[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Polster, eine Matte, eine Matratze oder dergleichen
(im folgenden kurz "Polster" genannt) gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Solche
Polster sind im Prinzip beispielsweise aus DE-PS 99773 bekannt. Man kennt sie auch
in Form eines sogenannten Ringkissens. Der luftdichte Abschluß geschieht mit Hilfe
eines Ventiles, das in die Umhüllung eingesetzt ist und wahlweise geöffnet oder geschlossen
werden kann. Bei geöffnetem Ventil kann man das Polster um einen gewissen Betrag zusammendrücken,
wobei der entsprechende Anteil der im Polster befindlichen Luft durch das geöffnete
Ventil herausgepreßt wird. Wird dann das Ventil geschlossen so behält das Polster
mit der komprimierten Einlage etwa seine Form bei, da einem sich Wiederausdehnen
der Einlage der dann im Polsterinnern bestehende Luftunterdruck entgegensteht. Funktionell
hat sich dieses Polster bewährt. Nachteilig sind die höheren Gestehungskosten durch
die Herstellung und Einbringung des Ventiles, ferner die Gefahr, daß das Ventil bei
unsachgemäßer Handhabung abreißan, zumindest an seiner Verbindungsstelle mit der
Umhüllung einreißen kann (wodurch das Polster aber unbrauchbar werden würde) und schließlich
daß ungeschickte Personen, insbesondere durch Alter oder Gebrechen behinderte Personen,
mit der Handhabung (Öffnen und Schließen) des Ventiles nicht zurechtkommen können.
[0002] Die Erfindung will ein Polster gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so ausbilden,
daß bei Beibehaltung seiner funktionellen Vorteile eine Vereinfachung sowohl in der
Herstellung, als auch in der Handhabung geschaffen wird.
[0003] Der Lösung dieser Aufgabe dienen, ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches 1, die
Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1. Sämtliche geschilderten Nachteile des
vorbekannten Polsters sind vermieden. Es ist ein Polster mit teilweise komprimierter
Einlage geschaffen, die eine relativ harte, in gewissen Grenzun aber noch elastisch
nachgiebige Sitzschale bildet. Dies ist in vielen Fällen nicht nur vorteilhaft sondern
auch erwünscht, in denen eine lediglich zusammendrückbare Schaumstoffeinlage mit irgendeinem
Überzug zu weich und nachgiebig wäre.
[0004] Die Merkmale des Anspruches 2 beinhalten eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0005] Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung ist Gegenstand des Anspruches
3. Hierdurch kann zum einen, sofern erwünscht, mit einem solchen Polster ein Kühleffekt
erreicht werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das spezifische Gewicht eines
solchen, teilweise mit einem fließfähigen Medium (z.B. Wasser oder Gel) gefüllten
Polster größer ist, so daß es bei Benutzung in einer Badewanne nicht so stark aufschwimmt,
ggfls. sogar absinkt.
[0006] Die Ansprüche 4 und 5 beinhalten Ausgestaltungsmöglichkeiten der Einlage.
[0007] Die Erfindung beinhaltet ferner gemäß Anspruch 6 ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Polsters.
[0008] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und
der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen Ausführungsmöglichkeiten zu entnehmen.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1: im Schnitt gemäß der Linie I-I in Fig. 2 ein Polster nach der Erfindung,
Fig. 2: die Draufsicht auf Fig. 1,
Fig. 3: das Polster nach Fig. 1, 2 mit einer nicht vollständig geschlossenen Umhüllung.
[0009] Das Polster besteht aus einer teilweise komprimierten elastischen Einlage 1 und einer
diese Einlage umgebenden allseitig luftdichten Umhüllung 2, die im wesentlichen an
der Einlage anliegt. Dies können zwei Bahnen 2′, 2˝ sein, die entlang ihrer umlaufenden
Kanten 2 miteinander luftdicht verbunden, bevorzugt verschweißt sind. Die Herstellung
eines solchen Polsters ist sehr einfach. Man nimmt zunächst die nicht komprimierte
Einlage 1 (siehe Fig. 3) und umgibt diese mit den beiden Umhüllungshälften 2′, 2˝,
wobei eine Seite, z.B. die in Fig. 3 mit 4 bezifferte und dort rechts gelegene Seite
noch nicht luftdicht abgeschlossen ist. Dann erfolgt die Komprimierung der Einlage
1, z.B. gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung um etwa 60 Prozent,
und zugleich ein Verschweißen der auf der Seite 4 gelegenen Ränder 3. Damit verringert
sich die Dicke der Einlage 1 von dem Betrag a des nicht komprimierten Zustandes und
im komprimierten Bereich auf den demgegenüber kleineren Betrag b (siehe Fig. 1).
