(19)
(11) EP 0 318 853 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.06.1989  Patentblatt  1989/23

(21) Anmeldenummer: 88119646.3

(22) Anmeldetag:  25.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 13/02, B65H 26/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 02.12.1987 DE 3740812
02.07.1988 DE 3822497

(71) Anmelder: GRAFOTEC KOTTERER GMBH
D-86420 Diedorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Kotterer, Werner J.
    D-8901 Diedorf (DE)

(74) Vertreter: Munk, Ludwig, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Prinzregentenstrasse 1
D-86150 Augsburg
D-86150 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verhindern von Maschinenschäden


    (57) Bei einer Vorrichtung zur Verhinderung von Maschinen­schäden bei Rollenrotationsdruckmaschinen mit einer nach einem Druckwerk (1) angeordneten, einen Durchlauf­schlitz (9) aufweisenden Bahnklemm- und/oder -trennein­richtung, die mittels einer einen Bahnriß erkennenden Bahnabtasteinrichtung betätigbar ist, werden dadurch eine hohe Bedienungsfreundlichkeit und Funktionssicher­heit gewährleistet, daß die Bahnabtasteinrichtung wenig­stens einen auf Bahnberührung ansprechenden Bahnreiß­schalter (11 bzw. 13) enthält, der mit der zugeordneten Bahnklemm- und/oder -trenneinrichtung zusammengebaut ist und in dieser mit Abstand gegenüber der bei störungslo­sem Betrieb geltenden Transportebene der Bahn (2) mit­nehmenden Zylinder (4) bewirkte Winkelauslenkung der Bahn (2) stattfindet.




    Beschreibung


    [0001] Vorrichtung zum Verhindern von Maschinenschäden bei Rol­lenrotationsdruckmaschinen mit wenigstens einer nach einem Druckwerk angeordneten, vorzugsweise mit einer im Bereich zwischen dem letzten Druckwerk und einem nachge­ordneten Trockner angeordneten, einen Durchlaufschlitz aufweisenden Bahnklemm- und/oder Trenneinrichtung, die mittels einer einen Bahnriß erkennenden Bahnabtastein­richtung betätigbar ist.

    [0002] Eine Anordnung dieser Art ist aus der DE-OS 34 31 686 bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung wird die an den Trockner angebaute Klemmeinrichtung durch einen im Be­reich hinter dem Trockner bzw. hinter der dem Trockner nachgeordneten Kühleinrichtung angeordneten Papierreiß­schalter aktiviert. Dieser Plazierungsbereich für den Papierreißschalter stellt zwar einen gefährdeten Bereich hinsichtlich des Auftretens von Bahnrissen dar. Jedoch nicht jeder Bahnriß muß zwangsläufig zu einem Wickler und damit zu der Gefahr eines Maschinenschadens führen. Diese Gefahr besteht nur, wenn die infolge des Risses spannungslos gewordene Papierbahn aufgrund der Adhä­sionswirkung der Farbe an einem Farbe auf sie übertra­genden Druckwerkszylinder, im Falle einer Offsetdruckma­ schine an einem Gummizylinder, haften bleibt und von diesem mitgenommen wird. In einem derartigen Fall muß aber die Bahn zur Vermeidung von Maschinenschäden schnell geklemmt und/oder gekappt werden. In den anderen Fällen ist dies nicht erforderlich und macht lediglich einen erneuten Bahneinzug ab der Kappstelle und ein er­neutes Herrichten der Bahnklemm- und/oder -trenneinrich­tung erforderlich. Bei der bekannten Anordnung mit einem dem Trockner nachgeordneten Papierreißschalter wird die Bahnklemm- und/oder -trenneinrichtung in jedem Falle, d. h. ohne Unterscheidung zwischen Wicklergefahr und Ge­fahrlosigkeit, aktiviert. Die bekannte Anordnung erweist sich demnach als nicht bedienungsfreundlich genug. Hinzu kommt, daß eine Abtastung der Bahn im Bereich hinter dem Trockner, wobei in der Regel ein die Bahn mechanisch ab­tastender Schleifschuh Verwendung findet, eine sehr lan­ge Reaktionszeit ergibt, so daß im Falle wirklicher Ge­fahr im Verzuge die erforderliche Aktivierung der Bahn­klemm- und/oder -trenneinrichtung vielfach zu spät kommt. Die bekannte Anordnung erweist sich demnach auch nicht als sicher und zuverlässig genug.

