(19)
(11) EP 0 318 877 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.06.1989  Patentblatt  1989/23

(21) Anmeldenummer: 88119752.9

(22) Anmeldetag:  26.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43D 71/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 03.12.1987 DE 3740941

(71) Anmelder: DEUTSCHE VEREINIGTE SCHUHMASCHINEN GMBH
W-6000 Frankfurt/Main 94 (DE)

(72) Erfinder:
  • Emmerich, Wolfgang
    D-5358 Bad Münstereifel (DE)

(74) Vertreter: Knoblauch, Andreas, Dr.-Ing. et al
Kühhornshofweg 10
60320 Frankfurt
60320 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tackszuführvorrichtung und -verfahren


    (57) Eine Tackszuführvorrichtung, die insbesondere für Fersen­zwickmaschinen geeignet ist, arbeitet mit mindestens einer geneigten Gleitbahn (2). Ein Rotor (10) weist an seinem Außenumfang achsparallele Nuten (11) zur Auf­nahme je eines Tackses auf. Ein Gehäuse (20) trägt an seinem Innenumfang achsparallele Nuten (31) zur Weiter­leitung der Tackse an eine Zwickvorrichtung. An der Gleitbahnmündung ist eine Tackssperre (44) angeordnet, die bei Betätigung am vordersten Tacks angreift und dessen Übergang in eine Rotornut (11) verhindert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tackszuführvorrich­tung mit mindestens einer geneigten Gleitbahn, einem Rotor, der an seinem Außenumfang achsparallele Nuten zur Aufnahme je eines Tackses von der Gleitbahnmündung aufweist, und einem den Rotor aufnehmenden Gehäuse, das an seinem Innenumfang achsparallele Nuten mit der gleichen Winkelteilung wie die Rotornuten zur Weiterlei­tung der Tackse an eine Zwickvorrichtung aufweist, wobei Mittel zur gleichzeitigen Übergabe der Tackse aus den Rotornuten in die Gehäusenuten vorgesehen sind, sowie auf ein Tackszuführverfahren, bei dem aus nacheinander über eine Bahn zuführbaren Tacksen eine Tacksreihe ge­bildet und die Tackse der Reihe gleichzeitig an eine Zwickvorrichtung weitergeleitet werden.

    [0002] Bei einer bekannten Tackszuführvorrichtung dieser Art (DE-PS 721 061) wird der Rotor bei jedem Arbeitszyklus zur Aufnahme der Tackse in einer Drehrichtung und an­schließend wieder zurück gedreht. Durch Verstellung des Drehwinkels läßt sich die Zahl der an der Gleitbahn­mündung vorbeilaufenden Rotornuten und damit die Zahl der jeweils verarbeiteten Tackse wählen. Zum Ändern des Drehwinkels muß die Maschine stillgesetzt und in deren mechanische Übertragung eingegriffen werden.

    [0003] Außerdem ist die Arbeitsweise wegen der Hin- und Her­drehung zeitaufwendig. Der Rotor ist nur über einen Teil seines Außenumfangs mit Rotornuten versehen. Die Gehäusenuten sind axial versetzt, so daß zur Übergabe der Tackse der Rotor axial verschoben werden muß. Es sind zwei Gleitbahnen vorhanden, die entweder beide abgeschaltet oder von denen je eine eingeschaltet wer­den kann.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tackszu­führvorrichtung der eingangs beschriebenen Art anzuge­ben, mit der es auf einfachere Weise möglich ist, unter­schiedliche Tacksmuster zu erreichen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Gleitbahnmündung eine Tackssperre angeordnet ist, die bei Betätigung am vordersten Tacks angreift und dessen Übergang in eine Rotornut verhindert.

    [0006] Durch die Verwendung einer solchen Tackssperre können Rotornuten beim Beladen willkürlich freigelassen werden. Es ist daher nicht erforderlich, daß die Rotordrehung nach einem vorgegebenen Winkel beendet wird und anschlie­ßend eine Rückdrehung erfolgt. Es braucht daher weder ein Eingriff in der mechanischen Übersetzung der Maschi­ne vorgenommen werden, noch muß vor dem nächsten Arbeits­zyklus eine zeitaufwendige Rückdrehung erfolgen. Die nächste Beladung des Rotors kann bereits bei der Rück­drehung oder - was häufig noch günstiger ist - bei der anschließenden Weiterdrehung erfolgen. Trotzdem kann man mit unterschiedlicher Tacksanzahl arbeiten, bei­spielsweise bei Kinderfersen mit 14, bei Damenfersen mit 18 und bei Herrenfersen mit 24 Tacks. Es lassen sich auch Tacksanordnungen erzielen, bei denen nur jede zweite Rotornut belegt ist. Wird der vordere Tacks von der Tackssperre freigegeben, kann er sofort anschließend unter dem Eigengewicht und dem Gewicht der nachdrängen­den Tackse in die nächstfolgende Rotornut rutschen.

