückung der Arme 27 bzw. der Werkzeuge 3o an die Innenumfangsfläche
4 erfolgt mittels hydraulischer Kolben/Zylindereinheiten 34, die sich im wesentlichen
in der Schwenkebene der Arme 27 von einer Lagerstelle in der Nähe des Trägerrohrs
15 nach außen erstrecken und etwa in der Mitte der Arme 27 angreifen, um diese nach
außen zu drücken.
[0031] Die Werkzeuge 3o sind in den Fig. 3 und 4 dargestellt. An den äußeren Enden der Arme
27 sind gabelförmige Lagerböcke 33 angebracht, zwischen deren Schenkeln auf einem
die Achse 29 bildenden Querzapfen 4o eine Scheibenanordnung 5o aus drei Scheiben 36,37,38
angeordnet ist, die an ihrem Umfang jeweils zwölf radial angeordnete Zertrümmerungselemente
39 in Gestalt meißelartig flach angespitzter Zapfen 39 tragen, die mit der Spitze
über den Umfang der Scheiben 36,37,38 vorstehen. Die Scheiben 36,37,38 sind auf dem
Zapfen 4o frei drehbar. Die mittlere Scheibe 37 ist in ihrem Durchmesser einige Millimeter
größer als die beiden gleichgroßen benachbarten Scheiben 36,38. Das Werkzeug 3o muß
nicht aus einzelnen Scheiben aufgebaut sein. Es kann auch eine einzelne Scheibe Verwendung
finden, die an ihrem Umfang mit mehreren Reihen von Zertrümmerungselementen 39 versehen
ist, wie es bei dem Werkzeug 3o in Fig. 1 angedeutet ist.
[0032] In Fig. 5 ist ein Dämpfungselement 41 dargestellt, dessen Anbringungsstelle bei dem
gemäß Fig. 2 am weitesten links gelegenen Arm 27 durch die entsprechende Bezugszahl
angegeben ist. Die Kolben/Zylindereinheit 34, die den Arm 27 gegen den Innenumfang
4 der Zustellung drückt, übt ihre Kraft über das Dämpfungsglied 41 aus, welches ein
im wesentlichen zylindrisches Gehäuse 42 umfaßt, in welches die Kolbenstange 35 verschiebbar
eingreift. Im Inneren des Gehäuses 42 besitzt die Kolbenstange 35 eine Art Druckteller
43, der gegen eine Schraubendruckfeder 44 wirkt, die sich am Boden des Gehäuses 42
abstützt. Das Gehäuse 42 ist an einem Lagerauge 45 an dem Arm 27 gelagert. Bei einem
Druck auf die Kolbenstange 35 wird diese Kraft unter Zusammendrückung der Feder 44
weitergeleitet. Dem Relief des Innenumfangs 4 der Zustellung 3 folgt der Arm 27 ohne
weiteres, wobei die Feder 44 ausgleichend wirkt. Eine weitere Funktion der Feder 44
liegt darin, daß sie die Fortleitung der Vibrationen des Vibrators 32 auf die Kolben/Zylindereinheit
34 und damit auf den Träger 2o unterbindet bzw. mildert. Während bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 bis 4 das Werkzeug nur um die Achse 29 gegenüber dem Ende des Armes 27
drehbar ist, zeigt Fig. 6 eine weiterentwickelte Ausführungsform, bei der die das
Werkzeug 3o bildende Scheibenanordnung 50 um den Zapfen 4o in einem Lagerbock 46 drehbar
ist, der seinerseits gegenüber dem Ende des Armes 27 um einen Zapfen 52 verschwenkt
werden kann. Die Verschwenkung erfolgt in einer Ebene 53, die zur Schwenkebene des
Armes 27 senkrecht und zu Längserstreckung des Armes 27 ebenfalls im wesentlichen
senkrecht ist. Die Achse 47 der Verschwenkung des Lagerbocks 46 beläßt einen Querabstand
48 von der Drehachse 29 der Scheibenanordnung 5o, so daß der Lagerbock 46 mit der
Scheibenanordnung 5o wie eine Lenkrolle wirkt und sich selbsttätig auf die Unebenheiten
der Umfangsfläche 4 der Zustellung 3 einstellen kann. Es soll damit vermieden werden,
daß das Werkzeug 3o an ungünstig geformten Stellen der Umfangsfläche 4 hängenbleibt
und zu große Stücke aus der Umfangsfläche 4 herausreißt.