    [0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorlie­genden Erfindung, under Vermeidung der Nachteile der be­kannten Anordnungen eine Vorrichtung eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu ver­bessern, daß eine hohe Bedienungsfreundlichkeit sowie eine hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit erreicht werden.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bahnabtasteinrichtung wenigstens einen auf Bahnbe­rührung ansprechenden Bahnreißschalter enthält, der mit der zugeordneten Bahnklemm- und/oder -trennvorrichtung zusammengebaut ist und in dieser mit Abstand gegenüber der bei störungslosem Betrieb geltenden Transportebene der Bahn an einer Stelle angeordnet ist, an der im Fal­le eines Bahnrisses eine von einem die spannungslose Bahn mitnehmenden Zylinder bewirkte Winkelauslenkung der Bahn stattfindet.

    [0005] Hierbei wird in vorteilhafter Weise die einem Wickler zwangsläufig vorangehende Winkelauslenkung der Bahn zur Aktivierung der Bahnklemm- und/oder -trenneinrichtung benutzt. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen stellen daher sicher, daß nicht im Falle jedes Bahnrisses eine Akti­vierung der Bahnklemm- und/oder -trenneinrichtung er­folgt, sondern nur dann, wenn die Bahn infolge des Bahn­risses eine Winkelauslenkung erfährt, d. h. wenn wirk­lich eine Wicklergefahr droht. Ein unnötiges Abschlagen der Papierbahn wird daher vermieden, was eine hohe Be­dienungsfreundlichkeit ergibt. Hinzu kommt, daß sich vergleichsweise kurze Reaktionszeiten ergeben. In diesem Zusammenhang ist nämlich davon auszugehen, daß, wenn es zu einer Mitnahme der Papierbahn, d. h. zu einer Winkel­auslenkung der Papierbahn, kommt, es schon im Verlauf des Reißens der Papierbahn bzw. unmittelbar danach dazu kommt. Der erfindungsgemäße Papierreißschalter kann da­her bereits reagieren, wenn ein nach dem Trockner vorge­sehener Schleifschuh etc. noch gar nicht reagieren könn­te. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß hier bei störungsfreiem Betrieb berührungslos von der Bahn passierte Bahnreißschalter Verwendung finden können, die infolge ihrer Berührungs­empfindlichkeit in vorteilhafter Weise auch unempfind­ lich gegen Verschmutzung sind. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergeben ferner eine kompakte Baueinheit, die in vorteilhafter Weise komplett vormontierbar ist. In­folge der Integration der Bahnreißschalter in die Bahn­klemm- und/oder -trenneinrichtung bleibt zudem eine gute Zugänglichkeit der Druckmaschine gewährleistet, was sich vorteilhaft auf die Bedienungsfreundlichkeit auswirkt. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Inte­gration der Bahnreißschalter in die Bahnklemm- und/oder -trenneinrichtung auch automatisch zu einem Schutzgehäu­se für die Bahnreißschalter führt. Diese können daher in vorteilhafter Weise als empfindliche, nicht mechanische Elemente, z. B. kapazitive Schalter, ausgebildet sein, die der Bahn keinerlei Widerstand entgegensetzen.

    [0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maß­nahmen können bezüglich der Papierbahn einander etwa gegenüberliegende Bahnreißschalter vorgesehen sein. Dies macht die Festlegung einer bevorzugten Auslenkrichtung der Bahn entbehrlich und gewährleistet somit eine beson­ders hohe Sicherheit.

