(19)
(11) EP 0 318 802 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.06.1989  Patentblatt  1989/23

(21) Anmeldenummer: 88119391.6

(22) Anmeldetag:  22.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/30, D03D 47/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 01.12.1987 DE 3740666

(71) Anmelder: LINDAUER DORNIER GESELLSCHAFT M.B.H
D-88131 Lindau (DE)

(72) Erfinder:
  • Wahhoud, Adnan, Dr.-Ing.
    D-8990 Lindau/B (DE)
  • Riezler, Rudolf
    D-8993 Nonnenhorn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schusseintragvorrichtung für pneumatische Webmaschinen mit wenigstens zwei zu einem Bündel zusammengefassten Blasdüsen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Schußfadeneintragvorrichtung für pneumatische Webmaschinen mit fluchtend angeordneten Haupteintragdüsen, trichterförmiger Ausrichtungshilfe und Führungskanal am Riet. Im Gegensatz zu bekannten Vorrich­tungen dieser Art werden bei der Erfindung nur die Ein­tragdüsen gemeinsam mit dem Riet beim Anschlagen desm Schußfadens verschwenkt, wogegen die Ausrichtungshilfe ortsfest angeordnet ist und ihre trichterförmig sich ver­engende Durchtrittsöffnung für den Schußfaden als Schlitz ausgebildet ist, der sich über einen Teil des Verschwenk­weges des am Riet vorgesehenen Führungskanals erstreckt und der außerdem zur Schußfadenschere hin offen ist. Da die Teile in Schußrichtung dicht aneinander anschließen, wird der Schußfadenabfall ganz geringgehalten. Die Wirk­samkeit der Schußfadenschere ist in keiner Weise behin­dert und die für den Schußeintrag zur Verfügung stehende Zeit wird verlängert bzw. die Tourenzahl der Maschine kann erhöht werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schußeintragvorrichtung für pneumatische Webmaschinen mit wenigstens zwei zu einem Bündel zusammengefaßten Blasdüsen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Bei pneumatischen Webmaschinen ist für mehrfarbiges Weben für jede einzelne Farbe oder für jeden besonderen Schußfaden eine eigene Schußeintragdüse vorgesehen. Meist sind die Eintragdüsen für die verschiedenen Farben zu ei­nem Bündel zusammengefaßt. Dabei ist vorgesehen, daß die Mischrohre der einzelnen Düsen alle in einem gleichen Ab­stand vom Webfach enden.

    [0003] Bei pneumatischen Webmaschinen werden außerdem üblicher­weise Vorrichtungen eingesetzt, um Führungskanäle für den Schußfaden zu bilden. Hierzu wird z.B. ein Webblatt mit profilierten Rietzähnen versehen, wobei der Führungskanal zwischen einer Reihe oben und einer Reihe unten vorsprin­gender Profilnasen des Webblattes gebildet wird. Der zur Verfügung stehende Querschnitt der Führungskanäle ist verhältnismäßig gering, um einerseits eine saubere Füh­rung des einzutragenden Schußfadens zu erreichen, und um andererseits den Verbrauch von Eintragsmedium geringzu­halten. Dabei soll der Schußfaden stets an der günstig­sten und vor allen Dingen an gleichbleibender Stelle im Webfach bzw. im Führungskanal verlaufen. Bei mehrfarbig arbeitenden Webmaschinen, bei denen mehrere Eintragdüsen gebündelt vorgesehen sind, ist aber diese Forderung nicht ohne weiteres zu erfüllen. Aus diesem Grunde wurden die Düsen verschiebbar oder revolverartig drehbar angeordnet, sodaß die dem ausgewählten Schußfaden zugeordnete Haupteintragdüse in die günstigste Position gebracht und gegen die vorher dort befindliche Düse ausgetauscht wird. Diese Lösung erfordert aber einen komplizierten und auf­wendigen Aufbau, der empfindlich und störanfällig ist. Selbst wenn nur wenige Einzeldüsen zu einem kompakten Bündel zusammengefaßt sind, reicht oft der zur Verfügung stehende Querschnitt des Führungskanals nicht aus, um das Bündel der Düsen ortsfest zu belassen, denn die von den einzelnen Düsen ausgehenden Strömungen verlaufen an un­terschiedlichen und teilweise weniger günstigen Stellen im Führungskanal. Vielfach prallt das Fadenende beim Schußeintrag auf die Kanten am Rand des Führungskanals. Dadurch geht zumindest viel kinetische Energie verloren, sodaß die Fadengeschwindigkeit beeinträchtigt und die Schußeintragzeit verlängert wird. Außerdem kann ein Stau des Fadens mit all seinen nachteiligen Folgen, z.B. Schlingenbildung auftreten. Es ist auf diese Weise nicht möglich, mit mehreren fest angeordneten Schußeintragdüsen den jeweils ausgewählten Schußfaden sicher in den Füh­rungskanal einzubringen und dort an die günstigste Stelle zu bringen.