Die Einlage dieses Polsters (siehe Fig. 1,2) ist und bleibt entsprechend komprimiert,
was auch durch die gegenüber Fig. 3 dichtere Schraffur zeichnerisch angedeutet ist.
Es bildet eine Art Sitzschale, die relativ fest und widerstandsfähig ist, d.h. nur
noch eine geringe Elastizität aufweist. Dabei ist der weitere Vorteil gegeben, daß
die einmal erzielte Formgebung dieser Sitzschale ohne weiteres durch entsprechenden
Druck auf die Oberfläche der oberen Umhüllungshälfte 2′ geändert werden kann. Jedoch
ist ein sich Wiederausdehnen der Einlage 1 auf die Dicke a gemäß Fig. 3 nicht möglich,
da mit dem Zusammendrücken der Einlage 1 auf die Dicke b gemäß Fig. 1 und die hierdurch
bewirkte Verkleinerung des Raumes inner halb der Umhüllung 2′, 2˝ der gesamte Innenraum
des Polsters entsprechend verkleinert und außerdem luftdicht abgeschlossen ist. Ein
sich Wiederausdehnen der Einlage würde zu einer Vergrößerung dieses Innenraumes führen.
Dem steht aber der äußere Luftdruck in Verbindung mit dem inneren Unterdruck entgegen.
Die gebildete "Sitzschale" bleibt also erhalten und zwar auch dann, wenn keine Person
auf diesem Polster sitzt. Andererseits kann die "Sitzschale" aber durch Druck (wie
vorstehend erwähnt) in eine andere Form gebracht werden, z.B. wenn sich eine andere
Person mit anderen Körperformen auf das Polster setzt. Wenn vor stehend beispielsweise
vom Sitzen bzw. einer "Sitzschale" gesprochen is, so ist die Erfindung jedoch hierauf
nicht beschränkt. So kann z.B. ein Polster nach der Erfindung auch als Matratze ausgebildet
sein und dergleichen mehr.
[0010] Für Sonderfälle, die oben bereits erwähnt wurden, kann das Polsterinnere auch teilweise
mit einer Flüssigkeit, bevorzugt Wasser, gefüllt sein (nicht dargestellt). Die allseits
luftdichte Umhüllung verhindert ein Austreten der Flüssigkeit.
[0011] Die elastische Einlage 1 kann ein elastischer Schaumstoff, aber auch ein anderes
elastisch zusammendrückbares Material, z.B. Gummifasern, sein.
1. Polster, Matte, Matratze oder dergleichen (im folgenden kurz "Polster" genannt),
bestehend aus einer elastischen Einlage und einer diese Einlage umgebenden Umhüllung
aus einem luftundurchlässigen Material, sowie einem Luftabschluß des Polsterinnern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Enlage (1) auf einen Bruchteil (b) der Dicke (a) zusammengedrückt ist, die
sie im unbelasteten Zustand besitzt, daß die Umhüllung (2; 2′, 2˝) an der Einlage
im wesentlichen anliegt und, ohne Verwendung eines Ventils, allein mit ihrem Material
allseitig den Luftabschluß des Polsterinnern bildet.
2. Polster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage auf etwa 50 %
bis 60 % ihrer unbelasteten Dicke (a) zusammengedrückt (b) ist.
3. Polster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß das Polsterinnere teilweise
mit einem fließfähigen Medium, bevorzugt Wasser oder auch einem Gel, gefüllt ist.
4. Polster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage
aus einem elastischen Schaumstoff besteht.
5. Polster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische
Einlage aus Gummifasern besteht.
6. Verfahren zur Herstellung eines Polsters nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst die Enlage (1) mit der nur teilweise geschlossenen Umhüllung
(2; 2′, 2˝) versehen wird, daß dann die Einlage in der gewünschten Weise, bzw. um
den gewünschten Betrag komprimiert wird und daß anschließend unter Beibehaltung dieser
Komprimierung die Umhüllung luftdicht verschlossen wird.