[0001] Die Erfindung betrifft eine Schußeintragvorrichtung für pneumatische Webmaschinen
mit wenigstens zwei zu einem Bündel zusammengefaßten Blasdüsen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Bei pneumatischen Webmaschinen ist für mehrfarbiges Weben für jede einzelne Farbe
oder für jeden besonderen Schußfaden eine eigene Schußeintragdüse vorgesehen. Meist
sind die Eintragdüsen für die verschiedenen Farben zu einem Bündel zusammengefaßt.
Dabei ist vorgesehen, daß die Mischrohre der einzelnen Düsen alle in einem gleichen
Abstand vom Webfach enden.
[0003] Bei pneumatischen Webmaschinen werden außerdem üblicherweise Vorrichtungen eingesetzt,
um Führungskanäle für den Schußfaden zu bilden. Hierzu wird z.B. ein Webblatt mit
profilierten Rietzähnen versehen, wobei der Führungskanal zwischen einer Reihe oben
und einer Reihe unten vorspringender Profilnasen des Webblattes gebildet wird. Der
zur Verfügung stehende Querschnitt der Führungskanäle ist verhältnismäßig gering,
um einerseits eine saubere Führung des einzutragenden Schußfadens zu erreichen, und
um andererseits den Verbrauch von Eintragsmedium geringzuhalten. Dabei soll der Schußfaden
stets an der günstigsten und vor allen Dingen an gleichbleibender Stelle im Webfach
bzw. im Führungskanal verlaufen. Bei mehrfarbig arbeitenden Webmaschinen, bei denen
mehrere Eintragdüsen gebündelt vorgesehen sind, ist aber diese Forderung nicht ohne
weiteres zu erfüllen. Aus diesem Grunde wurden die Düsen verschiebbar oder revolverartig
drehbar angeordnet, sodaß die dem ausgewählten Schußfaden zugeordnete Haupteintragdüse
in die günstigste Position gebracht und gegen die vorher dort befindliche Düse ausgetauscht
wird. Diese Lösung erfordert aber einen komplizierten und aufwendigen Aufbau, der
empfindlich und störanfällig ist. Selbst wenn nur wenige Einzeldüsen zu einem kompakten
Bündel zusammengefaßt sind, reicht oft der zur Verfügung stehende Querschnitt des
Führungskanals nicht aus, um das Bündel der Düsen ortsfest zu belassen, denn die von
den einzelnen Düsen ausgehenden Strömungen verlaufen an unterschiedlichen und teilweise
weniger günstigen Stellen im Führungskanal. Vielfach prallt das Fadenende beim Schußeintrag
auf die Kanten am Rand des Führungskanals. Dadurch geht zumindest viel kinetische
Energie verloren, sodaß die Fadengeschwindigkeit beeinträchtigt und die Schußeintragzeit
verlängert wird. Außerdem kann ein Stau des Fadens mit all seinen nachteiligen Folgen,
z.B. Schlingenbildung auftreten. Es ist auf diese Weise nicht möglich, mit mehreren
fest angeordneten Schußeintragdüsen den jeweils ausgewählten Schußfaden sicher in
den Führungskanal einzubringen und dort an die günstigste Stelle zu bringen.