[0033] In der in Fig. 1 in ausgezogenen Linien wiedergegebenen Ausgangsstellung befinden
sich die Haltestücke 25 und die Arme 27 in einer horizontalen Ebene oberhalb des
oberen Randes der Pfanne 1. Es werden sodann durch entsprechende Betätigung der Kolben/Zylindereinheiten
34 die Arme 27 eingeschwenkt, wie es bei 27′ in Fig. 2 angedeutet ist, so daß die
Werkzeuge 3o ganz innerhalb der inneren Oberfläche 4 liegen. Es werden sodann der
Träger 2o abgesenkt und die Haltestücke 25 in die nach unten weisende Position 25′
verschwenkt. Das Absenken erfolgt,bis die Werkzeuge 3o den Boden der Zustellung 3
berühren. Nach dem Einschalten der Vibratoren werden die Werkzeuge 3o durch die
Kolben/Zylindereinheiten 34 an den Boden angepreßt und der Träger 2o durch den Hydraulikmotor
16 langsam gedreht. Dadurch wird auf die innere Oberfläche 4 im Bodenbereich eine
hëmmernde Wirkung ausgeübt, die zu einer Zertrümmerung der nicht mehr brauchbaren
oberflächennahen Schichten der feuerfesten Zustellung 3 führt. Die Haltestücke 25
werden dann langsam nach außen verschwenkt, wodurch radial weiter außen gelegene
Bereiche des Bodens bearbeitet werden. Für den aufrechten Teil der inneren Oberfläche
4 werden die Haltestücke 25 in die horizontale Lage gebracht, wie es im Innern der
Pfanne 1 strichpunktiert angedeutet ist. Der Träger 2o dreht sich langsam um die Achse
A, wobei die Arme 27 über die Dämpfungsglieder 41 nachgiebig an die innere Oberfläche
4 angedrückt werden und die Werkzeuge 3o die Oberfläche konturgetreu bis zu einer
im wesentlichen gleichbleibenden Tiefe abtragen. Das Arbeiten erfolgt zweckmäßig von
unten nach oben, damit die Werkzeuge 3o nicht gegen Ende des Arbeitsgangs in großen
Mengen auf den Boden der Pfanne 1 herabgefallenen Abtrags arbeiten müssen. Bei der
Drehung um die Achse A wird der Träger 2o langsam hochgefahren.
[0034] Nach Entfernen der nicht mehr brauchbaren Oberflächenschichten der feuerfesten Zustellung
3 wird die Pfanne 1 ausgeleert und wieder auf die Standfläche 5 abgesetzt. Das Führungsgerüst
1o wird mit Hilfe eines Krans abgesetzt und stattdessen ein nicht dargestelltes entsprechendes
Führungsgerüst mit der daran befindlichen Form für den Hohlraum der Pfanne 1 aufgesetzt.
Der Zwischenraum zwischen der Form und der neu erzeugten Oberfläche der feuerfesten
Zustellung 3 wird mit schüttfähigem feuerfestem Material ausgefüllt und dieses durch
Vibration kompaktiert. Das neue Material verbindet sich mit der gesäuberten Oberfläche
der feuerfesten Zustellung zu einer neuen monolithisch zusammenhängenden Zustellung.
Die tieferen, dem Behälter 2 benachbarten Bereiche der Zustellung 3 können über eine
sehr lange Zeit in der Pfanne 1 verbleiben. Es wird insoweit von einer sogenannten
"ewigen" Zustellung gesprochen.