    [0004] Es ist eine Reihe von Anordnungen bekannt, bei denen die gegenseitige Lage der Blasdüsen im Bündel festgehalten wird und eine Beeinflussung der Richtung der aus der Düse austretenden Strömung vorgesehen ist. So beschreibt z.B. die EP-Patentanmeldung 1 84 435 eine Anordnung für den Schußeintrag bei mehrfarbigem Weben. Dort ist ein Bündel von ortsfest stehenden Schußfadeneintragdüsen für die verschiedenen Farben vorgesehen, wobei im Zentrum dieses Bündels ein Strömungskörper angeordnet ist, dessen läng­liche Form in Strömungsrichtung gesehen erst zunehmenden und dann abnehmenden Querschnitt aufweist. Beim Austritt des Strömungsmittels aus einer Düse bildet sich am Strö­mungskörper eine Strömung aus, die etwa der Form des Kör­pers folgt und damit auch den Schußfaden ablenkt und etwa in die durch das Zentrum des Bündels verlaufende Achse bringt. Somit soll ein einzutragender Schußfaden immer in die gleiche Position innerhalb des Führungskanals bzw. innerhalb des Webfaches gelangen, unabhängig davon, von welcher Düse des Bündels er eingetragen wird. Dabei kann der Querschnitt des Führungskanals verhältnismäßig eng bleiben. Als nachteilig ergibt sich bei dieser Anordnung der Umstand, daß das Maß der Strömungsablenkung abhängig ist von der Strömungsgeschwindigkeit und somit vom zur Verfügung stehenden Druck des Strömungsmittels. Der Strö­mungskörper muß verhältnismäßig groß sein, jedoch ist der erzielte Effekt nicht so stark, daß die erforderlichen Ablenkwinkel für den Schußfaden bei mehrfarbigem Weben mit einem größeren Bündel von Düsen erreicht werden. Die Form des zentralen Strömungskörpers spielt dabei eine maßgebliche Rolle und verschiedenartige Fäden reagieren in ihrem Verlauf in unterschiedlichem Ausmaß.

    [0005] Eine weitere Anordnung ist aus der DE-OS 34 15 052 be­kannt. Um von mehreren zu einem Bündel zusammengefaßten Blasdüsen aus den einzutragenden Faden sauber in einen Führungskanal am Riet zu bringen, ist hier eine besondere Vorrichtung vorgesehen. Das Bündel der Blasdüsen ist an der Weblade befestigt und wird mit ihr verschwenkt. Die gegenseitige Lage der einzelnen Düsen im Bündel bleibt unverändert. Der Führungskanal wird durch eine obere und eine untere Reihe von vorspringenden Nasen an den Riet­zähnen des Webblattes gebildet. Die besondere, als Aus­richtungshilfe bezeichnete, Vorrichtung ist zwischen dem Führungskanal des Rietes und den Blasdüsen angeordnet. Sie besteht aus einem Körper mit trichterförmiger Boh­rung, deren den Blasdüsen zugewandte Trichteröffnung im Durchmesser mindestens gleich dem Gesamtdurchmesser des Blasdüsenbündels ist und dessen zum Führungskanal hin ge­richtete Austrittsöffnung im Durchmesser etwa der Quer­schnittsbreite des U-förmigen Führungskanals entspricht. Blasdüse und Ausrichtungshilfe sind auf dem Rietbalken befestigt und werden also zusammen mit dem Webblatt ver­schwenkt. Durch die Ausrichtungshilfe wird für sämtliche Blasdüsen des Bündels der Fadeneintritt in den Führungs­kanal zentriert. Nach dem Eintragen des jeweiligen Fadens erfolgt das Abschneiden des Schußfadens im Moment des Blattanschlages zwischen dem Riet und der Ausrichtungs­hilfe oder zwischen dem Ende der Blasdüsen und der Aus­richtungshilfe. Daher muß zumindest auf einer Seite der Ausrichtungshilfe ein gewisser Abstand zum anschließenden Bauteil, sei es Blasdüse oder Riet, vorhanden sein, um Raum zu schaffen für das den Schußfaden schneidende und eventuell klemmende Bauelement. Der Nachteil dieser An­ordnung besteht darin, daß der Schußfadenabfall wegen der zusätzlichen Abstände sich vergrößert.