[0004] Es ist eine Reihe von Anordnungen bekannt, bei denen die gegenseitige Lage der Blasdüsen
im Bündel festgehalten wird und eine Beeinflussung der Richtung der aus der Düse austretenden
Strömung vorgesehen ist. So beschreibt z.B. die EP-Patentanmeldung 1 84 435 eine Anordnung
für den Schußeintrag bei mehrfarbigem Weben. Dort ist ein Bündel von ortsfest stehenden
Schußfadeneintragdüsen für die verschiedenen Farben vorgesehen, wobei im Zentrum dieses
Bündels ein Strömungskörper angeordnet ist, dessen längliche Form in Strömungsrichtung
gesehen erst zunehmenden und dann abnehmenden Querschnitt aufweist. Beim Austritt
des Strömungsmittels aus einer Düse bildet sich am Strömungskörper eine Strömung
aus, die etwa der Form des Körpers folgt und damit auch den Schußfaden ablenkt und
etwa in die durch das Zentrum des Bündels verlaufende Achse bringt. Somit soll ein
einzutragender Schußfaden immer in die gleiche Position innerhalb des Führungskanals
bzw. innerhalb des Webfaches gelangen, unabhängig davon, von welcher Düse des Bündels
er eingetragen wird. Dabei kann der Querschnitt des Führungskanals verhältnismäßig
eng bleiben. Als nachteilig ergibt sich bei dieser Anordnung der Umstand, daß das
Maß der Strömungsablenkung abhängig ist von der Strömungsgeschwindigkeit und somit
vom zur Verfügung stehenden Druck des Strömungsmittels. Der Strömungskörper muß verhältnismäßig
groß sein, jedoch ist der erzielte Effekt nicht so stark, daß die erforderlichen Ablenkwinkel
für den Schußfaden bei mehrfarbigem Weben mit einem größeren Bündel von Düsen erreicht
werden. Die Form des zentralen Strömungskörpers spielt dabei eine maßgebliche Rolle
und verschiedenartige Fäden reagieren in ihrem Verlauf in unterschiedlichem Ausmaß.
[0005] Eine weitere Anordnung ist aus der DE-OS 34 15 052 bekannt. Um von mehreren zu einem
Bündel zusammengefaßten Blasdüsen aus den einzutragenden Faden sauber in einen Führungskanal
am Riet zu bringen, ist hier eine besondere Vorrichtung vorgesehen. Das Bündel der
Blasdüsen ist an der Weblade befestigt und wird mit ihr verschwenkt. Die gegenseitige
Lage der einzelnen Düsen im Bündel bleibt unverändert. Der Führungskanal wird durch
eine obere und eine untere Reihe von vorspringenden Nasen an den Rietzähnen des Webblattes
gebildet. Die besondere, als Ausrichtungshilfe bezeichnete, Vorrichtung ist zwischen
dem Führungskanal des Rietes und den Blasdüsen angeordnet. Sie besteht aus einem Körper
mit trichterförmiger Bohrung, deren den Blasdüsen zugewandte Trichteröffnung im Durchmesser
mindestens gleich dem Gesamtdurchmesser des Blasdüsenbündels ist und dessen zum Führungskanal
hin gerichtete Austrittsöffnung im Durchmesser etwa der Querschnittsbreite des U-förmigen
Führungskanals entspricht. Blasdüse und Ausrichtungshilfe sind auf dem Rietbalken
befestigt und werden also zusammen mit dem Webblatt verschwenkt. Durch die Ausrichtungshilfe
wird für sämtliche Blasdüsen des Bündels der Fadeneintritt in den Führungskanal zentriert.
Nach dem Eintragen des jeweiligen Fadens erfolgt das Abschneiden des Schußfadens im
Moment des Blattanschlages zwischen dem Riet und der Ausrichtungshilfe oder zwischen
dem Ende der Blasdüsen und der Ausrichtungshilfe. Daher muß zumindest auf einer Seite
der Ausrichtungshilfe ein gewisser Abstand zum anschließenden Bauteil, sei es Blasdüse
oder Riet, vorhanden sein, um Raum zu schaffen für das den Schußfaden schneidende
und eventuell klemmende Bauelement. Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin,
daß der Schußfadenabfall wegen der zusätzlichen Abstände sich vergrößert.