    [0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Tacks­sperre einen auf den Tackskopf wirkenden Kolben, dessen Stirnfläche im wesentlichen parallel zur Gleitbahnober­fläche steht. Wenn der Tackskopf durch den Kolben be­lastet wird, stellt sich der Tacksschaft etwa senkrecht zur Gleitbahnoberfläche. Hierdurch wird sichergestellt, daß der Tacksschaft nicht durch sein Eigengewicht in die nächste Rotornut eingreift und den Rotor blockiert.

    [0008] Eine weitere Maßnahme, eine solche Blockade zu verhin­dern, besteht darin, daß die Gleitbahn im Bereich der Tackssperre eine geringere Neigung hat als im übrigen Verlauf ihrer Länge. Diese geringere Neigung im Endab­schnitt ist unschädlich, da ja der Tacks bei Lösen der Tackssperre durch die nachfolgenden Tackse weitergescho­ben wird.

    [0009] Eine besonders einfache Betätigung ergibt sich, wenn die Tackssperre durch einen pneumatischen Zylinder betä­tigbar ist. Hierdurch werden auch Unregelmäßigkeiten in der Dicke der Tacksköpfe ausgeglichen.

    [0010] Zweckmäßigerweise befindet sich die Gleitbahnmündung im Gehäuse, und die Tackssperre wird von einem Gehäuse­deckel getragen. Dies ergibt eine sichere Zuordnung der Tackssperre zu dem dem Rotor unmittelbar benachbar­ten Tacks.

    [0011] Wenn dem Rotor mindestens zwei von getrennten Tacksvor­ratsbehältern gespeiste Gleitbahnen zugeordnet sind, ist es günstig, wenn sich an jeder Gleitbahnmündung eine Tackssperre befindet. Man kann dann Tackse verschie­dener Größe mustergerecht zuführen. Beispielsweise kann man in Abhängigkeit vom Schuhmaterial abwechselnd mit Tacksen unterschiedlicher Länge arbeiten. Noch viel wichtiger ist es aber, daß man verschiedene Tackslängen für einen Zwickvorgang optimal zusammenstellen kann, beispielsweise auf beiden Seiten im Anschlußbereich die ersten zwei oder drei Tackse kürzer als die rest­lichen Fersentackse wählen kann. Diese Maßnahme eignet sich daher insbesondere für Fersenzwickmaschinen.

    [0012] Eine besonders rasche Arbeitsweise ergibt sich, wenn die Rotornuten gleichmäßig über den gesamten Außenumfang verteilt sind und der Innenumfang des Gehäuses in einen Eingangsabschnitt mit allen Gleitbahnmündungen und einen hierzu in Umfangsrichtung versetzten Ausgangsabschnitt mit allen Gehäusenuten unterteilt ist. Hierbei können Tackse unmittelbar im Anschluß an den vorangehenden Arbeitszyklus oder sogar in Überlappung mit ihm in den Rotor eingeladen werden.

    [0013] Im einfachsten Fall erstreckt sich der Ausgangsabschnitt über 180°.

    [0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dafür ge­sorgt, daß den Gehäusenuten eine ringsegmentförmige Sperrplatte zugeordnet ist, die sich unterhalb der die Tacksköpfe führenden Rotoroberfläche erstreckt und in Umfangsrichtung aus einer ersten Stellung, in der die Gehäusenuten abgedeckt sind, in eine zweite Stellung, in der die Gehäusenuten geöffnet sind, und zurück beweg­bar ist. Eine solche Sperrplatte ermöglicht es, die Gleitbahnmündung und die Gehäusenuten in einer Höhe, also nicht axial versetzt, anzuordnen, so daß auch der Rotor keine Axialbewegung durchführen muß. Die Sperr­platte greift unterhalb des Kopfes am Tacksschaft an, so das der Tacks trotz der Schrägneigung der Gehäuse­oberfläche und damit der Rotoroberfläche sicher in der Rotornut verbleibt.