    [0006] Wird andererseits, wie in der DE-OS noch erwähnt ist, das Bündel der Blasdüsen ortsfest angeordnet und nur die Aus­richtungshilfe zusammen mit dem Riet verschwenkt, so kann ein Schußeintrag nur dann erfolgen, wenn Blasdüsen, trichterförmige Ausrichtungshilfe und Führungskanal fluchtend ausgerichtet sind. Die für den Schußeintrag zur Verfügung stehende Zeit wird dabei stark verkürzt.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermei­den und längere Schußeintragzeiten pro Maschinenumdrehung zu erhalten, sowie den Schußfadenabfall auf ein Mindest­maß zu begrenzen. Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die im Patentanspruch 1 angegebenen kennzeichnenden Merkmale der Erfindung. Als Blasdüsen werden dabei die Haupteintragdü­sen, d.h. alle den Svhußfaden außerhalb des Webfaches er­fassenden und in das Webfach hinein transportierenden Dü­ sen verschiedenster Bauart bezeichnet. Die Erfindung ist bei allen derartigen Blasdüsen einsetzbar, unabhängig da­von, ob für den Weitertransport des Schußfadens noch wei­tere entlang dem Webfach angeordnete sogenannte Stafet­tendüsen vorgesehen sind oder nicht.

    [0008] Es besteht zwar die Möglichkeit, die oben erwähnten Ab­stände zwischen Blasdüsen, Ausrichtungshilfe und Füh­rungskanal zu verringern und diese drei Bauteile eng an­einander anzuordnen, jedoch würde bei der Anschlag­bewegung des Rietes die Ausrichtungshilfe in den Bereich der Schußfadenschere bzw. -klemme gelangen und dort Be­schädigungen hervorrufen. Dies könnte dadurch verhindert werden, daß die Ausrichtungshilfe nicht die gesamte Schwenkbewegung des Rietes mitmacht, sondern die Bewegung der Ausrichtungshilfe vorher aufgefangen wird. Dieser Vorschlag würde aber einen erheblichen und kostspieligen technischen Aufwand erfordern, der außerdem noch sehr störanfällig wäre.

    [0009] Demgegenüber weist die Erfindung den Vorteil auf, daß nicht nur durch die Vermeidung von Abständen seitlich von der Ausrichtungshilfe der Schußfadenabfall verringert wird, sondern daß auch jegliche Beschädigung der Schußfa­denschere mit Sicherheit verhindert wird. Durch die Aus­bildung der trichterförmigen Bohrung der Ausrichtungs­hilfe als länglicher Schlitz ist es trotz ortsfester An­ordnung der Ausrichtungshilfe möglich, den Schußfaden­eintrag auch noch zu einem Teil während der Verschwenkbe­wegung des Rietes durchzuführen. Es wird dadurch ein er­heblicher Gewinn an der für den Schußeintrag zur Verfü­gung stehenden Zeit erreicht und der hierfür zur Verfü­gung stehende Maschinendrehwinkel erheblich vergrößert. Dadurch, daß der Schlitz der Ausrichtungshilfe zur An­schlagseite hin offen ist, kann der eingetragene Schußfa­den ohne Schwierigkeiten angeschlagen werden. Vorteilhaf­ terweise kann auch noch ein Fadenführungsbügel vorgesehen werden, der von der Ausrichtungshilfe bis zur Schußfaden­schere reicht und den Faden sicher zur Schnittstelle bzw. zum Anschlagpunkt führt. Die Tiefe der Bohrung in der Ausrichtungshilfe, d.h. die Dicke des Körpers dieser Vor­richtung kann verringert werden, wenn ein Teil der trich­terförmigen Öffnung in den Beginn des Führungskanals selbst gelegt wird und der Anfang des Führungskanals eine entsprechende trichterartige Aufweitung erfährt. Vorteil­hafterweise wird der trichterartig geformte Teil des Füh­rungskanals vom eigentlichen Riet herausgenommen und die betreffenden Rietzähne zu einem getrennten, unmittelbar an den Körper der Ausrichtungshilfe anschließenden Hilfs­riet zusammengefaßt.