[0006] Wird andererseits, wie in der DE-OS noch erwähnt ist, das Bündel der Blasdüsen ortsfest
angeordnet und nur die Ausrichtungshilfe zusammen mit dem Riet verschwenkt, so kann
ein Schußeintrag nur dann erfolgen, wenn Blasdüsen, trichterförmige Ausrichtungshilfe
und Führungskanal fluchtend ausgerichtet sind. Die für den Schußeintrag zur Verfügung
stehende Zeit wird dabei stark verkürzt.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und längere Schußeintragzeiten
pro Maschinenumdrehung zu erhalten, sowie den Schußfadenabfall auf ein Mindestmaß
zu begrenzen. Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die im Patentanspruch 1 angegebenen
kennzeichnenden Merkmale der Erfindung. Als Blasdüsen werden dabei die Haupteintragdüsen,
d.h. alle den Svhußfaden außerhalb des Webfaches erfassenden und in das Webfach hinein
transportierenden Dü sen verschiedenster Bauart bezeichnet. Die Erfindung ist bei
allen derartigen Blasdüsen einsetzbar, unabhängig davon, ob für den Weitertransport
des Schußfadens noch weitere entlang dem Webfach angeordnete sogenannte Stafettendüsen
vorgesehen sind oder nicht.
[0008] Es besteht zwar die Möglichkeit, die oben erwähnten Abstände zwischen Blasdüsen,
Ausrichtungshilfe und Führungskanal zu verringern und diese drei Bauteile eng aneinander
anzuordnen, jedoch würde bei der Anschlagbewegung des Rietes die Ausrichtungshilfe
in den Bereich der Schußfadenschere bzw. -klemme gelangen und dort Beschädigungen
hervorrufen. Dies könnte dadurch verhindert werden, daß die Ausrichtungshilfe nicht
die gesamte Schwenkbewegung des Rietes mitmacht, sondern die Bewegung der Ausrichtungshilfe
vorher aufgefangen wird. Dieser Vorschlag würde aber einen erheblichen und kostspieligen
technischen Aufwand erfordern, der außerdem noch sehr störanfällig wäre.
[0009] Demgegenüber weist die Erfindung den Vorteil auf, daß nicht nur durch die Vermeidung
von Abständen seitlich von der Ausrichtungshilfe der Schußfadenabfall verringert wird,
sondern daß auch jegliche Beschädigung der Schußfadenschere mit Sicherheit verhindert
wird. Durch die Ausbildung der trichterförmigen Bohrung der Ausrichtungshilfe als
länglicher Schlitz ist es trotz ortsfester Anordnung der Ausrichtungshilfe möglich,
den Schußfadeneintrag auch noch zu einem Teil während der Verschwenkbewegung des
Rietes durchzuführen. Es wird dadurch ein erheblicher Gewinn an der für den Schußeintrag
zur Verfügung stehenden Zeit erreicht und der hierfür zur Verfügung stehende Maschinendrehwinkel
erheblich vergrößert. Dadurch, daß der Schlitz der Ausrichtungshilfe zur Anschlagseite
hin offen ist, kann der eingetragene Schußfaden ohne Schwierigkeiten angeschlagen
werden. Vorteilhaf terweise kann auch noch ein Fadenführungsbügel vorgesehen werden,
der von der Ausrichtungshilfe bis zur Schußfadenschere reicht und den Faden sicher
zur Schnittstelle bzw. zum Anschlagpunkt führt. Die Tiefe der Bohrung in der Ausrichtungshilfe,
d.h. die Dicke des Körpers dieser Vorrichtung kann verringert werden, wenn ein Teil
der trichterförmigen Öffnung in den Beginn des Führungskanals selbst gelegt wird
und der Anfang des Führungskanals eine entsprechende trichterartige Aufweitung erfährt.
Vorteilhafterweise wird der trichterartig geformte Teil des Führungskanals vom eigentlichen
Riet herausgenommen und die betreffenden Rietzähne zu einem getrennten, unmittelbar
an den Körper der Ausrichtungshilfe anschließenden Hilfsriet zusammengefaßt.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig.1 einen Ausschnitt aus einem Riet mit davorliegenden Schußeintragdüsen und mit
einer Ausrichtungshilfe in perspektivischer Ansicht,
Fig.2 eine vereinfachte Darstellung der Fig.1 von vorne gesehen,
Fig.3 eine vereinfachte Darstellung eines Rietes mit Ausrichtungshilfe von der Seite
gesehen,
Fig.4 eine Abwandlung der Fig.3,
Fig.5 eine Abwandlung der Fig.2 und
Fig.6 eine vereinfachte Darstellung eines Rietes von der Seite her gesehen.