    [0007] Eine weitere vorteilhafte Ausführung kann darin beste­hen, daß der bzw. die Bahnreißschalter einen von der Bahn auslenkbaren, mechanischen Taster aufweisen, der als über die ganze Arbeitsbreite sich erstreckende Lei­ste ausgebildet ist, die in ihrer Ruheposition an einem Anschlag anliegt und in einer vom Anschlag abgehobenen Stellung ein Steuerorgan betätigt. Diese Maßnahmen er­geben in vorteilhafter Weise einen mechanischen Schal­ter, der aber bei störungsfreiem Betrieb dennoch von der Bahn berührungslos passiert wird. Ein derartiger Schalter ist in vorteilhafter Weise völlig stoß- und verschmut­zungsunempfindlich und arbeitet dennoch berührungslos. Ein derartiger Bahnreißschalter kann daher in vorteil­hafter Weise auch ganz in der Nähe eines Druckwerks po­sitioniert sein, ohne daß der dabei nicht vermeidbare Farbnebel die Wirksamkeit beeinträchtigen könnte. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß infolge der über die ganze Breite reichenden Länge der Leiste jeder Einstellungsaufwand entfällt.

    [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einiger Ausführungs­beispiele anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.

    [0009] In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 eine Seitenansicht eines Beispiels mit kapaziti-ven Bahnreißschaltern,

    Figur 2 eine Seitenansicht eines Beispiels mit einem mechansichen Bahnreißschalter und

    Figur 3 einen Längsschnitt durch den mechani­schen Bahnreißschalter gemäß Figur 2.



    [0010] Die Figuren 1 und 2 lassen jeweils das letzte Druckwerk 1 einer Rollenrotationsdruckmaschine erkennen, in wel­cher eine Papierbahn 2 bedruckt wird. Die bedruckte Bahn 2 läuft in einen der Druckmaschine nachgeordneten Trock­ner 3 ein, in welchem die Bahn 2 mit Trocknungsluft be­aufschlagt wird. Infolge der starken thermischen Bean­spruchung der Bahn 2 im Bereich des Trockners stellt dieser eine Gefahrzone hinsichtlich des Auftretens von Bahnrissen dar.

    [0011] Die auf die Bahn 2 übertragene Druckfarbe besitzt, ins­besondere im Falle von Offsetdruck, starke Adhäsionsei­genschaften. Bei störungsfreiem Betrieb wird die Bahn 2 infolge des Bahnzugs entgegen der von der Farbe bewirk­ten Haftung von den mit der Bahn 2 zusammenwirkenden Zy­lindern, im Falle einer Offsetdruckmaschine den Gummizy­lindern 4 abgezogen. Im Falle eines Bahnrisses im riss­gefährdeten Trocknerbereich entfällt der Bahnzug, was zur Folge hat, daß die Bahn 2 an einem der von ihr pas­sierten, aufeinander abrollenden Zylinder 4 kleben bleibt, was zu einem Wickler führen kann. Dem geht eine in der Zeichnung mit gestrichelten Linien dargestellte Auslenkung der Bahn 2 voran.

    [0012] Um dabei Maschinenschäden zu vermeiden, ist im Bereich zwischen den letztem Druckwerk 1 und dem Trockner 3 eine Bahnklemm- und/oder -Trenneinrichtung 5 vorgesehen, die mit gegeneinander bewegbaren Klemmbacken 6 und/oder Ab­schlagmessern 7 versehen ist und die in Abhängigkeit von der gestrichelt angedeuteten Auslenkung der Bahn 2 akti­viert wird. Mit Hilfe dieser Einrichtung 5 wird die Bahn 2 geklemmt bzw. durchtrennt, so daß sie von dem sie mit­nehmenden Zylinder 4 nicht aus dem Trockner 3 zurückge­holt werden kann.