    [0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend an­hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig.1 einen Ausschnitt aus einem Riet mit davorliegenden Schußeintragdüsen und mit einer Ausrichtungshilfe in perspektivischer Ansicht,

    Fig.2 eine vereinfachte Darstellung der Fig.1 von vorne gesehen,

    Fig.3 eine vereinfachte Darstellung eines Rietes mit Aus­richtungshilfe von der Seite gesehen,

    Fig.4 eine Abwandlung der Fig.3,

    Fig.5 eine Abwandlung der Fig.2 und

    Fig.6 eine vereinfachte Darstellung eines Rietes von der Seite her gesehen.



    [0011] Zunächst sei der allgemeine Aufbau der erfindungsgemäßen Anordnung anhand der Fig.1 erläutert. Die wesentlichen Teile der Erfindung sind in perspektivischer Darstellung gezeigt. Im rechten Teil der Fig.1 ist ein Riet 3 aus­schnittweise dargestellt, das aus profilierten Rietzähnen 11 besteht. Die Rietzähne 11 weisen in an sich bekannter Weise vorspringende Nasen auf, die zwischen sich einen Führungskanal 4 für den einzutragenden Schußfaden bilden. Vor dem Riet 3 sind noch die Enden von Stafettendüsen 5 angedeutet, die den Schußfaden im Führungskanal 4 weiter­transportieren und stützen sollen. Die Anordnung der Sta­fettendüsen 5 ist jedoch für die Erfindung nicht von we­sentlicher Bedeutung und braucht daher nicht weiter be­schrieben zu werden. Die Lage des Webfaches ist durch ein Kettfadenpaar 6, das von den Rietzähnen 11 geführt ist, angedeutet. Im linken Teil der Figur ist in Verlängerung des Führungskanales 4 ein Bündel von Blasdüsen 1 einge­zeichnet. Es ist hier ein Bündel von vier Blasdüsen angenommen, von denen in der perspektivischen Ansicht drei zu erkennen sind. Die Weite des Führungskanales 4 ist geringer als der Durchmesser des Blasdüsenbündels 1. Unter der Bezeichnung Blasdüsen sollen hier alle Arten von Schußeintragdüsen verstanden werden, die als Hauptdü­sen außerhalb des Webfaches angeordnet sind und den Schußfaden in den Führungskanal eintragen. Durch zwei Doppelpfeile A ist die Anschlagbewegung des Rietes darge­stellt und zugleich auch aufgezeigt, daß das Bündel der Blasdüsen 1 gemeinsam mit dem Riet die Anschlagbewegung durchführt. Das Ende der Anschlagbewegung A liegt, wie aus dem rechten unteren Teil der Figur zu ersehen ist, an der Anschlagkante des fertigen Gewebes 7.