[0011] Zunächst sei der allgemeine Aufbau der erfindungsgemäßen Anordnung anhand der Fig.1
erläutert. Die wesentlichen Teile der Erfindung sind in perspektivischer Darstellung
gezeigt. Im rechten Teil der Fig.1 ist ein Riet 3 ausschnittweise dargestellt, das
aus profilierten Rietzähnen 11 besteht. Die Rietzähne 11 weisen in an sich bekannter
Weise vorspringende Nasen auf, die zwischen sich einen Führungskanal 4 für den einzutragenden
Schußfaden bilden. Vor dem Riet 3 sind noch die Enden von Stafettendüsen 5 angedeutet,
die den Schußfaden im Führungskanal 4 weitertransportieren und stützen sollen. Die
Anordnung der Stafettendüsen 5 ist jedoch für die Erfindung nicht von wesentlicher
Bedeutung und braucht daher nicht weiter beschrieben zu werden. Die Lage des Webfaches
ist durch ein Kettfadenpaar 6, das von den Rietzähnen 11 geführt ist, angedeutet.
Im linken Teil der Figur ist in Verlängerung des Führungskanales 4 ein Bündel von
Blasdüsen 1 eingezeichnet. Es ist hier ein Bündel von vier Blasdüsen angenommen,
von denen in der perspektivischen Ansicht drei zu erkennen sind. Die Weite des Führungskanales
4 ist geringer als der Durchmesser des Blasdüsenbündels 1. Unter der Bezeichnung Blasdüsen
sollen hier alle Arten von Schußeintragdüsen verstanden werden, die als Hauptdüsen
außerhalb des Webfaches angeordnet sind und den Schußfaden in den Führungskanal eintragen.
Durch zwei Doppelpfeile A ist die Anschlagbewegung des Rietes dargestellt und zugleich
auch aufgezeigt, daß das Bündel der Blasdüsen 1 gemeinsam mit dem Riet die Anschlagbewegung
durchführt. Das Ende der Anschlagbewegung A liegt, wie aus dem rechten unteren Teil
der Figur zu ersehen ist, an der Anschlagkante des fertigen Gewebes 7.
[0012] Am linken Rand des Gewebes 7 ist eine Schere 8 angeordnet, deren Steuerung nicht
aufgezeigt und beschrieben ist, da sie von an sich bekannter Art ist. Die Schere 8
befindet sich dicht am seitlichen Rand des Gewebes 7, um möglichst wenig Schußfadenabfall
zu erzeugen. Der Abstand zwischen dem Ende der Blasdüsen 1 und dem Beginn des Rietes
3 in seiner Ruhelage wird durch eine blockartige Ausrichtungshilfe 2 ausgefüllt.
Die Ausrichtungshilfe 2 schließt dabei dicht an die beiden genannten Bauteile Blasdüsen
einerseits und Riet andererseits an. Ferner ist, wie die Fig.1 deutlich zeigt, die
Ausrichtungshilfe 2 ortsfest angeordnet. Wie bei bisher bekannten Ausrichtungshilfen
ist der Block der Ausrichtungshilfe 2 mit einer trichterförmigen Öffnung versehen,
die vom Ende der Blasdüsen 1 bis zum Führungskanal 4 verläuft. Die Weite der Öffnung
entspricht im wesentlichen dem Durchmesser des Bündels der Blasdüsen 1 und verengt
sich auf der gegenüberliegenden Seite des Blockes etwa auf den Durchmesser des Führungskanales
4. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Anordnungen ist die Öffnung der Ausrichtungshilfe
2 hier jedoch als Schlitz 2c ausgebildet, der sich in Richtung zur Schußfadenschere
8 hin erstreckt. Die Länge des Schlitzes entspricht im wesentlichen dem Weg, den das
Riet 3 bzw. der Führungskanal 4 bei seiner Anschlagbewegung während des eigentlichen
Schußeintrages überstreicht. Der Schlitz 2c ist zur Schere 8 hin offen. Die Öffnung
ist mit 2d bezeichnet und durch sie kann der Schußfaden beim Anschlagen aus der Ausrichtungshilfe
austreten und in die Schere 8 eingelegt werden.