    [0013] Bei der Ausführung gemäß Figur 1 ist die Einrichtung 5 auf einer an der Eingangsseite des Trockner 3 angebrach­ten Konsole 9 aufgenommen und so angeordnet, daß sich ihr Durchlaufschlitz 9 vor dem Einlaßschlitz 10 des Trockners 3 befindet. Bei störungsfreiem, in Figur 1 mit einer durchgezogenen Linie angedeutem Betrieb läuft die Papierbahn 2 berührungslos durch den Durchlaufschlitz 9 hindurch. Die mit gestrichelten Linien angedeutete Aus­lenkung der Bahn 2 kann bei der Ausführung gemäß Figur 1, bei der die mit der Bahn 2 zusammenwirkenden Zylinder 4 keine nennenswerte gegenseitige Versetzung aufweisen, in der einen oder anderen Richtung erfolgen. Um die Aus­lenkung in jedem Falle zuverlässig zu erfassen, sind da­her im vorliegenden Beispiel zwei bezüglich des eine Auslenkung erfahrenden Bahntrums zwischen Druckwerk 1 und Trockner 3 einander gegenüberliegende Bahnreißschal­ ter 11 vorgesehen. Diese sind hier in das Gehäuse der Bahnklemm- und/oder -Trenneinrichtung 5 integriert. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sitzen die Bahnreiß­schalter 11 im Bereich der oberen und unteren Kante des Einlaufquerschnitts des Durchlaufschlitzes 9.

    [0014] Die einander gegenüberliegenden Bahnreißschalter 11 sind als kapaziti-ve Schalter ausgebildet, deren Kraftfeld durch eine im Falle einer Auslenkung der Bahn 2 sich er­gebende Änderung der Transportebene der Bahn 2 beeinflußt wird. Im Falle einer Auslenkung der Bahn 2 nach unten schaltet der untere Bahnreißschalter 11, und umgekehrt. Die einander gegenüberliegenden Schalter 11 sind dement­sprechend durch ein Or-Gatter miteinander verknüpft. Die verwendeten kapaziti-ven Schalter sind richtungs­unempfindlich, so daß für den oberen und unteren Schal­ter gleiche Elemente Verwendung finden können. Die Unter­bringung der Bahnreißschalter 11 in zugeordneten Kammern des Gehäuses 12 der Bahnklemm- und/oder -Trenneinrich­tung 5 ergibt auch einen Schutz der Schalter 11 vor Stoß- und Schmutzbeaufschlagung so daß negative Auswir­kungen eventuell in der Luft vorhandener Farbnebel, de­ren Stärke zum Trockner 3 hin ohnehin abnimmt, ausge­schaltet sind.

    [0015] Bei dem der Figur 2 zugrundeliegenden Beispiel befindet sich die Bahnklemm- und/oder -Trenneinrichtung 5 am Aus­gang des Druckwerks 1. Hinsichtlich des prinzipiellen Aufbaus der Bahnklemm- und/oder -Trenneinrichtung 5 kann auf die obigen Ausführungen Bezug genommen werden. Zur Vermeidung jeder Art von Schmutzempfindlichkeit eines hier mit der Bahnklemm- und/oder -Trenneinrichtung eben­falls zu einer Baueinheit zusammengefaßten Bahnreißschal­ters 13 ist dieser als von der eine Auslenkung erfahren­den Bahn 2 mechanisch betätigbarer Drückerschalter aus­gebildet. Bei der Ausführung gemäß Figur 2 sind die mit der Bahn 2 zusammenwirkenden Gummizylinder zur Erzielung einer möglichst großen Bahnumschlingung verhältnismäßig weit gegeneinander versetzt, so daß die Bahn 2 vom obe­ren Gummizylinder 4 wesentlich später abläuft als vom unteren Gummizylinder 4. Bei einer derartigen Zylinder­konfiguration erfolgt die Auslenkung der Bahn 2 im Falle eines Bahnrisses erfahrungsgemäß zur Seite des von der Bahn 2 zuletzt verlassenen Zylinders 4 hin. Bei der Aus­führung gemäß Figur 2 genügt daher ein oberhalb der Bahn 2 angeordneter Bahnreißschalter 13. Dieser an die am Bereich des Druckwerksausgangs angeordnete Bahnklemm- und/oder -Trenneinrichtung 5 angebaute Bahnreißschalter 13 befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des im Falle eines Bahnrisses die Bahn 2 auslenkenden Zylinders 4 und damit im Bereich der stärksten Bahnauslenkung, so daß trotz der mechanischen Wirkungsweise des hier vorge­sehenen Bahnreißschalters 13 eine zuverlässige Schalter­betätigung erfolgt.