    [0015] Eine erhebliche Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit ergibt sich dadurch, daß die Rotornuten über einen Aus­blaskanal mit einer Rotordruckkammer verbunden sind, die mittels eines Steuerventils mit Druckluftimpulsen versorgbar ist. Dieser Ausblaskanal stellt sicher, daß die Tackse im Übergabeaugenblick von den Rotornuten in die Gehäusenuten geblasen werden, wo sie dann durch Schwerkraft zur Zwickvorrichtung rutschen.

    [0016] Insbesondere können die Ausblaskanäle durch von einem Gehäusedeckel abgedeckte Radialnuten an der Rotorober­seite gebildet sein. Hierdurch richtet sich der Blas­strahl auf das Kopfende des Tackses, so daß eine beson­ders sichere Radialverlagerung erfolgt. Außerdem treibt der Blasstrahl den jeweiligen Tacks axial nach unten, wodurch die Arbeitsgeschwindigkeit nochmals erhöht wird.

    [0017] Günstig ist auch eine Tackssperren-Steuervorrichtung, die in Abhängigkeit von einem vorgebbaren Tacksmuster (Anordnung, Zahl, Größe) und unter Berücksichtigung des Winkelabstandes der jeweiligen Gleitbahnmündung von der zu belegenden Gehäusenut die zugehörige Tacks­sperre freigibt. Diese Tacksmuster können entweder von Hand eingestellt oder bereits programmäßig gespeichert sein, so daß sie einfach abgerufen werden können.

    [0018] Mit Vorteil weist der Rotor einen Schrittantrieb auf. Dies ist nicht nur eine preiswerte und trotzdem genaue Antriebsart. Vielmehr ergibt sich eine sehr einfache Steuerung. Da jeder Schritt einer bestimmten Winkeltei­lung entspricht, genügt es, die Schritte zu zählen, wenn bestimmte Winkelabstände berücksichtigt werden sollen.

    [0019] Ein besonders einfacher Schrittantrieb weist einen pneu­matischen Zylinder auf, der an einem Hebel angreift, welcher den Rotor über eine Freilaufkuppung mitnimmt. Ein solcher pneumatischer Rotor empfiehlt sich insbeson­dere dann, wenn auch die übrigen Steuerungen pneumatisch erfolgen.

    [0020] Desweiteren sollte eine Indexvorrichtung vorgesehen sein, welche den Rotor in einer definierten Winkellage anhält. In dieser Winkellage kann dann die Übergabe der Tackse von den Rotornuten in die Gehäusenuten erfol­gen.

    [0021] Ein bevorzugtes Tackszuführverfahren, bei dem aus nach­einander über eine Bahn zuführbaren Tacksen eine Tacks­reihe gebildet und die Tackse der Reihe gleichzeitig an eine Zwickvorrichtung weitergeleitet werden und das insbesondere unter Verwendung der beschriebenen Tacks­zuführvorrichtung durchgeführt werden kann, besteht erfindungsgemäß darin, daß die Tacksreihe aus Tacksen unterschiedlicher Länge gebildet wird, die über minde­stens zwei je einer Tackslänge zugeordneten Bahnen mu­stermäßig zugeführt werden. Auf diese Weise werden die verschiedenen Tackslängen für einen Zwickvorgang optimal zusammengestellt.

    [0022] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeich­nung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Tackszuführvorrichtung für eine Fersenzwick­maschine,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 1 mit abgenommenem Gehäusedeckel,

    Fig. 3 einen Schnitt durch den Rotor mit seinem Antrieb,

    Fig. 4 eine Draufsicht auf den Rotor gemäß Fig. 3,

    Fig. 5 einen Querschnitt durch das Gehäuse längs der Linie A-B in Fig. 6,

    Fig. 6 eine Draufsicht auf das Gehäuse der Fig. 5,

    Fig. 7 einen Teilschnitt durch Rotorgehäuse und Gehäuse­deckel entsprechend dem Schnitt A-B der Fig. 6 und

    Fig. 8 eine Draufsicht auf Fig. 7.