[0013] Wegen des langen Schlitzes 2c ist nicht nur während des Stillstandes des Rietes 3
in seiner Ruhelage ein Schußeintrag möglich, sondern die für den Schußeintrag zur
Verfügung stehende Zeit verlängert sich auch noch um das Maß, in dem das Riet 3 bei
einem Teil seiner Vorwärts- und seiner Rückwärtsbewegung den Schlitz 2c überstreicht.
Da die Ausrichtungshilfe 2 ortsfest angeordnet ist, erfolgt keine Beschädigung oder
Behinderung an der Schußfadenschere 8.
[0014] Die Fig.1 zeigt noch eine Weiterbildung der Erfindung, indem am Block der Ausrichtungshilfe
2 als Verlängerung noch ein Fadenführungsbügel 9 vorgesehen ist, der bis zur Schußfadenschere
8 führt und die Schere oder Teile davon tragen kann. In Fig.1 ist nur im oberen Teil
der Ausrichtungshilfe 2 ein Fadenführungsbügel 9 eingezeichnet, jedoch kann ein
solcher Bügel auch im unteren Teil vorgesehen werden. Durch den Fadenführungsbügel
9 wird ein Herausspringen des eingetragenen Fadens, wie es z.B. beim Schneiden von
spröden Garnen vorkommen kann, verhindert.
[0015] In der Fig.2 ist eine vereinfachte Ansicht von vorne, d.h. von der Anschlagkante
her, eingezeichnet. In dieser Ansicht sind wieder zwei Rohre eines Bündels von Blasdüsen
1 erkennbar. In der Rohrachse der Düsen ist durch strichpunktierte Linien die Lage
des jeweiligen Schußfadens angedeutet. An das Ende der Blasdüsen 1 anschließend ist
im Schnitt der Block der Ausrichtungshilfe 2 dargestellt. Deutlich erkennbar ist
seine trichterförmige Öffnung, die vom weiteren Teil 2a mit einer Weite von etwa
dem Durchmesser des Bündels sich gegen das Riet 3 hin auf eine engere Austrittsöffnung
2b verengt, wobei diese Öffnung in ihrem Durchmesser etwa der Weite des Führungskanals
4 entspricht. Die Wirkungsweise der Ausrichtungshilfe ist hierbei deutlich zu erkennen.
Durch einen einfachen Verbindungsstrich 10 ist noch eine mechanische Verbindung zwischen
der nicht ausführlicher dargestellten Weblade, z.B. vom Rietbalken bis zum Bündel
der Blasdüsen 1 angedeutet. Hierdurch soll gezeigt werden, daß Riet 3 und Blasdüsen
1 fest miteinander gekoppelt sind und gemeinsam die Anschlagbewegung A ausführen,
wogegen die Ausrichtungshilfe 2 ortsfest verbleibt.