    [0016] Der hier vorgesehene, mechanische Papierreißschalter 13 enthält, wie am besten aus Figur 3 ersichtlich ist, eine über die ganze Arbeitsbreits des Druckwerks 1 gehende Leiste 14, die in einem Gehäuse 15 aufgenommen und aus diesem bis auf Anschlag ausfahrbar ist. Hierzu ist die Leiste 14 mit zwei lotrecht zur Ebene der Papierbahn 2 verlaufenden Langlöchern 16 versehen, durch die jeweils ein gehäusefester Anschlagstift 17 hindurchgreift. Das Gehäuse 15, das hier an das Gehäuse 12 der Bahnklemm- und/oder -Trenneinrichtung 5 angesetzt ist, besitzt ei­nen etwa U-förmigen Querschnitt, so daß sich aufgrund der durch die Anschlagstifte 17 miteinander verbundenen Seitenschenkel des Gehäuses eine zuverlässige Führung der Leiste 14 ergibt. Die Gehäusestirnseiten können durch Verschlußplatten verschlossen sein.

    [0017] Die hier nach unten gehende Ausfahrbewegung der Leiste 14 kann durch Schwerkraft erfolgen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Ausfahrbewegung durch zwei an der Leistenrückseite angreifende Ausfahrfedern 18 unterstützt. Hierbei handelt es sich jedoch um sehr leichte Federn, so daß die Leiste 14 entgegen der Schwer­kraft und der Federkraft durch die im Falle eines Bahn­risses eine Auslenkung erfahrende Papierbahn 2 angehoben werden kann. Die Leiste 14 besteht aus Kunststoff und erweist sich demnach als selbstschmierend und korrosions­sicher und damit pflegeleicht. Da der Leiste 14 ein ver­gleichsweise großes Laufspiel gegeben sein kann, können bei der Herstellung des Gehäuses 15 große Toleranzen zu­gelassen werden.

    [0018] In das Gehäuse 15 ragt von oben ein Schaltstift 19 eines auf das Gehäuse 15 aufgesetzten Steuerventils 20 hinein, das in der zu den Antriebseinrichtungen der Bahnklemm- und/oder -Trenneinrichtung 15 führenden Energieversor­gungsleitung 21 angeordnet ist. Die Antriebseinrichtung kann aus Preßluftzylindern bestehen, die mit am Steuer­ventil 20 anstehender Preßluft betätigt werden. Der Schaltstift 19 ist so angeordnet, daß er durch die Rück­seite der Leiste 14 gedrückt werden kann.

    [0019] Bei störungsfreiem Normalbetrieb läuft die Bahn 2 be­rührungslos an der Unterseite der bis auf Anschlag aus dem zugeordneten Gehäuse 15 ausgefahrenen Leiste 14 vor­bei, ebenso an den in ihre voneinander entfernte Warte­position gebrachten Klemm- und Schneidorganen in Form der Backen 6 Messer 7. Im Falle eines Bahnrisses mit an­schließender Auslenkung der Bahn 2 wird die Leiste 14 von der ausgelenkten Bahn angehoben, wobei der Schalt­stift 19 auf die Leistenrückseite aufläuft und gedrückt wird. Hierdurch wird das Ventil 20 auf Durchlauf ge­stellt, wodurch die Klemm- und Schneidorgane in Form der Backen 6 und Messer 7 in gegenseitigen Eingriff kommen.

    [0020] An das Ventil 20 ist im dargestellten Ausführungsbei­spiel ein ebenfalls mittels der Schaltsstifts 19 be­tätigbarer Schalter 22 angesetzt, der in einer Steuer­leitung 23 zur Stillsetzung des Maschinenhauptantriebs angeordnet ist.