    [0023] Die in den Figuren dargestellte Tackszuführvorrichtung weist ein Maschinengestell 1 auf, das zwei Gleitbahnen 2 und 3 trägt. Diese werden von einem zwei Tacksvorrats­behälter 4 und 5 aufweisenden Schüttkasten 6 beschickt, der mit Hilfe eines pneumatischen Hubzylinders 7 um die Achse 8 aus einer in Fig. 1 voll ausgezogen darge­stellten Stellung in eine strichpunktierte Stellung verschwenkt werden kann. In dieser oberen Stellung fül­len sich die Gleitbahnen 2 und 3 mit Tacksen, die mit ihrem Kopf auf der Oberseite 9 der Gleitbahn liegend nach unten rutschen, wobei sich der Schaft in den Gleit­bahnschlitz hineinerstreckt.

    [0024] Im Maschinengestell 1 ist ein Rotor 10 gelagert, der die in den Fig. 3 und 4 veranschaulichte Ausgestaltung hat. An seinem Außenumfang befinden sich mit gleichem Winkelabstand fünfzig Rotornuten 11, die je mit einer Radialnut 12 in Verbindung stehen, welche zu einem zen­trischen Druckraum 13 führt. Die Rotorwelle 14 ist über zwei Wälzlager 15 und 16 im Maschinengestell 1 gelagert. Sie ist über eine Freilaufkupplung 17 von einem Hebel 18 mitnehmbar, der von dem Kolben eines pneumatischen Zylinders 19 hin- und herbewegbar ist. In der einen Drehrichtung wird der Rotor 10 um einen vorgegebenen Winkel mitgenommen. In der entgegengesetzten Richtung ist der Freilauf wirksam, so daß der Rotor 10 stehen­bleibt. Durch fortwährende Hin- und Herbewegung des pneumatischen Zylinders 19 wird daher der Rotor schritt­weise um jeweils einen Winkelabstand entsprechend dem­jenigen zwischen zwei benachbarten Radialnuten angetrie­ben.

    [0025] Der Rotor 10 ist von einem Gehäuse 20 umgeben, das in Verbindung mit den Fig. 5 und 6 näher beschrieben wird. Es ist mittels der Befestigungslöcher 21 und 22 am Ma­schinengestell 1 befestigt und weist eine Mittelöffnung 23 zur Aufnahme des Wälzlagers 15 auf. Der Innenumfang 24 dieses Gehäuses ist in einem Eingangsabschnitt 25 mit den Mündungen 26 und 27 der endabschnitte 28 bzw. 29 der beiden Gleitbahnen 10 versehen. Ein Ausgangsabschnitt 30 ist mit Gehäusenuten 31 versehen, die einen kreisför­migen Querschnitt haben und die gleiche Winkelteilung besitzen wie die Rotornuten 11. Während die Rotornut 11 einen Querschnitt hat, der größer als ein Tacksschaft, aber kleiner als ein Tackskopf ist, übersteigt der Quer­schnitt der Gehäusenut 31 den Querschnitt des Tacks­kopfes. In der Ausführungsform erstreckt sich sowohl der Eingangsabschnitt 25 als auch der Ausgangsabschnitt 30 über je 180°. An jeder Gehäusenut 31 schließt sich ein Rohr oder Schlauch 32 an, durch welche die Tackse dem eigentlichen Fersenzwickbereich zugeführt werden können. Sie enden dort, wo die Tackse von der Schlag­einrichtung der Zwickvorrichtung eingeschlagen werden können.

    [0026] Das Gehäuse 20 besitzt im Bereich des Ausgangsabschnit­tes eine Vertiefung 33, in welcher eine ringsegmentför­mige Sperrplatte 34 aufgenommen ist. Diese Sperrplatte ist auf Stiften 35 des Gehäuses 20 mit Hilfe von Umfangs­nuten 36 in Umfangsrichtung geführt. Sie kann durch einen an einem Ausleger 37 angreifenden pneumatischen Zylinder 38 um einen begrenzten Drehwinkel hin- und herbewegt werden. Die Sperrplatte 34 weist Ausschnitte 39 auf, die dem Querschnitt der Gehäusenuten 31 entspre­chen. Dazwischen befinden sich Sperrabschnitte 40, wel­che den Eingang der Gehäusenuten 31 abdecken können.

    [0027] Die Sperrplatte läßt sich daher aus einer ersten Stel­lung, in der die Gehäusenuten 31 gesperrt sind, in eine zweite Stellung verschwenken, in der diese Gehäusenuten geöffnet sind.

