[0001] Die Erfindung betrifft eine Kehrwalze gem. Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Eine derartige Kehrwalze ist in der deutschen Patentschrift 35 26 883 beschrieben.
Da derartige Kehrwalzen üblicherweise schräg zur Fahrzeuglängsrichtung an der Unterseite,
der Front- oder Heckseite des Straßendienst-Fahrzeuges angeordnet sind, ist im Arbeitseinsatz
häufig ein Anfahren des über den Fahrzeugumriß geringfügig vorspringenden rinnsteinseitigen
Endes der Kehrwalze gegen die Rinnsteinkante zu beobachten. Die Folge davon sind Beschädigungen
des zugeordneten Lagers der Kehrwalze und/oder der Halterung, mittels welcher die
Kehrwalze am Fahrzeug aufgehängt ist.
[0003] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Gefahr einer
Beschädigung der gattungsgemäßen Kehrwalze beim Anfahren gegen eine Rinnsteinkante
herabzusetzen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im Sinne des Kennzeichens von Patentanspruch
1 gelöst. Durch den Anfahrkonus kommt es zu einem Aufsteigen des zugeordneten Walzenendes
auf die Rinnsteinkante, sobald die Schutzkappe gegen die Kante stößt. Dabei ist das
Zusammenwirken des Anfahrkonus mit der vertikal um eine etwa waagrechte Achse verschwenkbaren
Halterung der Kehrwalze wesentlich. Erst dadurch können harte Stöße und Zwängungen
des rinnsteinseitigen Endes der Kehrwalze gegenüber dem Rinnstein vermieden werden.
Infolge der drehbaren Lagerung der Schutzkappe wird eine schleifende Anfahrbewegung
vermieden. Im Moment des Anfahrens bleibt der Berührungspunkt gewissermaßen stehen,
wobei die Schutzkappe entsprechend der Bewegung des Fahrzeuges mitdreht und gleichzeitig
die Kehrwalze mit ihrer Halterung durch die Wirkung des Anfahrkonus angehoben wird.
Ein Verschleiß der Schutzkappe durch Reibung an der Rinnsteinkante oder einem vergleichbaren
Hindernis wird dadurch weitgehend vermieden bzw. stark reduziert.
[0005] Im Rahmen der Erfindung können selbstverständlich auch beide Enden der Kehrwalze
mit einer Schutzkappe versehen sein.
[0006] Bezüglich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des Erfindungsvorschlags wird auf
die Unteransprüche verwiesen.
[0007] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer zwischen den Achsen eines Straßendienst-Fahrzeugs
eingebauten Kehrwalze;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Kehrwalze gem. Fig. 1;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des rinnsteinseitigen Endes der Kehrwalze
Fig. 4 eine schematische Stirnansicht der Kehrwalze gem. Fig. 3 und
Fig. 5 einen Axialschnitt durch das Lager der Kehrwalze gem. Fig. 3.
[0008] Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Straßendienst-Fahrzeug mit einem Streusalzbehälter (2)
auf der Ladepritsche (3). Die Vorderachse des Fahrzeugs (1) ist nicht dargestellt.
Man kann sich vorstellen, daß frontseitig am Fahrzeug (1) ein Schneepflug angebaut
ist. Der vom Schneepflug nicht entfernte Schneerest wird von einer zwischen den Radachsen
des Fahrzeugs auf dessen Unterseite angebrachten Schneekehrwalze (4) aus dem Fahrzeugbereich
zu Seite hinausgeworfen. Ein heckseitig am Fahrzeug (1) angeschlossenes Salzstreugerät
(5) sorgt für eine eisfreie, griffige Straßenoberfläche. Die Schneekehrwalze (4) rotiert,
bezogen auf die gezeichnete Ansicht im Uhrzeigersinn gemäß Pfeil P 1, also entgegengesetzt
zu Drehung der Fahrzeugräder gemäß Pfeil P 2 bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeugs (1).
[0009] Die Schneekehrwalze (4) wird hydraulisch angetrieben mitttels einer Hydraulikpumpe
(6), welche heckseitig an einem Getriebe (7) angeflanscht ist, welches von einer Motorzapfwelle
(8) angetrieben wird. Ein Hydraulikmotor (9) (Fig.2) für den Antrieb der Schneekehrwalze
(4) ist axial auf deren in Fahrtrichtung gesehen linkes Lager aufgesetzt. Der Hydraulikmotor
(9) wird über eine nicht dargestellte Hydraulikverbindung von der Hydraulikpumpe (6)
angetrieben.
[0010] Die Schneekehrwalze (4) ist in einem Rahmen aus seitlichen Lagerarmen (13) und einem
diese verbindenden Querholm (14) drehbar gelagert. Am Querholm (14) ist ein U-Bügel
(15) aus Kastenprofilen angeschweißt, welcher um eine waagrechte Achse (16) zum Anheben
bzw. Absenken der Schneekehrwalze (4) verschwenkbar aufgehängt ist. In Fig. 1 ist
die Schneekehrwalze (4) in der abgesenkten Stellung dargestellt; deren angehobene
Stellung ist durch die strichpunktierte Linie (17) angegeben. Zum Anheben bzw. Absenken
der Schneekehrwalze (4) dienen zwei Hydraulikzylinder (18) welche einerseits am
Querholm (14), andererseits an einem Trag arm (19) einer fahrzeugseitigen Aufhängevorrichtung
angelenkt ist. Diese Aufhängevorrichtung umfaßt fahrzeugfeste Konsolen (20), welche
an den gegenüberliegenden Längsrahmenträgern (21) des Fahrzeugs (1) angeflanscht
sind. An den Konsolen (20) sind mittels Befestigungsflansch (22) Haltestreben (23)
für ein vertikales Schwenklager (24) befestigt.