    [0021] Die gesamte, durch die Bahnklemm- und/oder -Trenneinrich­tung 5 samt angesetztem Bahnreißschalter 13 und ange­setzen Steuereinrichtungen in Form des Ventils 20 und des Schalters 22 gebildete Baueinheit, die hier zu Ge­währleistung einer zuverlässigen mechanischen Betätigung des Bahnreißschalters 5 im Bereich des Ausgangs des Druckwerks 1 angeordnet ist, ist zur Gewährleistung ei­ner guten Zugänglichkeit zu den Druckwerkszylindern an einem Ende um eine etwa horizontale Achse 24 hochschwenk­ bar an einer Druckwerksseitenwand gelagert, wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist. Zur Abstützung dieser Baueinheit in der normalen Betriebsstellung kann ein unterhalb der Achse 24 angeordneter Anschlag 25 vorge­sehen sein.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Verhinderung von Maschinenschäden bei Rollenrotationsdruckmaschinen mit wenigstens einer nach einem Druckwerk angeordneten, vorzugsweise mit einer im Bereich zwischen dem letzten Druckwerk (1) und einem nachgeordneten Trockner (3) angeordneten, einen Durchlaufschlitz (9) aufweisenden Bahnklemm- und/oder -trenneinrichtung, di emittels einer einen Bahnriß erkennenden Bahnabtasteinrichtung betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnabtastein­richtung wenigstens einen auf Bahnberührung anspre­chenden Bahnreißschalter (11 bzw. 13) enthält, der mit der zugeordneten Bahnklemm- und/oder -trennein­richtung zusammengebaut ist und in dieser mit Abstand gegenüber der bei störungslosem Betrieb geltenden Transportebene der Bahn (2) an einer Stelle angeord­net ist, an der im Falle eines Bahnrisses eine von einem spannungslose Bahn (2) mitnehmenden Zylinder (4) bewirkte Winkelauslenkung der Bahn (2) stattfin­det.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei bezüglich der Bahn (2) einander etwa gegenüberliegende Bahnreißschalter (11) vorge­sehen sind.
     
    3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Bahnreiß­schalter (11 bzw. 13) im Bereich der oberen und/oder unteren Kante des Einlaufquerschnitts des Durchlauf­schlitzes (9) angeordet ist bzw. sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Bahnklemm und/­oder -trenneinrichtung (5) und Bahnreißschalter (11 bzw. 13) gebildete Baueinheit im Bereich eines Endes um eine etwa horizontale Achse (24) hochschwenkbar angeordnet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Bahnreiß­schalter (11) als kapazitive Schalter ausgebildet ist bzw. sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Bahnreißschalter (13) einen von der Bahn (2) auslenk­baren, mechanischen Taster aufweist bzw. aufweisen, der als über die ganze Arbeitsbreite sich erstrecken­de, vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Leiste (14) ausgebildet ist, die in ihrer Ruheposition an einem Anschlag (17) anliegt und in einer vom Anschlag (17) abgehobenen Stellung ein der Bahnklemm- und/oder -trenneinrichtung zugeordnetes Steuerorgan (20) betä­tigt.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die den Taster bildende Leiste (14) vorzugsweise unter der Wirkung wenigstens einer Ausfahrfeder (18) bis auf Anschlag (17) aus einem im Querschnitt etwa U-förmigen Gehäuse (15) ausfahrbar ist, gegenüber dessen lichter Weite die Leiste (14) Laufspiel be­sitzt.
     
    8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (14) mit wenigstens einem ausfahrrichtungspa­rallelen Langloch (16) versehen ist, durch das ein Anschlagstift (17) hindurchgreift.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das in der der Bahnklemm- und/oder -trenneinrichtung (5) zugeordne­ten Energieversorgungsleitung (21) angeordnete, vor­zugsweise als Schieberventil ausgebildete Steuerorgan (20) einen in das Gehäuse (15) hineinragenden Schalt­stift (19) aufweist, der von der Leiste (14) betätig­bar ist und mittels dessen die Energieversorgungslei­tung (21) direkt auf- und absteuerbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Bahnreiß­schalters bzw. der Bahnreißschalter (11 bzw. 13) ein in einer Signalleitung (23) zum Abschalten des Ma­schinenhauptantriebs angeordneter Schalter (22) be­tätigbar ist.
     




    Zeichnung