    [0028] Rotor 10 und Gehäuse 20 sind durch einen Gehäusedeckel 41 abgedeckt. Dieser verschließt auch den Druckraum 13 und die Radialnuten 12. Eine Luftzuleitung 42 ist mit einem Steuerventil 43 verbunden, das es gestattet, dem Druckraum 13 Druckluftimpulse zuzuführen.

    [0029] Außerdem sind am Gehäusedeckel 41 zwei Tackssperren 44 und 45 angeordnet, die sich genau über den Endab­schnitten 28 bzw. 29 der Gleitbahnen 2 und 3 befinden. Jede Tackssperre besitzt einen pneumatischen Zylinder 46, der einen Kolben 47 betätigt. Dieser drückt beim betätigten Zustand auf den Kopf 48 des vordersten Tack­ses 49. Der Kopf wird auf die Oberseite 9 der Gleitbahn gedrückt, so daß der Schaft zwangsweise aus der benach­barten Rotornut 11 herausgehalten wird. Zu diesem Effekt trägt auch bei, daß der Endabschnitt 28 eine kleinere Neigung zur Horizontalen hat als die übrige Gleitbahn 2. Die Tackssperren 44 und 45 werden von Ventilen 50 gesteu­ert.

    [0030] Eine Steuervorrichtung 51 erhält von einem Programm­speicher 52 die Werte für ein vorgegebenes Tacksmuster, also über die Tacksanordnung, die Tackszahl und die Tacksgröße. Das Programm kann über einen Eingang 53 automatisch vom zu bearbeitenden Leisten oder manuell von der Bedienungsperson eingegeben werden.

    [0031] Die beschriebene Tackszuführeinrichtung arbeitet wie folgt:

    [0032] Sobald der Steuervorichtung 51 ein Tacksmuster vorgege­ben worden ist, wird der pneumatische Zylinder 19 derart betätigt, daß der Rotor 10 kurz aufeinanderfolgendend Winkeldrehungen um jeweils eine Rotornutteilung voll­führt. Die Tackssperren 44 und 45 werden derart betätigt, daß die Rotornuten 11 musterrichtig mit Tacksen gefüllt werden. Beispielsweise werden zunächst drei Rotornuten 11 mit kurzen Tacksen aus der Gleitbahn 2, dann eine größere Anzahl von Rotornuten 11 mit längeren Tacksen aus der Gleitbahn 3 und anschließend noch einmal drei Rotornuten mit kürzeren Tacksen aus der Gleitbahn 3 versorgt. Der Rotor 10 wird so lange weitergedreht, bis die so belegten Rotornuten 11 den richtigen Gehäuse­nuten 31 gegenüberliegen. Dort wird der Rotor angehalten und gegebenenfalls durch eine nicht veranschaulichte Indexvorrichtung arretiert. Alsdann betätigt die Steuer­vorrichtung 51 den pneumatischen Zylinder 38, wodurch die Sperrplatte 34 aus ihrer ersten Stellung, in der die Gehäusenuten 31 abgedeckt waren, in die zweite Stel­lung verschwenkt wird, in der diese Nuten freigegeben werden. Gleichzeitig oder kurz danach wird über das Ventil 43 ein Druckluftimpuls auf die Rotordruckkammer 13 gegeben, so daß die Nuten 12 als Ausblaskanäle wirken. Die Tackse werden daher zwangsweise aus den Rotornuten 11 in die Gehäusenuten 31 übergeben. Dort rutschen sie teils infolge eines eigenen Gewichts, teils infolge der Blasluft mit entsprechender Geschwindigkeit über das Rohr 32 an die Zwickarbeitsstelle.

    [0033] Der neue Arbeitszyklus schließt hieran an. Wenn aber das nächste Tacksmuster bereits bekannt ist, kann das Beladen der Rotornuten 11 auch schon erfolgen, bevor der Rotor im vorangegangenen Zyklus seine Endlage er­reicht hat. Hierdurch wird die Arbeitszeit noch weiter verkürzt.

    [0034] Von der dargestellten Ausführungsform kann in vielfacher Hinsicht abgewichen werden, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So können mehr als zwei Gleit­bahnen und entsprechende Tackssperren vorgesehen werden, wenn mehr als drei Tacksgrößen verarbeitet werden sol­len. Man kann auch beide Gleitbahnen mit Tacksen dersel­ben Länge versehen und dann durch gleichzeitiges Füllen der Rotornuten den Rotor rascher beladen.