[0011] Gem. Fig. 2 ist die Schneekehrwalze (4) in Draufsicht auf das Fahrzeug (1) mit Darstellung
der wesentlichen Fahrzeugumrisse in der rechten Schwenklage gezeichnet, wobei ein
Schwenkzylinder (30) ausgefahren ist.
[0012] Das in Fahrtrichtung gesehen rechte Ende der Schneekehrwalze (4) wird im Arbeitseinsatz
des Fahrzeugs, wie in Fig. 2 gezeichnet, parallel zur Rinnsteinkante (25) der zu räumenden
Fahrbahn bewegt. Das entsprechende Lager der Schneekehrwalze (4) ist nach außen abgedeckt
durch eine axial auf das Lager aufgesetzte Schutzkante (10), an welcher ein Anfahrkonus
(11) ausgebildet ist.
[0013] In Fig. 3 ist die Schutzkappe (10) vergrößert dargestellt, und zwar in einer Lage,
in welcher der an der Schutzkappe (10) vorgesehene Anfahrkonus (11) gerade die Rinnsteinkappe
(25) berührt, d.h. auf dieser aufsitzt. Das zugeordnete Lager (12) der Kehrwalze
sitzt im Lagerarm (13); der innere Lagerring sitzt auf einem Lagerbolzen (26), welcher
drehfest im Zentrum der Welle (27) der mit Borstenbüscheln (28) bestückten Schneekehrwalze
(4) aufgenommen ist.
[0014] In Fig. 4 ist der Berührpunkt zwischen dem Anfahrkonus (11) und der Rinnsteinkante
(25) mit einer Marke (29) angegeben. Dadurch, daß die Schutzkappe (10) drehbar gelagert
ist, fährt sie mit dem Anfahrkonus (11) gewissermaßen auf die Rinnsteinkante (25)
auf, wobei die gesamte Schneekehrwalze (4) über den Hebelarm (30) um den Betrag H
angehoben wird. Auf diese Weise werden Beschädigungen des der Rinnsteinkannte zugeordneten
Endes der Schneekehrwalze (4) weitgehend vermieden. Durch die drehbare Lagerung der
Schutzkappe (10) wird außerdem ein Abrieb zwischen dieser und der Rinnsteinkante
weitgehend vermieden. Mit einer strichpunktierten Linie (31) ist der Umriß der Schneekehrwalze
(4) angedeutet.
[0015] Fig. 5 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Axialschnitt durch das rinnsteinseitige
Lager (12) der Schneekehrwalze, welches mittels Schrauben (32) im Lagerarm (13) angeflanscht
ist. Der Lagerbolzen (26) ist über ein Wälzlager (34) im Lager (12) drehbar aufgenommen;
ein Dichtungsring (33) verhindert das Eindringen von Wasser, Salz, Schmutz etc. in
das Wälzlager (34). An der Außenseite des Lagerarms (13) ist ebenfalls mittels der
Schauben (32) ein Lagerdeckel (35) befestigt, an welchem im Zentrum der Lagerachse
eine Nabe (36) ausgebildet ist. Auf der Nabe (36) ist mittels eines Kugellagers (41)
die Schutzkappe (10) drehbar gelagert. Die Schutzkappe (10) ist zweiteilig aus einem
Außenring (37) und einem Einsatzring (40) ausgebildet. Der Außenring (37) übergreift
den Lagerdeckel (35) sowohl radial als auch axial. Im Bereich des axialen Übergriffs
ist ein Dichtungsring (38) vorgesehen, der die Lagerstelle gegen Eindringen von Wasser
und Salz abdichtet. Mit dem Außenring (37) der Schutzkappe (10) ist der Einzatzring
(40) mittels der Schrauben (39) verbunden.Der Einsatzring (40) sitzt ebenfalls auf
dem Kugellager (41) und ist an seinem Innenumfang mittels eines weiteren Dichtrings
(42) gegenüber der Nabe (36) abgedichtet. Somit bilden der Außenring (37) und der
Einsatzring (40) gemeinsam den Anfahrkonus (11), dessen Funktion weiter oben beschrieben
ist.
1. Kehrwalze (4) an einem Straßendienst-Fahrzeug, insbesondere Schneekehrwalze für
den Wechselanbau an einem derartigen Fahrzeug (1), welche am Fahrzeug um ihre waagrechte,
zur Fahrzeuglängsrichtung schräg anstellbare Längsachse rotierbar und vertikal verschwenkbar
aufgehängt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens das, in Fahrtrichtung gesehen, rinnsteinseitige Lager (12) der Kehrwalze
(4) im Nabenbereich mit einer Schutzkappe (10) versehen ist, deren Außenseite einen
zur Lagerachse hin konvergierenden Anfahrkonus (11)aufweist und daß die Schutzkappe
(10) auf einem Lagerdeckel (35) des Lagers (12) der Kehrwalze (4) zentrisch drehbar
gelagert ist.
2. Kehrwalze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzkappe (10) ringförmig ausgebildet ist, wobei die Mittelbohrung des Rings
auf einer am Lagerdeckel (35) ausgebildeten, vom Lagerdeckel in axialer Richtung nach
außen vorspringenden Nabe (36) drehbar gelagert ist.
3. Kehrwalze nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenrand der Schutzkappe (10) den zugeordneten Lagerdeckel (35) radial und
axial übergreift.
4. Kehrwalze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anfahrkonus (11) einen Winkel zwischen 90 und 120° beschreibt.