[0016] Die Fig.3 zeigt ein Riet 3, das aus profilierten Rietzähnen 11 besteht. Die Rietzähne
11 weisen zwei vorspringende Nasen auf, zwischen denen der Fadenführungskanal 4 gebildet
ist. Die Lage des Webfaches ist durch ein Kettfadenpaar 6 angedeutet und mit 7 ist
das fertige Gewebe bezeichnet. Für das Riet 3 sind drei verschiedene Positionen eingezeichnet,
und zwar ganz links die Ruhelage des Rietes 3 während der Hauptzeit des Schußfadeneintrages,
leicht nach rechts in Richtung der Anschlagbewegung A verschwenkt eine Zwischenlage
3′ und ganz rechts die Endlage 3˝ in der Anschlagstellung an der Anschlagkante des
Gewebes 7. Gestrichelt ist die ortsfeste Lage der Ausrichtungshilfe 2 mit ihrem Schlitz
2c eingezeichnet. Der Schlitz 2c ist nach rechts zur Anschlagkante hin (bzw. zur hier
nicht eingezeichneten Schere hin) offen. Diese seitliche Öffnung ist mit 2d bezeichnet
und ermöglicht den Austritt des Schußfadens und seine Übergabe an die Schere. Die
Umfangskante der den Blasdüsen 1 zugewandten weiten Öffnung 2a am Eintritt des Fadens
und die Umfangskante an der engeren Austrittsöffnung 2b sind deutlich erkennbar. Dabei
entspricht die Weite 2b an der Austrittsöffnung im wesentlichen der Weite des Führungskanals
4. Infolge der schlitzförmigen Öffnung der Ausrichtungshilfe 2 kann der Schußfaden
von den Blasdüsen 1 bzw. Haupteintragdüsen auch noch während eines Teiles der Schwenkbewegung
des Rietes, und zwar zwischen den Positionen 3 und 3′, exakt geführt in den Führungskanal
4 und ins Webfach eingetragen werden. Die bei der Anschlagbewegung zwischen den Positionen
3 und 3′ des Rietes verstreichende Zeit, die auch der Zeit des Überstreichens des
Schlitzes 2c entspricht, kann für den Schußeintrag gewonnen werden. D.h. die Tourenzahl
der Maschine kann erhöht und die Wirtschaftlichkeit der Webmaschine verbessert werden.
[0017] Die Fig .4 entspricht in ihrem Aufbau der Fig.3 mit dem Unterschied, daß ebenfalls
gestrichelt die ortsfeste Lage der Schußfadenschere 8 angedeutet ist. Die Schere 8
befindet sich in dieser Ansicht vor dem Riet in seiner An schlagposition 3˝ in Höhe
der Anschlagkante des Gewebes 7. Außerdem ist in dieser Figur noch sowohl am oberen,
als auch am unteren Teil der Ausrichtungshilfe 2 ein Fadenführungsbügel 9 vorgesehen,
der bis zur Schußfadenschere 8 weiterführt. Derartige Fadenführungsbügel 9 können
je nach den Erfordernissen, abhängig von der Art und den Eigenschaften des verarbeiteten
Garnes, am oberen und bzw. oder am unteren Teil der Ausrichtungshilfe 2 vorgesehen
werden.
[0018] In der Fig.5 ist eine Ausbildungsform dargestellt, bei der der Block der Ausrichtungshilfe
2 etwas verkleinert ist. Im übrigen entspricht die Fig.5 im Aufbau der Fig.2. Im Unterschied
zur Fig.2 ist hier, wie oben schon angedeutet, die Ausrichtungshilfe 2 mit einem
kürzeren Trichter ausgestattet. Ferner ist zwischen der Ausrichtungshilfe 2 und
dem Riet 3 ein Hilfsriet 13 vorgesehen, das aus Rietzähnen 12 gebildet wird. Wie oben
schon erläutert, bilden die Profilzähne 11 des Rietes 3 einen Führungskanal 4, der
sich mit gleichbleibender Weite über die Breite des gesamten Rietes 3 erstreckt. Im
Hilfsriet 13 dagegen bilden die Rietzähne 12 einen eigenen Führungskanal 14, der
in Fortsetzung des Trichters der Ausrichtungshilfe 2 ebenfalls trichterförmig ausgebildet
ist und zur trichterförmigen Führung des Schußfadens bis zum eigentlichen Führungskanal
4 dient. Die gesamte trichterförmige Führung ist also auf zwei aufeinanderfolgende
Bauteile aufgeteilt.