    [0012] Am linken Rand des Gewebes 7 ist eine Schere 8 angeord­net, deren Steuerung nicht aufgezeigt und beschrieben ist, da sie von an sich bekannter Art ist. Die Schere 8 befindet sich dicht am seitlichen Rand des Gewebes 7, um möglichst wenig Schußfadenabfall zu erzeugen. Der Abstand zwischen dem Ende der Blasdüsen 1 und dem Beginn des Rie­tes 3 in seiner Ruhelage wird durch eine blockartige Aus­richtungshilfe 2 ausgefüllt. Die Ausrichtungshilfe 2 schließt dabei dicht an die beiden genannten Bauteile Blasdüsen einerseits und Riet andererseits an. Ferner ist, wie die Fig.1 deutlich zeigt, die Ausrichtungshilfe 2 ortsfest angeordnet. Wie bei bisher bekannten Ausrich­tungshilfen ist der Block der Ausrichtungshilfe 2 mit ei­ner trichterförmigen Öffnung versehen, die vom Ende der Blasdüsen 1 bis zum Führungskanal 4 verläuft. Die Weite der Öffnung entspricht im wesentlichen dem Durchmesser des Bündels der Blasdüsen 1 und verengt sich auf der ge­genüberliegenden Seite des Blockes etwa auf den Durchmes­ser des Führungskanales 4. Im Gegensatz zu den bisher be­kannten Anordnungen ist die Öffnung der Ausrichtungshilfe 2 hier jedoch als Schlitz 2c ausgebildet, der sich in Richtung zur Schußfadenschere 8 hin erstreckt. Die Länge des Schlitzes entspricht im wesentlichen dem Weg, den das Riet 3 bzw. der Führungskanal 4 bei seiner Anschlagbewe­gung während des eigentlichen Schußeintrages über­streicht. Der Schlitz 2c ist zur Schere 8 hin offen. Die Öffnung ist mit 2d bezeichnet und durch sie kann der Schußfaden beim Anschlagen aus der Ausrichtungshilfe aus­treten und in die Schere 8 eingelegt werden.

    [0013] Wegen des langen Schlitzes 2c ist nicht nur während des Stillstandes des Rietes 3 in seiner Ruhelage ein Schußeintrag möglich, sondern die für den Schußeintrag zur Verfügung stehende Zeit verlängert sich auch noch um das Maß, in dem das Riet 3 bei einem Teil seiner Vorwärts- und seiner Rückwärtsbewegung den Schlitz 2c überstreicht. Da die Ausrichtungshilfe 2 ortsfest ange­ordnet ist, erfolgt keine Beschädigung oder Behinderung an der Schußfadenschere 8.

    [0014] Die Fig.1 zeigt noch eine Weiterbildung der Erfindung, indem am Block der Ausrichtungshilfe 2 als Verlängerung noch ein Fadenführungsbügel 9 vorgesehen ist, der bis zur Schußfadenschere 8 führt und die Schere oder Teile davon tragen kann. In Fig.1 ist nur im oberen Teil der Ausrich­tungshilfe 2 ein Fadenführungsbügel 9 eingezeichnet, je­doch kann ein solcher Bügel auch im unteren Teil vorgese­hen werden. Durch den Fadenführungsbügel 9 wird ein Her­ausspringen des eingetragenen Fadens, wie es z.B. beim Schneiden von spröden Garnen vorkommen kann, verhindert.

    [0015] In der Fig.2 ist eine vereinfachte Ansicht von vorne, d.h. von der Anschlagkante her, eingezeichnet. In dieser Ansicht sind wieder zwei Rohre eines Bündels von Blasdü­sen 1 erkennbar. In der Rohrachse der Düsen ist durch strichpunktierte Linien die Lage des jeweiligen Schußfa­dens angedeutet. An das Ende der Blasdüsen 1 anschließend ist im Schnitt der Block der Ausrichtungshilfe 2 darge­stellt. Deutlich erkennbar ist seine trichterförmige Öff­nung, die vom weiteren Teil 2a mit einer Weite von etwa dem Durchmesser des Bündels sich gegen das Riet 3 hin auf eine engere Austrittsöffnung 2b verengt, wobei diese Öff­nung in ihrem Durchmesser etwa der Weite des Führungska­nals 4 entspricht. Die Wirkungsweise der Aus­richtungshilfe ist hierbei deutlich zu erkennen. Durch einen einfachen Verbindungsstrich 10 ist noch eine mecha­nische Verbindung zwischen der nicht ausführlicher darge­stellten Weblade, z.B. vom Rietbalken bis zum Bündel der Blasdüsen 1 angedeutet. Hierdurch soll gezeigt werden, daß Riet 3 und Blasdüsen 1 fest miteinander gekoppelt sind und gemeinsam die Anschlagbewegung A ausführen, wo­gegen die Ausrichtungshilfe 2 ortsfest verbleibt.