1. Verfahren zur Wiederherstellung der feuerfesten Zustellung von metallurgischen
Pfannen, insbesondere für die Stahlherstellung, bei welchem nach dem Entfernen nicht
mehr brauchbarer Oberflächenteile der alten Zustellung in die Pfanne eine den Pfannenhohlraum
bestimmende Form eingebracht und der zwischen der Form und der verschlissenen Oberfläche
der Zustellung bestehende Zwischenraum mit einer schüttbaren feuerfesten Masse ausgefüllt
wird, die durch Vibration kompaktiert wird und sich mit dem dauernd in der Pfanne
verbleibenden Rest der alten Zustellung zu einer monolithischen Auskleidung verbindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der alten Zustellung konturgetreu in im wesentlichen gleichmäßiger
Schichtstärke abgearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der alten
Zustellung durch einen gleichzeitigen hämmernden Angriff einer Mehrzahl von Zertrümmerungselementen
abgearbeitet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen in die Pfanne (1) absenkbaren, um die Pfannenachse (A) drehbaren Träger
(2o) umfaßt, an welchem mindestens ein nachgiebig verlagerbarer Arm (27) an einem
Ende gelagert ist, der am freien anderen Ende ein Werkzeug (3o) trägt, mit welchem
ein Vibrator (32) in Wirkungsverbindung steht und welches bei der Drehung des Trägers
(2o) mit im wesentlichen gleichbleibender Kraft radial an die Zustellung (3) andrückbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (27) im wesentlichen
tangential zu einem gedachten Kreis um die Pfannenachse (A) und bezüglich der Drehrichtung
(31) des Trägers (2o) geschleppt angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (27) an
einem an dem Träger (2o) auf- und niederschwenkbaren Haltestück (25) gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm
(27) und/oder das Haltestück (25) unter der Wirkung eines Kraftgliedes (34,24) verlagerbar
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftglieder (34,24)
pneumatische oder hydraulische Kolben/Zylindereinheiten sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Kraftglieder
(34) und dem zugehörigen Arm (27) ein federelastisches Dämpfungsglied (41) eingeschaltet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug
(3o) als am freien Ende des Arms (27) um eine zur Schwenkachse (28) im wesentlichen
gleichgerichtete Achse (29) drehbar gelagerte, am Umfang mit den Zertrümmerungselementen
(39) besetzte Scheibenanordnung (5o) ausgebildet ist.
1o. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenanordnung
(5o) in einem Lagerbock (46) drehbar gelagert ist, der seinerseits am Ende des Arms
(27) um eine in der Schwenkebene des Arms (27) im wesentlichen in dessen Richtung
gelegene Achse (47) schwenkbar ist, die Querabstand (48) von der Achse (29) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 1o, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenanordnung
(5o) mehrere gleichachsig nebeneinander angeordnete Scheiben (36,37,38) umfaßt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zertrümmerungselemente (39) als in den Umfang der Scheiben (36,37,38) eingesetzte
flach angespitzte Zapfen ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Umfangskreis der Zapfen einer Scheiben (37) einen geringfügig größeren Durchmesser
aufweist als der der benachbarten Scheiben (36,38)
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vibrator (32) an dem dem Werkzeug (3o) benachbarten Ende des Arms (27) auf dessen
der Zustellung (3) abgewandten Seite angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger (2o) an einer Vertikalführung (13) heb- und senkbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2o) länglich
ausgebildet ist und an seinem Außenumfang in Längsrichtung verlaufende, einander parallele
Führungsflächen (19˝) aufweist, an denen feststehend gelagerte Führungsrollen (14)
abrollen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Träger (2o)
ein koaxiales Trägerrohr (15) drehbar gelagert ist, an welchem ein Drehantrieb (16)
angreift und welches an seinem unteren Ende die Haltestücke (25) und die Arme (27)
trägt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß von dem unteren Ende
des Trägerrohrs (15) oberhalb der Haltestücke (25) Haltearme (23) seitlich ausladen,
an deren Enden die Kraftglieder (24) angreifen, die die Haltestücke (25) auf- und
niederbewegen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertikalführung (15) an einem seitlich außerhalb der Pfanne (1) abgestützten Führungsgerüst
(1o) vorgesehen ist.
2o. Anlage zur Wiederherstellung der feuerfesten Zustellung von metallurgischen Pfannen,
insbesondere für die Stahlherstellung, mit einer Standfläche für die Pfanne, mit einer
Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 19 zur Entfernung von Teilen der Oberfläche
der alten Zustellung, mit einer den Pfannenhohlraum bestimmenden, in die Pfanne einbringbaren
Form und mit Mitteln zur Einbringung von schüttfähiger feuerfester Masse in den Zwischenraum
zwischen Form und Oberfläche der alten Zustellung und zur dortigen Kompaktierung der
Masse, dadurch gekennzeichnet, daß um die Standfläche (5) der Pfanne (1) herum ein
Ständer (7) vorgesehen ist, auf welchem sowohl das Führungsgerüst (1o) als auch die
Halterung für die Form wahlweise anbringbar sind.