[0019] Für die Herstellung des trichterförmigen Führungskanales 14 im Hilfsriet 13 zeigt
die Fig.6 eine einfache Möglichkeit. Es kommen hier Profilzähne 12 zur Verwendung,
die nur mit einer einzigen vorspringenden Nase versehen sind. Die Zähne werden abwechselnd
so angeordnet, daß die vorspringende Nase abwechselnd mit ihrer steilen Flanke nach
oben bzw. nach unten weist. Auf diese Weise werden zwei Nasenreihen gebildet zwischen
denen der Führungskanal 14 verläuft. Ferner wird zwischen Zähnen mit gleicher Anordnung
ihrer Nase die gegenseitige Lage zweier aufeinanderfolgender Zähne leicht so verschoben,
daß eine schräge Verbindungslinie der Nasenkanten entsteht, wobei die Verbindungslinien
der oberen und der unteren Nasenkanten aufeinander zulaufen und somit den trichterförmigen
Verlauf des Führungskanales 14 bilden. Die Kontur des hintersten Zähnepaares 12′
ist in Fig .6 mit punktierten Linien eingezeichnet, sodaß die Verschiebung der Nasenkanten
gegenüber dem vordersten Zähnepaar 12 deutlich wird. Auf diese Weise ist keine aufwendige
besondere Fertigung des Hilfsrietes mit speziell zu fertigenden Zähnen erforderlich.
1. Schußeintragvorrichtung für pneumatische Webmaschinen mit wenigstens zwei zu einem
Bündel zusammengefaßten, gemeinsam mit dem Riet verschwenkbaren Blasdüsen und mit
einer zwischen den Blasdüsen und einem Führungskanal, der entlang dem Riet gebildet
ist, angeordneten Ausrichtungshilfe für den Schußfaden mit einer etwa dem Gesamtdurchmesser
des Bündels der Blasdüsen entsprechenden und ihnen gegenüberliegenden Trichteröffnung
und mit einer zum Führungskanal hin gerichteten, im wesentlichen seiner Querschnittsbreite
entsprechend verengten Austrittsöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtungshilfe
(2) in Schußrichtung unmittelbar an die Blasdüsen (1) anschließend und den Abstand
zum Führungskanal (4) überbrückend ortsfest angeordnet und ihre Öffnung als trichterförmiger
Schlitz (2c) ausgebildet ist, dessen Länge im wesentlichen dem während des Schußeintrages
vom Führungskanal (4) bei der Schwenkbewegung des Rietes (3) überstrichenen Weg (3-3′)
entspricht.
2. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
(2c) zur Anschlagseite hin offen (2d) ist.
3. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausrichtungshilfe (2) der Schußfadenschere (8) gegenüberliegend angeordnet und ein
diese beiden Teile verbindender Fadenführungsbügel (9) vorgesehen ist.
4. Schußeintragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der an die Austrittsöffnung (2b) der Ausrichtungshilfe (2) anschließende Beginn
des Führungskanals (4) trichterförmig (14) ausgebildet ist.
5. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskanal
(4) in an sich bekannter Weise durch profilierte Rietzähne (11) mit oberhalb und
unterhalb der Schußfadenbahn vorspringenden Nasen gebildet ist.
6. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch Anordnung von untereinander
gleichartigen profilierten Rietzähnen (12) mit einer vorspringenden Nase abwechselnd
als obere und als untere Begrenzung des Führungskanals (14), wobei die Nasen aufeinanderfolgender
Rietzähne (12-12′) jeweils etwas gegeneinander versetzt sind.
7. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rietzähne (12) des trichterartig geformten Teiles des Führungskanals (14) zu einem
getrennten unmittelbar an den Körper der Ausrichtungshilfe (2) anschließenden Hilfsriet
(13) zusammengefaßt sind.