    [0016] Die Fig.3 zeigt ein Riet 3, das aus profilierten Rietzäh­nen 11 besteht. Die Rietzähne 11 weisen zwei vorsprin­gende Nasen auf, zwischen denen der Fadenführungskanal 4 gebildet ist. Die Lage des Webfaches ist durch ein Kett­fadenpaar 6 angedeutet und mit 7 ist das fertige Gewebe bezeichnet. Für das Riet 3 sind drei verschiedene Posi­tionen eingezeichnet, und zwar ganz links die Ruhelage des Rietes 3 während der Hauptzeit des Schußfadeneintra­ges, leicht nach rechts in Richtung der Anschlagbewegung A verschwenkt eine Zwischenlage 3′ und ganz rechts die Endlage 3˝ in der Anschlagstellung an der Anschlagkante des Gewebes 7. Gestrichelt ist die ortsfeste Lage der Ausrichtungshilfe 2 mit ihrem Schlitz 2c eingezeichnet. Der Schlitz 2c ist nach rechts zur Anschlagkante hin (bzw. zur hier nicht eingezeichneten Schere hin) offen. Diese seitliche Öffnung ist mit 2d bezeichnet und ermög­licht den Austritt des Schußfadens und seine Übergabe an die Schere. Die Umfangskante der den Blasdüsen 1 zuge­wandten weiten Öffnung 2a am Eintritt des Fadens und die Umfangskante an der engeren Austrittsöffnung 2b sind deutlich erkennbar. Dabei entspricht die Weite 2b an der Austrittsöffnung im wesentlichen der Weite des Füh­rungskanals 4. Infolge der schlitzförmigen Öffnung der Ausrichtungshilfe 2 kann der Schußfaden von den Blasdüsen 1 bzw. Haupteintragdüsen auch noch während eines Teiles der Schwenkbewegung des Rietes, und zwar zwischen den Positionen 3 und 3′, exakt geführt in den Führungskanal 4 und ins Webfach eingetragen werden. Die bei der Anschlag­bewegung zwischen den Positionen 3 und 3′ des Rietes verstreichende Zeit, die auch der Zeit des Überstreichens des Schlitzes 2c entspricht, kann für den Schußeintrag gewonnen werden. D.h. die Tourenzahl der Maschine kann erhöht und die Wirtschaftlichkeit der Webmaschine verbes­sert werden.

    [0017] Die Fig .4 entspricht in ihrem Aufbau der Fig.3 mit dem Unterschied, daß ebenfalls gestrichelt die ortsfeste Lage der Schußfadenschere 8 angedeutet ist. Die Schere 8 be­findet sich in dieser Ansicht vor dem Riet in seiner An­ schlagposition 3˝ in Höhe der Anschlagkante des Gewebes 7. Außerdem ist in dieser Figur noch sowohl am oberen, als auch am unteren Teil der Ausrichtungshilfe 2 ein Fa­denführungsbügel 9 vorgesehen, der bis zur Schußfaden­schere 8 weiterführt. Derartige Fadenführungsbügel 9 kön­nen je nach den Erfordernissen, abhängig von der Art und den Eigenschaften des verarbeiteten Garnes, am oberen und bzw. oder am unteren Teil der Ausrichtungshilfe 2 vorge­sehen werden.

    [0018] In der Fig.5 ist eine Ausbildungsform dargestellt, bei der der Block der Ausrichtungshilfe 2 etwas verkleinert ist. Im übrigen entspricht die Fig.5 im Aufbau der Fig.2. Im Unterschied zur Fig.2 ist hier, wie oben schon ange­deutet, die Ausrichtungshilfe 2 mit einem kürzeren Trich­ter ausgestattet. Ferner ist zwischen der Ausrichtungs­hilfe 2 und dem Riet 3 ein Hilfsriet 13 vorgesehen, das aus Rietzähnen 12 gebildet wird. Wie oben schon erläu­tert, bilden die Profilzähne 11 des Rietes 3 einen Füh­rungskanal 4, der sich mit gleichbleibender Weite über die Breite des gesamten Rietes 3 erstreckt. Im Hilfsriet 13 dagegen bilden die Rietzähne 12 einen eigenen Füh­rungskanal 14, der in Fortsetzung des Trichters der Aus­richtungshilfe 2 ebenfalls trichterförmig ausgebildet ist und zur trichterförmigen Führung des Schußfadens bis zum eigentlichen Führungskanal 4 dient. Die gesamte trichter­förmige Führung ist also auf zwei aufeinanderfolgende Bauteile aufgeteilt.