    Ansprüche

    1. Tackszuführvorrichtung mit mindestens einer geneigten Gleitbahn, einem Rotor, der an seinem Außenumfang achsparallele Nuten zur Aufnahme je eines Tackses von der Gleitbahnmündung aufweist, und einem den Rotor aufnehmenden Gehäuse, das an seinem Innenumfang achsparallele Nuten mit der gleichen Winkelteilung wie die Rotornuten zur Weiterleitung der Tackse an eine Zwickvorrichtung aufweist, wobei Mittel zur gleichzeitigen Übergabe der Tackse aus den Rotornuten in die Gehäusenuten vorgesehen sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß an der Gleitbahnmündung (26, 27) eine Tackssperre (44, 45) angeordnet ist, die bei Betäti­gung am vordersten Tacks (49) angreift und dessen Übergang in eine Rotornut (11) verhindert.
     
    2. Tackszuführvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Tackssperre (44, 45) einen auf den Tackskopf (48) wirkenden Kolben (47) besitzt, dessen Stirnfläche im wesentlichen parallel zur Gleit­bahnoberfläche (9) steht.
     
    3. Tackszuführvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (2, 3) im Bereich der Tackssperre (44, 45) eine geringere Neigung hat als im übrigen Verlauf ihrer Länge.
     
    4. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tackssperre (44, 45) durch einen pneumatischen Zylinder (46) betätigbar ist.
     
    5. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gleitbahn­mündung (26, 27) im Gehäuse (20) befindet und die Tackssperre (44, 45) von einem Gehäusedeckel (41) getragen ist.
     
    6. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der dem Rotor mindestens zwei von getrenn­ten Tacksvorratsbehältern gespeiste Gleitbahnen zuge­ordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich an jeder Gleitbahnmündung (26, 27) eine Tackssperre (44, 45) befindet.
     
    7. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotornuten (11) gleichmäßig über den gesamten Außenumfang ver­teilt sind und der Innenumfang des Gehäuses (20) in einen Eingangsabschnitt (25) mit allen Gleitbahn­mündungen (26, 27) und einen hierzu in Umfangsrich­tung versetzten Ausgangsabschnitt (30) mit allen Gehäusenuten (31) unterteilt ist.
     
    8. Tackszuführvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Ausgangsabschnitt (30) sich über 180° erstreckt.
     
    9. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß den Gehäusenu­ten (31) eine ringsegmentförmige Sperrplatte (34) zugeordnet ist, die sich unterhalb der die Tacks­köpfe führenden Rotoroberfläche erstreckt und in Umfangsrichtung aus einer ersten Stellung, in der die Gehäusenuten abgedeckt sind, in eine zweite Stellung, in der die Gehäusenuten geöffnet sind, und zurück bewegbar ist.
     
    10. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotornuten (11) über einen Ausblaskanal (12) mit einer Rotor­druckkammer (13) verbunden sind, die mittels eines Steuerventils (43) mit Druckluftimpulsen versorgbar ist.
     
    11. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblaska­näle durch von einem Gehäusedeckel (41) abgedeckte Radialnuten (12) an der Rotoroberseite gebildet sind.
     
    12. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine Tackssper­ren-Steuervorrichtung (51), die in Abhängigkeit von einem vorgebbaren Tacksmuster (Anordnung, Zahl, Größe) und unter Berücksichtigung des Winkelabstan­des der jeweiligen Gleitbahnmündung (26, 27) von der zu belegenden Gehäusenut (31) die zugehörige Tackssperre freigibt.
     
    13. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (10) einen Schrittantrieb aufweist.
     
    14. Tackszuführvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrittantrieb einen pneu­matischen Zylinder (19) aufweist, der an einem Hebel (18) angreift, welcher den Rotor (10) über eine Freilaufkupplung (17) mitnimmt.
     
    15. Tackszuführvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine Indexvorrich­tung, welche den Rotor (10) in einer definierten Winkellage anhält.
     
    16. Tackszuführverfahren, bei dem aus nacheinander über eine Bahn zuführbaren Tacksen eine Tacksreihe gebil­det und die Tackse der Reihe gleichzeitig an eine Zwickvorrichtung weitergeleitet werden, insbesondere unter Verwendung der Tackszuführvorrichtung, nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeich­net, daß die Tacksreihe aus Tacksen unterschiedli­cher Länge gebildet wird, die über mindestens zwei je einer Tackslänge zugeordneten Bahnen mustermäßig zugeführt werden.
     




    Zeichnung