    [0019] Für die Herstellung des trichterförmigen Führungskanales 14 im Hilfsriet 13 zeigt die Fig.6 eine einfache Möglich­keit. Es kommen hier Profilzähne 12 zur Verwendung, die nur mit einer einzigen vorspringenden Nase versehen sind. Die Zähne werden abwechselnd so angeordnet, daß die vor­springende Nase abwechselnd mit ihrer steilen Flanke nach oben bzw. nach unten weist. Auf diese Weise werden zwei Nasenreihen gebildet zwischen denen der Führungskanal 14 verläuft. Ferner wird zwischen Zähnen mit gleicher Anord­nung ihrer Nase die gegenseitige Lage zweier aufeinander­folgender Zähne leicht so verschoben, daß eine schräge Verbindungslinie der Nasenkanten entsteht, wobei die Ver­bindungslinien der oberen und der unteren Nasenkanten aufeinander zulaufen und somit den trichterförmigen Ver­lauf des Führungskanales 14 bilden. Die Kontur des hin­tersten Zähnepaares 12′ ist in Fig .6 mit punktierten Li­nien eingezeichnet, sodaß die Verschiebung der Nasenkan­ten gegenüber dem vordersten Zähnepaar 12 deutlich wird. Auf diese Weise ist keine aufwendige besondere Fertigung des Hilfsrietes mit speziell zu fertigenden Zähnen erfor­derlich.


    Ansprüche

    1. Schußeintragvorrichtung für pneumatische Web­maschinen mit wenigstens zwei zu einem Bündel zusammen­gefaßten, gemeinsam mit dem Riet verschwenkbaren Blas­düsen und mit einer zwischen den Blasdüsen und einem Füh­rungskanal, der entlang dem Riet gebildet ist, angeordne­ten Ausrichtungshilfe für den Schußfaden mit einer etwa dem Gesamtdurchmesser des Bündels der Blasdüsen entspre­chenden und ihnen gegenüberliegenden Trichteröffnung und mit einer zum Führungskanal hin gerichteten, im wesentli­chen seiner Querschnittsbreite entsprechend verengten Austrittsöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus­richtungshilfe (2) in Schußrichtung unmittelbar an die Blasdüsen (1) anschließend und den Abstand zum Führungs­kanal (4) überbrückend ortsfest angeordnet und ihre Öff­nung als trichterförmiger Schlitz (2c) ausgebildet ist, dessen Länge im wesentlichen dem während des Schußeintra­ges vom Führungskanal (4) bei der Schwenkbewegung des Rietes (3) überstrichenen Weg (3-3′) entspricht.
     
    2. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (2c) zur Anschlagseite hin offen (2d) ist.
     
    3. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtungshilfe (2) der Schußfadenschere (8) gegenüberliegend angeordnet und ein diese beiden Teile verbindender Fadenführungsbügel (9) vorgesehen ist.
     
    4. Schußeintragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der an die Aus­trittsöffnung (2b) der Ausrichtungshilfe (2) an­schließende Beginn des Führungskanals (4) trichterförmig (14) ausgebildet ist.
     
    5. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskanal (4) in an sich be­kannter Weise durch profilierte Rietzähne (11) mit ober­halb und unterhalb der Schußfadenbahn vorspringenden Na­sen gebildet ist.
     
    6. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 5, gekenn­zeichnet durch Anordnung von untereinander gleichartigen profilierten Rietzähnen (12) mit einer vorspringenden Nase abwechselnd als obere und als untere Begrenzung des Führungskanals (14), wobei die Nasen aufeinanderfolgender Rietzähne (12-12′) jeweils etwas gegeneinander versetzt sind.
     
    7. Schußeintragvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rietzähne (12) des trich­terartig geformten Teiles des Führungskanals (14) zu ei­nem getrennten unmittelbar an den Körper der Ausrich­tungshilfe (2) anschließenden Hilfsriet (13) zusammenge­faßt sind.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht